Freitag, 31. Januar 2020

31. Januar 2020 - Jagd & Hund - Messe Dortmund - Abgründe! Tiefe!

Alle Fotos wurden mir
zur Verfügung gestellt


Abgründe

Ausgerechnet in meiner Heimatstadt Dortmund (so zentral) findet diese Ausstellung statt, als hätte man im Nirgendwo, dort wo auch kein Navi hinfindet, nicht genügend Platz dafür. Das Internet müsste man einigen Teilnehmern der Veranstaltung zusätzlich kappen, denn

sie bieten Jagd-Reisen an, und zwar sollen es 100 Anbieter sein, die u. a. Großwildjagden veräußern wollen:

So kann man für 1.040 Euro (bei eigener Anreise) in Island seltene Meeresvögel töten. Im Boot raus aufs Meer und lustig drauf los ballern, um seltene Papageientaucher oder Eissturmvögel abzuknallen! Ist doch ein Sonderangebot!

Derart bekommt man preiswert die Grund-Ausbildung zum Großwildjäger für z. B. Afrika. Und falls finale Schüsse nicht klappen? Auch kein Problem! Man kann auf eine Nachsuche gehen

(muss man sogar, aber wer überprüft es? Eilt ja nicht, wenn ein Tier fluchtunfähig geschossen wurde.),

 was man in diesen Fällen sicher tun wird, denn es gilt, die Trophäe zu sichern. Fotos der morbiden Art wollen auch geschossen werden. Verenden werden die Tiere mit oder ohne Nachsuche, dann eben nur ein bisschen später und qualvoller. So nennt sich eine Firma,

die derartige Abgründe anbietet: Absolute Hunting. Eigentlich dachte ich, Mord und Totschlag gehören ins Darknet (kann das eigentlich keiner abstellen?).

Ich kann mir diese Seiten - es gibt diverse - nun nicht genauer ansehen.  Daher weiß ich auch nicht, wie teuer welche Abschüsse sind. Aber die Ballerfreudigen mit kleinerer Börse sind vorerst gut in Island aufgehoben. Oder andernorts, wo man bedrohte Vögel abschießen darf ...

Dem Menschen ist also die Welt untertan? Mal aufpassen, dass eine

kleine Biene (wenn sie erst einmal ausgerottet ist)

am Ende nicht den Sieg davon trägt und allem ein böses Finale für den Menschen entgegensetzt.


Eigenes Erlebnis

Aus diesem stammen die Fotos nicht, aber sie sind natürlich keine eigenen. Selbst der Fotograf dieser seltsamen Fotomodelle, seltsam weil totgeschossen und das todtraurig ist, ist nicht der Jäger.


Vor vielen Jahren hatte ich einen Bekannten, Professor H. Eigentlich war er Mediziner, also mit Wissen und Skalpell dafür ausgestattet, Menschenleben zu retten.

Ich schätzte ihn. Bis zu dem Tag, an dem ich - mit vier oder fünf anderen Leuten - bei ihm zu Hause eingeladen war. Die zuerst sichtbare Einrichtung seines Hauses - ein bisschen sehr bieder. Aber er war schon älter, obwohl ich am Ende dachte: Das passt haargenau. Und er war auch jünger sicherlich nicht weniger bieder gewesen!

Nach dem Essen stellte er uns seinen "besonderen Raum" vor. Von diesem und seinem "Hobby" hatte ich vorher keine Ahnung gehabt. Und nachher keinen Sinn mehr für unsere Bekanntschaft:

Es handelte sich um ein Jagdzimmer - mit Trophäen aus aller Welt.


Aufzählen möchte ich die jetzt nicht im einzelnen, denn die Liste wäre lang: Aber in besonders abartiger Erinnerung sind mir ein paar Füße von Elefanten geblieben: Die dienten als Hocker, um den ganzen furchtbaren Rest von dort aus in Ruhe "bewundern" zu können.

Dieser Tag von vor vielen Jahren hat meine Tierliebe entscheidend mitgeprägt, obwohl sie natürlich schon vorher vorhanden war.


Selten oder eher nie habe ich für einen vorher ganz guten und sogar geschätzten Bekannten nur noch Verachtung übrig gehabt, aber bei ihm war das der Fall.


Guten Tag, Gruß Silvia

30. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Osnabrück bei Rita

Foto: S. B.

Vorspeise: Portugiesische Fischsuppe
Hauptgang: Hähnchen auf mallorquinische Art
Nachtisch: Mandeln und Zitrone




"Es kommen wohl harte Zeiten – die Schutzengel fliegen schon tief "
- Wolfgang J. Reus (1959 - 2006)

Die 68jährige Kunsthistorikerin Rita hat ihr Berufs-Leben zwischen Kunstobjekten in einem Museum verbracht und trifft beim "perfekten Dinner" auf so manche

künstliche Welt.

Da helfen auch die geliebten Schutzengel-Bilder, die in Reih und Glied hoch oben an ihrer Küchenwand schützend eingreifen sollen, nichts. Aber die sind gar nicht religiös gemeint, sondern entspringen eher einer Sammel-Leidenschaft. Folglich ist kein Handeln erforderlich. Rita muss alles allein richten und Angerichtetes ausbaden.

Rita gönnt sich hin und wieder einen Kochkurs bei einem Profi-Koch, aber vor allem ist sie in einer Seniorenkochgruppe aktiv. Unterdessen ist ihr Mann heute aktiv unterwegs, denn er möchte keineswegs vor eine Kamera geraten. Seine Tochter und Ritas Stieftochter Lisa ist nicht so etepetete und hilft ihr ein wenig beim Schnibbeln, denn da gibt es jede Menge zu tun.

Ritas Vorspeise und Hauptgang kommen als Eintöpfe auf die Teller. Ich kann hierzu leider überhaupt nichts sagen, denn der Anblick allein reicht nicht für eine Bewertung in irgendeine Richtung aus.

Doch zum Kommentieren des Dinners sind schließlich die Gäste angetreten. Manche treten auch aus, nämlich mit dem Mundwerk direkt ins Böse:

Zu Angelina und ihren Qualitäten als Gast fällt mir ein Lied von Reinhard Mey ein. Dies gilt zwar einer Annabelle, aber wir wollen mal nicht so kleinlich sein: Annabelle, Angelina - wo ist da der Unterschied:

Annabelle, ach Annabelle

Du bist so herrlich unkonventionell
Du bist so wunderbar negativ
Und so erfrischend destruktiv
Annabelle, ach Annabelle
Du bist so herrlich intellektuell
Ich bitte dich, komm sei so gut
Mach meine heile Welt kaputt!

Über die Dekoration auf Ritas Nachtischteller machen sich Angelina und Stefan beinahe schenkelklopfend lustig, denn sie sehen neben einer Palme und diversen Zutaten aus Banane und Kiwi und noch irgendwas - auch ein Phallussymbol. Rita kalkuliert das im Vorfeld durchaus ein und sieht einen Kinder-Geburtstagsteller in den gereichten Nachtischen.

Hätte sie sich, wenn schon die Erkenntnis vorhanden ist, eigentlich sparen können. Man darf nämlich niemals die Humorlosigkeit anderer Menschen unterschätzen.

Zur Punktevergabe tritt kein einziger Schutzengel an, aber vier Gäste:

8 Punkte bekommt Rita von Maja, 7 von Thomas und je 6 von Angelina und Stefan. Das ergibt eine Summe von 27 Punkten.

Stefan darf als Letzter am Freitag die Kochwelt wieder gerade rücken - falls er das schafft. Es gibt wohl nicht viele Zuschauer, die ihm die Daumen drücken.

Ich halte mich neutral raus.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 30. Januar 2020

29. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Osnabrück bei Angelina



Vorspeise: Kürbis-Chili-Süppchen mit einer Nektarinen-Basilikum-Frischkäse-Walnuss- Bruschetta
Hauptgang: Marinierter Lachs mit Rosmarin-Trüffel-Kartoffeln und frischem Ofengemüse, dazu Trüffel-Sauce
Nachtisch: Zartbitter-Schokokuchen mit goldenem Highlight und einer fruchtigen Limetten-Passionsfrucht-Creme


Auf Pech-Thomas folgt die Gold-Marie

Angelina hat zwar kein goldenes Händchen fürs Kochhandwerk, aber ein Faible für Glitzerndes. Ein paar Miss-Krönchen gehören genau so in ihr Gepäck wie ein direkter Draht zu Google. Google hat für sie herausgefunden, wo man in ihrer Nähe Goldstaub und Blattgold kaufen kann. Außerdem hat sie bei Youtube ein hilfreiches Video übers Schälen von Nektarinen entdeckt, das nun sicherlich viral geht. Denn wer wäre nicht einmal verzweifelt beim Schneiden einer Nektarine und hätte Hilfe gebraucht?

Ihr bester Spruch ist allerdings: Gib mir nur die Hälfte. Und davon dann die Hälfte.

Damit beschreibt Angelina sich ganz gut selber. Auch, wenn sie damit ein Stück Fleisch und keinesfalls Punkte meint, um hier Missverständnissen vorzubeugen.

Stefan ist bei ihrem Anblick hin und weg, aber sein Verstand und sein Geschmackssinn sind wohl trotzdem noch hellwach.

Während Angelina ihr Menü wortreich anpreist, darf probiert werden, was sie mit Hilfe von Google und Youtube und wer weiß, wem sonst noch, zubereitet hat:

Kürbis-Suppe und Lachs teilen unter sich Vorspeise und Hauptgang auf. Ein wirkliches Paar werden die beiden nicht,

auch, wenn sie auf jedem Hauptgang-Teller einen roten Faden pinselt.

