Böser Wolf
Vor ein paar Jahren habe ich das Buch zum Film gelesen, und es ist bis heute das einzige, das ich von der Autorin gelesen habe.
Zu viele Personen, zu viele Handlungsstränge, die erst nach und nach ein Bild in dem 473-Seiten-Wälzer, der einem glatt doppelt so lang vorkommt, ergeben.
Ein paar Mal habe ich in die TV-Verfilmungen einiger ihrer anderen Bücher hinein gesehen, aber so wirklich überzeugt haben die mich nicht.
Ganz anders diese:
Erstmals muss ich sagen - für mich war der Film besser als das Buch.
Ein international agierender skrupelloser Kinderschänder-Ring bringt den Zuschauer an den Rand des Erträglichen. Doch nicht jeder, der böse scheint, ist es auch - allerdings sind so einige ziemlich mies und asozial unterwegs, obwohl
gerade der Kopf der Bande das Bundesverdienstkreuz für 40 Jahre in der Kinderschutz-Arbeit verliehen bekommt.
Das bedeutet aber auch, dass hier über 40 Jahre Kinder auf das Grausamste missbraucht wurden.
Auf dem Weg, sich und ihre perversen Gelüste zu bewahren - schützen sie sich selber aufs Grausamste.
Eine Psychologin erleidet einen der abartigsten Tode in der deutschen Fernsehgeschichte.
Manchmal möchte man einfach weg schalten und gucken, ob nicht irgendwo Thiel und Boerne ermitteln, aber dann will man doch wissen, wie es endet.
An das Buchende erinnerte ich mich zwar noch vage, aber das wurde mir erst im Laufe des Films klar.
Das ZDF hat dem Zuschauer mit diesem Zweiteiler eine Menge zugemutet, aber am Ende hat es sich gelohnt, denn
ganz deutlich wurde das Leid missbrauchter Kinder in der Gegenwart und was dieser Missbrauch in der Zukunft mit ihnen anstellen kann.
Die einen missbrauchen selber - die anderen sind durch psychische Krankheiten fürs Leben gezeichnet. Spurlos geht dies an keinem Kind vorbei, das betroffen ist.
Fünf von fünf möglichen Sternen für den Taunuskrimi.
Guten Abend, Gruß Biene
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