Sonntag, 31. August 2014

30. August 2014 - WDR - Lichters Schnitzeljagd

Lichters Schnitzeljagd

Horst Lichter, die Vollzeitkraft beim WDR, ist weiterhin mit seinem Moped auf Reisen und sucht nach interessanten Menschen. Wenn es gut ausgeht, können die auch noch kochen. Meistens können sie es nicht.

Heute düst er gemächlich an den Niederrhein nach Aldekerk im Kreis Kleve. Dort wohnt der Lehrer Achim in einem 115 Jahre alten Haus.

In dem Haus ist alles modern. Beworben werden soll der Laden, den er und seine Frau führen. Die Verkaufsräume befinden sich in dem Haus.

Wenn er eine umwerfende pädagogische Idee bewerben könnte, so wäre das irgendwie netter ...

Es soll Reibekuchen mit Kalbskotelett geben und Horst Lichter wird erst einmal zum Schnibbeln eingesetzt.

Als der Hausherr die Küche verlässt - tauscht er die Rolle mit seinem eineiigen Zwillingsbruder: Selten so gelacht! - Doch Horst Lichter amüsiert sich offenbar ganz ehrlich darüber.

Mit seinem Zwilling Michael im Gespann wird Achim gleich einen Ticken lockerer und hängt nicht mehr so sehr den Lehrer raus. Obwohl sein Bruder denselben Beruf hat.

Das Essen sieht lecker aus. Und über irgendwas, was ich wohl nicht realisiert habe, ist Horst Lichter so begeistert, dass er die beiden Kerle herzt und umarmt.  Er nennt den Tag "ein Träumchen" - und ich hoffe nur, dass Johann Lafer das nicht gesehen hat. Der wird sonst eifersüchtig.

Die nächste Etappe führt Horst zu Heidi Schoenen: Sie wohnt in einer Siedlung, die früher ein Gelände der Royal Airforce war. Alle Häuser sind ursprünglich Bunker.

So tritt erwartungsgemäß das Kochen hier völlig in den Hintergrund, wenn nicht sogar in den Untergrund:

Diese Frau hat vom Kochen so wenig Ahnung wie sie vermutlich vom Fliegen eines Düsenjets hat.

Und dann präsentiert sie ausgerechnet Viktoriabarsch, was auch noch für eine gewisse Ignoranz spricht.

Da zählte für den WDR nur die Location. Doch in der Küche hilft  die keinem weiter. - Wie dreist doch manche Bewerbungen sind! Aber das ist ja auch nicht wirklich eine Kochsendung.

Ein schönes Sonntags-Menü wünscht Biene

Samstag, 30. August 2014

30. August 2014 - SWR - Der Food-Hunter

Flower Power

Mark Brownstein ist ein Amerikaner, der in Hongkong lebt. Einen Teil des Jahres verbringt er in der Toscana.

Die Sendefolge erlaubt es nicht, mehr über den Food-Hunter und sein Leben außerhalb der Entdeckungs-Reisen zu erfahren. Er wird völlig neutral dargestellt. Das einzige, was auffällt ist sein beinahe ständiges nervöses Zucken mit den Augen. Das hat aber nichts mit Aufgeregtheit zu tun.

So bleibt auch einiges andere in dieser Sendung im Dunkeln: Vermarktungs-Strategien zum Beispiel.

Da die Sendung ein paar Jahre alt ist und ich von den meisten Lebensmitteln dennoch nichts gehört habe, liegt es vielleicht daran, dass ich nicht in den High-Class-Restaurants verkehre - oder auch daran, dass sich viele Dinge nicht für die Allgemeinheit durchsetzen.

Manches ist auch nur ein bisschen Chi-Chi mit wenig Sinn dahinter, oder es schmeckt nur, weil man möchte, dass es schmeckt und so schön exotisch ist.

So sucht er in Süd-China in einem Ort, der vielleicht Ching Dao heißt. Ist nicht so einfach, die Namen der Orte mitzubekommen.

Und er sucht dort ein Seegrasgelee, das sehr gesund sein soll. Aber nicht so sehr geschmackshaltig. Das fertige Gelee sieht aus wie ein Brustimplantat. Eine Rentnerin stellt im Akkord das Gelee her. Was Mengen und ihren angeblich 24-Stunden-Betrieb im Wechsel mit ihrem Ehemann angehen - so bin ich skeptisch. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Zeug auch nur frisch schmeckt und noch verkauft werden will - so sind 2.000 Portionen am Tag ziemlich viel.

Ein Avantgard-Koch im El-Willy-Restaurant probiert das Seegrasgelee im Zusammenspiel mit einer Jakobsmuschel. Für den zweiten Versuch nimmt er Schinken dazu - und angeblich gibt es ein gutes Mundgefühl.

Die Frage bleibt, wer dieses Gelee jeden Tag frisch herstellen soll, um es am Ende des Tages seinen Gästen zu servieren.

Solche Fragen werden in der Sendung überhaupt nicht beantwortet. Exotische Zutaten sind ja schön und gut - aber sie müssen sich auch in Speisen ohne Problem-Beschaffung integrieren lassen.

Im Venedig des Ostens in China liegt ein bezaubernder Ort. So sieht es zumindest auf den Bildern aus.

Dort findet der Food-Hunter die sogenannten Süßen Duftblüten: Sie werden für Tee, Gebäck und Geflügel verwendet. Doch im modernen China sind sie aus der Mode gekommen.

Einen gibt es noch, der diese Blüten trocknet und verarbeitet: Mit einer Mousse aus unreifen Pflaumen und angeblich ohne chemische Zusätze macht er sie sozusagen für die Ewigkeit haltbar.

Mark Brownstein fliegt in die Toscana. Dort besucht er einen Bekannten, der einen Eis-Laden hat: Und der macht ein schmackhaftes Eis mit Hilfe dieser Blüten.

Ich kenne keinen Eisladen, der eine Sorte "Süße Duftblüten" verkauft.

Überhaupt meint Mark, diese Blüte passe sehr gut in die italienische Küche: Wir sind ja alle Cross-Over und auch wenn wir regional kochen wollen: Irgendeine Zutat kommt immer aus weiter Ferne.

So probiert Mark, die Blüten in einem Risotto zu verarbeiten.

In Silvias Restaurant probiert es der Küchenchef mit einem Tatar, das auf Pflaumenstücken angerichtet wird. Auch das soll schmecken. Vor dem Genuss wird die Chose noch kalt geräuchert.

Ziemlich viel Aufwand. Dieser Aufwand hat sicher seinen Preis. Und ob der noch den Gaumen kitzelt oder nur kitzeln muss, weil es ja teuer ist - keine Ahnung.

Überhaupt sind manchmal die einfachen Dinge die besten. Man kennt ja den Geschmack von Kaviar zum Beispiel: Der rechtfertigt in keiner Weise den Preis. Da schmeckt Bückling-Rogen besser.

Oder man kennt den Geschmack  von Gänsestopfleber: Da rechtfertigt der Geschmack in keiner Weise die brutale Herstellung.

Oh sorry, ich bin abgeschweift. Darum mache ich hier und jetzt Schluss.

Gruß Biene

30. August 2014 - Der Bienen-Stich

Zwei verlassene Altersgefährten. Wo sind nur die Leute, denen die gehören?
"Je älter man wird,
je hastiger tritt sie einem auf die Hacken,
die Zeit, die so genannte." - Wilhelm Busch (1832-1908)

Le grand voyage

Gestern beim Zappen fiel mir eine Schauspielerin positiv auf, die sich nicht darum schert, was ihr Business anderen scheinbar aufzwingt: Jutta Speidel, ungeliftet, mit vielen Falten - und trotzdem einer jugendlich-frischen Ausstrahlung.

