und auf Ansage. Und garantiert liegt es im Rahmen der Möglichkeiten, ermordet zu werden, wenn man in Hengasch lebt oder durchreist oder sich dorthin verirrt.
Es ist angedacht, Schilder aufzustellen, damit Reisende den Ort weitläufig umfahren können. Denn wenn es ganz blöd läuft, kann man in Hengasch auch zum Täter werden.
Die ARD hat dreizehn neue Folgen verbrochen, denen ein paar Millionen Zuschauer bereits ungeduldig entgegen gesehen haben. Heute Abend ist es nun so weit.
Als wären seit der zweiten Staffel nicht weitere dreiundzwanzigtausend Morde in Hengasch passiert, knüpfen die neuen Folgen an die letzte der alten Staffel an:
Sophies Hochzeit ist geplatzt, von der als Standesbeamtin getarnten Juwelendiebin gibt es keine Spur.
Auch in Hengasch bleibt die Zeit vorübergehend und ereignislos stehen. Wenn die Drehbuchautoren gerade anderweitig beschäftigt sind.
Ich habe ja längst nicht jeden Mord- und Totschlag in dem kleinen Ort miterlebt, aber so in etwa weiß ich, worum es geht: Um den drögen Humor, den man den Eifelern vom Munde abgehört haben will.
Zu befürchten ist, dass die Geschichten bereits zu Ende erzählt sind, und doch fängt alles wieder von vorn an:
Ich kann mir vorstellen, dass Sophies Freund, der Tierarzt, demnächst bei der Behandlung einer Giftschlange gebissen wird und verstirbt. Und selbstverständlich steckt ein Verbrechen dahinter.
Auch Heike Schäffler könnte in den Verdacht geraten, ihrer Schwiegermutter Böses zu wollen. Aber die hat ja mit ihrem Dauer-Besuch einen vermutlichen Mordanschlag erst ausgelöst.
Und am Ende sind alle Einwohner von Hengasch entweder auf dem Friedhof, der mittlerweile aus allen Nähten platzt, oder sitzen im Knast, so dass Sophie ihr Ziel erreicht hat - und nach Köln zurückbeordert wird.
So wird die Lösung aller Morde auf Sophie zurückzuführen sein, die ein ganzes Dorf auslöscht, um endlich von dessen Mief befreit zu werden. Denn das ist nicht Sophies Welt.
Und dann heißt es: Es war einmal ein Dorf in der Eifel ... jedermann liebte es ... doch leben wollte niemand dort. Und sterben schon gleich dreimal nicht.
Gruß Biene
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen