Mittwoch, 7. Oktober 2015

6. Oktober 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Oldenburg bei Anna



Aperitif: "Moin Moin"
Vorspeise: "Krüderblubber" - Kräuterschaumsuppe mit Krabben
Hauptspeise: "Gut Burgerlich" - Rindfleisch-Patty im Roggenbrötchen mit Paprika-Mayo und BBQ-Soße, Rucola, Tomate und Grana Padano an Hasselback und karamellisierten Möhren
Nachspeise: "Verliebt in den Norden" - Waffelherzen auf einem Rote-Grütze-Schleier


Kann man das weglachen?

Überstrukturiert stehen zwei Töpfe auf dem Herd, deren Inhalt Zettelchen sind, die später dringend daran erinnern sollen, welcher Topf für welche Speise benutzt werden muss. Welches Kapitel der Küchen-Psychologie muss ich hier bemühen, um darin eine Macke zu erkennen? Und: Kann man dass weglachen? Oder ist es einfach nur zum Heulen?

Untermotiviert benutzt sie in der Folge jede Menge von Zutaten, die von vorneherein das Wort "perfekt" ad absurdum führen:

Fertigbrühe, Ketchup, Mayonnaise aus dem Glas, gefrorene Kräuter, Fertigmixgetränk, das als "Moin Moin" von ihr unter neuem Label "verkauft" wird undundund. Vielleicht ist sogar der Waffelteig ein fertig gekaufter, denn wie sie ihn zubereitet, sehe ich nicht.

Ihre Schürze, die La Dolce Vita verspricht, befindet sich somit ebenso auf dem Holzweg wie es ihr Freund Christian war, als er sie beim Dinner "angemeldet" hat, weil sie so gut kochen kann. Oder weil sie so hübsch ist? Oder weil er einfach nur mal eine Woche Ruhe vor ihr haben wollte?

Ich bin erst einmal froh, dass ihr Dinner-Abend mit einem stinknormalen Burger als Highlight über die Bühne ist und Anna wieder in den Hintergrund treten darf, denn die polarisierenden Rollen in dieser Woche haben bisher Gesche und Wolfgang inne.

Und so erscheint Gesche heute als ockergelbe Blumenwiese und trifft dabei natürlich nicht so ganz das berühmte Gelb,

unterbrochen durch die Farbe Schwarz, mit der einst zur Meisterschaft des BVB's Wolfgangs Hecke vereinstreu eingesprüht wurde.

Anna spielt auch Fußball, denn es gefällt ihrem Ego, zu gewinnen. Doch weder im Fußball noch beim perfekten Dinner ist ein teilnehmender Verein oder eine einzeln kochende Möchte-Gern-Siegerin am Ende auch tatsächlich auf der Gewinner-Seite.

Mit einunddreißig Punkten liegt sie nach zwei Tagen auf dem zweiten Platz. Und das ist bekanntlich der erste Verlierer-Status. Ich gönne es ihr von Herzen.

Und Wolfgang wünsche ich dringend, dass er am Ende der Fußball-Saison wieder eine schwarz-gelbe Hecke bekommt.

Zu diesem Zeitpunkt ist diese Dinner-Woche längst weggelacht.

Guten Morgen, Gruß Biene

2 Kommentare:

  1. Palabra, palabra, palabra...

    Den Mund hat sie sich fusselich geredet, unsere Plapperrella, dampfplauderisch gekonnt begleitet vom ebenso veranlagten Freund.

    Nachdem die üblichen Selbstbeweihräucherungen abgefeiert wurden "ich bin ja so verückt und so kreativ, da hat er mich einfach angemeldet".
    Und bla bla bla..

    Das Äquivalent zu den inhaltsarmen Sprechblasen fand auch kulinarisch statt:

    Convenience und fertige Versatzstücke wurden zusammen gefügt, gerührt, gemixt und geschüttelt - selbiges widerfuhr auch wieder und wieder dem langen Blondhaar - Shake it Baby, shake it!

    Was soll man zum Menü ernsthaft sagen?

    Kräuterschaumsuppe aus aufgekochtem Glasfond, Sahne und TK-Kräutern:
    Kipp it Baby, kipp it.
    Dann, noch weit vor der Zeit, frische Kräuter mit dem Zauberstab reingeschreddert, ich hatte den Verdacht, dass das eher der Farbe, als dem Aroma geschuldet war..

    Einzig das urplötzlich aufgetauchte Walnussmischbrot (Whodunit?) fand ich löblich.

    Der Hauptgang: Superchallenge diese Woche: Hefeteig!!
    Da patscht man im Ofen auf rohem Teig herum? Wieso, weshalb, warum? Bake it, Baby, bake it.
    Was dann ja letztlich auch die weltbewegende Lösung des gar nicht mal so kniffligen Problems war.

    Ansonsten: Ein Burger ist ein Burger ist ein Burger.
    Ob man ihn nun von oben nach unten, von vorne nach hinten oder nach Art dekonstruierter Kunst angreift.
    Öde!

    Und wer mir die drängende Frage beantwortet, was die 2 glasierten Karotten daneben zu suchen hatten, der gewinnt einen virtuelle Blumentopf.

    Jaa und dann der Nachtisch, soweit so langweilig, und warum gab es kein Vanilleeis? So kenne ich dieses friesische Dolce jedenfalls.

    Es ist schön, wenn eine Runde nett und harmonisch ist, aber so schlicht gestrickt muss die Sache ja nun auch nicht gleich sein.

    Ich war geschafft, als Plapperella endlich mit der Show "Ich und mein Leben als Ich" fertig war.

    Einen Zettel habe ich allerdings vermisst in der Antidemenz-Post-it-Sammlung:

    "Freund, Bezugsquelle: Facebook" hätte doch dem Helferlein gut auf der Stirn kleben können...

    So, mehr fält mir dazu echt nicht ein, feuchte Regengrüße sendet Susi

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  2. Beim Lesen des Menüs dachte ich, das kann doch wohl nicht wahr sein.
    Nur weil Burger bei der jungen Generation beliebt sind, kann man doch diese
    essenstechnisch schwer zu handhabenden Dinger nicht salonfähig machen.

    Ich hatte mal eine Chefin die war so vornehm, die hat jeden Mittag ihr Knäckebrot
    mit fettarmen Käse mit Messer und Gabel verspeist.
    Ein Vergnügen dabei zu zuschauen.

    Ähnlich seltsam war es gestern.
    Gesche , diese Frohnatur in unpassender Kleidung, setzte ihre Ankündigung in
    die Tat um und matschte das Kunstwerk aus einander.
    Es musste ja traditionsgemäß erst die Tomatenscheibe verzehrt werden.

    Ich bremse mich jetzt mal, Kochkunst habe ich nicht gesehen, Menschen die
    etwas davon verstehen , auch nicht.
    Stopp, der heutige Gastgeber scheint eine Ausnahme zu sein.

    Lassen wir uns überraschen.
    Anna ist eine Hübsche, sie war im TV, alles ist gut.

    Hier hat uns jemand die Sonne gemopst.
    Gruß Anna

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