Donnerstag, 31. Oktober 2019

31. Oktober 2019 - Creepy Halloween.



Halloween

ist der verflixte und unbändige, importierte Versuch, ein bisschen Grusel in unser Leben zu bringen. Offenbar gruselt viele Menschen der tägliche Irrsinn nicht mehr, weil sie derart daran gewöhnt sind, dass sie sich längst abgefunden haben. Als Stichwort reiche ich jetzt das Schlagwort "Politik" rüber,

begebe mich dann aber sogleich auf die Suche nach dem niedlichen Halloween-Grusel:

Am frühen Morgen treffe ich den "Geist der Weihnacht". Der hält ein Plakat hoch in die Luft, auf dem steht:

"Kampf dem Aberglauben".

Ich spreche ihn kurz an, und er kann seinen Redeschwall gar nicht bremsen, der in den Worten gipfelt:

"Wir haben im Himmel ganze Armeen, um böse Geister zu vertreiben. Und das gelingt sicherlich nicht mit Süßigkeiten. ich bin gegen jede Art von Verniedlichung und dem Slogan:

Bonbons gegen das Böse in der Welt."

Ein übergewichtiger und wohl auch übrig gebliebener Osterhase gesellt sich hinzu, schlackert mit den riesigen Ohren und tönt selbstbewusst:

"Ich habe gehört, dass Klima-Aktivisten Ostern und Weihnachten verbieten wollen. Zuviel Verpackungsmüll macht denen das Leben derart schwer, zumindest sagen sie das. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass nun heimlich genascht wird, was das Zeug hält ... Großen Worten folgen eben heimliche Un-Taten."

Der Geist der Weihnacht nickt:

"Ich überlebe schon seit über 2000 Jahren, aber wir sollten jetzt nicht vom eigentlichen Thema ablenken. Weiß denn jemand, wessen Geister an Halloween besonders drastisch auftreten werden?"

Damit lasse ich den Geist der Weihnacht und den Hasen für Ostern alleine. Sie haben viel zu diskutieren,  landen am Ende wohl bei Heidi Klum, und das, obwohl sie so viel klüger sind als ich, so dass ich gar nicht mitreden möchte.



Eine Horde Kürbisse

... allen voran einer, der sich in Glitzer gewälzt hat, fangen mich an der nächsten Ecke ab und wollen mich nachhaltig erschrecken. Gerne würde ich den Süßen den Gefallen tun, und mir vor lauter Angst in die Buxe machen, aber genau dieses Übel geschieht vor lauter Lachen.

Wie auch immer: Das Ergebnis ist peinlich. Ich will schnell nach Hause gehen.

Da stellt sich mir eine fiese Fratze



in den Weg und bringt auch gleich noch einen Gefährten mit:



Mit diesen abschreckenden Gestalten im Kopf

... werde ich endlich wach.

Das war mal wirklich der richtige Traum zur richtigen Zeit, wenn ich ihn denn wirklich geträumt hätte ...

Ich wünsche allen einen schönen Reformations- oder alternativ einen gruseligen Halloween-Tag, oder gleich beides. Für uns hier ist erst morgen der Feiertag, und Allerheiligen steht mir ein bisschen näher als der Reformationstag oder Halloween. 


Guten Tag, Gruß Silvia 



Montag, 28. Oktober 2019

28. Oktober 2019 - Märchenzeit: "Die Rache des Montags"



Märchenzeit
"Die Rache des Montags"

Reva ist eine umtriebige und unermüdliche  Posterin in den sozialen Netzwerken. Vorwiegend ist sie mehrere Stunden pro Tag damit beschäftigt, vorgefertigte Sinnbildchen mit Sprüchen anderer Leute zu suchen und im Anschluss daran selbst zu verbreiten.

Am liebsten sind ihr die vielen Sprüche, die aussagen, wie sehr man den Montag hasst - und wie sehr man an Montagen bereits das Wochenende herbeisehnt.

Irgendwann erreichten die vielen bösen Sprüche den Geist des Montages, und er war gewillt, zu handeln. Reva sollte schließlich nicht länger unter ihm leiden müssen.

Also fing der Montags-Geist Reva an einem Freitag ab und blinzelte ihr zu:

"Ich erfülle deine Wünsche", sagte er, "es wird dich freuen. Du disst mich seit vielen Jahren, und ich kann es nicht länger mit ansehen, wie du unter mir leidest."

Reva ist Feuer und Flamme. Sie ist eben nicht der leuchtendste Stern, selbst in den sozialen Netzwerken gehört sie eher zu den einfach Gestrickten ...

"Zunächst einmal streiche ich dir den Sonntag", erklärt der Montags-Geist, "denn an diesem Tag erstarrst du ja schon vor lauter Angst vor dem nächsten Tag."

Noch ist Reva zuversichtlich. Gut, dann gibt es eben keinen Sonntag mehr.

"Im übrigen erkläre ich dir, dass nur für dich der Sonntag gestrichen ist. Alle, oder zumindest die meisten anderen, dürfen ihn noch erleben ..."

Nun ja, so sehr hing Reva an den Sonntagen auch nicht, dass sie darum kämpfen wollte.

Ein Kampf würde ihr auch nichts nützen, dachte der Montags-Geist, denn ich bin jetzt so stinksauer, dass die ganze Sache nicht umkehrbar ist für dieses einfältige Wesen namens Reva.

"Zu deiner Freude streiche ich für dich fortan den Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. So kannst du dich nur noch auf den Freitag und Samstag konzentrieren und hast hoffentlich ganz viel Freude", der Montags-Geist lächelte verschmitzt bei diesen Worten.

Aber einmal gesagt, trafen seine Worte auch ein:

Reva musste fortan nur noch an Freitagen und Samstagen leben. In der ersten Zeit fand sie das auch ganz wunderbar,

und sie feierte die Super-Tage ab wie nie zuvor.

Dann dämmerte ihr langsam etwas, das auch der Dümmsten irgendwann klar vor Augen stehen würde:

Sie hatte ihr gesamtes Leben um fünf Siebtel verkürzt.

Es dämmerte ihr, als es aufhörte, Spaß zu machen, nur noch an Freitagen und Samstagen zu leben, und ihr die permanente Spaßgesellschaft an diesen Tagen auf die Nerven ging.

Verzweifelt rief sie nach dem Montags-Geist ...

der aber würde sie noch eine ganze Weile schmoren lassen, bevor er sich vielleicht ihrer erbarmte.


Guten Tag, Gruß Silvia


Samstag, 26. Oktober 2019

26. Oktober 2019 - No Brexit . No Cloxit



No Brexit . No Cloxit

Um 3 Uhr in der Nacht werden die Uhren zurück auf 2 Uhr gestellt. So wird der Sonntag in Verlängerung dahin schleichen, bis dann am Abend auch noch ein Tatort aus der Schweiz gesendet wird. Geht es noch deutlicher?

Ist das Absicht von der ARD, einen langen Sonntag mit ausgerechnet diesem Tatort am Sonntagabend zu beginnen? Oder einfach nur ein allgemeiner Entschleunigungs-Versuch?

In meinem Kopf wird es 21.15 Uhr sein, wenn der Krimi anfängt, und ich denke, dass ich den ohnehin nicht bis zum Ende schaffen werde. Das liegt in der Natur der Sache - und an der üblichen Langeweile, den die Schweizer nun mal verbreiten, wenn mal wieder ihr Tatort auf der Liste steht  - aber Zeitumstellung  ist gegen den Willen der meisten Befragten zu diesem Thema - und dass an der Uhr gedreht wird, was das Zeug hält.

Insofern unterscheidet sich der Brexit wenig vom Cloxit. Der Austritt ist eben schwer und wird ständig verschoben. Obwohl gerade mal wieder ein Gerücht die Runde macht, dass dies die letzte Zeitumstellung sei.