Denn wer sonst soll wohl eine Sechzigjährige spielen wenn nicht eine Schauspielerin, die sechzig ist. Und wer spielt eine Achtzigjährige?

Nun, da läuft eine in der deutschen Filmlandschaft rum, die ist etwa achtzig, doch die Haut festgezurrt und runderneuert, dass man beim Zuschauen schon Schmerzen bekommt.

Manchmal spielt sie eine Großmutter - obwohl sie locker eine Urgroßmutter sein könnte. Wenn sie aber die Mutter einer unter dreißigjährigen spielt, hört der Spaß auf.

Der Chirurg kann ein Gesicht bearbeiten, aber das Alter bleibt trotzdem sichtbar - unter einer Comedy-Maske und der unheilbaren Macke "Angst vorm Altwerden".

Wenn ich mir Jutta Speidel ansehe - und sie mit anderen Schauspielerinnen ihres Alters vergleiche - nun, es bleiben nicht viele Möglichkeiten. Außer, die trinken mehr Wasser als Jutta. Und gehen früher ins Bett.

Oscar Wilde, der nur sechsundvierzig Jahre alt geworden ist, sagte: "Als ich jung war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Jetzt wo ich alt bin, weiß ich, es ist das Wichtigste."

Nun kann man heute jemanden mit sechsundvierzig nicht alt nennen. Und Geld ist vielleicht auch immer noch eines der wichtigsten Dinge - neben der ewigen Jugend selbstverständlich. Die ist heute unvermeidbar, besonders im Show-Biz.

Doch wo um Himmels Willen finde ich im Fernsehen noch den gutmütigen Oma-Typen? Die Omas haben heute weniger ja Falten als ihre Enkel-Töchter.

Da bleibt die Glaubwürdigkeit ganz schön auf der Strecke. Nichts mehr mit einer großen Reise durch alle Zeiten des Lebens: Nur noch Forever young.

Forever young sind aber nur die, die früh sterben. Wie Amy Whinehouse, die gerade im Radio läuft.

Guten Morgen, Gruß Biene

Freitag, 29. August 2014

29. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Geldern bei Roger

Mallorca
Aperitif: Biter de la casa
Vorspeise: Sopa de Madeira
Hauptspeise: Tapas diversas
Nachspeise: Ensalada de fruttas de barbacoa


Wir regen die Hände
Von Carl Immermann (1796 - 1840)

Wir regen die Hände
und gründen die Wände,
wir kamen vom Fach
bis unter das Dach.

Gott wollt es beschützen
vor Donner und Blitzen,
vor Regen und Sturm
und Mäusen und Wurm.

Vor Schwamm, den versteckten,
vor vielen Kollekten,
vor Schulden im Buch
und schlechtem Besuch!

Heartbreaker

Der smarte Roger ist Vertriebsleiter und lebt in Geldern.

Seine Botschaft für die geneigte Dinner-Gemeinde ist: geldernsein roger. Und so ist alles roger, weil das Prinzip vom Dinner das immer gleiche bleibt: Viel Eigenwerbung bei meist minderwertigen Kochleistungen.

Er ist befreundet mit diversen Künstlern, von denen es ausgerechnet in Geldern sehr viele zu geben scheint.

Es muss erwähnt werden, dass er allein lebt, aber eine achtzehnjährige Tochter hat, die Hanna heißt. Mit Hannas Mutter ist er nicht mehr verbandelt.

Wolfgang ist kritisch, doch ebenso selbstkritisch: Er erkennt, dass er nicht wirklich das Essen von anderen bewerten darf. Gut erkannt!

Jetzt geht es auch noch zu einer Tanzschule. Was es nicht alles so gibt in Geldern! - So kann man Gäste fern halten vom Stöbern in des Gastgebers Leben. Eine kleine Idee reicht, ein paar Beziehungen - und der Wunsch, eine Tanzschule bekannter zu machen.

Andrea hat Spaß, Stefan ist mit Recht genervt. Und Andrea besinnt sich - und ist dann auch genervt. Ihr Tanzpartner ist nicht ihr Traumtyp: Er ist viel zu groß für sie.   Schwierig, für sie überhaupt einen Typen zu finden. Dann noch einen, von dem sie träumen kann: schier unmöglich.

Gut kam die Bespassung der Gäste nicht an. Stefan ist ehrlich, und Wolfgang redet auch Klartext gegen die Tanz-Einlage.

Vom Hauptgang ist Andrea erschlagen. Stefan meint, es hätten sich alle die Mühe gemacht, auf Tellern anzurichten - während der Gelderner Sunny-Man alle Speisen einfach in die Mitte  gestellt hat.

Ich erinnere mich: Teller hatte Stefan nicht, nur Holzbretter. Kochen kann er nicht, nur nervös sein.

Ich erinnere mich: Ausweichmöglichkeiten gab Andrea nicht, alle mussten ihren ungastlichen Abend aushalten.

Die Woche geht zur Neige mit einem Sieger, der von den Koch-Unfähigen derjenige ist, der am meisten mit dem Potential Sunny-Boy punkten kann.

Es muss einen Gewinner geben, das ist das Prinzip im Leben überhaupt. Hier ist es Stefan.

Ein perfektes Dinner haben wir in dieser Woche nicht gesehen.

Guten Abend, Gruß Biene

30. August 2014 - Aus dem Bienen-Kästchen - Spaß am Nachmittag

Inglourious Basterds

Brad Pitt hat klamm heimlich seine Mutter Theresa geheiratet und der Presse somit ein Schnippchen geschlagen.

Doch irgendwo werden schon Exklusiv-Bilder der Märchenhochzeit auftauchen. Wobei ich mir eine Hochzeit mit sechs oder mehr Kindern so gar nicht märchenhaft vorstelle.

Und schon kann Angelina zu ihrem nächsten Hilfsprojekt eilen, obwohl schon alles schreit: Lasst bitte diese Jolie nicht in jede Welt-Wunde ihre Nase stecken. Sonst schlägt die eines Tages noch mit ihrer ganzen Bagage auf, um den Friedensnobelpreis entgegen zu nehmen.

Brad Pitt wird durch seine Heirat keine besonders traurigen Fans zurücklassen wie George Clooney schon bald - Angelina hat den Kerl zu einem oft unappetitlichen Zeitgenossen gemacht.

Und wenn sich die Aufregung um die plötzliche Heirat nach circa zehn Jahren Beziehung und einem Stall voller Kinder gelegt hat, kann sich die Presse um die bevorstehende Scheidung kümmern.

Berlin hat eine ganz andere Freude: Klaus Wowereit hat seinen Rücktritt als Oberbürgermeister für Dezember angekündigt. Hoffentlich gibt es da keinen Rücktritt vom Rücktritt.

Doch wenn er es wahr macht, wird die Party-Szene in Berlin enorm abgebaut - und der Flughafen vielleicht endlich mal aufgebaut.

Auch fiel mir sofort sein berühmtester Satz ein: Der ist aber kein Programm für das Oberhaupt einer Stadt. Denn gut war das nicht immer, was der Klaus getrieben hat.

Hoffentlich strebt der Mann nicht nach Höherem: Es gibt so viele Dinge, die man in Deutschland in den Sand setzen kann.

Der Mini-Rock wird heute fünfzig Jahre alt. Aber das interessiert den Wowereit nur am Rande, wenn er mal besoffen die Desiree knutscht.

Und es gab ein Promi(lle?) Big Brother. Das ist aber völlig an mir vorbei gerauscht. Ich hörte, der Wendler hat Chancen auf den Sieg?

Doch falls Klaus Wowereit demnächst jede Menge freie Kapazitäten hat, kann er sowohl in den Dschungel fliegen (aber nicht von besagtem Flughafen aus) als auch in ernsteren Formaten sein Debut geben: Vielleicht beim Promi-Dinner und bei der Shopping-Queen.

