Samstag, 31. Oktober 2015

31. Oktober 2015 - Halloween - "Flatline - Tanz auf dem Arlington-Nationalfriedhof"


Flatline - Tanz auf dem Arlington-Nationalfriedhof

Am Grab des Unbekannten Soldaten
Arlington: Grabmal des Unbekannten Soldaten
haben sich neben diesem tausende dem Namen nach bekannte Soldaten versammelt, tragen ihre Wunden zu Friedhofs unruhigstem Tag des Jahres und werfen Blicke in die oberen und ganz oberen Ränge des Arlington-Cemetary:

Dort ist das Grab von John F. Kennedy,
Arlington: Grab von John F. Kennedy
 nicht weit entfernt liegt sein Bruder Bobby - und an eben dieser Stelle findet die größte Halloween-Sause seit Totengedenken statt.

Marilyn ist vorbei gekommen und schmettert mit säuselndem, schwachen Stimmchen "Happy Halloween, dear Mr. Predident ..." Da kommt Elvis um die Ecke (und auch, wenn viele glauben, er lebe noch - er ist heute einer der toten Hauptdarsteller) und schmettert "Are you lonesome tonight ...". Als ob in dieser unheiligen Nacht irgendwer alleine wäre.

Und mit einem Propofol-Tropf in der linken Armvene mischt sich  Michael Jackson in die Runde und preist sein geliebtes Narkosemittel an, als gelte es, damit die Welt zu retten. Und er bringt den "Thriller" in die illustre Gesellschaft, zu der sich geschwind noch "Joker" Heath Ledger gesellt, um den Grusel zu unterstützen.

Marilyn und John F. kennen Heath überhaupt nicht - aber sie sind schnell die besten Freunde für den Tod. Und so jung sind sie allesamt! Fehlt noch Amy Whinehouse und alle sind "Back to Black", das es einen schaudern möchte.

Charlie Chaplin wirft die Weltkugel von der einen in die andere Hand und mit erkennender Miene nicken all die toten Soldaten zu dieser Geste voller Symbol. So war es, so ist es jetzt nicht mehr für die, die in Arlington wohnen und die, die sie heute in der Halloween-Nacht besuchen.

Marilyn versteht die Geste auch nach ihrem Leben nicht, aber dafür ist Arthur Miller zuständig, der es ihr wieder und noch einmal erklärt. Plötzlich entdeckt sie eine benebelte Liz Taylor, die auf die Suche nach Richard Burton an keiner Whiskypulle vorbei gehen konnte und bedenklich schwankt. Bevor sie umfällt, fängt der große Burton sie auf und wiegt sie in seinen Armen, um sie dann mit Diamanten zuzuschütten. Beinahe wäre sie an dem Gewicht der Klunker noch einmal gestorben.

Aber mehr als einmal geht ja nicht. Sagt zumindest Albert Einstein und gräbt Liz aus dem Diamanten-Grab aus, um mit ihr in die weitere Nacht zu feiern. Nur einmal im Jahr ist Halloween, nur einmal im Jahr singt Elvis wieder und Charlie jongliert mit der Weltkugel.

Mit der Wahrheit jongliert James Dean, der Youngster unter den jung Verblichenen. Er hält Charlie für einen Hellsichtigen, dessen Idee wieder in die Zeit passt. Und Marilyn für eine Frau mit einer falschen Frisur. "Damit kann sie heute nicht mehr durchstarten", meint er.

Langsam werden die einfachen Soldaten unruhig und vermissen Marlene Dietrich, Cher oder Nicole Kidman, je nachdem, in welchem Jahr sie ihr Leben ließen. Dass Nicole Kidman noch unter den Lebenden weilt, erfreut dann doch einige - sie hätten sie gar nicht wieder erkannt, so sehr verändert hätte sie sich.

Und mit einem Paukenschlag geht die Nacht zu Ende, denn es treten diverse Legenden in den oberen Rängen auf, die die unteren mit Staunen wahr nehmen. Ganz ohne Krieg sterben offenbar auch viele Leute einen jungen Tod, und besonders Stars sind anfällig dafür.

Aber die haben sich ihren Ruhm gewünscht, während ein Tod im Krieg der sinnlose war und von keinerlei Ruhm begleitet wurde.

Am Ende der Nacht zwischen vierundzwanzig Uhr und Mitternacht kehrt wieder Ruhe ein auf dem Arlington-Nationalfriedhof. Die Touristen kommen morgen wieder, um die Toten zu besuchen - während heute die Toten Besuch von anderen Toten bekommen haben.

Jedem seinen Grusel an Halloween. Bis zum nächsten Jahr hat Michael Jackson alle Kumpel und Mädel mit Propofol wieder schlafen gelegt.

Gruselige Grüße, Biene

Freitag, 30. Oktober 2015

30. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Landau/Pfalz bei Axel

Teil des Altars in der Freilicht-Kapelle in unserem Wald
Aperitif: Hauseigener Secco
Vorspeise: Dreierlei vom Pfälzer Saumagen
Hauptspeise: Rücken vom Pfälzer Weidelamm im Kartoffelmantel an Saison-Gemüse
Nachspeise: Rosmarin-Limetten-Eis


Finale mit Gott

und das meine ich als Agnostikerin und ehemalige katholisch Abhängige überhaupt nicht ironisch, obwohl ich kein Mitglied in dieser Vereinigung alter Herkunft mehr bin. Axel könnte mich glatt eines anderen belehren, wenn er mir denn die Wieder-Eintritts-Erklärung zusenden würde ...

Es geht nicht mit dem Teufel zu, und so darf ich mich für einen sympathischen Menschen, der seinen Beruf als Berufung ansieht und nicht als Job, freuen, denn er und sein oberster Dienstherr haben dafür gesorgt, dass er Sabine mit sechsunddreissig Punkten und einem Punkt Vorsprung den Pott vor der Nase weg schnappt. Natürlich, um ihn zu spenden. Und auch Bosco, der Weimaraner-Hund, unternimmt nichts, um eine schwarzhaarige Frau gegen sich aufzubringen. Das redet sie sich nur zurecht ...

Sabine ist ja tierlieb, aber ... Das merkt auch der Hund, dass sie nicht tierlieb ist und setzt sich genau an ihre Seite, um sie auf seine Seite zu bringen. Er schafft es nicht, der Gute. Denn zwischen Sabine und der Tierliebe steht jenes Aber.

Der Mann mit der Beziehung zu Gott und den Menschen und den Tieren hat keinen Fernseher und noch nie das perfekte Dinner gesehen - um so erstaunlicher ist es, wie gut er mit dem ganzen Show-Kram fertig wird (aber Kirche ist ja auch eine Art von Show). Da gehört eine innere Gelassenheit genauso zum Charakter wie der feste Glaube, dass nichts passieren kann.

Fein gestylt darf die dieswöchige Dinner-Runde die Marienkirche in Landau zum Aperitif gemächlich stürmen oder ehrfürchtig betreten. Uli, der sakrale Dinge liebt, hat es sogleich auf ein ausgesprochen stylisches Jesus-Kreuz abgesehen. Nun, er kann es sich nacharbeiten lassen ...

Axel erzählt von dem einzigen perfekten Dinner, und dass dies vor über 2.000 Jahren stattfand - Sabine kennt sich in der biblischen Geschichte nicht aus und versteht den Sinn nicht. Uli und Andrea begreifen es, während ich nicht mitbekomme, was David, jener mit dem biblischen Vornamen, dazu meint. Wir werden einander vermutlich nie verstehen ...

Dann kommt das Menü auf den Tisch, und jeder Gang sieht wie gemalt aus. Und schmeckt obendrein auch noch.

Da streckt Sabine die Waffen und kann nur noch hoffen und beten, während Andrea endlich zur Hochform aufläuft und so weit aus sich heraus geht, wie es der Wein des Abends erlaubt.

So muss Kirche heute gehen! Ein Pfarrer, der der Welt, den Dingen und Genüssen zugewandt ist, kann es richten, wenn es von innen heraus ehrlich nach außen transportiert wird.

Ich möchte nicht am Sonntag vor der Marienkirche Schlange stehen, wenn Axel seine nächste Messe und Predigt hält. Nach einer perfekten Werbesendung für die katholische Kirche wird er mit Sicherheit eine perfekte Predigt halten. Vielleicht über Neid ... oder über Tierliebe ... oder einfach darüber, wie der Mensch sich den Spaß am Leben erhält, ohne ihn anderen zu nehmen.

Meine Predigt endet hier. Ich freue mich, dass der Richtige gewonnen hat und die falsche ihr Fett abbekommt. Da bin ich völlig unchristlich.

