Freitag, 30. April 2021

30. April 2021 - Kurzgeschichte in 2 Teilen: 1. Teil: "Der alte Mann und (s)ein Hund"

 



Kurzgeschichte in 2 Teilen
1. Teil
Der alte Mann und (s)ein Hund


John

John war der Unsichtbare. Der unsichtbare Nachbar, der einstige unsichtbare Kollege, der Unsichtbare, wenn es in der Öffentlichkeit darum ging, als Erster in den Bus, die Bahn oder ins Kino zu gelangen. Das lag nicht an seinem Äußeren, denn unattraktiv war er nicht. Er war der leise Typ, einer, der mit Worten nicht umgehen konnte und das auch nicht wollte. John war derjenige, der stets an die Seite ging, sobald hinter ihm jemand drängelte, und der Mann, der sich niemals in seinem Leben in den Mittelpunkt gestellt hatte.

Das entsprach seiner Natur, und er fühlte sich durchaus wohl in seiner Haut. Seinen Nachbarn schenkte er beim Begegnen ein leichtes Kopfnicken, und alle waren der Überzeugung, er wolle mit niemandem Kontakt haben und sei arrogant. John wusste, wie die anderen ihn einschätzten, und es war ihm kein Bedürfnis, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Inzwischen war er 75 Jahre alt geworden, und von diesen vielen Jahren hatte er 50 in einer westdeutschen Großstadt verbracht - aber ursprünglich stammte er aus Ullapool in Schottland. Das ist ein kleiner Küstenort in den schottischen Highlands, den er nicht nur physisch vor langer Zeit hinter sich gelassen hatte, sondern auch gefühlsmäßig. Nach dem Tod seiner Eltern, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, zog es ihn fort aus der Enge eines kleinen Ortes in einem wenig besiedelten Landstrich. Und er, der Mann so weniger Worte wie möglich,

entschied sich, in ein anderes Land zu übersiedeln, in dem er die Sprache erst erlernen musste. Sein Vater hatte ihm oft vom Ruhrgebiet erzählt, und da er nicht weiter würfeln mochte, aber es ihn dringend aus seiner Heimat wegzog , entschied er sich für die Großstadt Dortmund. Das hatte den kleinen Hintergrund, dass er, falls es ihn doch einmal nach heimatlichen Klängen überkam, dort britische Kasernen vorfinden würde ... er könnte in den dortigen britischen Siedlungen Kontakte knüpfen ...

John knüpfte jedoch niemals Kontakte zu seinen Landsleuten, und er wohnte von Anfang an eher weiter entfernt von den Kasernen als näher dran.

Die deutsche Sprache erlernte er mittels Kursen recht schnell. Offenbar war er sprachbegabt, wie er damals feststellen konnte.

Beruflich war er bis zu seiner Berentung als Schornsteinfeger tätig gewesen. Die Höhe vieler Häuser machte ihn weniger schwindelig als die ausschweifenden Worte seiner Mitmenschen.

Nach Feierabend und an den Wochenenden führte er ein zurückgezogenes, aber kein unglückliches Leben. Er war zufrieden mit seinem kleinen Leben - und Abwechslung sammelte er in der Natur. Er liebte es, Wälder zu durchstreifen und menschenleere Naturschönheiten zu durchwandern.

John war glücklich über den Frühling, den Sommer, den Herbst und auch dem Winter. Alle waren seine Jahreszeiten, sie waren seine Freunde.

Da er ein gutaussehender Mann gewesen war und zudem auch noch Schornsteinfeger, den jeder einmal anfassen wollte, wenn er ihn auf der Straße traf,

hatte es auch Frauen gegeben, die ihm offen ihr Interesse gezeigt hatten. Und das lag nicht nur an dem verbrieften Glück, das eine Berührung seiner schwarzen Kluft verhieß, sondern so einige weibliche Wesen waren im Laufe der Jahre ehrlich an John als Person interessiert gewesen.

Manchmal empfand er sich selbst als wunderlich, dass er so interessenlos gegenüber menschlicher Gesellschaft war. Vor Jahren hatte er daran gedacht, einen Psychologen aufzusuchen ... er hatte es schnell verworfen, denn mit einem Therapeuten hätte er viel zu viel reden müssen.

Im Grunde hätte er die eine oder andere Frau vielleicht gern einmal um sich herum gehabt ... aber nicht zum Interessensaustausch mittels Worten, sondern vielleicht zum wortlosen Spazierengehen und gemeinsamen stillen Genießen. Auch im Berufsleben beschränkte er sich auf die dringend nötigen Worte und mochte nicht über etwas Überflüssiges plänkeln.

Tief im Innern war er in etwa der schüchternste Mensch auf dieser Welt.

John wusste um seine mentale Schwäche und hatte sich damit arrangiert. Und jetzt mit 75 Jahren wollte er gewiss keine Änderung anstreben. Sollten ihn andere für arrogant halten ... dann ließen sie ihn zumindest in Ruhe und suchten keinen Kontakt.

Nur in manchen Nächten fragte John sich, wie viel Sinn es hatte, dass er auf dieser Welt lebte. Gut, sein Beruf war wichtig oder zumindest ebenso wichtig wie viele andere gewesen. Damit hatte er sogar hin und wieder den Leuten eine kleine Freude gemacht und ihre Berührungen stoisch "ertragen".

Aber wem in seinem Leben hatte er selber und freiwillig je Freude gebracht? Regelmäßig schob er solche Gedanken beiseite ... es war müßig, über sich selber nachzudenken, wenn man doch nicht bereit war, sich auch nur ein Stück weit zu ändern, sondern in ewig alten Mustern starr verweilen wollte.



Der alte Mann

Selbstmitleid war John genau so fremd wie das Hingewandtsein zu anderen Menschen. Seine größte Leidenschaft neben der Natur galt den Büchern: er liebte Abhandlungen über philosophische Themen ebenso wie clever konstruierte Kriminalromane oder auch Gedichtbände.

Manchmal stieg er in sein Auto, um in benachbarte Länder zu fahren. Dort war er dann genau der Einzelgänger, der er auch zu Hause war. Ebenso liebte er es, in guten Restaurants essen zu gehen. Wenn er dann allein an einem Tisch saß, kamen ihm beim Anblick all der anderen Besucher keine bedauernden Gefühle für sich selbst in den Sinn ... John war gern allein. Woran das lag, wusste er nicht einmal. Er war so, er hatte sich selber akzeptiert und schon lange hinterfragte er sich auch nicht mehr. Jedes anders geführte Leben wäre nicht seins gewesen ... so war er zumindest authentisch.

Liebe war ihm nie begegnet. Das konnte Zufall sein oder auch der Mangel an Gelegenheiten. Aber immerhin war er viel unterwegs, sah auch viele Menschen ... aus diesem Grund lag es eher nicht an einem Mangel an Gelegenheiten, sondern war tief in ihm selber verwurzelt.


Der alte Mann und (s)ein Hund - die Begegnung

In seiner unmittelbaren Nachbarschaft galt John, wie bereits erwähnt,  als ein doch etwas seltsamer "Vogel", der sich niemals in kleine Pläuschchen verwickeln ließ. Er grüßte mit einem winzigen Lächeln auf den Lippen und ging weiter. Man wusste dies, und man nahm ihn, wie er eben nun einmal war. Er störte schließlich niemanden, beschwerte sich niemals, wenn die Kinder zu laut waren oder eine Party länger dauerte, als es seiner Nachtruhe gut tat.

An einem Samstagnachmittag machte er seinen gewohnten Spaziergang durch den Park, der in der Nähe lag. Sein Tag war durchgetaktet: morgens fuhr er zu einem Wald, nachmittags besuchte er den "Rosen-Park".