Da wir hier nicht bei Kaffee und Kuchen sitzen, passt der Nachtisch wieder einmal nicht. Ein Kuchen ist nun mal kein Nachtisch. Und sei er auch noch so golden verziert.

Thomas hat sich von seinem Pech-Abend glänzend erholt, aber ein bisschen kleinlauter als am Montag ist er immerhin geworden. Der Dämpfer hat (vorerst) gewirkt.

Er hebt Angelinas Dinner in den hohen Himmel eines "perfekten Dinners". Das unterstreicht leider seine eigenen fehlenden Kochkenntnisse.

Zu einer 10 lässt Thomas sich dann doch nicht hinreißen, aber eine 8 ist ihm dieses Dinner wert. Mit gleicher Punktzahl schließen sich Maja und Rita an. Nur Stefan zückt 6 Punkte, und vielleicht ist

sogar schon ein Bonuspunkt für die hübsche Gastgeberin inbegriffen.

Insgesamt sind das 30 Zähler!


Mein Fazit

Vier Leute sind zu Gast bei einer Miss Eiskönigin. Ich bin in keiner einzigen Sekunde von ihr gefesselt oder gar fasziniert. Und keinesfalls wäre ich gern ihre Gästin gewesen.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Mittwoch, 29. Januar 2020

28. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Osnabrück bei Thomas


Vorspeise: Kürbiscremesuppe mit gerösteten Kürbiskernen und Bacon
Hauptgang: Rinderfilet an Pfeffersauce mit Herzoginkartoffeln und glasierten Möhren
Nachtisch: Herrencreme und Schokoküchlein


Murphys Gesetz führt direkt in eine Nervenkrise

Der Hauptgang entpuppt sich als Thomas' größter Feind und verbrennt nicht vor lauter Leidenschaft, sondern zum Ungenießbaren. Nur das Rinderfilet bleibt von dem Desaster verschont. Verkohlte Möhren grüßen zu Tode frittierte Herzoginkartoffeln. Murphys Gesetz schlägt zu. Das passiert immer wieder mal in den unterschiedlichsten Situationen.

Doch anstatt es locker zu nehmen und nach dem Motto:

"Ist der eigene Hauptgang ruiniert, isst es sich bei den anderen ganz ungeniert"

zumindest ein wenig die Ruhe zu bewahren, möchte Thomas am liebsten hinschmeißen. Hätte er geahnt, dass der Regisseur im Nachhinein wie ein Messer in der Wunde noch einen Song mit dem Titel

"Ich bin komplett im Arsch"

heraussucht und seine Verzweiflung damit untermalt, wer weiß, wie groß die absolute Verunsicherung noch geworden wäre. Absoluter auf jeden Fall. Ich befürchte ohnehin jeden Moment einen Totalzusammenbruch. Der zum Glück nicht folgt.

Zur Unterstützung der nervlichen Anspannung schickt der Aufnahme-Leiter? auch noch Stefan in die Küche, während Thomas bemüht ist, das Verbrannte von den Möhren abzukratzen. Falls es Stefans eigene Idee ist, hier den Störenfried zu geben - dann gute Nacht!

Es ist der Punkt gekommen, einen Lieferdienst anzurufen! Man kann beinahe alles, und erst recht ein verkorkstes Essen,  ins Lustige drehen oder auch wahlweise daran verzweifeln.

Thomas betont im Vorfeld noch, wie lustig er alles nimmt. Davon ist keine Spur übrig.

Beinahe bekomme ich Mitleid mit ihm, aber dann denke ich an den Tag zuvor und seine bitteren Blicke auf Majas Menü und seine teilweise arrogant herablassenden Worte darüber.

Fazit

Mit hochroten Wangen sitzt Thomas an dem Kopf der Tafel und wünscht sich bestimmt sonstwo hin, wenn er nur weg könnte.

Als wäre es das größte anzunehmende Drama. Dabei ist das morgen bereits wieder vergessen.

Punkte müssen natürlich auch hier verteilt werden, denn Nachtisch und Vorspeise waren ja in Ordnung.

Stefan und Angelina geben je 5, Rita 6 und Maja 7 = 23 Zähler.

Die 7 von Maja würde ich jetzt nicht als überbordende Freundlichkeit werten:

Ihr wird klar sein, dass er von den anderen eher weniger als 7 bekommt. Aber so steht sie (vordergründig)  als Mutter Teresa des "pDinners" vor dem Publikum,

als die ich sie an diesem Abend ansonsten so gar nicht erlebe.

Pech passiert! So what!


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 28. Januar 2020

26. Januar 2020 - ZDF-History: Klaus Kinski - Weltstar und Tyrann

ZDF-History
Klaus Kinski - Weltstar und Tyrann

Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund

Eigentlich wollte ich gerade schlafen gehen, als mir dieses tyrannische, hysterische Geschrei des Klaus Kinski in der History-Serie in die Quere kam. Dann habe ich mir den Film original im TV angesehen, und der begann um 23.45 Uhr, dauerte allerdings nur 45 Minuten. Für einen anschließenden ruhigen Schlaf ist das eigentlich keine gute Idee, denn allein der Anblick Kinskis und seine dokumentierten und gefilmten Ausraster

sind schwer auszuhalten.

Man weiß nicht, was mit solch einem Menschen wann passiert sein muss, damit er derart neben jeder Spur ist, sich daneben benimmt und weder Hemmungen noch Grenzen kennt. Es ist überdies ein Wunder, dass man Kinski zum Schutz der Öffentlichkeit nicht irgendwann aus dem Verkehr gezogen hat.

Der Regisseur Werner Herzog hat den Choleriker und Narzissten trotzdem gleich fünfmal als Hauptdarsteller seiner Filme engagiert, bevor er wohl endgültig die Schnauze voll hatte. Eigentlich muss man ein sehr duldsamer Mensch sein, um einen wie Kinski zu ertragen - oder ähnlich ticken. Ich kenne Herzog nicht. Über seine Beziehung zu Kinski dreht er 1999

den Film "Mein liebster Feind".

Bei Kinski allein von Allüren zu sprechen, ist viel zu niedrig gegriffen. Eigentlich ist der Typ Mensch, der Kinski war, unbeschreiblich. Er konnte höllisch - und das im wahrsten Sinne des Wortes - aus der Rolle fallen,

und natürlich fielen ihm auch stets die düsteren Rollen in Filmen zu: Er spielte am allerbesten und glaubwürdigsten Psychopathen.

Vielleicht war er gar kein Schauspieler, sondern immer nur er selbst?

Dramatisch und tieftraurig wird es, als seine Tochter Pola viele Jahre nach seinem Tod von dem Missbrauch durch ihren Vater schreibt.

Glaubwürdigkeit erhält ihr Buch durch das eigene des Klaus Kinski:

"Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund"

In dem pornografischen Werk beschreibt er nicht nur unzählige Affären bis in die kleinste Betthöhle, sondern auch Inszest. Den Inhalt seines Buches hat man damals wohl für pure aufgebauschte Phantasie gehalten.

Ich habe dieses Buch irgendwann als Remittende erstanden. Es gehört zu den eher wenigen Büchern, von denen ich mich zum Vorteil des Müll-Containers getrennt habe.

Kinski starb mit 65 Jahren. Er soll einsam und verarmt gewesen sein.

Ich hatte am Ende des TV-Beitrages 45 Minuten allerschrecklichsten Grusel hinter mir.


Guten Tag, Gruß Silvia


27. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Osnabrück bei Maja

Foto: S. B.

Vorspeise: Asiatische Tapas: Crunchy Rolls, Beef Tatar auf Krabbenbrot, Gyoza
Hauptgang: Rehrücken, Mohnspätzle, Steinpilze, karamellisierter Pfirsich, Preiselbeeren
Nachtisch: Weiße Mousse au Chocolat mit Tonkabohne, Himbeeren, Mango, Crumble, Himbeere-Rote-Bete-Sauce


Eine Werbesendung für Alu-Folie

Das klingt provokativ. Aber bei diesen Mengen an Alufolie, die Maja  um alles herumschlägt, und das auch noch recht großzügig, sehe ich die Folie heute als Hauptdarsteller. Abgelöst von:

Ein Wort kann wie ein Virus sein!

Das Virus, von dem ich hier spreche ist das Wort "Tatsächlich". Die Ansteckungsquelle kennt man nicht,

es hat sich aber inzwischen in ganz Deutschland ausgebreitet. Infizieren kann man sich rasend schnell: Es muss nur jemand oft genug dieses Wort verwenden,

und schwupps, ist es auch im eigenen Sprachgebrauch inflationär vorhanden. Also immer auf die Worte achten,

denn sie können nerven.

Bei Maja habe ich erst überlegt, ein Bienenfoto als Titelbild zu nehmen, aber mich dann doch entschieden, ihrem nicht wirklich gut gelungenem Reh ein Foto-Denkmal zu setzen. Wie viele Rehrücken verarbeitet sie eigentlich? Es sind sicherlich fünf, wenn ich das richtig erinnere. Muss sie die ganze TV-Meute durchfüttern? Oder hat Maja Sorge, dass sie von irgendetwas zu wenig im Haus haben könnte?

Ein Lob, mein Lob, gilt dem Dessert. Das sieht wirklich sehr schick aus. Geschmäcker kann ich natürlich von hier aus überhaupt nicht beurteilen,

aber dafür sind stellvertretend vier Gäste vor Ort, die sich heute nicht mit Kritik zurück halten. Allen voran hat Angelina Diverses im Visier, das ihr nicht gefällt oder sie nicht gebraucht hätte oder was auch immer ... Vielleicht hört sie sich auch nur gerne reden?