Guten Abend, Gruß Biene


29. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Landau/Pfalz bei Uli


Aperitif: Champagner mit weißer Pfirsich-Limette
Vorspeise: Brotsalat-Steinbeißer
Hauptspeise: Kalbsbäckchen-Mohnspätzle-Ratatouille
Nachspeise: Bratapfel mit Muskateller-Zabaione und einem Feigen-Duo


Kiss The Cook Hairdresser

Seit Montag purzeln die Punkte täglich live, in Farbe und sicher sehr zu Sabines Freude. Und um meine erfundene Geschichte von gestern ein wenig fort zu spinnen,

erzählte die brave Tochter Andrea am Montag nach dem ersten Dinner voller Freude ihrem Papa, dass sie der Hobby-Köchin gleich und unverzüglich und gerne zehn Zähler gegeben habe. und somit ihre freundliche Gesinnung den anderen gegenüber schon mal dem Publikum präsentiert habe. Doch der Papa schüttelte nur den Kopf und meinte "Man muss es nicht gleich übertreiben".

Um dem Winzer-Papa zu gefallen, hat sie heute "Erbsen gezählt" und heraus gekommen sind bei ihrer Addition nur sechs kleine, matte Pünktchen.

Womit David seine sieben Sachen erklärt, entzieht sich meiner Kenntnis - denn so nah an Halloween reiht sich für mich seine nuschelige Aussprache (nicht die allgemeine in der Pfalz) in die gruselige Ecke ein. Ich verstehe kein Wort, und das ist vielleicht auch gut so.

Sabine ihrerseits sieht zum ersten Mal, dass hier ein direkter Konkurrent kocht - und schlägt verbal verständlich um sich. Schon der Aperitif gefällt ihr nicht, obwohl dieser ihrem eigenen nicht unähnlich ist, aber mit Champagner anstatt Sekt gereicht wird. Das Amuse Gueule, das sie gar nicht bewerten müsste, tut sein nächstes, um ihr nicht zu gefallen. Austern mag sie nicht. Punkt.

Die leise Hoffnung, es dabei zu belassen, erfüllt sich nicht: Sabine geht in die Verlängerung. Sind erst einmal die Krallen ausgefahren, schaukelt es sich leicht von Gang zu Gang hoch. Bis sie endlich die Sieben zücken darf, in der frohen Hoffnung, die anderen hätten ihre Botschaft verstanden.

Natürlich ist nur der katholische Pfarrer ein wenig heiliger in seiner Kritik, das gebietet schon sein Beruf. Als einziger beurteilt er Ulis Dinner mit acht Punkten.

Dass Uli kochen kann, interessiert am allerwenigsten Sabine  - und zu ihrer barschen Kritik gesellen sich böse Gesichtsausdrücke, die so manche bekannte Schauspielerin vor Neid erblassen lassen würden.

So sieht es am Donnerstag ganz anders als am Montag aus, und am Freitag könnte sich noch ein für mich persönlicher Tiefpunkt hinzu gesellen, wenn Sabine sich widerwärtig über einen Hund äußert.

Von hier bekommt Uli genau so viele Punkte wie Sabine, ungeachtet dessen, dass es mir in Ulis Welt wesentlich besser gefällt als in ihrer.

Ob am Ende die von ihr zu gewinnende Siegprämie zu Uli zurückfließt, ist fraglich: Denn sie sucht sich vielleicht einen neuen Friseur. Ihm ist sicherlich das eine so recht wie das andere.

Guten Morgen, Gruß Biene


Donnerstag, 29. Oktober 2015

28. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Oberhausen/Pfalz bei Andrea


Aperitif: Winzersekt, wahlweise mit Holundersirup
Vorspeise: Kartoffelwaffeln mit Räucherlachs
Hauptspeise: Mediterraner Schweinerollbraten mit Ofenkartoffeln
Nachspeise: Walnussparfait mit Apfelcrumble


Die Entschleunigte

aus dem Mini-Oberhausen, nicht zu verwechseln mit dem richtigen Oberhausen im Ruhrgebiet, bräuchte dringend eine Prise Temperament, sonst kann sie bald mit ihrem lebhaften Malteser-Hündchen Mimi nicht mehr mithalten. Und um dem lustigen Hundetreiben ein Ende zu bereiten, verfrachtet sie es kurzerhand auf ihren Arm und führt das Kamerateam durch Haus und Hof und Weinreben. Hund auf Arm - muss nicht sein, wenn das Tier jung, lebhaft und gierig aufs Laufen ist!

Beim Einkauf im Hofladen und Weinlager ihrer Eltern ist für Mimi kein Platz mehr auf dem Arm, denn Andrea muss zwei Weinflaschen, einen Sack Äpfel und noch irgendwas tragen - und das so schön zu Bewerbende darf in keiner Einkaufstasche sang- und klanglos verschwinden.

Wenn ich die Entstehung der Bewerbung mal erfinden darf ... An einem wie vielen Abenden saß die gesamte Andrea-Familie zur Entspannung vor der 19.00 bis 20.00 Uhr-Sendung und dem Papa, der alles auf seinem Weingut unter Kontrolle hat, kam plötzlich eine blendende Idee: Eine seiner Töchter sollte sich beim Dinner bewerben, um dort das Gut zu bewerben.

Nicole, Andreas Zwillingsschwester aus einem zweiten Ei, hat sicher sofort "Oh nein" gerufen, während Andrea "Bitte nicht" zusteuerte. Doch eine musste ran, und sei es auch um den Preis, in der Sendung kochen zu müssen. Und so blieb der Plan an Andrea hängen.

So oder ähnlich könnte es gewesen sein.

Zum Aperitif greift dann doch nicht der Herr Pfarrer zu einer Lüge und lobt ihn, ... obwohl ... er in die liebliche Richtung geht. Uli schweigt zum ersten erkennbaren Beicht-Grund des Pfarrers, aber seine Blicke sprechen Bände.

Doch auch Axel besinnt sich seiner katholischen Wahrheitspflicht, und die übrigen Weine kommen bei ihm nicht mehr so gut an, beziehungsweise sind falsch gewählt.

Die Vorspeise irritiert mich persönlich: Waffeln und herzhaft, nein danke. Da will der Geschmack nicht auf die Zunge. Im übrigen kein Zauberstück mit einem bisschen Lachs auf einem zu kleinen Teller ungeübt angerichtet. So herzhaft findet Uli die Waffeln dann auch gar nicht.

Sabine meint, sie hätte mehr mit Gewürzen spielen sollen. Ein Kritikpunkt, den sie ebenfalls einstecken musste an ihrem Dinner-Tag.

Der Hauptgang ist ein ungekonnter Versuch.

Andrea bekommt nur dreiundzwanzig Pünktchen, und als Küchenfee hat sie vielleicht selber auch nicht mehr erwartet. Aber als Winzertochter?

Bleibt noch zu erwähnen, dass eine Frau mit Hund auf dem Arm einen Mann mit Herz sucht. Das will ich am Schluss noch einmal gern in die Runde werfen. Hoffentlich findet sich einer, der mit einem bisschen mehr an Temperament und Tempo als sie selber um die Ecke kommt, sonst wird das aber eine ganz, ganz langweilige Veranstaltung.

Guten Morgen, Gruß Biene


Mittwoch, 28. Oktober 2015

27. Oktober 2015 - Vox - Goodbye Deutschland - Patricia Blanco und Björn Lefnaer



Die Flodders

Vox hat Wort gehalten und ist an dem weiteren Fortgang von Björn Lefnaers Leben in Monaco dringend interessiert, seit er sich

in Patricia Blanco verknallt hat. Sie hat extra ziemlich viel abgenommen, um in seine Wohnung zu passen, die nur die Größe eines Schuhkartons hat. Doch angepeilt wird eine 27-Meter-Yacht, denn ein Wechsel von einer Mini-Behausung zum Luxus-Quartier scheint kein Problem zu sein,

falls man mal nur den Schein vom Sein unterscheiden könnte. Oder ist es lediglich der Schwabe in ihm, die er übrigens zu den intelligentesten Menschen überhaupt zählt, der vor höheren Geldausgaben zurück schreckt.

Nicht zurück geschreckt ist er vor Deutschlands ärmster Tochter, schnöde vom Papa im Stich gelassen. Und immer auf den Socken, um den Papa zu blamieren. Neulich noch im Dschungel geheult, hat sie jetzt öffentliches Schreiben gelernt

und richtet verzweifelte Zeilen an Roberto. Denn wenn die eine Hälfte vom neuen Traumpaar an der Cote d'Azur sich endlich mit ihm versöhnt, kann die andere Hälfte gut auf die Bekanntschaft mit Fürst Albert verzichten, würde er doch wenigstens den Spaß-Sänger kennen lernen.

Derweil vertreiben sie sich die Zeit mit Belanglosigkeiten und einem Besuch bei einer Wahrsagerin. Und die hat genau die Prophezeiungen, die sie ihm vom Gesicht abliest: Kein Kind, keine Heirat. So einfach ist das mit der Wahrsagerei. Kostet auch nur 60 Euro, die er widerwillig zückt.

Was an dieser Love-Story wahr oder erfunden und vor allem von wem erfunden worden ist, geht im Sonnenschein und im permanenten Gelächter von Patricia völlig unter. Roberto wird sich mal wieder ein paar Nachfragen nach der verstoßenen Tochter gefallen lassen müssen. Wobei ich auch noch eine Frage habe: Wovon lebt Patricia eigentlich? Und wie?

