Mittwoch, 17. September 2014

16. September 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Dienstag in Erkrath bei Rainer

Aperitif: Himbeer-Mojito
Vorspeise: Gebratener Steinbutt auf Carpaccio von der gelben Bete mit Limettenschaum
Hauptspeise: Lammfiletpastete mit Spinatfüllung auf Morchelrahmsoße und gratinierten Kartoffeln
Nachspeise: Variationen von Passionsfrucht und Mango an Strudelteig


Der Finger Gottes

Rainers Frau meint, er koche wie ein Gott. Dass er auch eine kleine Schlampe sei, wie sie sagt, ist deutlich daran zu erkennen, wie oft er seine Finger in die Speisen steckt und abschleckt - oder immer den selben Löffel hinein-juche, ablecken, wieder in die Töpfe ...

Rainer lebt in Erkrath. Nach einer vierunddreissigjährigen Ehe, die hinter ihm liegt - ist er seit
fünf Jahren neu verheiratet. Dies sei das Beste, was ihm je passieren konnte. Was genau ist das Beste?

Der Beatles-Fan und Karnevals-Ober-Jeck arbeitet in einem Supermarkt, in dem er die Obst und Gemüseabteilung und vermessbare Früchte leitet. Sogar gelbe BeEte gibt es bei ihm, die führt sonst kein Supermarkt.

Großzügig und selbstzweifel-fremd wie er sich präsentiert, hat er keine Kosten und Mühen gescheut, das Dinner zu einem perfekten Event zu stilisieren. Als Gastgeber ist er aufmerksam, auch wenn er viel Zeit in der Küche verbringt.

Dass sich das manchmal nicht lohnt, zeigt die Punktevergabe am Ende: Acht Punkte sind sehr in Ordnung. Sieben Punkte von Daniel schrammen gerade eben an der Unhöflichkeit vorbei.

Andreas vier einsame Pünktchen - mit der nicht näher begründeten Aussage, dass alles nicht so ganz perfekt war - schmerzen sogar eine Zuschauerin: God Will Fuck You Up for that!

Somit wird Rainer nicht auf dem verdienten Platz landen. Da muss er jetzt karnevalistisch großzügig drüber lachen. Und sich einen Schnaps hinter die Binde gießen.

Und Andrea darf auf die Stille Treppe, um in sich zu gehen. Man gebe ihr künftig nur noch die Punktetafeln sieben bis zehn in die bösen Hände!

Guten Morgen, Gruß Biene

10 Kommentare:

  1. Vorspeise:
    Mal wieder ein Carpaccio, welches keines war. Der Tupfer Limettenschaum, chemisch aufgepeppt, gibt nicht wirklich was für den Geschmack her. Der Steinbutt soll zu durch gewesen sein. Man sah es nicht. Ich hätte den Steinbutt, wenn er wirklich frisch war, sogar hauchdünn roh serviert und nicht gebraten.

    Hauptspeise:
    Lammrücken in Strudelteig mit Spinat/Leberwurst-Umhüllung ist wirklich keine Lammfiletpastete. Warum nennt man die Dinge nicht bei ihrem Namen. Der Rest war belanglos.

    Nachspeise:
    Ein großer gelber Haufen mit roten Tupfen. So gekonnt die Anrichte bei der Vorspeise war, so schlecht war sie hier.

    Fazit:
    Rainer präsentierte „Fingerfood“. Ich finde das nicht so schlimm (es wird in Wirklichkeit von vielen Profiköchen praktiziert), wenn die Speise anschließend gegart wird. Leider ließen seine Leistungen während des Dinners nach. Vielleicht war es die abnehmende Konzentration.

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    1. Ich finde, es ist eine gute Idee: Steinbutt roh! - So kann man den Fisch wenigstens nicht durch einen Tick zuviel Hitze verhunzen. Danke, so probiere ich es mal.

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  2. Ich würde ihn ein bisschen marinieren.

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  3. Hallo ihr alle,
    also eigentlich brauche ich heute professionelle Hilfe bei der emotionalen Verarbeitung der gestrigen Achterbahnfahrt:

    Ich startete mit einer herzhaften klaren Antipathie: Angeber und Besserwisser, das hatte sich am Montag bereits herauskristallisiert, jetzt kamen noch selbstverliebter Egomane und alberner Accessoirekasper dazu. "die armen Beatles", dachte ich, "Wenn die wüßten, beim wem die alles in der Bude hängen, George und John würden mit ihren Grabumdrehungen die Erdrotation aus dem Gleichgewicht bringen".
    So schimpfte ich leise brabbelnd vor mich hin, bis sich - langsam aber deutlich - meine Einstellung zu diesem kleinen Kochgott veränderte: Es war schön zu sehen, mit welcher Hingabe er rührte, schnibbelte schnitt probierte schlemmte schwärmte. Und, ja gut, überall die Finger drin hatte und alles abschleckte, aber selbst diese Bedenken kamen mir plötzlich kleinlich und irgendwie spießig vor. (Ähnlich wie die Bedenken "Mit Champagner anzustossen" Grosser Gott, welch Faux pas!)
    Also langer Rede krauser Sinn: Nach kurzer Zeit mochte ich, zwar erst widerstrebend, aber dann doch wirklich, diesen putzigen Kerl. Und was er kochte, mit welcher Achtung vor Lebensmitteln, mit welcher echten Freude und Begeisterung, und sein Menue, das hätte mir auch geschmeckt. Die Farce werde ich selbst mal probieren, die gelbe Beete kennenlernen, gut, der affige Strudelteig muss nicht sein - aber summasummarum - mit diesen Anregungen am Ende des gestrigen Abends fühlte ich mich angenehm belohnt fürs durchgehalten haben.

