Vorspeise: Avocado-Mozzarella-Salat mit Mango
Hauptspeise: Pulled Pork mit selbstgemachter Barbecuesoße, Fächerkartoffeln und Gemüse
Nachspeise: Schokoladen-Soufflé mit Vanilleeis-Whiskey flavoured
Einmal waschen und reden
Stefan lebt in Krefeld, ist seit zehn Jahren mit Jessy verheiratet und betreibt zusammen mit ihr zwei Friseur-Salons.
Zuweilen stresst ihn sein Beruf dermaßen, dass er Aggressionen abbauen muss - darum spielt er Eishockey.
Eigentlich kenne ich das eher anders rum: Die Friseure stressen, weil sie keine Gesprächspausen zulassen können.
Während der sympathische Stefan mit seiner Frau in seiner Küche werkelt und dabei dies und das aus den Aufsichts-Augen verliert, hat Andrea schon längst den totalen Überblick verloren:
Sie findet es noch immer mutig, als Aperitif Tee serviert zu haben. Unter Mut verstehe ich vielleicht einen Sprung aus dem All, aber keine nervige und schlechte Gastgeberin auf ganzer Linie.
Da wird Stefan der weitaus bessere Gastgeber sein im Lauf des Abends. Zumindest was das Alkoholische angeht.
Wenn ihm auch nicht alles gelingt: Muss die Sahne für das Eis mit Holzstückchen aus dem Whiskyfass aufgekocht werden? Es hätte sicher auch ein Schluck Whisky gereicht. Aber Friseure machen gern eine Show. Die steht dann am Ende auf der Rechnung.
Seit Stunden und Stunden gart seinen Schweinebraten im Herd. Und der ist schon schwarz, als er zwischendurch mal die Backofentür öffnet. Oh je, ein gefärbtes armes Schwein.
Bestens gelaunt die Gäste. Auch Andrea ist einem alkoholischen Aperitif überhaupt nicht abgeneigt. Während sie die Frage, ob sie etwas nicht-alkoholisches möchte, als ärgerlich empfindet - denke ich, dass es rein fürsorglich gemeint war. Aber was bekommt eine Verpeilte schon in den richtigen Hals?
Die Vorspeise sieht gut aus. Nur der Teller unter ihr sieht gruselig aus.
Während Stefan dem Hauptgang die allerletzte Farbe aufträgt und endgültig furz-trocken fönt, dürfen/müssen die Gäste ein Spielchen spielen, das er von diversen Junggesellenabschieden kennt.
Neulich lief einer bei einem Junggesellenabschied nackt am Krefelder Bahnhof lang. Doch so etwas passiert heute nicht.
Die Hauptsache bei dem Spiel ist der übermäßige Wodka-Genuss.
Und dann kommt der Haupt-Gang: Auf einem großen Holzbrett serviert er den farblich mit dem Holzrand abgestimmten verbrannten Braten mit verschrumpelten alten Kartoffelschalen über der Kartoffel. Lecker sieht anders aus.
Den Nachtisch vergisst er beinahe völlig: So muss die Eismaschine im Akkord nachlegen. Und schafft natürlich nur eine Art Eissuppe.
Bei dem Menü eigentlich ein Wunder, dass ich den Gästen zustimmen muss, die ihn an die bisherige Spitze der Runde gewählt haben. Ganz allein für sich gesehen - war das Dinner eher ein Desaster.
Stefan ist trotzdem ein netter Kerl. Nur mit dem Kochen hapert es.
Er bekommt zweiunddreißig Punkte. Wenn er das schafft - so kann es jeder schaffen, mal ein perfektes Dinner zu geben. Denn sein Sieg ist in greifbarer Nähe.
Guten Morgen, Gruß Biene
Aperitif:
AntwortenLöschenIch glaube, die Zeit des Hugo läuft allmählich aus. Ein netter Sommerdrink, der m.E. als Aperitif nicht taugt. Auch nicht in der Champagnerversion.
Vorspeise:
Avocado und auch Mozzarella haben ganz wenig Eigengeschmack. Da muss man mit Gewürz und Dressing kräftig gegenhalten. Mango passt dazu.
Hauptspeise:
Als ich gleich am Anfang hörte, dass das Schweinefleisch bei 96 – 100 ° C ca. 16 Stunden im Herd verbringen sollte, kam ich über ein heftiges Kopfschütteln nicht hinaus. Es dürfen maximal 70 ° C sein. Eher weniger.
So sah das Fleisch dann auch aus. Verbrannt und strohtrocken. Kartoffeln und Gemüse lasse ich mal ausssen vor. Aber er war in seine Barbecuesauce so verliebt, dass er alles andere vergaß.
Nachspeise:
Es war ein Schokokuchen, mit oder ohne den flüssigen Kern (der so überflüssig ist wie des Papstes E....). Eine Eismaschine die so lange braucht um Eis zu rühren, würde ich sofort in die Entsorgung geben. Außerdem kann man das sehr gut vorbereiten.
Fazit:
Es fehlen grundlegende Kenntnisse über das Niedertemperaturgaren und Kerntemperaturen. Zeitmanagement ist auch nicht seine Stärke. Alles in allem unterirdisch!