Vielleicht im Wolkenkuckucksheim? Und in eben dieses ist Vox nun vorgedrungen und wird die Story nicht mehr aus den Klauen lassen ... bis sie sich von selbst erledigt. Oder Fürst Albert seine Leute aussendet, und die Sendegenehmigung für sein Traumland wegen verpfuschter Träume entzieht. In Monaco möchte man eben nur Erfolgsstories sehen.

Hier sehe ich nicht mal eine Story, von Erfolg gar nicht zu reden ...

Guten Tag, Gruß Biene


27. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag bei Landau/Pfalz bei David


Aperitif: "Erna"
Vorspeise: Pfälzer Wurstsalat
Hauptspeise: Surf and Turf auf Kartoffelbett
Nachspeise: Rieslaner Apfelgelee mit Mandelsahne und selbstgemachten Eis


Lost in Translation

Davis knuffeliger Dialekt wird nur noch durch sein Nuscheln getoppt und potenziert sich für mich zu einem Verstehen-Problem. Gern hätte ich den Namen seiner Schulhofliebe und jetzigen Ehefrau gewusst, und dass der goldige Golden Retriever "Lady" heißt, erfahre ich auch nur in der Wiederholung durch den Kommentator des Dinners.

Zum Glück verstehe ich seine vier Konkurrenten ohne Probleme, die auch Dialekt sprechen - aber sich aus Höflichkeit für die Zuschauer entschließen, allgemein verständlich zu reden. David hatte ja am Vortag schon gedroht, in seinem Sprachschatz zu bleiben ...

Während Uli den beiden Frauen Sabine und Andrea die Haare schön macht, geht David zum Metzger in seiner Nachbarschaft und ersteht dort Schwartemagen, Blutwurst und ein tolles Rinderfilet.

Mit einem Aperitif, dessen Name wohl keinen tieferen Sinn hat und willkürlich ausgewählt wurde, werden die neuen Freunde aus der Region begrüßt. Wenigstens bekommt jeder sein eigenes Glas, obwohl die Pfälzer gerne gemeinsam aus einem großen Glas trinken. Wäre interessant gewesen, den heutigen Hobby-Koch nach dem Grund dafür zu fragen - aber vermutlich hätte ich seine Antwort sowieso nicht verstanden.

Zur Vorspeise gibt es gekaufte Wurst, die unter einen bunten Salat gemischt wird - und ein großes Schweigen am Tisch.

Der Hauptgang kommt als Schönheit auf dem Teller daher - aber leider sind nicht alle Steaks noch rosa - und so tauscht man von Teller zu Teller, bis jeder ein Stück nach seinem Gusto hat.

Für den Nachtisch hat er das Eis selber und ohne Eismaschine zubereitet, was Sabine dazu verleitet, noch einmal ausführlich ihre nicht zu sehende Eisherstellung zu kommentieren, die aber auch jetzt reine Theorie bleibt.

David erreicht achtundzwanzig glatte Punkte, was bedeutet, das jeder und jede ihm die unverfängliche Sieben gegeben hat.

Ob ich mich zu mehr Punkten hätte hinreißen lassen? Ich weiß es wirklich nicht. Aber falls mein Beitrag nicht gefällig genug für die David-Fans ist und zu kritisch, so kann ich immer noch bei Axel, dem katholischen Pfarrer, um Absolution bitten.

Muss ich aber nicht wirklich. Es ist keine Sünde, wenn mir etwas nicht gefällt. Und egal, wo die bisherigen Dinner-Teilnehmer zu Hause waren - bisher habe ich sie akustisch alle verstehen können. David ist die erste Ausnahme, aber ab heute ist es ja auch nicht mehr so wichtig, was er sagt.


Guten Morgen, Gruß Biene


Dienstag, 27. Oktober 2015

26. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Klingenmünster/Pfalz bei Sabine


Aperitif: Blanc de Noirs mit weißem Weinbergpfirsich
Vorspeise: Lachstatar mit Avocado-Espuma an Wildkräutersalat
Hauptspeise: Rinderfilet Sous Vide gegart mit Sauce Bérnaise, Fächerkartoffeln und Gemüsespaghetti
Nachspeise: Himbeermousse im Schokoladenmantel an marinierten Beeren und Joghurteis


Soul-Kitchen

und nein, ich habe es keine Nummer kleiner, denn Sabine bekommt insgesamt fünfunddreissig Punkte,

obwohl sie weder den Espuma-Schaum noch das Eis oder gar den Schokoladenmantel vor der Kamera zubereitet hat. Nachdem ihr Eis in der Eismaschine war, hätte es noch vierundzwanzig Stunden in die Kühltruhe gemusst!? Sagt sie!

Die Vorspeise sieht gut aus - mit dem Espuma-Schaum als Clou obenauf. Das Rinderfilet ist ein Traum samt der Beilagen. Auch der Nachtisch passt in die 35-Punkte-Kategorie.

Unbestritten kann sie kochen, doch man sollte sich auf das beschränken, was man wirklich in der Zeit, bevor die Gäste eintreffen, zubereiten kann.

Zu  dem einer Beerdigungs-Nachfeier würdigen Gesteck auf dem Esstisch hätte der anwesende Pfarrer ein paar Worte verlieren dürfen.

Verloren sind die meisten Worte für mich, die David spricht: Ich verstehe seinen Dialekt nur ansatzweise und ungern.

Es gibt auch Kritik an der Würzung der einzelnen Komponenten, und die kommt besonders von ihrem sie seit Jahren verschönernden Friseur. Und das nach dieser absolut spontanen und herzlichen Begrüßung für ihn.

So kann sich die ganz frisch Verliebte nun entspannt zurück lehnen und die Woche genießen, ein paar ihrer 200 Paar Schuhe durch die Pfalz tragen und hoffentlich fair punkten.

Von hier bekommt sie neun Punkte, einen Punkt Abzug für die seltsame Ausrede rund um das Eis. Und auch Avocado-Espuma hätte sie zeitnah zubereiten können.

Guten Morgen, Gruß Biene



Montag, 26. Oktober 2015

20. Oktober 2015 - Vox - Goodbye Deutschland - Familie Coffee



Poor Girl - The One Out

Und wie das 5. Rad am Wagen muss sich Kauther schon lange fühlen. Kaum ist sie irgendwo heimisch geworden, driftet die Mama weiter - ungeachtet der Freunde, die ihre Tochter inzwischen gewonnen hat und zurück lassen muss.

Etwa zwölfmal musste Kauther in ihrem jungen vierzehnjährigem Leben bereits mit der Mama umziehen. In Deutschland zunächst auf einer vermeintlichen Flucht vor dem libanesischen Ehemann und Vater, doch nun ziehen sie auch innerhalb der USA bereits nach einem Jahr um - auf der Flucht wovor?

Umzüge als Sucht? Gibt es so etwas? - Dass Christina wirklich auf der Flucht vor ihrem damaligen Ehemann war, ist schwer vorstellbar - wenn sie jetzt sogar ins Fernsehen strebt, um ihre Geschichten zu erzählen. Selbst dann, wenn der Ex-Mann wirklich keine Einreisegenehmigung für die USA bekommen würde ...

Hier lebt Christina als Ehefrau von Dwayne Coffee zunächst in Ohio. Dwayne ist Kriegsveteran mit zweiunddreißig Jahren. Er leidet nach vielen Knochenbrüchen und schwerer Herzkrankheit unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom

Täglich helfen ihm 30 bis 40 Schmerztabletten durch den Tag? Ja, sagt er!

Kennen gelernt hat er Christina in Ramstein - und damals sei alles noch viel besser gewesen. Ja? Obwohl er erst nach seinen Kriegseinsätzen in Ramstein war?

Nun muss sich Kauther nach einem Jahr von all ihren Freundinnen in Ohio verabschieden, denn die Familie hat ein Haus in Georgia gekauft, und das liegt 1.000 Meilen entfernt.

Mitten in der Pubertät aus dem schon fast vertraut gewordenen Umfeld wieder heraus gerissen, macht Kauther den Eindruck, als hätte sie ständig geweint - doch sie gibt sich meist tapfer.

Dann darf sie auch noch im Lkw neben dem Stiefvater Platz nehmen, der den Umzugswagen nach Georgia steuert, während Christina mit dem Pkw hinter her fährt.

Ein Mann, der jeden Tag eine ganze Schüppe voller Schmerzmittel nimmt - dürfte eigentlich kein Auto mehr steuern ...

Vermutlich ist hier nicht alles so, wie es gesagt wird und wie es scheint.

Nur die bitteren Tränen Kauthers zum Abschied von ihrer besten Freundin und ihre Enttäuschung bei der Ankunft in Georgia sind echt ...

Armes Mädchen. Von der Mutter erst durch ganz Deutschland gezerrt - und nun ist die USA dran. Denn vermutlich wird Georgia nicht die letzte Station auf ihrer seltsamen, schwer nach zu vollziehenden Flucht sein.

Guten Morgen, Gruß Biene

Sonntag, 25. Oktober 2015

25. Oktober 2014 - Aus dem Bienen-Kästchen - Zeitumstellung


Clock-Work - ich weiß nicht mehr warum ...

