Dienstag, 27. Oktober 2015

26. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Klingenmünster/Pfalz bei Sabine


Aperitif: Blanc de Noirs mit weißem Weinbergpfirsich
Vorspeise: Lachstatar mit Avocado-Espuma an Wildkräutersalat
Hauptspeise: Rinderfilet Sous Vide gegart mit Sauce Bérnaise, Fächerkartoffeln und Gemüsespaghetti
Nachspeise: Himbeermousse im Schokoladenmantel an marinierten Beeren und Joghurteis


Soul-Kitchen

und nein, ich habe es keine Nummer kleiner, denn Sabine bekommt insgesamt fünfunddreissig Punkte,

obwohl sie weder den Espuma-Schaum noch das Eis oder gar den Schokoladenmantel vor der Kamera zubereitet hat. Nachdem ihr Eis in der Eismaschine war, hätte es noch vierundzwanzig Stunden in die Kühltruhe gemusst!? Sagt sie!

Die Vorspeise sieht gut aus - mit dem Espuma-Schaum als Clou obenauf. Das Rinderfilet ist ein Traum samt der Beilagen. Auch der Nachtisch passt in die 35-Punkte-Kategorie.

Unbestritten kann sie kochen, doch man sollte sich auf das beschränken, was man wirklich in der Zeit, bevor die Gäste eintreffen, zubereiten kann.

Zu  dem einer Beerdigungs-Nachfeier würdigen Gesteck auf dem Esstisch hätte der anwesende Pfarrer ein paar Worte verlieren dürfen.

Verloren sind die meisten Worte für mich, die David spricht: Ich verstehe seinen Dialekt nur ansatzweise und ungern.

Es gibt auch Kritik an der Würzung der einzelnen Komponenten, und die kommt besonders von ihrem sie seit Jahren verschönernden Friseur. Und das nach dieser absolut spontanen und herzlichen Begrüßung für ihn.

So kann sich die ganz frisch Verliebte nun entspannt zurück lehnen und die Woche genießen, ein paar ihrer 200 Paar Schuhe durch die Pfalz tragen und hoffentlich fair punkten.

Von hier bekommt sie neun Punkte, einen Punkt Abzug für die seltsame Ausrede rund um das Eis. Und auch Avocado-Espuma hätte sie zeitnah zubereiten können.

Guten Morgen, Gruß Biene



5 Kommentare:

  1. Sabine hatte eine fachkundige Schnibbelhilfe, wenn man die mal so bezeichnen
    darf.
    Leider lassen die Spielregeln das zu und auch die sog. Vorbereitungen tags zuvor.

    Da Sabine sehr gekonnt in ihrer Küche werkelte, nehme ich zu ihren Gunsten an,
    es war alles ihr Werk.

    Eigentlich hätte ich alles sehr gern gegessen, es sah zumindest gelungen aus.

    Wer meckern will, der hat mit fehlender oder zu starker Würze immer eine sichere
    Bank.
    Davon machte ja der unverständlich sprechende( David? ) reichlich Gebrauch.

    Der noch nette Frisör machte ja anfangs den Vorschlag hochdeutsch zu sprechen.
    Das gefiel dem kleinen Meckerkopp nicht.
    Im heimischen Dialekt meckert es sich besser.

    Gemessen an dem, was wir in den letzten Wochen geboten bekamen, gefiel mir
    der Abend gut.
    Ob die 35 Punkte berechtigt waren, wird sich zeigen.

    Höhere Erwartungen habe ich an den Frisör und an den Pfarrer.
    Lassen wir uns überraschen.

    Aus dem frühlingshaften, sonnigen Berlin grüßt Anna

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  2. Was macht eine gute Köchin aus?

    Sabine hatte ein erstklassiges Menü serviert. Die Bestandteile, die live, vor der Kamera fabriziert wurden, liessen erkennen, dass hier eine geübte, leidenschaftliche Köchin zu Werke ging.

    Sie arbeitete mit ausgesuchten Waren, das konnte man sowohl beim prächtigen Filet, als auch angesichts des Bilderbuch-Lachses erkennen.

    Ihre Kochkurserfahrungen flossen in die besonderen Extravaganzen, wie den Avocado-Espuma und die hauchdünne Schokoladenumhüllung des Desserts ein.

    Auch das geübte Aufschlagen der Bernaise war Indiz dafür, dass Sabine sich schon lange nicht mehr mit dem kleinen Einmaleins der Küche zufrieden gibt.
    Das weckte natürlich Erwartungen.

