Dienstag, 30. September 2014

29. September 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag im Allgäu (Oberstaufen) bei Sonja

Aperitif: Sonnige Orange
Vorspeise: Kraftbrühe mit Bärlauchflädle
Hauptspeise: "Schumpen"-Roulade mit Brezenknödel und Blaukraut
Nachspeise: Lauwarmer Käsekuchen auf Fruchtspiegel


Wenn Hausfrauen träumen

bewerben sie sich beim perfekten Dinner.

Sonja lebt in Oberstaufen, ist mit Bruno verheiratet und hat die Kinder Theo und Anna. Nicht alles, was sie erzählt, ist für alle zu verstehen. Der Dialekt trennt manche von uns.

Auch ihr "Beruf" gibt Rätsel auf: Schroth-Kur-Packerin in der Nacht? Da werden Leute eingewickelt in trockene und nasse Tücher, damit sie schwitzen und ihr Kreislauf kollabiert?

Es ist nicht denkbar, dass man dafür eine mehrjährige Ausbildung hinlegen muss.

Früher soll sie Konditorin gelernt haben. Das hätte ihr einen kleinen Vorsprung beim Nachtisch eingeräumt - aber so wirklich professionell sieht vielleicht ein bisschen das Gemalte um den Kuchen herum aus. Wenn auch ziemlich kitschig. Der Kuchen selber schwächelt und kippt um.

Die erst einmal locker-flockige Runde wird von Sonja zünftig begrüßt. Hier oben, wo sich Esel und Ziegen und Rinder ein Stelldichein geben, ist sie sicher froh, ein paar Menschen zu sehen, die nicht ganz so verpackt sind.

Silvia leuchtet in knatsch-gelb wie eine Butterblume. Hans-Peter, der auch gern H. P. genannt wird, könnte ein Abkömmling von Alfred Tetzlaff sein. Und nach gefühlten fünf Sekunden nennt ihn die Butterblume Ätsch-Piih und beide landen beinahe in einem Bett im Kornfeld.

Da die aufgedrehte Silvia schnell die Szenerie an sich reißt, alles im Blick hat und unter Kontrolle, lässt sie die Gastgeberin mit dem ihr eigenen rasanten Tempo ziemlich alt aussehen:

Da nützt auch die plörrige Suppe nicht viel, die es zur Vorspeise gibt. Ohne Wein, nur mit Wasser als Getränk, das auch schon reichlich in der Suppe vorhanden ist. Sonja meint, Suppe sei flüssig genug, da gehöre kein Alkohol dazu. Wozu zählt Wasser noch mal?

Die zwei Männer "auf dem Balkon" nennen den Hauptgang in alter Dinner-Manier "Seniorenkost". Der Wahrheitsgehalt der Bezeichnung ist hoch.

Auch hier ist die Soße viel zu wässrig. Doch sie reicht immerhin Wein dazu.

Silvia outet sich während des Dinners als Mental-Coach. Es könnte auch sein, dass sie mit ihrem extrovertierten Wesen Krisen erst herauf beschwört.

Am Ende des Tages wickeln die Mitstreiter Sonja in einunddeißig Punkte ein.

Silvia erhält eine Extra-Gage, weil sie die Moderation der Show übernommen hat. So kann sie locker neun Punkte geben - auf den Gewinn der Woche hat sie es vermutlich nicht abgesehen.

Guten Morgen, Gruß Biene

4 Kommentare:

  1. Guten Morgen BB,
    ich habe die gestrige Sendung auch so empfunden und hätte 6-7 freundliche
    Punkte gegeben.
    Ich habe den Eindruck, dass Vox ein neues Konzept hat.
    Jede Woche eine Nervensäge dabei.
    Das was der gelbe Falter dort gestern veranstaltete war schon grenzwertig,
    die Gattin von HP wird gestern einen schönen Abend gehabt haben.
    Verglichen mit S. Wiener in der letzten Woche war es jedenfalls eine Steigerung.
    Bin gespannt ob andere das auch so empfunden haben.
    Einen schönen Tag, Anna

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  2. OK, diese Woche also Musikantenstadel,
    mit einer Blondine deren frischgeladene Zinkkohle-Batterie einen wahren Funkenregen sprüht. Schon klar, dachte ich, ESSEN diese Woche eher Nebensache.
    Das Menue so laaangweilig wie die Wasserstandsmeldungen in meinem lokalen Radiosender, andererseits für manche der Gipfel des kulinarischen Fleisses "eine Wahnsinnsarbeit", gemeint hat das Batteriehäschen die Rouladen, welchselbe es deswegen ausschließlich fertig beim Schlachter bezieht: Das lässt kühnste Hoffnungen auf ihren Kochtag ins Kraut schiessen!!!