An diesem Tag regnete es, aber John hatte seinen Regenhut aufgesetzt und fand es einfach nur schön, dass an Regentagen weniger Leute unterwegs waren als sonst. Er bewunderte die Rosen, die gerade mit ihrer  üppigen Schönheit protzten. Sie erinnerten ihn an die Rosen von Ullapool, obwohl Rosen auf der ganzen Welt irgendwie ähnlich aussahen ... und tief in Gedanken versunken fragte er, ob er sich nicht doch noch einmal auf den Weg in seine alte Heimat machen sollte ...

als ihn etwas Feuchtes an der linken Hand anstupste. Er zog automatisch die Hand schützend an seinen Körper und blickte sich nach der Ursache dieser Berührung um ...

und neben ihm stand ein Mischlingshund, der ihn mit großen Augen ansah.

John schüttelte automatisch die von dem Hund zuvor berührte Hand und ging weiter.

Der Hund folgte ihm. Er folgte John eine volle Stunde lang, in der er seine Runden durch den Park drehte.  Und nicht nur das, das Tier folgte ihm auch bis zu seiner Haustür ... John schloss diese dann rasch auf, schlüpfte schnell hindurch und schlug sie dem kleinen Hundekerl vor der Nase zu.

Am nächsten Tag hatte John den Hund längst vergessen, doch offenbar war es umgekehrt überhaupt nicht der Fall. John wollte morgens zu seinem Auto gehen, um zum etwas weiter entfernten Wald zu fahren, als der Hund ihn schwanzwedelnd vor der Haustür begrüßte.

"Was machst du denn hier?" fragte John. "Hast du kein Zuhause?" Natürlich war ihm klar, dass der Hund seine Worte nicht verstand, aber er fühlte sich geradezu herausgefordert, etwas zu sagen ... der Hund sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an,

aber John konnte das nicht erweichen.


Alle Tage wieder

Dieses Hunde-Spielchen dauerte fünf Tage: an jedem Tag stand der Hund vor Johns Haus, begleitete ihn durch den Park (hätte er es geschafft, er wäre wohl auch morgens hinter Johns Auto hergelaufen) und brachte ihn zurück nach Hause, um dann allein vor der Tür zurückgelassen zu werden. Offenbar hatte dieser Hund viel Geduld.

Als John nach fünf Hundebegleit-Tagen in seine Wohnung zurückkam, fiel ihm plötzlich ein, dass der kleine Kerl vielleicht Hunger haben könnte. Nun ja, er war nicht sein Hund. Und wenn er kein Herrchen oder Frauchen hatte, musste eben die öffentliche Hand dafür sorgen, dass er in ein Tierheim kam. Aber während er sich sein Steak briet, plagten ihn unvermittelt Gewissensbisse. Er nahm das Fleisch aus der Pfanne, viertelte es und ging zur Tür hinaus.

Der Hund lag vor dem Haus und sprang sofort auf, als er John sah.


Wem gehört der Hund?

Er warf ihm unbeholfen die Fleischstücke hin, die der Hund sofort hinunterschlang. John hatte nie ein Haustier besessen, aber er fühlte gerade so etwas wie die nie gekannte Verantwortung einem anderen Lebewesen gegenüber.

Er wusste, dass viele Hunde einen Chip implantiert hatten, die Aufschlüsse über seinen Besitzer gaben. Um diesen Chip auszulesen, musste er einen Tierarzt aufsuchen. John googelte in seinem Handy nach dem nächsten Tierarzt

und machte sich langsam auf den Weg dorthin, in der Hoffnung, dass der Hund ihm folgte. Der Weg war nicht weit, aber er führte an einer stark befahrenen Hauptstraße entlang. Brav folgte der Hund ihm auf den Bürgersteigen. John hätte auch sein Auto nehmen können,

aber er wusste nicht, ob dieser Streuner überhaupt Autos kannte und nicht ängstlich darauf reagieren würde. So viele Gedanken hatte er sich schon lange um niemanden mehr gemacht ...

Die Praxis wurde von einer jungen Ärztin geführt, und an der Rezeption saß ihre Mutter. Diese hatte früher für ihren inzwischen verstorbenen Mann als Praxishelferin gearbeitet und nun für ihre Tochter. Die Frau war sehr freundlich und begrüßte zunächst den Hund,

bevor sie sich John zuwandte. "Was fehlt dem süßen kleinen Kerl denn?"

John berichtete in knappen Worten, wie er den Hund gefunden hatte - oder hatte der Hund nicht eher John gefunden? Und er wolle ihn nun zu seinem Besitzer zurück bringen. Dafür musste der Chip ausgelesen werden.

"Ja, ich verstehe. Er macht allerdings den Eindruck, dass er schon länger auf der Straße lebt", antwortete die erfahrene Tierarzt-Assistentin.

John hoffte, dass die Frau sich nun des Hundes annehmen würde, denn in seinen Augen hatte er bereits mehr als seine Pflicht getan und das Tier in Sicherheit gebracht.

In dem Moment kam die Tierärztin aus ihrem Sprechzimmer, und John erfuhr nebenbei, dass sie die Tochter dieser Frau war, aber dass er den Hund erst einmal wieder mitnehmen sollte ... wenn es ihm möglich sei ... die Ärztin war einfühlsam, auch, weil  sie erfahren hatte, dass der Hund herrenlos war und ihm nicht gehörte.

"Ich bin Katja Musebrink", stellte die Ärztin sich vor, "es wäre sehr freundlich, wenn Sie den Hund mitnehmen und morgen wieder vorbei kommen würden. Dann kenne ich mit einem bisschen Glück den Namen seines Besitzers." Sie ließ sich von ihrer Mutter ein Gerät reichen, und tatsächlich gab es eine Registrierungs-Nummer auf einem Chip frei.

Aus einem Grund, den John sich nicht erklären konnte, sagte die ältere der beiden Frauen: "Und ich bin Sabine Fengler."

Mutter und Tochter wollten John einfach in das Schicksal des Hundes involvieren. John war plötzlich noch unsicherer als sonst, und er wusste nicht, wie er sich entscheiden sollte. Er hatte nie ein Haustier gehabt, nicht einmal für einen Tag ...

ohne weiter nachzudenken, dreht er sich um und verließ fluchtartig die Praxis der Tierärztin.

Nicht alle Geschichten können gut ausgehen, dachte John während seiner Flucht.

Fortsetzung folgt
Copyright Silvia Gehrmann


30. April 2021 - Walpurgisnacht: Der Hexentanz in den Mai


Walpurgisnacht:
Der Hexentanz in den Mai


Auch in dieser Corona-Zeit gibt es eine Ausnahme von der Regel, und der Brocken öffnet in der Walpurgisnacht seine Flugschneisen zum Anflug mit viel Abstand zueinander. Doch sind vor dem riesigen Fest der selbsternannten und selbsterkannten Hexen durch das Infektionsschutz-Gesetz einige Hürden in die diesjährige Veranstaltung eingebaut:

Vor dem Abflug müssen die Besen - dreimal hex hex und schwarzer Kater - desinfiziert werden, und die Besen dürfen keinesfalls untereinander ausgetauscht werden.

Vor dem Brocken gibt es einige Corona-Teststationen, die jeweils hinreichend ausgeschildert sind, so dass auch Test-Unwillige nicht daran vorbei fliegen können. Wer dennoch versucht, einen Test zu verweigern, wird beim Weiterflug durch Lichtschranken sofort identifiziert und aus dem Luftverkehr gezogen ... und nicht nur das: ein extra aufgebautes Container-Dorf dient

an diesem Tag als ein Durchgangs-Gefängnis für sämtliche Maßnahmen-Verweigerer und Corona-Leugner ... oder was einer Hexe sonst noch einfallen könnte, wie man die Gesetze gegen sich aufbringen kann.