    Aber:
    Genau wie das unsägliche "GelaNtine", das unzählig wiederholte "zuviiiii"-Gerät, die Bezeichnung "Mousse" für einen Nachtisch der eindeutig keine Mousse war und eben, BB erwähnte es bereits, die vielen vorgefertigten Komponenten des Dinners:

    Der letzte Zacken einer perfekten Krone fehlte eben. Was mich zur eingangs gestellten Frage zurück bringt:

    Die ich eben so beantworten würde, dass eine gute Köchin es versteht, mit besten Materialien optimal umzugehen, das heisst ihnen die natürlichen Aromen und Geschmäcker zu entlocken und daneben mit Kräutern und Gewürzen individuell und kreativ eigene Akzente zu setzen.

    Wie oft habe ich mich geärgert, gut zubereitetes Fleisch, Gemüse, Sosse auf dem Teller gehabt zu haben und wegen mangelnder Würze einfach nur gepflegte Langeweile zu empfinden.

    Es heisst dann immer, der Eigengeschmack des tollen Materials solle nicht verfälscht werden - das ist doch Bullshit!
    Alles Ausrede für fehlenden Mut der Köchin oder eben (noch) fehlendes Können.

    Denn genaud darin liegt doch das letzte Talent, die wirkliche Begabung, das einzigartige, die Prise gewisses Irgendetwas, die nicht im Rezept steht...

    Der unhöfliche Frisör ging mir tierisch auf den Keks mit seiner unverschämten, schroffen Art, die liebenswürdige GG bei Tisch stets und ständig vor den Kopf zu stossen - aber:
    Der Mann hatte absolut nicht unrecht!

    Warum z.B. eine Bernaise über dieses Megafilet fliessen lassen, wenn man den Estragon darin nur ahnen kann?
    Warum lasche Kräuterbutter an Fächerkartoffeln, wenn das aromatische Upgrade geschmacklich nicht mehr auffindbar ist?

    Und warum so ein Schickimicki Gemüse wie diese neutralen Zucchini-Spaghetti, eine unpassende Beilage zu dieser ansonsten runden Hauptspeise.

    Und last, warum ein Avocado-Espuma voller Mühe aufsprühen, wenn es dann nicht mehr hergibt als eben grüner Schaum?

    Eins ist klar, das ist Meckern auf höchstem Niveau - die Sabine hat ihre 8-9 Punkte souverän verdient, aber gerade angesichts ihres offensichtlichen Könnens, hätte man den letzten Schmelz doch gerne auch noch gehabt.

    Immerhin tut es gut, kochen könnende Menschen zu sehen, dank Untertiteln kann man ärgste Dialektsünden verschmerzen...

    Sehr sonnige Grüße sendet Susi

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    1. Ich nicht - ich hasse Untertitel. - lol Auch sehr sonnige Grüße, man könnte denken, der Frühling kommt.

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    2. Habe wie immer das lol vergessen, denn: natürlich hasse ich auch Untertitel und dieses Dialekt-Genuschel finde ich alles andere als putzig, zumal es bei mir gruselige Erinnerungen an eine Pfälzer Familie in einem Skiurlaub wach rief.

      Das waren Mama Hilde, Papa Günther und das Wölfsche, 11, alle blitzsauber, mustergültig und spießig bis zum Anschlag.

      Alle im Übrigen nicht zu verstehen.

      Auf der Piste hängte sich das Wölfsche immer an mich und meinen Mann ran (mit Mitte 20 gehörten wir zum Jungvolk auf der Hütte) er hatte viel Spass miit uns.

      Wir pieselten uns immer fast in die Overalls, wenn das Wölfsche rief: "Ei, famahinnadebömm, fammaunna runnanei?"
      Wir lessen ihm dann den Vortritt und kapierten so, dass er hinter den Bäumen fahren wollte und zurück unten runter an den Lift.

      Bis heute - also einige Jahrzehnte später, ist dieser Kauderwelschspruch immer noch geflügeltes Wort in unserer Familie, sogar meine Tochter benutzt "unnerunnernei"

      Leider wurde Wölfsche des Abends in seinem Familienzimmer vom erziehungsberechtigten Günther regelmäßig vermöbelt, Ordnung mußte wohl sein..
      Grusel, wie gesagt, jedesmal, wenn dieser Dialekt erklingt.

      Aus dem Postrauma grüßt Susi

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    3. Dann sind wir uns ja einig, liebe Susi. Smileys gibt es hier ja Gottseidank nicht. Obwohl die manchmal hilfreich sein können, kann man es auch leicht damit übertreiben.

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