Einen ungewöhnlichen Beruf hat Mark Brownstein, um den man ihn beneiden kann. Oberflächlich betrachtet.
Er reist durch die Welt, um Außergewöhnliches im Food-Bereich zu finden. Das können Gewürze sein, und es kann auch irgendetwas völlig Abgedrehtes sein. Hauptsache, es lässt sich in den Spitzenküchen dieser Welt verwenden.
Er ist in der heutigen Sendung in Süd-Indien unterwegs. Sein indischer Freund begleitet ihn.
Im District Coorg, dem Land der Tee-Plantagen und Kaffee-Hänge, macht er eine Entdeckung. Wie wohl schon tausend Mal zuvor:
Diesmal ist es eine absolut saure Frucht, groß wie ein Apfel, und pur ungenießbar.
Wie immer findet er Einheimische, die mit den exotischen Dingen durchaus etwas anfangen können. So wird er von einem Inder eingeladen, um Zeuge zu werden, was aus dieser sauer-ist-gar-kein-Ausdruck-Frucht wird.
Er kocht die Frucht vierundzwanzig Stunden ein, und es wird zu einer Art Essig. Mark vergleicht das Ergebnis mit einem 50 Jahre alten Balsamico. Und er kann sich vorstellen, dass man es für Schmorsoßen, Wild oder Cocktails verwenden kann.
Später in Shanghai macht ein berühmter Koch daraus unter anderem ein Eis, weiter veredelt mit Vanille und ein paar anderen Zutaten.
In einem anderen Teil von Indien zapft ein Palm-Bauer frischen Saft von einer bestimmten Palme. Dieser ist ausgesprochen süß. Und er beginnt sofort zu gären.
Am Abend hat der sogenannte Toddie genug Alkohol und wird in der kleinen Toddie-Kneipe ausgeschenkt. Alle Gäste haben einen lustigen Abend.
Nach längerem Lagern wird aus diesem Saft allerdings ein Essig. Der soll leicht und süßlich frisch schmecken.
Dies präsentiert Mark dem Küchenchef David Laris in Shanghai. Nach ein paar Experimenten am Herd ist er absolut begeistert und möchte ordern.
Über seine Preise spricht Mark Brownstein im Fernsehen nicht. Nur soviel: Der Essig soll nicht ganz so teuer werden wie der bevorzugte Kaviar von David Laris.
Nun ja, es müssen Flüge und Such-Stunden und -Tage vergütet werden. Ob es immer so einfach ist, alles in die besten Küchen der Welt zu bringen, ist die andere Seite von Marks Job.
Da ist nicht mehr der Schnüffler gefragt, sondern der knallharte Geschäftsmann.
Gruß Biene
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