Demonstrationen sind streng verboten, egal, gegen wen oder was sie sich richten. Hexenfreiheit bedeutet nicht Narrenfreiheit!

Vor zügelloser Frechheit gegenüber Ordnungskräften und sonstigen Ausschweifungen wird eindringlich gewarnt!

Es ist außerdem verboten, dass sich Männer als Frauen verkleiden und auf fremden Besen in die reine Frauen-Domäne eindringen.

Man hofft eben auch, dass Frauen im allgemeinen vernünftiger sind ... selbst, wenn sie sich als Hexen sehen.

Allerdings gilt vorsorglich für alle Hexen ein Alkoholverbot, dessen Einhaltung streng überwacht wird. Einige mobile Einsatzkräfte der Ordnungshüter werden stetig mit Alkohol-Tests unterwegs sein und diese stichprobenartig ohne errechenbare Reihenfolge durchführen.

Wie das mit den Tests abläuft ... wissen inzwischen alle, und alle würden gern einmal wenigstens auf einem Besen davon fliegen dürfen.

Eine weitere Regel: für zweimal geimpfte Hexen gilt nicht das gleiche wie für nur einmal geimpfte: zweimal Geimpfte dürfen ihre Nasenschutz-Masken für den Genuss einer Zigarette vorübergehend abnehmen, falls sie sich räumlich deutlich von allen anderen Hexen entfernen.

Für nur einmal geimpfte Hexen muss noch eine Ministerpräsidenten-Konferenz einberufen werden, deren Ergebnis hoffentlich in letzter Sekunde den Brocken-Stürmerinnen mitgeteilt werden kann.

Wer nun immer noch den Abflug machen möchte, kann gerne seinen Besen putzen, desinfizieren und startklar machen.

Wer zu Hause bleiben möchte, kann ungestört einen Hexentanz aufführen ... und darf sogar Alkohol trinken.

Prost!


Guten Tag, Gruß Silvia 

29. April 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Oberhausen bei Julia


Vorspeise:
Möhrensüppchen mit Baguette
Hauptgang: Kartoffelstampf mit Lammkarree, Bohnen im Speckmantel und Rotweinsoße
Nachtisch: Schokoladenparfait und Himbeerspiegel


Die Frohnatur Julia

gibt sich Mühe, hat viel Freude, lacht, kichert und erzählt, denn sie hat einfach Spaß, in dieser TV-Sendung mitwirken zu können. Selbst gegen die Einwände ihrer eigenen Familie "das schaffst du bestimmt nicht" hat sie sich mit ihrer Bewerbung durchgesetzt. Obwohl sie heute keinen wirklichen Treffer landet, ist es seit Tagen die erste Sendung, bei der ich nicht dem Einschlafen näher bin als der Aufmerksamkeit.

Sahan und Julia sind Eltern des 7 Monate alten Liano, und sie kennen sich seit 10 Jahren. "Ich war total besoffen, als wir uns kennenlernten", erzählt Sahan.

Man sieht, dass es auch für den 1. Eindruck eine 2. Chance geben kann ...

Julia träumt von einem eigenen Cafe ...


Das Menü

... und für dieses Traum-Cafe sollte sie verinnerlichen, dass es keine gute Idee ist, zum Beispiel flüssige Schokolade aus einer Tüte (ist mir im Supermarkt noch nie aufgefallen) zu verwenden ... aber vermutlich werden gerade in Bäckereien und Cafes solche Produkte verarbeitet.

Auch die von ihr geliebte Ordnung muss sie dann mehr zu ihrem Programm machen, denn sie landet in einem mittleren Küchen-Chaos, das vermutlich und am Ende doch nur durch viel mehr Küchenübungen zu vermeiden wäre.

Besonders beim Schneiden der Lammkarrees spielt sie den "Gott des Gemetzels" nach, und ich drücke ihr die Daumen, dass das Fleisch nicht auf den Küchenboden plumpst. Als ich höre, dass das Lammfleisch von einem türkischen Metzger und zumindest und angeblich nicht aus einer Massenzucht stammt, habe ich mehr Mitleid mit dem Lamm als mit Julia:

Schächtung von Tieren kann ich keineswegs befürworten! Das ist abscheulich!

Insgesamt kommt Julias Menü nicht gut an.


Fazit

Manche ihrer Gäste und auch Julia selber hängen am Esstisch, als wären sie Bergleute, die nach einer langen, harten Schicht im Schacht schnell und hungrig Essen hinunterschlingen. Allerdings sieht man solche Essgewohnheiten auch in anderen Regionen, nicht nur im Ruhrgebiet.

Sabine erwartet oder erhofft zumindest, weil sie Schokolade nicht wirklich gern mag, eine Alternative hierzu ... obwohl ich ganz sicher nicht alle Menschen aus dem Ruhrgebiet kenne, so habe ich im Laufe meiner Lebensjahre viele, viele kennengelernt. Niemand war je ähnlich abgedriftet, eine Alternative für etwas einzufordern, auf das er weder allergisch reagiert, noch dass es zu abstoßend ist, um es essen zu können. Einfach ein kleines Stückchen probieren, und dann den Geschmack und die Herstellung benoten ... fertig!

Aber lustig wird es auch noch: An der Wand hängt ein oller Schinken Bild, das Venedig zeigt. Die Gäste sezieren, diskutieren, raten und sind doch ratlos, welche Stadt darauf abgebildet sein könnte. Ich denke zunächst, dass Julia und Sahan ihre Hochzeitsreise nach Venedig gemacht haben könnten ... Irrtum meinerseits.

Julia weiß ebenfalls nicht genau, welche Stadt das ist ... sie vermutet jedoch, dass es Venedig sein könnte.

Offenbar haben sie alle in der Pandemie nur vergessen, wie weltberühmte Städte gerne bildlich dargestellt werden, damit jeder sie sofort erkennt.

Die Punkte: Je 6 geben Alexander, Sabine und Lisa, 7 gibt die andere Julia, die am Dienstag gekocht hat.

Mit 25 Punkten muss Julia und kann Julia zufrieden sein.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Donnerstag, 29. April 2021

28. April 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Oberhausen bei Alexander


Vorspeise:
Mango-Ingwer-Suppe mit Gamba-Spieß, dazu Currybaguette mit süß-saurem Dip
Hauptgang: Teriyaki-Hähnchenspieße auf pikantem Kokos-Limetten-Reis, dazu Ofenpaprika
Nachtisch: Mango-Eis im Schokoladennest mit lauwarmen Quarkwaffeln


"Der Hahn im Korb"

ist immer eine gute Idee, obwohl gerade diese Sendung gern auch mehr männliche Teilnehmer verträgt. Im Tierreich ist das anders, und jeder zweite Hahn im Hühnerhaufen wäre einer zu viel und würde zu Kriegszuständen unter den Hähnen führen.

Hier in Oberhausen und Umgebung ist es sehr friedlich, und wenn auch alle und sogar Sabine selber als die Kritischste ansehen, bringen ihre Beanstandungen ein bisschen Schwung in die Gruppe. Wenn einem ein Sekunden- oder Minuten-Schlaf droht, wird der sofort abgewendet, sobald Sabine ihre Urteile über die Menüs abgeben darf.

