Freitag, 22. August 2014

22. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Magdeburg bei Jens

Aperitif: "Prince of Wales" im Silberbecher
Vorspeise: Feuriges Gulasch vom Dreibock im Brotlaib
Hauptspeise: Rindersteak mit Bördegemüse § Kartoffelstampf
Nachspeise: Vanillepudding mit roter Grütze, frischen Erdbeeren und Sahne

Die Ritter der Tafelrunde

oder auch: In Magdeburg, vielleicht gleich neben dem Bahndamm. Und seltsam Gewandete laufen ein, eingekleidet vom Motten-umspielten Fundus des Senders.

Der sächselnde gastrosexuelle (neues Lieblingswort) und witz-affine  Jens hat jede Menge Equipment, ist jedoch frei von meinen Sympathien. Also nichts wie drauf los geschrieben:

Er kocht ein Ritter-Essen im BVB-Outfit. Das ist sein Lieblingsverein. In meiner Heimatstadt gibt es keine Ritter. Nur Fußballspieler  und die Fußballexperten, die es besser wissen als der bekloppte Klopp: Der Rest sind Fans von den drei Fraktionen.

Beinahe hätte ich beim Aperitif "Prince of Wales" geschrieben, dass Charles sich im Grabe rumgedreht hat ob der Widmung, ein Ritter zu sein. - Doch Charles lebt ja noch: Nur ist er trotz Rentenalter noch kein König - und war auch nie ein Ritter. Davon könnte Lady Di Arien singen. Aber sie hat uns ja alle verlassen.

Nina sieht aus wie eine Nonne. Cindy wie ein Hippie-Mädchen. Wolf sieht nur verkleidet aus.  Oder wie einer aus einer 80er Boy-Band. Alex ist der Mönch mit Schaf auf der Schulter.

Ein Auto für eine Viertelmillion schreit geradezu nach einem Fernsehauftritt. Was Wolf jetzt an dem Auto gewonnen hat - ich habe es nicht mitbekommen. Vielleicht darf er sich einmal reinsetzen.

Der größte Angeber gibt sich immer selbst den Stoß ins Abseits. Zuvor hat er sich mit großem Stuss da rein geredet.

Der Gewinner des Lebens genießt und stapelt tief, um nicht alle Sympathien zu verlieren - oder einfach, weil er trotzdem ein netter Mensch sein kann.

Jens ist ein auf-den-Putz-Hauer, dass es nur so golden glimmert.

Gelobt sei der Wolf, der sich um den Baumbestand dieser Welt und nicht um viel Geld bemüht. Und ganz nebenbei noch schnuckelig aussieht. Seit vielen Wochen habe ich wieder einen Sieger der Herzen: Wolfs gutmütiges Gemüt.

Von Jens' Menü habe ich vor lauter Lachen nicht so viel mitbekommen. Ich setze da auf meine Mit-Täter der schriftlichen Genüsse.

Doch: Weiter so, Vox! Das war Spitze. Für eine Schreiberin ein gefundenes Fressen.

Jens gewinnt mit 37 Punkten. Das reicht für ein Saison?-Ticket beim BVB.



Gruß Biene

Das mit dem Bahndamm in Magdeburg war nicht nur so dahin geschrieben. 1993 wurde dort meine Katzenlady Lissy gefunden (und von Tierschützern ins Ruhrgebiet gebracht)- Nachweislich eine Nachkommende von 1989 - zurück gelassen von DDR-Bürgern auf der Flucht. Damals kursierte durch die Presse, dass nicht wenige sogar ihre Kinder zurück gelassen haben. Und Tiere natürlich erst recht.

Sie hat dann fast siebzehn Jahre bis zu ihrem Tod bei mir gelebt. Ich hätte sie um nichts und für nichts auf der Welt verlassen.

1 Kommentar:

  1. Aperitif:
    Ein paar zusammen gekippte Schnäpse geben nicht immer einen schmackhaften Aperitif und mögen sie noch so stark sein. Hier ging es stark am Sinn des Aperitifs vorbei.

    Vorspeise:
    Wie ein sättigendes Gulasch in der, von den Jahren überholten, Brottasse keine Vorspeise darstellt, sondern eine sättigende Hauptspeise. Ich mache ein Kesselgulasch, welches übrigens eine Suppe ist, als Hauptspeise bei zünftigen Festen.
    Jens kaufte Rinderfilet fürs Gulasch. Was er allerdings an Fleisch dafür aufschnitt, war nie im Leben Filet. Auch kann an Filet kaum soviel Fett sein. Das Garen unter Heißluft, ohne Fett, macht das Fleisch auf jeden Fall trocken. Nach der Zugabe von vielen, vielen Zurtaten ohne nähere Beschreibung war das Gulasch dann irgendwann fertig und verschwand. Erst zur Zubereitung der Vorspeise wurde ein großer Topf in geschätzte Höhe von drei Metern über ein Glutrestchen gehängt, um nach kurzem Verweilen in die Brotdinger umgefüllt zu werden. Man sah kein Dampf oder irgendwas, dass das Gulasch als warm erscheinen ließ.

    Hauptspeise:
    Armes misshandeltes Roastbeef. Diese Kuh ist zweimal umsonst gestorben. Gemüse und Stampfkartoffeln waren ja noch ok.

    Nachspeise:
    Geschirr ineinander stapeln und dann befüllen ist einfach nur eklig und sieht Sch... aus.

    Fazit:
    Ein gewolltes und nicht gekonntes Rittermahl. Jens sollte sich sachkundiger machen und vor allem nicht sein gekauftes oder irgendwo her besorgtes Fleisch misshandeln. Das Ganze für mich im ganz unteren Punktbereich anzusiedeln. Aber anscheinend kann man mit einem solchen Fehlgriff immer noch gewinnen. Armes Magdeburg!

    Ich wünsche euch einen schöneren Tag

    Manne

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