Montag, 31. Dezember 2018

31. Dezember 2018 - Danke ... und einen guten Rutsch



Silvester

Eines habe ich mit dem letzten Tag des Jahres, der im Gegensatz zu vielen anderen einen eigenen Namen hat, gemeinsam: Eben diesen Namen. Silvester und Silvia haben die gleiche Bedeutung, nämlich die simple und kleine "aus dem Wald stammend" - abgeleitet vom lateinischen Wort für Wald.

Viel hat die Bedeutung des Namens allerdings nicht mit dem letzten Tag des Jahres zu tun, weil es eher nicht ruhig wie in einem Wald, sondern laut und hier und da auch unruhig werden wird.

Bevor die Feierlichkeiten ihren Anfang nehmen, und nachdem so einige nun einen Kassensturz machen, schließe ich mich an und stürze die Jahreskasse des Blogs um

und muss mich bei allen Lesern herzlich bedanken für die vielen Aufrufe meiner Seite. Die Länder, aus denen die Clicks kamen (und hoffentlich weiter kommen werden), kann ich gar nicht einzeln aufzählen, derart viele sind es auf allen Kontinenten -

meine interne Blog-Statistik zeigt mir einen Länder-Überblick. Nicht sehen kann ich, wer alles den Blog anklickt, also sind die allermeisten von Ihnen für mich unbekannter als ich es für Sie bin.

Dennoch lebt solch ein Blog nicht von meinen Wörtern allein - sondern freut sich, wenn sie gelesen werden. Darin besteht am Ende der Anreiz, weiter zu machen.


Einen guten Rutsch

wünsche ich allen Lesern und ein erfreuliches Jahr 2019. In 2018 gab es Sternstunden und Magerquark-Episoden - das gilt vermutlich für die meisten Menschen, denn 365 Tage bergen genug Zeit, um nicht nur positive oder nur negative Dinge geschehen zu lassen. Manchmal ist es gut, für schlimme Dinge eine seelische Knautsch-Zone zu haben,

denn es heißt schließlich so treffend:

Das Leben geht weiter.

Die Zeit ist zwar für alle gleich - doch wird sie unterschiedlich erlebt. Und immer nutzt diese Zeit ihre Chance, uns traurig zu machen oder zu belohnen. Der eine Mensch ist trauriger geworden in 2018, bei dem anderen überwiegt das Glück. Und Glück für und in 2019 ist das, was ich allen wünsche, die hier vorbeisehen.

Ein glückliches Händchen und einen klaren Kopf für wichtige Entscheidungen wünsche ich ebenso wie sich einfach und ganz banal und vor allem oft über Erlebnisse freuen zu dürfen. Das können Reisen sein oder auch das nächste Paar Schuhe - oder wichtige Dinge wie zum Beispiel

die Liebe zu finden

oder eine bestehende auch in 2019 zu bewahren.

Ich wünsche viel Mut für das neue Jahr und eine Handvoll gutes Gelingen für alles, was auf jeden einzelnen zukommen wird und Handeln verlangt.

Aber zunächst einmal wünsche ich allen eine schöne Jahresabschluss- und Neubeginn-Feier. Alles wird gut - fest daran glauben:

Der Glaube versetzt Berge.

Und viel von der Zukunft liegt in den eigenen Händen.



Einen erfüllten Silvester-Tag wünscht Silvia




Samstag, 29. Dezember 2018

29. Dezember 2018 - Das alte Jahr wird weg gefegt



Das alte Jahr wird weg gefegt

Ein paar Feger stehen bereit und jeder soll helfen, das alte Jahr 2018 besenrein zu hinterlassen, um es in dem Album der Geschichte und Erinnerungen zu verstauen. Für manchen war dieses Jahr eine einzige Enttäuschung, aber ein Entrinnen gibt es erst in ein paar Tagen - und ob dann alles besser wird, weiß man leider nicht im voraus.

Wie in jedem Jahr sind Verluste zu beklagen, und manche Menschen haben mehr verloren als sie gewonnen haben. Um die Verluste bitte sensibel drum herum fegen, damit man bei einem Blick zurück stets auf saubere Erinnerungen blicken kann.

Für viele wird das Jahr, allgemein 2018 genannt, ein Glücksfall gewesen sein. So  kann ein bisschen Staub-Transfer in 2019 gar nicht schaden - und das Glück bleibt weiterhin ein treuer Begleiter.

Es gab heiße Eisen in 2018 und kalte Duschen. Doch viel mehr möchte ich über die Politik in diesem Jahr nicht sagen:

Nur soviel: Die braucht eine Menge Extra-Besen, um all den Schmutz zu beseitigen, der hier als unerledigt, unüberlegt oder grotesk herum lungert.

Es gab einen heißen Sommer in 2018, der vielen als herrlich in Erinnerung bleiben wird - und anderen nur als ... h e i s s. Soll der in dieser Form nicht wieder kehren, so sollten bitte alle vor jeder eigenen Tür den Schmutz und Müll beseitigen. Jeder große Schritt fängt mit einem kleinen an.

Lustige Geschichten wurden von traurigen gejagt, und am Ende hält es sich vielleicht die Waage, ich habe nicht nachgerechnet

und die Staubflocken, die guten und die bösen, nicht gezählt.

Das meiste war vermutlich durchschnittliche Alltagskost, doch deren Wichtigkeit darf man nicht unterschätzen. Sie sind das Salz in der Suppe und die Krone auf dem Kopf, die Sonne, die am Morgen aufgeht und auch der Vollmond, der so einige plagt.

Ich wünsche allen einen erfolgreichen Putz-Samstag. Kurz vor knapp, aber gerade noch rechtzeitig.


Guten Tag, Gruß Silvia


28. Dezember 2018 - ZDF - Das Traumschiff ... Hawaii



Das Traumschiff
- Hawaii -

Der Freitanachmittag "zwischen den Jahren" hat mich dazu verführt, auf dem Traumschiff vorbei zu sehen. Nicht, weil ich Großartiges erwartet habe,

aber ich wollte in Erinnerungen über Hawaii schwelgen - und sehen, ob ich irgendetwas wieder erkenne.

Als Einstieg - in der Mediathek - kam erst einmal der Hinweis:

"Unterstützt durch Produkt-Platzierungen"

Soweit so gut, aber unvollständig - denn dass auch diese Reihe unter jene fällt, die von jedem Bürger Unterstützung erfährt, wird vollkommen unter den Tisch gekehrt. Das ZDF möchte die Gebühren sogar erhöht haben.

Für solch eine Sendung?

Selbst der aktuelle Kapitän geht bald von Bord,

und das sicher nicht, weil ihm die Drehbücher so gut gefallen.

Die Stories muss ich nämlich nicht extra erwähnen, denn die sind hanebüchen und mit einer heißen Nadel zusammen geschustert. Teilweise sind sie sogar albern, aber nicht lustig.

Obwohl ich - wie schon oben geschrieben - gar nichts Großartiges erwartet habe, wurde ich selbst im Kleinen entsetzlich enttäuscht. Über die Langeweile, die nicht einmal gepflegt ist, sondern nur öde, trösten auch ein paar Allerwelts-Bilder von Hawaii nicht hinweg.

Hang Loose!

Kaum schalte ich von der Mediathek in meinem Smart-TV zurück ins normale Programm - hier ZDFneo - sehe ich den

Kapitän Sascha Hehn, der bald das sinkende Schiff verlassen wird,

aber in jung, attraktiv und motiviert und in der Schwarzwaldklinik.

Auch hier schalte ich bald weg, obwohl die Schwarzwaldklinik sicher gegenüber dem Traumschiff ambitionierter war.


Einen schönen Samstag, Gruß Silvia




Freitag, 28. Dezember 2018

28. Dezember 2018 - Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen - J. W. von Goethe



Nichts ist schwerer zu ertragen
als eine Reihe von guten Tagen - J. W. von Goethe

Die finalen Feierlichkeiten begannen in diesem Jahr mit dem allseits beliebten Freitag, und der steigerte sich ins Wochenende hinein - doch diese Steigerung war nicht das Ende, denn gleich am Montag ging es weiter mit Heiligabend. Der war zwar (für viele) ein halber Werktag, aber nicht in den Köpfen. Die ersten Weihnachtswünsche trudelten ein, die letzten Schlachten im Supermarkt wurden geschlagen. Dort lagerte der einzig übrig gebliebene Blumenkohl und mutierte zum Last-Minute-Schnäppchen - das aber von mehreren Leuten begehrt wurde, und bei einer ganz Harten landete er im Einkaufswagen.

Nach Heiligabend startete schon das Weihnachtsfest. Manch einer verbrachte es in der Küche, während andere sich noch vom Wochenende erholen mussten. Das Leben kann so schwer sein, aber die guten

Tage sind noch lange nicht vorbei.

Nach einer minimalen Pause am Donnerstag gilt es, den Freitag zu feiern. Man muss die Feste nehmen wie sie der Kalender hergibt. Das Wochenende liegt noch schwer im Magen, da naht bereits am Montag

Silvester.

Bereits die Tage "zwischen den Jahren" nutzen Väter mit ihren Kiddies, um die erstandenen Böller vorzeitig zu Explosionen abfackeln zu lassen. Denn sie finden das lustig, am helllichten Tag Feuerwerkskörper durch die Luft zu knallen -

und andere damit zu nerven.

