Mittwoch, 1. Januar 2020

1. Januar 2020 - Was wirklich zählt ...


Was wirklich zählt ...

mag am Neujahrsmorgen sein, dass man erst dann aufsteht, wenn man ausgeschlafen, den Kater vorher aus dem Bett geworfen und die guten Vorsätze der Silvesternacht irgendwie vergessen hat.

Sie kommen einem schon noch in den Sinn, später.

Ich schlage als erstes und bei einer Tasse Kaffee die Internet-Seiten einer Zeitung auf und frage mich, wie ich in der vergangenen Nacht fröhlich ins Bett gehen konnte, während die Affen im Krefelder Zoo um ihr Leben gekämpft haben?

Ein ganz schlechtes Omen für das blutjunge Jahr. So feiert man keinen Einstand!

Und doch wird 2020 bereits als die Einläutung für die "Goldenen Zwanziger" gefeiert. Die Gewissheit über den Quatsch rühren aus den angeblich goldenen 1920er Jahren,

oder ist es einfach die Hoffnung, dass alles gut wird? Alles toll? Alles golden? Wie die goldenen 20er Jahre damals geendet haben, ist doch jedem klar.

Ich setze noch einen unter die absolut traurige Nachricht und gucke und höre mir die Neujahrsansprache der Kanzlerin in der Mediathek an. Sie prescht in Sachen Umweltschutz nach vorne,

dass einem schon wieder die Tränen kommen könnten.

Nie wurde so wenig für den Umweltschutz getan wie in ihrer Regierungs-Zeit, aber der Allgemeinheit muss man schließlich

Zucker in den Mund werfen. Darf man dankbar sein, dass der Druck auch die Kanzlerin erreicht hat? Nein, muss man nicht! Auch sie hat schon mal etwas vom Umweltschutz gehört, aber es bislang nicht ernst genommen. Nun aber ist jedoch ihre Zeit gekommen, den Schutz des Klimas in ihr Programm aufzunehmen.

Gott bewahre mich an dieser Stelle vor bösen Bemerkungen. Man sagt ja, in der Not frisst der Teufel sogar Fliegen. Oder eine Kanzlerin kriecht ihren potenziellen Wählern in den Hintern.

Aber welche Partei kann wirklich auf die hoffen, die in diesem Jahr 18 Jahre alt werden und erstmals wählen dürfen? Ich habe keinen Plan und auch keine Umfrage im Sinn.

Was zählt nun wirklich?

Gar nicht so einfach, das festzumachen.

Die traurige Nachricht aus Krefeld überdeckt mein Lachen über die Worte der Kanzlerin.

Es ist Zeit, einfach weiter zu machen. Und auf bessere Nachrichten zu hoffen. Das ist alles, was zählt. Obwohl trotz aller Hoffnung seltsamer Weise immer die schlimmeren Meldungen überwiegen. Vielleicht haben sie auch nur mehr Gewicht als die positiven.

Doch die schlimmen Nachrichten aus Krefeld gehen mir nicht aus dem Kopf. Da hat die Kanzlerin Glück gehabt. Ihr Geschwafel geht unter.

Zwei Schimpansen haben offenbar leicht verletzt das Inferno überlebt. Sie müssen derart traumatisiert und trauernd sein, dass ich nicht weiß, ob es gut für sie ist, nun ohne ihre Kameraden weiter leben zu dürfen.

Bisherige Kripo-Ermittlungen ergeben, dass Himmels-Leuchten die Ursache gewesen sein könnten. Wer heute einen Filmriss hat, ist nicht so schlimm dran wie die Leute,

die irgendwo in Krefeld den verbotenen Kram in die Luft geschickt haben. Man wird die Schuldigen finden, ganz sicher.

Und ich habe kein Mitleid mit ihnen, denn wie auch immer das bestraft werden wird: Die müssen damit leben,

dass sie einen Massenmord begangen haben, wenn auch vielleicht einen fahrlässigen.

Ich fühle mich tief betroffen.


Guten Tag, Gruß Silvia




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