Donnerstag, 1. Oktober 2015

30. September 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - "Wer ist der Profi" - Mittwoch in Karlsruhe bei Matthias


Aperitif: Sommernachtstraum mit diversem Fingerfood
Vorspeise: Lachs mit Kaffeeöl, Gurkennest, Meerrettich und Lakritz-Basilikumkaviar im Apfelrauch
Hauptspeise: Ibericorücken mit weißem Quinoa, gefüllten Artischockenböden, mediterranem Gemüse und Safran-Chorizosoße
Nachspeise: Bratapfel im Glas mit Zimteis


Wo viel Rauch ist, lodert vielleicht auch ein Feuer ...

und insgeheim hoffe ich darauf, dass dieses ein kleines bisschen ausbricht. Aber nichts passiert, und Matthias bleibt ein Unbekannter. Ganz konzentriert auf die Chose Kochen, fällt kein Happen Privates wirklich für die Zuschauer ab. Er hat zwei Kinder, seine Ehefrau heißt Marion und kürzlich haben sie einen wunderschönen Urlaub im Indischen Ozean verbracht, mehr Amuse Zuschauer gibt es kaum.

Wenn ich dann sein karges, beinahe lieblos eingerichtetes Wohnzimmer mit der roten Couch und dem Flatscreen (viel mehr steht da nicht drin) allein schon mit dem Amuse Gueule vergleiche, sind die Happen zum Aperitif weitaus attraktiver anzusehen.

Seiner um einige Jahre jüngeren Frau Marion erklärt er erst einmal haarklein den Job einer Schnibbelhilfe, indem er ihr genaueste Anweisungen fürs Schneiden diverser Gemüse erteilt. Entweder traut er ihr nicht viel zu - oder er ist einfach so gestrickt, dass er keinem außer sich selber traut.

Die Gute muckt auch nicht im geringsten auf, sondern arbeitet ihm hilfreich zu, so gut sie kann.

Kennen gelernt haben sie sich im Zahntechnik-Labor, und das klingt ebenso glaubhaft wie kurz und knapp und "mehr wird hier nicht erzählt".

Und während Matthias gekonnt zu Werke geht, fällt mir auf, dass ich in dieser Woche den Namen "Daniel" noch nicht einmal gehört habe. Sind denn um Himmels Willen keine Daniels mehr vor Ort? Oder hat auch Vox endlich genug von dem überstrapazierten Daniel-Quatsch?

Vorgestern neben Hassan der größte Kritiker, gestern beim Kochen abgeschmiert, gibt sich Rumpelstilzchen Stefan heute begeistert in seinen Bewertungen über Matthias' Dinner. Als Belohnung gibt er gar neun Punkte, nur einen Hauch vom perfekt empfundenen Menü entfernt.

Hassan bleibt kritisch - und mit sieben Punkten in der unantastbaren goldenen Mitte der Bewertungen - und vielleicht hat er recht, vielleicht auch nicht. Ich mag das von hier aus nicht wirklich beurteilen.

Schon zur Vorspeise steigt Rauch unter den Glasglocken aus, um dann den ersten Gang freizugeben. Eine schöne Sache, aber so irre abgefahren nun wieder nicht. Und vielleicht auch längst überholt, dieses Kochen mit Show-Effekt.

Ein Gastgeber, der zum Sender (und vielleicht auch sonst) auf Distanz geht, legt insgesamt eine gute Leistung hin - nur von Hassan auseinander klamüsert bis nichts mehr wirklich gut ist  - aber ehrlich gesagt, hätte ich bei ihm nicht am Tisch sitzen mögen.

Mir wäre nach zehn Minuten spätestens jeder Gesprächsstoff ausgegangen, und nur vom Essen allein werde ich leider nicht satt und zufrieden.

Guten Morgen, Gruß Biene

Gerade erst bemerkt: Dies war mein 1.000 Beitrag an dieser Stelle - habe ich nicht gezählt, sondern das Google-Blog-Zählwerk.

5 Kommentare:

  1. Guten Morgen BB,
    Glückwunsch zur 1000! Ganz schöne Leistung.

    Gestern war ich auch wieder gelangweilt, es wurde gut gekocht, es wurde zumindest
    von 2 Teilnehmern auch anerkannt, aber eigentlich soll ja nicht nur das
    Menü perfekt sein, der Gesamteindruck zählt..

    Da haperte es gestern wirklich an der Unterhaltung.

    Nun sind die Gäste aber auch nicht das Gelbe vom Ei.

    Der Montagskoch mutierte zum kleinlichen Erbsenzähler und Hassan , tja der
    hatte plötzlich Kenntnisse in der Lebensmittelbranche.

    Egal ob er derProfi ist, ich mag ihn nicht. Mir wird schlecht wenn ich sehe wie der
    mit dem Besteck rumfuchtelt, wie er die Gabel zum Mund führt und dort noch eine
    halbe Drehung macht.
    Für mich ein prolliger Klugsch......