Wer nicht aufpasst, findet sich schnell in einem Minenfeld wieder und hat lange vor Mitternacht an Silvester die Faxen dicke.

Aber der letzte Tag eines Jahres muss gefeiert werden ... dafür haben auch die wild lebenden Tiere größtes Verständnis. Manche sterben sogar vor lauter Verständnis für den Irrsinn, weil sie dann das Elend hinter sich haben.

Haustieren geht es nicht besser, denn viele verkriechen sich vor Angst und Schrecken, herzkranke trifft es besonders hart.

Immerhin können Tiere das Theater nicht einschätzen und halten diese Tage um Silvester herum für die größtmögliche Katastrophe, die ihnen zustoßen kann. Und während einer solchen stirbt man beinahe vor lauter Angst.

Endlich bricht Neujahr an, und der 1. Januar ist natürlich ebenfalls ein Feiertag. Die Knallerei geht weiter, weiter gehen auch die Küchen-Dienste.

Am Ende dieser Feier-Orgie denkt so mancher, was schon Goethe dachte:

Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen ...

Da entschlackt und erfreut der kommende Alltag beinahe und stellt alles auf ein Normalmaß zurück. Ein Engel liegt zerbrochen im Müll, die Fluten von Geschenkpapieren werden zum Papier-Container getragen - oder auch einfach im Hausmüll entsorgt - und die Feierwütigsten freuen sich bereits wieder auf den

Freitag. Und aufs Wochenende.

Aber versprochen: Der Montag nach dem übernächsten Wochenende ist kein Feiertag, er verlangt keine Höchstleistungen in Sachen Kochen und Familie und Böllern und Freunde.

Er ist einfach nur ein simpler Montag. Der schönste nach so viel Feierei ... Oder zumindest von vielen ein heiß ersehnter.


Guten Tag, Gruß Silvia


Donnerstag, 27. Dezember 2018

26. Dezember 2018 - ARD - Tatort Frankfurt: Der Turm

Tatort
Der Turm

Die Geschichte dieses Tatortes ist ein bisschen wie der Schnaps nach einem deftigen Weihnachtsmenü: Man kann ihn gut brauchen, aber 90 Minuten lang Schnaps in sich hineinkippen, führt am Ende zu einem deftigen Kater oder der Einsicht, dass dies kein guter Einfall war.

Vorab muss ich sagen, dass ich die Hauptdarsteller dieses Tatortes sehr sympathisch finde, Margarita Broich ein bisschen mehr als Wolfram Koch - aber die Ärmste muss man heute auch ein wenig trösten:

Nach ihrem Alleingang wie ein geistähnliches Wesen durch den Turm, den sie für den Tatort hält, bekommt sie dermaßen eines über ihren Schädel, dass sie mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einem dicken Loch im Kopf im Krankenhaus landet.

Doch keine Bange wegen ihrem Loch im Kopf, denn die Logik-Löcher des Films sind die weitaus größeren. Es wäre müßig, sie allesamt hier aufzuführen,

weil viele Zuschauer ohnehin gerade dabei sind, den Krimi so schnell wie möglich wieder zu vergessen.

Eine Tote liegt auf der Straße vor dem Turm, sie hat eine Plastiktüte über dem Kopf. Der Rechtsmediziner geht von einem Sex-Unfall aus - mit anschließendem Entsorgen von der Höhe in die Tiefe.

Diese Tatsache mag die Ermittlungen behindern, aber es bliebe immer noch die Möglichkeit, wegen enormer Störung der Totenruhe zu ermitteln. Oder auch, ob vielleicht ein Sex-Unfall während einer sogenannten High-Class-Sex-Party nur vorgetäuscht wurde.

Stattdessen tappen die Kommissare weitgehend im Dunkeln und erfahren nicht einmal, womit sich die Firmen in dem Turm eigentlich beschäftigen. Es geht um Finanzen, so viel ist klar - aber es hört sich an als ginge es auch um eine sektenähnliche Struktur.

Zwischendurch - und trotz der Logik-Kluften - ist man dennoch auf das Ende ziemlich gespannt. Man wünscht sich ein größeres Zutun der Darstellerin Zazie de Paris, denn ihr glaubt man gerne,

dass sie schon alles gesehen hat, worüber andere noch rätseln. Leider hat sie nur eine undankbare und minimale Nebenrolle.

Der Turm bleibt hermetisch abgeriegelt, die Köpfe brummen - und es ist 21.43 Uhr - und noch ist kein Täter und kein wirkliches Motiv in Sicht. Es gibt ja immer noch die Option, dass es sich gar nicht um Mord handelt - dass aber das Opfer eine Erpresserin war, ist jedoch bekannt.

Es ist 21.44 Uhr - die Ermittler stehen vor den Glastüren des Turms, sehen Leute, die einen Informanten in ihre Mitte nehmen

und die Kommissarin sagt: Das war es wohl!

Ja, das war es dann wohl! Die Zuschauer dürfen nun in ihre Küchen gehen, um der Küchenpsychologie etwas näher zu kommen ...

und sich auszumalen, worum es hier eigentlich ging.

Ein gar nicht mal so schlechter Einfall vom Drehbuch-Autor wird durch dessen Mangel an finaler Phantasie abgewürgt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 25. Dezember 2018

25. Dezember 2018 - Im Internet gilt die Straßenverkehrsordnung

Rechts vor links lassen wir 


Im Internet gilt die
Straßenverkehrsordnung

Rechts vor links lassen wir
außen vor und gehen aufrecht durch die Mitte. Ständige Vorsicht ist geboten und Rücksichtnahme auf die anderen Teilnehmer ein Muss. Hier hapert es gewaltig, denn, wer schon nicht vorsichtig ist, der nimmt am Ende auch keine Rücksicht. Mit einem bisschen Abstand zu definitv zu wirr im Kopf herumspukenden Formulierungen ... findet sich am Ende hoffentlich eine, die man in gemäßigte Schriftform bringen kann, ohne den nächsten dabei anzurempeln oder ihm über die Füße zu fahren.

Wer am Straßenverkehr teilnimmt, muss stets für ausreichend Beleuchtung sorgen - im Internet ist es nicht verkehrt, wenn man etwas hell Erleuchetes im Kopf hat und dieses als Geistesblitze verbreitet. Doch zuvor bitte den Sicherheitsgurt anlegen, damit man mit diesen blitzgescheiten Ideen nicht den nächsten Aufprall verursacht.

Wer vor sensiblen Internet-Inhalten ein Warndreieck aufstellt, bewahrt andere davor, in Tränen auszubrechen oder wütend zu werden oder verzweifelt. Ein bisschen Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer Menschen kann nie verkehrt sein,

und ermöglicht ein langes unfallfreies Internet-Dasein.

Sich die Vorfahrt zu erzwingen ist verboten, hingegen ist das letzte Wort in einer Diskussion zu haben - nicht direkt verboten, aber manchmal sinn- und belanglos. Einfach das Wort mal anderen gönnen.  Einfach einmal etwas nicht tun - macht froh.

Wer ein Fahrzeug führt, ist verantwortlich dafür, dass er ausreichend hört und sieht - und beides nicht durch Störendes behindert wird. Im Internet ist es angesagt, einen Beitrag (z. B. den einer Zeitung) erst einmal zu lesen, bevor man nur die Überschrift

kommentiert und sich somit unter Umständen blamiert.

Schnellschüsse sind manchmal wie riskante Überholmanöver.

Doch wen interessiert schon die Straßenverkehrsordnung, wenn er seine eigene im Kopf hat - nicht blinkt vorm Abbiegen, nicht hinter sich sieht, bevor er aus dem Auto aussteigt ... alle Vergehen hier aufzuzählen, wäre eine lange und langweilige Geschichte.

Allseits gute Fahrt auf den Straßen sowie im Internet, und eines nie vergessen:

Die Rücksicht.


Guten Tag, Gruß Silvia



Montag, 24. Dezember 2018

24. Dezember 2018 - Mein Adventskalender - 24. Türchen - Heiligabend

Heiligabend

fällt in diesem Jahr auf einen Montag, was schon mal die Montags-Hater ein bisschen beruhigen dürfte. Wer jedoch denkt, man könnte vor der Bescherung einen kleinen Happen auf einem Weihnachtsmarkt zu sich nehmen, der irrt. Die sind an diesem Tag geschlossen. Immerhin öffnet der eine oder andere Markt am 26. Dezember seine Fressbuden und Glühweintempel.

Eine Einstimmung auf das Fest der Liebe mit all den guten Verwandten, von denen mancher einer Comedie-Show entstammen könnte, findet man in den Geschäften, die bis mittags geöffnet haben - und sogar noch dringend benötigte Lebensmittel verkaufen. Selbst Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker sind möglich. Und das bisschen Gedränge setzt schließlich nur Adrenalin frei - das später in Aggressionen umgesetzt werden kann - aber nicht muss. So kann man locker der Schwiegermutter Paroli bieten, der mal wieder der Kartoffel-Salat überhaupt nicht schmeckt.

Apropos Kartoffelsalat - natürlich, an Heiligabend soll alles schnell gehen, und den Salat kann man vorbereiten. Aber man könnte ebenso gut die Schwiegermutter in die Küche stellen, um sie den Löffel schwingen lassen - und sie somit aus dem übrigen Geschehen erst einmal heraus halten.