Immerhin hat die ganze Chose mit der zweimal im Jahr stattfindenden Uhren-Drehung nicht den erhoffen Effekt gehabt, Mediziner sprechen davon, dass die Umstellungen negative Auswirkungen auf die Menschen hat.

Das allein ist vermutlich Grund genug, immer weiter an den Zeigern aller Uhren zu drehen. Man möchte schließlich nicht, dass das Volk sich in seiner Komfortzone zu wohl fühlt. Auch soll das Volk den Nicht-Glauben an seine Politiker - und seien sie auch in Brüssel - behalten, denn die sind nicht in der Lage,

eine Kleinigkeit wie die Zeit so zu regeln, wie es die Zeit eigentlich selber längst geregelt hat:

Die sogenannte Winterzeit ist die Zeit, die die Zeit selber gewählt hat. Folglich ist natürlich die morgige Zeitumstellung dringend nötig,

und sie gibt den Brüsseler Spitzen-Jobbern (die sind das Gegenteil von Mini-Jobbern) die Möglichkeit,

diese nun festzutackern.

Aber ob da die Zeit bis März 2020 ausreicht, um zu einer Entscheidung zu gelangen? Schwierige Frage:

Politiker sind doch keine Geschwindigkeits-Fanatiker.


Fröhliches Uhren-Drehen, Gruß Silvia




25. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Graz bei Björn

Vorspeise: Kartoffel | Spinat | Ei
Hauptgang: Schweinsbraten | Serviettenknödel | Wurzelgemüse Kürbis
Nachtisch: Apfeltarte | KKÖE (Kürbiskernöleis) | Erdbeerragout



"Viele beschwören den Geist der Waffen, nur wenige schwören auf die Waffen des Geistes."
- Jürgen Wilbert

Diese Dinner-Woche ist ein Schmankerl für den Sender und hat das Potenzial, schon bald als Wiederholung über den Schirm zu laufen. So, wie in der nächsten Woche Dinner unter dem Motto "Russische Küche" wiederholt werden.

Vor der Wiederholung steht der letzte Abend für diese Grazer Woche an, und den darf Björn aus Bergen in Norwegen bestreiten, während sich seine Gäste, allen voran Manuela und Renate, schon mal wortreich auf ihn einschießen:

Schweinebraten sei in Ordnung, meinen die Damen, aber doch nicht bei 30 Grad, die im Moment herrschen.

Erklären die hohen Temperaturen, warum einigen die äußere brave Hülle weg schmilzt und zum Vorschein kommen in Gestalt von Renate und Manuela zwei besonders böse, ich möchte beinahe schreiben, bösartige Kommentatorinnen? Sie sitzen dort wie die beiden Laberfürsten aus der Muppet-Show, Waldorf und Stattler, und eigentlich ist man bereits reichlich bedient von ihren Äußerungen und möchte nur noch weg schalten.

Doch dem Blog und dem freundlichen Björn zuliebe sehe ich mir die Renate-Busen-Show weiterhin an,

obwohl bereits und wieder einmal im Vorfeld klar ist: Einer Renate kann niemand das Wasser reichen. Wenn sie kocht, stehen alle Punkte stramm ...

aber: So viele hat sie nun auch nicht bekommen. An ihrer Gesamtpunktzahl von 32 Zählern fehlen doch glatt 8 Punkte, um sie wirklich froh zu machen.

Gut so! Am Ende einer Woche muss es schließlich etwas geben, an dem ich mich erfreuen kann. Björn erfreut mich ebenfalls. Stets fair, war seine Kritik immer sachlich und hatte Hand und Fuß, während

die beiden Frauen von jeder Sachlichkeit weit entfernt sind.

"Ihr kommt als Gäste und geht hoffentlich als Freunde", war der prominente Montags-Knaller-Spruch von Renate, die für ihre Kochkunst nur eines wollte: Anbetungswürdige Verehrung!

Die muss ich ihr bedingungslos verweigern: Sie hat gekocht, sie kann kochen, sie kann auch sehr umfangreich kochen,

und ihre Heimat-Liebe trägt sie täglich offenherzig in Form von Dirndln zur Schau.

Dass ich bei Björn nicht gern zu Gast gewesen wäre, hat nur einen, nein, zwei Gründe: Renate und Manuela.

Am Ende darf er sich 29 Punkte gutschreiben lassen: Je 7 von Renate, Manuela und Alexander und 8 von Michael.

Natürlich gewinnt Renate, die von sich behauptet, in dieser Woche "schon sehr gelacht" zu haben. Sorry, aber das wurde nicht gesendet! Ich kann mich höchstens an ein Auslachen der anderen Gastgeber erinnern,

aber man steckt schließlich nicht drin in der Haut des Regisseurs, der im Zweifelsfall alles Freundliche vom Cutter raus schneiden lässt. Es sind sowieso immer die anderen ... die ihr Päckchen Schuld tragen, wenn es nicht rund läuft.

Mir bleibt, allen ein schönes und rundes Wochenende zu wünschen, ohne Missgunst, ohne miesepetrige Gesichter im persönlichen Umfeld.

Ein sehr tolles Wochenende wünsche ich auch Björn, das ist doch klar.


Guten Morgen, Gruß Silvia





Freitag, 25. Oktober 2019

24. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Graz bei Michael

Vorspeise: Gams Sherry Consommè mit Comté Chips und Belper Knolle
Hauptgang: Dreierlei Fisch mit Pecorino Sardo und Occelli al Barolo
Nachtisch: Frische Nudeltascherl mit Robiola fresca auf Beerengrütze


Du hast keine Chance, aber nutze sie - Filmzitat

So weit kann es in dieser Sendung kommen, dass man bereits im Vorfeld als Zuschauerin sicher ist, dass einem Gastgeber überhaupt keine Chance eingeräumt wird, egal, ob er nun im Handstand gut kocht oder beim gemütlichen Stehen am Herd total versagt.

Von einem Total-Versagen kann hier nicht die Rede sein: Michael kauft teuer ein, und er kann auch kochen, aber die Nervosität verdirbt ihm dann doch, das Chancenlose zu nutzen.

Michael ist Käse-Verkäufer, und er hat Architektur studiert. Als solcher sollte er wissen, dass jedes Gebäude ein solides Fundament braucht - und tragende Wände, um nicht in sich selbst zusammen zu stürzen. Übertragen gesagt, gibt es in dieser Woche nur eine einzige tragende Wand, und die heißt

Björn. Aber allein kann er das Unheil nicht aufhalten.

Die anderen vier: Renate und Manuela vorneweg und Alexander und auch Michael sollte man für eine Weile in einem Haus wohnen lassen. Die haben am Ende sicher nicht mal eine Tasse Zucker füreinander übrig, geschweige denn ein "Guten Tag". Und dann singen alle: Ein ehrenwertes Haus! Nix wie raus, aus diesem ehrenwerten Haus ...

Ich mache mich dann mal an die Arbeit, einiges aufzubröseln. Und ehrlich: Wer gut kocht, auch, wer phantastisch kocht, hat für mich keinen Freibrief für allgemeine Unverschämtheiten. Kochen gehört schließlich nicht zu den Charaktereigenschaften, Benehmen schon ...


"Augenkrebs"

(schreckliches Wort, ich hasse es) bekommt Renate beim Anblick der rosa Papierservietten, auf denen "Love" steht. Stört sie nun das Papier, das Love oder das Rosa? Vermutlich alles zusammen. Doch, wenn ich mir Renate so ansehe, wie sie täglich ihren Busen in die TV-Öffentlichkeit trägt, dann quellen auch mir langsam die Augen über.


Hohe Erwartungen

an sein Koch-Können hat Michael bereits in den letzten Tagen manifestiert. Seine drei bewaffneten Gäste sind deswegen schon mal auf Krawall gebürstet und bereit, alles nieder zu machen, was nicht in den eigenen Kram passt.