Einen schönen Tag wünscht euch
Manne
Ich bin ganz deiner Meinung. Und nebenbei gesagt, würde ich mir Champagner ohnehin mit gar nichts verpantschen. - Hier scheint die übrigens die Sonne, Gruß Silvia
LöschenMoin @ zusammen.
AntwortenLöschenDer erste der Männer, Steffan, konnte kochen. Seine Frau half bei den Vorbereitungen. Kennen-gelernt haben sie sich in der Berufsschule, wo sie eine Ausbildung zur Bekleidungstechnischen Assistentin machte. Das ist eine schulische Ausbildung an Berufsfachschulen, also nicht Fleisch und nicht Fisch. Nee was es so alles gibt.
Bei den Fächerkartoffeln gab der Off-Sprechen ihr einen Tipp, wie man sie leichter schneidet. – buh - Warum Steffan so nervös war habe ich nicht verstanden, er konnte doch kochen. Das da-durch und durch die Quatscherei schon mal etwas überkocht, hier z.B. die Sahne, kann passieren. Sein Einkauf in einem Lokal sicherte ihm natürlich gute Produkte. Mit Sicherheit hätte er sich allein vertan.
Aperitif: Steffan zelebrierte einen eigenen Hugo, mit Mengen frei Schnauze und er kam sehr gut an. Warum aber dafür Champagner missbraucht werden muss, verstehe ich nicht. Mit welch ei-nem Genuss es Andrea schlürfte, war schon toll. Es war ja kostenlos. Alkoholfreies hatte sie na-türlich abgelehnt. An seiner Stelle hätte ich ihr einen Tee gemacht. Beim Amuse Gueule kam der erste Versprecher, denn er sprach von Feigen, die Datteln waren. Andrea war zwar nicht festlich gekleidet, aber der Jeansrock stand ihr besser.
VS: nun das sah richtig gut aus. Ich hätte es gerne probiert. Noch klappte es ja wunderbar.
Es gab ein Trinkspiel. Selbst dabei war Andrea ein Spielverderber, musste aber mitmachen. Ob-wohl der Schwedentrunk für sie kostenlos war, machte sie sich nur die Zunge feucht.
Teil 2
Teil 2
AntwortenLöschenHG: Pulled Pork, Low-&-Slow-Garens, natürlich aus Nordamerika. Wenn das Fleisch zerfällt, weil sich das Fett (Bindung) zwischen den Fasern verabschiedet, so soll es zart sein. Ich würde eher sagen, es ist faserich und furztrocken, so war es denn auch bei Steffan. Wenn man den Strom für bis zu 15 Stunden bedenkt, so ist es doch recht teuer. Sicherlich machte er es zum 1. Mal und da fehlte etwas die Erfahrung. Da Steffan sehr nervös war, verwechselte er die Begriffe und so wurde aus fermentierten-, ein fragmentierter schwarzer Knoblauch. Ich fand´s menschlich. Das Fragmentieren hätten man für den Montag und Dienstag gebraucht. Aber egal, ich habe das erste Mal von der Art Knoblauch gehört. Spätestens bei der Herstellung der Barbecuesoße mit Cola und dem künstlichen Geschmacksverstärker Flavour, war klar, es muss aus Nordamerika kommen. Beim Gemüse hatte ich so meine Bedenken, denn die Zuckerschoten kamen vor den Möhren in die Pfanne, die müssen doch roh gewesen sein. Passend fand ich das Gemüse auch nicht. Die faulen Fächerkartoffeln kamen sehr gut an. Wenn schon a la USA, dann doch Maiskolben dazu. Angerichtet auf den Holzbrettern gefiel es mir nicht. Mag das Fleisch auch gut ausgesehen haben, aber die Gäste hatten schon Mühe es zu schlucken, weil es so trocken war. Hier kam die erste Kritik auf und zwar zu Recht.
DS: in der Hektik hatte Steffan vergessen die Eismaschine rechtzeitig anzumachen. Was mag das für eine Eismaschine sein, die dafür 2 Stunden braucht. Nun dauerte es halt etwas länger und er hing mit den Gästen ab. Jedenfalls besser als allein in der Küche rumzuhängen. Natürlich quengelten die Gäste, denn sie wollten nach Hause. Wäre das Ergebnis wenigsten gut gewesen, aber nein das war eher nix. Da nützte der Schuss Whiskey auch nix. Interessant waren natürlich die Whiskey-Fass-Späne. Aus dem Schoko-Soufflé wurde ein Schokoküchlein. Leider hatte nicht jeder einen flüssigen Kern.
Steffan war eigentlich ein guter Koch und sympathischer GG, aber das Endergebnis war leider sehr schwach. Sicherlich lag es auch an seiner Nervosität, dass er einiges versemmelte.
Die 32 Punkte waren dennoch im Vergleich verdient. Mir wäre das nicht mehr als 5 Punkte wert gewesen.
Nun kann ich nur noch auf Wolfgang und Roger hoffen, dass sie wenigstens ein einiger Maßen gutes Essen zaubern.
Sarah, die unbedarfte Vorbereitungs-, Fertigprodukt- und Soßenbinder-Köchen, machte den Ein-druck, als wisse und könne sie alles. Wer sie am Montag werkeln sah, wusste es besser.
Andrea spielte ihre Rolle als Kleinmädchen gekonnt weiter. Von guten Zutaten ist sie begeistert, wenn für sie kostenfrei sind.
LG rudi