Alexander ist mit 27 Jahren ein recht junger Vater, von Beruf Betriebstechniker und aus Leidenschaft ein Schalke 04-Fan.  Schalke und Borussia Dortmund spalten das Ruhrgebiet ohnehin in zwei Lager, wenn man nicht eher Fan von eigenen regionalen Vereinen ist. Zumindest spielt Schalke heute keine Hauptrolle, denn

Alexander darf fürs Fernsehen kochen.

Ich glaube, er kocht sehr gern.

Etwas sehr gern zu tun, heißt allerdings nicht zwangsläufig, dass man es auch beherrscht. Aber Alexander ist sicher auf einem guten Weg.

Dass man in dieser Sendung ein wirklich perfektes Dinner sieht, geschieht ohnehin recht selten.


Fazit

Wie die ruhige Emscher, die sich 83 km in engen Begrenzungen durchs Ruhrgebiet schlängelt, und nicht wie der Rhein oder die Ruhr, die das Land dominieren,

plätschert Alexanders Abend vor sich hin. Das liegt nicht allein an dem ruhigen und ausgeglichen erscheinenden Alexander, sondern an der unnötigen Überlänge der Sendung. In der Kürze liegt

die Würze. Manchmal sitze ich hier - ganz wie in früheren Ruhrgebietszeiten - auf heißen Kohlen und hoffe auf das Ende der Sendung.

Im Klartext empfinde ich die Viertelstunde, die man sich sparen könnte, als verlorene Zeit, und als Füllmaterial des Senders, um kein Geld in andere Sendungen investieren zu müssen.

Ich muss Alexander nicht zusehen, wie er zum Beispiel unbeholfen eine Mango zerlegt und den Zuschauern damit auch noch etwas erklären möchte.

Die Punkte: 9 gibt Lisa, je 8 Julia II (sie kocht am Donnerstag) und Sabine, 7 ist Julia I (sie hat am Dienstag gekocht) das Dinner wert.

Mit 32 Zählern liegt Alexander an der bisherigen Spitze.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Mittwoch, 28. April 2021

27. April 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Oberhausen (heute Dorsten) und Umgebung bei Julia




Vorspeise:
It´s a Match! Parmesan steht auf Paprika und Brot
Hauptgang: Wine not? Kuh küsst Knödel und Karotte
Nachtisch: Heiß-kaltes Happy-End auf Beerenspiegel


Hausfrau Plus

So bezeichnet Julia sich, ihre Kochkünste und ihren Thermo-Mix in enger Verbindung, und schon legt sie los, um in Dorsten zwei Sterneköchen Konkurrenz zu machen. Ach nein, sie will ja gar keine Sterneköchin sein, sondern nur die Hausfrau plus.

Drei kleine Töchter halten Julia sicher auf Trab, so dass sie selbst in den letzten zwei Wochen vor ihrem Dinner-Tag keine Zeit gefunden hat, eine Soße zu kochen. Wirklich viel aktive Zeit der Köchin nimmt die Soßenherstellung zwar nicht in Anspruch, aber Julia ist sicher, dass auch zwei Fertigfonds reichen, um beim "perfekten Dinner" glänzen zu können.

Um die Industrie nicht darben zu lassen, greift sie außerdem zu Brühwürfeln und Tiefkühl-Kräutern.

Vox hingegen greift tief ins Archiv, um die erloschenen rauchenden Schlote wieder auferstehen zu lassen. Das lässt mein westfälisches Ruhrgebietsherz allerdings nicht einen Moment höher schlagen. Vielmehr frage ich mich, wann das Ruhrgebiet endlich den Ruf vom verrußten tiefen Westen verliert, als gäbe es hier ausschließlich Zechen und Bier und ... na ja, Curry-Wurst.

Der Autor der Sendung legt Daniel Werner Wörter in den Mund, die unsere Region ebenfalls und aus seiner Sicht wohl hinreichend beschreiben sollen:

"Als ob man sich schon lange kennt", meint Alexander glücksselig über diese Dinner-Gruppe.

"Wirklich überraschend ist dies in einer Ruhrgebiet-Woche ja nicht", kontert der Dinner-Kommentator.

Als wären wir hier allesamt und im Sauseschritt vertraulich und ungefiltert kontaktfreudig.


Fazit

Beschreibungen wie von Julia ausgewählt "Kuh küsst Knödel und Karotte" gehen mir gegen den Strich. Eine tote Kuh küsst niemanden mehr.

Julias Hauptgang ist, entgegen der süßlich-kitschigen Beschreibung, misslungen.

Was jemand an einem flüssigen Kern im Schoko-Kuchen derart begeistert, verstehe ich nicht. Aber bitteschön! Julia sagt selber, dass sie schon bei ihrer Menü-Planung auf die Nummer Sicher geachtet hat, und so steht auch in der Menü-Beschreibung nichts von einem flüssigen Kern, der kommt als Überraschung ... oder eventuell auch nicht durchgebacken auf die Teller.

Die Hausfrau plus bekommt insgesamt 29 Punkte: Je 8 von Julia II und Alexander, 7 von Lisa und 6 von Sabine ...

Sabine ... ich musste eine Weile überlegen, an wen sie mich erinnert, und dann fiel mir Prinz Charles' Ehefrau Camilla ein.

Des Weiteren erinnert mich dieses Dinner an "Nichts neues unter der Sonne" - noch nicht einmal ein bisschen Mut.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Dienstag, 27. April 2021

26. April 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Oberhausen bei Lisa



Vorspeise:
Cremiges Gemüse mit Ingwer-Sahne, Wurzelbaguette
Hauptgang: "Lang wird´s gut"- Wurzelgemüse schleicht durch Paris
Nachtisch: Trio aus: Süß . Sauer . Fruchtig


Dinner mit Spitzentechnologie

Im Gegensatz zu separaten einzelnen Schüsseln, in denen man Teig für Kuchen und auch Sonstiges zusammenrührt, hat der Thermomix einen erheblichen Vorteil:

die dazugehörige Schüssel macht jeder nach Gebrauch sofort sauber, denn ihre Arbeitseinsätze sind noch nicht zu Ende.

Lisas Thermomix ist im Dauer-Power-Einsatz. Ich bin überhaupt nicht gegen solche Hilfsarbeiter in der Küche, aber für einen Koch-Wettbewerb hinterlässt das ein "Geschmäckle".

In Lisas Hauptgang ist Roastbeef am Stück vorgesehen, und nach dem Anbraten von nur zwei Seiten parkt sie es im Backofen, streng vernetzt mit einem Thermometer, aber vor allem dem Internet,

das ihr schließlich anzeigen muss, wann der Braten servierfertig ist.

Warum sie für ein paar Stücke Ananas, die, nebenbei gesagt, niemandem auf dem Hauptgangteller fehlen würden, einen riesigen High-Tech-Grill anwirft ... ich weiß es nicht.

Im übrigen weiß ich auch nicht, was "Wurzelgemüse schleicht durch Paris" in der Menü-Beschreibung bedeuten soll. Oberhausen ... okay, meinetwegen, wenn man schon dichterisch unterwegs sein will, aber was hat das mit Paris zu tun hier bei Lisa in Oberhausen?

Nur am Rande erwähnen möchte ich, dass auch hier im Ruhrgebiet die Soße Soße heißt und nicht Soose (das wissen weder Lisa noch einige ihrer Gäste). Jetzt, wo ich das schreibe, kommt eine Erinnerung: die Soße ist eine Cafe de Paris-Soße. Die hat der Thermomix bereits am Vortag zubereitet, unterstelle ich jetzt einfach mal ...