Ich mache das nur, weil es alle machen - an der Uhr drehen. Sie zurück stellen, als könnte man irgendetwas im Leben zurück stellen.

Gerade eben habe ich einen Fehler begangen, und voller Verzweiflung, ihn wieder gut zu machen - gibt mir die europäische  Zeitverdrehung eine Chance dazu:

Ich kann ihn ungeschehen machen, denn eine ganze Stunde wird wiederholt.

Welch ungeahnte Möglichkeiten in einer Stunde liegen, glaubt man kaum.

Eigentlich traurig, dass ich in der rauen Wirklichkeit zu eben dieser Stunde schlafe und Fehler höchstens im Traum begehe.

Da trete ich jemandem gehörig in den Hintern oder stelle mich splitternackt ohne Fahrkarte in den Bus - und niemand legt ein Veto ein.

Doch! Ich! - Nicht gegen Träume, sondern gegen die Zeitumstellung! Denn wenn schon Jet-Lag, dann  bitte richtig, und nicht so larifari. Was bringt irgendwem die gestohlene Stunde im März, wenn er sie im Oktober zurück bekommt? Ein Zeitkredit zu 100 Prozent verzinst, und zweimal im Jahr unter dem Verdacht, schusselig im Denken zu sein, bezahlt:

Denn man muss jedes Mal scharf nachdenken, in welche Richtung die neue Zeit eingestellt wird.

Okay, wir haben zum Glück nun das Internet, das keine Frage offen lässt - aber ich möchte mir ungern das eigene Denken abgewöhnen.

Weiß denn jemand im www., warum wir das eigentlich machen - ich wusste es mal, und es hat mich schon damals nicht überzeugt.

Leider kann ich nicht als einzige aus diesem Rahmen tanzen, sonst gehen meine Uhren nach ... oder  vor ... oder verkehrt ... vielleicht sogar kaputt.

Und so ist es wie mit  vielen Dingen, Verordnungen, Gesetzen und Politikern: Einmal fest verankert, lässt es sich und lassen sie sich nicht mehr so leicht ändern.

Uhren umstellen, keine Fragen stellen, den Quatsch mit machen und die Kaffeemaschinen, die auch einer EU-Verordnung neueren Datums unterliegen, später anstellen.

Danke, guten Morgen, Gruß Biene




Samstag, 24. Oktober 2015

24. Oktober 2015 - WDR - Martina & Moritz



Shopping-Queen

Martina und ihr Moritz tummeln sich wie gewohnt im Westdeutschen Rundfunk und belehren die Leute, die bis heute noch immer nicht kochen können, wollen oder auch nur wenig Zeit dafür haben oder schlichtweg keine Lust. Für die selbst ernannten Koch-Lehrer der Nation ist das natürlich keine Zeit- oder Lustfrage: Sie kochen für Geld. Sie arbeiten "hard for the money" - denn allein Martinas Ohr- und Halsgehänge

bedürfen einer sorgfältigen Auswahl, bevor das WDR-Team die Bude stürmen darf.

Heute hängen Kirschen an ihren Ohren und eine ungebändigte Reihe von vielerlei Dingen schmückt Martinas Hals, während beide den bunten Brillen treu sind. Zum übrigen Outfit sticht das schon sehr hervor.

Und dann geht es locker an die Waffel. Nein, hier hat keiner einen an derselben, sondern es werden Waffeln gebacken. Klein-klein wird der Teig beschrieben, den sogar ich aus der Lameng herstelle, was etwas heißen will. Für die, die es wirklich nicht ahnen, wie man Waffeln herstellt, gibt es Koch-, Backbücher oder die WDR-Teletext-Seite.

Nun wollen sie natürlich nicht allein dem Üblichen frönen und süße Teilchen herstellen, sondern sie auch salzig und mit Kräutern, Zwiebeln, Gemüsen und Knoblauch backen oder krönen.

Da sage ich mal als eine, die mit den Augen einen Blick zuvor auf das Aussehen wirft: Nein! Keine herzhaften Waffeln für mich. Nicht alles, was kann - muss!

Gegen ihren zweiten Teil der sowohl Süß- als auch Herzhaft-Speisen habe ich nichts einzuwenden: Pfannkuchen. Nur der Hinweis, das man keinen Teig aus einer Flasche nehmen soll, ist auch hier überflüssig. Kochen ist zwar nicht mein größtes Hobby, aber eine Koch- und Back-Legasthenikerin bin ich doch auch nicht.

Ich fühle mich ziemlich gekränkt. Und wieder so, als wäre ich sieben oder meinetwegen auch siebzehn Jahre alt und jemand versucht, mir das Einfachste noch mal aufs Simpelste zu erklären. Im übrigen ist kaum anzunehmen, dass Leutchen in den und zwischen den genannten Lebensjahren überhaupt diese Sendung sehen und sehen wollen.

Um mich abzulenken, beobachte ich Moritz genauer: Am Anfang der Lehr-Stunde zittern seine Hände ein klein wenig, so dass ich mir beinahe Sorgen mache. Das hört dann auf.

Natürlich gibt es Wein zum Süßen und Wein zum Herzhaften. Ohne Wein wäre das Leben ja auch zum Weinen.

Als Topping bereiten beide "Schweizer Brezeli" zu - in einem Obladen-Eisen - alternativ machbar in einem Waffeleisen.

Und ich bin froh, dass die Sendung zu Ende ist. Im Grunde interessieren mich sowieso nur Martinas Ohrringe, obwohl auch die immer irgendwie gleich aussehen - und ich keinen Drang habe, so einen Kitsch zu kaufen.

Das einzige, was mich im Moment wirklich neidisch macht, sind die zwei Arme, die alle zur Verfügung haben, während mein linker in einer Gipsschiene liegt. Doch klagen will ich nicht, denn bald starte ich wieder durch und übe weiter

an jeder Menge Weihnachtsgebäck.

Guten Tag, Gruß Biene


23. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunsch-Menü - Freitag in Berlin bei Petra


Vorspeise: Sorbische Hochzeitssuppe mit selbstgemachten Leberklößen vom Rind und selbstgemachtem Eierstand
Hauptspeise: Rinderzunge gepökelt und gekocht, selbstgemachtes fruchtiges Rotkraut und Thüringer Grünklöße
Nachspeise: Quarkkeulchen, wahlweise süß oder herzhaft

Petra muss Roberts Wunschmenü kochen


Doppel-Zungenspiele

Sofern Petra in irgendeinem Laden eine Zunge ergattern kann, ist die Zubereitung für sie kein Problem, vor allem, da sie möchte, dass Robert sich wohl und wie in seiner Heimat fühlt. Als wäre diese Heimat einen Planeten weit entfernt. Und Zunge etwas Exotisches. Ist doch gut, wenn man von einem Schlachttier alles verwendet.

Enthusiastisch, als hätten Oma und Mama ihm dafür eine Prämie versprochen, schwärmt Robert von seinem gewünschten Menü - und dass es den 20jährigen an seine Kindheit erinnere. Ja, dieser Geschmack ist noch ganz jung auf der Zunge.

Während dessen ist Alinas Zungenschlag so böse wie möglich und so freundlich, dass sie es gerade noch manchmal verschleiern kann - aber ihre Blicke sprechen die deutlichere Sprache. Am Ende kann auch sie nicht leugnen, wer ihre Mutter ist, denn so weit fällt kein Apfel vom Stamm, dass er als Birne durch geht.

Petra hat "Glück" - oder Vox hat in einem Laden eine Zunge vorbestellt. Das wäre zumindest eine freundliche Geste im Hintergrund gewesen.

Nun darf die Zunge garen, aber eine gestandene Hausfrau möchte nicht auf den Menügeber hören, der sich ein paar Jahrzehnte entfernt von ihr befindet - und so darf sie nicht zu Ende garen. Vermutlich schmort und kocht Petra alles fleischliche eindreiviertel Stunden.

Insgesamt gibt es in dieser Woche im Land Absurdistan-Wunschmenü keines mit dem Potenzial zum Total vom Hocker hauen. Es gibt Doppelzüngigkeit und falsche Zungenschläge, die darin gipfeln, dass einige von sich geben, wie gut man sich versteht. Allein die Punkte-Vergabe dürfte manchen unverständlich erscheinen.  Von den vorgegebenen Menüs ganz zu schweigen.

Petra bekommt neunundzwanzig Punkte, und damit und mit Hilfe von Roberts neun Punkten erlangt sie den zweiten Platz. Den, auf dem die erste Verliererin steht.

Es gewinnt Juchu-Alex. Zumindest vom Unterhaltungswert her hat er es verdient. Er hat sich bemüht, das Publikum bei Laune zu halten. Seine Bemühungen sind nicht bei allen gut angekommen, aber er gab sein Bestes.

Ihre besten schiefen Schnuten gab und gibt Alina den Kameras. Aus ihr wird noch mal eine ganz große kleinkarierte Kritikerin - und jeder Restaurant-Betreiber wird fortan zittern, wenn sie seine Hallen betritt. Natürlich nur, falls sich irgendwer noch nächste Woche an ihr Gesicht erinnert.

