Heute als Teilzeit-, Ersatz- oder auch Last-Minute-Kommentatorin des "Dschungel-Camps"
Nachdem ich vor zwei Jahren meine übliche Plänkelei über den Dschungel aufgegeben habe, will ich jetzt zu einem kleinen, aber doch eher Mini-Comeback starten,
denn ich habe auch für die Zukunft nicht geplant, komplett in dieser Sendung zu verdummen. Aber ein paar Ausschnitte aus der Mediathek habe ich mir zugemutet, obwohl:
Vor noch längerer Zeit habe ich aufgehört, Goodbye Deutschland zu gucken, aber es ist eben nicht lange genug her,
um nicht doch noch etwas von der Hauptdarstellerin des diesjährigen Dschungels zu erinnern:
Damals hieß sie noch Daniela Karabas. Frisch verliebt, aber scheu wie ein Reh, folgte sie Jens Büchner nach Mallorca,
wurde ratzfatz schwanger ... und was dann in der recht kurzen Zeit der Beziehung folgte, war genau so wie es schon seit Beginn dieser Beziehung war:
Schwierig! Neben dem alltäglichen Kram, der eher einem alten, einem sehr alten, Ehepaar gut zu Gesicht gestanden hätte, fehlte jeder Anflug von Verliebtheit ihrerseits. Ja, geht das denn überhaupt? So ohne Verliebtheit? Und dann auch noch
als kamerascheues Reh, das überhaupt nicht in die Öffentlichkeit wollte?
Sicher musste Jens Büchner jede Menge Überredungskünste formulieren, um die Gute in seinem Sinne umzustimmen.
Genau so gut hätte es umgekehrt sein können, zumindest, als er derart schlecht aussah, dass man bereits als Zuschauer Mitleid mit ihm bekam, während sie ihn noch antrieb: Ein Realitiy-"Star" darf keine Schwächen zeigen, er muss permanent neues Futter für seinen Haussender ranschaffen, egal, wie gut oder schlecht das nun schmeckt.
Wo viel Geld ist, geht immer ein Gespenst um
Theodor Fontane (1819 - 1898)
Den Fortgang der Geschichte erlebte Jens Büchner nicht mehr. Er starb im November 2018. Zuvor war längst geplant, dass die Gute, die Kamerascheue, ins Camp gehen wird. Um Zeit und Muße für eine angenehme Trauerphase zu haben, ging sie erst in diesem und nicht wie geplant im letzten Jahr auf die Reise nach Australien.
Im Gepäck ein Gespenst, um ihren Hals seine Asche.
Das wird ihr so schnell keiner nachmachen. Das ist ein so großes Theater, dass keine Zeitung an ihr vorbeikommt, und durch einen dieser Berichte fühlte auch ich mich zu einem Dschungel-Comeback genötigt:
Eine ganze Nation fühlt sich belästigt: Die einen, die das Dschungel-Camp ansehen ebenso wie die große Mehrheit der anderen,
die in ihren Zeitungen gerne mal über etwas anderes ausführlicher lesen möchten als über die Veranstaltung im gebeutelten Australien.
Der Witwe ist die Tierwelt wurscht. Sie mag keine Tiere. Ihr missfällt der Regen, als würde er nur sein Bestes geben, um sie zu ärgern,
obwohl er seine volle Wucht milde und freundlich auf die brennenden Regenwälder niederlässt.
Keine Chance, dass eine Daniela mal an etwas anderes als an sich selber denkt.
Halt! Sie denkt noch an etwas anderes, und zwar ausführlich: An ihre Kinder und an ihren Mann. Sie alle sollen stolz auf sie sein! Stolz ist wohl der falsche Begriff, aber mit den richtigen hat sie ohnehin Probleme.
Eine millionenschwere Witwe hat ihr Idealgewicht
© Germund Fitzthum (*1938)
Böse ist, wer diesen Spruch etwa in Verbindung mit Daniela bringt. Denn sie ist sicher nicht millionenschwer. Davon gehe ich stark aus.
Aber diese Show zu gewinnen, würde ihr schon ein bisschen mehr Geld als nur die Gage einbringen. Und unverhofft bekommt sie auf dem Weg dorthin Helfer!
Diese sind Mitglieder der schreibenden Zunft, die plötzlich umschwenken und auf zwei andere Leute einhacken:
Auf Sonja Kirchberger und Markus Reinecke!
Die beiden haben Daniela in aller Deutlichkeit zu verstehen - begriffen hat sie das nicht - gegeben, dass sie
ein bisschen leiser trauern sollte.
In meinen zögerlichen Momenten, in denen ich ihr diese Trauer und vor allem in diesem Umfang und Größenverhältnis abnehme,
gehe ich konform mit Sonja und Markus.
Trauer ist nicht laut und aufdringlich. Sie belästigt keine fremden Leute. Sie ist still und leise. Sie möchte sich zwar Gehör verschaffen,
aber doch nicht in Dauerschleife.
Bitte wählt die Witwe raus aus dem Camp!
Trauernde sollten nicht hungern. Sie sollten keinen Durst haben. Sie sollten sich auch nicht pitschnass regnen lassen müssen. Sie sollen sich nicht von harmlosen, aber gutmütigen Tieren belästigen lassen müssen.
Guten Tag, Gruß Silvia
DANKE!!!
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