Oh nein, ich habe nichts gegen Schwiegermütter, man hört nur hier und da Geschichten ...

Manchmal kommt die eigentlich Bedrohung des Friedens von ganz anderer Seite. Aber man kann sich immer noch den Welt-Frieden wünschen, wenn der in der eigenen Familie schon nicht klappt.

Bei vielen jedoch wird es Friede, Freude, Weihnachtsplätzchen sein - zumindest bis die Bescherung so manchen Ärger zutage fördert. Nicht jeder freut sich über seine Geschenke, ob sie nun mit Liebe oder sonstwie ausgesucht wurden.

Andere, die keine Familie um sich haben, aber sich den oft üblichen Zoff nicht entgehen lassen möchten, werden im Fernsehen fündig: Zum Beispiel bei "Single Bells". Da kann man stellvertretend dem Ärger zusehen - und sich obendrein köstlich drüber amüsieren, ohne selber auch nur einen Hauch involviert zu sein.

Schon höre ich lautes Gezeter von draußen - das besagt, ich soll nun meine Adventskalender-Geschichten - mal lustig, mal traurig, mal besinnlich -

endlich beenden.

Dem beuge ich mich - und wünsche allen einen schönen Heiligabend

mit Friede, Freude, guten Gesprächen, gutem Essen und Trinken und der Fähigkeit, über manches Unperfekte einfach mal hinweg zu sehen.

Besonders bedanke ich mich bei Susanne Splitt - sie hat eine sehr schöne, wahre Geschichte zum diesjährigen Kalender beigetragen.


Liebe Grüße, Silvia

Sonntag, 23. Dezember 2018

22. Dezember 2018 - WDR: Lecker an Bord ... mit Björn Freitag und Frank Buchholz

Die Fotos wurden mir von Frank Buchholz zur Verfügung gestellt. Danke dafür.


Lecker an Bord

mit den Best Buddies Frank Buchholz und Björn Freitag. Viele Köche verderben den Brei? Nicht in diesem Fall, denn die beiden lieben das Kochen, das Flirten mit den Kameras und all die Entdeckungen, die sie auf dieser Sommerreise machen.

Auf der Weser entlang geht die Reise von Beverungen über die Hamelner Märchenstraße bis nach Lübbecke. Der schlimmste Geselle der Märchenstraße, der Rattenfänger, wird links liegen gelassen - doch auf Zuschauer-Fang gehen Frank und Björn, denn diese Sendung birgt jede Menge Unterhaltung. Wer gerne kocht, kommt genau so auf seine Kosten wie derjenige, der vielleicht einmal eine ähnliche Reise plant - oder auf den gefilmten Vorzeigehöfen einkaufen möchte.

Es ist der Traum-Sommer 2018 - für andere eher der Albtraumsommer mit durchgehend hohen Temperaturen über 35 Grad - Frank und Björn haben mit der Hitze jedoch offensichtlich keine Probleme, sind stets gut gelaunt und transportieren viel Freude am Leben direkt über den Bildschirm in die weihnachtlichen (oder auch nicht weihnachtlichen) Wohnzimmer der Zuschauer. Da im Moment ohnehin kaum winterliche Temperaturen gegeben sind, ist der Sprung von 10 Grad plus zu über 30 Grad plus kaum merklich. Und das Tempo der Sendung lässt keinen Augenblick Langeweile aufkommen, obwohl sie 90 Minuten dauert.

Da ist der Rinderzüchter Fritz, dessen "Rotes Höhenvieh" auf Zuruf reagiert, und schon kommt die ganze Herde galoppierend auf ihn zu.

Ludwig züchtet alte Saat-Sorten. Für die Kerbel-Rübe hat er 20 Jahre benötigt, um sie zu ihren Ursprüngen zurück zu züchten.

Wir sehen intelligente Ziegen, die sich freiwillig fürs Melken in Reih und Glied stellen. Natürlich - denn das Melken bringt ihnen schließlich Erleichterung.

Die Zuschauer erfahren, dass verschmutzte Eier an Nudelfabriken gehen.

Insgesamt schaffen es der WDR mit Hilfe seiner beiden Lieblingsköche Björn und Frank den Unterhaltungswert über die gesamte Sende-Dauer aufrecht zu erhalten. Zwischendurch wird natürlich immer wieder gekocht - und gegessen und erzählt.

Am Ende treffen sie auf ein Ehepaar aus Dortmund - darüber freut sich Frank als gebürtiger Dortmunder wie Bolle - und laden beide spontan zum Essen ein. Sieht auf jeden Fall spontan aus ... denn der WDR schummelt doch nicht.

Falls sich jemand in den Sommer 2018 zurück träumen möchte und gute und informative Unterhaltung mag, kann sich die Sendung, falls versäumt, in der Mediathek ansehen.



Guten Tag, Gruß Silvia


23. Dezember 2018 - Adventskalender 2018 - 23. Türchen: Rolands Weihnachtsgeschenk


Eine fiktive Geschichte

Rolands Weihnachtsgeschenk 


Völlig verloren fühlte Roland sich zwischen all den Menschen auf der Jagd nach Weihnachtsgeschenken - oder einem bisschen Spaß - auf dem Weihnachtsmarkt. Auch er sollte eine Überraschung für Charlotte zu Weihnachten besorgen - aber wollte er das überhaupt? Er stand dort und es war klar: Er kannte Charlotte bereits seit Schultagen - aber im Moment fiel ihm nicht einmal ein, welche Farbe ihre Augen hatten. Nach und nach und immer deutlicher war sie für ihn unsichtbar geworden. Unsichtbare brauchten keine Geschenke,

aber vielleicht ein bisschen Wahrheit? Ihm grauste vor den Feiertagen mit Eltern, Schwiegereltern und Gans und Rotkohl. Es war das stetig gleiche, nichts bewegte sich in eine andere Richtung oder legte an Tempo zu. Ihm kam es vor, als säße er in einer Falle, aus der es kein Entrinnen gab, wenn er nicht selber handelte ...

Vor seinen Augen jagte ein kleiner Junge eine noch kleinere Taube und trieb sie in die Enge. Dass er und Charlotte kinderlos waren, machte die Sache nicht besser, sondern verstärkte die Unzufriedenheit, die er durchaus auch seiner Frau zubilligte. Ihre Ehe litt unter großen Abnutzungserscheinungen, und ein Weihnachtsfest inmitten der Familie würden diese eher verstärken als kitten.

Roland setzte langsam seinen Weg fort, und ihm kam immer noch keine Idee, was er Charlotte zu Weihnachten schenken könnte ... Früher in den Jahren großer Verliebtheit und Liebe war dies nie ein Problem gewesen. Er hätte locker die halbe Stadt leer kaufen können, und ihm wäre noch immer ein weiteres Geschenk eingefallen.

Er setzte sich auf eine Bank und hoffte auf Erleuchtung. Natürlich ging das nicht auf Knopfdruck. Er sah in die Gesichter der Leute und sah viel Anspannung in den Augen, aber wenig Freude. Sollte er sich vielleicht einfach mal zusammen reißen und diese Krise überwinden?

Plötzlich sah er zwei sehr alte Leute, die einander an den Händen hielten und fröhlich miteinander plauderten. Sie waren sehr vertraut miteinander. So wollte sich jeder gern im Alter sehen, doch Roland war nicht der sentimentale Typ, der an ewige Liebe glaubte.

Aber einen Moment später erinnerte er sich: Charlotte hatte grüne Augen. Sie schimmerten auch manchmal grau, und sie konnte mit ihren Augen lächeln ...

Er raffte sich auf, packte sich am eigenen Schlafittchen und sortierte seine Gedanken. Wollte er Charlotte verlassen? Oder nur dieses Weihnachten im Kreis der palavernden Familie nicht feiern?

Entschlossen ging er in ein Reisebüro und fragte nach Last-Minute-Angeboten.

Endlich hatte er das passende Geschenk für Charlotte und auch für sich gefunden: Einfach mal abdüsen über Weihnachten - und der Liebe eine Chance geben. War das nicht ohnehin der Sinn von Weihnachten?


Allen einen schönen 4. Advent, Gruß Silvia

Samstag, 22. Dezember 2018

22. Dezember 2018 - Mein Adventskalender - 22. Türchen - Mein Wunschzettel


Wunschzettel

Im Laufe der Zeit kommen einige Wunschzettel zusammen, und wenn man sie gesammelt hätte, so könnte man aus deren Inhalten so manches Buch schreiben. Auf jeden Fall würde man anhand dieser Zettelsammlung die jeweiligen Lebensinhalte gut nachempfinden können.

An einen meiner Kinder-Wünsche erinnere ich mich besonders gut: Ich wünschte mir, kaum des Schreibens überhaupt mächtig, eine Schreibmaschine. Ja, so etwas gab es damals noch. Und ich bekam sie. Der große Wunscherfüller war mein Vater, der lieber schenkte als beschenkt zu werden. Das war nicht nur eine Floskel, sondern traf auf ihn wirklich zu.

Heute wünschte ich mir ... noch einmal ein langes Gespräch mit ihm. Wir waren immer, wie man hier so schön sagt "ein Kopp und ein Arsch" - aber wirkliche Gespräche waren eher eine Seltenheit. Er war leider nicht sehr redselig - und ließ lieber Taten sprechen.

