Vorspeise: Knoblauch-Pannacotta mit Tomaten-Aprikosen-Confit
Hauptspeise: Pochiertes Kalbsfilet mit Selleriepüree, weißer und grüner Spargel an Weißweinsauce
Nachspeise: Honig-Rosmarin-Parfait
Pack die Badehose ein
und komm raus zum Wannsee zu Angela. Da macht sich zwar niemand nackig (oder doch?), aber man erfährt so einiges, was ich nicht gedacht hätte:
Angela ist ein Best-Ager-Modell (neudeutsch), also ein Modell in den besten Jahren (wenn man so will) für was auch immer man will.
Telegen ist aber eine andere Baustelle.
Sie lebt mit ihrem Mann allein in einem schönen Haus mit einem Großkotz-Fernseher, nein, einen Fernseher für Seh-Schwächelnde. Die Nicht-Angeberin: Ich nehme sie ihr ab.
Gern streichelt sie ihre minimalistisch ausgestattete Wohnung hier und da, als handele es sich um lebende Wesen. Die wirklich lebenden Wesen, ihre Kinder, sind bereits ausgezogen oder haben das Weite gesucht.
Lebensmittel werden ins Haus geliefert - fast so, als hätte kaum noch ein Händler Lust auf Vox und Regieanweisungen. Manchmal machen sogar Leute Zicken, die eigentlich auf Knien rutschen müssten, um mal ins Fernsehen zu kommen.
Jonathan hat sich be-glimmert und erfreut sich an der Wochen-Mutti, die seinen Humor teilt, wie er meint. Vom Alter her müsste man sagen: Er teilt ihren Humor.
Auch Simon mag er inzwischen - den Mann mit dem "komischen Humor". Ja, der Humor ist auf lachhafte und lächerliche Bewertungen zurück zu führen. Aber das weiß Jonathan zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wer zuletzt lacht, hat den Joker gezogen ...
Simons Karte in diesem Spiel ist der "Schwarze Peter", sage ich als Spiele-Legasthenikerin.
Und Angela kontert mit einem Rap á la Champus One, ihrem Sohn. Zum Glück hört man nur einen kleinen Ausschnitt aus dem neuen Karriere-Ziel der Teilzeit-Affinen in allen Bereichen. Gut so!
Allen gefällt die Vorspeise, nur Simon, die Schwarze Karte in dem Spiel und der Joker in einem anderen, hat Bedenken und vergleicht sie mit einem Döner und deren Soße.
Der Hauptgang mundet - selbst Simon gibt es mit Bitter-Miene und knappen Kommentaren zu.
Dinner: Hervorragend! Gastgeben: Auch, soviel zu sehen war.
Warum nur kann ich nicht auf faire Art warm werden mit Angela? Es muss an mir liegen, sie hat alles richtig gemacht. Besonders: Den Rap-Namen ihres Sohnemannes zu vermarkten.
Oder für neue Best-Ager-Foto-Shoots zu werben. Die stellt noch Heidi Klum in dunkle Schatten, jede Wette.
Mit ihrer Art, ganz von hinten heraus in den Vordergrund zu treten, hat sie den gewissen Biss, der anderen fehlt. Aua!
Die zehn Punkte von Simon müssen ihm aus der Hand gerutscht sein oder einem Hinweis von Vox geschuldet, ganz wie man möchte.
Angela gewinnt verdient. Einen Sieger der Herzen habe ich in dieser Woche nicht wirklich.
Kauf dir einen bunten Luftballon, Angela, und habe einen schönen Abend mit ihm, Gruß Biene
Da ich momentan so sehr mit meinem Bürgerbusprojekt beschäftigt bin, komme ich selten dazu in die Flimmerkiste zu schauen. Am Freitagabend habe ich es mal wieder geschafft.
AntwortenLöschenAperitif:
Mit Champagner kann man eigentlich nichts falsch machen. Aber es ist auch etwas einfallslos. Es ist irgendwie, wie die Frisur von Angela. Langweilig!
Vorspeise:
Hier kommt nun die Kreativität voll zur Geltung. Für mich die beste Idee der Woche. Ich hätte nur die Knoblauch-Pannacotta noch mit feingeschnittenen Kräutern wie Thyminan und Salbei verfeinert. Aber trotzdem der Daumen nach oben.
