In Relation zum aktuellen Tatort von Sonntag, der als Witz-Groteske von 13,13 Millionen Zuschauern gegenüber anderem TV-Programm bevorzugt wurde, kommt dieser Tatort als Krimi daher, wie er auch gedacht ist. Der Humor bleibt nicht auf der Strecke, spielt aber nicht die Hauptrolle.
Vadder Thiel angelt in der Nacht einen menschlichen Fuß. Der bringt Kommissar und Rechtsmediziner zusammen, obwohl beide gerade Besseres zu tun hatten: Der eine wollte ein Fußballspiel gucken, der andere an seiner Dankesrede zur Verleihung eines Wissenschaftspreises feilen.
Der sauber abgetrennte Fuß weist einen Hallux varus congenitus auf. Und diese seltene Großzehen-Fehlstellung lässt Boerne - Danke, Zufall! - an eine Spielkameradin aus Kindertagen denken.
So kommt man dem Opfer schneller auf die Spur. Die führt auch in einen Motorrad-Club, der dem organisierten Verbrechen positiv und leidenschaftlich gegen über steht. Dort war die nun Verstorbene Mitglied.
Und in einen Tennis-Club, in dem die Verblichene gearbeitet hat.
In der Folge geht es um Intersexualität bei einer jungen Tennis-Profi-Spielerin. Das bedeutet, dass sie nicht eindeutig männlichen oder weiblichen Geschlechts ist. Was natürlich im Sport ein riesiges Handicap bedeutet:
Zwar fühlt Nadine sich als Mädchen, ist es aber nicht zweifelsfrei.
Titelgebender Boerne-Spruch: "Geschlecht entsteht nicht zwischen den Beinen, sondern zwischen den Ohren."
Und es rotten sich Tennis-Mutter und Tennis-Vater und Tennis-Bruder und noch ein Verbündeter zusammen, um die Mitwisserin aus dem Weg zu räumen. In einem Kanal wird schließlich die Leiche der Spielkameradin aus Boernes Kindertagen gefunden.
Beinahe gibt es zum Humor-Ende noch einen Mord:
Thiel, der immer wieder sein aufgezeichnetes Fussballspiel unterbrechen musste, um im Eiltempo einen Mord zu klären - aber keine Ahnung hat, wie das wichtige Spiel ausgegangen ist - wird von Boerne schnell mal über die Tor-Bilanz aufgeklärt.
Fast waren es seine letzten Worte!
So geht Münsteraner Tatort, Gruß Biene
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