Donnerstag, 25. April 2024

24. April 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Nordfriesland bei Florian





"6863 Kilometer"
Vorspeise: Bohne, Gurke und Brot gehen schwimmen
Hauptgang: Würziges Federvieh mit indischen Freunden
Nachtisch: Cooler Mr. Mango


Kolumbus musste von Indien träumen, um Amerika zu finden.
- Emil Gött (1864 - 1908)

Florians Träume sind kleiner, denn ihm ist ein Status als "Rampensau" bereits genug: bevor er heute für die Sendung "das perfekte Dinner" an den Start geht, wollte er bereits in einer Jauch-Sendung Millionär werden und hat in einer Henssler-Ausgabe ebenfalls gekocht. Ein cooler Typ sei der Henssler ... meint Florian. Warum ist er ein cooler Typ? Weil er laut herumschreien kann und jeden Fäkaliensprachen-Ausdruck kennt? Und nein, ich gucke die Sendungen nicht, aber während des "Dinners" muss ich oft genug Werbe-Ausschnitte diverser Henssler-Ausbrüche über mich ergehen lassen.

Vermutlich habe ich jetzt einige der Henssler-Fans verprellt.

Die wirkliche "Rampensau" des heutigen Tages hat nur kurze, aber entzückende Auftritte: Frenchie "Peppi". Peppi ist natürlich an keinerlei Ruhm interessiert, sie macht nur, was ihr gefällt ... aber bereits ihr erster kurzer Auftritt wird jäh unterbrochen,

indem Florian die Hündin in einen Käfig schickt und diesen zusperrt.

Rückzugsorte für Hunde sind absolut in Ordnung und nötig - aber von einem von seinen Menschen beliebig verschlossenen oder geöffneten "Gefängnis" halte ich überhaupt nichts. Wenn das Gewusel an solch einem Drehtag zu viel für den Hund ist, gebe ich ihn besser für diese Zeit in vertrauensvolle Hände ... dann hätte die Hündin ihm auch nicht die Show stehlen können ...

Und die lässt der 42jährige Erzieher in einem Wohnbereich für psychisch kranke Erwachsene sich auch nicht wirklich nehmen, denn sein Mundwerk steht keinen Augenblick still. Sicher ist das nicht sein letzter TV-Auftritt ... aber zum Glück gucke ich keine weiteren Sendungen, für die er sich bewerben könnte.


Das Menü

Florian liebt die indische Küche, und da er meint, die sei bislang beim "perfekten Dinner" zu kurz gekommen (schließlich möchte man auch dem Publikum etwas bieten, damit es nicht "von der Fahne geht" ...) lässt er eine Batterie von gefühlt 78 Gewürzen antreten, um sein Menü indisch zu pimpen.

Eine Mungobohnensuppe mit Gurken und Naan-Brot (mein Foto zeigt leider mangels passendem ein Brot, das unser Bäcker "der scharfe Hans" nennt ...) begeistert die Gäste.

Wie die Vorspeise ist auch der Hauptgang nicht besonders schön angerichtet: aber es ist vielleicht auch schwierig, ein Hähnchen-Curry mit Reis und Gemüse attraktiv zu gestalten. Für Iris und Andrea ist der Hauptgang deutlich schwächer als die Vorspeise.

Für die Zuschauer ist eine eigene Bewertung seines Dinners schwer zu treffen, denn es kommt in der Hauptsache auf die Würzung und somit auf den Geschmack an. Auf diesbezügliche Aussagen der Gäste vor Ort kann man sich auch nicht wirklich verlassen ...


Fazit

Florian sonnt sich strahlend im Mittelpunkt des Ereignisses.

Andrea ist offenbar schon ziemlich erschöpft: sie hängt mehr über dem Tisch als sie davor sitzt. Und die Speisen schaufelt sie rein, als hätte sie zwischen zwei Anästhesien nur kurz Zeit, etwas zu essen.

