Freitag, 4. Oktober 2019

4. Oktober 2019 - Alternative Fakten - Das Giftschrank-Dinner - und warum es diese Woche durch eine Wiederholung ersetzt werden musste ...


Fotos: S. B.


Das Giftschrank-Dinner

Urplötzlich kommt es für die Zuschauer, dass Vox schon wieder die Zweitausstrahlung einer Dinner-Veranstaltung zeigt, diesmal aus Amsterdam und Umgebung. Doch bereits in meiner TV-Zeitung ist dies vermerkt, und die ist etwa seit Druckbeginn 3 Wochen alt. Kennen wir Dinner-Wiederholungen nur aus der Sommerloch-Zeit, so verlangt es nach einer Erklärung für diese:

Und, mein Kopfkino ist gar nicht untätig, hat es doch diese:

Eigentlich war für die 1. Oktober-Woche eine Dinner-Veranstaltung aus der schönen Stadt Bielefeld geplant. Von der ist ja nun endgültig bewiesen, dass es sie wirklich gibt, aber etwas anderes fällt dafür flach: Die bereits abgedrehte Dinner-Woche aus dieser Stadt. Sie landet im Giftschrank des Senders, und wer weiß, vielleicht wird sie irgendwann doch aus dem hinteren Schrank raus geholt und gezeigt, doch heute kann ich davon nur in alternativen Fakten darüber berichten:

Es nahmen Teil: Die 22jährige Saskia, die 39jährige Lissy, der 52jährige Robert, der 44jährige Gilbert und die 62jährige Holly.

Die drei ersten Tage gingen mühelos und skandalfrei über die Bühne und wurden von Saskia, Lissy und Robert bestritten. Zwar sind sich alle nicht wirklich grün, aber von grauem Regen ist auch noch nichts in Sicht. Es plätschert eben so vor sich hin, sowohl die Stimmung als auch die wenigen Punkte, die man gegenseitig verteilt. Bis Freitag durchhalten, ist die Parole des TV-Teams. Wenigstens müssen sie niemanden anhalten, kritische Äußerungen von sich zu geben - die kommen mehr als erwartet ganz von selber und wie Wellenbrecher.


Dann soll Gilbert kochen

und Gilbert ist aus Münster immigriert, aber gut in Bielefeld integriert. Der Liebe wegen hat es ihn nach Bielefeld verschlagen,

wobei man schnell denkt, dass er die Liebe zu seiner kochwütigen Schwiegermutter Paula meinen könnte, die schon kräftig in seiner Küche hantiert, rotiert und dies und jenes fürs Dinner vorbereitet. Gilbert stellt sie als seine "Küchenfee" und "der beste Kochlöffel in der Schublade" vor, der Sender freut sich, denn man kennt schließlich die Zuschauer-Reaktionen auf solche Ausdrücke.

Noch hofft das Team, dass Gilbert sogleich die Regie in der Küche übernimmt, aber er lässt sich erst einmal mit der Tageszeitung auf seiner Couch nieder und verlangt nach einem Kaffee. Den bringt ihm seine Frau Adele, und zwar noch, bevor er ein zweites Mal rufen muss.

Ein Schnittchen lässt er sich auch noch rasch schmieren und vertieft sich in seine Zeitung, um im Anschluss daran eine Bundestagsdebatte im Fernsehen zu verfolgen. Das sei schließlich wichtiger als Kochen, meint er auf die Frage des Teams, ob er seinen Hintern nicht mal in die Küche bewegen will.

Paula jedoch hat alles im Griff. Und unter ihren Händen wird eine Erbsensuppe bis zur Vollendung fertig gekocht, während sie auch schon den leckeren Nachtisch von einem bekannten Doktor, nein, keinem Arzt, aus Bielefeld zubereitet.

Als Gilberts Gäste eintrudeln, liegt er immer noch in einem Jogging-Anzug auf der Couch und ist erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Er springt in den Keller, findet eine Kiste Ravensberger. Gut, gekühlt ist das herbe Blonde noch nicht, aber was soll es? Für diese Gäste reicht es allemal, ein pisswarmes Bier zu servieren, meint Gilbert.

Vor dem Servieren wechselt Gilbert noch schnell seinen Jogging-Anzug, und lacht seine Gäste an. Vielleicht lacht er sie auch aus.  Unterdessen serviert Paula die Erbenssuppe mit den Worten:

"Darin ist sowohl die Vorspeise als auch der Hauptgang enthalten."

Und der Pudding schmeckt auch niemandem ...

Man kann sich denken, dass nach diesem Auftritt das Team Überredungskünste anwenden muss, damit man diese Chose überhaupt zu einem sendefähigen Ende bringen kann.

Gilbert bekommt insgesamt 4 von 40 möglichen Punkten, und warum jetzt jeder einen ganzen Zähler gibt, kann niemand schlüssig erklären. Sie seien eben freundlich, heißt  es.


Aber Holly treibt es auf die Spitze

und empfängt das Fernseh-Team in einem Spitzen-Kleidchen, das so durchsichtig ist wie ihre Absichten. Gut, das kann man raus schneiden. Auch ihre anzüglichen Worte würden ohnehin nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.

Aber es ließe sich kein ganzer Tag einfach wegschneiden, denn an diesem soll immerhin ein Sieger oder eine Siegerin gekürt werden.

Nachdem Holly das Team jedoch zu ihrem Lieblings-Friseur, ihrer Lieblings-Boutique und dem Lieblings-Tätowierer entführt hatte und man hofft, sie

würde endlich kochen,

kommt ihr Lieblings-Caterer um die Ecke und bringt Köstliches mit: Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch, alles vom Feinsten und sicherlich je 10 Punkte wert, keine Frage.

Der Regisseur lässt die Beleuchtungen abschalten und den Praktikanten drei Kisten Whisky besorgen.

So werden die Gäste und die gesamte Crew mit Alkohol abgefüllt, damit man diese Veranstaltung im Rausch zu Grabe tragen kann.

Der Regisseur ist noch heute auf der Flucht vor Holly und ihren Absichten ... an diesem Abend ist er ein paar Mal gestolpert, als er ihr entkommen wollte.


Guten Tag, Gruß Silvia


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