Dennoch fallen die Punkte ganz gut aus: Je 8 geben Angelina, Rita und Thomas und 7 gibt Stefan.

Maja legt 31 Punkte vor.

Jetzt gilt es tatsächlich, die zu toppen. Halt, ich muss mir schnell auf die Finger klopfen, ich  will keinen Virusbefall.

Insgesamt (könnte auch mal solch ein Wort werden) glaube ich, dass es in dieser Woche schwierig werden könnte,

denn der immer gleichen voreiligen Leier, wie toll doch die Kandidaten sich untereinander finden etc. höre ich kaum noch zu.

Irgendwas ist immer ... irgendwas ist womöglich auch toll ... und anderes eben nicht.

Abwarten! Ich kann nicht wirklich in die Zukunft sehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Montag, 27. Januar 2020

27. Januar 2020 - Auf einem Bein kann keiner stehen - Witwe und Mutter der Nation


Auf einem Bein kann keiner stehen

... und daher kam der Entschluss aus dem Blauen,  aber auch aus dem Bauch heraus, einen zweiten Beitrag zum diesjährigen Dschungel verantworten zu wollen. Auf einem Bein kann schließlich wirklich niemand lange stehen.

Das bedeutet allerdings nicht, dass ich mir jetzt im Nachhinein genüsslich die Sendungen einverleibt hätte. Ein paar Ausschnitte reichten, um die

Meinung über die Drittplatzierte Daniela Büchner (ich muss sie nicht Danni nennen, sie hat nix Niedliches an sich),

die ich bereits aus Goodbye-Deutschland-Sendungen habe, zu vertiefen, sie mehr als bestätigt zu sehen und auch wieder zu wissen, warum ich einst aufgehört habe, GbD zu gucken: Es lag an ihr,

der Drittplatzierten des diesjährigen Dschungel-Theaters. Was bedeutet eigentlich ein 3. Platz in dieser Veranstaltung? Wenn man davon ausgeht, dass alles mit rechten Dingen zugeht, heißt das erst einmal, dass im Vorfeld stets genug Leute für ein Verbleiben der Witwe angerufen haben.

In etwa könnten es die Leute sein, die bei einem Unfall auf der Gegenfahrbahn einen Stau verursachen, weil sie einfach nicht wegsehen können.  Man sieht das Schreckliche, verharrt in dem eigenen Schrecken und kann es einfach nicht glauben.

Ansonsten gehe ich mal ins Reich der Märchen: Der 3. Platz bedeutet so viel wie zum Beispiel die böse Schwester von Aschenputtel zu sein. Sie will alles, vor allem die Krone, aber ihr eigenes Wesen steht ihr dabei desaströs im Wege.


Die Mutter der Nation

Sieht man diverse Camp-Ausschnitte, ist ganz klar, warum Mutter Beimer bald einpacken kann: Es gibt eine neue Mutter der Nation:

Daniela Büchner.

Die beiden verbindet noch eine Gemeinsamkeit: Sie haben 2 Männer an den Tod verloren. Sowohl Mutter Beimer als auch die Büchner verloren den 1. Ehemann, von dem sie geschieden waren, wie auch den zweiten, mit dem sie noch (in Danielas Fall wohl eher noch) verheiratet waren.

Damit hat es sich aber mit den Gemeinsamkeiten: Marieluise Marjan ist eine sympathische Schauspielerin und Daniela Büchner

ist eine unsympathische Selbstdarstellerin, der man beinahe schon Narzissmus unterstellen kann.

Sie ist ein Paradebeispiel für die Worte: Der möchte ich nicht im Dunkeln begegnen.

Und schon gar keinen Mädelsabend mit ihr veranstalten. Der wäre einfach zu feucht: Viel Alkohol und genau so viele Tränen würden fließen. Hingegen würden gute Gespräche vermutlich vollkommen auf der Strecke bleiben.

Ihr Vokabular reicht von "Ich Löwenmutter" und "Ich will meinen Mann stolz machen" bis hin zu "Ich will ja gar nicht Dschungel-Königin werden".

Drei Aussagen - drei Lügen?


Die einzig wahre Witwe

ist die in Witwenkluft "verkleidete" Büchner. Neben ihr wirken alle anderen Witwen eher wie die "lustigen", von der eine Operette erzählt. Daniela fährt zur vollen Witwen-Show hoch, sobald eine Kamera auf sie gerichtet ist. Sogar weinen kann sie auf Knopfdruck. Der Knopf muss wohl gleich hinter ihrer Stirn sitzen und ist schon ganz abgewetzt vom vielen Drücken.

Zum besseren Verständnis: In den GbD-Sendungen mir ihr habe ich nicht einmal einen Anflug von Liebe zu Jens Büchner gesehen.

Egal. Es ist vorbei. Und Daniela darf nun zurück nach Hause. Aber das wird sein, als wenn sie aus einem Urlaub zurück kommt und erfahren hat, dass bei ihr Zuhause ein heftiger Sturm gewütet hat:

Sie weiß nicht, ob ihr Haus überhaupt noch steht.

Eine Metapher für den ganzen Kram, der sie nun im Netz erwartet.

Manche bekommen eben genau das, was sie verdienen.

So wie offenbar Prince Damien zu Recht der Dschungelkönig geworden ist. 20.000 Euro seiner Gewinnsumme will er in Australien lassen und spenden, denn er weiß ja, wie gebeutelt das Land, der Kontinent gerade ist.

Dagegen sind die von RTL gespendeten 100.000 Euro geradezu lächerlich.

Und Daniela? Weiß sie überhaupt, in welchem Land sie die letzten Wochen verbracht hat? Eher nicht, wenn man bedenkt, dass sie auch über den Regen heulte, den Australien so dringend benötigt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 25. Januar 2020

25. Januar 2020 - Die Rettung einer Seele



Die Rettung einer Seele

Bienchen war eine arme Seele, als meine Mutter im Juni 2010 ins Krankenhaus kam - und sie ihr Frauchen nie wieder sehen sollte. Sie stand täglich stundenlang hinter der Glastür zur Wohnung meiner Mutter und sah in den Flur,

immer in der Hoffnung, meine Mutter käme zurück. Stattdessen kam manchmal Paul von seiner Wohnung obendrüber zu Bienchen, fütterte und führte sie kurz aus. Kurz stimmt. Viel Zeit nahm er sich nicht für Bienchen, die ihn jedoch bedingungslos, aber unverdient liebte.

Paul war eine Art Sohn-Ersatz für meine Mama. Auf ihr Betreiben hin hatte er dieses große 2-Familien-Haus ein paar Jahre zuvor erworben.

Aber er holte Bienchen nicht in seine riesige Wohnung. Die Ausrede dafür erspare ich meinen Lesern, denn sie ist so unstimmig wie verlogen. Es gab noch wesentlich mehr Verlogenheit und auch Habgier in dieser Wunschsohn/Mutter-Beziehung, und zwar von seiner Seite. Auch das lasse ich einfach unausgeschrieben. Wenn es Karma gibt, dann hat es in seinem Fall voll zugeschlagen. Das habe ich ihm nie gewünscht und ich glaube nicht einmal an Karma, aber am Ende war es mir auch völlig egal. Es gab weder ein Bedauern meinerseits noch Schadenfreude. Auch über dieses Zurückschlagen des Schicksals schreibe ich nicht, denn schlimm war es schon.

Bienchen galt es, zu retten. Erst einmal sollte ich sie vorübergehend zu mir holen, denn es war durchaus im Rahmen der Möglichkeiten, dass meine Mutter das Krankenhaus noch einmal verlassen konnte.

Malteser machen einem ihre Rettung jedoch keineswegs einfach. Hätte ich nicht Robin im Schlepptau gehabt und sie ihn sofort in ihr Herz geschlossen, sie hätte sich noch wesentlich mehr gewehrt, mit mir ins Ruhrgebiet zu fahren.

Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich zunächst einmal an Paul, als ich sie in die Hunde-Tasche setzen wollte. Schließlich übernahm Paul dies, aber auch er brauchte jede Menge Kraft dazu. Sie wollte bei ihm bleiben (wenn meine Mutter für sie schon nicht greifbar war),

dieser treulosen Menschen-Seele!


Erste Annäherungen

So konnte ich die Rettung der Bienchen-Seele beginnen, obwohl Bienchen keineswegs von mir gerettet werden wollte, und auch Robin war kein Ersatz für ihr Frauchen, meine Mutter.

Am 18. Juli 2010, einem Sonntagnachmittag, bekam ich den Anruf einer Ärztin. Sie war die behandelnde Ärztin auf der Palliativ-Station, auf der meine Mutter lag:

Das Krankenhaus ist in Trier. Meine Mutter war also sehr weit weg von ihrer Heimat Allenstein, und auch von ihrer 2. Heimat Dortmund trennten sie ein paar Autostunden.

Die Ärztin sprach von einem stabilen Gesundheitszustand meiner Mutter und dass sie das Krankenhaus sicher noch einmal verlassen würde, wenn sie auch nicht mehr ewig lange leben würde. Nun wollte meine Mutter Bienchen sehen ...

Genau 12 Stunden später bekam ich den Anruf mit der Nachricht, dass meine Mutter verstorben sei.

Zu diesem Zeitpunkt lebte Bienchen bereits seit einem Monat bei mir, und sie hatte in Robin, dem Yorkshire-Terrier ihr großes Vorbild gefunden. Sie liebte ihn sicherlich heiß und innig, aber diese Liebe wurde leider nicht mit großer Begeisterung erwidert: Er tolerierte und akzeptierte Bienchen, mehr wohl nicht. Zuweilen verteidigte er sie gegen andere Hunde.