Besonders ungerecht spielt sich Manuela in den Vordergrund, wenn sie im Hintergrund ihre Messer zückt, gefolgt von Renate, die ohnehin kein gutes Wort für irgendwas findet.

Selbst die flambierte Wurst, die nicht zu den zu bewertenden Bestandteilen gehört, wird für Manuela zum falschen Zeitpunkt zelebriert ... während Renate widerwillig, aber vollständig, den Aperitif-Schnaps runterkippt. Danach gibt es noch ein Blubber-Wasser, und ohne Probleme könnte sie den Schnaps ablehnen.

Und Michael wird immer nervöser. Zum Hauptgang findet er kaum die Zeit, sich hinzusetzen, um selber zu essen. Ein weiterer, höchst willkommener Kritikpunkt für Renate und Manuela.

Was soll ich schreiben: Die Kritikpunkte reißen nicht ab, und Michael spielt den Damen in die Hände.


Björn

verhält sich als einziger neutral. Auch er hat Kritikpunkte, aber ihm kann ich die abnehmen, weil sie sachlich vorgetragen werden - und nicht mit einem hasserfüllten Gesicht als Beilage. Ich sehe Björn, der in die Küche geht, um im Risotto zu rühren - und denke, das ist seine Art, Michael zu zeigen, dass er die ganze Chose neutral sehen kann und einfach ein bisschen helfen will.

Am Ende bekommt Michael 26 Punkte: 8 von Björn, 7 von Alexander, 6 von Renate und 5 von Manuela.

Björn ist auch der letzte Koch in dieser unangenehmen Woche, und ich wünsche ihm von Herzen, dass er Renate, die bislang führt,  auf die Bretter wirft.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Donnerstag, 24. Oktober 2019

23. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Graz bei Manuela




Vorspeise: Sashimi vom steirischen Saibling mit Tomatentatar und Ponzu-Sauce
Hauptgang: Tomahawk vom Duroc auf Erbsen-Wasabi-Püree mit Marktgemüse
Nachtisch: Schokotarte von der steirischen Schokolade mit hausgemachtem Himbeereis


Achtung!
Sie verlassen jetzt die Komfortzone!

Gut gelaunt und voller Tatendrang startet Manuela ihre Vorbereitungen für ein möglichst perfektes Dinner in ihrer blitzblanken Küche. Da ist es kein Problem, als Zuschauerin den Überblick zu behalten. Um noch ein bisschen Einblick in Manuelas Leben zu bekommen, erzählt sie von ihrer Werbeagentur - und vor allem von ihrem Food-Blog:

Sie hat ihre Leidenschaft, essen zu gehen, auf ihren Blog ausgeweitet. Oder war es andersrum und der Blog war zuerst vorhanden? Das spielt keine Rolle, es ist wie es ist. Wenn sie zum Selber-Kochen kommt, veröffentlicht sie auch das auf ihrem Blog. Inzwischen sind die Koch-Blogs unübersichtlich geworden, es gibt davon viele, sehr viele. Neben einigen nicht so guten, sind andere wiederum sehr zur Zufriedenheit der Leser.

Dennoch würde ich Restaurant-Bewertungen nicht unbedingt folgen. Wer weiß, wie da so manches zustande kommt? Wie viel Ehrlichkeit steht dahinter, und wo liest man besser zwischen den Zeilen oder überhaupt nicht?

Aber da inzwischen jeder Schnatz bewertet wird, warum nicht auch Restaurants abseits der Gastro-Kritiken diverser Zeitungs-Schreiber?

So weit ist alles in Ordnung. - Aber dann kommen die Gäste ins Spiel und daher die Warnung:

Sie verlassen jetzt die Komfortzone!

Wenn ich nicht wiederum derart abgelenkt vom üppigen Dekolleté Renates wäre, würde ich mehr auf ihre sauertöpferische, sorry, bedauernswerte Miene beim Bewerten der einzelnen Bestandteile von Manuelas Dinner achten. Aber herrje, der Busen lenkt mich derart ab, und das nicht einmal auf eine besonders schöne Art. Die Gedanken sind frei, Assoziationen erspare ich mir.

Und dann muss ich auch noch in einen Klischee-Topf greifen, sehr ungewollt, aber der wird mir so offensichtlich präsentiert, dass ich das erwähnen muss:

Alexander, selbst ein schlechter "Hobby"-Koch und noch schlechterer Gastgeber, der sich eigentlich vollkommen geschlossen halten sollte, was jede Kritik an jedem Fitzelchen von irgendwas angeht, dreht richtig auf.

Zuvor meint er noch im Hinblick auf die Restaurant-Kritiken auf Manuelas Blog: Die größten Gastro-Kritiker können meist selber nicht kochen!

Gut erkannt, Alexander, aber nicht im Hinblick auf Manuela, sondern auf den eigenen Hintergrund.

Schließlich ist vollkommen Schluss mit jeglichem Komfort, denn Alexander und Michael bekommen sich an die Köpfe: Gen-Technik vs. Bio. Und was verstehe ich rein akustisch, worüber die sich noch uneins sind? Nicht viel.

Aber es gibt auch einen Lichtblick, der immer wieder durchscheint:

Björn, der Norweger!

Ein anderes Klischee muss ich trotzdem vollkommen vermissen: Die Gemütlichkeit der Österreicher. Eher ist hier Hacken und Stechen angesagt als Gönnen-Können.

Manuelas 29 Zähler setzen sich aus dreimal je 7 und einmal 8 Punkten von Renate zusammen.

Manuela hat von Renate also freundlicher Weise die gleiche Anzahl von Bewertungs-Punkten zurück bekommen wie sie ihr selber gegeben hat. Ob das anders ausgesehen hätte und aussehen würde, wenn die beiden Frauen sich nicht von irgendwoher schon vor der Show gekannt hätten?

Ich weiß es nicht. Es ist alles sehr disharmonisch.


Guten Morgen, Gruß Silvia






Mittwoch, 23. Oktober 2019

22. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Graz bei Alexander


Vorspeise: Dekonstruierter Fischburger mit Forelle
Hauptspeise: Grünes Thai-Curry á la Alex
Nachspeise: Weinbirnen mit Zimteis


Bekloppt!

Manchmal muss man die Ereignisse einfach bei ihrem Namen nennen, und somit fasst dieses eine Wort eigentlich schon den ganzen Abend zusammen und benötigt keine ergänzenden Aussagen. Aber ich will mal mit Worten nicht so geizig sein wie Alexander es mit seinem Wareneinsatz für ein niemals angedachtes perfektes Dinner ist.

Wenn man ihm zuhört, zusieht, könnte man beinahe denken, er wäre zwangs-rekrutiert worden, um ein bisschen Krieg ins Spiel zu bringen, sowohl unter den Mitstreitern als auch beim Publikum.

Alexander ist ein Start-up-Gründer, der sich mit der Herstellung künstlicher DNA beschäftigt. Ich fürchte um viele fehlerhafte Erbketten, denn

er gewinnt zwar gerne, aber das mit dem minimalsten Aufwand, wie er unumwunden zugibt, den man überhaupt betreiben kann.

Und er kocht nicht nur schlecht, er ist auch ein miserabler Gastgeber, der sich nicht einmal um einen guten Wein bemüht hat, sondern vermutlich mit verbundenen Augen nach dem billigsten im Supermarktregal gegriffen hat.

Wer genau ihn rekrutiert hat, bleibt im Dunkeln. Oder hat er sich doch eigenständig beim Sender um eine Teilnahme beworben, ist nicht mal dem Caster negativ aufgefallen und so durchs Raster gerutscht? Vermutlich wissen die Caster ganz genau, wem sie am Ende eine Plattform bieten.