Ich bin sicher, der Mann hat noch jede Menge abzuliefern.

Gruß Biene

28. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Meerbusch bei Wolfgang

Aperitif: Cocktail in Schwarz-Rot-Gold
Vorspeise: Schwedische Sommersuppe mit Lachs
Hauptspeise: Hackspieß, mediterraner Kartoffelsalat, Schafskäsedipp
Nachspeise: Leichtes Sommerdessert mit Kammerjunker


SATELLITE meets WATERLOO

Wolfgang, Fan vom Eurovision Song Contest, greift in seiner Dinnerabfolge nach einem Satelliten und landet letztlich in einem verdienten Waterloo.

Doch zum Schönsaufen gibt es ja genug Alkohol.

Er wohnt in Meerbusch, wo er die Reichen und Operierten beobachten darf und als Musik hierzu jede Menge Fluglärm frei Haus geliefert bekommt.

Sein Noch-Ehemann Holger hilft ihm bei den Knochenarbeiten in der Küche und verrät dem neugierigen Frager bereitwillig, dass Wolfgang gerne einen trinkt.

Die noch nicht geschiedene Ehe sei seinerzeit jedoch daran zerbrochen, dass Holger in eine gewisse Szene abgetaucht sei - in die ihm Wolfgang nicht folgen wollte.

Offenbar findet man in dieser Szene keine Partner, und so sucht Holger via Vox eine neue Liebe. Leider kann man ihn nicht praktischer Weise mit Andrea verkuppeln, die ihrerseits auf der Suche ist: Das würde nicht passen.

Ich denke, Holger wird leichter fündig.

Treue Kerle mit Humor, ohne Glatze und schönen Zähnen, die gesellig sind, aber nicht tuckig: Bitte melden!

Nicht geäußert werden Wünsche nach kulinarischen Höhenflügen: Was der Holger nicht kennt, braucht er auch nicht.

Die Gäste werden mit einem Aperitif in schwarz-rot-gold empfangen, den Wolfgang nicht etwa der Nationalelf widmet, sondern der nervigen Lena Meyer-Dingens. Einer muss ja mal an die erinnern, sonst wird sie noch völlig vergessen!

Als Vorspeise gibt es eine versalzene Kartoffelsuppe, die keinen von des Neu-Autors Kochkünsten überzeugt. Dazu einen zu süßen Wein.

Schnell kann man den Frust darüber mit etlichen Mini-Fläschchen Schnaps runter spülen und nebenbei ein T-Shirt bemalen, dass es nur so ein Spässken ist.

Andrea befürchtet alkoholbedingte Ausfälle bei sich: Sie könnte Unsinn reden (wer nimmt denn so was an?) oder gar einschlafen (wäre eine gute Idee!) und noch ein paar Möglichkeiten (vielleicht den Traum davon, in ihre luftigen Nachtgewänder zu passen?).

Nichts von den letzteren Ankündigungen passiert dann tatsächlich. Nur das mit dem Unsinn ...

Den Hauptgang widmet Wolfgang einer türkischen Song-Contest-Gewinnerin: Im Gegensatz zu ihr gewinnt er damit nicht mal eine freundliche Erwähnung bei einem kleinen Sender.

Einzig der Kuchen zum Nachtisch sieht gut aus: Doch von welchem Satelliten kommt der?

Nach vielen verschiedenen Getränken sind die Abnehmer lustig drauf. Mir fehlt als Gastgeschenk eine Packung Aspirin.

Zum Abschied bekommt Wolfgang insgesamt sechsundzwanzig Schnapsfläschchen (heute aus gegebenem und nahe liegendem Anlass keine Punkte-Tafeln) gespendet, was sehr großzügig ist.

Wenn er die alle getrunken hat, wird er es verwinden, dass er nicht gewinnen kann. Und sich von seinem Gewinner-Geld endlich hätte scheiden lassen können.

Muss er eben noch ein paar Bücher schreiben, dann klappt das schon mit der Scheidung.  Oder als Neu-Doku-Star bei anderen Sendern anheuern.

Nix mit Rise like a Phoenix,  Gruß Biene

Donnerstag, 28. August 2014

28. August 2014 - Sturmschäden in unserem Wald

Die schweren Sturmschäden nach dem Pfingststurm Ela in unserem Wald.

Völlig entwurzelt.


Traurige Bilder





Teilweise war es nicht mehr zu dokumentieren, weil einfach kein Wald mehr da ist ...

27. August 2014 - ZDF NEO - Wilsberg und die Bielefeld-Verschwörung

Die Bielefeld-Verschwörung

Dass Bielefeld gar nicht existiert, ist eine alte Geschichte. Es heißt auch: Seh'n wir uns nicht in dieser Welt, seh'n wir uns in Bielefeld.

Das wäre dann der endgültige Beweis für das Nichtvorhandensein der Stadt.

Ob die Bielefelder glücklich darüber sind und sich außerirdisch freuen, ist die andere Sache: Aber manche sind eben nur berühmt, weil sie Niemand sind.

Wilsberg jedoch glaubt, dass es Bielefeld gibt: Er kennt sogar jemanden, der dorthin von Münster ausgewandert ist und arbeitet: Sein bester Freund neben Ekki und lange vor Ekki.

Und so fügen sich die Puzzle zusammen: Ein spinnerter Verschwörungstheoretiker findet sich bei ihm ein, weil er sich verfolgt fühlt und von Wilsberg beschützt werden möchte.

Zeitgleich findet sein alter Freund nach einem Einbruch in sein Bielefelder Büro einen Zettel mit dem Namen des an die Bielefeld-Verschwörung glaubenden.

Doch Wilsberg besinnt sich zu spät, dem Spinner zu helfen: Dieser wird ermordet.

Und so nimmt der skurrile Fall seinen gewohnten Wilsbergischen Verlauf: Mit einem bekifften Overbeck, einem eifersüchtigen Ekki und einer gewohnt nervigen, vielmehr genervten, Kommissarin.

Am Ende ist nicht sicher, ob es nun Bielefeld wirklich gibt - oder ob es nur ein Ort ist, den nicht einmal die Deutsche Bahn anrollt.

Doch reist immerhin Wilsbergs Freund zurück in diese Stadt, nachdem er Ekki mit Wilsbergs Schlüssel auch die erste Stelle in dessen Leben einräumt.

Zwar liegen nur irgendwas unter 50 Kilometer zwischen Münster und Bielefeld, doch da es die Stadt nicht zu geben scheint - ist die Entfernung zu groß, um weiterhin eine Freundschaft mit Wilsberg pflegen zu können.

Was wiederum dafür spricht: Es gibt kein Bielefeld auf dieser Welt.

Es sei denn, ein Bielefelder Bürger oder eine Bürgerin meldet sich hier mal - und gibt eine eidesstattliche Versicherung für die Existenz ab.

Gruß Biene

27. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Krefeld bei Stefan

Aperitif: Champagner Hugo mit selbstgemachtem Holunderblütensirup
Vorspeise: Avocado-Mozzarella-Salat mit Mango
Hauptspeise: Pulled Pork mit selbstgemachter Barbecuesoße, Fächerkartoffeln und Gemüse
Nachspeise: Schokoladen-Soufflé mit Vanilleeis-Whiskey flavoured


Einmal waschen und reden

Stefan lebt in Krefeld, ist seit zehn Jahren mit Jessy verheiratet und betreibt zusammen mit ihr zwei Friseur-Salons.

Zuweilen stresst ihn sein Beruf dermaßen, dass er Aggressionen abbauen muss - darum spielt er Eishockey.