Das Urteil für Florian: je 8 Punkte geben Kim und Sebastian, je 7 Iris und Andrea.

Das ergibt die Summe von 30 Zählern. Am dritten Tag liegt er somit auf dem bislang 2. Platz hinter Iris.

Ich gebe 7 gut gemeinte Umdrehungen für den Unterhaltungswert.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 24. April 2024

23. April 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Nordfriesland bei Kim



Vorspeise: Kabeljaufilet mit Kräuterhaube, Pesto verde und Sesam-Mayonnaise
Hauptgang: Ochsenbacke mit Apfel-Rotkohl und Kartoffelspalten
Nachtisch: Frischkäsekuchen


Vom "Klassenclown" zum "Dinner-Langweiler"

Aber: was soll Kim auch machen, denn sein Spielraum im Rahmen dieser Sendung ist begrenzt - im Gegensatz zu seinen vielen Möglichkeiten als damaliger "Klassen-Clown". Und so wird mit der Produktion des "perfekten Dinners" gleich die Langeweile vor den Bildschirmen eingeplant. Jede noch so simple Zubereitungsart eines Menü-Bestandteils wird ausgeschlachtet, anstatt das eine oder besser noch einiges wegzulassen, indem die Sendung

endlich wieder gekürzt wird. Auch hier gilt: "In der Kürze liegt mehr Würze" oder "Weniger ist mehr".

Kim kann eben besser einen Junggesellenabschied feiern (wie sein kurzer - meinetwegen auch peinlicher - Auftritt bezüglich seiner Feier auf einem Stadtfest per Video zeigt) als den Alleinunterhalter einer Dinner-Show zu geben. Und er ist kein Einzelfall - also läge es an den Machern, das Beste und nicht das Langweiligste aus der Sendung herauszukitzeln.

Dabei müssen ja nicht immer die lustigen Seiten eines Kandidaten ausgeleuchtet werden ...

Kim ist seit 10 Jahren verheiratet und möchte sicherlich in wiederum 10 Jahren an ein Lebensereignis wie das seines Junggesellenabschieds erinnert werden, wenn er an diese Sendung zurückdenkt oder sie im privaten Rahmen vorführt.

Beruflich ist Kim als Erzieher tätig, der sich um erwachsene Autisten kümmert. Anstatt die Säuberung einer Pinzette aus dem Kosmetikbestand seiner Frau zu zeigen, hätte man ihn vielleicht eher nach seinen beruflichen Erfahrungen gefragt (die Pinzette säubert er, weil er damit Fischgräten ziehen will).


Das Menü

Kims beide Elternteile sind Köche. Doch das ist noch lange keine Garantie dafür, dass der Sohn kochen kann ... gut kochen kann ... sehr gut kochen kann.

Zum Aperitif serviert er Drinks mit Rotkohlsaft als Zutat. Das Gesunde und sicher nicht so gut Schmeckende wird mit Prosecco verfeinert. Ich habe kein Verlangen, solchen Saft zu kaufen. Prosecco finde ich übrigens auch langweilig.

Neben dem oben genannten Fisch serviert er zur Vorspeise kleine Salate, in denen pure, nicht karamellisierte Walnusshälften etwas für die Schönheit des simplen Salates samt Ziegenkäse tun sollen.

Die Ochsenbäckchen gart er sous-vide. Und für dieses und jenes hat er Gewürzmischungen. Ich hatte gar keine Ahnung, dass es eine Gewürzmischung für Rotkohl gibt ... "Learning by Looking".

Der Käsekuchen hat allein auf sich gestellt keinerlei Show-Effekt ... und ist natürlich auch kein wirklicher Nachtisch.


Fazit

Fußball als Tischgespräch ödet nicht nur Andrea, sondern auch Vox (Schnelldurchlauf) und mich an. Das ist - selbst in seiner gezeigten Kürze - sozusagen das Anti-Sahnehäubchen auf der sich unter den Gästen ebenfalls ausbreitenden Langeweile. Es fehlt der Schwung, es fehlt zum

Moin vielleicht ein zweites Moin, denn Moin Moin klingt schon ein wenig redseliger.