Natürlich wäre ich mit Bienchen zu meiner Mutter ins Krankenhaus gefahren - aber Bienchen hätte dieses Wiedersehen weit zurück geworfen. Immerhin kann man einem Hund mit Worten nichts erklären, und ihre Gefühle hätten sich überschlagen bei diesem Wiedersehen,

dem man dann leider auch schnell wieder ein Ende hätte setzen müssen.

Es bleibt also zwiespältig, Hunde ins Krankenhaus mitzunehmen. Einerseits können sie Herrchen und Frauchen absolut erfreuen,

andererseits aber den Hund tief irritieren.


Aller Anfang ist schwer

Bienchen war gerade einmal ein paar Tage bei mir, als sie in einer Tierklinik unters Messer musste. Ihre Läufigkeit stand kurz bevor, und das konnte man ihr und meinem intakten Rüden Robin nicht zumuten. Da meine Mutter bis zu ihrem Lebensende mit 80 Jahren kopfmäßig topfit war, konnte sie mir so einiges über ihre Malteser Hündin erzählen, auch das von der baldigen Läufigkeit.

Unters Messer musste sie für eine Kastration. Bei Hündinnen ist das ohnehin nicht verkehrt, da sie leider sehr häufig an den Geschlechtsorganen erkranken. Was raus ist, kann auch nicht mehr krank werden.

Bienchen steckte den eintägigen Klinikaufenthalt samt Operation weg wie eine ganz Große, oder wie eine, die jetzt ohnehin durch nichts mehr zu erschüttern war.

In der Folgezeit musste ich sie streng an der Leine halten, denn sie hatte ausgeprägte Fluchtgedanken. Da mag es sich in ihrem kleinen Köpfchen festgesetzt haben:

Wenn ich jetzt abhauen kann, dann komme ich schnurstracks zu meinem Frauchen zurück!

Nein, sie wollte auf keinen Fall bei mir bleiben.

Und als meine Mutter am 19. Juli 2010 starb, konnte ich Bienchen nicht davon erzählen, sie trösten und fragen, ob sie sich nicht doch an mich gewöhnen wollte. Ich konnte rein gar nichts machen, um ihr das Hiersein zu erleichtern,

außer, sie bereits jetzt genau so zu lieben wie Robin.

Meine Liebe war ihr anfangs wohl ziemlich egal.


Die Wende

kam nicht von heute auf morgen oder einfach über Nacht. Sie kam nach etwa 6 Monaten, in denen sie erkannt haben muss, dass ihr altes Leben vorbei ist -

und sie stattdessen ein aktiveres führen musste. Bei meiner Mutter hatte sie eine Menge an Übergewicht angesammelt. Und eine Kastration ist nicht das probate Mittel, um von zu vielen Pfunden herunterzukommen.

Das gelang uns allerdings. Aber nicht im ersten und zweiten Jahr, denn nur allmählich schälte sie ihren schlanken Körper aus der Pummeligkeit heraus.

Die Wende der Annäherung kam dagegen schneller. Vielleicht hatte Bienchen resigniert und sich den Gegebenheiten gebeugt,

denn Malteser sind ausgesprochen treue und anhängliche Hunde.

Wenn es mir nicht gelungen wäre, ihr Herz vollständig zu erobern - ich hätte ihre Seele nicht retten können. Und ihre Seele war jede Rettung wert.

Sie begann, mich als ihren Mittelpunkt anzusehen. Lief mir hinterher, wich mir nicht von der Seite, schlief in meinem  Bett, und sie weinte, wenn ich weg ging.

Da hatte ich eine große Verantwortung übernommen. Aber alle Mühe lohnte sich.

Heute hat sie die damalige Trennung längst überwunden, ist schon über 16 Jahre alt und seit Robins Tod sogar noch mobiler als vorher. Sie ist wohl froh, nun als Einzelhündin mich ganz für sich zu haben.

Bockig wird sie nur, wenn sie mit jemand anderem - auch aus der Familie - spazieren gehen soll. Sie geht nur mit mir. Alle anderen müssten sie zwingen und über den Boden schleifen. Das ginge natürlich nicht.


Eine schlechte Alternative

Damals auf dem Bahnhof in Bullay, als Bienchen sich weigerte, mit mir zu gehen, hat Paul mir den Vorschlag gemacht, sie zu einer Familie mit kleinen Kindern zu geben. Sie seien an Bienchen interessiert.

Er ging offenbar davon aus, dass meine Mutter das Krankenhaus nicht mehr verlassen würde. Im Gegensatz zu ihrer Ärztin.

Ich guckte kurz auf Robin, von dem ich Akzeptanz für Bienchen erhoffte (sonst hätte ich sie leider in andere gute Hände vermitteln müssen)

und lehnte eine Bienchen-Bespaßung für kleine Kinder absolut ab.

Die wenigsten Hunde möchten Spielkameraden von kleinen Kindern werden. Bienchen schon mal gar nicht.  Sie empfindet sich nämlich nicht als Spielzeug.

Wie sehr es doch manchmal in unseren Händen liegt, ob wir eine Seele retten oder nicht:

Denn dort wäre Bienchen wie ich sie nun bereits seit Langem kenne und liebe, nie glücklich geworden. Und ohne Glück wäre ihre Seele nicht wieder gesund geworden.

Vermutlich vermisst ihre Seele ohnehin meine Mutter bis an ihr Lebensende.


Das Bienchen von früher

war ein ängstliches Hunde-Mädchen. Viel hatte sie bei meiner Mutter nicht kennen gelernt. Nicht einmal viele andere Hunde. Ein Jahr lang hatte Paul eine weiße Hündin (ich habe die Rasse vergessen, aber wer sie in diesem Foto erkennt, kann sie mir gerne nennen) besessen, und die beiden Mädchen hatten viel Freude miteinander. Soviel habe ich erfahren, und auch auf Fotos die Eintracht gesehen.

Bienchen mit ihrer liebsten Freundin, etwa 2004


Allerdings hat Paul, der von seinem Vermögen lebt und nicht berufstätig war oder ist, diese Hündin aus "Zeitgründen" abgegeben. Auch Pauls Lebensgefährtin hatte mit einem Halbtags-Job keine Zeit für die Süße.

Anfangs hat Bienchen bei jeder Hundebegegnung vor Angst geschrieen. Das tat weh. Aber Robin hat ihr gezeigt, wie man mit Hunden umgeht. Es dauerte nicht lange, und sie hatte sich sogar ein paar mutige Eigenarten von Robin abgeguckt.

Heute ist sie eine ausgesprochen selbstbewusste Hündin, die sich nicht die Leckerchen aus der Schüssel nehmen lässt.

Ich bin so glücklich, dass ich mein Bienchen habe, dass sie so alt geworden ist und noch immer Freude am Leben hat.

Das allerallerallerschönste Vermächtnis, das mir jemals zuteil geworden ist.


Guten Tag, Gruß Silvia


24. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Wolfsburg bei Manuela

Vorspeise: Syrische Linsensuppe mit Kürbis, dazu Hummus und Auberginenpaste mit selbstgemachtem Brot
Hauptgang: Kibbeh (Bulgur-Hackfleisch-Klöße), Lammfleisch mit Reis, Bulgur-Salat und Minzjoghurt
Nachtisch: Nasli (syrische Pana cotta) mit Orangenwasser oder süßer Safranreis


Gewagt, gewonnen

Als ich die Menü-Beschreibung lese, denke ich, dass es für Manuela schwierig wird, zu gewinnen. Am Ende des Abends weiß ich, es ist schwierig, ihr Menü zu toppen. Mit grandiosen 38 Punkten räumt Manuela den Jackpot der Woche ab.

Je 9 Zähler steuern Esther und Elisabeth und je 10 Maxim und Helmut hinzu.

Die syrische Küche liegt Manuela am Herzen, seit sie ihren ersten Kochkurs bei einer Syrerin besucht hat. Das Geheimnis liegt in den Gewürzen.

Die Linsensuppe sieht phantastisch und lecker aus, während der Hauptgang mir über den Bildschirm nicht vermitteln kann, wie gut er schmeckt. Da verlasse ich mich jedoch auf Helmuts unbestechlichen Blick auf das Gericht, und ich vertraue ihm. Er hat in dieser Woche stets fair bewertet,

und auch Manuela war nicht nur immer freundlich, sondern auch neutral fair. Das dürfte ihr besonders beim Anblick von Elisabeths Großwild-Jagdtrophäen nicht leicht gefallen sein, denn auch für mich war dieser Abend eine Zumutung.

Wie schön, dass sie ihren Gewinn mit Menawar, einer Syrerin, teilt, die eine Stiftung für Flüchtlingshilfe gegründet hat - und die 1.500 Euro dafür gut gebrauchen kann.

Das Wagnis, dieses Menü zu präsentieren, lag Manuela am Herzen. Dass sie damit gewinnt, konnte sie ganz sicher nicht ahnen. Ähnliche Menüs gingen bislang eher den Bach runter als die Erfolgsleiter nach oben.

Insgesamt ist der Abend stimmig. Die Gäste sind höchst zufrieden, die Gastgeberin gibt ihr Bestes, und sicherlich werden  nun nicht wenige einmal mit dieser Küche oder zumindest mit den von Manuela präsentierten Bestandteilen liebäugeln.

Beinahe könnte man denken, dass dieses Format doch eine Kochsendung ist, in der auch einmal erfolgreich Neues ausprobiert wird.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und schicke Grüße und einen Glückwunsch nach Gifhorn zu Manuela. Sie hat nicht nur gewonnen, sondern gegönnt gewonnen.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 24. Januar 2020

24. Januar 2020 - Die Queen vs. unsere Bundespräsidenten

Madame Tussauds, London

Die Queen vs. unsere Bundespräsidenten

In einem langen Leben wie es die Queen führt, passieren natürlich viele Dinge, die ihr selber nicht zustoßen würden, aber ihren Angehörigen. Gut, dass ihre Hunde und Pferde niemals Theater machen und Enthüllungen veröffentlichen, die an ihrer Regentschaft kratzen könnten.