Eigentlich kenne ich das eher anders rum: Die Friseure stressen, weil sie keine Gesprächspausen zulassen können.

Während der sympathische Stefan mit seiner Frau in seiner Küche werkelt und dabei dies und das aus den Aufsichts-Augen verliert, hat Andrea schon längst den totalen Überblick verloren:

Sie findet es noch immer mutig, als Aperitif Tee serviert zu haben. Unter Mut verstehe ich vielleicht einen Sprung aus dem All, aber keine nervige und schlechte Gastgeberin auf ganzer Linie.

Da wird Stefan der weitaus bessere Gastgeber sein im Lauf des Abends. Zumindest was das Alkoholische angeht.

Wenn ihm auch nicht alles gelingt: Muss die Sahne für das Eis mit Holzstückchen aus dem Whiskyfass aufgekocht werden? Es hätte sicher auch ein Schluck Whisky gereicht. Aber Friseure machen gern eine Show. Die steht dann am Ende auf der Rechnung.

Seit Stunden und Stunden gart seinen Schweinebraten im Herd. Und der ist schon schwarz, als er zwischendurch mal die Backofentür öffnet. Oh je, ein gefärbtes armes Schwein.

Bestens gelaunt die Gäste. Auch Andrea ist einem alkoholischen Aperitif überhaupt nicht abgeneigt.  Während sie die Frage, ob sie etwas nicht-alkoholisches möchte, als ärgerlich empfindet - denke ich, dass es rein fürsorglich gemeint war. Aber was bekommt eine Verpeilte schon in den richtigen Hals?

Die Vorspeise sieht gut aus. Nur der Teller unter ihr sieht gruselig aus.

Während Stefan dem Hauptgang die allerletzte Farbe aufträgt und endgültig furz-trocken fönt, dürfen/müssen die Gäste ein Spielchen spielen, das er von diversen Junggesellenabschieden kennt.

Neulich lief einer bei einem Junggesellenabschied nackt am Krefelder Bahnhof lang. Doch so etwas passiert heute nicht.

Die Hauptsache bei dem Spiel ist der übermäßige Wodka-Genuss.

Und dann kommt der Haupt-Gang: Auf einem großen Holzbrett serviert er den farblich mit dem Holzrand abgestimmten verbrannten Braten mit verschrumpelten alten Kartoffelschalen über der Kartoffel. Lecker sieht anders aus.

Den Nachtisch vergisst er beinahe völlig: So muss die Eismaschine im Akkord nachlegen. Und schafft natürlich nur eine Art Eissuppe.

Bei dem Menü eigentlich ein Wunder, dass ich den Gästen zustimmen muss, die ihn an die bisherige Spitze der Runde gewählt haben. Ganz allein für sich gesehen - war das Dinner eher ein Desaster.

Stefan ist trotzdem ein netter Kerl. Nur mit dem Kochen hapert es.

Er bekommt zweiunddreißig Punkte. Wenn er das schafft - so kann es jeder schaffen, mal ein perfektes Dinner zu geben. Denn sein Sieg ist in greifbarer Nähe.

Guten Morgen, Gruß Biene

Mittwoch, 27. August 2014

26. August 2014 - Vox - Goodbye Deutschland -

Am vorsichtigsten sollte man mit dem Kredit sein,
den man sich selber gibt. - Johann Jakob Mohr (1824-1886) dt. Erzähler

Back In The Game

kommt man nur mit neuen Statements, neuen Bekenntnissen und neuen beleidigt guckenden Gesichtern.

Siehe Jennifer und Nadine. Die Vollzeit-Mallorquinerin und die andere auf Teilzeit hier weilende haben mehr oder weniger schwere Lose gezogen, die sie nun fernseh-tauglich ausspielen müssen.

Jenny sitzt auf 50.000 Euro Schulden wie sie vermeintlich ungern zugibt: Aber ein bisschen was muss sie schon preis geben, damit Vox auch weiterhin Interesse zeigt.

Die Schulden gehen zurück auf ihre Auswanderung von vor vier Jahren. Die Gläubiger sind Privatleute, die nun ihr Geld zurück haben möchten.

Es ist davon auszugehen, dass Vox hart daran arbeitet, einige davon vor die Kamera zu schleifen.

Nadine ist ihre Nachfolgerin, aber da sie viel weniger an ihrem Freund interessiert ist, hat sie seinetwegen sicher noch keine Schulden gemacht. Im Gegenteil: Sie hilft ihm nicht einmal mit einem klugen Rat auf die Sprünge.

Nadine will die Rosinen aus dem Kuchen picken, aber backen möchte sie ihn nicht.

Ihr dauer-beleidigtes Gesicht gehört unbedingt auf T-Shirts gedruckt für die vielen Goodbye-Deutschland-Fans. Wer will noch Schäfchen auf Klamotten sehen, wenn es auch origineller geht? Die beiden Damen sollten sich zusammen tun und voneinander profitieren.

Jenny hat einen neuen Freund und ihr neues Glück vermarktet sie dementsprechend. Der hat jetzt einen Job auf Mallorca bekommen, muss dafür aber kräftig die Werbetrommel für seine neue Firma rühren. Preiswerter bekommt keiner Werbung im TV.

Nadine hat ihrem Liebsten eine Probezeit eingeräumt: Vermutlich so lange wie Vox noch Interesse an ihm bekundet.

Alles in allem das übliche Futter für die Zuschauer: Und so ganz nebenbei hilft der Sender einem hier nicht erwähnten Menschen kräftig bei seiner Selbstzerstörung und totalen Demontage.

Au weia, Biene

26. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Allerheiligen bei Andrea

Aperitif: Frischer Minztee
Vorspeise: Tomaten-Auberginen-Süppchen mit Zimtstange und Rosinen
Hauptspeise: Lammkeule mit schwarzen Oliven und Lavendel und Rosmarinkartoffeln
Nachspeise: Schoko-Cake-Pops mit Obstspießen


Wenn es dem Esel zu wohl wird

wartet er in der Bretagne auf die knubbelige Andrea, um mit ihr eine fünf-Tage-Tour durch die Gegend zu unternehmen. Vermutlich ist Andrea auf der Suche nach sich selbst.

Sie hat gleich mehrere Jobs, unter anderem ist sie auch Pfarrsekretärin in einem katholischen Haus. Passend zu ihren Attitüden hat sie sich ihren Wohnort ausgesucht: Allerheiligen.

Wollte sie am Vortag noch um keinen Preis "Tussi" genannt werden, so spricht allein schon ihre auf niedlich getrimmte Stimme dafür, dass sie eine ist. Und nicht zu vergessen, die drei zarten Nachtgewänder in ihrem Schlafzimmer - will sie irgendwann da rein passen?

Andrea hält sich an Belanglosigkeiten fest und zelebriert so manche Selbstverständlichkeit mit einer Hingabe, als wäre sie die Entdeckerin.

Mehr und mehr kristallisiert sich heraus: Hier haben wir es mit einer absolut verschrobenen Persönlichkeit zu tun.

Jetzt möchte sie sich auch noch mit Hilfe des Senders neu verlieben: Hier also mein Aufruf in Andreas Namen:

"Suche einen katholischen Alt-68er Teetrinker, der mit mir auf einem Esel der Sonne entgegen reitet. Bei Gelegenheit müsste er die Devotionalien meines ersten Mannes, die in den Bäumen hängen, säubern.

Ich bin ein bisschen geizig. Ich bin ein bisschen neben der Spur - damit das nicht schlimmer wird, gibt es keinen Alkohol in meinem Hause, aber unter Umständen eine Messer-werfende Furie."

Nein, nein, keine Furie! Die Messer, die sie so liebt, müssen den Weg zu ihr finden. Als wäre je ein Messer auf die Reise nach Allerheiligen gegangen.