Und dann gibt es doch noch ein spannendes, aber ebenfalls kurz abgehaktes Thema: Einst war Andrea als Ärztin für drei Monate in Afghanistan ... obwohl das natürlich kein einfaches Tischthema ist.

Hier die punktemäßige Zusammenfassung: je 7 geben Iris, Florian und Andrea, währen Sebastian 8 rausrückt, die zumindest einen interessanten Redefluss ersetzen, weil sie dann doch überzogen sind.

Mit 29 Zählern liegt Kim am 2. Tag auf dem bislang 2. Platz.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 23. April 2024

22. April 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Nordfriesland bei Iris



"Winterlich herzhaft"
Vorspeise: Norwegischer Pollack auf einem Bett aus Rahmwirsing
Hauptgang: Rosa Roastbeef an Rotweinsauce mit cremigem Kartoffelgratin und gebratenem Rosenkohl
Nachtisch: Cheesecake mit Erdbeersauce


Geldschein, Angelschein, Führerschein, Waffenschein.
- Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil.

Vor einem Jahr war die 48jährige Prokuristin mit ihren heute 16- und 14jährigen Söhnen Thies und Lasse zum Angeln in Norwegen. Einen Teil der damaligen Beute hat sie aufgehoben, so dass heute der "Pollack" auf den Tisch kommen kann - ein Fisch, der auch Fischgegner überzeugen soll.

Bereits mit 6 Jahren sei Thies mit seinem Onkel zum Angeln gegangen. Mit 12 hätte er den Angelschein "gemacht". In den meisten Fällen - oder Bundesländern - muss man einen Angelschein lediglich beantragen - es kann also jeder munter drauflosfischen. Mancherorts ist es erst ab 14 Jahren möglich, den Schein zu beantragen. Aber immer gilt: bis zu 14jährige müssen beim Angeln von einer volljährigen Person (mit Angelschein) begleitet werden.

Immerhin geht es nicht allein ums Angeln, sondern auch ums schmerzfreie Töten der Fische ... und da bezweifle ich doch die Kompetenz von einigen Kindern und Jugendlichen.

Thies und Lasse machen allerdings einen guten Eindruck und auch die Küchenarbeit scheint ihnen vertraut zu sein. Der Lohn ihrer heutigen Küchentätigkeit: Geld für Döner. Ich bin gegen diese zusammengeschweißten Brocken - aus wer weiß welchen Fleischsorten (ja, ich weiß, eigentlich sollte es Lamm oder Kalb sein ...) ... und meine Konsequenz: ich esse das Zeug nicht.


Das Menü

Der norwegische Fisch überzeugt einen der Männer, der Fisch nicht wirklich gern mag.

Das Roastbeef im Hauptgang sieht so gelungen aus wie das Kartoffel-Gratin misslungen erscheint: frühzeitig am Tag im Ofen gegart, mit Parmesankäse angereichert (überflüssig) - später aufgewärmt: nein Danke. Ob mir persönlich Rosenkohl plus Honigzugabe schmecken würde ... ich glaube nicht.

Der Käsekuchen ist sicherlich lecker, aber Kuchen ist für mich immer noch kein Nachtisch, sondern ein Begleiter zum Nachmittagskaffee.


Fazit

Andrea kann es gar nicht abwarten, über ihren Beruf zu sprechen - und erwähnt ihn mehrfach, als noch niemand danach fragt. Im Spruchband heißt es, sie sei Chefärztin einer Anästhesie. Zumindest lässt sie die "Chefärztin" in der Erwähnung unter den Tisch fallen.

Und: die Welt ist klein: Andreas' Mann ist Pastor - und Kim erinnert sich sofort: dieser Pastor hat ihn und seine Frau getraut. Jetzt hat er seiner Frau etwas zu erzählen, wenn er wieder nach Hause kommt ...