Alex kann nun 3.000 Euro in neue Elvis-Devotionalien stecken und feststellen, dass sein Idol die gleiche Summe im Bruchteil einer Sekunde verdient - und das, ohne dass er überhaupt noch am Leben ist.

So ist das Leben eben nicht gerecht - und Wunschmenü-Wochen schon mal gar nicht. Aber Vox hat Spaß, wenn sie die Leute aufeinander hetzen kann, wenn die Zuschauer empört sind und laut rufen "Schluss damit" - ja, dann machen die erst recht weiter.

Fehlt nur noch ein Promi-Wunschmenü-Dinner, in dem Guido M. Kretschmer Weiße Socken zum Touri-Short mit Bierbauch kochen muss.

Guten Morgen, Gruß Biene



Freitag, 23. Oktober 2015

23. Oktober 2015 - Der Bienenstich - Ein Katzenkrimi-Autor von Sinnen

Mein Lucky


Ein Katzenkrimi-Autor von Sinnen

Gern habe ich die Katzenkrimis "Felidae" und "Francis" von Akif Pirincci gelesen, denn dort habe ich meine eigenen Katzen wieder gefunden. Ob schon klammheimlich in den Büchern krude Gedankengänge verarbeitet wurden, ist mir entweder nicht aufgefallen oder längst entfallen. Es ist ja auch schon einige Jahre her, dass er diese Bücher verfasst hat. Danach habe ich eigentlich nichts mehr von ihm gehört,

bis er dieses Buch "Deutschland von Sinnen" geschrieben hat. Das ist eines Mannes würdig, der nach dem Gymnasium die Realschule besucht hat und letztendlich auf der Hauptschule einen Abschluss hingelegt hat. Was ist denn da schief gelaufen?

Von ziemlich oben nach ganz, ganz unten hat er sich aktuell nun endgültig katapultiert. Steckt da ein selbstzerstörerischer Teufel in dem Mann?

1959 geboren, kam er 1969 mit seinen Eltern aus der Türkei zunächst in die Eifel. Und ist heutzutage wie von Sinnen ein Fan der deutschen besorgten Bürger, auch Pack genannt - ach nein, er stellt sich sogar vor diese Meute, um zu ihrem Sprachrohr zu mutieren.

Bekamen in "Deutschland von Sinnen" auch die Homosexuellen ihr Fett weg, weil es dem Mann gegen den Strich geht, so bekommen nun auch die ehemaligen Fans seiner Katzen-Krimis es faustdicke.

Wie kann ich zurück nehmen, Bücher von ihm gelesen zu haben ... obwohl ich das gerne täte? Gelesen ist gelesen. Und wie gut ich es fand, dass jemand Krimis rund um Katzen geschrieben hat, erinnere ich noch.

Nun ist er in die Falle seiner eigenen, seltsamen Gedankenwelt getappt gleich einer Maus, die von einer Katze verspeist wird - aber erst darf sie noch um ihr Leben kämpfen. Sein Verlag hat ihn zu Recht fallen lassen, selbst die Krimis werden nicht mehr ausgeliefert. Gut so. Konsequent "Flagge" gezeigt, obwohl schon sein Buch "Deutschland von Sinnen" dies gerechtfertigt hätte.

Was ist wann bei ihm so dermaßen schief gelaufen, dass aus dem Seelenverwandten der Katzen ein Bruder der Nazis wurde? Eigentlich lehren einen gerade Katzen, dass man leben und leben lässt - und die Welt ziemlich gelassen betrachtet. Sie geben inneren Frieden und Seelenfreuden, und alles Laute und Dumme ist ihnen zutiefst zuwider.

Ohne Not töten Katzen nicht. Und da sind wir wieder bei seinen Katzen-Krimis. Hier passieren doch tatsächlich Morde in der Katzenwelt ...

Aber das war eine herrliche Art von Phantasie, während der Autor vermutlich in den vielen Jahren den Bezug zur Realität verloren hat, die ihn auf seinem Blog und in seinen Büchern so böse und krude Worte haben formulieren lassen.

Und nun steht der Tropf und Tor und bedauert seinen Höhepunkt-Auftritt, der ihm seine finanziellen Grundlagen entziehen wird.

Für alle anderen ist es gut, zu wissen, wessen Geistes Kind er ist. Schwul-Sein ist gut, gut sein ist gut, nur so zu sein wie er, ist völlig daneben. Warum jemand wie er diesen dummen Weg beschritten hat, ist eine Frage, die nur Menschen beantworten können, die ihn kennen und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.

Guten Tag, Gruß Biene




22. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Donnerstag in Berlin bei Martin


Vorspeise: Warmer Kartoffel-Kürbis-Gurken-Speck-Salat
Hauptspeise: Salzbraten mit Rosmarinboden und Honig-Senfkruste, Furzkraut (Sauerkraut) und Herzoginkartoffeln
Nachspeise: Pflaumenklöße mit Zimt-Zucker und ein wenig Butter


Martin muss Alex' Wunschmenü kochen


Warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmecket?

Furzkraut hin oder her, ob original oder ge-covert, es schmeckt der Konkurrenz nicht, und sie einigen sich auf insgesamt dreiundzwanzig Pünktchen für Martin, der über Nacht nicht mehr ganz so weiß wie ein Halloween-Gespenst ist - aber auch als stilles Wasser, das am Ende Großes vollbringt, ausfällt.

Dafür lässt er dem Küchen-Pedanten in sich Freiraum und unterweist seine Freundin Desiree in der genauen, exakten Würfelung aller zu schnibbelnden Teilchen. Während dessen versucht der Tonmeister erfolgreich, den Hall aus der Sendung zu nehmen. Oder höre ich den nach einer Weile nur nicht mehr?

Barfuß über das sommerlich-erhitzte Berliner Pflaster marschieren Martin und seine Freundin zum Einkauf, um dort alles zu erstehen, was Alex sonst an Weihnachten glücklich macht. Alex' Wunsch passt so gut wie sein Schotten-Zelt: Zu beidem fehlt der  wirkliche Bezug. Weder ist es Weihnachten noch hat Elvis je einen Rock getragen, er hat nur Rock gesungen.

Robert, gestern eine Etage tiefer gestürzt, ist heute wieder voller Kritik-Freude. Und da er gerne Kochbücher liest, hat er jede Menge theoretischer Ahnung, die man in seinem Alter noch wie ein Schwamm aufsaugt.

Der Kartoffelsalat, angereichert mit Kürbis, schmeckt Alex angeblich besser als bei seiner Oma. Ob das jetzt gegen die Oma spricht, oder doch nur der Taktik entspringt "vor dem kulinarischen Daumen, der nach unten weist - erst einmal loben". Ein gewieftes Bürschchen im Schotten-Rock.

Wie erhofft kommt der Fall bereits mit dem Hauptgang, dem traurigen, und das arme Schwein lieb- und soßenlos wäre besser auf einem Friedhof für Kuscheltiere aufgehoben als in dieser Runde, die ihm nicht einmal die Letzte Ehre erweist.

Total-Schaden schließlich beim Nachtisch. Der fällt wegen Unfähigkeit komplett aus.

Ich sehe Martin, der einst in einem Krankenhaus mit dreihundertzwanzig anderen Leuten in einer Art Kommune lebte und versuchte, für alle Pflaumenklöße zuzubereiten. Am Ende wäre er saft- und kraftlos bewusstlos zusammen gebrochen - und trotz Krankenhaus-Location wäre kein Notarzt zur Stelle gewesen.

Gerade überlege ich, eine Broschüre für Wunschmenü-Dinner-Teilnehmer zusammen zu stellen, getitelt vielleicht "Die schlimmsten Menüs, die man der Konkurrenz antun kann". Oder kann man das sogar googlen - und all die Kandidaten stürmen diese Seite? Nix da mit Erinnerungen an Oma und Weihnachten oder Hochzeitstage und einem Menü, das es zur eigenen Taufe eines Kandidaten gab - alles nur eine feine Intrige zur Erlangung der Kohle.

Der Schlauberger bleibt Vox: Gut ausgedacht, um zu den bösen Instinkten der Leute vorzudringen. Und wie sagte schon Forrest Gump: "Böse ist ... wer Böses tut."

Guten Morgen, Gruß Biene




Donnerstag, 22. Oktober 2015

21. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Mittwoch in Berlin bei Robert


Vorspeise: Slata Fakus (tunesischer Salat) mit Hummus, dazu marokkanisches Brot
Hauptspeise: Stockfisch/Dorade auf Schmorgemüse mit Couscous
Nachspeise: Crema catalana


Robert muss Martins Wunschmenü kochen


Der Himmel über Berlin

ist wolkenlos, die Sonne knallt 36 Grad auf die Stadt und auf dem Griff nach einem "Teller bunter Knete" bekommt selbst ein so junger Typ wie Robert Hitzewallungen: Mit solch einem Gericht hat er nicht gerechnet. Martin soll es an vergangene Urlaube erinnern - als hätte er in der heißen Stadt gerade nicht genug Erinnerungen daran.