Hauptspeise:
Ein gekräutertes Kalbsfilet vakuum ziehen und dann in den Dampfgarer legen, ergib keinen tieferen Sinn, da der Dampf das Fleisch nie erreicht. Pochieren heißt in heisser Flüssigkeit bei ca. 75° C garziehen lassen. Angela hat also nicht pochiert, sondern das Kalbsfilet im Niedertemperaturverfahren gegart. Es ist ihr gut gelungen, obwohl der Platikbeutel keine Kerntemperaturmessung zulässt.
Das angekündigte Selleriepüree war ein Kartoffel-Sellerie-Püree und etwas körnig. Wahrscheinlich weil die meisten Hobbyköche nicht wissen, wie ein reines Selleriepüree gelingt.
Der Spargel war definitiv zu weich. Die Weißweinsauce passte dagegen super.
Nachspeise:
Die Zubereitung des Parfait wurde, wie immer bei Parfait, geschludert. Der Zubereitung des sog. Rosmarin-Sandes wurde hingegen über das Maß hinaus gewürdigt, Obwohl es eigentlich nur fein gekrümeltes Baiser ist. Nicht essbare Rosmarinzweige als Dekoration sind nicht angebracht, wie alles nicht Essbares.
Fazit:
Trotz aller Kritikpunkte hat Angela verdient gewonnen. Zwar nicht in dieser Höhe, aber eben im Vergleich mit den anderen Kandidaten. Ich nehme als Idee von ihr die würzige Pannacottag als Vorspeise mit. Und die nicht mit Sahne, sondern mit Buttermilch.
Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Manne
Guten Morgen, Manne. Ich hatte mir schon gedacht, dass du anderweitig viel zu tun hast. - Aber es gab schon Nachfragen nach deinen Beiträgen. Schönes Wochenende, Gruß Silvia
AntwortenLöschenMoin @ zusammen.
AntwortenLöschenZum Schluss also Frau Oberlehrer, zumindest kommt sie mir so vor. Mit ihrer Hintergrundironie komme ich nicht so wirklich klar. Auch ihr Zwang Fremdworte und Fachausdrücke zu benutzen, die fast immer danebenliegen.
Villa am Wannsee ohne Seezugang. Angela liebt Touri-Kitsch aus Indien und Thailand. Damit diese Skulpturen gut zur Wirkung kommen, verzichtet größtenteils auf Möbel. Allerdings war die Couchlandschaft etwas gedrängt, so dass der Fernseher nur in 8 m Entfernung Platz hatte und entsprechend groß sein musste. Der leere, freie Zwischenraum hätte als Sozialwohnung ausge-reicht. Die große Küche, mit allem Schnickschnack, hatte Platz für mehrere Köche und manches Restaurant wäre froh darüber gewesen. Natürlich braucht man für einen Zweipersonen Haushalt auch einen begehbaren Kühlschrank. Im Treppenhaus dann der Altar der Eitelkeit, wo Bilder ihrer Modellzeit hängen. Zugegeben, tolle Bilder. Das Schlafzimmer überzeugt durch die Leere. Was allerdings eine große Reisschale dort soll, hat sich mir nicht erschlossen.
Aber mal Schluss mit den Nebensächlichkeiten und wie kärglich eine Arzthelferin in Teilzeit leben muss.
Dass sie sich den Stress des Einkaufens nicht antut, war mir schon vorher klar. Es wurde also geliefert.
Aperitif/Empfang: Champus, einfach nur Phantasielos. Simon kam verkleidet als Pate. Bei Jona-than dachte ich zuerst, er hätte die Bluse seiner Freundin an. Uta sah aus wie aus dem Schul-mädchenreport. Wie Jonathan meinte als Marlene Dietrich, war auch nicht schlecht. Allerdings hätte Marlene dazu lange Hosen getragen. Nine gewohnt langweilig gekleidet. Aha, Angela voll-zieht das Sabrieren der Champus-Flasche ohne Säbel. Ihr Versuch den überschäumenden Champus mit dem Mund aufzufangen, kam zu spät. Fehler sind doch immer wieder lustig. Das Halten der Flasche beim Eingießen war auch sehr vornehm. Der kurze Einspieler von „Schampus one“, ihr Sohn, war mir schon zu lang.