Der Abend insgesamt ist für mich als Zuschauerin weder langweilig noch besonders kurzweilig: er schlägt kochtechnisch keine hohen Wellen, symbolisiert aber auch nicht die totale Ebbe.

Die Punkte: je 8 geben Florian, Sebastian und Andrea, 9 gibt Kim.

Mit 33 Punkten geht Iris ins Rennen um die dieswöchige Dinnerkrone.

Noch habe ich zu keinem der Teilnehmer einen "Draht" gefunden. Das könnte eventuell auch so bleiben ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 20. April 2024

20. April 2024 - Warum ich hier schreibe? - Ja, warum eigentlich ...?




Warum ich hier schreibe? - Ja, warum eigentlich ...?

Seit etwas mehr als 10 Jahren habe ich diesen Blog, den mir damals - eher holterdipolter und mich selber überrumpelnd - eine Online-Freundin erstellt hat. Zuvor habe ich manchmal auf der Vox-Seite einen Beitrag übers "perfekte Dinner" verfasst - doch diese Seite wurde vor nun ebenfalls über 10 Jahren eingestampft. Es gab damals Stimmen, dass ich meine Beiträge künftig auf einem eigenen Blog schreiben sollte ... und eben die Bereitschaft jener Online-Freundin, die mir den Blog einrichten wollte - und es auch getan hat.

Selber bin ich technisch ziemlich unbegabt, so dass ich mir zuvor nie einen Kopf um einen Blog gemacht hatte. Darum eben holterdipolter ... ich dachte nicht großartig darüber nach, sondern freute mich, dass ich auch künftig meine Beiträge zu dieser Vox-Sendung in die Welt hinaussenden konnte.

Auch der Name des Blogs war ein Schnellschuss meinerseits: den musste ich mir so rasch ausdenken, dass ich kaum Zeit zum Überlegen hatte. So kam mir meine

kleine Malteser-Hündin "Bienchen" in den Sinn, die ich oft liebevoll und mit doppelter Betonung auf ihren eigentlichen Namen "Bienchen" -   Bienenbienchen genannt habe.

Heute bin ich froh, dass ich diesen Namen gewählt habe, denn er ist eine bleibende Erinnerung an Bienchen. Eine von unzähligen. Sie ist unvergessen und immer in meinem Herzen.

Aber ... ich tat mich zunächst schwer mit einem eigenen Blog ... 


Warum schreibe ich hier?

habe ich mich lange Zeit täglich gefragt. Auf der Vox-Seite war das etwas anderes gewesen, denn die Beiträge rutschten nach kurzer Zeit aus dem Blickfeld und Leser mussten sie schon sehr suchen, um sie wiederzufinden. Auf meinem Blog rutschen zwar auch alle Beiträge nach und nach weiter nach unten, aber durch eine simple Suchfunktion findet man rasch jeden noch so alten Beitrag wieder.

Die Suchfunktion wird übrigens sehr oft genutzt.


... ja, warum eigentlich?

Jeden Morgen und das für eine ziemlich lange Zeit war ich bereit, meinen Blog einfach verwaisen zu lassen. Zwar schreibe ich

für mein Leben gern, aber wollte ich hier wirklich alles festhalten?

Es war, als hielte ich eine unsichtbare Waage in der Hand, die mal so und mal anders ausschlug: mal war ich gewillt, weiterzuschreiben, mal wollte ich einfach sangundklanglos damit aufhören ...

Schnell reichten mir nämlich die Beiträge übers "perfekte Dinner", für die der Blog eigentlich erstellt worden ist, nicht mehr ...

und ich schrieb über dieses und jenes und breitgefächerte Themen.

Das brachte mich jedoch noch mehr in einen Zwiespalt.

