Vorspeise: Pilz-Kräuter-Ravioli, dazu gerösteter Knoblauch in Öl, dazu Rucola mit karamellisierter Birne
Hauptspeise: Kartoffelgratin mit Sojahack in Filoteig, dazu eine kräftige braune Soße und dreierlei Süßkartoffeln mit Zitronen-Senf-Soße
Nachspeise: Lavendel-Kokos-Törtchen, dazu ein Schokoladeneis sowie eine süße Obstvariation
The Tranquilizer Song
In der ersten veganen Woche beim perfekten Dinner geht es nach Berlin. Heute an den äußersten Rand, nach Wildau.
Hier lebt Natalie in einer kleinen Wohnung mit ihren beiden Podenco-Hündinnen. Diese Rasse ist schlank und rank, obwohl sie Fleischfresser sind.
Zu meiner Freude erfahre ich, dass Natalie die Hunde barft. Zwischendurch gibt es immer wieder Versuche, sie auf vegane Linie zu bringen. Doch für welchen Hund ist ein Stück Brot schon ein Leckerchen? - Da frisst nur der Kohldampf und nicht die Freude am Genuss.
Attila Hildmann, der Kommentator durch die vegane Woche - damit wir Zuschauer auch alles richtig verstehen - hält sich noch sehr zurück oder wird von Vox noch zurück gehalten. Auch er meint, Tiere kann man nicht vegan ernähren, das wäre bekloppt.
Hunde vor dem Supermarkt anbinden wie sie es macht, ist auch bekloppt: Auf diese Weise sind schon viele für immer verschwunden.
Wenn sie sich wenigstens beeilen würde: Aber Eile ist so überhaupt nicht ihr Ding, sie kauft die paar Sachen so gemächlich ein, dass es eine Qual ist, ihr zuzusehen.
Und so führt sie ihr Tun in der Küche fort: Von zügigem Arbeiten keine Spur. Eine junge Frau in der totalen Entschleunigung.
Ihr brandneuer Freund Olli holt die Hunde ab, nicht ohne Natalie ausgiebig zu knutschen, dass es eine Freude für den Vox-Redakteur sein muss.
Olli ist noch kein Veganer - aber sie arbeitet daran. Da sie alles mit gemächlichem Tempo angeht, wird das Jahre dauern. Wobei es grenzwertig ist, andere Menschen überhaupt ändern zu wollen.
Nun ja, Attila gibt ihr ein bisschen Munition in die müden Finger: Veganer riechen besser als die Allesfresser. Die besseren Liebhaber seien sie auch. Nun denn!
Die geneigten Gäste sind ebenfalls seit kürzerer oder längerer Zeit dem veganen Lebensstil verschrieben und dem Wohlwollen sowieso zugeneigt.
Da gibt es kein Gemecker über den Tee als "Aperitif", oh nein! Den Wein, den es später gibt, hat sie nach dem Aussehen von Flasche und Etikett ausgesucht. Ja, so macht man das in der Regel, wenn man Enttäuschungen erleben möchte.
Hier gibt es eher Lob für den Wein: Der Zufall hat es gerichtet, und er schmeckt den Gästen.
Alles andere schmeckt ihnen ebenfalls, obwohl es durchweg und durchgehend unschmackhaft aussieht.
Eine löbliche Lebensweise mit Sicherheit. Aber das muss doch besser gehen! Und gekonnter. Und mit mehr Liebe angerichtet.
Sie bekommt immerhin dreiunddreißig Punkte - und ich hätte gern eine Erklärung, für was sie die eigentlich einstecken darf.
Es ist ein dröger Abend mit wenig Pfiff und Esprit. Eine Sünde wert ist da gar nichts.
Guten Morgen, Gruß Biene
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