Fazit

Lisa wohnt in einem netten Haus mit Mann, zwei Kindern, einer Dogge und dem Hausschwein "Titus". Titus ist bereits 16 Jahre alt und lebt seit 2 Jahren in ihrer Familie. Sicher gut für das niedliche alte Schweinchen ist der geschützt liegende Schlafplatz,

aber sind seine Krallen nicht viel zu lang für den Fußboden? Es gibt eine gute Tierklinik in Lisas Nähe!

Leider kenne ich mich mit Mini-Schweinen nicht aus.

Dafür hat Lisa eine Menschenkenntnis, die mich nicht nur an ihr baff erstaunt: nach ein paar Minuten äußert sie, dass sie

ältere Teilnehmer erwartet hat (als wäre dies eine Strafe, der sie entkommen ist) und spießigere - woher sie weiß, dass von den Leuten an ihrem Tisch niemand ein Spießer ist - ich habe keine Ahnung. Übrigens ist Sabine 56 Jahre alt, aber das hat Lisa bei ihrem Schnellschuss übers Alter vermutlich übersehen. Ich schiebe dieses sowie andere unbedachte und voreilige Äußerungen auf die Anspannung, vor Kameras zu stehen. Da zählt auch in dieser Sendung:

so viel Plappern wie möglich, egal, ob sinnvoll oder sinnlos oder einfach nur dumm.

Meine Menschenkenntnis ist anders: zwar kann ich jemanden auf Anhieb sympathisch finden, aber dass ich irgendeinen Menschen in ein paar Stunden (oder gar ein paar Minuten) durchschaue, kommt niemals vor. Dazu sind Menschen im allgemeinen zu kompliziert.

Die Punkte:

Je 8 geben die beiden Julias, eine kocht am Dienstag, die andere am Donnerstag, und Alexander, 7 Zähler zückt Sabine.

31 Umdrehungen sind eine gute Ausgangsposition für Lisa auf dem Weg durch diese Ruhrgebiets-Woche.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Montag, 26. April 2021

25. April 2021 - Schwarzwald-Tatort: "Was wir erben"

 
Personen:
Franziska Tobler - Eva Löbau
Friedemann Berg - Hans-Joachim Wagner

Gesine Rathmann - Jenny Schily
Richard Rathmann - Jan Messutat
Toni Wood - Johanna Polley
Zofia Janczak - Janina Elkin
Elisabeth - Marie-Anne Fliegel

Buch: Patrick Brunken
Regie: Franziska Schlotterer



Tatort
"Was wir erben"

Bereits zu Beginn werde ich verführt, an diesem Krimi "dran zu bleiben", denn nachdem in vielen Tatorten die Tonqualität zu wünschen übrig lässt und Darsteller nur noch nuscheln,

ist in dieser Hinsicht hier alles in Ordnung:

der Ton ist hervorragend, die Schauspieler artikulieren sich deutlich. Es ist also nicht zu befürchten, dass ich mir die Hälfte des Films zusammenreimen muss.

Zudem agieren alle Mitwirkenden auf Augenhöhe und man erkennt, dass sie ihr Handwerk gelernt haben.


Die Handlung

Elisabeth wird ihrer Gesellschafterin Zofia die Familien-Villa vererben. Kurz nach dieser Bekanntgabe stürzt Elisabeth eine Treppe hinunter und stirbt in einem Krankenhaus eine Weile später an ihren Verletzungen.

Inzwischen kommt heraus, dass Elisabeth und Zofia vor kurzem geheiratet haben. Ein kluger Schachzug, wenn man als Erblasserin verhindern will, dass die nahe Verwandtschaft, Kinder und Enkelkind, dem eigenen letzten Willen durch spätere Gerichtsentscheidungen etwas entgegensetzen können.

Doch dann ertrinkt Zofia in einem Fluss.

Während Elisabeths Treppensturz ein Unfall ist, hat die Enkelin Toni Wood Zofias Tod zu verantworten.


Einmal mehr hat die heutige Geschichte den Hintergrund von Zwangsarbeit im 2. Weltkrieg. Elisabeths Schokoladenfirma ist mit diesen traurigen Altlasten behaftet. Zofias Vater war einer dieser Zwangsarbeiter, eine ältere Schwester wurden ihm und seiner Frau weg genommen ...

und ich bin nicht sicher, ob diese Schwester nun Elisabeth ist oder nicht. Meine Unsicherheit resultiert diesmal nicht aus unverständlichen Passagen, sondern einem Moment der Unaufmerksamkeit, denn der mögliche geschwisterliche Zusammenhang der beiden Frauen wird nur kurz erwähnt ...

Dass die Enkelin Toni schließlich Zofias Mörderin ist, erschließt sich nach der Figur-Definition von Toni nicht: sie hat als einzige ein im Grunde normales Verhältnis zu der Pflegerin ihrer Großmutter und gibt sich gelassener als ihre Tante und ihr Onkel, als die Großmutter bekannt gibt, wer die Familienvilla erben soll.

Hier ist der Autor als Leger falscher Fährten zu forsch.


Fazit

Der Krimi dümpelt vor sich hin. Dass das Thema Zwangsarbeit eine Rolle spielen wird, ist schon früh zu erahnen:

Firma, Villa, eine Frau, die 2 Jahre vor Elisabeths Tod auftaucht und der sie offenbar vertraut und sie am Ende sogar heiratet ... dahinter kann man durchaus eine alte Schuld vermuten.

Der Titel "Was wir erben" bezieht sich folglich nicht allein auf weltliche Güter, sondern auch auf eine große Schuld in Elisabeths Familie und zugefügtem Unrecht und Leid in der Familie von Zofia.

Der Krimi ist ohne Ecken und Kanten und spult seine Geschichte in kammerspielmäßigen Schritten ab, und am Ende ist es völlig belanglos, wer die Täterin ist.

3 von fünf möglichen Sternen von hier aus für diesen Tatort.

Trotz des harten Hintergrundes für dieses Erbe kann der Krimi nicht wirklich fesseln, denn zu vieles wird nur angerissen und unbefriedigend aufgearbeitet.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Sonntag, 25. April 2021

25. April 2021 - Zwischen Himmel und Erde

 



Zwischen Himmel und Erde

Die Gedanken über einen Himmel sind so frei wie jeder andere Gedanke. Eigentlich tendiere ich dahin, dass es diesen Himmel nicht gibt, und wir allesamt und eines Tages in einem Nichts verschwinden und nur in den Erinnerungen jener, die uns nahe standen, weiterleben ... bis auch sie sterben ... was jegliche Erinnerung tilgt.

 Allerdings lebt man besser mit dem, wenn auch manchmal nur schwankenden Glauben an etwas Höheres, das uns am Ende alle bei sich aufnimmt und unsere Leben zu einem versöhnlichen Abschluss und ewigem Glück verhilft.

Wäre ein Himmel aber wirklich ohne Probleme?

Was ist mit der Frau, die drei Ehemänner begraben musste ... ist sie dann im Himmlischen vereint mit allen Dreien in einer Art Vielmännerei? Solche zu erwartende Zustände könnten dem einen oder der anderen glatt schon im Hier und Jetzt die Tränen in die Augen treiben.

Aber Eifersucht ist eben eine rein irdische Angelegenheit.

Und wie steht es mit Menschen, denen wir auf der Erde abneigend gegenüberstehen? Müssen wir sie im Jenseits treffen, damit uns bewiesen wird, dass wir jede Art der Abneigung, sogar jene, die bis zum Hass wetteifert, überwinden können?

Wären wir dann überhaupt noch wir selber? Und wäre dieser Zustand dann noch himmlisch?