Wie oft ich drauf und dran war, den Blog aufzugeben, weiß ich nicht mehr ... aber die Eingewöhnungszeit dauerte mindestens ein paar Monate bis ein ganzes Jahr. Und auch danach habe ich Themen aufgegriffen, bin sie angegangen und habe sie wieder verworfen. Ich wollte eigentlich kein Teil eines öffentlichen Lebens sein,

was ich natürlich auch durch meine Beiträge nicht wirklich, aber ein wenig bin, und dennoch gebe ich hier und da etwas preis - und überhaupt verrät sich eine Schreiberin

in beinahe all ihren schriftlich getätigten Äußerungen: mal mehr, mal weniger. Mal viel, mal gar nicht.


Es war gar nicht einfach 

meinen Blog als eine Selbstverständlichkeit anzusehen. Doch, wie man lesen kann, hat sich die anfängliche Scheu und Skepsis zu meinem zweiten Ich gewandelt,

und heute habe ich kaum noch Zweifel an diesen schriftlichen Hinterlassenschaften (denn das Internet vergisst nie). Außer in meinen noch immer wieder vorkommenden introvertierten Momenten.

Der Bienenbienchen-Blog ist mein 2. Ich und meine Freude im Alltäglichen. Und dass er von vielen gelesen wird,

ist natürlich das Sahnehäubchen obendrauf.


Guten Tag, Gruß Silvia



19. April 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Stuttgart bei Thomas



„Rheingeschmeckt“ meets Asia
Vorspeise: Thunfisch / Avocado / Mango / Yuzu
Hauptgang: Curry / Gemüse / Hühnchen / Reis
Nachtisch: Käsekuchen / Basilikum-Eis / Cashewkerne


Filousophie: teleologisches Finale der Systemphilosophie
- Andreas Egert (1968)

Ein Filou bleibt ein Filou, auch, wenn er sich durch überschwängliche, begeisternde Reden in den höchsten Tönen - die manchmal ganz schön schräg gewesen sind - über anderer Menschen Kochleistungen geäußert hat. Teleologie - wer kennt es nicht? Das ist der Zustand, der bei einigen Menschen das Schlechteste, bei anderen das Beste - und bei wiederum weiteren Belanglosigkeiten zutage fördert.

Thomas war in den vergangenen Tagen mehr als gutgewillt - und der Best Buddy des Senders, denn solch positive Menschen braucht das Format.

Thomas ist mit Jasmin zusammen und beide sind Eltern von Moritz, genannt "Momo". Hin und wieder ist Momo sein Papa peinlich.

Der 50jährige Thomas ist Vertriebsleiter in der Papier-Industrie - und seine großzügige wunderschöne Eigentumswohnung ist der Lohn seiner Arbeit. Eine Arbeit, die es u. a. auch allen Kassiererinnen einfach macht: denn seine Firma stellt die Kassenbons her,

die mittlerweile im Laufe der Zeit ihre Aufdrucke verlieren (Umweltschutz?) und uns zum Bezahlen nicht nur im Kopf gerechneter Summen zwingen. Denn was wäre, wenn Kassierer nur Pi-mal-Daumen rechnen würden? Chaos!

Er ist seines eigenen Glückes Schmied, und das spürt man: denn er kann großzügig sein, ohne sich um so etwas Lapidares wie einen Gewinn von 3.000 Euro kümmern zu müssen. Und: er ist ein liebenswürdiger Mensch: zumindest nehme ich ihn als solchen wahr.


Das Menü

ergibt sich aus der obigen Speiskarte: Thunfisch und Avocado-Mango-Creme bilden die Vorspeise. Mensch, Leute,

lasst den Thunfisch leben, bevor auch noch der letzte von ihnen stirbt und er nur noch auf alten Fotos in der Erinnerung weiterlebt.

Das Chili ist Fabienne zu scharf - und sie muss der Verzweiflung nahe nach Luft schnappen. Die kommt spätestens bei der Punktevergabe wieder.

Laura und Christoph lieben die Schärfe.

Laura tickt über den Knalleffekt zum Käsekuchen mit Baiserhaube aus: die Knallbrause bringt es!