Wenn ich das doch nur lustig finden könnte. Kann ich aber nicht!

Lustig hingegen ist Renates tiefer, tiefer Einblick, den sie uns in ihre üppige Oberweite gewährt. Das lenkt ein bisschen von Alexander ab, der immerhin keinen Einblick in überhaupt irgendwelche Talente versprüht.

Witzig ist obendrein die ernsthafte Kritik, die Manuela am Menü übt, wobei Renate zu jedem ihrer Worte ebenso ernsthaft, bedeutungsschwer und zustimmend nickt.

Es wäre der Tag, an dem ein Gast zum Telefon greifen und das Pizza-Taxi anrufen sollte. Macht aber niemand.

Stattdessen regnet es sogar noch Punkte von Manuela (5) und Renate (6). Wollen sich da zwei Frauen beim Publikum beliebt machen und hoffen auf das, was im Anschluss kommt?

Im Anschluss geben Björn 4 und Michael 3 Zähler. Insgesamt sind das überhebliche 18 Punkte für dieses Dinner, das keines ist.

Bekloppt eben!


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 22. Oktober 2019

22. Oktober 2019 - Bereuen?



Bereuen?

Nicht immer läuft alles glatt, und man stolpert auch schon mal über die Füße, die einen seit je her durchs Leben tragen. Auch eigene Dummheit ist oft genug involviert - und dann möchte man sich gerne für eine Weile verstecken. Man begeht leichte Fehler, über die man am Ende selber herzlich lachen kann und jene,

über die man traurig ist. Das Dilemma ist, dass man nichts vergangenes Getanes ungeschehen machen kann. Im besten Fall lernt man für die Zukunft daraus. Aber Knall auf Fall kann es passieren, dass man in die gleichen Fallen wieder rein tappt, als wäre man keinen Deut schlau geworden.

Bereut man so manches, was man getan hat, dann hilft es einem auch nicht weiter - sondern bringt höchstens die Fehler auf eine Stufe, in der sie noch im Nachhinein jede Menge Bedeutung erlangen. Abbitte kann man leisten, schon für sich selber - aber bereuen ist eine andere Hausnummer. Fehler zu einer gewissen Zeit wurden schließlich nicht in Abwesenheit des Denkvermögens begangen. Also:

 Voll schuldfähig.

Natürlich sind einige Fehler trotzdem aus Unwissenheit entstanden. Dann muss man sich eingestehen: Ich wusste es nicht besser, ich habe eine Weile darunter gelitten - aber jetzt ist es gut, die Zeit, eine gnädige Trösterin, hat sie zugedeckt.

Natürlich spreche ich nicht von schwerwiegenden Fehlern, sondern eher von den alltäglichen. Die gehen uns oft so leicht von der Hand, dem Mund, dass man kaum Zeit hatte, einen Moment länger drüber nachzudenken, um sie womöglich zu vermeiden.

Bereuen kann man jedoch auch Dinge, die man nicht getan, erlebt hat. Da reicht keine Abbitte, denn es ist ja nichts passiert. Und gerade das ist manchmal genau das, was man bedauert.

Ich habe ein paar Gelegenheiten verpasst, weil ich sie ungenutzt vorübergehen gelassen habe. Mit voller Absicht,

im Nachhinein womöglich als Dummheit zu interpretieren.

Einerseits fehlte mir der Mut, andererseits eine gewisse Skrupellosigkeit. Es ist nicht wichtig, zu erzählen, worum es ging,

denn es handelte sich nur um etwas, das jedem zustoßen kann - und trotzdem etwas, für das ich nicht tollkühn genug gewesen bin.

Manchmal denke ich noch an diese oder jene der Situationen, in denen ich mich für den einen Weg entschieden habe,

aber den anderen außer Acht gelassen habe.

Dann geht der Film in meinem Kopf ab ... so lange, bis ich ihn wieder ausschalte.

Ich bereue gar nichts. Auch nicht die riesige Wegbiegung ... damals ... vor vielen Jahren.


Guten Tag, Gruß Silvia


21. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Graz bei Renate

Foto: M. M.

Vorspeise: Dreierlei vom Saibling: Tatar mit gebackenem Wachtelei mit flüssigem Kern, konfiert mit Blumenkohl-Mousseline, gebacken mit Kürbiskernen und Panko und Mango-Chutney
Hauptgang: Hirschsteak mit österreichischer Süßwasser-Garnele, weißer Polenta mit Trüffel und Kerbelknolle
Nachtisch: Gebackene Apfelknödel mit Most-Schaum-Zabaione und Preiselbeeren-Gewürz-Ragout, dazu ein kleiner Cheesecake mit Salzkaramell und Eis


Donnerwetter

... und das fällt mir gleich mehrmals zu diesem Dinner-Abend in der Nähe von Graz in der Steiermark ein.

Mein erstes gilt der umfangreichen, in epischer Breite verfassten Speisekarte. Allerdings halten die Gäste vorab nicht mehr als eine Inhaltsangabe in knappen 3 Sätzen davon in ihren Händen und dürfen spekulieren. Björn, dem Norweger, gefällt die minimale Beschreibung eines dann maximal aufwändigen Menüs, während sie Michael überhaupt nicht zusagt.

Mein nächstes Donnerwetter gilt der üppig verwendeten Alufolie. Ich habe die bereits vor vielen Jahren aus meinem Leben verbannt.

Ein weiteres Donnerwetter kommt am Schluss.

Erst einmal sehen wir Renate, die gut gelaunt ist, als hätte sie bereits einen Preis gewonnen (hat sie ja auch, sie darf in einer TV-Show mitwirken) und sich ohne sichtbare Mühe ihrem Menü widmet. In dem ist alles drin, was zu Begeisterungsstürmen Anlass geben könnte.

Mir gefällt der Nachtisch am besten - es ist wohl auch ihre Königsdisziplin als Food-Bloggerin mit dem Hauptthema Torten -

allerdings ist dieser für sich gesehen und nach Vorspeise und Hauptgang viel zu üppig. Da ist sicherlich einiges für die Tonne zubereitet ...

Sie übertreibt hier ein wenig. Übertreibung ist auch in den beiden anderen Gängen sichtbar. Hier und da kommen noch Bestandteile zum Tragen, die nicht einmal auf der Karte stehen.

Das ist mein Zwischen-Donnerwetter.

Und noch ein Donnerwetter für die absolute Leichtigkeit, mit der sie arbeitet, ihre Gäste empfängt, sie von einem zusätzlich herbei gerufenen Bar-Keeper verwöhnen lässt und und und

Eine sehr bilderreiche Sendung.

Doch irgendwo und gar nicht mal so unsichtbar ziehen Wolken auf:

Alexander hat beruflich etwas mit Gen-Technik zu tun. Michael verkauft Bio-Käse auf einem Markt. Da prallen Welten aufeinander. Fortsetzung folgt!

Mein letztes Donnerwetter gilt den Punkten: Björn gibt 9, Manuela und Alexander je 8 und Michael 7, macht in der Summe 32 Zähler.

Mit etwa 35 Gesamt-Punkten habe ich eigentlich gerechnet. Und nur die nächsten Tage können zeigen, wie viel die 9 oder auch die 7 am Ende wirklich wert sind.

Nach Gerechtigkeit rufen, ist sinnlos. Wir sind schließlich hier und da alle mal mehr oder weniger ungerecht.

Insgesamt kennen wir uns mit Ungerechtigkeiten aus: Sie begegnen uns jeden Tag.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 19. Oktober 2019

19. Oktober 2019 - Die Bilanz seiner Jahre



Die Bilanz seiner Jahre

Manche Leute sind bereits zu Lebzeiten auf einem anderen Stern und fernab von jeder normalen Handhabe des Alltags, der Art zu sprechen, und insgesamt sehen sie sich wohl als Kunstwerk. Ich denke an einen sehr, sehr bekannten deutschen Künstler. Jedesmal, wenn ich ihn sehe, frage ich mich, von welchem Planeten der wohl kommt. An diesem Mann ist nichts Natürliches mehr, nichts, was auf  einen Hauch Irdisches hindeutet oder auf einen Funken Normalität. Wohl nicht ohne Grund lässt er sich kaum jemals in die Augen blicken.