    BB wenn es sein muss, streiche den Satz.

    Ob die Punkte gestern gerecht waren , weiß ich nicht.
    Verglichen mit den Vortagen war es das beste Menü. Aber was will das schon
    besagen.

    Unter den Blinden ist der Einäugige König.

    Nun werde ich mich wieder meinen Pflichten widmen, ich wünsche noch einen
    schönen Tag.
    Gruß Anna

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, Anna - ihr habt aber auch schon jede Menge geschrieben seit dem 14. März 2014 - seitdem gibt es den Blog. Einen sonnigen Tag - wie hier - wünscht Silvia

      Löschen
  2. Entschuldigung ihr Lieben - bin im Erntestau, 15 Kg Trauben, pflücken, abpuhlen entsaften, abfüllen ...hat uns völlig überrascht die Weinranke, seit Jahren nur für Schatten gut und jetzt das...

    Aber nun, besser spät, als gar nicht, obwohl - wenn ich an Marion denke, die arme schüchterne Schnibbelmaus, versteckt hinter dem gnädigen Vorhang aus dichtem Blondhaar, die dachte bestimmt: "Herr lass es bald vorbei sein", während sie mit gesenktem Haupt ein Gemüschen nach dem anderen zerhäckselte, sauber und akkurat, wie der Herr es befahl.

    Ja der Meister der Geschmacksknospen, der Gaumenkitzler alleroberster Zungenfreuden, Hosianna und Gebenedeit sei er meinetwegen.

    Wenn ich trotzdem einmal unverblümt meine Meinung äußere, dann gebe ich gleich vorweg nehmend gerne zu, dass ich gustatorisch von vorgestern, hinterm Mond von Obertupfingen stamme, Aber:

    Ich finde es eklig, schönen Lachs in Salzwasser ein zu weichen, ihn dann in labbrige Plastikfolie zu wickeln und in den labbrig beheizten Ofen zu legen.

    Ich finde es zudem vollkommen überflüssig, Lachs mit Lakritz zu konfrontieren und diese Begegnung in meinem Munde stattfinden zu lassen - das erscheint mir geradezu aberwitzig überflüssig.

    Ich ruinierte mir als Kind bereits die Milchzähne mit der Kombi Lakritz/Schokolade - mehr Paarungserlebnisse dieser Art braucht mein Leben nicht!

    Ach Gott ja und dann noch das Kaffeeöl - Hilfe und nochmal Lakritz:

    Diese Kaviarbastelei mit der Basilumsaat und dem Lakritzextrakt und dann noch Gurkenspaghetti mit Limone vakuumiert und aromatisiert, dazu Meerettich und dann noch das Urbi et Orbi, der päpstlich Rauch - irgenwer musste ganz schön husten...

    Nee Leute: Das war multiple Persönlichkeit zum Essen, ich fand es überkandidelt und für mich unergiebig.

    Den Hauptgang dagegen hat Thomas besser, weil schlichter angelegt:

    Das Ibericoschweinchen sah zwar leider ein wenig trocken aus, aber bei dem leckeren Fleisch geht sich das auch so noch aus.

    Die Safranchorizososse fand ich der Knaller, die klaue ich auf jeden Fall, so sämig lecker, fein und würzig, tolle Idee - auch die Artischockenböden mit der würzigen Wurst zu füllen, klasse!

    Das Gemüse gefiel mir ebenfalls, das Gemecker darüber, "zu laff" fällt auf den Nörgler zurück, man muss schon differenziert schmecken können, gerade die Patissons sind fein und samtig, aber keinesfalls "laff" .

    Quinoa - mir persönlich gefällts nicht so besonders, aber es ist endlich mal etwas anderes im Beilagen Einerlei.

    Beim Dessert hatte Matthias, glaube ich einfach die falsche Backform gewählt - eine flachere Geschichte wäre der Bratapfel-Teigmischung besser bekommen, denn der schien mir von den Zutaten her sehr lecker, auch das werde ich nachmachen.

    In Kombinationmit dem sahnigen Zimteis, super, leider war wohl der Bratapfel im Glas unten noch nicht ganz durchgebacken.

    Trotzdem sahen wir gestern das bislang beste Menü.
    Und Matthias? Der spielt nur, der ist kein echter Koch, da bin ich sehr sicher.

    Tschüß für heut, liebe Grüße Susi

    AntwortenLöschen
  3. TA TA TA TA !!

    Glückwunsch zur 1000! Auch von mir, bin vorhin, trotz anderen Vorhabens, drüber hinweg gehuscht. Deshalb nun ein extra-Tusch.
    Bis morgen, schlaf gut liebe Silvia, Herzliche Grüße von Susi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für den Tusch, Susilein, gehen wir ins nächste Tausend. - Es ist ziemlich kalt heute morgen, nur 7 Grad. Gruß Silvia

      Löschen