Wunschmenü gleich Dinner mit Fallstricken? Martin, der weiß wie ein Bettlaken ist, möchte unter anderem Slata Fakus. Und Robert wird nur mit viel Glück überhaupt fündig, denn bei Slata handelt es sich um ein Hotel. Ist das jetzt eine Gemeinheit von Martin, oder wurde er von Vox angestachelt, ein sehr spezielles Futter zu wünschen?

Da man auch heute nicht viel mehr als an den vergangenen Tagen über Martin erfährt, gilt der Grundsatz: Im Zweifel für den Angeklagten und gegen die üblichen Verdächtigen.

Der Stockfisch wäre auch so eine Sache gewesen! Aber Robert darf ihn durch Dorade ersetzen. Die bereitet dem ewig gut gelaunten Alex ganz schnell schlechte Laune, denn er findet ein paar Gräten ... So viel Mensch, und dann derart empfindlich, dieser Alex.

Insgesamt ist das ganze Menü überhaupt nicht geeignet, die Kohle am Ende abzuräumen.

Obwohl Robert sich jede Menge Mühe gibt und seelischen und schnibblerischen Beistand durch Sarah erfährt. Sie richtet den Youngster der Runde schnell wieder auf, als ihm vieles nicht wirklich schmeckt.

Beim Nicht-Mögen-Wollen ist Alina in vorderster Reihe dabei. Wie lange vor dem Dinner hat sie diesen Abneigung zeigenden Gesichtsausdruck vor dem Spiegel geübt? Und war ihre Mama dabei eine große Hilfe?

Petra hatte vermutlich auch nicht vor, in dieser Woche irgendetwas, das die Konkurrenz kocht, zu mögen. Zur Not passt für sie kein Rotwein zur Vorspeise. Mir passt langsam so einiges nicht an ihr.

Robert kann kochen - und mit einem selber ausgesuchten Menü hätte er den Hauch einer Chance auf den Sieg durchaus haben können - wenn man davon ausgeht, dass alles mit rechter Bepunktung zugeht.

Martin reicht die Außentemperatur von 36 Grad nicht für sein Urlaubsgefühl. Während Alex und Alina gern auf dem kurzen Wege entdeckt werden möchten und "36 Grad - und es wird noch heißer ..." schmettern. Einen  Versuch ist es allemal wert ...

Robert bekommt keinen zweiten Versuch, um die sechsundzwanzig erhaltenen Zähler zu erhöhen.

In unser aller Hauptstadt toben sich mal wieder jeweils vier Kritiker ungebändigt aus.

Guten Morgen, Gruß Biene

Mittwoch, 21. Oktober 2015

20. Oktober 2015 - Vox - Goodbye Deutschland - Simone zieht nach Side ...



Gehirnwäsche

Simone lernt Salim im Urlaub in Side/Türkei kennen, und nach neun ergiebigen Tagen löst sie ihr Leben in Deutschland komplett auf, um dem zehn Jahre jüngeren Mann fortan zu dienen und sich nach seinen Vorstellungen formen zu lassen.

Kaum beim unheiligen Lover eingetroffen, gibt sie sowohl Erspartes als auch ihre Seele ab. Ein paar Wochen später ist von der begeisterten  Verliebten nur ein Häufchen Elend noch sichtbar. Leider nicht für Simone selber ...

Die Gehirnwäsche ist vollzogen, die Hölle vorgeheizt ...

Salim, der angeblich noch nie vorher eine Frau "hatte", weiß aber ganz genau, wie man mit Frauen umgeht, um sie zu knechten, in die Knie zu zwingen und die Abhängigkeit zu erweitern.

Und er transportiert Simone in seine anatolische Heimat, die nichts vom fröhlichen Side hat. Dort ist er vielleicht ein Gleicher unter Gleichen, während Simone sich in der zweiten Reihe auch vor

seinen Schlägen hüten muss. Als hätte man hellseherische Fähigkeiten, kommen die auch prompt.

Eigentlich ein Glück, dass er so schnell sein wahres Gesicht zeigt, doch Simone entschuldigt den Schläger lieber als ihm ganz, ganz schnell weg zu laufen.

Früher hätte sie mehr Freiheiten gehabt, als sie wollte - meint sie. Heute hat sie überhaupt keine Freiheiten mehr, und das kann sie ja eigentlich erst recht nicht wollen.

Es ist jetzt an ihrer Familie, sie da raus zu holen, denn klar denken kann sie nach erfolgter Gehirnwäsche nicht mehr. Da hat sich ein Kerl ganz gewieft unter den vielen Touristinnen eine ziemlich devote ausgesucht.

Ich hoffe, sie hat noch ihren Pass und alle Zähne ... eine traurige Geschichte von einer, die auszog, das Unglück an sich zu ziehen.

Guten Tag, Gruß Biene

20. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Dienstag in Falkensee bei Berlin bei Alex

Madame Tussauds/London
Vorspeise: Weißes Tomatensüppchen mit rotem Sahnehäubchen und Parma- oder Serrano- Schinkenchips
Hauptspeise: Medium gebratenes Rinderfilet an Mini-Gemüse, grünem Petersilienwurzelpüree und dunkler Jus
Nachspeise: Marillenknödel gewälzt in Butterbröseln an hausgemachten Zwetschgenröster


Alex muss Alinas Wunschmenü kochen


Walk A Mile In My Shoes

ist die heutige Aufgabe für den sicher größten Elvis-Fan in Falkensee, denn er soll Alinas Österreich-Gedächtnis-Menü nach kochen. Und fühlt sie bei den Marillen-Knödeln schon die Wanderwege und Einkehrten in Hütten auf der Zunge, gibt es prompt darauf das Aber ...

Denn es ist Alinas wichtigster Tag mit dem größten Beitrag ihrerseits in dieser Woche, hat sie ihr eigenes fremd-gewünschtes Menü doch längst vergeigt.

Mit Geigen hatte Elvis nichts im Sinn und gegessen hat er am liebsten viele bunte Pillen: Dass Elvis nie bemerkt haben soll, das es sich hier nicht nur um Medizin, sondern um Drogen handelt, ist eine hübsche Legende, die Alex ihm baut. Aber eben nur eine Legende. Seine weitere Vergötterung des Idols geht steil die Treppe rauf - überall Devotionalien, manche vielleicht teuer erstanden. Ja, Elvis lebt in vieler Menschen Herzen  und erfreut noch heute besonders die Erbin Lisa-Marie. Erst Michael Jackson musste sterben, um den Super-Elvis vom Thron der meistverdiendenden Toten zu stürzen ...

Während Alex sich heute so einige durchaus berechtigte Lob verdient hat, denn zum Beispiel hat das weiße Tomatensüppchen richtig Geschmack - aber es will der kritischen Qualitätsprüferin Alina nicht gefallen, dass es schnell nicht mehr weiß, sondern rötlich wird. Könnte an ihrem gewünschten roten Sahnehäubchen liegen? Oder einfach an ihrer Nickeligkeit? Die "tut im übrigen nichts für sie", sondern arbeitet konsequent gegen sie.

So jung und schon so versessen auf den schnöden Geldsegen von 3.000 Euro?

Immerhin marschiert Alex zu meiner Freude mit einunddreißig Punkten an ihr vorbei.

Bis jetzt kann er noch von neuen Elvis-Glanzstücken träumen, die er sich von der Siegprämie kaufen könnte.

Aber - dann kocht ja noch der auch mit Wissen ausgestattete Robert, der die Erwartung schürt, das beste Menü aller Zeiten abzuliefern.

Oder sind nur stille Wasser richtig tief - und mit Martin ist ein Konkurrent am Start, dem es in der Tat nur ums Kochen geht - deshalb dürfte er sich trotzdem hier und da mal bemerkbar machen.

Alex ist eine Meile in Alinas Schuhen gelaufen, und ich wage zu behaupten, er hat das besser hinbekommen als es ihr gelungen wäre. Eine Maulheldin macht keine gute Köchin.

Guten Morgen, Gruß  Biene

Dienstag, 20. Oktober 2015

19. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Montag in Berlin bei Alina



Vorspeise: Fischmousse, Lachs-Garnelen-Tatar und Garnelen auf Tomaten-Rucola-Bett,  dazu ein Baguette mit Tomaten- und Zitronenbutter
Hauptspeise: Entenbrust mit Steinpilzen und Äpfeln, dazu ein Süßkartoffel-Sellerie-Gratin
Nachspeise: Karamellisierte Äpfel mit Calvados-Eis auf einem Pflaumenspiegel


Alina muss Petras Wunschmenü kochen


Donald Duck und seine Neffen Tick, Trick und Track

beklagen das unwürdige Dahinscheiden mehrerer naher Angehöriger und die unschöne Platzierung auf randvollen, lieblos aussehenden Tellern. Alles andere als den vollständigen genüsslichen Verzehr der Mit-Enten empfindet Donald als eine traurige Sache. Denn für den Müll sind sie einfach zu schade!

Anstatt die feine Brust in Tranchen zu schneiden und somit gefällig anzurichten, kommen hier die groben Klötze wie Brustimplantate auf die Teller - das Auge hat hier nichts zum Mitessen, eher etwas zum beschämten Wegsehen.