    Aber beginnen wir mit der "Vorscheisse", so der (freudsche ?) Versprecher des Weinhändlers, der sich jetzt schon auf die Rolle des Mäkelfredis kapriziert, diese war (also die Vorspeise) - Küchenrohware mit Restprodukten - jedenfalls sehe ich das immer so, das macht nur unnötig satt vor dem Essen, auf das man sich eigentlich freut.
    Und wenn dann noch die Plörre fad war, und die Herbergsmutter Wasser dazu reicht...Unter einem "Perfekten Dinner" stelle ich mir jedenfalls wirklich etwas anderes vor.
    Übrigends O-Ton Mäkelfredi, der die ganze Zeit mit auf dem Tisch festgewachsenen Ellenbogen aß, wahrscheinlich die Schwerkraft - "der abbaraddieff" leider war ich so damit beschäftigt, dieses Wort in Mundart immer wieder nachzusprechen, dass mir vollkommen entgangen war, was der Mensch dazu zu sagen hatte, zum Abbaraddieff mein ich. (Ich liebe dieses Wort)
    Ebenso intoniere ich seit gestern gerne des Öfteren die Redewendung
    "I dring nua Gedrängge wo mid Bier isch", Boah, mir geht schon wieder einer ab!!! Das war H. P. ist klar!
    Wo warn wir gerade, ja klar bei der aufwändigen Hauptspeise des gutbürgerlichen Mittagsmahls - gähn - einzig die Brezenknödel fand ich bemerkenswert, als gutes Hausfrauenhandwerk. Aber auch hier scheinbar eine Würzwüste, warum traut man sich nicht mal, mit Rotkohl- und Rouladen-Rezepten zu spielen, Traditionen mal gegen den Strich zu bürsten,sowas hätte mich interessiert, da nimmt man als Zuschauer doch etwas mit, das hier war so spannend wie Menschen beim Ausfüllen der Steurerklärung über die Schulter zu schauen.
    Vom kulinarischen Aspekt jedenfalls, der soziologisch-psychologische wurde hingegen wieder bestens bedient, ich freue mich schon auf die zweier-Kombination Weinhändler-Batteriehäschen (Ich sage ganz bewußt nicht ihren Vornamen aus Rücksicht auf gewisse Namensvetterinnen) und noch spannender die Kombi Batteriehäschen-Sonja:
    Das war doch der Knaller nach dem Hauptgang, wie die quirlige Mentalfrau die rechtschaffene Bauersfrau nach ihrer Familie fragte und diese nach stolzer Aufzählung des Familienstandes und wie lange und fest und sicher dieser schon in Gusseisen geschmiedet besteht, mit der Frage zurückschoss: "Und wie steht`s bei DIR?"
    Schlagartige peinlich berührte Stille am Tisch, die Herren sämtlich verlegen und einigermaßen fassungslos, die Gastgeberin mit hochrotem Kopf, blickte wie die Rächerin der Enterbten, aber unser Häschen, gut in Form, parierte vollkommen ungerührt: "Ich bin in den Flitterwochen".
    Das war High Noon unterm Allgäuer Kruzifix! Ach es gab so viel, was einen für das schlichte Kochniveau éntschädigte...(Hollerödudödeldi, oder wars didödeldu?)
    Diesem fügte denn der Nachtisch einen weiteren Tiefpunkt hinzu: Käsekuchen benötigen kein Puddingpulver, und Mürbeteige kein Backpulver,und was der unselige Tortenguss obendrauf sollte wissen die Alpengötter.
    Und Kaffee zum Kuchen war wahrscheinlich wie Alkohol zur Suppe von der Herbergsmutter nicht vorgesehen, nee wirklich, 7 Punkte dafür sind echt freundlich. Bei 9 Punkten muss man schon im Honeymoon sein ..
    Bin gespannt auf heute und darauf, wann die erste Blaskapelle auftritt im Musikantenstadel und natürlich last but not least: Auf die Gedrängge!!! Brooschd, Susi.