Als einzigartig verpeilte Gastgeberin serviert sie ihren Gästen einen Pfefferminztee in rein katholischer Mission.

Es gibt eine Suppe mit undefinierbaren Zutaten - aber Wein, oh nein! Die Gäste dürfen froh sein, ein Glas prickelndes Wasser gereicht zu bekommen. Zur Suppe gab es früher auch niemals ein Getränk.

Zwar leben die Gäste im Hier und Jetzt, doch was interessiert das Andrea? - Sie bemüht sich weiter nach Kräften, eine schlechte Gastgeberin zu bleiben. Und siehe da, es gelingt ihr!

Kochen kann sie auch nicht. Backen aber ebenfalls nicht. Fertig-Kuchenboden, Fertigglasur - fertig ist die Chose. Die anderen Cake-Pops, die im übrigen auch keiner braucht, waren vorbereitet und stammten vermutlich von einem Bäcker.

Welcher Bäcker hat hier seine Cake-Pops erkannt?

Anders ist es nicht zu erklären, dass die Nachspeise allen gut geschmeckt hat.

Alkohol bedingte Sonderpunkte fallen hier völlig weg, aber vielleicht ein paar Punkte, weil man froh ist, diesen Abend überstanden zu haben und ihn nun seelisch verarbeiten zu dürfen.

Sie bekommt dreiundzwanzig Punkte und die Zusage, dass ihr Freigang am Freitag beendet ist.

Selten so amüsiert.

Eine Bitte an Vox: Die Anzahl der Verehrerschreiben unbedingt bekannt geben.

Oh Graus, oh Graus, Gruß Biene

Dienstag, 26. August 2014

24. August 2014 - ZDF NEO - Die Beef-Buddies

Für eine Handvoll Spargel

Ein bisschen am eigentlichen Thema vorbei geht der Titel dieser Folge schon. Denkt man bereits an Spargel-Genüsse, dreht sich fast alles nur um Strauße.

Und der Spargel ist nicht einmal ein Spargel, sondern ein Hopfenspargel: Er ist eher wie eine Sprosse. Von der Größe her wäre es Spargel für Barbie-Puppen.

Mühselig ist die Ernte der Mini-Gewächse, und dementsprechend teuer die Ausbeute.

Mit einem Bier-Frühstück gestärkt (zu essen gab es auch eine Kleinigkeit), geht es dann für die Beef-Buddies direkt zu der Straußenfarm.

Kaum dort angekommen, hängt schon ein Strauß am Haken, gehäutet, dunkel rot das frisch getötete Fleisch. Man liest, ich bin nicht bei Bauern aufgewachsen, die sind mir fremd.

Für das Zerlegen des Straußes benötigt der Profi vier Stunden. Es ist klar, dass sich auch das im Endpreis nieder schlägt.

Während dessen bereitet Frank ein Straußenfilet mit einem Topping aus Hopfen-Spargel und diversen anderen Zutaten.

Chakall lümmelt sich derweil der vollen Länge nach auf der Arbeitsplatte, auf der Frank gleichzeitig arbeitet. Da gibt es Leute, die regen sich beim perfekten Dinner auf, wenn ein kleiner Hund in der Küche steht.

Zumindest handelt es sich bei einem Hund um keinen Selbstdarsteller wie Chakall einer ist: In allen bisher gesehenen Sendungen versucht er, den am meisten bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Da ist ihm keine Albernheit albern genug.

Zum Frühstück am nächsten Morgen gibt es Omelett vom Straußen-Ei: Frank bearbeitet es mit Bohrmaschine und Hammer und Gabel. Dazu trinkt man das obligate Bier. Prost. Die Beef-Buddies tragen schon am Morgen die Koch-Fahne in die Welt.

Und damit der Nachschub nie ausgeht, machen sie sich noch auf den Weg zu einer kleinen Hausbrauerei in der Nähe. Gut, Frank kommt aus der ehemals zweitgrößten Bierstadt der Welt: Dortmund. Was er auch gern erwähnt. - Aber das heißt ja nicht, dass man ständig Bier trinken muss.

Findet wohl Chakall auch: Während die anderen sich mitsamt des Brauers einen gewissen Pegel aneignen, steht er in der Außenküche.

In der Küche ist er stets weniger albern, dafür mehr konzentriert. Er bereitet alles für ein Fest vor. Es gibt Straußenschenkel, gekonnt wie erwartet zubereitet.

Dazu gibt es noch mehr Bier, ein bisschen Dudelsack-Musik und die verdiente Abblende.

Gruß Biene

25. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Krefeld bei Sarah

Aperitif: Püffkeswässerken
Vorspeise: Rotes Musikmousse unter gespickter Ziege
Hauptspeise: Spießige Lämmchen mit Speckböhnchen und Spätzle
Nachspeise: Warme Appelstaat mit les und Sahne

Ich glaub' 'ne Dame werd' ich nie

hat sich Sarah wohl vorgenommen - und kommt überaus burschikos bis zuweilen peinlich über den Bildschirm.

Das geht  gut los in Krefeld am Niederrhein. Aber solange nicht jemand nackt durch die Innenstadt läuft - wie kürzlich dort fotografiert - ist  alles im grünen Dinner-Bereich der perfekten Dinner-Welt, die so ganz eigene Gesetze verfolgt.

Sarah lebt mit ihrem Freund Dirk und der Westhighland-Terrier-Hündin Uschi in einer gemeinsamen Wohnung. Dirk, der zwanzig Jahre älter ist als sie, hat ihr trotz toller Möglichkeiten rein location-mässig - noch keinen Heiratsantrag gemacht.

Vielleicht wartet er nur darauf, dass sie mal den Mund hält - um sein Anliegen vortragen zu können.

Während Dirk und Uschi die Wohnung verlassen, kommt Freundin Michaela mit Mops Frieda, um ihr zu helfen.

Warum alle solche Probleme mit dem Zwiebelschneiden haben - verstehe ich  nicht: ich habe die nicht - obwohl ich keine Tricks anwende, sondern einfach drauf los schneide.

Leider ist das nicht das einzige Problem: Wenn man nicht kochen kann und auch sonst keine aufregenden Geschichten zu bieten hat - warum dann eine Bewerbung beim perfekten Dinner?

Von der Vorspeise bis zum gnädigen Ende des Dinners war das nur Murks. Eine besondere rezeptmässige Überarbeitung müsste sie mal ihrem Nachtisch angedeihen lassen.

Trotzdem bekommt sie dreißig Punkte. Und das könnte durchaus für einen Wochensieg reichen. Halleluja!

Heute soll es krefelderisch weitergehen mit einem Pfefferminztee als Aperitif - und dem Fehlen von Getränken zur Vorspeise.

Wenigstens möchte die Dienstags-Gastgeberin nicht Tussi genannt werden. Das ist schon mal ein Statement.

Ich muss mal gucken, ob ich aus ihr irgendwie die Tussi heraus arbeiten kann.

Guten Morgen, Gruß Biene

Montag, 25. August 2014

24. August 2014 - ARD - Polizeiruf 110 - Morgengrauen

Morgengrauen

oder auch: am Morgen kommt das Grauen.

In Form von gegenseitigem Misstrauen und beidseitigen Vertrauensbrüchen.

Dieser Polizeiruf 110 ist absolut geeignet, die Sonntag-Abend-Krimi-Saison einzuleiten. Und man kann nur hoffen, dass das Erste mit diesem Top-Film nicht schon das Highlight ins Rennen geschickt hat.

Die Hauptrolle spielt die Liebesgeschichte zwischen Hanns von Meuffels und der Justizbeamtin Karen Wagner.