Fazit

Und wieder wird die Szene mit Fabiennes Jack Russel-Terrier "Goucho" gezeigt, der sich verrückt geworden im Kreis dreht und in seinen Schwanz beißt. Verrückt ist er nicht von Natur aus ... er wurde schlimmstenfalls dazu gemacht.

Noch einmal Daumen ganz nach unten für das pseudo-japanische Menü von Sabrina. Obwohl Japan nicht gerade für seine wirklich gute Küche bekannt ist, zeigt sie den Japanern eine lange Nase, indem sie sie ungekonnt vorführt. Es heißt, dass Japaner den Wok erfunden haben, weil sie in ihren kleinen Küchen nur eine Herdplatte zur Verfügung haben ... Irrtum meinerseits natürlich nicht ausgeschlossen.

Was Sabrinas Kochkünste anbelangen, irre ich jedoch nicht.

Laura hält den zusammengewürfelten Verein am Leben - und wird von Thomas unterstützt. Sie kann sich wunderbar und sprachgewaltig begeistern, während Christoph sich beinahe wortlos, aber innerlich wie doll freuen kann.

Christoph bleibt weitgehend stumm sich selber treu - und ist doch am Ende das Zünglein an der Waage:

die Punkte: je 8 geben Sabrina, Fabienne und Laura, 10 gibt Christoph.

Damit und mit 34 Zählern gewinnt im letzten Dreh Thomas die Chose. - Zwar hätte ich persönlich Laura auf dem 1. Platz gesehen,

aber bis zur heutigen Beurteilung war sie ohnehin in einem Gleichstand mit Fabienne und Sabrina und hätte nicht allein den Jackpot abgegriffen.

Thomas lädt seine Mitstreiter zu einem Restaurant-Essen ein.

Mir bleibt, alle Leser zu einem schönen Wochenende "einzuladen". Wir erwarten allerdings hier maximal 9 Grad plus bei nur 3 Sonnenstunden.

Und vielleicht geht es vielen Leuten wie Laura, die sich als letztes Essen ihres Lebens - oder auch am heutigen Samstag? - "Königsberger Klopse" wünschen würde ... getraut, diese zuzubereiten, hat sie sich leider nicht. Da mussten die Klopse dem bedrohten Thunfisch weichen.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 19. April 2024

19. April 2024 - "Interview" mit Momo

 


"Interview" mit Momo

Natürlich ist es schwierig, mit Momo ein gemeinsames Gespräch in derselben Sprache zu führen. Aber wenn man zum größten Teil einander ohne viele Wörter versteht,

so kann man dies auch übersetzen und ein Interview führen.


Silvia: Brennend beschäftigt mich die Frage, woher du kommst, kleine Momo?

Momo: Mich interessiert nur die Gegenwart und die Zukunft, die hoffentlich genau so schön wird wie es die Gegenwart ist. Früher ... vergessen ... sich nicht erinnern, kann glücklicher machen.


Silvia: Welche ist deine Lieblingsbeschäftigung?

Momo: Ganz eindeutig kommt bei mir nicht Fressen  v o r   der Moral: Als ich zu dir gekommen bin, habe ich Fressen an die 1. Stelle gesetzt - aber ich musste auch dringend ein paar Kilochen zulegen. Die waren schnell geschafft ... und seitdem fresse ich zwar noch gerne, aber manchmal auch ein wenig mäkelig. Das steht mir zu!

Du kennst doch meine Lieblingsbeschäftigung: jeden Tag gehe ich im Wald baden ... Ich liebe vor allem Schlammbäder, je schlammiger, je besser.



In saubere Gewässer hingegen springe ich nicht gerne ... die sind richtig "Pfui".

Und daneben ist meine Lieblingsbeschäftigung natürlich Spazierengehen ... davon kann ich nie genug bekommen. Ich treffe auch gern

andere Menschen und ihre Hunde. Ich bin verträglich mit Hündinnen und mit Rüden: ja, da bin ich eben ein seltenes Exemplar, denn das ist gar nicht mal so selbstverständlich.