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  3. Es darf ruhig jeder diesen Namen sagen - ich bin es ja nicht, diese Silvia. Und ich habe noch einen Vornamen als Reserve: Gabi. Da waren meine Eltern weitsichtig. Gruß Gabi

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  4. Moin @ zusammen.

    Auf in den schönen Allgäu, auf einen Bauernhof.
    Sonja, die ihren Beruf nicht erklären kann, macht den Anfang. Sie hat, wenn ich es richtig verstanden habe, mehrere Beruf, in ihrem hohen Alter verständlich. Z.Z. erstellt sie menschliche Rouladen, nach Johann Schroth, also kein Körneressen. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ihr Mann produziert Schlachtkälber. Wie üblich auf solchen Höfen, läuft noch mehr Getier herum.
    Eine Freundin kam zur Hilfe. Warum? Das Schneiden der Brezn war mehr ein Abbrechen, da hätte sie sich das Messer sparen können und es wäre schneller gegangen.

    Empfang/Aperitif: das war mir neu, dass die Allgäuer so entschlossen und Redefreudig sind. Man hatte das Gefühl, alte Bekannte treffen sich. Dagegen sind Rheinländer ja schüchtern. Das Getränk soll einige Umdrehungen gehabt haben.

    VS: wenn eine Suppe 1 Tag ziehen muss, so sollte sie herzhafter sein. So gesehen hätte sie auch einen Bouillon Würfel nehmen können. Der Hammer dabei, der Weinhändler fragte ob es eine Hühnerbrühe sei. Auf seinen Abend bin ich jetzt schon gespannt. Ob ich von dem Geschmacksspezialisten Wein kaufen möchte? Die Flädle, Pfannkuchen hatte sie ja schön schmal geschnitten, aber sie waren doch recht lang. Das hatte schon fast etwas von einer Nudelsuppe.

    HG: pD und Roulade passen nicht zusammen. Was daran allerdings schwer sein soll weiß ich nicht. Die Einlage war ja eher sparsam und was die Möhren darin sollten habe ich nicht verstan-den. Zwiebeln fehlten komplett. Die wenige Soße war dünner als Wasser, tolle Leistung. Wie die Knödel schmeckten wurde gar nicht erwähnt. Begeistert war aber keiner der Gäste.
    Der Bärlauch ist europaweit vorhanden. Es ist zwar richtig, dass er in Deutschland meist im Sü-den wächst, bzw. angebaut wird, ihn aber typisch für den Allgäu zu bezeichnen ist albern.

    DS: als ehemalige Konditorin hat sie also Schreiben gelernt. Backen wäre irgendwie besser ge-wesen. Warum sie runde Kuchenstücke ausstach habe ich nicht verstanden. Ich mag z.B. am liebsten den Rand. Nun ja, aber vor Begeisterung ist niemand umgefallen. Der Teller hatte was von Kindergeburtstag. H.P. mochte auch keinen Kuchen, wegen seiner Laktoseunverträglichkeit.
    Außerdem ist Kuchen kein DS, da gehört Kaffee dazu und sollte am Nachmittag gereicht werden.

    Im Ganzen waren die Speisen wenig gewürzt, was aber daran liegen kann, dass sie kleine Kinder hat. Da würzt man automatisch schwächer. Auch wenn sich Sonja Mühe gab, es war ein normales Essen, von mir aus am Sonntag und sollte auch so bewertet werden. Ich hätte da evtl. 5 Punkte für angedacht.

    Aha, ein Metzgermeister mag keine Gurken. Sein Gemüse ist halt das Fleisch. Beim HG ließ er den Rotkohl liegen. Käsekuchen kann er auch nicht essen, da Laktoseunverträglichkeit. Ein echter Fleischermeister eben, er verträgt nur Fleisch.

    Warum die Mental-Trainerin in Gelb, also als Kanarien kam, war schnell erkennbar. Gelb ist auch eine Alarmfarbe. Zu ihr kommen die Leute vor dem Burnout und sie hilft ihnen es schneller zu erlangen. Sie könnte mit Giesela Schlüter verwandt sein. An H.P. hatte sie einen Narren gefressen. Der arme Kerl wusste gar nicht wo er hin sollte. Das war schon Nötigung was sie mit ihm machte.

    Die beiden anderen Herren sind mir noch ein Rätsel, aber ich erwarte da nicht viel.
    Mal sehen ob ich mich irre.

    LG rudi

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