Maui |
Vorspeise: Marinierter Büffelmozzarella auf Fenchel-Melonen-Salat plus selbstgebackenes Brot
Hauptspeise: Gedünstetes Seeteufelfilet auf Kräuterrisotto plus Zitronentopping
Nachspeise: Himbeersorbet auf Rosmarin-Balsamico-Sand plus Minzpesto
Materielle Kultur
ist Gesches Studiengang, und wenn ich das richtig verstanden habe, so ordnen diese Studienabsolventen später Menschen nach ihrer Kleidung, ihren Wohnungen undsoweiter ein - und sicher auch danach, wie sie ihr gekochtes Essen auf Tellern und auf welcher Art von Tellern präsentieren.
Oh je! Wo soll ich anfangen? Bei dem verbauten Haus, einem architektonischen Ausrutscher? Aber es ist ja nur gemietet - obwohl, aussuchen dürfen sich Leute schon, was sie anmieten.
Dann kommt Schnibbelhilfe Dana ins Spiel - und stört mehr als sie hilft, was aber Gesche überhaupt nicht aus irgendeinem Konzept bringt. Vielleicht hält Dana das Sendeformat auch für den Versuch einer Comedy-Show und lacht an den falschen Stellen.
Und dann kommt der große Gesche-Auftritt in dem Kleid, auf dem es von Papageien nur so wimmelt, und ich möchte gar nicht wissen, was ein gewisser neuer Superstar namens Guido dazu sagen würde.
Ich decke mal den Mantel des Schweigens über all die Papageien ...
Zum Aperitif mixt sie einen Eimer voll Erdbeeren und kippt dann ein Schnaps-Gläschen Rum in das Ganze. Gesche hofft auf natur-fröhliche Menschen, die keiner Nachhilfe benötigen. Obwohl: So ein Aperitif an einem Dinner-Montag, der sollte schon ein bisschen mehr Lockerungs-Stoffe beinhalten.
Von Natur aus völlig locker ist natürlich Wolfgang, der als Propagandist die Taschen-Spieler-Tricks beherrscht - denn ihm entkommt keine, der man nur irgendwie eine Tasche umhängen kann. Nur ich bin gegen so was auf immun geimpft worden. Und wo in der materiellen Kultur sollte ich auch diese Taschen einordnen, die er so erfolgreich vertickt? Wieder Schweigen.
Nachdem Gesche weder Wert auf eine gebügelte Tischdecke noch auf ordentliche Sets gelegt hat, von der Deko gar nicht zu sprechen, richtet sie in eben der gleichen Art die Teller an:
Farblos, unattraktiv, ideen-los, aber mutig alles auf den Vorspeisen-Teller geklatscht und vorher den Mozzarella mit entschlossenen Fingern auseinander gerissen.
Traurig ist auch der Hauptgang, was seine äußeren Werte angeht. Die inneren können ja stimmig sein, man weiß es nicht. Aber bei einem Dinner gilt nicht, dass nur die inneren Werte zählen, schon gar nicht, wenn man es perfekt titeln möchte.
Gesche bekommt zweiunddreißig Punkte, und das ist mal jede Menge Zahlen-Kultur für Finger ablecken und dann Fisch anfassen zum Beispiel.
Aber sie zeigt sich als fröhliches Haus - zählt das auch in der materiellen Kultur? Keine Ahnung, denn ich kenne diesen Nischen-Studiengang nicht.
Guten Morgen, Gruß Biene
Guten Morgen BB,
AntwortenLöschendeinem Kommentar habe ich eigentlich nichts hinzu zu fügen.
Als ich den schludrig gedeckten Tisch sah, dachte ich schon, das kann nicht
perfekt werden.
Dann lieber Platzsets mit einfachen Servietten.
Vielleicht ist das aber die neue Kultur und ich habe keine Ahnung.
Gesche machte einen fröhlichen, unaufgeregten Eindruck auf mich, in vielen
Dingen zu lässig.
Die Finger schleckt man nicht ab, auch nicht wenn man sich unbeobachtet glaubt.
Da ich bei der Vorstellung immer unaufmerksam bin, hielt ich sie für eine
nette Frau in mittleren Jahren.
Klarer Fall von "denkste".
Die Vorspeise hätte mich nicht gereizt, der Seeteufel war richtig gut, Risotto
ist nicht so meins.
Angerichtet zur Tischdeko passend, farb-und lieblos.
Das Dessert rundete den Eindruck ab, ein Essen bei Mutti an einem ganz gewöhnlichen Sonntag.
Schmackhaft, nahrhaft und lieb gemeint.
Mal sehen was die Woche so bringt.
Die Truppe wird sich weiterhin gut verstehen.
Am letzten warmen Tag grüßt Anna