    Doch dann Shocking Andrea: (Liebe Biene ICH benutzte in diesem Zusammenhang nicht das böse F-Wort, das hast du ja dankenswerterweise schon dekorativ um diese Person weitläufig drumherum geflochten hi hi) die dem göttlichen Rainer eine dolchspitze, ungerecht fiese Vier in den Rücken rammt!! Da versiegt jedes Wort, sprachlos grüßt die stumme Susi

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  4. Super, dass du - bevor du verstummt bist - diese tollen Gedankensprünge hinbekommen hast. Daumen hoch!

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  5. Moin @ zusammen.

    „Ich koche wie ein Gott“ oder wie ihn seine Frau nennt: „Einen Gott in der Küche.“
    Ja der Rainer aus Erkrath bei Düsseldorf ist ein gläubiger Mensch, er glaubt an sich.
    Wie er es in dem kleinen Erkrath überhaupt aushält. Noch erstaunlicher ist seine kleine Wohnung mit Kochnische. Sein Ego muss doch dort eine Klaustrophobie entwickeln.
    Dennoch sammelt er große Uhren. Wieder jemand der keine freien Wände mag. Aber er wäre nicht Rainer, hätte er nicht noch andere Leidenschaften. Er ist pD-Fan der ersten Stunde. Schnaps ist seine Leidenschaft, was aber nicht die Menge sondern die Qualität betrifft. Angefan-gene Flaschen verlieren diese aber sehr schnell. Fan der „Shopping Queen“ weil seine Frau es immer sieht und er mit gucken muss. Das ist eben der Nachteil einer kleinen Wohnung. Lebens-mittelfanatiker, deshalb auch der dicke Bauch. Auch hat er einen Brillentick. Ja der Rainer gibt wenig von sich preis. Frontmann der Band „Alt Schuss.“ Die Band ist schon sehr bekannt im Düsseldorfer Karneval, aber nur bekannt. Seit Jahren schaffen sie es immer wieder genau das Gleiche auf die Bühne zu bringen, besonders die mehr als alten Witze. Das Rainer auch noch Beatle-Fan ist, bei der Musik, hatte mich dann doch überrascht.
    Rainer ist Abteilungsleiter für Obst und Gemüse in einem SB (ja) Natürlich haben die Kollegen ihm schon alles zusammengesucht, was er zum pD braucht.
    Zu Hause angekommen geht es natürlich sofort ans Kochen, seine größte Leidenschaft. Seine Küche ist natürlich zu klein, so dass er Kochutensilien in einem anderen Raum in einem Kleiderschrank parken muss und immer hin und her läuft. Mein Kompliment hier an das Drehteam, das es wahrlich nicht leicht hatte Rainer optimal ins Bild zu rücken. Rainer kocht allein, was schon aus Platzgründen nicht anders möglich ist. Auch redet Rainer kaum beim Kochen. Rainer hat Respekt vor den Lebensmitteln. Von sich selber sagt er: „Ich bin kein Profi, ich bin einfach nur gut.“ Er sollte sich seine Bescheidenheit wirklich bezahlen lassen.

    Empfang: Rainer als Frosch, grüne Hose, grüne Brille, buntes Hemd mit viel grün, empfing freundlich seine Gäste.

    Aperitif: Himbeer-Mojito von „Küchen-Götter“, das mindeste für Rainer. Eigentlich heißt er „Lillet“ von Pernod Ricard und war in den 50ern schon bekannt. Stephan hätte den Aperitif gerne im Eimer, also mengenmäßig gemeint.

    VS: gelbe Bete ist nicht so süß, dafür aber etwas scharf, ähnlich dem Rettich. Erstaunlich, dass Rainer so etwas Simples wie Gelbe Bete Carpaccio macht. Die 3 Steinbutt hat er super filetiert, Glückwunsch. Nee da ließ sich der Rainer nicht lumpen. Natürlich braucht so etwas auch scharfe Messer und die hatte Rainer. Wozu aber ein Messer einen Griff hat, hatte Rainer noch nicht raus. Den Fischfond hatte Rainer natürlich auch selber gemacht, irgendwann. Beim Abschmecken ist Rainer aber sehr genau und damit nichts verfälscht wird, nimmt er immer den gleichen Löffel. Sollte der Löffel mal ungünstig liegen, so müssen die Finger herhalten. Angerichtet sah es gut aus. Leider hatte der Göttliche heute einen schlechten Tag, der Fisch war zu durch, die himmlische Soße zu dünn. Dennoch kam der Gang fast gut an.