Mit all unseren Fehlern schlagen wir uns (die meisten zumindest) trotz allem gut durchs Leben, um danach bewiesen zu bekommen, dass unsere Fehler so überflüssig waren wie unsere Abneigungen? Wir gehen durch eine Schleuse

und ruckzuck sind wir allesamt gleichgepolt: gleich freundlich, gleich liebenswert ...

So kann das jedoch auch nicht funktionieren.

Ich bestehe darauf, ein paar Menschen nirgendwo wiederzutreffen.

Aber die Tiere meines Lebens möchte ich unbedingt wiedersehen.


Guten Tag, Gruß Silvia 

Samstag, 24. April 2021

24. April 2021 - Ein würdevoller Abschied von Prinz Philip

 

Mein schönstes Rosen-Foto für Prinz Philip


Eine würdevolle Abschiedsfeier

fand am Samstag, dem 17.  April 2021 in Windsor statt. Ein Prinz dänischer und griechischer Herkunft starb als der beliebte Prinz Philip von Großbritannien, besser bekannt als Prinz Philip oder der Duke von Edinburgh.

In seiner Kindheit und Jugend führte er kein einfaches Leben, denn seine Eltern mussten zum größten Teil von den Zuwendungen der Verwandten leben. Er selber wurde hin- und hergereicht und lebte mal hier, mal dort.

Seine lebenslange "Schatten"-Aufgabe begann ein paar Jahre, nachdem er Prinzessin Lilibeth kennenlernte und sie einige Jahre später als Prinzessin Elizabeth  heiratete. Als junges Ehepaar blieben ihnen nur ein paar Jahre abseits vom Licht der Öffentlichkeit, denn schon 1952 folgte Elizabeth ihrem Vater auf den Thron.

In der Öffentlichkeit musste er fortan ein paar Schritte hinter der Queen gehen, im Privatleben soll er "die Hosen angehabt" haben. Und natürlich war er beinahe der einzige Mensch, der gegenüber der Queen ein wirklich wahres und aufrichtiges Wort aussprechen konnte ... die Distanz der Königin zu allen anderen Menschen ist naturgemäß riesig groß - und ob je ein Premier-Minister mit ihr Klartext gesprochen hat, ist ungewiss ... 

Tony Blair hat ihr nach dem Tod Dianas aber wohl einen Rat geben dürfen, den sie am Ende auch angenommen hat.


Prinz Fettnäpfchen

wurde er auch genannt. Seine lockeren Sprüche waren berühmt und berüchtigt. Sie waren nicht alle politisch korrekt, aber drüber lachen konnte man trotzdem ... aber man darf ihn keinesfalls auf diese Sprüche reduzieren.

Ich möchte hier nur einen Kommentar herausgreifen, den er zur Queen während der Krönung gesagt haben soll: sie beugte sich, auf dem Kopf die schwere Krone,  zu Prinz Philip hinunter ... und er sagte:

"Wo hast du nur immer diese Hüte her!"

- und einen weiteren:

Philip erzählte 1986 bei einem WWF-Treffen: „Wenn es vier Beine hat und kein Stuhl ist, oder wenn es zwei Flügel hat und fliegt, aber kein Flugzeug ist, oder wenn es schwimmt und kein U-Boot ist, dann werden es die Chinesen essen.“

Wer möchte bei letzterem Spruch den Wahrheitsgehalt bezweifeln?


Begräbnis unter Corona-Bedingungen

Prinz Philip hatte bereits vor vielen Jahren den Ablauf seines Abschiedes vorbereitet, und er wollte, dass alles bescheiden gehalten würde.

Seinen Sarg hat er vor 30 Jahren selber designet.

In normalen Zeiten wären bei seiner Trauerfeier etwa 800 Gäste anwesend gewesen, in dieser traurigen Corona-Zeit waren lediglich

30 Trauergäste vor Ort, aber viele Millionen Zuschauer an den TV-Geräten.

Unter den Trauergästen befanden sich auch drei seiner deutschen Verwandten, denn Prinz Philip hatte mütterlicherseits deutsche Wurzeln ... und er sprach unsere Sprache als Muttersprache.

Anwesend war auch Prinz Philips kleines Pony-Gespann, mit dem er so gerne unterwegs war.

In der Kirche durften nur vier SängerInnen auftreten.

Man sah die einsam und verloren aussehende Queen, die völlig verlassen in ihrem Kirchenstuhl saß und sie wird wissen,

dass die Zeit mit Philip am Ende länger war als es die ohne ihn sein wird.

Prinz Philips Sarg wird für die nächste, ungewiss, wie lange die Zeit währt, im königlichen Gewölbe aufbewahrt.

Wenn die Queen stirbt, werden sie zusammen zur gemeinsamen letzten Ruhe gebettet.


Danke an das ZDF für diese schöne und stilvolle Begleitung der Trauerfeierlichkeiten.

Wie ich hörte, soll es im Sender RTL an dem nötigen Respekt gegenüber dem gefehlt haben, was an diesem Tag stattfand:

die Trauerfeier für Prinz Philip. Und so etwas ist niemals als Klatschportal geeignet.


Guten Tag, Gruß Silvia 


23. April 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Mainz/Wiesbaden bei Marc


Vorspeise:
 Spinatknödel . Bergkäse . Tomaten-Spinat-Gemüse
Hauptgang: Surf & Turf: Weiderind und Rotgarnele, Portwein-Jus . Kartoffel-Rucola-Stampf . Kohlrabi
Nachtisch: Dreierlei Mousse . Himbeersößchen . Mandelcrunch


Ich bin nicht versichert,
nur verunsichert
- Friedrich Witte (1936)

Der Versicherungsmakler und leidenschaftliche Golfspieler Marc versteht den Spagat, am letzten Abend in dieser Dinner-Woche ein paar vorgefasste Meinungen auf den Kopf zu stellen. Es ist nicht so, dass ich meine Sympathien oder auch eventuell vorhandene Antipathien nun anders verteile oder anders sehe,

aber zumindest muss ich die Fairness aller Kandidaten aus Mainz, Wiesbaden und Umgebung hoch lobend erwähnen. Die Fairness an diesem Abend wohlgemerkt. An manch einem anderen Tag sah das schon so aus, als würde Pi mal Daumen (besonders von Kathrin) zu eigenen Gunsten gepunktet.

Bereits Marcs Vorspeise bringt alle Herzen zum Schmelzen und seinen Kochkollegen Markus verleitet sie überschwänglich dazu, dass er seine nächste Reise nach Tirol plant, anstatt wie üblich, in die USA zu fliegen. Das ist vielleicht ein wenig zu konstruiert, denn er könnte schließlich die Spinatknödel auch einfach nachkochen. Genau so verhält es sich mit anderen typischen Tiroler Gerichten.

Es ist deutlich zu spüren, dass alle Teilnehmer Marc mögen, der sich in den letzten Tagen diese Wertschätzung sicherlich verdient hat.


Fazit

Selbst aus den Mündern von Maria und Kathrin perlen freundliche und begeisterte Worte. Zwar hat Maria immer fair bewertet, aber vor Kathrin musste sich jeder kochwillige Teilnehmer in acht nehmen, weil ihr manch unbeliebte Bewertungszahl aus den Händen geglitten ist.

Markus darf noch rasch von seinem Auftritt als Mitglied einer Seilspringergruppe im ZDF-Fernsehgarten berichten,

und schon geht es auf die Zielgerade zur einheitlichen Punkte-Verteilung:

Je 9 Zähler geben Markus, Giovanna, Maria und Kathrin.

Einen besseren Abschluss kann man sich nicht wünschen. Und doch ... es geht noch besser ... und Marc kann dem etwas hinzufügen ...