Vor diesem größenwahnsinnigen Irrsinn sind Hunde im allgemeinen gefeit: Diese Dummheit passiert ihnen einfach nicht, denn sie halten sich bisweilen zwar für den Stärksten, aber akzeptieren dann unbedingt auch die Stärke anderer Artgenossen, wenn sie sich ihnen prominent und dominant entgegen stellt.

Robin wurde 15 Jahre, 7 Monate und genau 3 Wochen alt.

Er hat sich oft aufgeplustert. In seinen ersten, besonders wilden Lebensjahren hatte ich viel Angst um ihn. Nicht, weil es ihm gesundheitlich schlecht gegangen wäre - sondern weil es ihm sehr gut ging, und er sich mit anderen Rüden gern gemessen hat.

Ich schreibe es mir zu, dass er insgesamt nur dreimal - und nur zu Erziehungszwecken - von anderen Rüden regelrecht flach gelegt wurde. Verletzungsfrei! Andere vielleicht gefährliche Situationen habe ich durch schnelles Eingreifen oder Ausweichen verhindern können. Ich kannte schließlich meinen Helden.

Von Hündinnen hat er sich bis fast zum Schluss alles bieten lassen. In den letzten 5 Monaten seines Lebens war er blind, und in diesem Zustand war es ihm egal, ob ihm Rüde oder Hündin zu nahe kamen - er wollte das nicht mehr.

Insofern kann mir niemand mehr erzählen, Blindheit bedeutet für Hunde nicht viel. Ich glaube, er hat bis zum Schluss sein Augenlicht gesucht ... vergeblich, aber stets hoffend.

Er war ausgesprochen menschenbezogen, bevorzugte aber Frauen: Anfangs eher junge Frauen, später durften sie auch älter sein. Und er vergaß nie einen Menschen, der ihm gefiel. Auf unseren Busfahrten hatte er sich sogar eine kleine Fan-Basis aufgebaut. Das konnte schon mal groteske Züge annehmen, wenn es Eifersüchteleien gab.

Erziehung mit Leckerchen? Unmöglich bei Robin. Mal nahm er eines, meistens nicht. Daher haben wir für Notzeiten eine Art Medical-Training durchgeführt. Als er dann in seinen späten Jahren täglich Herztabletten nehmen musste,

ging das völlig problemlos: Er öffnete zweimal am Tag selbstständig sein Mäulchen, ich schob die Medikamente rein, er schluckte.

Er erkundete gerne neue Gegenden.

Social Media muss man sich ohnehin von Hunden abgeschaut haben: Besonders Rüden hinterlassen überall ihre Nachrichten und lesen genau so intensiv die anderer Hunde. Robin war darin der große Meister. Selbst, wenn er die letzte Nachricht noch mit dem letzten Tropfen Pipi schreiben musste.

Er hat Bienchen, die Malteser-Hündin, meiner Mutter in 2010 sofort akzeptiert. In vollem Umfang. Geliebt hat er sie eher weniger. Vielleicht ist er trotz Bienchen der Einzelhund geblieben.

Robin hatte Rituale. Die musste er einhalten, und er vergaß nie ein Ritual, so viele es auch waren. Im Aufzug während der Fahrt mehrmals um mich herumzulaufen, war eines davon. Das hat übrigens Bienchen inzwischen übernommen. Aber sie pinkelt meist auch wie ein Rüde - er war eben ihr großes Vorbild.

In seinem engsten Hundekreis war er der Anführer. Aber einer mit Sinn und Verstand.

Ja, sein Verstand war besonders ausgeprägt. Außer in Gelegenheiten großer Wut, die auch schon mal vorkamen, war er der

denkende Hund. Er sprang nicht kopflos drauf los, sondern schätzte alles vorher ab.

Selbst die Narkose am 2. April 2019, als ihm beide Augen entfernt wurden, hat seinem klugen Kopf nicht geschadet.

Oder doch? Seine Blindheit ließ ihn nämlich noch mehr als früher nachdenken und überlegen, ob er sich das eine oder andere zutrauen konnte.

Immerhin war er noch in der Lernphase, als er sterben musste.

Gelernt hatte er ganz schnell neue Wörter wie "Stufe", "Vorsicht", "Zuhause" - das sagte ich immer, kurz bevor wir Zuhause ankamen, falls er noch mal pinkeln musste und überhaupt. Obwohl ich sicher war, dass er wusste, wann wir Zuhause angekommen waren.

Mir fehlt nicht nur der junge wilde Hund und der ältere bedachte, sondern auch seine Intelligenz. Ich kann sie noch greifen, aber ich bekomme sie nicht mehr zu fassen.

Das und vieles Unerwähnte mehr war Robin.

In all den Jahren waren wir nur eine einzige Nacht voneinander getrennt. Es war die Nacht vom 2. auf den 3. April 2019, die Nacht nach seiner Augen-Operation.  Die musste er zur Sicherheit in der Klinik verbringen.

Wir hatten Millionen von Momenten, und die sind jetzt sein hinterlassenes Erbe und machen mich unendlich reich.

Und unendlich traurig.


Guten Tag, Gruß Silvia


19. Oktober 2019 - Das Ahnenblatt



Eine andere Ahnentafel

Nachdem ich vor einiger Zeit die Ahnentafel meiner Mutter in Foto-Auszügen veröffentlicht und soweit mir möglich war, beschrieben habe,

kam eine gute, mir persönlich Bekannte auf mich zu und hat mir das Ahnenblatt ihrer Großmutter zur Verwendung und Veröffentlichung überlassen.

Die Ahnentafel, Ahnenpass genannt,  meiner Mutter ist ein kleines Büchlein, während dieses ein großes Faltblatt ist. Auch stehen in dem Nachweis meiner Mutter keine so drastischen Worte vorab. Dort steht lediglich:

Verlag für Standesamtswesen G. m. b. H., Berlin GW 61.

In diesem Faltblatt steht, wie man oben lesen kann:

Ahnenblatt zur Sippschaftstafel nach Karl Astel.

Mir wurde speiübel beim ersten Anblick dieses Blattes.

Karl Astel findet man auf Wikipedia. Ich erspare mir Auszüge daraus.

https://de.wikipedia.org/wiki

Wer mag, und sich gründlich gruseln möchte, kann den Link anklicken.

Hier kommen noch ein paar weitere, abfotografierte Stellen aus dem Ahnenblatt. Namen, die einen Rückschluss auf heutige geben könnten, habe ich bewusst ausgelassen.

Der erste Eintrag dieses Faltblattes geht auf das Jahr 1776 zurück, wobei einige Namenseinträge ohne irgendwelche weiterführende Daten sind.


Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass hier teilweise unter den Namen der Ahnen deren Todesursachen angegeben worden sind. Ich befürchte, dass hatte seinen bösen Sinn für die Nazis.

Hier starb eine Frau an einer "Brustentzündung" - ich denke, das nennt man heute Mamma-Ca. - und war sicherlich politisch unbedenklich.  Aber: Wer weiß das schon so genau.


1829 wurde ein "Brustschaden" als Todesursache angegeben - und im 3. Reich auch so übernommen.
Vermutlich handelt es sich auch hier um ein Mamma-Karzinom.


Jemand anderer starb mit 64 Jahren an einer Blutvergiftung.

Warum die beiden "Ahnentafeln", die man als Arier-Nachweise identifizieren kann, so unterschiedlich sind, weiß ich nicht. Vielleicht war das von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.