VS: Honigtomaten mit leichter Süße zum Geflügel OK, aber zum Knoblauch wohl eher nicht. Wa-rum Panna Cotta, gekochte Sahne, eine Süßspeise sein soll war mir neu. Mit Chilischoten würzen ist schon OK, aber gerade Sahne nimmt Würze, je länger umso mehr und sollte so spät als möglich erst mit Würze zusammengeführt werden. Das Halbieren der Tomaten war schon ne gute Idee. Die VS war ja schon bereits fertig und musste nur angerichtet werden. das Obst-Gemüse-Gemisch auf die erstarrte PC und fertig. Allerdings sah es aus wie beim Selbstbedienungsrestaurant aus dem Fach genommen. Den Gästen hat es sehr gut gemundet. Den Abschluss bildete wieder mal ein Fast-Zitat von Simon.
HG: Sellerie scheint im Moment In zu sein. Das Fleisch mit Kräutern versehen, eintüten, vakuu-mieren und dann in den Dampfgarer geben, hat nichts mit pochieren zu tun. Aber darüber wurde ja bestimmt schon reichlich gefachsimpelt. Ich schließe mich da voll an, dass eine Kerntemperatur dabei schlecht messbar ist. Das war eher unsinnig und die Kräuter hätte sie sich sparen können.
Teil 2
Teil 2
AntwortenLöschenSellerie und Kartoffeln mittels Zauberstab pürieren, ergibt Sellerie mit Schleimkartoffeln. Aber warum dann nochmal durch die K-Presse? Die Konsistenz war in der Nähe einer Soße.BASIC textur, ein Top-Basisprodukt für die gehobene Gastronomie! Aha! Der Off-Sprecher hatte nicht ganz Unrecht es als Mehlschwitze der 21. Jh. bezeichnen. Schade, der Sellerie-Kartoffel-Pü wurde dann abends aufgewärmt. Der Bratschlauch für den Spargel wurde mundaufgeblasen. Es hat nicht verwundert, dass der naturbelassene Spargel, sowie das Fleisch am Tisch nachgewürzt wurden. Angerichtet, Fleisch hinter Gittern mit SK-Pott auf dem Teller. Ja der gute Jonathan hatte Recht, Spargel schneidet man nicht. Gerade wenn er so weich zerkocht ist, sollte es kein Problem darstellen ihn quasi richtigerweise zu schlürfen. Und schon wieder hatte Simon eine Geschichte zum Spargel. Wie immer, hörten die anderen begeistert weg.
DS: der Begriff Confit, einkochen um Fleisch haltbar zu machen, wird auch immer öfters miss-braucht. Mit Obst hat das überhaupt nichts zu tun. Das Parfait, ich sah da eher ein Eis, war bereits gestern entstanden. Ebenso der Rosmarinsand, der eigentlich zerstoßenes Baiser war und gut zum Bruch-Eis passte. Hätte sie es ganz aus der Form genommen, es wären bestimmt unschöne gerade Stücke geworden. Das hatte was von Strand mit Treibgut. Auch hier konnte man nur feststellen, es hat allen gemundet. Simon hatte natürlich eine interessante Geschichte, etwas mit Sozial-Kater. Die Begeisterung wollte kein Ende nehmen.
Angela meinte, dass Kochen etwas mit anfassen zu tun hat. Gut, aber nur mit perfekt lackierten Nägeln und Schmuck an den Fingern. Der Aufwand hielt sich in Grenzen und sie machte alles allein, weil eine Hilfe eher gestört hätte. Aber wie gesehen, wenig Aufwand kann auch lecker sein. Dennoch kann ich sagen, was wäre geworden, hätte sie nicht solch einen Gerätepark gehabt? Als GGin na ja, wenn auch etwas tranig. Zwar kein pD, aber die 37 Punkte und somit der Gewinn, waren im Vergleich verdient. Das verhinderten auch nicht die 8 Punkte von Super-Nine. Aber wer oder was zwang Simon zu ner 10? Als alle freudig gratulierten, konnte Angela den Tränenfluss nicht mehr zurückhalten.
Simon und Ute besuchten zwischendurch die Küche. Es war nachvollziehbar, dass Ute neidisch auf den Herd war.
Jonathan konnte am Anfang Simon überhaupt nicht leiden. Seinen Humor konnte er nicht verstehen, aber vielleicht kommt das noch, meinte er. Die Hoffnung blieb erhalten.
Als Abschluss sang Ute noch ein Lied und man sah reihum Tränen, so ergriffen waren sie.
Doch das muss man sagen, singen kann Ute wirklich besser als kochen.
LG rudi