Mit seinen 36 Umdrehungen liegt er gleichauf mit Maria, und die beiden dürfen sich die Gewinnsumme von 3.000 Euro teilen.

Marc möchte von seiner Hälfte in Höhe von 1.500 Euro wiederum die Hälfte für

Sternschnuppen

spenden. Diesen Verein haben Freunde von ihm gegründet, und zielsetzend kommen alle Spenden todkranken Kindern zugute, denen noch ein letzter Wunsch erfüllt wird.

Die Erwähnung der Sternschnuppen zeigt, was wirklich wichtig ist, und in welch frühen Jahren das Leben bereits zu Ende gehen kann. Wir alle wissen das, aber wir denken viel zu wenig darüber nach.

Mir bleibt nur noch, allen ein schönes Wochenende zu wünschen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Freitag, 23. April 2021

23. April 2021 - Kinderstars


Kinderstars

Träumerische Kinderwünsche tendieren vielleicht bei Mädchen häufig in Richtung "Prinzessin", denn Prinzessinnen kennen sie bereits aus den Märchen, die man ihnen vorliest. Prinzessinnen sehen in diesen stets wunderschön aus, und ihnen blüht ein sorgenfreies Luxus-Leben an der Seite eines loyalen und stets mutigen Traumprinzen, der ihnen alle Wünsche erfüllt, kaum, dass sie ausgesprochen sind.

Ungewiss ist, ab welchem Alter manche Kinder, diesmal Jungen und Mädchen gleichermaßen, davon träumen, in Filmen mitzuspielen, um hoffentlich bald an dem Ziel anzulangen, ein Star zu sein. Die meisten Kinder werden sicherlich dennoch eher von ihren Müttern mehr als nur angestupst und ins TV- und Film-Geschäft bugsiert. Dass diesen Müttern der eigene Traum vom Leben einer Prinzessin in Form eines Film-Stars (oder eines Top-Models, die darf man nicht vergessen) verwehrt wurde, steht beinahe außerhalb jeden Zweifels.

Oder wer denkt schon bei seinem kleinen Kind, das gerne mal Faxen macht, daran, dass es eine schauspielerische Begabung haben könnte?

Natürlich ist der Wunsch, eine Prinzessin zu werden, allein schon deshalb nicht leicht zu verwirklichen, weil es viel zu wenig Prinzen auf dieser Welt gibt ... und darunter auch solche sind, von denen man selbst beim getrübtesten rosa-Brillen-Blick eher Abstand nehmen würde.

Die meisten Mädchen (heute ist der Influencerinnen-Traum obenauf - der bedeutet: ungelernt Kohle machen)

 und die meisten Jungen  (früher war mal der Lok-Führer-Traum für viele an 1. Wunsch-Stelle)

lassen diese und auch andere Träume fallen und bauen sich vernünftigerweise im wirklichen Leben etwas auf: der Grund, weil sie letztendlich wissen, dass man sein Leben nicht auf Träumen aufbauen kann.

Trotzdem ist das Träumen eines der phantasievollsten Beschäftigungen und sollte nie völlig aufgegeben und schon gar nicht vernachlässigt werden ...

Abgehakt sind also die Träume, Prinzessin zu werden ... die Chancen sind einfach verschwindend gering, dass sich dieser Wunsch erfüllt.


Kinderstars

Für Film und Fernsehen werden immer Kinder als Darsteller gesucht ... und natürlich gefunden ... und damit beginnt für viele Kinder

auch der langsame Abstieg ...

Nicht immer wird ein früher öffentlicher Erfolg von allen anderen Kindern, Mitschülern oder verwandten Kindern so frenetisch gefeiert wie ein kleiner Star sich das vorgestellt hat. Die Neider sitzen bereits vor ihren Haustüren und verstellen ihnen den Weg ...

auch den, in der kleinen Gemeinschaft von Kindern im Kindsein verbleiben zu dürfen. Sie werden bereits zu Außenseitern, bevor sie zu Stars werden.

Das liegt jedoch nicht immer und ausschließlich an dem Neid der anderen, sondern auch an der frühen Abgehobenheit der kleinen Stars.

Dennoch haben einige Kinder Glück (und genügend Verstand) und schaffen den Quantensprung zwischen Berühmtheit und dem Klebstoff, der sie, wenn nötig mit Gewalt auf dem Boden der Tatsachen festhält.

Andere haben weniger Glück und vielleicht einen getrübten Verstand.

Es gibt einen berühmten amerikanischen weiblichen Kinderstar, der mit 9 Jahren (kein Tippfehler) bereits auf dem Weg in die Alkoholabhängigkeit war ... offenbar hat sie später die Kurve gekriegt. Doch wer weiß schon, wie viele gefährliche Ecken diese Kurven heute noch haben?

Es ist natürlich nicht die Norm, dass Kinderstars nach der Suche zum tollen Ruhm bereits auf einer weiteren Suche sind ... und im (Alb-)Traumland von Drogen und Alkohol landen.

Es ist leider (oder zum Glück?) auch nicht selten, dass ein früher Ruhm eben so früh wieder verblasst, weil zu viele ins Rampenlicht streben und nur wenige die Hitze und den Kampf unter den grellen Lampen wirklich ertragen können.

Ein kluger Mensch wird den vergangenen Ruhm als eine Episode ansehen, die sowohl Positives als auch Negatives bewirkt hat ... und sich lebenstüchtig auf einen anderen Beruf konzentrieren.

Doch wer ist schon so klug, dass er zwar problem- und höhenflugtechnisch die Schmeicheleien über sich selbst glauben, aber nicht die anschließenden Kritiken und Warnungen ertragen kann, die unweigerlich kommen?

Und wer einmal in höheren Sphären schwebt, den kann man nicht einfach mit einem Lasso wieder einfangen oder mit Gewalt auf den Boden stampfen.

Manche junge Leute finden niemals einen Weg vom Ruhm zurück zum "normalen" Leben und halten sich an Drogen fest und daran, jede Peinlichkeit hinzulegen, um nur nicht aus dem Rampenlicht getilgt zu werden.

Sie sehen nicht die Gänseblümchen, die am Wegrand stehen, sondern nur die prächtige Rose, die bei näherem Hinsehen nicht einmal echt, sondern aus Plastik ist.

Für diese Irrwege gibt es viele Beispiele.


Ruhe in Frieden

Willi Herren

(17. Juni 1975 bis 21. April 2021),

bekannt geworden als Jugendlicher in der ARD-Lindenstraße.

Er soll ein lieber Kerl und guter Kumpel gewesen sein, aber er hat den frühen Ruhm nicht verkraftet. Das hat man bereits vor seinem Tod erleben dürfen, als er sich vor jede Kamera geworfen hat, die ihm nicht rechtzeitig aus dem Weg gehen konnte. Es muss ein Zwang gewesen sein oder auch eine Hass-Liebe. Ich weiß es nicht, und ich weiß auch nicht, wie und woran genau er gestorben ist. Bislang gibt es nur Vermutungen. Sicher ist bislang, dass kein Fremdverschulden vorliegt.

Aber da der Ruhm ein großer Teil seines noch jungen Lebens war, so war er auch ein großer seines Todes.

Ruhe in Frieden.