Darum vielleicht sind ihr die Vierbeiner die liebsten.

Immer wieder wackelt ihr Thron. Sei es damals zu Dianas Zeiten und besonders zu deren Todeszeitpunkt. Sei es jetzt, als zwei Fahnenflüchtige ihre Ämter nieder schmeißen, aber auch gewisse Abstände von einem zum anderen Skandal einhalten (mal mehr, mal weniger, wenn  man den um Prinz Andrew noch im Kopf hat - bei all dem Ärger um Harry),

nach denen die Queen am Ende wie ein Phoenix und beliebt wie selten zuvor wieder aus der Asche aufsteigen kann.

Ihr bleibt ebenso wenig an buckliger Verwandtschaft erspart wie allen anderen Leuten.

Dennoch ist sie seit 1952 eine Institution. Wir in Deutschland hatten seitdem etliche Bundespräsidenten, denen man selber Diverses vorwerfen konnte, mal dieses, mal jenes, mal nur gähnende Langeweile. Und vor allem muss man sich alle paar Jahre an einen neuen gewöhnen und an seine Macken genau so. Wenn es gut geht, hört man nicht viel von ihnen. Wenn es schlecht läuft, dann läuft es so richtig mies mit einem Präsidenten.

Da ist die Queen verlässlicher und beständiger.

Hier kostet der Bundespräsident vielleicht nicht ganz so viel Geld wie die Monarchie in Großbritannien,

aber dafür möchte wohl niemand zum Beispiel eine Tasse mit dem Konterfei vom aktuellen Bundespräsidenten im Schrank haben.

Und es sind nicht nur die Tassen mit den Fotos von Mitgliedern der königlichen Familie, die sich verkaufen lassen wie warme Semmeln -

insgesamt ist es ein Milliarden-Geschäft, das vom Königshaus lebt. Das kommt am Ende auch dem Steuersack zugute, dem sie andererseits ein bisschen auf der Tasche liegen.

Auch die Welt-Presse lebt nicht gerade in bitterer Armut, denn die Königsfamilie gibt ihr Bestes, um die nächste Schlagzeile zu liefern. Das steigert die Auflagen. Darüber freuen sich auch die Finanzämter.

Ihren Job erledigt die Queen überdies wie es noch keiner unserer Bundespräsidenten hinbekommen hat: Mit absoluter Souveränität. In gefühlter Ewigkeit.  Ihre einzige Schwachstelle:

Die Familie.

In den Familien der Bundespräsidenten wurde - meines Wissens  - noch nie nach dunklen Verließen und Kellern gegraben. Aber sie selber gaben häufig genug Anhaltspunkte, um ihnen den Respekt zu verweigern.

Unter all der Last ist sie in 68 Jahren ihrer Regentschaft zumindest nie öffentlich zusammen gebrochen. Ihre Geheimwaffe?


Es sind vermutlich die Vierbeiner, die ihr Trost und Halt und Sicherheit geben, wenn mal wieder ein Familienmitglied mehr ausschert, als jedes Pferd sich dies in der Nähe ihrer Königin trauen würde. Auch ihre Schwäne darf  man nicht vergessen, obwohl sie Zweibeiner sind. Und sie wiehern und bellen und fauchen auch niemals Widerworte.

Guten Tag, Gruß Silvia

23. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Wolfsburg bei Helmut

Vorspeise: Kürbissuppe mit Ras el Hanout, dazu Jakobsmuschel und Garnele
Hauptgang: Filet-Steak und Herbstgemüse
Nachtisch: Panna Cotta und Schoko-Mousse


Der nervöse Perfektionist

Helmut ist sogar hypernervös,  und wenn man Männern nachsagt, dass sie nicht multitasking-fähig sind, so bahnt sich diese Schwäche bei ihm bis zum absoluten Durchbruch seinen Weg. Hat er am Vortag an Elisabeths Dinner noch kritisiert, dass weniger mehr gewesen wäre (Manuela kritisiert im Nachhinein diesen Abend als einen voller Tod und Leid),

so packt er seinen Abend selber recht voll, und zwar auch mit den gewünschten Nebenschauplätzen. Er stellt die mit ihm seit 45 Jahren verheiratete Ehefrau Sigrid vor, und sie bestätigt auf Nachfrage, dass sie auch manchmal noch glücklich sind.

Dann präsentiert er seine etwa 40jährige Tochter Britta, die an cerebraler Parese leidet. Es ist - und das schreibe ich nicht in der Möglichkeits-, sondern Ist-Form - Helmut ein Herzensbedürfnis, dass behinderte Menschen in die Mitte der Gesellschaft gehören. Und diese Herzensangelegenheit bringt er vollkommen locker und liebevoll ins Geschehen. Das hat nichts Aufdringliches und es folgt auch keine nähere Lebensgeschichte über Britta und keinerlei Erklärungen. Sehr gut und sensibel geschnitten!

Wie jeder eigentlich weiß, ist das "perfekte Dinner" keine Koch-Sendung im eigentlichen Sinn, aber gekocht werden muss natürlich trotzdem, und das Kochen soll natürlich auch einen prozentualen Anteil haben, der den Titel der Sendung irgendwie noch rechtfertigt.

Helmut kann sicher kochen. Aber an seinem Dinner-Abend geht ihm so manches schief, und vor allem präsentiert er sich als zwar bemühter, aber nicht entspannter Gastgeber. Vielleicht macht ihm auch sein väterlicher Stolz auf Britta hier und da einen Strich durch die geplante Rechnung:

Zur breiigen Vorspeise vergisst er den Wein. Anstatt sofort aufzuspringen und das Fehlende zu holen, isst er erst einmal selber - Hauptsache, die Teller und Speisen sind heiß. Darauf liegt auch sein Hauptaugenmerk.

Hier kommt Esther ins Spiel, vielmehr bringe ich sie jetzt hier rein:

Ihr Menü glich dem von Helmut absolut, und sie kann so richtig vom Leder ziehen. Da blitzt Schadenfreude aus ihren Augen und  Worten. Das ist nicht mehr neutral und sachlich. Ich stelle sie mir als Housekeeperin (das war sie einst) auf einem Segelschiff vor,

wie sie mit Kollegen über die Passagiere herzieht.

Auch Elisabeth ist mäkelig und ihr stößt es sauer auf, dass das Püree eigentlich ein Stampf ist oder umgekehrt, ich erinnere das nicht so genau. Herrje, ist das wichtig?

Natürlich verzettelt sich Helmut weiter. Natürlich ist er weit davon entfernt, ein perfekter Gastgeber zu sein. Er hätte an diesem Abend jemanden gebraucht, der ihn an die Hand nimmt und die bislang und an den vorangegangenen Tagen ausgestrahlte Ruhe zurück gibt ... Er könnte sich auch selbst am Riemen reißen. Nix passiert. Die Hauptsache bleibt für ihn, dass er alles zügig auf den Tisch bringt - und zwar heiß.

Am Ende ist sein Kopf hochrot. Ein überforderter Mann am Rande einer Nervenkrise? Er sollte wirklich noch einmal ohne Kameras für seine Konkurrenz kochen, wie er es bereits am Montag vorgeschlagen hat.

Ein bisschen erinnert er mich aussehensmäßig an Inspector Tom Barnaby (John Nettles), und ich wünsche Helmut vor dem Bildschirm die Coolness, die der DCI ausstrahlt. Aber der Wunsch springt nicht auf Helmut über, er verpufft.

Er belegt nun mit 25 Punkten den bislang vorletzten Platz: Je 6 Punkte bekommt er von Maxim, Elisabeth und Esther und 7 von Manuela.

Das Leben ist eines der schwersten. Ein Auftritt im Fernsehen verschärft diese Lage noch.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 23. Januar 2020

22. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Wolfsburg bei Elisabeth

Vorspeise: Maronen-Suppe
Hauptgang: Saltimbocca und Filetspitzen vom Wildschwein, Apfel-Semmel-Auflauf, Ofenkürbis, karamellisierte Chili-Maronen und eingelegte Walnüsse
Nachtisch: Orangen-Flan mit eingelegten Orangen


Leidenschaften können ziemlich unterschiedlich sein

Meine zum Beispiel gilt unter anderem dem Schreiben. Dafür habe ich diesen Blog, und ich mache mich dafür auch schon mal nackiger als geplant (Quatsch, ich kokettiere nur und schreibe nach und nicht vor dem Überlegen). Okay, okay, um mich geht es nicht, auch nicht um meine Leidenschaften,

sondern um die von Elisabeths großer Familie, in der die leidenschaftlichen Jäger geradezu nachwachsen. Sie selber begleitet ihren Mann gern zur Jagd, jagt aber nicht selber. Kinder und Schwiegerkinder und Enkelkinder sind bereits - zumindest zum Teil und soweit die Enkel alt genug sind -  diesem Fieber verfallen.

Wie kann man etwas leidenschaftlich tun, das mit dem Töten von atmenden und fühlenden Lebewesen zu tun hat?

Und vor allem fällt mir das in einer Wohnung ziemlich kitschig aussehende Zebrafell auf:


Elisabeths Lieblingsland ist Namibia. Und wenn man dort die Großwildjagd eindämmen möchte - natürlich aus hiesiger Sicht, denn die Namibier verkaufen solche Abschüsse schließlich  - dann sollte man die Einfuhr von derartigen Trophäen streng verbieten. Das hielte so manchen Großwildjäger von seinen Taten ab, denn die lieben schließlich vor allem die Beweise für ihre (Un-)Taten.