Was er sich von mir gewünscht hat, weiß ich, denn er wollte stets nur das Beste für seine kleine Familie. Mal könnte er sich freuen, mal die Haare raufen und fragen "Warum nur, Silviken?".

Nach den Wünschen der Kindheit folgten viele im Erwachsenen-Leben. Manche wurden erfüllt, andere nicht - und wieder andere hatte ich überhaupt nie.

Ich bekomme noch immer gern Geschenke an Weihnachten, obwohl die Wichtigkeit dieser einen geringeren Stellenwert haben als früher. Und manchmal konnte man es mir überhaupt nicht recht machen mit Geschenken - die ganz ohne Zettelwunschwirtschaft zustande kamen, aber eben auch die größere Überraschung sein sollten.

Zur Sicherheit habe ich in diesem Jahr einen Wunsch geäußert, und ich denke, der wird mir erfüllt.

Was mir sicherlich nicht erfüllt wird

(versucht ja auch jede Schönheitskönigin direkt nach der Wahl vergeblich heraufzubeschwören),

 ist, dass Frieden auf der ganzen Welt herrscht. Zwar will kaum jemand Kriege, aber dass sie trotzdem stattfinden, habe ich als Kind nicht verstanden - und verstehe ich heute nicht. Und das steht hier jetzt mit Absicht in der vereinfachten und naiven Form.

Also fange ich mit einem kleinen Wunsch an: Ich wünsche mir, dass die Menschen mehr an die Umwelt denken - und das ist bereits mit kleinen Gesten machbar, die noch nicht einmal schmerzen oder Verluste beinhalten.

Ich wünsche mir, dass Tiere nicht mehr als "Sache" gelten - denn fühlende, atmende und leidensfähige Geschöpfe sind schließlich keine Sachen wie Handtaschen oder Haarbänder. Das bedarf nur einer kleinen Gesetzesänderung. Man kann ahnen, warum diese Gesetzesänderung nicht stattfindet ...

Ob es Weihnachten schneit oder nicht - ist mir egal. Außer, die Erderwärmung spricht hier ihr Machtwort und transportiert den Frühling ins Weihnachtsfest. Siehe oben - Umwelt!

Manche Wünsche sind schnell ausgesprochen, aber schwer zu erfüllen. Daher beende ich diesen Wunschzettel an dieser Stelle und wünsche nur noch eines:

Meinen Lesern ein gutes, friedliches und erfülltes Weihnachtsfest. Das wird doch - verdammt noch mal - klappen.


Einen schönen Adventstag wünscht Silvia

21. Dezember 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Lübeck bei Julia




Vorspeise: Maronencreme-Cappuccino mit Amarettosahne und Parmesanchip, dazu selbstgebackene Buttermilch-Brötchen
Hauptgang: Mit Ahornsirup glasierter Cola-Schinken, Süßkartoffelgratin und roter Coleslaw
Nachtisch: New York-Cheesecake, warme Schokoladentarte á la Silvie, Pekanuss-Butter-Eis mit Peters Marzipansoße


In allen drei Gängen
soll Süße drin hängen

Hinzu kommt eine "süße" Gastgeberin - und spontan leide ich an einem Defizit an Aufmerksamkeit. Würde Julia nicht erwähnen, dass ihr Mann und sie Rock und Punk-Rock mögen, und er als Schlager-Fan bei ihr keine Chance gehabt hätte,

ich hätte sie glatt in die Ecke "Oh, Helene Überallendingen und Florian Weißnichtwer", haben sich getrennt, das ist ja todtraurig, gestellt.

Sehr unspektakulär, aber mehr als nur ausreichend süß geht die Lübecker Woche zu Ende: Süß in der Vorspeise, süß im Hauptgang und natürlich zuckersüß im Nachtisch.

Gut, dass die Macher vom "perfekten Dinner" nach der Erneuerung wieder zurück zum Ursprung gegangen sind - und Daniel Werner ausreichend kommentieren darf. Sonst würde ich an diesem finalen Abend vor Weihnachten vorzeitig in eine stille Nacht entgleiten ...

Julia bekommt 29 Umdrehungen nach ein paar Sorten Bier und einem Menü, zu dem Bier passend ist. Sicher ist auch ein süßes dabei, denn süßer kann man Bier-Werbung nicht unterbringen als zu der Zeit, in der alle Glocken klingen. Die klingeln bei mir auch,

und ich bin froh, als es 20.00 Uhr ist und ich meine Konzentration endlich wieder finde.

Als Gewinner geht André aus dieser Woche hervor und darf 3.000 Euro einstreichen. Zusätzlich zu dem übrig gebliebenen Geld der Aufwandsentschädigung.

Er war einer der schlechtesten Gastgeber in der Dinner-Geschichte, und das lag nicht allein am fehlenden Wein (aber auch) - sondern am Rundum-Paket. Völlig in sich selbst versunken hat er sich einzig auf sein Menü beschränkt. Beim Kochen war er engagiert, ansonsten war an seinem Abend alles eingeschränkt. Bis auf die Punkte-Vergabe, die zu hoch und damit auch ungerechtfertigt war.

Doch so kurz vor Weihnachten sei ihm sein Sieg gegönnt, wenn auch nicht von Herzen.

Da Weihnachten in diesem Jahr sehr arbeitnehmerfreundlich ist, gibt es in der nächsten Woche keine Dinner-Sendungen. Ich wünsche allen ein schönes Wochenende

und friedliche Weihnachts-Feiertage. Und bitte: Niemand sollte André kopieren  ... und seinen Gästen weder Wein noch Aufmerksamkeit zukommen lassen.  Also seid bitte alle großzügig zu euren Gästen, selbst, wenn es sich um Verwandte handelt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 21. Dezember 2018

21. Dezember 2018 - Mein Adventskalender - 21. Türchen - Ersatz für die Nicht-Ausstrahlung der Weihnachtsfolge der Lindenstraße

Ersatz für die Nicht-Ausstrahlung
der Weihnachtsfolge der

Lindenstraße

Auch, wenn niemand es glaubt (oder am Sonntag sehen wird), es weihnachtet sehr in der Lindenstraße. Frau Beimer hat mit ihrer neuen Busenfreundin Anna ein großes Nachbarschaftsfest im Akropolis organisiert. Ein Merkmal dieser Busenfreundschaft ist, dass jedem freundlichen Wort drei böse Wörter vorangehen - aber so kann (könnte) es schließlich ewig weiter gehen.

Vasily hat den Laden geschmückt - und eine Frau ist an seiner Seite, und ich kann ihr Gesicht nicht erkennen. Vielleicht ist es eine der zahlreichen Verflossenen - oder eine völlig neue Bekanntschaft des umtriebigen Griechen. Oh ja, es ist Mary, sie hatte gerade an Heiligabend einen kleinen Freiraum - und besucht ihren Ex-Mann, der ihr staunend gegenüber steht: Die Drehbuchautoren haben ihm ein Wiedersehen nie gegönnt. Er ist ganz hin und weg von der Schönheit Marys und fragt sich, wie er sich je von ihr trennen konnte ...

und schon gibt es Diskussionen über frühere Zeiten, die einfach besser als die heutigen waren: Da beißt der Weihnachtsmann keine Bartstoppel ab.

Helga Beimer hat Andy und Gabi im Schlepptau und demonstriert auf der Bühne, wie die Zuschauer - von hier, von dort, von überall - schwarze Raben hinbekommen, ohne am Ende mit rußigen Nasen schmutzig da  zu stehen.

Murat zieht sein "Baby" Lisa in das Lokal hinein, denn eigentlich will sie überhaupt kein Weihnachten feiern - als Muslimin nicht und auch nicht, weil sie einfach keine gute Laune verbreiten kann.

Die hat Murat für zwei und zieht Angelina auf die Tanzfläche: Vorsicht, mein Guter - man lässt sich nicht mit dem Teufel ein, und schon gar nicht an Weihnachten - und wenn eine zweite Teufelin in den Startlöchern der Kulisse steht.

Lisa beäugt die Szene, und während sie innerlich brodelt, tragen ihre Füße sie in die Küche und lassen ihre Hände nach der erstbesten Bratpfanne greifen ... Nein, die kommt nicht zum Einsatz, denn plötzlich steht Polizistin Nina neben ihr, erfasst sofort die Situation und die Art der Waffe und entreißt sie ihr heldenmutig.

Dr. Dressler wird von Gung ins Akropolis geschoben und der blinzelt zu Iffi hinüber: Sie war schon immer seine Traumfrau, aber so unerreichbar,

weil Autoren nie auf gewisse Ideen kamen ...

Von einem alten Tonband erkling die bekannte Else-Kling-Stimme:

Alles Sodem und Gomerra!

Alex ruft laut dazu: "Und nun singen alle "Ihr Kinderlein kommet". Das bringt den Saal zum Lachen, denn jeder fragt sich nun,

mit wem Alex das nächste Kind zeugen könnte.

