Samstag, 17. Oktober 2015

17. Oktober 2015 - WDR - Für immer dein



Nach einer wahren Begebenheit

Für immer dein

Craig ist siebenundachtzig Jahre alt und einundsechzig davon mit Irene zusammen. Sie wird dement, und ihr drohen Gefahren in dem zweistöckigen Haus, in dem sie wohnen. So reift in ihm der Plan, auf seinem weitläufigen Grundstück - den beinahe einzigen Besitz, den beide haben - ein ebenerdiges Haus zu bauen. Und er macht sich ans Werk, an dem manch jüngerer scheitern könnte.

Für die Baubehörde verstößt er locker gegen sechsundzwanzig Bestimmungen, Gesetze und Auflagen.

Doch einer großen, lebenslangen Liebe wachsen Flügel - und  Craig baut unbeirrt weiter. Bis er vor Gericht landet ... und durch der Liebe Flügel und dem steten Gefühl, nichts verlieren zu können außer Irenes Sicherheit, auch dort den Sieg davon trägt. Immerhin steht sein Holzhaus auf einem sicheren Fundament und entspricht nur nicht manchen Vorschriften.

James Cromwell als Craig und Geneviève Bujold als seine an Alzheimer erkrankte Frau zeigen hier in ganz stiller Form großes Kino.

Verglichen mit dem Alzheimer-Auftritt eines Didi Hallervorden geht hier die schauspielerische Sonne auf. Hallervorden überzeichnet und setzt konsequent auf Mitleid, während Bujold dem Ganzen Tiefe verleiht. Im übrigen hat Hallervorden nur diesen einen Gesichtsausdruck auf Lager, der über fehlende Schauspielkünste hinweg täuscht.

In der zu Grunde liegenden wahren Geschichte begehen Craig und Irene seinen 91. Geburtstag im neuen Haus,

Zwei, die ihr Leben mehr miteinander als ohne einander verbracht haben, verstehen sich auch ohne Worte, wie eine Regie-Einstellung zeigt, in der lediglich beider Gedanken zu einem alten Tisch zum Ausdruck gebracht werden.

Der alte Tisch erzählt von den wichtigen Begebenheiten in ihrem Leben. Und dem wichtigsten: Der Liebe.

Manchmal ist leiser eben besser als Klamauk á la Hallervorden. Auch, wenn viele Leser diesen deutschen Film gut fanden. Es gibt viiiel bessere Darsteller und Filme über ein Thema, das uns alle irgendwann betreffen kann.

Und dann bin ich persönlich froh, auch einen Craig an meiner Seite zu haben.

Guten Tag, Gruß Biene

In eigener Sache: Im Moment kann ich ein paar Mails nicht beantworten. Auf einem Waldspaziergang mit meinen Hunden bin ich schlimm über einen dicken Ast gestürzt. Einen Moment nicht aufgepasst, schon war es passiert. Nun ist mein linker Arm in einer Gipsschiene, da das Radiusköpfchen gebrochen ist. Am nächsten Mittwoch ist Röntgen-Kontrolle, da weiß ich mehr.

So kann ich mich mit dem anstrengenden Schreiben bis aus weiteres nur auf den Blog beschränken. Sorry, Silvia

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