Und dabei wurden gerade diese Brüste auf einer Jagd durch halb Berlin von Alinas Mutter Kiki endlich zur Strecke gebracht. Ich wäre mal sofort ins KaDeWe gegangen - und ich kenne mich nicht wirklich aus in  Berlin. Hier gäbe es jedoch eine adäquate Adresse zum  Kaufhaus des Westens.

Petra, die sich dieses Menü wünscht - legt Wert auf regional und saisonal - verkündet sie: Steinpilze im Sommer? Lachs aus dem Wannsee undsoweiter? Es ist so ähnlich, wenn Stadtkinder der festen Überzeugung sind, dass die Milch im Tetrapak wächst ...

So betätigen sich Produkt-Designerin Alina und ihre Mutter Kiki heute als Produkt-Jägerinnen, doch am Ende kommt fast alles auf die Teller, was Petra sich gewünscht hat.

Aber so wirklich will es ihr nicht gefallen, und schon gar nicht erinnert es sie an das vor zwei Jahren genossene Menü anlässlich ihres Hochzeitstages ... Das alte, immer neue Wunschmenü-Lied! Sie gibt nach viel öffentlich ausgesprochenem Lob dann hinter dem Rücken von Alina auch nur sechs Punkte.

Bereichert wird die Runde durch Robert aus Sachsen, der Sächsisch un-sexy findet und dem wortreichen Alexander, der vermutlich Schweigen als un-sexy empfindet.

Insgesamt streicht Alina mit Hilfe ihrer Mutter achtundzwanzig Punkte ein. Das ist nicht Fisch und nicht Fleisch, aber auch für Donald Duck wären es vermutlich genug Zähler  gewesen. Er trauert noch immer um die Verwandten.

Guten Morgen, Gruß Biene


Montag, 19. Oktober 2015

18. Oktober 2015 - ARD - Tatort Dortmund - Kollaps



Kollaps

Ich habe es mit Anna Schudt gehalten "... als Zuschauerin würde ich gleich wieder ausschalten" - so ähnlich hat die Darstellerin der Kommissarin Martina Bönisch es in einem Interview gesagt. Sogar einen drauf gesetzt habe ich, denn ich habe gar nicht erst eingeschaltet.

Leider gehört ausgerechnet der Dortmund-Tatort zu den wenigen, die ich mir nicht für "Geld und gute Worte" ansehen würde. Obwohl ich mal wieder ein paar Bilder aus meiner Heimatstadt sehen könnte - doch wie ich diesen düsteren Tatort einschätze, kenne ich die abgefilmten Ecken überhaupt nicht.

Das erging mir schon bei den Schimanski-Krimis so: Die Schauplätze sind mir bis heute unbekannt und stehen unter meinem starken Verdacht, nicht alle in Duisburg gefunden worden zu sein.

Jörg Hartmann ist ein weiterer Grund: Seinetwegen habe ich (zu Unrecht) die ersten Staffeln Weissensee nicht geguckt - nach den guten Kritiken habe ich die letzte jedoch gesehen. Den Unsympath habe ich ihm 100%ig abgenommen.

Und auch als Kommissar Faber scheint er recht durchgeknallt zu sein. Er ist jedoch nicht der einzige, der mit Problemen durchs Präsidium tapert. Es wäre ja auch zu einfach, wenn die Cops mal nicht neben den Spuren wären.

Für Faber schlage ich einen guten Psychiater vor - aber ob ihm noch eine ambulante Therapie helfen könnte?

In meiner TV-Zeitung hat der Tatort die höchste Bewertung bekommen - und obwohl es die "Zeitung ist, der ich vertraue" - konnte mich auch das nicht verleiten, auch nur mal rein zu sehen.

Die Anschlußschlacht bei Günter Jauch habe ich dann eingeschaltet, als ein Afd-Typ gleich mal eine mitgebrachte  Deutschland-Fahne über seinen Stuhl gehängt hat (nur so nebenbei falsch herum), und als Ausschnitte aus seinen "Reden" gezeigt wurden, war klar: Noch ein Durchgeknallter in der ARD an diesem Sonntagabend - wenn auch auf ganz andere Art.

In der ersten Reihe - sitzt man schon mal auf Pulverfässern.

Guten Morgen, Gruß Biene

Samstag, 17. Oktober 2015

17. Oktober 2015 - Der Bienen-Stich - Doppeltes Sommermärchen



2006 goes Depression 2015

Das Sommermärchen war vermutlich in doppelter Hinsicht ein Märchen, und die Gebrüder Beckenbauer und Co. hatten ihre wahre Freude daran. Aus dem Knast lacht sich mein Liebling Uli Hoeness einen Ast, während er hofft, bald wieder zu den Gebrüdern "Grimmige Macher" zu gehören.

So viel Theater und Fähnchen und der Anschein, dass sich die Fähnchen-Fabrikanten mit reichlich Scheinchen bedankt haben.

Und die ewige Kanzlerin hat sich noch bis zu den heutigen Nachrichten über das in ihrer Alleinherrschaft stattgefundene Event gefreut. Sogar eine Deutschland-Kette hat sie getragen getragen.

Schöner konnte ein Märchen nicht sein, das ein ganzes Land in einen Rausch versetzt hat.

Doch nach dem Rausch kommt der Kater um die Ecke und meint, es war nicht wirklich so toll, sondern ein Irrtum, dem Märchen zu vertrauen.

Das sagt aber schon das Wort Märchen! Alles nur erfunden und den Nutzen haben nur die Märchen-Erzähler. Oder die Märchen-Prinzen.

Und über Deutschland geht jetzt gerade das Licht aus. Wer hat es ausgemacht? Journalisten natürlich! Leider sind sie wie meistens - zuuu spät!

Andererseits  ist Deutschland ein Märchenland. Und wer sonst hätte nicht nur 2006, sondern in jedem Jahre die Befugnis, eine Weltmeisterschaft im Fußball auszutragen?

Nach VW ist doch Fußball unser aller Leben. Oder vor VW war die Welt in Ordnung. Wie auch immer.

Was als nächstes kommt, ist die Frage:

Hat Merkel nun ein Verhältnis mit Gabriel oder ist die ZDF-Heute-Show käuflich? Und wer bezahlt eigentlich den Stolz, den wir uns alle so böse auf die Fahne schreiben.

Ratlos, an wem ich mich bereichern kann.

Guten Tag, Gruß Biene






17. Oktober 2015 - WDR - Für immer dein



Nach einer wahren Begebenheit

Für immer dein

Craig ist siebenundachtzig Jahre alt und einundsechzig davon mit Irene zusammen. Sie wird dement, und ihr drohen Gefahren in dem zweistöckigen Haus, in dem sie wohnen. So reift in ihm der Plan, auf seinem weitläufigen Grundstück - den beinahe einzigen Besitz, den beide haben - ein ebenerdiges Haus zu bauen. Und er macht sich ans Werk, an dem manch jüngerer scheitern könnte.

Für die Baubehörde verstößt er locker gegen sechsundzwanzig Bestimmungen, Gesetze und Auflagen.

Doch einer großen, lebenslangen Liebe wachsen Flügel - und  Craig baut unbeirrt weiter. Bis er vor Gericht landet ... und durch der Liebe Flügel und dem steten Gefühl, nichts verlieren zu können außer Irenes Sicherheit, auch dort den Sieg davon trägt. Immerhin steht sein Holzhaus auf einem sicheren Fundament und entspricht nur nicht manchen Vorschriften.

James Cromwell als Craig und Geneviève Bujold als seine an Alzheimer erkrankte Frau zeigen hier in ganz stiller Form großes Kino.

Verglichen mit dem Alzheimer-Auftritt eines Didi Hallervorden geht hier die schauspielerische Sonne auf. Hallervorden überzeichnet und setzt konsequent auf Mitleid, während Bujold dem Ganzen Tiefe verleiht. Im übrigen hat Hallervorden nur diesen einen Gesichtsausdruck auf Lager, der über fehlende Schauspielkünste hinweg täuscht.

In der zu Grunde liegenden wahren Geschichte begehen Craig und Irene seinen 91. Geburtstag im neuen Haus,

Zwei, die ihr Leben mehr miteinander als ohne einander verbracht haben, verstehen sich auch ohne Worte, wie eine Regie-Einstellung zeigt, in der lediglich beider Gedanken zu einem alten Tisch zum Ausdruck gebracht werden.

Der alte Tisch erzählt von den wichtigen Begebenheiten in ihrem Leben. Und dem wichtigsten: Der Liebe.

Manchmal ist leiser eben besser als Klamauk á la Hallervorden. Auch, wenn viele Leser diesen deutschen Film gut fanden. Es gibt viiiel bessere Darsteller und Filme über ein Thema, das uns alle irgendwann betreffen kann.

Und dann bin ich persönlich froh, auch einen Craig an meiner Seite zu haben.

Guten Tag, Gruß Biene

In eigener Sache: Im Moment kann ich ein paar Mails nicht beantworten. Auf einem Waldspaziergang mit meinen Hunden bin ich schlimm über einen dicken Ast gestürzt. Einen Moment nicht aufgepasst, schon war es passiert. Nun ist mein linker Arm in einer Gipsschiene, da das Radiusköpfchen gebrochen ist. Am nächsten Mittwoch ist Röntgen-Kontrolle, da weiß ich mehr.