Silvia: Was magst du gar nicht?

Momo: Ganz einfach: ich mag es nicht, wenn man mir die Haare kürzt. Und Tierärzte mag ich auch nicht. Bei denen werde ich zur Furie.


Silvia: Was magst du?

Momo: Zum Fressen gern habe ich Eichhörnchen ... bekomme ich eines zu Gesicht, stoße ich Laute aus, die nicht von dieser Welt sind ... Tauben und andere Vögel interessieren mich nicht mehr so sehr, höchstens manchmal zwischendurch ...


Silvia: Warum haben es schwarze Tiere aus dem Tierschutz schwerer, adoptiert zu werden?

Momo: Echt? Ich war kaum auf der Tierheim-Homepage, als du dich bereits für mich interessiert hast. Dann ging nach ein paar Kennenlern-Spaziergängen alles ratzfatz ...

aber ich gebe zu: Fotografieren, das ja scheinbar heute wichtiger denn je - für Social-Media - ist, lassen wir Schwarzen uns nicht wirklich gut.


Silvia: Wenn du ein Mensch wärst, welchen Beruf hättest du?

Momo: Nur einen selbstständigen ... ich hätte ein irre interessantes Geschäft, und ich wäre die coole Chefin von allem und jedem.

Ich als Momo bin nun Wald-Sheriffin. Ein ausgesprochen anspruchsvoller Job.


Silvia: Bist du tierlieb?

Momo: Vögel habe ich zum Fressen gern. Über Katzen belle ich hier nicht. Aber: mit den - meisten - Hunden, ob männlich oder weiblich, bin ich auf einer Wellenlänge, obwohl ich die kleinen Hundemädchen am liebsten habe.

Mein Freund Henry läuft hier außer jeder Konkurrenz. Ihn liebe ich genauso wie ich ihn im Griff habe.



Silvia: Hast du kleine, intelligente, rabenschwarze Hündin am Ende dieses Interviews noch eine Botschaft?

Momo: Oh ja! Als ich im Oktober 2022 obdachlos von der Polizei aufgegriffen und ins Tierheim gebracht wurde, war ich sehr, sehr krank. Und in meiner - von mir verdrängten Vergangenheit - hätte ich jederzeit trächtig werden können. Das ist offenbar und zum Glück nicht passiert.

Und damit das auch nie passieren kann, hat man mich vom Tierheim aus kastrieren lassen. Das war eine gute Entscheidung, und ich wünschte, allen Hunden und Katzen würde diese kleinere (bei Rüden) bis etwas größere (bei Hündinnen) Operation davor bewahren, Leben in die Welt zu setzen, dem oft nur ein trauriges Schicksal bevorsteht.

Es gibt schon viel zu viele tierische Lebewesen auf dieser Welt, um die sich niemand kümmert. Und manchmal ist die einzige und beste Chance,

nie geboren zu werden.




Guten Tag, Gruß Silvia


18. April 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Stuttgart bei Sabrina




"Eine Reise durch das Land der aufgehenden Sonne"
Vorspeise: Erster Stopp: Die alte Kaiserstadt Kyoto - Onigiri - Fingerfood für Reisende
Hauptgang: Zweiter Stopp: Die Insel Hokkaido - Miso Ramen - Street Food für die Seele (Schlürfen erlaubt!)
Nachtisch: Dritter Stopp: Die Region Uji - Japans grünes Gold - Fein-herb trifft auf schokoladig-süß und erfrischend-fruchtig"


Der Ausflug ins Land des Lächelns

... endet zum Glück in einem lauten Lachen, das gar kein Ende finden will: Laura lacht sich in einen Rausch hinein, zieht andere mit oder auch nicht - und obwohl ich gar nicht weiß, warum sie wirklich lacht, bringt sie damit diesen Abend auf den Punkt: er ist zum Lachen.