Ein ziemlich bedrückender Dinner-Abend

So manchem Gast scheint etwas auf den Magen geschlagen sein. Ich vermute, dass hier mehr hinter als vor den Kulissen passiert ist. So sieht man zwar das Ergebnis, aber nicht den Weg, der zu dieser Trauerveranstaltung geführt hat.

Der Sender führt also nicht nur manche Teilnehmer vor, er verschweigt auch ziemlich viel.

Möglicherweise sind die Gäste auch nur vor dieser Afrika-Kulisse erschrocken.

Elisabeth fühlt sich noch wohl, als sie die Vorbereitungen in Gang setzt. Sie kann sicherlich kochen, aber ihre Aussage, dass der von ihrem Schwiegersohn geschossene Überläufer schließlich auch gegessen wird ...  na ja, mir hätte es gefallen, das Wildschweinchen hätte erwachsen werden dürfen.

Und wer hat das Zebra gegessen?

Ich komme vom Weg ab, weil ich auch mit Leidenschaft und gerne abschweife:

Zur Maronensuppe muss es ein Topping mit Kaviar sein. Dass das nicht munden kann, ist mir klar. Auf diese Idee käme ich gar nicht, so abwegig finde ich sie. Ist dies das soeben erfundene "Wood-and-Surf"?

Erstmals kritisiert auch die sonst mit allem recht und schnell zufriedene Manuela. Der Hauptgang ist insgesamt kalt, sagen alle Gäste.

Für den Nachtisch hat Elisabeth im Vorfeld versucht, sich einen Vorteil zu verschaffen: Die meisten Bestechungs-Bestandteile für eine gute Punktzahl sind vorbereitet. Ich glaube gern, dass sie die alle selber vorbereitet hat - das ist nicht der Punkt.


Fazit

Die recht düstere Stimmung spürt man sogar durch den Bildschirm. Langsam kriecht sie mehr und mehr in den Vordergrund. Trotzdem wird jede Kritik am Esstisch sachlich und ruhig geübt. Hingegen kann ich die bittere Stimmung, die Helmut

auf Vox-Facebook entgegen schlägt (ich habe dort quer-gelesen), nicht nachvollziehen. Es handelt sich immerhin um einen Wettbewerb, und auch Helmut soll nicht nur übers Wetter des letzten Sommers oder über Jesus, der übers Wasser ging,

sondern über die jeweiligen Menüs reden. Er macht das in angemessener Form, meist hoflich, manchmal etwas spöttisch, aber nur ein klein wenig spöttisch.

Elisabeth bekommt 28 Punkte: 8 von Manuela, je 7 von Helmut und Esther und 6 von Maxim.

Wenn diverse Gefühle, welcher Art auch immer, ins Spiel kommen, sieht ein Resultat eben so aus.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 22. Januar 2020

21. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Wolfsburg bei Maxim


Vorspeise: Russische Manti mal anders: Gefüllte Teigtaschen mit Süßkartoffel-Trüffel-Püree und Kürbis-Walnussfüllung, dazu Rote Bete-Auflauf mit Apfel
Hauptgang: Burger nach orientalischer Art mit selbstgemachten Magerquark-Buns, Birne, Ziegenkäse, Chilifäden und Feigen
Nachtisch: Dreierlei russischer Nachtisch: Gefüllte Pfannkuchen, gefüllte Oreschki und Kalter Hund


Wozu der Mensch den Mut hat, dazu findet er die Mittel
Ernst Raupach (1784 - 1852)

Maxim hatte den Mut, sich für die Teilnahme an einer TV-Sendung zu bewerben. Da er für diese Sendung auch kochen muss, fand er mutige Mittel und Wege zu einem Menü,

das vielleicht doch etwas weit abseits von einem perfekten Dinner liegt.  Die einen meinen, es gehöre Mut dazu, in einem Dinner, das so nah wie möglich und möglichst gekonnt am perfekten liegen soll, einen Burger zu servieren, und auch die anderen können sich hierfür kaum begeistern.  Swurger nennt er seinen Burger - Sweet Burger.

Da steckt aber auch das Wort Würger drin. Helmut muss den Burger nämlich eher runter würgen, und auch Elisabeth gefällt solch ein Hauptgang gar nicht.

Der gebürtige Kasache Maxim möchte authentisch sein Heimatland vertreten - ich kann mich jetzt nicht näher mit der kasachischen Küche befassen, aber Burger schließe ich einfach mal als Festtags-Schmankerl in Kasachstan aus. Und ein bisschen wie ein Festtag sollte solch ein Dinner-Happening schon sein.

Der Kalte Hund heißt hier im Ruhrgebiet Kalte Schnauze, und ist in etwa der am wenigsten geeignete Nachtisch, den man anbieten kann: Auch wenn Maxim ihn dekonstruiert,

bleiben die harten Inhaltsstoffe mit gefühlten 2.233 Kalorien je 100-g-Stück. Danach kann man sich nach Hause rollen. Besonders gut rollt es sich, wenn man auch noch den zum Nachtisch gehörenden Pfannkuchen isst.

7 bis 9 Punkte würde der Kfz-Mechaniker in der Autostadt Wolfsburg sich selber für diese Einfälle und ihre Umsetzungen geben.


Mut und Wille ergeben manchmal Mutwillen
Unbekannt

Nicht mutwillig, aber mutig sehen seine Gäste das anders. Mutig, weil jede Punktzahl unter einer 7 dem Publikum schwer im Magen liegen könnte - manchmal reicht den Zuschauern nicht einmal die neutrale 7. Aber da müssen die Gäste jetzt durch,

denn alles andere als die Wahrheit wäre hier stark übertrieben und unnötig geschmeichelt:

So setzen sich Maxims 23 Punkte wie folgt zusammen: 7 von Manuela (sie versucht stets, in allem das Positive zu sehen: Eine sehr nervenschonende Eigenschaft), 6 von Esther und je 5 von Elisabeth und Helmut.

Manchmal bekomme ich richtig Appetit vor dem Bildschirm, aber heute fällt der komplett weg.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 21. Januar 2020

21. Januar 2020 - Heute als Teilzeit-, Ersatz- oder auch Last-Minute-Kommentatorin des "Dschungel-Camps"



Heute als Teilzeit-, Ersatz- oder auch Last-Minute-Kommentatorin des "Dschungel-Camps"

Nachdem ich vor zwei Jahren meine übliche Plänkelei über den Dschungel aufgegeben habe, will ich jetzt zu einem kleinen, aber doch eher Mini-Comeback starten,

denn ich habe auch für die Zukunft nicht geplant, komplett in dieser Sendung zu verdummen. Aber ein paar Ausschnitte aus der Mediathek habe ich mir zugemutet, obwohl:

Vor noch längerer Zeit habe ich aufgehört, Goodbye Deutschland zu gucken, aber es ist eben nicht lange genug her,

um nicht doch noch etwas von der Hauptdarstellerin des diesjährigen Dschungels zu erinnern:

Damals hieß sie noch Daniela Karabas. Frisch verliebt, aber scheu wie ein Reh, folgte sie Jens Büchner nach Mallorca,

wurde ratzfatz schwanger ... und was dann in der recht kurzen Zeit der Beziehung folgte, war genau so wie es schon seit Beginn dieser Beziehung war:

Schwierig! Neben dem alltäglichen Kram, der eher einem alten, einem sehr alten, Ehepaar gut zu Gesicht gestanden hätte, fehlte jeder Anflug von Verliebtheit ihrerseits. Ja, geht das denn überhaupt? So ohne Verliebtheit? Und dann auch noch

als kamerascheues Reh, das überhaupt nicht in die Öffentlichkeit wollte?

Sicher musste Jens Büchner jede Menge Überredungskünste formulieren, um die Gute in seinem Sinne umzustimmen.

Genau so gut hätte es umgekehrt sein können, zumindest, als er derart schlecht aussah, dass man bereits als Zuschauer Mitleid mit ihm bekam, während sie ihn noch antrieb:  Ein Realitiy-"Star" darf keine Schwächen zeigen, er muss permanent neues Futter für seinen Haussender ranschaffen, egal, wie gut oder schlecht das nun schmeckt.



 Wo viel Geld ist, geht immer ein Gespenst um
Theodor Fontane (1819 - 1898)

Den Fortgang der Geschichte erlebte Jens Büchner nicht mehr. Er starb im November 2018. Zuvor war längst geplant, dass die Gute, die Kamerascheue, ins Camp gehen wird. Um Zeit und Muße für eine angenehme Trauerphase zu haben, ging sie erst in diesem und nicht wie geplant im letzten Jahr auf die Reise nach Australien.

Im Gepäck ein Gespenst, um ihren Hals seine Asche.

Das wird ihr so schnell keiner nachmachen. Das ist ein so großes Theater, dass keine Zeitung an ihr vorbeikommt, und durch einen dieser Berichte fühlte auch ich mich zu einem Dschungel-Comeback genötigt:

Eine ganze Nation fühlt sich belästigt: Die einen, die das Dschungel-Camp ansehen ebenso wie die große Mehrheit der anderen,

die in ihren Zeitungen gerne mal über etwas anderes ausführlicher lesen möchten als über die Veranstaltung im gebeutelten Australien.

Der Witwe ist die Tierwelt wurscht. Sie mag keine Tiere. Ihr missfällt der Regen, als würde er nur sein Bestes geben, um sie zu ärgern,

obwohl er seine volle Wucht milde und freundlich auf die brennenden Regenwälder niederlässt.

