Foto: M. M.
Vorspeise: Dreierlei vom Saibling: Tatar mit gebackenem Wachtelei mit flüssigem Kern, konfiert mit Blumenkohl-Mousseline, gebacken mit Kürbiskernen und Panko und Mango-Chutney
Hauptgang: Hirschsteak mit österreichischer Süßwasser-Garnele, weißer Polenta mit Trüffel und Kerbelknolle
Nachtisch: Gebackene Apfelknödel mit Most-Schaum-Zabaione und Preiselbeeren-Gewürz-Ragout, dazu ein kleiner Cheesecake mit Salzkaramell und Eis
Donnerwetter
... und das fällt mir gleich mehrmals zu diesem Dinner-Abend in der Nähe von Graz in der Steiermark ein.
Mein erstes gilt der umfangreichen, in epischer Breite verfassten Speisekarte. Allerdings halten die Gäste vorab nicht mehr als eine Inhaltsangabe in knappen 3 Sätzen davon in ihren Händen und dürfen spekulieren. Björn, dem Norweger, gefällt die minimale Beschreibung eines dann maximal aufwändigen Menüs, während sie Michael überhaupt nicht zusagt.
Mein nächstes Donnerwetter gilt der üppig verwendeten Alufolie. Ich habe die bereits vor vielen Jahren aus meinem Leben verbannt.
Ein weiteres Donnerwetter kommt am Schluss.
Erst einmal sehen wir Renate, die gut gelaunt ist, als hätte sie bereits einen Preis gewonnen (hat sie ja auch, sie darf in einer TV-Show mitwirken) und sich ohne sichtbare Mühe ihrem Menü widmet. In dem ist alles drin, was zu Begeisterungsstürmen Anlass geben könnte.
Mir gefällt der Nachtisch am besten - es ist wohl auch ihre Königsdisziplin als Food-Bloggerin mit dem Hauptthema Torten -
allerdings ist dieser für sich gesehen und nach Vorspeise und Hauptgang viel zu üppig. Da ist sicherlich einiges für die Tonne zubereitet ...
Sie übertreibt hier ein wenig. Übertreibung ist auch in den beiden anderen Gängen sichtbar. Hier und da kommen noch Bestandteile zum Tragen, die nicht einmal auf der Karte stehen.
Das ist mein Zwischen-Donnerwetter.
Und noch ein Donnerwetter für die absolute Leichtigkeit, mit der sie arbeitet, ihre Gäste empfängt, sie von einem zusätzlich herbei gerufenen Bar-Keeper verwöhnen lässt und und und
Eine sehr bilderreiche Sendung.
Doch irgendwo und gar nicht mal so unsichtbar ziehen Wolken auf:
Alexander hat beruflich etwas mit Gen-Technik zu tun. Michael verkauft Bio-Käse auf einem Markt. Da prallen Welten aufeinander. Fortsetzung folgt!
Mein letztes Donnerwetter gilt den Punkten: Björn gibt 9, Manuela und Alexander je 8 und Michael 7, macht in der Summe 32 Zähler.
Mit etwa 35 Gesamt-Punkten habe ich eigentlich gerechnet. Und nur die nächsten Tage können zeigen, wie viel die 9 oder auch die 7 am Ende wirklich wert sind.
Nach Gerechtigkeit rufen, ist sinnlos. Wir sind schließlich hier und da alle mal mehr oder weniger ungerecht.
Insgesamt kennen wir uns mit Ungerechtigkeiten aus: Sie begegnen uns jeden Tag.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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