Bereuen?
Nicht immer läuft alles glatt, und man stolpert auch schon mal über die Füße, die einen seit je her durchs Leben tragen. Auch eigene Dummheit ist oft genug involviert - und dann möchte man sich gerne für eine Weile verstecken. Man begeht leichte Fehler, über die man am Ende selber herzlich lachen kann und jene,
über die man traurig ist. Das Dilemma ist, dass man nichts vergangenes Getanes ungeschehen machen kann. Im besten Fall lernt man für die Zukunft daraus. Aber Knall auf Fall kann es passieren, dass man in die gleichen Fallen wieder rein tappt, als wäre man keinen Deut schlau geworden.
Bereut man so manches, was man getan hat, dann hilft es einem auch nicht weiter - sondern bringt höchstens die Fehler auf eine Stufe, in der sie noch im Nachhinein jede Menge Bedeutung erlangen. Abbitte kann man leisten, schon für sich selber - aber bereuen ist eine andere Hausnummer. Fehler zu einer gewissen Zeit wurden schließlich nicht in Abwesenheit des Denkvermögens begangen. Also:
Voll schuldfähig.
Natürlich sind einige Fehler trotzdem aus Unwissenheit entstanden. Dann muss man sich eingestehen: Ich wusste es nicht besser, ich habe eine Weile darunter gelitten - aber jetzt ist es gut, die Zeit, eine gnädige Trösterin, hat sie zugedeckt.
Natürlich spreche ich nicht von schwerwiegenden Fehlern, sondern eher von den alltäglichen. Die gehen uns oft so leicht von der Hand, dem Mund, dass man kaum Zeit hatte, einen Moment länger drüber nachzudenken, um sie womöglich zu vermeiden.
Bereuen kann man jedoch auch Dinge, die man nicht getan, erlebt hat. Da reicht keine Abbitte, denn es ist ja nichts passiert. Und gerade das ist manchmal genau das, was man bedauert.
Ich habe ein paar Gelegenheiten verpasst, weil ich sie ungenutzt vorübergehen gelassen habe. Mit voller Absicht,
im Nachhinein womöglich als Dummheit zu interpretieren.
Einerseits fehlte mir der Mut, andererseits eine gewisse Skrupellosigkeit. Es ist nicht wichtig, zu erzählen, worum es ging,
denn es handelte sich nur um etwas, das jedem zustoßen kann - und trotzdem etwas, für das ich nicht tollkühn genug gewesen bin.
Manchmal denke ich noch an diese oder jene der Situationen, in denen ich mich für den einen Weg entschieden habe,
aber den anderen außer Acht gelassen habe.
Dann geht der Film in meinem Kopf ab ... so lange, bis ich ihn wieder ausschalte.
Ich bereue gar nichts. Auch nicht die riesige Wegbiegung ... damals ... vor vielen Jahren.
Guten Tag, Gruß Silvia
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