Keine Chance, dass eine Daniela mal an etwas anderes als an sich selber denkt.

Halt! Sie denkt noch an etwas anderes, und zwar ausführlich: An ihre Kinder und an ihren Mann. Sie alle sollen stolz auf sie sein! Stolz ist wohl der falsche Begriff, aber mit den richtigen hat sie ohnehin Probleme.


Eine millionenschwere Witwe hat ihr Idealgewicht
© Germund Fitzthum  (*1938)

Böse ist, wer diesen Spruch etwa in Verbindung mit Daniela bringt. Denn sie ist sicher nicht millionenschwer. Davon gehe ich stark aus.

Aber diese Show zu gewinnen, würde ihr schon ein bisschen mehr Geld als nur die Gage einbringen. Und unverhofft bekommt sie auf dem Weg dorthin Helfer!

Diese sind Mitglieder der schreibenden Zunft, die plötzlich umschwenken und auf zwei andere Leute einhacken:

Auf Sonja Kirchberger und Markus Reinecke!

Die beiden haben Daniela in aller Deutlichkeit zu verstehen - begriffen hat sie das nicht - gegeben, dass sie

ein bisschen leiser trauern sollte.

In meinen zögerlichen Momenten, in denen ich ihr diese Trauer und vor allem in diesem Umfang und Größenverhältnis abnehme,

gehe ich konform mit Sonja und Markus.

Trauer ist nicht laut und aufdringlich. Sie belästigt keine fremden Leute. Sie ist still und leise. Sie möchte sich zwar Gehör verschaffen,

aber doch nicht in Dauerschleife.

Bitte wählt die Witwe raus aus dem Camp!

Trauernde sollten nicht hungern. Sie sollten keinen Durst haben. Sie sollten sich auch nicht pitschnass regnen lassen müssen. Sie sollen sich nicht von harmlosen, aber gutmütigen Tieren belästigen lassen müssen.

Guten Tag, Gruß Silvia






20. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Wolfsburg bei Esther


Vorspeise: Hokkaido-Kürbissuppe mit Zitronengrasschaum und Scampi
Hauptgang: Fleisch vom Rind mit Portweinsoße, Wurzelgemüse und Püree vom Erdapfel
Nachtisch: Dessertvariation: Lavendeleis, Tonka-Brulée und Baumkuchen-Praline


Ein Anfang, dem das Ende nicht bekannt ist 

Jede Woche beginnt ein neues Spiel, und in dem geht es nicht nur darum, wer das beste Menü kocht, das auch am besten bewertet wird (was eher nicht die Regel ist), sondern auch darum, wer sich am liebreizendsten durch die Woche schlängelt.

Helmut guckt auf seine Interview-Partnerin Elisabeth und vermutet hoffnungsfroh, dass alle in seinem Alter sind - denn Elisabeth und ihn nur trennen ein paar unbedeutende Jährchen, die in ihren 60ern angesiedelt sind. Maxim, 33 Jahre alt, äußert nach dem Kennenlernen, dass er froh über die Gruppe ist, obwohl sie nicht alle seiner Altersgruppe entsprechen. Selten wird - wie hier - das Alter überhaupt thematisiert, denn es spielt keine Rolle für einen reibungslosen Ablauf der Woche und einem zufriedenstellenden Endergebnis.

Elisabeth - sie erinnert mich nicht nur ein wenig an Marianne Sägebrecht. Ihr Aussehen und sogar die leise, ruhige Stimme - man könnte Brücken schlagen zu den herzerweichenden Filmchen der Sägebrecht und vermuten, dass Elisabeth schon alles in die richtigen Bahnen lenken wird. Allerdings gibt sie am Ende des 1. Dinner-Tages nur 7 Punkte - die ich jetzt nicht mal bemängeln will, sondern lediglich erwähne, denn erst einmal müssen mir weitere Tage des Ansehens einen besseren Überblick verschaffen.

Ganz anders ist Helmut unterwegs - nicht mal der erste Tag ist geschafft, als er bereits an eine Wiederholung des Spektakels denkt, dann natürlich ohne Kameras.

Manuela hofft auf die "beste Woche ihres Lebens", und sie ist gut gelaunt und willig, alles positiv zu sehen.

Aber es ist immer noch Montag ... Esther eröffnet die Woche in Braunschweig, und sie gackert sich verlegen durch die Sendeminuten. Als Hotelfachfrau, die außerdem vier Jahre auf einem Segelschiff sicher anspruchsvolle Passagiere versorgt hat,

verstehe ich diese Verlegenheit allerdings nicht. Vielleicht lacht sie auch nur gerne.

Ein Wörterbuch braucht sie für ihren Auftritt im übrigen nicht, denn ihr reichen ein paar wenige Floskeln, um die Gäste durchaus zufrieden durch den Abend zu bringen:

Genau. Tatsächlich. So, ihr Lieben.

Die Kürbis-Suppe sieht genau so aus wie sie aussehen soll: Nicht breiig, aber auch nicht zu flüssig. Alles gut.

Für die Steaks erfragt sie nicht schwierigkeitssteigernd, wer sein Fleisch wie genau und auf welchen Punkt gegart haben möchte - sondern nur, ob jemand es nicht medium mag. Gut suggeriert!

Und neben den Variationen - Variationen? Die Bestandteile sind allerdings unterschiedlich und nicht variabel präsentiert. - des Desserts reicht sie noch eine Käseplatte. Kaffee gibt es auch, wie ich sehe. Sollte das nicht eigentlich gesondert honoriert werden?

Maxim hätte die Käseplatte nicht gebraucht! Man kann es eben nicht allen recht machen. Vor allem nicht im vermutlichen Bezug auf das eigene Dinner ...

Esther bekommt 31 Punkte: 9 von Manuela, 8 von Helmut und je 7 von Elisabeth und Maxim.

Insgesamt ist es ein schöner, ruhiger Montagabend. Obwohl das wirklich Schöne erst folgt, denn Montag ist Barnaby-Zeit auf ZDFneo.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Sonntag, 19. Januar 2020

19. Januar 2020 - Die innere Sicherheit



Die innere Sicherheit

wankt in diesen ersten Tagen des neuen Jahres. Manch einer dürfte Magenschmerzen bekommen wegen der vielen traurigen und bösen Nachrichten, die alle guten unter einer Oberfläche verschwinden lassen, weil die schlimmen die Oberhand behalten:

Ein Mann in Südtirol fährt volltrunken sieben Menschen in den Tod.

Mehr als 30 Affen sterben bei einem Brand im Krefelder Zoo (die genaue Zahl ist immer noch nicht bekannt - warum?).

In Australien wüten unvorstellbare Feuer mit vor allem unvorstellbar vielen tierischen Opfern.

Trump gibt seinem Ego Feuer.

Absturz eines ukrainischen Flugzeuges im Iran. Ein Zufall?

Das sind nur einige der Meldungen, die einen aus dem seelischen Gleichgewicht einer inneren Sicherheit bringen könnten.

Bei all den schwer aufs Gemüt drückenden Ereignissen darf man die

innere Sicherheit

aber nicht verlieren. Im Gegenteil muss man sie stabilisieren. Die Gedanken sollen nicht wie auf dem 1. obigen Foto wellenreich einen Felsen umspülen, so dass man denkt, man geht darin gnadenlos unter, nachdem man gegen den Felsen geprallt ist  - sondern wie auf dem

2. Foto Ruhe ausstrahlen und Ruhe tanken.

Das ist nicht einfach seit Internet-Zeiten: Man möchte in den Netzwerken unterwegs sein, was allerdings zur Folge hat,

dass man sich manchmal wie von tieftraurigen Nachrichten erschlagen vorkommt.

Daher wählt man besser einen Mittelweg: Lange Pausen, viele Pausen. Pausen vom Netz. Pausen von permanent schlechten Meldungen. Das verringert nicht die Menge der Informationen,

aber man muss sich nicht anhaltend damit befassen,

während man auf seine eigene innere Sicherheit bedacht ist.

Die ist nämlich wichtig, weil die nächste Desaster-Meldung bereits in den Startlöchern steht.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 18. Januar 2020

18. Januar 2020 - Das Phänomen, anderen beim Kochen zusehen zu wollen ...



Das Phänomen, anderen beim Kochen zusehen zu wollen ...

Es ist nicht neu, denn bereits in den Anfängen des Fernsehens gab es einen Schauspieler namens Wilmenrod, der sich vor den Kameras des noch jungen Mediums als Koch ausgab und so wundersame Dinge wie die gefüllte Erdbeere erfunden hat. Der Toast Hawaii geht ebenfalls auf sein Konto, obwohl es genau so gut möglich ist, dass er diese Idee geklaut hat.

Heute gehen künftige Darsteller guter Schauspielkünste den Umweg über eine Koch-Ausbildung, um später im Fernsehen richtig durchzustarten. Das füllt die Kassen und unterstützt die Beliebtheit der einzelnen Köche, wobei so manch einer sich auch recht unbeliebt machen kann, wenn der Höhenflug unreflektierte Formen annimmt.

Diese gipfeln dann zum Beispiel darin, dass ein Fernseh-Koch "Nudelwasser-Salz" verkauft, weil er denkt, es wäre unerlässlich, den "dummen Leuten" seine Scherzprodukte unterzujubeln.

Ach, das ist gar nicht im Scherz gemeint?

Natürlich ist nichts als Scherz gemeint, das die Kassen klingeln lassen muss! Da hat jemand eine Marktlücke gefunden, mit der er sein eigenes Bankkonto auffüllen will. Als Lohn der Angst, dieses Produkt auf den Markt zu bringen,

geraten nun hoffentlich auch seine anderen Gewürze ins Schlingern und lassen Leute die Frage stellen, ob sie dem Meister überhaupt noch vertrauen können.