Allerdings hat die eine Tafel einen drastischen Eingangsnamen, die andere, die meiner Mutter, nicht.

Einen weiteren Unterschied machen genauere Angaben über den Geburtsort:


Inwieweit das für die Machtmissbraucher wichtig war, keine Ahnung. Man steckt schließlich nicht drin, in diesem Gedankengut.


Guten Tag, Gruß Silvia


18. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Rhein-Neckar-Kreis bei Christiane

Apfelkuchen

Vorspeise: Lachs-Avocado-Tatar mit selbstgebackenem Low-Carb-Brot
Hauptgang: Iberico-Schwein, getrüffelter Sellerie
Nachtisch: Cupcake-Variationen  Apfelkuchen


Ich weiß nicht immer, wovon ich rede.
Aber ich weiß, dass ich recht habe - Muhammad Ali

Der Renner in Christianes kleiner Bäckerei könnte "Plaudertasche" heißen und ein Apfelkuchen ohne Mehl und Zucker sein. Spaß beiseite: Christiane selber ist die Plaudertasche, vielleicht ist sie ein wenig nervös, aber auf jeden Fall ist dieses viele Reden kein Stück unterhaltsam.

Und ich merke wieder einmal, dass mir eigentlich die Zeit fehlt, um hier diesen Beitrag zu schreiben. Ich müsste dringend etwas Essbares für die nächsten Tage vorbereiten, ganz dringend. Das muss schließlich über Nacht, besser noch länger, durchziehen. Wissen die Leute eigentlich, was sie manchmal von sich geben, hören sie sich selbst reden? Es gibt nicht viel, was man wirklich und unbedingt so zeitig vorbereiten muss. Viel mehr ist es wohl die Zeit, die drängt und Angst macht, nicht mit allen Vorhaben fertig zu werden.

Da kommt Schnibbelhilfe Hartmut ins Spiel, 78 Jahre alt und nicht nur der Vater von Christiane, sondern auch noch von 5 weiteren Kindern. In der elterlichen Wohnung kocht Christiane auch, denn ihre Wohnung im Dachgeschoss wird gerade vorbereitet ... oh, renoviert.

Dann zieht sich der Abend wie Kaugummi in die Länge. Die Gäste gähnen, und man möchte es ihnen vor dem Bildschirm gleichtun. Aber es ist Freitagabend, und eines ist sicher: Egal, wie lange Christiane in der Küche an Zeit benötigt, für uns ist um 20.00 Uhr Feierabend. Manchmal möchte man eben nicht mit an den Tischen der Dinner-Teilnehmer sitzen,

denn Langeweile macht sich breit. Die wird zwar abgestritten, doch die Bilder zeigen etwas anderes. Vielleicht würde man diese Langeweile umschiffen können, wenn nicht gerade Kameras auf alle gerichtet wären,

die ein wirklich ungezwungenes Gespräch schließlich nicht gerade fördern. Immer im Hinterkopf ist, dass man gefilmt und die ganze Chose schließlich auch gesendet wird. Da fallen heikle Themen schon mal raus.

Smalltalk ist eben auch eine Kunst.

Christiane lerne ich jedoch auf diese Art natürlich nicht wirklich kennen. Sie gibt sich stets freundlich und war bemüht, es allen recht zu machen, was ihre Kritiken im Laufe der Woche anging. Vielleicht gehört sie zu jenen Menschen, die es lieben, wenn alle sie mögen. Mein eigenes Anliegen war es noch nie, von allen Leuten gemocht zu werden. Aber jeder so wie er mag.

Die Gäste mögen ihr Low-Carb-Menü offenbar nicht wirklich und vergeben insgesamt 27 Punkte. Je 7 von Marion, Andrea und Sebastian und 6 von Miriam bescheren Christiane gemeinsam mit Sebastian den letzten Platz.

Marion gewinnt. Sie könnte sich von den 3.000 Euro noch ein paar dieser ausgesprochen hübschen Hängerchen kaufen, die sie im Laufe der Woche getragen hat. Aber ich erinnere mich, dass sie einen evtl. Gewinn in ihre Kinder investieren wollte, mit denen gemeinsam sie eine Kurzreise machen möchte.

Mir bleibt, bevor ich dann an die dringenden Vorbereitungen gehe, allen ein schönes Wochenende zu wünschen. Vielleicht guckt hier und da auch mal die Sonne vorbei.


Guten Morgen, Gruß Silvia




Freitag, 18. Oktober 2019

18. Oktober 2019 - Zum Sterben entsorgt?!

Foto: S. B./Beispiel-Foto


Zum Sterben entsorgt?!

Eigentlich möchte man manche Geschehnisse einfach nicht wahrhaben. Ich kenne aus vielen Begegnungen mit anderen Hunde-"Besitzern" zum Teil tieftraurige Geschichten, die deren Hunde zuvor erlebt haben. Erst in dieser Woche habe ich eine Frau mit einem Kangal-Schäferhund-Mix (ein ganz lieber Kerl) getroffen,

die ihren "Lumpi" als 13 Wochen alten Welpen aus einem Tierheim geholt hat. Seine 5 Geschwister sind allesamt ebenfalls "adoptiert" worden, am Ende jedoch wieder im Tierheim gelandet. Lumpi ist jetzt 10 Jahre alt - und wie die Geschichte seiner Geschwister weiter ging, weiß ich nicht - will ich auch nicht wissen. Man muss ja nicht trauriger werden als unbedingt nötig.

Manche Hunde gehen durch viele, zu viele Hände ... und am Ende haben sie nicht mal ein kleines bisschen Glück mit der letzten Hand.

Am vergangenen Sonntag kamen wir gerade aus dem Wald und wollten zu unserem Auto auf dem Parkplatz gehen, als wir dort eine Frau samt ihrem Hund sahen, die sich zu einem kleinen Wesen hinunter beugte. Sie holte schnell einen Transportkorb aus ihrem Auto und verstaute das Wesen, das ich aus der Ferne

noch nicht erkennen konnte, darin.

Obwohl ich nicht gerade unter Neugierde leide, musste ich in diesem Fall nachfragen - denn ich ahnte schon, dass sie dort ein Tier gefunden haben könnte:

Es handelte sich um einen Hasen - und es war kein Wildhase - der noch schwach atmete. Wie lange er dort schon gelegen hatte, wussten wir natürlich alle nicht - aber wir hatten ihn bei unserer Ankunft auf dem Wald-Parkplatz nicht bemerkt.

Welcher Sinn oder welche Bosheit dahinter steckte, war nicht schwer zu erahnen:

Da hatte jemand seinen Hasen zum Sterben auf dem Waldparkplatz ausgesetzt.

Die Frau, die ihn gefunden hatte, machte einen tatkräftigen Eindruck, und sie wusste sicher, was in solch einem Fall zu tun war.

Daran zweifelte ich nicht einen Moment. Sonst hätte sie ihn nicht so sanft aufgehoben als handele es sich um den größten Schatz, den man sich denken kann.

Wie die Geschichte um den armen Hasen weiter ging, weiß ich natürlich nicht.

Ich kann aber nicht hoffen, dass das Tier schmerz- und angstfrei dort mutterseelenallein gelegen hatte - bis die Frau ihn "rettete". Ob sie sein Leben mit Hilfe eines Tierarztes am Ende wirklich retten konnte, weiß ich auch nicht, aber zumindest war das Häschen nun nicht mehr allein, egal, wie die Geschichte ausgegangen ist.

Zu vorschnell werden oft Tiere angeschafft, die eigentlich niemand wirklich will. Dramatisch sind all die "Oster-Hasen", wenn dem Kind einer aus Schokolade nicht reicht - und es ein lebendiger sein muss, der  dann unbeachtet oder zu Tode bespielt sein Leben fristen muss.