    Teil 2

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  6. Teil 2

    Beim Stöbern stellten Jennifer und Andrea fest, Rainer hat nen Alligator und den nur in Kunststoff.
    Natürlich verwendet ein Profi solches Schnitzelwerk nicht.

    HG: Trüffelleberwurst mit Spinat und Alk als Paste. Den Blätterteig hatte er angeblich selber ge-macht, irgendwann. Das Lammfilet mit der Paste im Blätterteig ist wirklich nicht einfach. Das To-matensugo war natürlich vorbereitet. Kartoffelgratin wurde mit den Fingern probiert, das geht schlecht mit einem Löffel. Das Füllen der Zucchiniblüten sah etwas ungekonnt und zittrig aus. Für mich waren sie aber nur ein buntes Beiwerk. Angerichtet sollte es sicherlich einen Fisch darstellen. Lamm als Fisch darstellen verstehen nur Götter. Stephan merkte an: „Auf der Karte stand Lammfilet, es gab aber Lammrücken. Der Unterschied ist schon sehr groß.“ Dem stimmte Rainer sogar zu. Bestimmt war der Steinbutt so teuer, wer weiß. Einigen war das Lamm zu zäh. Ja auch für einen göttlichen Koch ist so etwas nicht einfach. Über die göttliche Soße wurde gar nicht gesprochen. Was war da los?

    DS: Mascarpone mit Flug-Mangomark. Das verstand sich ja von selber. Das ist das Los des weni-gen Platzes, er hatte nur einen Probierlöffel. Das Mangoeis war vorbereitet. Zusammen waren es 3 Varianten von der Mango, einfach zu viel des Guten. Dennoch kann es gut an. Stephan machte nochmals den Erklärbär: „Mit Sekt und Champus stößt man nicht an, das Anstoßen tötet den Sek/Champus quasi.“ Stimmt allerdings.

    Rainer hatte eine göttliche Nervosität und gelegentlich fiel ihm was runter. Ja auch kleine Leute haben es schwer auf den Boden zu kommen, obwohl der Weg ja kürzer ist. Für Bückware ist Rai-ner aber nicht geschaffen, die schafft ihn. Doch er war ein guter Koch und GG. Aber vom Göttli-chen habe ich nichts mitbekommen. Was allerdings die Schürze schützen sollte war mit ein Rät-sel, den Bauch jedenfalls nicht. Leider hat er sich oft verzettelt und ein Zeitmanagement kennt er auch nicht. Für mich war einfach zu viel vorbereitet und das Probieren immer mit demselben Löffel und mit den Fingern war unappetitlich. Auch fehlte mir die Raffinesse an dem Menü. Rainer geht wohl den gleichen Weg wie die griechischen Götter, man wird ihn bald vergessen haben.

    Die 4 Punkte von Andrea waren schon heftig, besonders wenn man es mit ihrem Menü ver-gleicht. Dennoch hatte er sich wirklich nicht mehr verdient.
    Sicherlich wird er die Wertungen aber mit göttlicher Hilfe und jeder Menge Eigenlob überstehen.

    LG vom nicht göttlichen rudi

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  7. Ja gestern hab ich mich durch nichts ablenken lassen.
    Der Rainer hat gut gekocht und alles liebevoll angerichtet. Das Finger abschlecken ist ne Angewohnheit, die man sicher auch mit Kamera nur kurzzeitig unterdrücken kann. Ich kann gar nicht kosten, dafür ist bei uns das Familienoberhaupt zuständig und der bekommt es auf eine Untertasse...ist ein schönes Ritual ;-)
    Das Lamm werd ich so mal nachkochen, allerdings mit Filet ! ...und anderen Beilagen.

    Alles in allem ein schöner Abend mit einem bösen Ende: Der schöne Rücken hatte leider kein Rückgrat, denn ich vermute die 4 Punkte sind von der Regie vorgegeben, um die Einschaltquote in die Höhe zu treiben...aber ich neige ja immer zu Verschwörungstheorien.

    Freu mich auf heute Abend :-)

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  8. Auch ich habe im Laufe des gestrigen Abends mehrfach meine Meinung geändert.
    Am Montag ging er mir tierisch auf die Nerven mit seiner Erklärwut. Gestern musste
    ich seine Hingabe an das Kochen anerkennen.
    Es war nicht perfekt, teilweise unappetitlich aber als die Note 4 fiel, war
    ich empört.
    Hoffen wir mal, dass die böse Dame die Quittung bekommt.
    Zumindest kann sie in allen Foren lesen, wie man einhellig über sie denkt.
    Das ist Strafe genug.
    Bis heute Abend.
    Gruß Anna

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