Bleibt eigentlich nur Neyla, die Bigamistin und Angetraute von Klaus Beimer. Aber die gefällt Alex nicht halb so gut

wie Marcella oder auch Tanja. Er kann sich nicht entscheiden.  Und vertagt die Angelegenheit aufs neue Jahr. Immerhin könnten in 2020 beim Finale der Lindenstraße alle Frauen mehr oder weniger - hier bezieht sich das weniger nur auf manches fortgeschrittene Alter der Frauen - von Alex schwanger sein.

Gegen Mitternacht übernimmt Gabi Zenker, die Gläubige, das Kommando und erwartet, dass alle ihr in die nahe gelegene Kirche folgen. Kaum jemals empfanden die Lindensträßler ihr Schicksal als härter, als ausgerechnet Weihnachten und überhaupt in einer Kirche Zwischenstation machen zu müssen:

Doch alle müssen Gaby folgen -

denn jetzt kommt der Cliffhanger (ich muss das aber nicht auflösen, denn das machen die Drehbuchautoren sonst auch nicht, wenn sie Spannendes einfach nie wieder aufgreifen):

Am Altar steht ein ihnen allen bekannter Kerl und gibt den katholischen Pfarrer. Er hat in den Zeiten der Abwesenheit von der Lindenstraße seinen Hauptschulabschluss, die Mittlere Reife und sein Abitur nachgeholt, schnell mal

Theologie studiert und darf nun predigen:

Es ist der seit Jahren flüchtige Olaf Kling. Die Polizei kam einfach nicht auf die Idee, ihn in einem Priester-Seminar zu suchen.


Einen schönen Adventstag wünscht Silvia

21, Dezember 2018 - Die letzte Schicht: Ein letztes Mal "Glückauf", dann ist Schicht im Schacht




Die letzte Schicht

Für seine Bergwerke war das Ruhrgebiet berühmt. Und berüchtigt: Außerhalb der schönsten Region der Welt dachten viele, dass hier alles grau in grau und ständig rußig ist. Welch ein Trugschluss: Denn gerade dort, wo vermeintlich viel Schatten ist - gibt es auch jede Menge Licht. Und Freude und Lebenslust.

Hier und da mag die etwas bott rüberkommen, denn große Worte werden in der Regel nicht gemacht - was sich am heutigen Tag und nach der letzten Schicht jedoch in einem andauernden Redeschwall ergießen wird, der ohnegleichen ist. So viel wie heute über die Bergleute geredet wird - haben manche von ihnen in ihren ganzen Leben nicht gesprochen.

Da haben sich viele in ihren Freizeiten lieber dem Taubenzucht-Hobby gewidmet. Beruflich tief, tief unter der Erde malochend,

durfte das Hobby durchaus hoch, hoch oben in der Luft stattfinden.

Zwar schließt heute die letzte Zeche, aber das langsame Sterben hat bereits vor Jahrzehnten begonnen. Ich selber kenne keinen einzigen Bergmann persönlich - mein Großvater aus Dortmund war einer, aber er ist schon vor meiner Geburt an den Folgen einer Staublunge verstorben - und einen kenne ich vom Hörensagen:

Es ist der Mann meiner Friseurin.

Die Schicht im Schacht war abzusehen, und nun wird sie vollzogen. Es wird dem Ruhrgebiet ein bisschen an Kulisse fehlen, obwohl auch vieles als Denkmal stehen bleiben wird. Mit Hilfe maximaler Sicherheitsvorkehrungen kann man einige Zechen besichtigen, um in die Vergangenheit einzutauchen, die uns alle, die hier leben, mehr oder weniger geprägt hat. Früher gab es in jeder Familie Mitglieder, die in den Minen schufteten, um übertage ein einigermaßen erträgliches Leben führen zu können.

Manche mussten dies mit ihren Leben bezahlen - Bergwerksunglücke. Andere Kumpel starben an den Folgen der Arbeit, zu vorderst an Lungenerkrankungen.

Trotzdem zog es die Männer hinunter in die Tiefe - denn Kohle bedeutete so etwas wie Gold. Ob es die innigen Kumpel-Bande gab, die größer als die üblichen Kollegen-Bande übertage waren, kann ich nicht beurteilen - aber etwas Gegenteiliges als dass man intensiv füreinander da war, habe ich auch nie gehört.

Für die früheren Kumpel gab es schließlich Unterstützung durch Pferde als Zugtiere und man höre und staune,

Kanarienvögel

als eine Art Warnsystem. Sie warnten vor sauerstoffarmer Luft (durch Tod?), so dass die Kumpel sich in Sicherheit bringen konnten.

Im Jahre 1984 wurde eine Medaille vom Gruben-Rettungswesen mit dem Abbild eines Kanarienvogels herausgegeben.

Und heute feiern wir die Kumpel aus vielen Jahrhunderten des Bergbaus. Für immer wird diese Zeit als Nostalgie erhalten bleiben - denn es ist ein Stück Industrie-Kultur,

von der wir alle profitiert haben, die hier leben. Gut und gerne leben.

Glück auf

Glück auf, Glück auf ! Der Steiger kommt,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt, schon angezündt.

Hat’s angezündt, ´s wirft seinen Schein,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein.

Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut‘ sein,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht
aus Felsgestein, aus Felsgestein.

Der eine gräbt das Silber, der andere gräbt das Gold.
Und dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht,
und dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht
dem sein sie hold, dem sein sie hold.

Ade, Ade! Herzliebste mein!
Und da drunten in dem tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,
und da drunten in dem tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,
da denk ich dein, da denk ich dein.

Und kehr‘ ich heim zur Liebsten mein,
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht:
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht:
Glück auf, Glück auf !!! Glück auf,  Glück auf !

Wir Bergleut‘ sein, kreuzbrave Leut‘,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht

und saufen Schnaps, und saufen Schnaps!


Guten Morgen und Glück auf, Gruß Silvia





20. Dezember 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Lübeck bei Michael

Fahrschule, Simulator

Vorspeise: Selleriecreme-Suppe mit Garnelenspieß, Kräutern und gerösteten Kürbiskernen
Hauptgang: Gänsekeule mit Apfel-Rotkohl und Semmelknödeln, dazu Weinapfel, gefüllt mit Preiselbeeren
Nachtisch: Selbstgemachtes Spekulatius-Eis auf Rum-Pflaumen an Balsamico


Traditionell

gestaltet Michael seinen Dinner-Abend, und somit können die meisten Heim- und Hobby-Köche gut mitreden, ob ihm die Gans nun gelungen oder ob sie zu trocken ist. Wie ein Spekulatius-Eis schmeckt, können sich auch alle vorstellen - nur für Laura? sind zu viele Krümel drin. Nun ja, das ist der Clou an dem Eis. Die Krümel vom Spekulatius soll man durchaus bemerken.

Ich bemerke etwas anderes: In manchen Momenten sieht der Fahrschul-Besitzer Michael dem Autor Stephen King nicht gerade unähnlich. Und ich denke an Kings schauderhafte (obwohl ja alle seine Stories das Prädikat tragen) Geschichte über

Mrs. Todds Abkürzung, die auch einen Fahrlehrer interessieren könnte.

Ständig auf der Suche nach Autobahn-Abkürzungen, findet Mrs. Todd schließlich eine große. Sie meint, dass man nur die Straßenkarte knicken müsste und schwupps, hat man eine immense Abkürzung.

Gerne würde ich heute die Abkürzung nehmen und Andrés diverse Kritikpunkte am Dinner auslassen können, denn ich denke immer noch, er segelt hier unter einer falschen Fahne - und ist kein Barkeeper, sondern ein gelernter Koch. Es gibt viele Hinweise darauf.

Die Gäste haben sich uniformiert, und jeder trägt einen Weihnachtspullover - das sieht nett aus und übernimmt die Aufgabe, Farbe in Michaels Haus zu bringen. Selber hat er einen "Weihnachts-Mann" engagiert, der den Gästen je einen dicken, fetten Nikolaus zum Geschenk macht.

Und nach Lauras Abend gibt es auch an Michaels Abend genügend zu trinken, was schließlich ebenfalls und neben dem Menü zu einem gelungenen Dinner beiträgt. Das heißt nicht, dass sich jeder die Kante geben muss - sondern, dass niemand zwangsweise auf dem Trockendock sitzt.

Schließlich finden gute 33 Punkte den Weg auf Michaels Konto, wobei Jessica eine 10 und André nur eine 7 hinzusteuert.

Was hier gerecht ist oder nicht, weiß ich nicht - aber ich weiß, was ich erst Michael und da dies nicht geklappt hat,

nun Julia gönne:

Dass sie an André vorbeizieht.

Leider wird dies keine einfache Kiste werden, denn es gilt, Andrés 35 Umdrehungen zu schlagen, die er mit Sicherheit nicht seinen Gastgeber-Qualitäten zu verdanken hat - und auch keinen Überlegungen, die er sich vorab und jenseits seines Essens gemacht hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 20. Dezember 2018

20. Dezember 2018 - Mein Adventskalender 2018 - 20. Türchen: Heiligabend bei der Smart-Phone-Familie





Heiligabend online ...

Vater, Mutter, drei Kinder und deren Oma und Opa feiern gemeinsam den Heiligabend. Die ältesten Familienmitglieder sind stolz, auch online den Anschluss nicht verpasst zu haben. Regelmäßig berichten sie in den sozialen Netzwerken von ihren schönen Urlaubsreisen - und stehen somit ihren Kindern und Enkeln in nichts nach.