So kann ich mich mit dem anstrengenden Schreiben bis aus weiteres nur auf den Blog beschränken. Sorry, Silvia

16. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Münster/Senden bei Jessica

Münster/Foto: S. B.

Aperitif: rosé Champagner
Vorspeise: Ceviche Mango - Ceviche mit Mango-Avocado Tatar, Limette, geröstetes Brot
Hauptspeise: Zander Queller - Zander mit knackigem Queller, Kohlrabigemüse, Safransoße
Nachspeise: Summer Crumble - Crumble mit Heidelbeeren und Vanillesoße


Wenn der Freitag Trauer trägt

... dann ist die wohl schönste Woche in Ellis Leben vorbei. Sowohl ihre Auftritte vor der Kamera als auch die Ausstrahlung der Sendung sind nun Geschichte - und übrig bleiben Geschichtchen, die sie noch ihren Enkeln erzählen kann. Dass sie mit einer Niederlage nach Punkten in ihr Alltagsleben zurück kehrt, scheint sie nicht zu tangieren.

Dafür ist sie vielleicht zu geblendet von der weißen Welt der Konkurrentin Jessica, die, bewaffnet mit Zollstock und Siegeswillen einen Durchmarsch hinlegt. Gewollt, nichts von sich preis zu geben, kontrolliert sie Küche und Peter, ihren Mann und Schnibbelhelfer. Und er muss auf seiner Stillen Treppe millimetergenaue Schnitzelchen fabrizieren.

Heißt es in einem selbstkritischen Udo-Lied "Der Mann ist das Problem" - kann man das treffsicher auf "Die Frau hat ein Problem" umdichten.

Damit dann doch noch die erhoffte gemütliche Ausstrahlung ihrer Wohnung gefunden wird, formt sie die Servietten in Hausform. Offenbar erkennen die Gäste die Absicht hinter der Serviettenform, sie scheinen sich wohl zu fühlen -

aber doch eher miteinander, wie Uschi am Ende erklärt. Ohne die Anwesenheit der Gastgeberin wäre der Abend ein noch schönerer gewesen.

Jessica erzählt, dass sie zum probe kochen nie und nimmer die Zeit gefunden hätte, was die Frage aufwirft, wie sich die viel beschäftigte Frau gleich eine ganze Woche für ihre Dinner-Teilnahme freischaufeln konnte. Da müssen ja in ihrem Betrieb währenddessen die Mäuse auf dem Tisch getanzt haben!

Und sicher hat sie nicht nur einmal probe gekocht, sondern so lange, bis sie die exakte Form alles Gewürfelten genauestens ausgetüftelt hatte.

Der Lohn für die reichlich uncoole Jessica beträgt vierunddreißig Punkte, die ihr 3.000 Euro einbringen.

Ich habe keine Ahnung, wie viel Zollstöcke man für 3.000 Euro kaufen kann, denn sehe ich Jessica vor mir, sehe ich nur diese holzigen Metermaße, die sie vor dem Kopf hat.

Und Elli tanzt sicher jetzt noch durch die Straßen von Münster. Was sind schon Punkte, wenn man so von Herzen lachen kann.

Guten Morgen, Gruß Biene





Freitag, 16. Oktober 2015

15. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Münster bei Ursula


Aperitif: Prickelwasser mit Aufgesetztem
Vorspeise: Westfälischer Knochenschinken und Calvadosmelone mit Meerrettichcreme
Hauptspeise: Kalbsragout mit Morcheln und Palffyknödel
Nachspeise: Pumpernickelstippmilch


Die Kunst bleibt eine Baustelle

und muss sich ständig neu erfinden, um sich auszubreiten und noch mehr Menschen zu erreichen. Am Ende vielleicht solche, die gerade für den nächsten Tatort oder Blockbuster neue Gesichter suchen? So vielleicht die Gedanken in Uschis Kopf, als sie sich beim Dinner beworben hat, denn

sie ist im Neben-Beruf Schauspielerin.

Und da die Kunst Flügel verleiht, stellt sie sich, unerschrocken gegen jede Rolle, sogar in die Küche und an den Herd. Dass sie sich in dem Part nicht zu Hause fühlt, lacht sie weg.

Nichts desto trotz wäre sie als Leiche im nächsten heimischen Tatort gut aufgehoben, wenn die Drehbuchschreiber einen Mord an einer Mensa-Köchin konstruieren.

Kollegin Jessica könnte im gleichen Tatort gern die Mörderin geben. Während Zeugin Elli Kommissar Thiel zur Verzweiflung treibt und er meint: Ich habe schon Professor Boerne als Pausenclown zur Seite gestellt bekommen!

Indes verschwindet Karnevalist und Kamelle-Experte Frank sang- und klanglos in einer Nebenrolle als Punktegeber. Und die vergibt er auch noch in gepflegter Langeweile, in dem er stets zur Siebener-Tafel greift.

In Ullas Kindheitserinnerungen indes spielt Kollege Alkohol die Hauptrolle, der in der Tat fähig wäre, Jessica zu Fall zu bringen. Man könnte meinen, alle freuen sich ein "Loch in den Bauch" wie Elli und Ulla, und gemeinsam singen sie "So jung kommen wir nicht mehr zusammen".

Doch so jung ist weder Jessica noch Stephanie, und Jux und Dollerei müssen harscher Kritik weichen. Für sie ist das Leben keine Baustelle mehr - in ihren Welten ist alles bereits fertig gebaut, und die späteren Ausbauten sind fest im Kopf  verankert.

Trotzdem bekommt die Schauspielerin für ihre erste Fernseh-Rolle achtundzwanzig Punkte. Eine Gage von 3.000 Euro fällt jedoch  für ihren Auftritt flach. Es bleibt bei einer Aufwandsentschädigung.

Nach dem Euro-Pott greift heute Jessica mittels Zollstock, Lineal und Stock im Hintern.

Wenn ihr da mal nicht Stephanie einen Strich durch die Rechnung macht! Das sind ja mal zwei Herzchen. Und rein mental gesellt sich trulli-Ulla zu ihnen. Ergibt drei Herzchen, aber null Sieger der Herzen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Donnerstag, 15. Oktober 2015

13. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Mitttwoch in Münster bei Edeltraud

Münster/Foto S.B.
Aperitif: Elli's Sommer-Drink
Vorspeise: Klare Paprikasuppe
Hauptspeise: Glasierte Schweinefilets, dazu Kartoffel-Baumkuchen und Frühlingszwiebeln
Nachspeise: Schwedische Schokoladentarte mit Maracuja-Eis an roter Grütze


Was lange währt, geht endlich schief

Nicht schief geht bislang Ellis elfjährige Verlobung, denn sie mündete noch nicht in einer Ehe. Warum sich Leute überhaupt verloben, muss irgendwie an der feierlichen Verkündung derselben liegen. Und heiraten muss ja auch nicht jede, der ein Ring am Finger gut steht. Elli hat auch ohne Schein ihr großes Glück gefunden, wenn es auch im Nachbar-Vorort lebt.

Vor die Kamera möchte er nicht, und Tochter Stefanie wohl nur, um wirklich zu schnibbeln, und ansonsten so unhörbar wieder zu entfleuchen, wie sie gekommen ist.

Verkäuferin wie die redselige Mutter ist sie vermutlich nicht. Die verkauft hingegen noch dem Teufel einen Schneebesen.

Und zur Freude der Dinner-Macher preist sie vor laufender Kamera die langjährige Sendereihe als das größte an, was die TV-Landschaft zu bieten hat, Ganze drei Jahre musste sie auf die Teilnahme warten. Aber jetzt kommt Elli groß raus.

Nicht ganz so groß raus kommt ihr Menü. Das Süppchen sieht in der Tat schlaff geworden aus. Musste wohl zu lange auf seinen Auftritt warten. Der Hauptgang ist auch nicht die reinste Freude - und Nachschlag nicht vorhanden. Gehört Elli nicht zu der Generation, die immer  von allem zu viel kocht? Dass sie zu einer anderen Generation gehört, erwähnen die jüngeren zumindest gerne. Man möchte mal hören, was dieselben Leutchen sagen würden, wenn Iris Berben für sie kochen dürfte ...

Und dann das Geständnis, dass im späten Nachtischkuchen Kaffee enthalten ist! Da fürchten die Ladies gleich um ihren Schlaf,

während Elli vielleicht nach solch einem Abend lieber mit ihrem Chor ein kesses Lied intoniert oder sich auf den Weg zu ihrem Verlobten macht und mit ihm voller Freude über ihre Teilnahme beim Dinner ein Tänzchen wagt.

Sie bekommt leider trotz langer Wartezeit nur siebenundzwanzig Pünktchen.

Und während die anderen drei Damen jetzt gerade zu dieser frühen Stunde noch schlafen, sieht Elli sich ihre Stunde Berühmtheit noch einmal online an. So oder anders könnte es sein.

Guten Morgen, Gruß Biene