Aber für diese Idioten gibt es ja noch ruhige Orte wie diesen einsamen Parkplatz, wo sie sich ihrer Tiere entledigen können - und es dem Zufall überlassen, ob ihm geholfen wird oder eben nicht.

Liebe Leute, man kann auch ohne Tiere ein glückliches Leben führen.

Vor allem ist es für manche Tiere besser, es ohne bestimmte Menschen verbringen zu dürfen. Kauft euch einen Stoffhasen oder ein Plüschtier, wenn es denn unbedingt etwas Niedliches sein muss -

denn etwas Lebendiges ist nie nur niedlich, sondern wird auch irgendwann krank. Und dann braucht es Fürsorge, und keinen

Abfall-Entsorger!

"Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt."

Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer

Ich befürchte, die Tiere würden den Menschen vergeben, Christian Morgenstern.


Guten Tag, Gruß Silvia 


17. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Rhein-Neckar-Kreis bei Sebastian

Scheinwerfer

Vorspeise: Frisches Türmchen: Avocado, Büffelmozarella und Mango mit einer Orangenvinaigrette
Hauptgang: Rindvieh, Kadoffelgratäng un Gemies
Nachtisch: Baschdls Erdbeer-Himbeer-TSCHarlotte mit Schokofrüchten und Espresso


Prost und Hangover

Es ist schon hart, sich vier Tage lang mit Alkohol zuschütten zu müssen, und damit ist noch lange nicht Schluss, denn Tag 5 ist bereits in Sichtweite. Sebastian und sein Frauenverein können locker über Alkohol reden, und kippen schnell zur Bestätigung noch ein Schlückchen runter.

Jeden Tag sehen wir ein morgendliches Foto von Christiane und ihrem angeschwollenem Gesicht. Eigentlich lebt sie zucker- und glutenfrei, aber in dieser Woche sündigt sie, und das schließt den Wein mit ein, der ebenfalls zuckerhaltig ist. Zumindest hier könnte sie auf zuckerfreiere alkoholische Getränke zurückgreifen wie Bier oder auch harte Alkoholika wie Whisky. Whisky haut auch mehr rein als Wein.

Sebastian lebt mit seinem Mann und drei Katzen in einem Eigenheim, in das er viel Arbeit investiert hat. Der Mann zeigt sich nicht, und zwei der drei Katzen sind dem Ganzen gegenüber und dem Anschein nach recht gleichgültig. Der Verirrung der einen Katze auf die Arbeitsfläche wird durch Sebastian schnell Einhalt geboten - und man sieht sie fortan kaum noch.

Es ist natürlich die Frage, ob hier mehr Katzenjammer weg geschnitten wurde als bei manch anderem Teilnehmer. Fernseh-Leuten ist immerhin alles zuzutrauen:

Von ganz freundlich bis vollkommen unfair!

Und wer stiftet Andrea zu der Frage an, wie Sebastian erkannt hat, dass er schwul ist? Oder ist es ihre eigene dumme Idee, das in den Raum zu werfen? Andererseits könnte auch "im Wein liegt Wahrheit" zum Tragen kommen - aber wie ihre Wahrheit lautet, weiß nur Andrea selber. Spekulationen helfen nicht. Im übrigen habe ich solch eine Frage nicht einmal guten schwulen Freunden gestellt. Warum auch?

Zwischen Vorspeise und Hauptgang geht es in den Partykeller, und hier macht es nicht nur Bling-Bling, sondern es gibt auch ein paar Schnäpse für die Gästinnen und den Gastgeber. Das bringt Schwung in die Runde, und auch Christiane ist mit Schnäpsen besser bedient als mit Wein.

Übers Menü gibt es trotzdem viel zu meckern seitens der Frauen-Riege. Erwähnenswert finde ich, dass Sebastian zum Dessert Espressi serviert - das ist beileibe nicht an der Tagesordnung.

Ansonsten macht Sebastian sich einen schönen Tag mit viel Spaß an der Freude und dem Fernseh-Team und seinem Blond as blond can be-Club.

Seine Punkte schubsen ihn allerdings auf den bislang letzten Platz: Je 7 von Marion, Andrea und Christiane und 6 von Miriam

ergeben 27 Gesamt-Umdrehungen.

Die Promille-Umdrehungen kann ich nicht in einer Summe nennen. Denn das meiste, was an einem solchen Tag passiert, wird mir schon zugunsten der knappen Sendezeit

vorenthalten.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 17. Oktober 2019

16. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch im Rhein-Neckar-Kreis bei Miriam

Vorspeise: Verschiedenes vom Lachs: Carpaccio in Sesamöl-Vinaigrette, Lachs gebraten im Sesammantel, Lachstatar in Ponzu-Soße
Hauptgang: Rinderfilet mit Ochsenschwanz-Ravioli, dazu karamellisierte Zwiebeln
Nachtisch: Apfeltarte mit Parfait von der weißen Schokolade


Ohne den geringsten Selbstzweifel


sieht Miriam sich in einem Wettstreit der "positiven Art" mit Marion. Allerdings ist sie sicher, am Ende einen Punkt Vorsprung zu haben. Soviel Selbstbewusstsein ist viel zu viel Unbescheidenheit. Aber jede/r soll sich eben der Öffentlichkeit so darstellen wie es ihm oder ihr gefällt. Der Grundsatz "Die Gedanken sind frei" wäre hier allemal angebrachter und würde die Krankenschwester Miriam in einem besseren Licht dastehen lassen. Das bessere Licht ist sanfter und legt nicht jeden Fehler auf eine Goldwaage.

Die Schnellsprecherin Marion überfordert mich im allgemeinen, und ich würde vorschlagen, sie ersetzt den verstorbenen Dieter Thomas Heck, obwohl es einen Unterschied zwischen beiden gibt, der nicht unwichtig ist:

Heck habe ich akustisch immer verstanden, Miriam nur teilweise. Ihr unaufhörliches Plappern macht diesen Abend unnötig zu einer Aneinanderreihung meist unwichtiger Aussagen, die aber auch mal angesprochen werden wollen. Ob man sie akustisch versteht oder nicht!

Teilweise hoffe ich, sie packt ihr Fahrrad, das im Flur steht, und macht sich damit auf und davon, um eines ihrer vielen Fahrrad-Fotos zu knipsen. Obwohl das Wort "knipsen" ihr sicher nicht gefallen würde, denn sie ist eher eine Fotokünstlerin. Mangels Ahnung von Fotokunst gebe ich ihr hier uneingeschränkt recht, möchte jedoch noch immer, dass sie ihr Fahrrad nimmt ...

Der Weg zu den vielen Punkten, die sie sich erhofft, beginnt mit einem Papaya-Salat. Nach dem Schnibbeln kippt sie derart viele asiatische Fertigsoßen daran, dass selbst ich - ohne jede Allergie sehr zufrieden lebend - eine entwickeln könnte. Zum Glück darf ich nur schauen, nicht anfassen - und muss schon gar nicht mitessen.

Ihr geschnittener Lachs, den sie Tatar nennt, versinkt in einer Soße, da nützt ihm auch kein Hilferuf.

Das Rinderfilet wird malträtiert.

Die Apfeltarte gleicht eher einem Fladen, und man könnte denken, der Blätterteigboden hätte sich verdünnisiert.

All das bewirkt keine unfreundliche Bewertung, denn ihren Gästen schmeckt es rundum oder größtenteils. Oder man möchte einfach den herrlichen Worten nach dem Kennenlernen am Montag nicht Lügen strafen.

Allerdings verkalkuliert sie sich, was ihren Punkt-Vorsprung gegenüber Marion angeht:

Miriam darf 31 Zähler bunkern: Je 8 von Christiane, Marion und Sebastian und 7 von Andrea. Das sind 4 Punkte weniger als Marion bekommen hat.