Die sind ebenfalls absolut aktiv und vernarrt in die Online-Welt. Kaum ein Ereignis bleibt ungepostet, denn manche Erlebnisse werden doppelt so schön, wenn man sie mit aller Welt teilen kann.

Doch heute ist Heiligabend, und der Vater steht erst einmal in der Küche. Neben einem dicken fetten Gänsebraten (die Gans wurde lange vorher beim lokalen Bauern bestellt, auch das Abholen wurde fotografisch dokumentiert - und ist fürs nächste Jahr, wenn die Gans wieder beim Discounter gekauft wird, recyclebar) gibt es selbst geköchelten Rotkohl und Birnen mit Preiselbeeren.

Während er seine Gans ständig begießt, wird jeder Schritt des Werdens in Fotos festgehalten. So nimmt sie langsam Farbe an,

und die siebenköpfige Familie sitzt samt ihren sieben Smartphones am Tisch. Die Vorspeise in Form einer Terrine von buntem Gemüse und irgendwas - für den Koch und Vater war die Hauptsache, dass es etwas Fotogenes ist. Und da geht bunt ja immer. Er muss noch lernen, die Fotos durch Bearbeitung unnatürlich knallbunt zu machen, das kann er noch nicht ... und das ärgert ihn.

Der jüngste Sohn spielt schnell ein Ballergame, während seine Schwester einer Influencerin gleichzeitig ein Like gibt ... und für ein selbst fabriziertes, aber unbeholfenes Gedicht einer Mitschülerin den Daumen nach unten drückt.

Die Mutter macht ihr 35. Selfie an diesem Tag, nachdem sie sich dafür zwanzig Mal umgezogen hat. Aber auch sie sitzt nun vor dem Gänsebraten,

der zuviel Farbe abbekommen hat als wäre er noch schnell unter der Sonnenbank gewesen, um auch der Online-Welt einen wirklich tollen Eindruck zu präsentieren.

Die Familien-Oma hält dem Familien-Opa ihre Schokoladenseite hin, damit er sie in all dem Glanz des Heiligabends ablichten kann.

Heimlich schielt er schnell auf die Instagram-Seite eines seiner Lieblings-Busen-Models - und drückt seiner Frau ein Äuglein zu als wäre sie eine Verschworene - dabei hat sie keine Ahnung, was er sich im Internet gern ansieht.

Als das Essen auf den Tellern ist, stürzen sich sieben Smart-Phone-Betreiber darauf, um es von allen Seiten in Bildern festzuhalten. Im Anschluss an die Knips-Orgie ist alles kalt,

aber die Hauptsache ist trotzdem gelungen:

Der medialen Welt wurde mitgeteilt, wie toll das Essen aussieht. Wen kümmert da noch der Geschmack, der von dem Kaltwerden nicht eben profitiert hat?

Zwischendurch teilt das dritte Kind, ein 17jähriger Sohn seinen homophoben Eltern mit, dass er schwul ist. Die lächeln und knipsen und posten fröhlich weiter ... der besonders teure Rotwein wird ebenso in Fotos verewigt wie der Nachtisch (heimlich beim Italiener gekauft) -

und am Ende freuen sich alle aus der Familie über die vielen, vielen Likes in den "sozialen" Medien.

Total-Online! Absolut Online! In jeder Lebenslage!

Wenn man sie einen Tag später in der realen Welt fragt, was sie miteinander erlebt haben ... fällt niemandem etwas ein.

Die Eltern haben nicht einmal mitbekommen, dass ihr 17jähriger schwul ist. Er wird den nächsten Strom- oder Internet-Ausfall abwarten müssen ... dann ist auch noch Zeit, miteinander zu reden.


Einen schönen Adventstag wünscht Silvia

19. Dezember 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Lübeck bei Laura


Vorspeise: Omas Dorschfilet auf frischem Salat mit Rucola, Minze, karamellisierten Pistazien und Balsamico-Tomaten
Hauptgang: Schweinefilet mit Omas Soße (Soße auf Zimt- und Mandelbasis), dazu Kartoffeln und Artischocken
Nachtisch: Crema catalana (Dessert-Crème mit fester Karamellschicht)


Lauras Hommage an ihre Oma

Wenn man den Eingang des alten hanseatischen Lübecker Hauses betritt, könnte man beinahe Thomas Mann beobachten, wie er dort die Figuren seines Romans "Die Buddenbrooks" hin und her schiebt und am Ende platziert. Laura wohnt im dritten Stock in einer interessant-schönen Wohnung, aber ihren Aperitif serviert sie - weil es keine bessere Kulisse für sowohl Lübeck als auch die Vorweihnachtszeit gibt - im Eingangsbereich. Während die Gäste Champagner trinken, tritt ein von Laura organisierter Flashmob mit einer Runde Zumba-Tanzen auf -

nur Michael nennt es Fleisch-Mob, was sich zum Hauptgang ein wenig bestätigt, ohne dass er hellsehen kann.

Ebenfalls in die Weihnachtszeit passt Lauras Hommage an ihre katalanische Großmutter, denn viele Menschen haben viele Erinnerungen und gegenwärtige Erlebnisse an und mit ihren Großeltern. Laura ist zum größten Teil bei ihrer Oma aufgewachsen, nachdem ihr Vater die Familie verlassen hatte - und die Mutter mehrere Jobs und weniger Zeit für ihre Kinder hatte.

Diese Erinnerungen setzt sie in Menü-Bestandteile um, denn von ihrer Oma hat sie das Kochen gelernt - wenn auch heute nicht alles für alle so delikat herüber kommt wie Laura es ureigens für sich erinnert:

Der Fisch in der Vorspeise wird nach Aussagen der Gäste von der Aioli erschlagen, während im Hauptgang das laaange geschmorte Schweinefilet

Michaels Fleisch-Mob sein könnte (Teilnehmer: 60 bis 90 Gar-Minuten). Der Nachtisch gefällt ausgerechnet André rein optisch überhaupt nicht,

obwohl bei ihm am Tag zuvor nicht nur die Optik diverser Wein-Flaschen völlig gefehlt hat, sondern auch der Genuss.

Gut - kochen kann André wirklich besser - aber an vielem anderen hat es an seinem Dinner-Tag gemangelt, und das lag nicht nur am fehlenden Alkohol. Er hat soviel Herzlichkeit wie eine Schlaftablette, nach deren Konsum man sich beim Aufwachen ein bisschen wie gerädert fühlt und die Einnahme bereut.

Heute spielt Lauras Herzlichkeit eine große Rolle, und hier und da wird sie von ihren Gefühlen für die in 2006 verstorbene Oma überwältigt.

Da muss man gar kein Weihnachtslied anstimmen - wie bei Jessica - um zu erahnen, was Weihnachten für viele bedeutet.

Laura bekommt 30 Punkte. Damit kann sie zufrieden sein. Ihre Oma hätte sich ganz bestimmt sehr über diese Gedenk-Sendung gefreut. Und alle Weihnachts-Freunde sicher auch.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 19. Dezember 2018

19. Dezember 2018 - Adventskalender 2018 - 19. Türchen: In der dunklen Jahreszeit



In der dunklen Jahreszeit

... nicht nur an und um Weihnachten herum, steht auf meinem Balkon ein Licht, das gewöhnlich für drei Tage und Nächte brennt. Es sind Lichter, die auch auf Gräbern stehen - und ich könnte nun hingehen, um solche auf "meinen" Gräbern zu verteilen -

oder besser nicht. Denn viele der Gräber gibt es gar nicht, sie sind zu weit weg oder ich habe auch nie gewusst, wo genau sie sind ... noch bedeuten mir Gräber etwas. Davor zu stehen weckt in mir kein Gefühl von irgendeiner Nähe.

Meine verstorbenen Lieben hingegen bedeuten mir viel, und auch völlig ohne offizielle Gedenkstätte gehen sie mir nicht verloren. Ich stelle die Lichter auf, und wenn ich hineinsehe, fühle ich die Nähe ... (durch ein sehr großes Fenster sehe ich direkt vom Wohnzimmer auf den Balkon).

Mal steht dort ein Licht für meinen Vater, meinen Bruder, mal für meine Oma oder meinen einzigen Onkel oder meine Mutter. Ist das jeweilige Licht herunter gebrannt,

stelle ich ein neues auf: Zum Beispiel für meine verstorbenen Katzen oder den Beo Cocky. Die tierischen Lebens-Begleiter sind schließlich nicht weniger wichtig.

Und dann wiederum leuchtet es für die nie gekannten Großeltern Oskar und Alma,  Eltern meiner Mutter - oder ihre drei Brüder.

Auch Silverius, der Mann meiner Oma - von dem ich meinen Vornamen habe und der lange vor meiner Geburt gestorben ist - bekommt in loser Reihenfolge ein Licht ... ganz für sich

und mich allein. Denn jedesmal, wenn ich einen Blick auf das Licht werfe, denke ich an ihn.

Mit kleinen Erinnerungsbrücken versuche ich, mich an Geschichten über ihn zu erinnern - leider sind diese recht dürftig. Ich habe in meinem Leben viel zu viele Fragen nicht gestellt ... Auch über die anderen Großeltern weiß ich zu wenig, obwohl meine Mutter von Natur aus redseliger war und mir einiges erzählt hat.

