Montag, 12. Oktober 2015
11. Oktober 2015 - Tatort Niedersachsen - "Verbrannt"
Verbrannt
Bali wird verdächtigt, mit falschen Pässen zu handeln - und darum von den Bundespolizisten Falke und Lorenz observiert. Beim Zugriff rastet Kommissar Falke regelrecht aus und richtet ihn schlimm zu. Es mag sein, dass er so überreagiert, weil Bali seine Kollegin zuvor grob angefasst hat. An andere Möglichkeiten möchte man bei Falke auch gar nicht denken. Jedoch leidet Falke nachhaltig unter seinem Ausraster, denn
es kommt noch schlimmer.
In der Zelle einer verschworenen Gemeinschaft von Revier-Polizisten verbrennt Bali noch in der Nacht, angekettet an Händen und Füßen. Dienststellen-Leiter Werl spricht davon, dass der Verdächtige sich selbst angezündet hat.
Dieser Tatort erinnert an den wirklichen Todesfall des Oury Jalloh, an dessen Ende die Verurteilung eines Polizisten zu einer Geldstrafe stand. Auch Oury Jalloh war angekettet und ist verbrannt.
Nun müssen Falke und Lorenz die internen Ermittlungen übernehmen - und sehen sich schnell einer seltsamen Ansammlung von "Kollegen" gegenüber, die ein vermeintliches, selbst interpretiertes Recht in die eigenen Hände nehmen.
Ganze elf Minuten soll der Todeskampf Balis gedauert haben. - Warum wird überhaupt jemand an Händen und Füßen gefesselt, der zuvor schlimm zusammen geschlagen worden ist? Er hätte schon an seinem eigenen Erbrochenen sterben können, auf dem Rücken liegend, wehrlos, hilflos.
Ausgebrannt von ihrem Job ist auch Kommissarin Lorenz. Und da geben ihr die katastrophalen Zustände in den eigenen Reihen erst recht Grund, alles hinzuschmeißen. Obwohl genau das auch ein Grund sein könnte, dabei zu bleiben.
So ist es wohl doch nur die Schauspielerin, die hier ihren Job schmeißt ... und nicht die fiktive Kommissarin.
Am Ende gesteht der Täter: Ein noch junger Polizist. Er will Bali angezündet haben. Doch bevor Falke und Lorenz aus ihm heraus bekommen, wer ihn dazu angestiftet hat, erschießt dieser sich. Auch ein Fehler Falkes, der den Täter einen Moment zu lange aus den Augen lässt.
Der wirkliche Schuldige wird zwar nicht überführt, aber es ist der, der schon die ganze Zeit über dem Geschehen als Bestie in Menschengestalt schwebt: Dienststellen-Leiter Werl, der sich selber größenwahnsinnig Hagen (nach dem aus der Nibelungen-Sage) nennt, und einen abscheulichen letzten Auftritt als Wahnsinnsgestalt hinlegt.
Ein schrecklicher Gedanke, dass von der Seite die meiste Gefahr ausgeht, die eigentlich zum Schutz aller Bürger unterwegs sein sollte. Hier ist es ein Verein zum reinen Selbstzweck, der seine rassistischen und menschenverachtenden unterirdischen Triebe auslebt. Und man möchte nicht wissen, was die Kollegen Polizisten sonst noch alles auf dem Kerbholz haben.
Hoffentlich eine Ausnahme. Obwohl schon in dieser Berufs-Sparte eine Ausnahme eine zuviel wäre.
Guten Morgen, Gruß Biene
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