So schüchtern sind beide, dass es an ein Wunder grenzt, dass sie überhaupt zusammen finden. Und vorher nicht nur sinnloses Zeug zusammen stottern.

Matthias Brandt kreiert diesen Typus des Old-Fashion-Lovers mit großer Überzeugungskraft. Seine Kollegin Sandra Hüller spielt die verlegene Verliebte mit mindestens einer Portion zuviel an Drama.

"Ich habe die Tendenz, ein bisschen langweilig zu sein", sagt sie zu von Meuffels.

Gar nicht langweilig ist der schlagkräftige Kollege von dem Kommissar: Marcel Oberpriller: der Name ist schon ziemlich an sein Auftreten im allgemeinen angelehnt: Zimperlich ist der nicht.

Axel Milberg als Gefängnispsychologe ist noch erwähnenswert: Hatte ich erst gedacht, man denkt bei seinem Spiel nur an den eigenen Tatort-Kommissar, den er spielt, so ist das nicht so. Er konnte mehr als nur ein bisschen Distanz zu Borowski gewinnen.

Online zu sehen ist dieser Krimi von 20.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens.

Ein sehenswerter Krimi, der im Zusammenspiel der unterschiedlichen Schauspieler eine Sternstunde ist.

Guten Morgen ohne Grauen, Gruß Biene

Sonntag, 24. August 2014

24. August 2014 - ARD - Lindenstrasse - Angriff auf die Zuschauer

Angriff

heißt die Lindenstrassen-Folge: Und doppeldeutig darf man das sehen.

Es ist ein Angriff auf die sinkenden Zuschauerzahlen einerseits.

Andererseits auf das Geschichts-Empfinden.

Dr. Dressler, der geläuterte Alkoholiker und Freund aller Menschen - möchte eine Schmiererei an einer Mauer SOFORT entfernen lassen:

Auf der Mauer steht: "Moslems raus".

Denn die wollen eine Moschee in der Lindenstrasse bauen.

Nun kann man als Fernsehschaffender getrost die eigene Meinung unterbringen, ohne andere Meinungen zu verletzen.

Vasily als orthodoxer Grieche vergleicht sich sogleich und zielgerecht mit den Moslems. Was falsch ist - geschichtlich gesehen.

Dr. Dressler denkt an den 2. Weltkrieg, als irgendwelche abartigen Kreaturen für seine Nachbarn "Juden raus" an Wände geschmiert haben.

Vergleichbar ist das geschichtlich gesehen überhaupt nicht.

Und zwischendrin die zarten Bande, die Hans mit der türkischen Architektin flicht. Der fällt somit als Kritiker schon mal raus.

Als Showdown wird das Akropolis überfallen, in dem die künftigen Moschee-Erbauer ihren geneigten Nachbarn ihr Vorhaben schmackhaft machen.

Hans, als subjektiv Involvierter FÜR den Bau verfolgt in jugendlichem Leichtsinn die Bande:

Und stellt: Lea - seine Enkelin.

Ich bin geplättet und sage nur noch "Mein Gott!".

Vermutlich wird alles wie üblich im Sande verlaufen, aber die Zuschauer, die abhanden gekommen sind, gucken in die nächsten Folgen sicherlich mal rein.

Guten Abend, Gruß Biene

24. August 2014 - Der Bienen-Stich: Ursula vom Schwarzen Humor

Foto: S. B.
Schneewittchen und die sieben Zwerge

Wenn Politiker lustig sein wollen, schütten sie sich Eiswasser über die Köppe oder hauen sich verbalen Schlamm um die Ohren.

Ursula Schneewittchen, mit sieben Zwergen gesegnet, versuchte es mal mit einem flotten Spruch auf die Frage, ob angesichts aller Probleme die Fußballweltmeisterschaften in Russland (2018) und in Katar (2022) wie geplant stattfinden sollten:

Sie meinte "Wo auch immer gespielt wird, Deutschland schickt schießendes Personal."

Ihre politischen Gegner bringt solch ein locker-flockig rüber gebrachter Spruch selbstverständlich auf die Neid-Barrikaden. Oder man ist einfach entsetzt, dass diese Frau auch tief-englisch-schwarz-humorig sein kann.

Was ihre sieben Zwerge wohl zu der Mutter sagen? Vielmehr zu ihrem neu entdeckten Humor?

Sicherlich nicht allzu viel: Vermutlich kennen sie Frau von der Leyen persönlich genau so wenig wie ich.

Anstatt mit ihren Kindern ist sie auch eher mit Frau Merkel befasst: Sie hat schon einen Profiler angesetzt, um das Geheimnis der Kanzlerin entschlüsseln zu lassen.

Der hat ihr dann auch zu dem Spruch geraten: So wird man medial einmal komplett durchgereicht.

Nicht wirklich verwerflich oder gar verrucht, aber ein bisschen Humor, woher er auch immer stammt, kann nicht schaden.

Eines Tages kommt dann ein Prinz vorbei - hier: die deutschen Wähler - und schütteln ihr die Witze, die ihr bislang alle im Hals stecken geblieben sind, gnadenlos heraus - und machen sie zu ihrer Königin.

Da steckt ein perfider Plan in dem Witz. Oder nur ein Gelegenheits-Brain-Blitzer.

Gruß Biene

23. August 2014 - WDR - Lichters Schnitzeljagd

Lichters Schnitzeljagd

Der auf dem Planet Butter mit Sahne lebende Horst Lichter ist weiterhin in Nordrhein-Westfalen auf seinem Moped unterwegs.

In Minden-Lübbecke trifft er die gebürtige Russin Shana mit ihrem Baby Maja - genau wie eben jene Biene, meint Shana.

Und unvermittelt wird es ernst in der Sendung: Als wäre auch der WDR vor rührseligen Geschichten nicht gefeit. Doch werden sie hier journalistisch untermauert.

Shana hatte mit dreizehn Jahren Krebs. Zu der Zeit lebte sie noch in Russland. Und damals hat Fritz Pleitgen eine bewegende Reportage über jenes Krankenhaus gemacht, in dem sie "behandelt" wurde.

Der WDR zeigt ein paar eindrucksvolle Ausschnitte aus der damaligen Sendung.

Shana kam dann nach Deutschland. Ihr wurde ein Bein amputiert, und damit sie weiterhin hier behandelt werden konnte, wurde sie von Deutschen adoptiert. Das hat ihre richtige Mutter nie so ganz verwunden - aber selbstlos gehandelt hat sie schon, als sie der Adoption zustimmte.

Im Wachstum musste die Prothese ständig neu angepasst werden. Das wäre in Russland nicht ohne weiteres möglich gewesen.

Aus ihr ist eine fröhliche junge Frau geworden. Horst Lichter versteht sich prima mit ihr: Er kann wohl nachempfinden, was Krankheit bedeutet.

Nichts gegen den üblichen Humor - auch in dieser Sendung. Doch manchmal darf es auch ernst sein.

Dass das Kochen hier völlig in den Hintergrund tritt, ist schon vergeben und vergessen.

Die nächste Tour führt ihn nach Köln in das "Heim am Sachsenring". Entgegen seinen Vermutungen ist es kein Altersheim, sondern ein Studentenwohnheim.

Benedikt Schmidtmann, der einstige Besitzer der Villa, hatte dies verfügt. Er selber wurde von den Nazis verfolgt und ermordet.

So sind hier bereits seit mehreren Generationen Studenten ansässig geworden.

Zum gemeinsamen Essen mit Horst Lichter finden sich die meisten im Speiseraum ein.

Eine schöne Schnitzeljagd: Und Horst Lichter ohne Johann Lafer ist authentisch und sehenswert.