Ich habe nun beinahe so schnell geschrieben wie Miriam redet, und ich hoffe, dass dies in Ordnung geht.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Mittwoch, 16. Oktober 2019

15. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag im Rhein-Neckar-Kreis bei Marion


Zweimal Käsekuchen

Vorspeise: Rindercarpaccio, Thunfischtatar auf Avocado
Hauptgang: Pasta la Mamma mit Saisongemüse und Kalbsfilet
Nachtisch: Dessert a la Marion: Mousse au Chocolat / Mangosorbet / Cheesecake


Teuer eingekauft ist schon halb gewonnen

Marion ist als Kosmetikerin tätig, und als solche kann man ihr sicher vertrauen und findet sich am Ende gut geschminkt oder sonstwie "behandelt" zufrieden wieder. Für alles Schöne hat sie ein Händchen, was man auch an ihrem Haus sieht.

Aber wie jede Handwerkerin oder Hobby-Köchin benötigt sie auch in der Küche alles an Hilfsmitteln, was möglich ist: Thermo-Mix, na klar. Eine Nudelmaschine: Zutaten rein, gewünschte Schablone vorne dran, schon spuckt die aus, was man an Nudeln begehrt. Zur Sicherheit gart sie auch das Fleisch im Sous-vide-Verfahren. Da kann nicht viel schief gehen, wenn man obendrein teuer eingekauft hat:

"Als ob es eine Kunst wäre, mit viel Geld ein anständiges Mahl herzurichten! Kinderleicht ist das, der größte Esel bringt das zuwege. Wer sein Handwerk versteht, der braucht wenig Geld und kocht trotzdem gut."
Molière (1622 - 1673)

füge ich an dieser Stelle einen uralten Spruch ein, der natürlich für die Zwecke eines angedachten perfekten Dinners nicht vollständig passend ist, denn das Budget reicht schließlich auch für einen teuren, aber guten, Einkauf.

Warum in der Vorspeise gleich Rindercarpaccio und Thunfischtatar verarbeitet werden, ist nicht schlüssig. Es harmoniert nicht miteinander. Aber der Sicherheitsgedanke mit einer hohen Punktzahl im Hinterkopf spielt hier wohl keine kleine, sondern eine Hauptrolle.

Innovativ hingegen ist die Gemüse-Lasagne, aber die wiederum gefällt nicht jedem Gast.

Christiane freut sich sehr auf den Cheesecake, denn den hat sie erstmals in den USA gegessen. Ehrlich? Hat ihre Mutter ihr als Kind niemals einen Käsekuchen gebacken oder wenigstens beim Bäcker gekauft? Im Rezept steht nichts von American-Cheese-Cake, aber so sehr unterscheidet der sich auch nicht von dem herkömmlichen "deutschen". Warum Marion nicht überhaupt Käse- anstatt Cheese schreibt, bleibt unklar.


Die Frauen von Stepford

Manchmal fallen mir gar nicht mal so weit hergeholte Dinge zum Dinner ein, die natürlich jeder wahren Grundlage entbehren, aber eben durch den Kopf schwirren:

Marion und die gesamte heutige Show erinnern mich stark an diesen Film mit Nicole Kidman. Und ich sehe sowohl Marion als auch Nicole in enger Nachbarschaft wohnend, wie sie sich gegenseitig in der Küche übertrumpfen wollen, aber an Attraktivität längst auf gleichem Level leben.

Halt! Nicole als Joanna wird erst ganz zum Schluss vom "Männerverein" vereinnahmt, und ist natürlich zuvor nicht die allerbeste Hausfrau.


Fazit

Marions Gäste sind schwer begeistert. Miriam legt bereits vorm Essen und voller Vorfreude einen gekonnten Spagat hin. Andrea verzichtet darauf, obwohl sie sich auch verrenken könnte ... Schwer zu glauben, aber stimmen kann das natürlich trotzdem.

Insgesamt schwirren Marion 35 sagenhafte Punkte ins schöne Haus: Je 9 von Christiane (sie kann vermutlich gar nicht niedrig punkten), Andrea und Sebastian und 8 von Miriam.

Ich muss mir den Film "Die Frauen von Stepford" demnächst noch einmal ansehen. Es ist sehr interessant, wenn alles perfekt ist.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Dienstag, 15. Oktober 2019

14. Oktober 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag im Rhein-Neckar-Kreis bei Andrea

Vorspeise: Pilz-Bruschetta und Tomaten- Bruschetta an cremiger Pilzsuppe, Gambas, dazu Ciabatta klassisch
Hauptgang: Seeteufel im Speckmantel, Auberginenröllchen mit Erbsenfüllung auf Pilzcreme
Nachtisch: Gefüllte Eiskugel an Erdbeerspiegel mit Mandeltörtchen


" ... mit ganz viel Spaß und viel, viel Fun"

Andrea mag es doppelt gemoppelt, und so wünscht sie den Mitstreitern, die sofort und ohne Umwege ihr Herz erreichen, eine schöne Woche ... nun ja, eben mit Spaß und  Fun. Diese "geile Runde" erobert schneller ihr Herz als Pilze nachwachsen können.

Manchmal bewundere ich Dinner-Teilnehmer um ihre uneingeschränkte Hoffnung auf eine gute Woche. Eine Hoffnung, die als Menschenkenntnis geäußert wird. Selbst, wenn alle Teilnehmer liebe Menschen sind, kommt es hier und da vor, dass manche einfach nicht zusammen passen und sich nach spätestens drei Tagen derart auf den Senkel gehen, dass die Fetzen fliegen. Ich kann mich speziell an niemand Lobpreisenden erinnern, der seine Worte ein paar Tage später mit Bedauern zurück genommen hat.

Es heißt aber: Abwarten und Sekt trinken.

Die Gesundheitstrainerin (beinahe hätte ich Gesundbeterin geschrieben, schlimmer Fehler) tritt dem Montag und dem Fernseh-Team gegenüber, als würde sie auch hier beide ins Herz schließen. Voller Freude macht sie sich an ihr Werk,

und das bedeutet vor allem: Pilze schnibbeln, Pilze schnibbeln, Pilze schnibbeln ...

Man könnte denken, sie hat einen Werbe-Deal mit der Pilz-Industrie.

Als ich am frühen Sonntagmorgen durch meine Stadt ging, fiel mir schon nach ein paar Metern ein Überbleibsel der Nacht unangenehm auf. Ich musste aufpassen, dass Bienchen davon nicht naschen wollte - aber das war wohl selbst ihr zu heftig, und die Hündin ging achtlos daran vorbei.

Jetzt sitze ich beim Dinner oder vielmehr vor dem Fernseher, und als Andrea ihren Hauptgang präsentiert - inklusive der Pilzstraße - fällt mir das wieder ein. Nein, das ist kein hübscher Anblick und bereichert keineswegs das Aussehen des Gerichts!

Die Pilzsuppe der Vorspeise hingegen sieht zwar auch Grau in Grau aus, aber so ist das eben (schmeckt sicher gut), und das wiederholt man nicht im nächsten Gang.

Der Nachtisch macht einen guten Eindruck, und selbstverständlich ist der Kuchen (eher etwas für den Nachmittagskaffee) in Herzform:

"Weil ich euch alle sehr, sehr lieb habe", erklärt Andrea die niedliche Form.

Ich hoffe auf keine derbe Enttäuschung in den nächsten Tagen.

Heute zumindest ist ihr Lohn passabel: 32 Zähler setzen sich wie folgt zusammen: 9 von Christiane, je 8 von Sebastian und Miriam und 7 von Marion.

Inzwischen reden sie weiter und weiter und würden noch am heutigen Morgen reden, wenn der Cutter ihnen nicht das Wort abgeschnitten hätte. Eine höchst kommunikative Runde.


Guten Morgen, Gruß Silvia