Vorspeise: Sashimi vom steirischen Saibling mit Tomatentatar und Ponzu-Sauce
Hauptgang: Tomahawk vom Duroc auf Erbsen-Wasabi-Püree mit Marktgemüse
Nachtisch: Schokotarte von der steirischen Schokolade mit hausgemachtem Himbeereis
Achtung!
Sie verlassen jetzt die Komfortzone!
Gut gelaunt und voller Tatendrang startet Manuela ihre Vorbereitungen für ein möglichst perfektes Dinner in ihrer blitzblanken Küche. Da ist es kein Problem, als Zuschauerin den Überblick zu behalten. Um noch ein bisschen Einblick in Manuelas Leben zu bekommen, erzählt sie von ihrer Werbeagentur - und vor allem von ihrem Food-Blog:
Sie hat ihre Leidenschaft, essen zu gehen, auf ihren Blog ausgeweitet. Oder war es andersrum und der Blog war zuerst vorhanden? Das spielt keine Rolle, es ist wie es ist. Wenn sie zum Selber-Kochen kommt, veröffentlicht sie auch das auf ihrem Blog. Inzwischen sind die Koch-Blogs unübersichtlich geworden, es gibt davon viele, sehr viele. Neben einigen nicht so guten, sind andere wiederum sehr zur Zufriedenheit der Leser.
Dennoch würde ich Restaurant-Bewertungen nicht unbedingt folgen. Wer weiß, wie da so manches zustande kommt? Wie viel Ehrlichkeit steht dahinter, und wo liest man besser zwischen den Zeilen oder überhaupt nicht?
Aber da inzwischen jeder Schnatz bewertet wird, warum nicht auch Restaurants abseits der Gastro-Kritiken diverser Zeitungs-Schreiber?
So weit ist alles in Ordnung. - Aber dann kommen die Gäste ins Spiel und daher die Warnung:
Sie verlassen jetzt die Komfortzone!
Wenn ich nicht wiederum derart abgelenkt vom üppigen Dekolleté Renates wäre, würde ich mehr auf ihre sauertöpferische, sorry, bedauernswerte Miene beim Bewerten der einzelnen Bestandteile von Manuelas Dinner achten. Aber herrje, der Busen lenkt mich derart ab, und das nicht einmal auf eine besonders schöne Art. Die Gedanken sind frei, Assoziationen erspare ich mir.
Und dann muss ich auch noch in einen Klischee-Topf greifen, sehr ungewollt, aber der wird mir so offensichtlich präsentiert, dass ich das erwähnen muss:
Alexander, selbst ein schlechter "Hobby"-Koch und noch schlechterer Gastgeber, der sich eigentlich vollkommen geschlossen halten sollte, was jede Kritik an jedem Fitzelchen von irgendwas angeht, dreht richtig auf.
Zuvor meint er noch im Hinblick auf die Restaurant-Kritiken auf Manuelas Blog: Die größten Gastro-Kritiker können meist selber nicht kochen!
Gut erkannt, Alexander, aber nicht im Hinblick auf Manuela, sondern auf den eigenen Hintergrund.
Schließlich ist vollkommen Schluss mit jeglichem Komfort, denn Alexander und Michael bekommen sich an die Köpfe: Gen-Technik vs. Bio. Und was verstehe ich rein akustisch, worüber die sich noch uneins sind? Nicht viel.
Aber es gibt auch einen Lichtblick, der immer wieder durchscheint:
Björn, der Norweger!
Ein anderes Klischee muss ich trotzdem vollkommen vermissen: Die Gemütlichkeit der Österreicher. Eher ist hier Hacken und Stechen angesagt als Gönnen-Können.
Manuelas 29 Zähler setzen sich aus dreimal je 7 und einmal 8 Punkten von Renate zusammen.
Manuela hat von Renate also freundlicher Weise die gleiche Anzahl von Bewertungs-Punkten zurück bekommen wie sie ihr selber gegeben hat. Ob das anders ausgesehen hätte und aussehen würde, wenn die beiden Frauen sich nicht von irgendwoher schon vor der Show gekannt hätten?
Ich weiß es nicht. Es ist alles sehr disharmonisch.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Manuela - Hochglanz!
AntwortenLöschenDie Liebe zum Essen geht oft durch den Magen, führt durch unzählige Restaurants, übernachtet in schicken Hotels und endet gerne im persönlichen Blog. Natürlich, ein Food-Blog, tolle Aufnahmen in Hochglanz, viele Seiten Werbung für Gastrobetriebe und eine Gastgeberin die gerne Rezepte aus der Sterneküche entwendet. Schön, jetzt ist auch klar wie der Kinderteller "Florian" in "Rudis Wurzelstube" in Hinterdumpfelding aussieht.
So verschmilzt die Welt des Seins und die Welt des Scheins! Manuela liebt diese Welt, möchte diese Welt an ihrem Abend auf dem heimischen Tisch aufleben lassen. So ist der einzelne Gemüsestreifen eine Offenbarung und der schnöde Tomatensalat ein Tomatentatar. Logo, wenn aus rote Rüben Carpaccio werden kann, da kann auch ein Gemüse zum Tatar werden. Küchenbegriffe verändern sich und wer kann sich heute noch an die klassische Garnitur "Holsteiner Art" erinnern?
Die Show ums Menü ist groß, die Liebe zu gutem Schweinefleisch durchaus spürbar und dennoch: wirklich schwierig ist das heutige Menü nicht.
Die Gäste sind mit großen Erwartungen angereist, ein Gast hat sogar die 115km per Klapprad zurückgelegt! Auf dem Balkon der heutigen Köchin vereint, herrscht ein gemeinsamer Tenor: Manuela muss liefern!
Apero: erfrischend, sommerlich, passend.
Vorspeise: Manuela sagt es selbst, die größte Herausforderung dieses Ganges ist die Frische des Fisches! Fischstreifen schneiden ist machbar, Fertigsaucen beifügen kann man machen und das Tatar, ist und bleibt halt, ein Tomatensalat!
Hauptgang: das Schweinefleisch brutzelt, Fett spritzt durch die Küche und ein Thermometer erfühlt die Kerntemperatur der leckeren Kottelets. Erbspüree ist inzwischen ein notwendiges Übel und wird natürlich mit dicken Pinselstrich auf den kalten Teller verteilt. Ein paar Vitamine durch Gemüsestreifen dürfen den Star, das Schwein, umschmeicheln. Am Tisch entstehen Grundsatzdiskussionen über den Weltfrieden!
Dessert: Eis ist immer lecker, ein Schokoladenfladen darf Tarte spielen und die Gäste verstricken sich in neue Diskussionen.
Nun ja, die große Kochshow ist ausgeblieben und die Gäste nerven sich eindeutig gegenseitig und verteilen vielleicht auch daher eher sparsame Punkte!
Manuela ist ein routinierte Gastgeberin, die umsorgt und versorgt, gegen die Gesamtstimmung hat sie wenig Chancen!