Frankfurterin trifft Vox
Vorspeise: Seeteufel auf Szegediner Kraut mit Petersilienschaum
Hauptgang: In Alpenwiesenheu gegartes Rinderfilet auf einer Maulbeer-Thymian-Jus mit Aligot (französisches Kartoffelpüree) sowie in Honig getrüffelten Karotten und frittierten Rosenkohlblättern
Nachtisch: Rote-Bete-Panna cotta, Magnolieneis und frittierte Heidelbeerknödel mit zerlassener Butter
Tranquilizing
Es ist sehr schwer vorstellbar, Barbara als Profi-Köchin in einer Küche zu sehen: Zwar kann sie recht gut und kritisch austeilen und weiß, wie alles besser gehen könnte, aber sie dürfte Probleme damit haben, sich Gehör zu verschaffen. Diese leise Stimme käme nicht gegen das Klappern von Geschirr und Töpfen an. Sie sagt selber von sich, dass sie sehr ruhig ist. Und so kann ihr Dinner-Abend als Einschlafhilfe durchgehen, wenn es nicht so früh am Abend wäre ...
Verheiratet ist sie mit Markus, der in 2015 auch fürs "perfekte Dinner" gekocht hat. Er zeigt sich kurz, aber so weit zurück reicht meine Erinnerung wirklich nicht. In der nächsten werde ich immerhin die Teilnehmer dieser Woche vergessen haben. Der Kopf belastet sich nicht mit Unnützem.
Mehr Temperament - oder ist es einfach ein Zeichen von Nicht-Ausgelastet-Sein? - zeigt Australian Shepherd Souri. Ganz genau erkenne ich ob seiner wilden und wüsten Bewegungen nämlich nicht, welcher Rasse er angehört. Könnte auch ein Border-Collie sein. Oder ein Mischling.
Im Gewölbe
In der Nähe des Wohnhauses haben Barbara und Markus das Keller-Gewölbe seines Vaters ausgebaut. Diverse kleine Räume ergeben ein riesiges Wimmelbild. Zumindest muss man die unzähligen Gegenstände nicht so oft abstauben wie in einem Haus mit Fenstern. Aber manche Leute hätten hier vermutlich Probleme, entspannt zu essen. Ihre Gäste gehören nicht zu denen, die claustrophobisch sind. Ich könnte dort auch eine Weile problemlos sitzen, möchte es aber nicht.
Das Dinner
Sauerkraut nach Szegediner Art und Seeteufel? Nicht jeder kommt auf solch eine Idee. Ob sie aber wirklich gut ist?
Der Hauptgang-Teller fällt in die Kategorie "Kitsch". Die einsamen Möhrchen, geteilt in jeweils drei Stückchen, die auf den Tellern Spalier stehen - wirken nicht nur verloren, sondern lächerlich. Aber das ist nicht einmal das Hauptproblem,
denn der Hauptgang soll durchweg kalt auf den Tisch kommen.
Der Nachtisch sieht nett aus.
Fazit
Diese Frau macht mir angst. Das Kellergewölbe unterstreicht den Eindruck noch. Bislang kannte ich aus der Öffentlichkeit höchstens Männer, denen ich nicht im Dunkeln begegnen möchte ...
Mit 32 Punkten erreicht Barbara einen Gleichstand mit Maik: Je 8 Punkte geben ihr Maik und Sonja, 9 bekommt sie von Miriam und 7 von Ina.
Seit Montag präferiere ich Ina (ich habe erst verstanden, dass sie Ida heißt) als die gesuchte Köchin. Und ihre niedrigere Wertung heute möchte ich keineswegs als Kalkül ansehen, sondern als fair.
Ich brauche jetzt dringend etwas Temperamentvolles um mich herum. Und sei es ein kleiner Streit ...
Guten Morgen, Gruß Silvia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen