... wie es noch vor zwei Jahren war, ist ein Paradies gegen das diesjährige Fest. Es wird herumgeeiert, welche Beschränkungen man uns noch auferlegen kann - und zumindest erinnert dieses Herumeiern an Ostern. Damit hat es sich aber bereits wieder,
denn es wird nicht nach Lösungen gesucht, sondern es werden Verbote ausgesprochen. Mittlerweile bin ich völlig ratlos, welche Verbote ich gerade einhalten soll ... es aber versehentlich nicht gebacken bekomme, all die unterschiedlichen Details zu in Fleisch und Blut übergegangene Handlungen umzusetzen.
Also streife ich durch meine Erinnerung an frühere Osterfeste. Am schönsten waren sie natürlich in meiner Kindheit - das wird vielen so ergehen. Meinem Bruder und mir wurden mit pünktlicher Verlässlichkeit die Ostersüßigkeiten versteckt ...
aber ich erinnere mich nicht mehr daran, wie lange ich an den Osterhasen geglaubt habe. Schließlich war ich noch nie sehr leichtgläubig. Mich von Phantasie-Figuren zu überzeugen bedeutete in der Tat viel Überzeugungsarbeit.
Ganz anders war mein Bruder Heinz. Er glaubte nicht nur an den guten Geschmack der von ihm gefundenen Überraschungs-Eier,
sondern auch an den noch besseren der von mir gefundenen kleinen Köstlichkeiten.
Während meine Osterfunde bis Weihnachten völlig unberührt geblieben wären (ich mochte als Kind Süßigkeiten nicht wirklich gern),
fielen sie schnell dem Eierdieb Heinz in die Hände, und von dort aus direkt in seinen gierigen Mund.
Damals hätte ich ihn ohne Probleme zur Adoption freigegeben, wenn nur meine Eltern damit einverstanden gewesen wären ...
Heute würde ich ihm mit Freude alles geben, was ich habe, wenn er nur
noch leben würde.
So ändern sich nicht nur die Zeiten, sondern auch die Gefühle. Der gegenwärtigen Corona-Zeit stehe ich mal mit Wut, mal mit einer ausgesprochenen Gleichgültigkeit gegenüber. Manchmal kann ich auch nur noch den Kopf schütteln ...
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