Im Moment brennt ein Licht für meinen Vater - und ich muss aufpassen, dass ich niemanden bevorzuge, denn ich halte es nicht immer so ganz gerecht nach,

und denke, dass einige öfter ein Licht spendiert bekommen als andere.

Aber das ist sicherlich auch nicht wichtig, denn wichtig für mich ist, dass ich diese Lichter in der dunklen Jahreszeit

am Leben erhalte,

und sie jeweils jemandem widme, der mir viel bedeutet hat - oder viel hätte bedeuten können. Denn dass ich nicht ganz so oft an die mir unbekannten Verstorbenen aus meiner Familie denke ... ist vielleicht nachvollziehbar. Auch darum gibt es diese Lichter, und damit auch die Erinnerung an

Menschen, die ich nie kennen lernen durfte.


Einen schönen Adventstag, Gruß Silvia

18. Dezember 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Lübeck bei André

Vorspeise: Flammlachs, dazu frischer Grünkohl und Sahne-Meerrettich, garniert mit Gewürzbrot-Croutons
Hauptgang: Geschmorte Lamm-Haxe in Portwein-Pflaumen-Jus, dazu Rotkohl-Gel und Zimt-Äpfel mit Kräuterseitlingen und Kartoffel-Erbsen-Püree
Nachtisch: Lübecker Rote Grütze - dekonstruiert


Dekonstruktion

Das Stichwort gibt André mir selber, indem er sein dekonstruiertes Dessert anpreist, und auch die anderen derart verändert auftretenden Lebensmittel in den Mittelpunkt stellt - wie etwa knochenhartes Gewürzbrot als Riesen-Croutons oder der zum Gel verarbeitete Rotkohl.

Daher pflücke ich den Abend auseinander und setze ihn völlig neu wieder zusammen: Aus dem angeblichen Barkeeper mache ich schon mal einen gelernten Koch. Im Gegensatz zur ansprechenden Speisenpräsentation reicht er zum Aperitif nur einen Tee mit Gin und irgendwas - dabei sieht es anhand seiner Dinner-Abfolge eher danach aus,

als würde er - wäre er denn Barkeeper - seinen super-tollsten Cocktail präsentieren.

Im übrigen hat er keine Zeit, zusammen mit seinen Gästen am Aperitif auch nur zu nippen. Er muss den Show-Effekt mit dem Lachs am offenen Feuer vorbereiten, bevor er später das

Lamm aus Neuseeland

präsentieren kann.

André scheint ein bisschen in seiner ureigenen Welt zu leben und ein neueres Bewusstsein für die Umwelt noch nicht mitbekommen zu haben, denn eine solch weite Reise - weiter geht es kaum - ist nicht vertretbar.

Auch nicht vertretbar ist, dass ihm nach einer Flasche Rotwein bereits der Wein ausgeht.

Vielleicht - ganz vielleicht - hat die Vox-Crew jedoch gemerkt, dass hier ein Koch am Werk ist - und ihm den übrigen Wein versteckt,

um eine kleine Chancengleichheit herzustellen.

Doch so kurz vor Weihnachten im September, Oktober? sind die Gäste furchtbar gnädig und verteilen 35 Zähler, als gelte es, die Fehler, die dieser Abend hat, auch noch hoch zu dekorieren.

Falls ich mich irre, werfe ich alles wieder durcheinander und mache aus André einen Barkeeper, den ich mir hinter einer Theke völlig unlustig vorstelle -

und dem wohl kein Gast sein trauriges Herz ausschütten möchte, während er Tränen in die Cocktails weint.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 18. Dezember 2018

18. Dezember 2018 - Mein Adventskalender - 18. Türchen - Geboren an Heiligabend, gestorben an Heiligabend

Foto: S. B.


Geboren an Heiligabend -

Ein außergewöhnlicher Geburtstag ist der 24. Dezember zwar, aber dann kommen künftige Weihnachten und die an diesem Tag Geborenen ernten heftige Konkurrenz vom Christkind. Für gläubige Eltern ist dies am Ende sogar eine auf die Geschichte der Menschheit gesehene wichtigere Geburt. Aber so weit muss man gar nicht gehen,

wenn solch ein menschliches "Christkind" schnell die Benachteiligung erfährt: Andere Kinder haben irgendwann im Jahr Geburtstag, und dann stehen sie im Mittelpunkt - und sie allein bekommen an ihren besonderen Tagen Geschenke. Das passiert an Heiligabend nicht, denn dann bekommen alle Kinder Geschenke. Dem Geburtstagskind wird angepriesen, ein besonders großes zu bekommen - ob das am Ende umgesetzt wird, bleibt die Frage.

Um all dem zu entgehen, hat Elisabeth von Österreich-Ungarn, überall Sisi genannt und am 24. Dezember 1837 geboren, sich einen Thronfolger geangelt. In diesem Kreis waren zumindest die Geschenke ohnehin größer und prachtvoller. Und wenn Sisi sich mitten im Jahr etwas wünschte, so wird das wohl auch in Erfüllung gegangen sein.

Andere Kinder haben das Nachsehen. Einige müssen vermutlich sogar einen Kirchenbesuch über sich ergehen lassen -

und vor allem:

Sie können niemals zu ihren Geburtstagen ihre Freunde und Freundinnen einladen, denn das klappt vom Datum her schon überhaupt nicht.

Sie können sich einzig damit trösten, dass es trotz allem ein sehr besonderer Geburtstag ist ...


Gestorben an Heiligabend

Ein weitaus schlimmeres Geschehen als an Heiligabend geboren zu sein, ist es sicherlich, an diesem Tag zu sterben. Obwohl Sterben eigentlich immer denselben Stellenwert hat, ob es an diesem oder an einem anderen Tag geschieht. Es ist ein Abschied auf immer. Manch ein Sterbender registriert es, andere dämmern schon vorher vor sich hin.

Johannes Heesters wurde am 5. Dezember 1903 in den Niederlanden geboren, und er durfte mehr als ein ganzes Jahrhundert leben. Das ist schon eine sehr besondere Gnade. Als Künstler stand er unglaubliche 90 Jahre auf der Bühne und war in Filmen präsent.

Er starb am 24. Dezember 2011 mit enormen 108 Jahren.

Beinahe an einem Nikolaus-Tag geboren, und gestorben am Gedenk-Tag von Christi-Geburt - das ist schon eine himmlische Fügung.

Oder so ... oder auch nicht.


Einen schönen Adventstag wünscht Silvia


17. Dezember 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Lübeck bei Jessica

Vorspeise: Krabbensuppe mit Baguette
Hauptgang: Gebratener Wolfsbarsch auf Paprikasauce mit Herzoginkartoffeln und Ofengemüse
Nachtisch: Weihnachtskugeldessert mit Marzipanmousse und Pflaumenmus


Gib ihnen die Kugel

... denkt sich Jessica vermutlich und nach längerer Überlegung, denn Spontaneität ist nicht ihr Ding, und solch eine schokoladige Weihnachts-Kugel ist am Ende auch nicht spontan, sondern ergibt sich aus ihrem Beruf als Polizistin:

So verwendet sie die meiste Vorbereitungszeit auf die Dessert-Kugel, denn es soll schließlich weihnachtlich werden in dieser Lübecker Dinner-Woche. Damit die Leute jedoch bei all dem Weihnachtskram nicht das Heiraten vergessen,

erinnert sie mit einem - leider sehr dilettantischen - Video an ihre zweite Profession: Sie ist als Hochzeitssängerin unterwegs. Wer sie buchen möchte, sollte jedoch auf spontane Blitzhochzeiten verzichten und von langer Hand planen.

Bei jeder zweiten Hochzeit kommen ihr selber die Tränen, obwohl sie heute eher als Tochter einer Lachtaube durchgeht. Das verbreitet erst einmal gute Laune,

und wer von ihr je verhaftet wird und die Rechtsbehelfsbelehrung zur Festnahme vernehmen muss, kann vermutlich später vor Gericht dagegen Einspruch erheben - falls die in einem Lachflash seitens der diensthabenden Polizisten Jessica geendet ist.

Gar nicht so sehr zum Lachen sind ihre Gastgeber-Qualitäten. Während sie denkt, die Runde sei locker und würde sich gern den Wein selber einschenken,

denken die Konkurrenten ein bisschen anders darüber: Auch die geringe Menge von zwei? Flaschen für drei Gänge und fünf Personen wird bemängelt. Weitgehend sitzen die Gäste auf dem Trockenen

und sollen trotzdem

"Oh du Fröhliche"

singen. Der Regisseur bittet den Cutter, diesen Gesang schnell zu unterbrechen - genug der Vermittlung von weihnachtlichen Gefühlen!

Am Ende bekommt Jessica gar nicht mal so fröhliche 26 Zähler, auch wegen fehlender Umdrehungen. Nach ausgiebiger Bemängelung der Vorspeise bekommt selbst die Kugel ihr Fett weg: Sieht schön aus, ist aber hart wie Blei. Na ja, fast.