Einen schönen Sonntag, Gruß Biene

Samstag, 23. August 2014

23. August 2014 - SWR - Der Food-Hunter

Amazing

Der Food-Hunter Mark Brownstein ist in China unterwegs und findet wilde und interessante Zutaten. Sein Begleiter ist der Chinese Anthony, ein junger Küchenchef aus Shanghai.

Das Kamera- und Autoren-Team mag diese Sendungen. Was sich zum einen dadurch erklärt, dass sie ganz schön viel herum reisen dürfen. Zum anderen lernen sie Dinge kennen, die für die meisten völlig neu sind.

Für Chinesen sind Essen und Medizin identisch, sie gehen Hand in Hand und bilden eine Einheit.

In Süd-China findet Mark Buddhas Finger, eine Art Zitrone. Nur sieht dieses Gewächs völlig anders aus: Gelb-grün stimmt noch überein. Dann aber: So groß wie eine Ananas, aber keine Frucht an einem Stück, sondern ein vielarmiges Gewächs.

Im Park Hyatt Hotel Shanghai kombiniert der österreichische Chefkoch Gerhard die Frucht mit einem Rinderfilet. Fein geschnittene Buddha-Finger und karamellisierte kommen zusammen mit dem Filet in ein kleines Gefäß und das Ganze wird bei 62 Grad gegart.

Und nicht nur optisch scheint es ein Genuss zu sein.

Etwas seltsam Anmutendes findet er auf einem Markt: Das sogenannte Haar-Gemüse (Fah Zei?). Es riecht nach nichts, es schmeckt erst mal nach nichts. Reiche Chinesen mögen es: Es soll noch mehr Reichtum bringen.

Und ein Kilo davon kostet zur Film-Dreh-Zeit 800 Euro.

Der Haken an der Geschichte ist, dass es in China verboten ist.

Der Food-Hunter weiß, dass es bei diesem Preis auch viele Fälschungen gibt. Und er macht sich mit Anthony auf in den wüstenähnlichen Südwesten Chinas.

Einfache Bauern sammeln das Gemüse dort - und machen so ein wenig Geld nebenbei. Den Reibatz machen sicher die End-Vermarkter.

Verboten ist es nicht, weil es die Leute reich macht. Doch wenn zuviel abgeerntet wird, wird aus der Steppe eine Wüste - und nicht mal mehr die Schafe finden dort Futter.

Angeblich sind die Bauern aber fürsorgliche Ernter. Hätte ich jetzt auch nicht anders vermutet in einer Welt, in der jeder sieht, wo er bleibt.

Da das Haar-Gemüse so geschmacksneutral ist - versucht Mark es mit einer Pilz-Tütensuppe, um überhaupt den Geschmack heraus zu filtern:

Und er berichtet von einem Wohlfühleffekt auf Zunge und Gaumen.

Er besucht den Naturschützer Josef Markgraf in seinem Forschungs-Zentrum. Er soll das haarige Gemüse analysieren.

Zunächst finden sie auf einem Markt, den Josef ihm zeigt die chinesische Quitte, die Fleisch zart macht.

Und einen Magnolienbaum-Samen. Ein Same kostet einen Euro. Von dem Magnolienbaum kann man selbst die Rinde als Gewürz nutzen.

Den Samen legt Mark in Alkohol ein und gießt etwas Wasser an: Und bekommt eine Art Pernod, nur natürlicher im Geschmack.

Mark meint, der Samen wäre geeignet für Fischgerichte und die südfranzösische Küche im allgemeinen.

Es ist wieder einmal eine höchst interessante Reise des Food-Hunters, die am nächsten Samstag in die Fortsetzung geht.

Schönen Samstag, Gruß Biene

22. August 2014 - WDR - Von und zu lecker-Finale

Willkommen in meinem Leben

sagt Astrid von Kempski und lädt uns nicht nur in ihre Küche ein.

Mit ihrem Mann lebt sie in Brakel in Ostwestfalen auf Schloss Hembsen. Die Geschichte des Schlosses lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen.

Seit über dreißig Jahren lebt Astrid hier mit ihrem Mann - und seitdem sanieren und renovieren sie. Vermutlich eine Lebensaufgabe, die noch nicht zu Ende ist.

Die adligen "Kolleginnen" sind wieder in dem WDR-Oldie-Tuckerbus unterwegs. Und allgemein wird bedauert, dass es zum letzten Event in dieser Reihe geht. Man hat sich so lieb gewonnen!

Nun - es verbietet ihnen niemand, sich auch in Zukunft ständig gegenseitig zu besuchen. Doch so manches ändert sich, wenn die Scheinwerfer verlöschen und der Kameramann entnervt nach Hause fährt.

Hier sehe ich aber durchaus Freundinnen-Potential.

Astrid lässt schon mal im Fluss Nethe fischen, während die anderen Ladies die Landschaft bewundern.

In der Küche wird sie von ihrer Tochter Gunilla unterstützt.

Unterdessen erfahren wir, dass der Mirabellen-Ertrag des Gutes in einer Brennerei zu einem Schnaps verarbeitet wird. Sicher können Interessierte ihn per Internet bestellen.

Die Damen, die bis ans Ende ihrer Tage zueinander reisen möchten - werden zum letzten Mal vom WDR kutschiert. Danach dürfen sie in eigenen Kutschen anreisen.

Inzwischen hat der Schlossherr die Familien-Flagge zur Begrüßung gehisst.

Der angestellte Fischer hat Forellen aus dem Flüsschen geholt, und daher gibt es die auch zum Dinner. Löblich, so viel Regional-Food-ismus. Es kommt auf den Tisch, was der Fluss gerade hergibt.

Zum Nachtisch reicht sie Eis mit Früchten und einen Schokokuchen.

Wie gewohnt wird freundlich und überaus telegen bewertet. Da gibt es nichts zu meckern.

Da dies jedoch die letzte Etappe im diesjährigen "Von und zu lecker" ist, gibt es am Ende eine Staffelgewinnerin:

Das ist nicht die überaus sympathische Astrid von Kempski.

Es gewinnt Irmgard von Canal. Nicht bei mir, aber bei denen, die sich ohnehin schon mit Punkten übertrumpft haben.

Guten Morgen, Gruß Biene

Freitag, 22. August 2014

22. August 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Magdeburg bei Jens

Aperitif: "Prince of Wales" im Silberbecher
Vorspeise: Feuriges Gulasch vom Dreibock im Brotlaib
Hauptspeise: Rindersteak mit Bördegemüse § Kartoffelstampf
Nachspeise: Vanillepudding mit roter Grütze, frischen Erdbeeren und Sahne

Die Ritter der Tafelrunde

oder auch: In Magdeburg, vielleicht gleich neben dem Bahndamm. Und seltsam Gewandete laufen ein, eingekleidet vom Motten-umspielten Fundus des Senders.

Der sächselnde gastrosexuelle (neues Lieblingswort) und witz-affine  Jens hat jede Menge Equipment, ist jedoch frei von meinen Sympathien. Also nichts wie drauf los geschrieben:

Er kocht ein Ritter-Essen im BVB-Outfit. Das ist sein Lieblingsverein. In meiner Heimatstadt gibt es keine Ritter. Nur Fußballspieler  und die Fußballexperten, die es besser wissen als der bekloppte Klopp: Der Rest sind Fans von den drei Fraktionen.

Beinahe hätte ich beim Aperitif "Prince of Wales" geschrieben, dass Charles sich im Grabe rumgedreht hat ob der Widmung, ein Ritter zu sein. - Doch Charles lebt ja noch: Nur ist er trotz Rentenalter noch kein König - und war auch nie ein Ritter. Davon könnte Lady Di Arien singen. Aber sie hat uns ja alle verlassen.