Dabei hat die 35jährige "Ernährungsberaterin" und User-Experience-Designerin Sabrina die besten Absichten, sowohl Gästen als vor allem auch dem Publikum ein Menü zu präsentieren, das diese nicht alle Tage sehen. Bislang träumt Sabrina jedoch nur von Japan, denn sie ist noch nie dort gewesen - und wohnt nicht einmal in Düsseldorf, in dem es sicherlich die meisten japanischen Restaurants des Landes gibt. Sie gibt Erlebnisse preis, die sie selber noch gar nicht hatte ...


Die Essens-Herausforderung

beginnt mit der Vorspeise und ohne, dass Sabrina daran denkt (oder davon weiß), dass man jedem Gast ein kaltes oder heißes feuchtes Tuch reicht. So wird es zumindest in Japan gehandhabt.

Dafür gibt es für jeden jeweils drei Reis-Dreiecke, die sie mit u. a. Dosenthunfisch und Majo gefüllt hat: das Gemäuer dieses Fingerfoods für Reisende ist dick, während der Inhalt eher dürftig daher kommt. Im Mund könnte der Reis zu einem endlos langem Kauen führen. So ist Laura auch froh, dass es noch Majo-Nachschlag gibt, denn damit rutscht der Reis besser ... und sie leert jeden Teller, sei die Challenge auch noch so groß.

Zum Hauptgang empfiehlt Sabrina Schlürfen, was einer "kulturellen Aneignung" gleicht (obwohl ich gar nichts gegen diese Aneignungen habe, denn die sind weltweit verbreitet und auch legitim).Das sogenannte Street-Food für die Seele ist eine immense Herausforderung für die Gäste, die vor den Kameras eigentlich eine gute Figur abgeben wollen. Das ist kaum möglich

mit den langen Ramen-Nudeln, der Suppe und diversen Inhalten. Niemand kann hier noch elegant essen, und die Gäste werden vorgeführt, wie sie sich mit den Nudeln und dem anderen Kram abmühen.

Ist in der Suppe oder an dem auch enthaltenen Rindfleisch dieses "geheimnisvolle" Tüten-Gewürz aus dem Asialaden? Das sieht aus wie Maggi-fix auf asiatische Art.

Ein Schokokuchen mit flüssigem Kern aus weißer Schokolade samt Matcha bildet den Abschluss dieses Essens. Fabienne hat Recht, dass ein flüssiger Kern

keine besondere Leistung ist, wenn dieser zuvor gefroren in die Kuchenmasse gedrückt wird.

Heraus quillt der flüssige Kern wie ein kleines, grünes Männchen ...


Fazit

Und noch immer und zum Glück lacht Laura diesen Abend seinem Ende entgegen. Weiterhin ist es mir egal, worüber sie wirklich lacht (ich habe den Anlass akustisch nicht mitbekommen), aber es ist die beste und einzige Bewertung für diesen seltsamen Dinner-Abend. Die Gastgeberin sieht das sicher anders, denn sie hat etwas gewagt ... nur sieht es aus, als verstünde sie selber nicht allzu viel von ihrem Wagnis, und vor allem hat sie keinen Gedanken an die Schwierigkeit, besonders den Hauptgang essenstechnisch zu bewältigen, verschwendet.

Die Punkte werden allerdings verschwendet: 10 gibt Christoph (er kann wohl nicht anders - und möchte vermutlich auf gar keinen Fall gewinnen),

9 gibt Thomas (was sieht er in diesem Dinner, was andere nicht sehen? Er hat nämlich nach einer Augen-Op eine Sehkraft von sage und schreibe und angeblich 125 Prozent).

Fairer und trotzdem freundlich genug sind die 7er-Bewertungen von Fabienne und Laura.

Das ergibt 33 Punkte. Damit gibt es bislang drei erste Plätze: Laura, Fabienne und das Challenge-Menü von Sabrina drängeln auf dem Treppchen.


Guten Morgen, Gruß Silvia