Spontan sage ich: Weihnachtliche Gefühle werden nicht vermittelt: Ist aber auch schwierig, da die Dreharbeiten schon länger zurück liegen. Leider ist Jessica wegen fehlendem Spontan-Gen nicht in der Lage, derart lange vor Weihnachten bereits die entsprechende Deko zu platzieren und die Stimmung besinnlich anzuheben.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Montag, 17. Dezember 2018

17. Dezember 2018 - Der Adventskalender 2018 - 17. Türchen: Wenn Josef damals quer geschossen hätte ...



Wenn Josef
damals quer geschossen hätte ...

Nachdem Josef der schwangeren und jungfräulichen Maria gehörig die Leviten gelesen hatte, beruhigte er sich nur langsam wieder:

Er sollte der Vater dieses Kindes sein! Wer der wirkliche Vater war, erzählte Maria ihm schließlich, aber er konnte sich darunter wenig vorstellen. Nicht mal ein Portrait von dem Erzeuger konnte sie vorweisen - und er hatte bereits Sorge, dass jeder schnell sehen würde, dass nicht er der Vater von

Jesus

war. Obwohl es natürlich obendrein ziemlich dreist war, dass der leibliche Vater, der sich jeder Verantwortung für 33 Jahre entzog,

auch noch den Namen des Kindes festlegte.

Eine Weile ging er mit dem Gedanken schwanger - Schwangerschaften waren ihm nun ziemlich vertraut - Mutter und Sohn einfach sitzen zu lassen

Er hatte sie vor dem Zugriff des Königs geschützt, aber wollte er sie auch vor dem Zugriff des Mobs schützen, der sich ohne Frage auf eine ledige Mutter stürzen würde?

Nein, es war zu spät für ihn, quer zu schießen - denn die Mutter Jesu' war nicht mehr ledig. Immerhin hatte er sie vor der Geburt des Kindes geheiratet. Auch, wenn er nicht im Traum daran gedacht hatte,

was alles in einer Ehe passieren kann ...

Würde er als Lohn nun weltberühmt? Aber vor allem trieb ihn eine Frage sehr um:

Musste Maria nun auf immer und ewig Jungfrau bleiben?

Eines Tages erschien ihm Gott im Traum. Er stand hinter einem filigranen Vorhang - so dass Josef ihn nicht wirklich sehen konnte - und schloss einen Pakt mit dem zweifelnden

Ersatzvater Josef.

"Ich mache dich nicht nur weltberühmt, lieber Josef", versprach Gott, "die spätere Kirche wird aus dir sogar einen Heiligen machen. Somit bist du der erste Heilige auf meiner Liste."

Josef ließ sich rasch erweichen und er ahnte nun, wie der Hase lief: Man musste die Leute ein bisschen belügen ...

zack, wurde man später heilig.

Und dieser Zukunft konnte er nicht widerstehen.


Einen schönen Adventstag, Gruß Silvia


Sonntag, 16. Dezember 2018

16. Dezember 2018 - Mein Adventskalender 2018 - 16. Türchen:Todesfälle 2018



Todesfälle im Jahr 2018

In jedem Jahr, an jedem Tag, sind Todesfälle zu registrieren. Die einen berühren mehr, die anderen weniger. Manche Menschen müssen zu früh gehen, andere dürfen sehr alt werden. Und ein jeder Tod wird von nahe stehenden Menschen betrauert,. Der von prominenten Leuten ist öffentlicher, und möglicherweise ist die Anteilnahme etwas oberflächlicher, aber dennoch fehlt einem am Ende auch der eine oder andere Prominente.

Hier eine kleine Parade von Menschen, die in 2018 diese Welt für immer verlassen mussten:

Der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci starb am 26. November 2018, und er hat als bekanntestes Vermächtnis den Film "Last Tango in Paris" hier gelassen.

Am 15. November starb Rolf Hoppe im Alter von 87 Jahren - und er hat weitaus bessere Filmrollen gehabt als jene in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel".

Stan Lee hatte sich den Comic-Figuren verschrieben, und mit "Spider Man" und "Hulk" wurde er weltberühmt. Sein Leben vollendete sich am 12. November, er wurde 95 Jahre alt.

Am 6. Oktober starb die weltberühmte Opernsängerin Montserrat Caballé mit 85 Jahren. Nicht minder berühmt war Charles Aznavour, der am 1. Oktober mit 94 Jahren verstarb. Bis ins hohe Alter erfreute er die Menschen mit seinen Chansons.

Einen sehr jungen Tod erlitt Mac Miller, ein amerikanischer Rapper (Songs: "Donald Trump" und "Party On Fifth Ave"). Er wurde nur 26 Jahre alt und starb am 8. September.

US-Senator John McCain starb am 25. August im Alter von 81 Jahren. Und somit hat Donald Trump einen scharfen Widersacher verloren - leider.

Am 23. August verstarb Dieter Thomas Heck - und vermutlich wird nie ein anderer Moderator derart schnell sprechen wie er es konnte. Ich mochte ihn als Schauspieler in einer Rolle in "Cafe Wernicke".

Kofi Anan, der ehemalige UN-Generalsekretär, verstarb am 18. August. Anan galt zu seinen Amtszeiten als äußerst beliebt.

"Respect" für Aretha Franklin - sie starb am 16. August.

Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger starb am 28. Juni im Alter von 81 Jahren.

Am 9. Juli starb Hans-Günter Winkler mit 91 Jahren, der mit dem Pferd "Halla" weltberühmt wurde.

Diese Liste ist unvollständig - natürlich. Viele habe ich aus Platzgründen nicht erwähnt, andere mit Absicht nicht.


Guten Tag, Gruß Silvia

Samstag, 15. Dezember 2018

15. Dezember 2018 - Mein Adventskalender - 15. Türchen - Unser traurigstes Weihnachtsfest



Unser traurigstes Weihnachtsfest

In einem der letztjährigen Adventskalender habe ich über unser - im Nachhinein - schönstes Weihnachtsfest erzählt: Es war das letzte mit meinem Bruder. Etwas über einen Monat später, am 30. Januar, ist er bei einem Unglück ums Leben gekommen.

Im Dezember des gleichen Jahres rückte Weihnachten trotzdem immer näher, wie auch an jedem Tag die Sonne aufging, und es Frühling, Sommer, Herbst und Winter wurde. Die Menschen lachten und weinten, und auch wir lachten wieder. Vielleicht nicht mehr so laut, aber das Leben ging weiter und brachte auch uns oft genug die Fröhlichkeit zurück.

Doch vor diesem ersten Weihnachtsfest ohne Heinz fürchteten wir uns, jeder für sich und auf seine Art - und es wurde mehr oder weniger beschlossen, es einfach ausfallen zu lassen. Doch wer konnte schon einem Weihnachtsfest vollständig entkommen - wenn in den Geschäften schon Wochen vorher die Glocken läuteten und die Schoko-Nikoläuse schrien: Nimm mich mit. Wenn man in die Innen-Stadt musste, durchquerte man (in Dortmund) ohne Zutun den Weihnachtsmarkt. Im Radio wurden Weihnachtslieder gespielt, und das Fernsehprogramm passte sich der Jahreszeit an. Ich weiß nicht mehr, an welchen Wochentagen damals Heiligabend und die Feiertage waren - aber wenn sie nicht gerade am Wochenende waren, so wurde es für viele Tage still draußen, unheimlich still.

Natürlich hatten die Geschäfte geschlossen, und man musste irgendwie Vorsorge für die Mahlzeiten treffen.

Wir schwenkten also um und beschlossen, uns zusammenzusetzen. Ein Horror für mich, mit meiner tief trauernden Mutter viele gemeinsame Stunden und Tage zu verbringen. Es war nämlich leider eine der Zeiten, in denen wir beide uns nicht wirklich gut verstanden. Wir hatten unsere guten, aber auch unsere schlechten und sogar dramatischen Phasen. Sie hatte ihr Lieblingskind verloren ... das war der Knackpunkt. Der Super-Gau. Schlimmer ging es nicht. Und mir war das natürlich klar.

Doch da gab es meinen Vater, der uns ohnehin alle aufrecht erhielt. Und meine Oma, die sich nie unterkriegen ließ. Sie kochte sogar das übliche Pfefferpotthast an diesem furchtbaren Heiligabend.

Es gibt ein paar Fotos von diesem "Fest" - aber die bleiben in einem Album unter Verschluss. Man darf sich ein paar Menschen vorstellen, die sich sogar gegenseitig beschenkten - aber bei alledem so seltsam entrückt waren. Mein Vater sitzt mit seiner Pfeife auf der Couch und ist froh, die meisten seiner Lieben noch um sich zu haben. Meine Mutter raucht eine Zigarette nach der anderen - aber Kerzen durften nicht angezündet werden (weil sie dies an den Flammen-Tod meines Bruders erinnert hätte) während meine Oma als einzige lächelt. Sie war schon immer der Fels in jeder Brandung.

Irgendwie haben wir es mit der Mühe von jedem einzelnen geschafft, diese Tage hinter uns zu bringen - aber wir waren froh, als Weihnachten vorbei war.

Später gab es sogar Weihnachtsfeste, die ausschließlich fröhlich waren und mit viel Glück hatten meine Mutter und ich gerade unsere gute Phase ...

Aber dieses 1. Fest nach Heinz' Tod ...  Es kann sein, dass ich damals anfing, mir Weihnachten oder die Wichtigkeit von Weihnachten abzugewöhnen.


Einen schönen Adventstag wünscht Silvia