Nina sieht aus wie eine Nonne. Cindy wie ein Hippie-Mädchen. Wolf sieht nur verkleidet aus.  Oder wie einer aus einer 80er Boy-Band. Alex ist der Mönch mit Schaf auf der Schulter.

Ein Auto für eine Viertelmillion schreit geradezu nach einem Fernsehauftritt. Was Wolf jetzt an dem Auto gewonnen hat - ich habe es nicht mitbekommen. Vielleicht darf er sich einmal reinsetzen.

Der größte Angeber gibt sich immer selbst den Stoß ins Abseits. Zuvor hat er sich mit großem Stuss da rein geredet.

Der Gewinner des Lebens genießt und stapelt tief, um nicht alle Sympathien zu verlieren - oder einfach, weil er trotzdem ein netter Mensch sein kann.

Jens ist ein auf-den-Putz-Hauer, dass es nur so golden glimmert.

Gelobt sei der Wolf, der sich um den Baumbestand dieser Welt und nicht um viel Geld bemüht. Und ganz nebenbei noch schnuckelig aussieht. Seit vielen Wochen habe ich wieder einen Sieger der Herzen: Wolfs gutmütiges Gemüt.

Von Jens' Menü habe ich vor lauter Lachen nicht so viel mitbekommen. Ich setze da auf meine Mit-Täter der schriftlichen Genüsse.

Doch: Weiter so, Vox! Das war Spitze. Für eine Schreiberin ein gefundenes Fressen.

Jens gewinnt mit 37 Punkten. Das reicht für ein Saison?-Ticket beim BVB.



Gruß Biene

Das mit dem Bahndamm in Magdeburg war nicht nur so dahin geschrieben. 1993 wurde dort meine Katzenlady Lissy gefunden (und von Tierschützern ins Ruhrgebiet gebracht)- Nachweislich eine Nachkommende von 1989 - zurück gelassen von DDR-Bürgern auf der Flucht. Damals kursierte durch die Presse, dass nicht wenige sogar ihre Kinder zurück gelassen haben. Und Tiere natürlich erst recht.

Sie hat dann fast siebzehn Jahre bis zu ihrem Tod bei mir gelebt. Ich hätte sie um nichts und für nichts auf der Welt verlassen.

22. August 2014 - Für Tierfreunde - Joschi lädt zum perfekten Dinner

Foto: S. B.
Vier Pfoten

meinen: Was die Menschen beim perfekten Dinner vermasseln, das können die Pfoten genau so gut. Und so hat sich Joschi entschieden, für seine drei besten Freunde Bienchen, Robin und Max ein Vier-Pfoten-Menue zu zelebrieren.

Joschi lebt in einer hübschen stilvollen Wohnung mit seinem Frauchen Petra und deren lieblicher Tochter. Also: lieblich findet Joschi sein zweites Frauchen. Ansonsten ist sie ein toughes junges und hübsches Mädchen mit den üblichen Querelen im Kopf. Joschi hat sich entschieden, künftig  pudelmässig einzugreifen und sie auf Kurs zu bringen.

Erst aber mal muss sie ihm für sein Hunde-Dinner ein paar Zutaten besorgen: Bienchen und Max sind Allesfresser, da gibt es keine Probleme. Auch Joschi ist der Alles-in-sich-rein-Stopfer, doch Robin ist ein anderes Kaliber. Der dumme Kerl achtet fürsorglich auf seine schlanke Linie.

Joschi schickt Frauchen Nr. 2 - von Menschen Ina genannt - ins karstädtliche Perfetto - solange es Karstadt noch gibt in diesem Land. Wäre ein Jammer, wenn nicht mehr ...

Er selber darf dort nicht hinein. Was für den Gourmand Joschi eine Frechheit bedeutet,  die er aber nicht anfechten kann. Also nimmt er es mit des Pudels Kern und Gelassenheit.

Verbotene Früchte soll Ina ernten: Thunfisch! Bienchen mag so gern Fisch - besonders, wenn er nach Fleisch schmeckt.

Okay, ausnahmsweise sagt sich Joschi - und zum allerletzten Mal sozusagen zum Abschied: Danach nie wieder Thunfisch.

Am Fleischstand - wo alle Tiere mit Namen oberirdisch und überirdisch lecker beerdigt sind - gibt es Rinderfilet. Des Hundes Traumfleisch.

Joschi würde gern noch ein paar Garnelen zum Nachtisch kaufen lassen - aber Robin ist gegen Meeresfrüchte. Also darf für alle eine Alternative her.

Ganz still und heimlich darf Ina ein paar Lamm-Koteletts in den Einkaufskorb packen, denn Robins und Bienchens Frauchen kauft so etwas nie. So eine dumme Kuh!

Einen Tisch muss Joschi nicht decken. Alles wird auf dem Küchenboden fein säuberlich drapiert. Frauchen und Ina werden in die Wüste geschickt. Man möchte mal ganz unter sich sein.

Leise Musik lässt Joschi vorher noch anstellen: Ein sanftes, den Rüden lockendes Bellen läufiger Hündinnen - gleich einem Meeresrauschen.

Das gefällt Bienchen überhaupt nicht: Sie will ihre drei Kerle ganz für sich alleine haben. Max besänftigt sie mit einem Kuss. Joschi ist perplex.

Und mit einem Happ frisst Bienchen dem guten Gastgeber Joschi die besten Bissen weg. Während Max traurig bellt. Und Robin hat sowieso schon vor dem Biest kapituliert.

Trotzdem ist der Abend ein voller Erfolg: Bienchen ist satt bis zum Anschlag, weil Joschi so schööööön hat einkaufen lassen.

Guten Abend, Gruß Silvia

22. August 2014 - Aus dem Bienen-Kästchen - Ice Bucket Challenge für den guten Zweck

Ein Unsinn geht um die Welt

und ist doch so sinnvoll!

Bei der "Ice Bucket Challenge" begießen sich prominente Zeitgenossen mit Eis-Wasser und unterstützen somit Menschen, die unter der Muskelerkrankung ALS leiden.

Der bekannteste Kranke ist Stephen Hawking, der Physiker.

Mit der eiskalten Dusche kühlen sich die manchmal mehr, manchmal weniger bekannten Menschen auf Unter-Körper-Temperatur runter. Manchmal auch auf ihre Intelligenz-Temperatur.

Um anschließend drei weitere Leute zu nominieren, die ihrerseits gut gekühlt werden sollten.

Der prominenteste Verweigerer bislang ist Barack Obama. Da er jedoch gern auch politischen Krisen aus dem Weg geht, ist das nicht weiter verwunderlich. Und sicher möchte er nicht, dass seine Golfklamotten nass werden.

Ein Ex-Präsident ist da weniger zimperlich gewesen: George W. Bush. Nie hätte ich gedacht, dass er so was mitmacht! Die beste Entscheidung, die er je getroffen hat!

Selbstverständlich gibt es auch ein paar Leute, die irgendwie durch die Hintertür einen Bekanntheitsgrad erlangt haben - und nun unbedingt dabei sein müssen:

Siehe die unvermeidliche Verona Pooth. Wer zum Teufel hat ausgerechnet die nominiert? Die hat sicher bei der Herausforderung so spitze Schreie ausgestoßen, dass die ganze Umgebung nun am Tinnitus leidet!

Nicht, dass man jetzt noch für diese Erkrankung eine Challenge erfinden muss.

Insgesamt ist es eine tolle Sache, an der alle auch noch ihren Spaß haben.

Da ich nicht prominent bin, darf ich im Trockenen und Warmen unnominiert zurück bleiben.

Aber ... wenn ... ich nominieren dürfte, dann wären es:

Matthias Brandt
Daniel Werner und ganz unbedingt
Prinz Charles

Weiter so, Eiswasser ist an vielen Orten der Welt genug da, Gruß Biene