Freitag, 26. September 2014

25. September 2014 - WDR - Tatort - Borowski und der vierte Mann

Foto: R. M. M.
Borowski und der vierte Mann

ist ein Tatort-Krimi aus der erfahrenen und blutigen Feder von Henning Mankell. Da können sich aber einige eine Scheibe abschneiden.

Bis auf die letzten Minuten, in denen der Krimi auch dem berühmten Autor ein wenig aus den Fingern gleitet, gilt hier: Hochspannung.

In einer bösen Tierfalle im Wald findet der Kalfaktor eines schlossähnlichen Anwesens einen Schuh, in dem ein abgetrennter Fuß steckt (hatten wir am Sonntag ja erst so ähnlich - war vielleicht ein bisschen abgekupfert?).

Und Kommissar Borowski stößt auf eine illustre dekadente Schnösel-Clique und deren makabres Hobby, eingekaufte Bären im nahen Wald frei zu lassen und abzuschießen. Jetzt weiß man endlich, wohin die ausgemusterten Bären aus Zirkussen hinkommen, wenn sie ihre traurigen Aufgaben erfüllt haben. Das nur nebenbei kritisiert.

Die Meute der jungen Leute ist so dermaßen cool, dass sie noch kälter als der Winter daher kommen. Und was juckt es den einen oder den anderen, wenn er wegen illegalem Abschuss eine Geldbuße aufgebrummt bekommt?

Zunächst denkt der Kommissar an militante Tierschützer, die die morbide Clique dezimieren möchte.

Doch es findet sich ein zweites Körperteil: Eine Hand. Die gehörte einem eher ungepflegten Menschen, wie der Pathologe folgert. Also keinem aus der Clique - wie der Fuß.

Und der schrullig-extravagante Kommissar kommt bald auf eine völlig andere Spur:

Er findet einen Hinweis auf ein Pyramiden-Spiel, in dem es um sehr viel Geld geht. Wer zuoberst auf der Pyramide steht, gewinnt alles - im Gegensatz zu denen, die unten stehen.

Möchte man aufrücken in der Pyramide, müssen andere verschwinden.

Leider geht dem Autor am Ende die Puste aus. Ganz entgegen dem eisernen Prinzip eines Krimis wird ein Täter aus dem Hut gezaubert. Der spielte in dem ganzen Drama vorher nur dem Anfangsbuchstaben "Z" nach eine Rolle.

Doch nicht genug: Er hat nur zwei der inzwischen drei Morde begangen.

Nach dem dritten Mord wird gar ein Kopf für die Polizei zurück gelassen. Der Täter ist ein ehemaliger Polizist, der wegen immenser psychischer Probleme entlassen worden ist.

Trotz des unbefriedigenden Endes ist der Film spannungsgeladen. Und es fällt nicht schwer, mal so eine richtige Antipathie gegen die Schloss-Bande aufzubauen, die sich am Ende auch noch schuldiger macht als sie ohnehin schon ist. Sie halten den Kalfaktor für den Täter ihres Freundes, und er gerät in ihren Kugelhagel.

Außer dem Kommissar haben in diesem Krimi mehr oder weniger alle Dreck am Stecken.

Gruß Biene

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