Guten Tag, Gruß Silvia 




22. April 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Mainz/Wiesbaden bei Markus

Kein Grill, aber was solls ... ist eben ein Outdoor-Pizzaofen, der Markus noch fehlt


Vorspeise: Rinderkraftbrühe mit Markklößchen und gezogenem Rind
Hauptgang: "BBQ-Chicken-Ball" mit grünem Spargel in Zitronenvinaigrette, Kartoffelwürfel und Süßkartoffelstampf
Nachtisch: Kokos-Mango-Creme in einer Schokobowl


Zwischen dem Munde und dem Magen ist nicht selten Krieg
- Deutsches Sprichwort

In dieser Woche erscheint es mir, als führe die Mitstreiterin Kathrin einerseits Krieg gegen die hobbykochende Konkurrenz um Ruhm, Ehre und 3.000 Euro - und andererseits feiert sie ihre Verbundenheit mit der Lästerkollegin Maria, der sie die Höchstpunktzahl hinterlassen hat.

Markus lebt in einem schönen Haus mit seiner Frau Anja, Sohn Tyler, den Hunden Lili und Aloha sowie den Katzen Toffee und Silvie.

Der Name Aloha ist Programm, und der Hund muss ihn nun tragen: Markus hat bereits 49 Bundesstaaten der USA bereist, sicher war auch Hawaii darunter. Toffee könnte Maria gut gefallen, wenn ich an ihren Nachtisch denke. Ich weiß, das ist eine Milchmädchenrechnung.

Neben den USA liebt Markus seine Outdoorküche, die recht üppig bestückt ist ... die erinnert aber auch augenscheinlich an seine Lieblingsreisen. Sag mir, wohin du gerne reist, und ich sage dir, wer du gerne wärst ... was war zuerst da: die Outdoorküche oder die USA-Reisen?


Das Menü

unterscheidet sich von den vorhergehenden, und ich unterstelle Markus gerne Kochkenntnisse, die ich an den letzten Tagen weniger bis (an Kathrins Tag) überhaupt nicht gesehen habe.

Eigentlich sollte die Rinderkraftbrühe nicht nur, aber auch, Kathrin gefallen, denn sie ist hausmannskochtechnisch auf ihrer Wellenlänge ... aber nach ihrer Aussage sind die enthaltenen Markklößchen wie Flummis. Selber ist Kathrin auch wie ein Flummi ... und hüpft täglich von Neuem, allen Bemühungen der Gastgeber Giovanna und Markus zum Trotz, verbal in die Höhe.

Der Hauptgang zeugt in Puncto der BBQ-Chicken-Balls von einigem Nachdenken. Leider ist das Fleisch wirklich ziemlich roh - wie ich an einem einzigen Stückchen erkennen kann.

Dieses und die Schärfe, die Kathrin so gar nicht mag, lassen sie schaudern.

Insgesamt hat Kathrin das Spiel nicht begriffen: sie soll nicht nach ihrem eigenen Geschmack, sondern die Innovation und die Kochkünste, die hinter einem Menü stecken, bewerten. Weil es den anderen Kandidaten nicht zu scharf ist, kann ich ihren Worten kaum Glauben schenken ... aber vielleicht ist sie einfach ein Mimöschen. Wer weiß.


Fazit

Allerdings wäre es für Kathrin besser, kein Mimöschen zu sein, denn ich kann mir gut vorstellen, wie sich die Kommentatoren auf der Vox-Facebook-Seite (ich lese dort etwas später) an ihr abarbeiten.

Eigentlich wollte ich sie völlig außen vor lassen, aber man kann leider die Höhepunkte - seien sie positiv oder negativ - einer Sendung nicht wirklich unter den Tisch fallen lassen.

Die Punkte:
Je 9 geben Giovanna, Maria und Marc, während Kathrin nur 6 Zähler für dieses Menü, den schönen Abend und genügend Getränke (mit denen sie an ihrem Abend gegeizt hat) übrig hat.

Mit 33 Umdrehungen liegt Markus auf dem bislang 2. Platz hinter Maria.

Nicht völlig unschuldig an Marias hoher Punkte-Ernte ist ... Kathrin.

Dahinter muss irgendein Kathrin-Plan stecken. Oder ein geheimer Pakt? Denn ihre für Maria gegebenen 10 Punkte passen absolut nicht zu Kathrin.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 22. April 2021

21. April 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Mainz/Wiesbaden bei Kathrin


Eine Reise durch mein Europa

Vorspeise: Burrata auf einem Bouquet aus Salat, Avocado und Cocktailtomaten
Hauptgang: Rinderrouladen schlesischer Art mit Spätzle und Karottengemüse
Nachtisch: Griechischer Traubentraum


Wenn es wenigstens lustig wäre ...

und Kathrin sich nicht so wichtig nehmen würde, ihren Gästen ordentlich die Gläser vollkippen und ihnen den Spaß gönnen würde, für den sie zu ihr nach Hause gekommen sind ... dann könnte man sich als Zuschauerin am Ende sogar noch amüsieren.

Ich amüsiere mich nicht, fühle mich aber stellenweise durch ihre simplen Kochtipps zurück in meine früheste Kindheit versetzt und bin wieder 3 Jahre alt ...

wie eines ihrer beiden Kinder ... und beeindruckt von dem, was man alles so wissen kann.

Dass Kathrin einen Foodblog auf Instagram betreibt, will ich nicht verschweigen, obwohl ich die Enttarnung dieses Kathrin-Kochbuches den Internet-Detektiven überlasse. Vorübergehend wird sie dort Zulauf bekommen, die Klick-Zahlen werden sich erhöhen ...

weil viele sehen möchten, was sie sonst noch in der Küche fabriziert. Möglich, dass Kathrin "Fotoshop" beherrscht, das wäre ab sofort enttarnt (wenn man es nicht sowieso bemerkt).

Wie geschrieben: vorübergehend wird das Interesse steigen, obwohl die Motive eher Neugierde sein werden.

In dieser Sendung aber muss sie blanke Ergebnisse zeigen ... da wird nichts geschönt, da kann sie niemandem ein X für ein U vormachen.


Das Menü

Selber findet Kathrin beim stetigen Probieren alles köstlich bis perfekt. Ihr kommt es "auf den Geschmack an", und sie ist sicher, dass sie auf einem hohen Level kocht:

Ich hingegen sehe, dass sie einen banalen Tomatensalat zubereitet, dem sie Tiefkühl-Kräuter hinzufügt - und die Vorspeise außerdem mit Mozzarella, Eisbergsalat und Avocado anreichert.

Die Rouladen nach ihrer Omas Art lässt sie schrumpfen ... immerhin bekommen die hier und da ein Lob ab.

Die geheime Zutat, immer einen Blick auf leere Gläser zu haben, vergisst sie ... oder die ist ihr nicht wichtig.

Über den einfachen Nachtisch lege ich den Mantel des Schweigens.


Fazit

Markus, der Kathrin von früher kennt (sehr viel früher), erzählt, dass sie damals kaum aufgefallen ist. Mir fällt sie jetzt gerade und nur jetzt zwar auf, aber ich werde sie spätestens am Freitagabend um 20.15 Uhr vergessen haben.

Zudem ist sie der Konkurrenz durch das Schüren hoher Erwartungen aufgefallen. Am Vortag hat sie geplänkelt, dass sie mit Marias Nachtisch locker mithalten kann ...

Die Eigenwahrnehmung unterscheidet sich eben von der Fremdwahrnehmung und da hält sich der Mini-Wasserfall im Wald schon einmal für die Niagara-Fälle ... weil er es nicht besser weiß.

Die Punkte:

Je 7 geben Maria und Marc, je 6 Giovanna und Marcus.

Mit insgesamt 26 Umdrehungen ist sie mehr als freundlich und wohlwollend bewertet. Manch ein Kandidat traut sich auch einfach nicht,

noch weniger als 6 oder 7 Punkte zu verteilen, weil er den Zorn der Zuschauer fürchtet.

Guten Morgen, Gruß Silvia