Freitag, 1. August 2014

1. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in München bei Mike

"Grün ist weniger rot als blau!"
Aperitif: Adonis
Vorspeise: Zandersaltimbocca auf rotem Linsengemüschen
Hauptspeise: Ochsenbackerl mit Nudeln und BluBroRo
Nachspeise: Obschdsalädle à la Jo mit Ingeborg-Schäumle

A Chorus Line

bildet Mike, der Chorleiter, zusammen mit seinem künftigen Ehemann Joe, dem Tanzlehrer. Sie können München rocken mit ihren Brillen im Partnerlook und ihrem Talent. Von dem ich jetzt mal leichtsinnig ausgehe.

Sie haben sich vor zweiundzwanzig Jahren kennengelernt als Tanzlehrer und Tanzschüler, und es war auf Mikes Seite Liebe auf den ersten Blick, während Joe gerade Vaterfreuden entgegen sah.

Seit zehn Jahren sind sie ein Paar, und sie passen richtig gut zusammen.

Und um anderen Worten anderer Leute  zuvorzukommen, nennen sie sich selber Schwuchtel. Das ist eine kluge Entscheidung. Auch die Tischdeko nennt Mike schwul - mit Adonis-Mini-Skulpturen und ähnlichem Kram wie goldenem Besteck.

Joe geht vor dem Dinner in die Nachbarwohnung - in der er vielleicht auch selber wohnt.

Die Gäste treffen ein und haben sich schick in ihre kleinen Schwarzen geschmissen. Nur andie mit dem Mini-Anfangsbuchstaben und Maxi-Ego erscheint in giftgrün.

Der Aperitif "Adonis", bestehend aus mehreren Likören - kommt bei den Gästen gut an. Meine Meinung dazu ist: Es fehlt als Amuse Gueule eine Kopfschmerztablette.

Die Vorspeise versagt vor der Kritik der Gäste. Erst Ober-Comedy, mausert sich Marina mehr und mehr zur Ober-Kritikerin mit einem völlig ernsten Gesichtsausdruck. Verbissen auf der Jagd nach Kohle?

Leiden muss aber niemand. Joe kommt zurück, und bringt Sammy und Marina auf Tanzkurs. Er vermittelt ihnen, wie man Rumba tanzt. Sammy hat das früher schon getanzt - oh, welch ein Temperaments-Hinweis!

Zum  nicht so sehr geschätzten Dessert fehlt noch die Antwort auf die Frage nach dem Ingeborg-Schäumchen: Ingeborg ist eine 86 Jahre alte Freundin des Bald-Ehepaares, die diesen Schaum mit Liebe zubereitet.

Sammy, der seine Profession mit Authentizität, aber einer Portion Emotionslosigkeit, ausübt, spricht von Emotions-Beilage. Sehr schön! Sehr emotional! Rumba tanzen und Emotionen - weiter so Sammy!

Dass Mike sich neun bis zehn Punkte für sein Dinner geben würde - ist sein ganz persönlicher Joke. Soviel Weltfremdheit traue ich ihm nicht zu.

Niemand in dieser Woche hat ein perfektes Dinner abgeliefert. Aber selbstverständlich gibt es eine Gewinnerin:

Marina marschiert mit fünfunddreißig Punkten vorneweg. Und diese Punkte sind leichter zu tragen als vierzehn Wiesn'n Krüge. Bringen auch mehr Trinkgeld!

Guten Abend, Gruß Biene

2 Kommentare:

  1. Aperitif:
    Ein Gemisch aus weißem und rotem Vermouth mit einem Orangenlikör würde mir wahrscheinlich Kopfschmerzen bereiten. Da hilft auch nicht das Amus Gueule in Form einer in Schokolade gewälzten Leberwurstperle. Auf jeden Fall aussergewöhnlich.

    Vorspeise:
    Warum man einen mit viel Aufwand an der Luft getrockneten Schinken, bei einem Saltimbocca, egal ob Kalb der Zander, nur noch hart und furztrocken brät, wird zu den Geheimnissen gehören, die ich nie ergründen werde.
    Gräten sind beim Zander, wie bei jedem anderen Raubfisch eigentlich kein Problem, wenn man gründlich mit einer Pinzette arbeitet. Das ein Paar keine Pinzette im Hause hat, kann ich mir nicht vorstellen. Wer so viel Wert auf seinen Bart legt hat auch eine Pinzette. Wobei ich eher den Verdacht habe, dass die Obernörglerin des Tages maßlos übertrieb. Rote Linsen als Gemüse dabei ist eine gute Idee (oder nur, weil ich Linsen sowieso unterbewertet sehe).

    Hauptspeise:
    Die Ochsenbäckchen wurden in viel zu viel Flüssigkeit eher gekocht als geschmort. Daraus kam eine dünne Sauce, die wohl, nicht sichtbar, irgendwie etwas dicker gemacht wurde. Nun wurde das Ganze mit Nudeln und Gemüse auf einen Teller geklascht und Gemüsebrühe, Sauce und eventuell restliches Nudelwasser liefen lustig durcheinander und bildeten eine einzige Brühe auf dem überladenen Teller. Da vergeht einem der Appetit.

    Nachspeise:
    Vorausgeschickt sei, dass ich Obstsalat liebe. Aber er ist nun mal kein Prachtstück für ein perfektes Dinner, weil er nichts optisch hermacht. Er mag geschmeckt haben, aber auch mit 2 kleinen Baisers mit Glitter machte er nichts her.

    Fazit:
    Da hat jemand die Anforderungen, die ein perfektes Dinner fordert, vollkommen unterschätzt. Vielleicht wäre auch ein bisschen weniger Klamauk in der Küche förderlich gewesen. Aber man wollte sich genau so darstellen.
    Eigentlich hätte in dieser Woche keiner gewinnen sollen. Der Preis könnte in einen Jackpot wandern, den dann jemand gewinnt, der wirklich ein perfektes Dinner ausrichtet.

    Ich wünsche euch einen guten Tag!

    Manfred

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  2. Moin @ zusammen.

    Leider hatte ich keine Zeit und konnte das pD nicht mal sehen.
    Danke für eure Beiträge.

    LG rudi

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