In der Regel gucke ich gar keine Kochsendungen und bekomme solche speziellen Ausfälle der Einfälle entweder im Supermarkt-Regal zu sehen oder lese in einer Zeitung darüber, in der Abteilung: Werbung!  Nur ganz Hartgesottene, die kein Preis der Welt erschüttern kann, greifen im Supermarkt nach diesem Salz. Sie vertrauen eben vollkommen auf ihren Kochgott.

So wie viele auf ihre Kochgötter vertrauen. Die Sendungen übers Kochen haben längst alle Rahmen gesprengt und schießen wie Popcorn in der Pfanne aus allen Programmen.

Da sitzt der dem Kochen gar nicht mal abgeneigte Zuschauer vor dem Bildschirm und will alles nachkochen, was Koch A gerade raus haut,

bis Koch B in der nächsten halben Stunde das Programm und den Herd regiert,

und man dann doch lieber wie er kochen möchte.

Am Ende vergisst man das Kochen, denn es wird überdosiert in Endlosschleife propagiert. Köche halten sich für die neuen Götter in Weiß

oder wahlweise tragen sie auch bereits schwarze Klamotten, um zu signalisieren:

Ich koche wie der Teufel!

Ob jemand so kocht, weiß ich nicht, aber alle Kochen auf Teufel komm raus.

Wer nun meint, dass ich mir doch täglich eine Koch-Sendung (Das perfekte Dinner) auf Vox ansehe ... den muss ich enttäuschen,

denn das ist gar keine Koch-Sendung, sondern gute oder schlechte bis dramatische Unterhaltung auf Kosten der Kandidaten.

Gekocht wird zwar nebenbei auch, aber eine Hauptrolle haben weder Spaghetti noch Dinkel-Brot, sondern die ausgeklügelte Lästervorlage.

Ach ja, manchmal sehe ich Martina und Moritz beim Kochen zu, aber nur, weil ich unbedingt wissen muss, welche Ohrgehänge gerade in sind oder welche Brillen Leute tragen müssen. Desweiteren sind die beiden speziell darauf wie Pitbulls abgerichtet, sich im gegenseitigen Geplänkel hochzunehmen.

Ansonsten kann ich das Phänomen, anderen beim Kochen zuzusehen, nicht wirklich nachvollziehen und begebe mich nun in meine Küche,

um im Stillen und ohne Kameras Nudelwasser aufzusetzen.

Mist, ich habe kein Nudelwasser-Salz, was mache ich nur, was habe ich nur all die Jahre ohne dieses Non-plus-ultra gemacht?

Ich war und bin einfach dem Schuhbeck überlegen. So ist das!


Guten Tag, Gruß Silvia



17. Januar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Duisburg bei Sven

Vorspeise: Kraftvolle Wurzel trifft knackiges Gemüse im Schaumbad (Petersilienwurzel und Rote Bete)
Hauptgang: Wilde Romanze auf dem Risottobett (Wild, je nach Verfügbarkeit Reh, Hirsch oder Wildschwein, Pilze, Risotto)
Nachtisch: Heißkalter Dreier (Schokolade, Zwetschge, Tonkabohne)


Was sagte Gott, als er das Ruhrgebiet erschuf?
Essen ist fertig!

Ein ausgelutschter Witz muss heute den Titel für Svens Dinner hergeben. Einerseits wohnt er in Essen, andererseits hapert es mit der Fertigstellung seines Menüs.

Mit seiner Frau betreibt er hobbymäßig ein Wohnzimmer-Restaurant, also einen Supper-Club. Leider möchte seine Frau nicht vor die Kameras, auch nicht für einen Moment - sie ist noch konsequenter als Wiltruds Erwin, der sich zu einem Mini-Auftritt überreden ließ.

Ob man für einen Supper-Club die Zustimmung seines Vermieters braucht, weiß ich ebenso wenig, wie ich eine Ahnung davon habe, ob Sven hier auch der Kassenbon-Pflicht unterliegt.

Das sind eben die Fragen, die aufkommen, wenn man sich vor dem Bildschirm langweilt. Aber meine Langeweile, der, wie auch immer es läuft, gegen 20.00 Uhr ein Ende gesetzt wird, ist nichts gegen die von Svens Gästen:

Kristina gähnt laut und nachdrücklich, während Wiltrud ihren Kopf festhalten muss, damit er nicht auf die Tischkante knallt.

Doch etwa gegen 22.30 Uhr werden die Ruhrpott-Mäuler endlich mit dem Nachtisch gestopft. Ich erinnere mich an ein Dinner, das wirklich lange dauerte,

nämlich bis um ca. 5 Uhr des nächsten Tages. Dagegen ist doch hier alles im Rahmen.

Gibt es zu wenig zu trinken, als dass sich die Gäste mit Süppeln die Zeit vertreiben können? Gibt es jetzt schon keine Gesprächsthemen mehr? Es bleiben eben vier Fremde an einem Tisch

und ein fremder Gastgeber, der sich in seiner Küche verschanzt. Unsichtbar steht ein Schild an der Küchentür: Betreten verboten!

Sven durchläuft diesen Dinner-Parcours ohnehin nur, um für seinen Privat-Club Werbung zu machen. Wie viel eines seiner Menüs in etwa kostet, weiß ich ebenso wenig wie ich eine Ahnung davon habe, welche Web-Site Sven, der Online-Referent, für diesen Club hat. Findige Hobby-DetektivInnen werden dies längst herausgefunden haben - mich würden nur die Bewertungen auf dem Portal interessieren, falls es welche gibt.

Heute zumindest wird Svens Menü bewertet, das ist schließlich der Sinn dieser Veranstaltung: Fabio (sucht noch immer eine Freundin) gibt 7 Punkte, Wiltrud und Bettina je 8 und Kristina 9. Das summiert sich auf 32 Zähler.

Somit gewinnt Wiltruds Sauerbraten. Sie ist sehr erstaunt, dass ihr doch recht einfaches Menü die Siegprämie abräumt. Ich schließe mich ihrem Erstaunen an,

weiß aber auch nicht so recht, wer außer ihr den Gewinn verdient hätte.

Die 3.000 Euro, die sie mit nach Duisburg nehmen kann, werden hoffentlich ihren Erwin milde stimmen, der keine Begeisterung für ihre Teilnahme an einer Fernseh-Sendung aufbringen konnte.

Wie Wiltrud zu dem Nickname "Wilde Hilde" gekommen ist, verstehe ich ebenso wenig wie ihren Gewinn. Zumindest in diesen schwindelnden Höhen von 37 Punkten ist er mir ein Rätsel. Sie ist alles andere als wild, eher vollkommen dröge und langweilig. Eine, die sogar ihr Suppen- und Soßengemüse akkurat abwiegt, das man denkt:

Zu Hause kocht Erwin!

Egal, es ist vorbei. Und mir bleibt nur, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Und wer noch keine Idee für das sonntägliche Festmahl hat,

kann Wiltruds Sauerbraten nachkochen. Aber bitte nicht vergessen, das Wurzelgemüse abzuwiegen! Rezepte und Mengenangaben gibt es sicher auf der Vox-Homepage.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Freitag, 17. Januar 2020

17. Januar 2020 - Gedanken kreuz und quer



Gedanken kreuz und quer


Gedanken springen hin und her, und sie drehen sich um Wichtiges oder Banales, oder auch um beides gleichzeitig. Manchmal steht das Banale im Vordergrund. Weil man an das Wichtige nicht denken möchte, steuert man seine Gedanken in eine andere Richtung, damit sie einfacher zu verdauen sind.

Es gibt das Notwendige, an das man hier und da denken muss, weil es angebracht ist, seinen Kopf darauf zu konzentrieren, wie man einfachste Verrichtungen erledigen kann.

Es bringt nicht viel, wenn man beim Einkaufen an die Weltpolitik denkt, also richten sich die Gedanken auf den demnächst zu stillenden ganz profanen Hunger und die Vorratshaltung, damit man sich mit Einkäufen nicht öfter als nötig beschäftigen muss.

Beim Shoppen hingegen sind die Gedanken ohnehin nur auf eines gerichtet: Ohne Ablenkung auf die nächste Errungenschaft!

Manch eine Beute wird im Anschluss daran gedankenlos im Schrank verstaut, und vielleicht sogar dort vergessen.

Abends im Bett kreisen die Gedanken entweder auch um Unwichtiges oder Wichtiges. Aber hier gelangen die Gedanken eher wie eine Flut in den Kopf, auch ohne eigenes Zutun.

Was man tagsüber verbergen kann, kommt an den Abenden zum Vorschein.

Manche denken dann an früher. Manche an die Zukunft. Manches macht froh und glücklich, anderes überhaupt nicht.

Was ich heute so alles gedacht habe? Schwierig, dies in kurzen Sätzen zu erklären.

Hoffentlich regnet es nicht, wenn ich mich jetzt mit Bienchen, meiner Malteser-Hündin,  auf den Weg machen muss, dachte ich am frühen Morgen.  Während man andernorts nicht sehnlicher als Regen wünscht. Zuvor musste ich darüber nachdenken, was ich anziehen soll.

Später kommt die Frage, auf was ich Appetit habe. Und es reihen sich noch gar fünfhundert Gedanken wie eine Kette aneinander, die ebenso unwichtig sind.

Abseits davon gingen mir auch völlig andere Gedanken durch den Kopf. Ich behalte sie für mich, denn sie waren wichtig,

aber es ist unnötig, sie in die Welt hinaus zu tragen.

Jedenfalls heute, vielleicht mache ich das morgen ...


Guten Tag, Gruß Silvia