Kinderstars
Träumerische Kinderwünsche tendieren vielleicht bei Mädchen häufig in Richtung "Prinzessin", denn Prinzessinnen kennen sie bereits aus den Märchen, die man ihnen vorliest. Prinzessinnen sehen in diesen stets wunderschön aus, und ihnen blüht ein sorgenfreies Luxus-Leben an der Seite eines loyalen und stets mutigen Traumprinzen, der ihnen alle Wünsche erfüllt, kaum, dass sie ausgesprochen sind.
Ungewiss ist, ab welchem Alter manche Kinder, diesmal Jungen und Mädchen gleichermaßen, davon träumen, in Filmen mitzuspielen, um hoffentlich bald an dem Ziel anzulangen, ein Star zu sein. Die meisten Kinder werden sicherlich dennoch eher von ihren Müttern mehr als nur angestupst und ins TV- und Film-Geschäft bugsiert. Dass diesen Müttern der eigene Traum vom Leben einer Prinzessin in Form eines Film-Stars (oder eines Top-Models, die darf man nicht vergessen) verwehrt wurde, steht beinahe außerhalb jeden Zweifels.
Oder wer denkt schon bei seinem kleinen Kind, das gerne mal Faxen macht, daran, dass es eine schauspielerische Begabung haben könnte?
Natürlich ist der Wunsch, eine Prinzessin zu werden, allein schon deshalb nicht leicht zu verwirklichen, weil es viel zu wenig Prinzen auf dieser Welt gibt ... und darunter auch solche sind, von denen man selbst beim getrübtesten rosa-Brillen-Blick eher Abstand nehmen würde.
Die meisten Mädchen (heute ist der Influencerinnen-Traum obenauf - der bedeutet: ungelernt Kohle machen)
und die meisten Jungen (früher war mal der Lok-Führer-Traum für viele an 1. Wunsch-Stelle)
lassen diese und auch andere Träume fallen und bauen sich vernünftigerweise im wirklichen Leben etwas auf: der Grund, weil sie letztendlich wissen, dass man sein Leben nicht auf Träumen aufbauen kann.
Trotzdem ist das Träumen eines der phantasievollsten Beschäftigungen und sollte nie völlig aufgegeben und schon gar nicht vernachlässigt werden ...
Abgehakt sind also die Träume, Prinzessin zu werden ... die Chancen sind einfach verschwindend gering, dass sich dieser Wunsch erfüllt.
Kinderstars
Für Film und Fernsehen werden immer Kinder als Darsteller gesucht ... und natürlich gefunden ... und damit beginnt für viele Kinder
auch der langsame Abstieg ...
Nicht immer wird ein früher öffentlicher Erfolg von allen anderen Kindern, Mitschülern oder verwandten Kindern so frenetisch gefeiert wie ein kleiner Star sich das vorgestellt hat. Die Neider sitzen bereits vor ihren Haustüren und verstellen ihnen den Weg ...
auch den, in der kleinen Gemeinschaft von Kindern im Kindsein verbleiben zu dürfen. Sie werden bereits zu Außenseitern, bevor sie zu Stars werden.
Das liegt jedoch nicht immer und ausschließlich an dem Neid der anderen, sondern auch an der frühen Abgehobenheit der kleinen Stars.
Dennoch haben einige Kinder Glück (und genügend Verstand) und schaffen den Quantensprung zwischen Berühmtheit und dem Klebstoff, der sie, wenn nötig mit Gewalt auf dem Boden der Tatsachen festhält.
Andere haben weniger Glück und vielleicht einen getrübten Verstand.
Es gibt einen berühmten amerikanischen weiblichen Kinderstar, der mit 9 Jahren (kein Tippfehler) bereits auf dem Weg in die Alkoholabhängigkeit war ... offenbar hat sie später die Kurve gekriegt. Doch wer weiß schon, wie viele gefährliche Ecken diese Kurven heute noch haben?
Es ist natürlich nicht die Norm, dass Kinderstars nach der Suche zum tollen Ruhm bereits auf einer weiteren Suche sind ... und im (Alb-)Traumland von Drogen und Alkohol landen.
Es ist leider (oder zum Glück?) auch nicht selten, dass ein früher Ruhm eben so früh wieder verblasst, weil zu viele ins Rampenlicht streben und nur wenige die Hitze und den Kampf unter den grellen Lampen wirklich ertragen können.
Ein kluger Mensch wird den vergangenen Ruhm als eine Episode ansehen, die sowohl Positives als auch Negatives bewirkt hat ... und sich lebenstüchtig auf einen anderen Beruf konzentrieren.
Doch wer ist schon so klug, dass er zwar problem- und höhenflugtechnisch die Schmeicheleien über sich selbst glauben, aber nicht die anschließenden Kritiken und Warnungen ertragen kann, die unweigerlich kommen?
Und wer einmal in höheren Sphären schwebt, den kann man nicht einfach mit einem Lasso wieder einfangen oder mit Gewalt auf den Boden stampfen.
Manche junge Leute finden niemals einen Weg vom Ruhm zurück zum "normalen" Leben und halten sich an Drogen fest und daran, jede Peinlichkeit hinzulegen, um nur nicht aus dem Rampenlicht getilgt zu werden.
Sie sehen nicht die Gänseblümchen, die am Wegrand stehen, sondern nur die prächtige Rose, die bei näherem Hinsehen nicht einmal echt, sondern aus Plastik ist.
Für diese Irrwege gibt es viele Beispiele.
Ruhe in Frieden
Willi Herren
(17. Juni 1975 bis 21. April 2021),
bekannt geworden als Jugendlicher in der ARD-Lindenstraße.
Er soll ein lieber Kerl und guter Kumpel gewesen sein, aber er hat den frühen Ruhm nicht verkraftet. Das hat man bereits vor seinem Tod erleben dürfen, als er sich vor jede Kamera geworfen hat, die ihm nicht rechtzeitig aus dem Weg gehen konnte. Es muss ein Zwang gewesen sein oder auch eine Hass-Liebe. Ich weiß es nicht, und ich weiß auch nicht, wie und woran genau er gestorben ist. Bislang gibt es nur Vermutungen. Sicher ist bislang, dass kein Fremdverschulden vorliegt.
Aber da der Ruhm ein großer Teil seines noch jungen Lebens war, so war er auch ein großer seines Todes.
Ruhe in Frieden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen