Vorspeise: Leberknödelsuppe mit „Pfandl“ (eine Art Pfannkuchen mit steif geschlagenem Eiweiß)
Hauptspeise: „Spanische Vögel“ (Kalbschnitzel mit Hackfleisch und hart gekochtem Ei) mit Spatzen und grünem Blattsalat
Nachspeise: Scheiterhaufen mit Vanillesoße (Brötchen getränkt in Milch, mit Äpfeln, Rosinen und Zimt und Zucker)
Melanie muss Bernds Wunschmenü kochen
Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluss
und plätschert immer wieder mal an den Küchen diverser Großmütter vorbei, deren Speisen einen derart nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, dass man dies am liebsten noch einmal von einem bis dato völlig fremden Menschen nachgekocht haben möchte.
Diesen Oma-ist-die-Beste-Job übernimmt heute Melanie. Mit ihren knapp über dreißig Jahren empfindet sie sich selber bereits als Großmutter - von dem Kind der Stieftochter. Eine sehr bodenständige Version von Familienverständnis: Es gibt Schauspielerinnen, die bereits Urgroßmütter sein könnten, aber noch immer die toughen Mütter junger Frauen spielen. Höchstens. Am liebsten wären sie noch selber Töchter.
Beim Schnibbeln hilft Melanies Mann Max. Und warum ist jetzt noch mal die Stieftochter vorbei gekommen? Egal, vor den Kameras ist viel Platz.
Viel Platz für eine knappe Stunde Werbung hat auch Christian, der sein T-Shirt vermutlich bis zum Ende der Woche nicht mehr wechseln wird. Auf dem steht der Name seiner Band. Ich kann mir solche Sachen leider nicht merken. Und promoten möchte ich die schon gar nicht.
Ein bisschen sieht Christian aus wie Richard Clayderman - aber nur, wenn er mal kurz zwischendurch schweigt - denn wenn er den Mund auf macht, hat er weder musikalisch noch sonst etwas gemeinsam mit dem Schmuse-Pianisten. Und er redet viel, und ich verstehe wenig.
Bernds Oma-Gedächtnis-Vorspeise, gekocht von Melanie, kommt gut an bei ihm und gleicht geschmacklich der seiner Vorfahrin. Wenn nur die Leberklöße nicht so groß wären - und dies und das ...
Gegen den Hauptgang muss ich jetzt mal rebellieren: Was soll das sein? Und warum sollte mir das schmecken? Und warum gehören da noch gekochte Eier hinein? Lecker stelle ich mir anders vor.
Der Nachtisch schmeckt besonders Clara ziemlich gut. Nun ja, ist zumindest keine Schichtspeise im Glas, wenn sie auch ebenfalls geschichtet ist.
Clara studiert mit einundzwanzig Jahren bereits im 6. Semester Jura und gibt auch sonst viel Ahnung von vielem preis. Man darf gespannt sein.
Melanie kassiert dreiunddreißig Punkte - da schmecken ihr die Punkte vermutlich besser als vielen dieses Menü schmecken würde.
Um den ruhigen Fluss als Synonym für diese Runde und den ersten Tag zu präsentieren, habe ich ein Foto von der Mosel genommen.
Die tritt gern mal über die Ufer (leider), und das ist auch hier noch dringend nötig. Ein bisschen ausufern ist erforderlich, sonst fühle ich mich am Ende der Woche, als wäre ich in einem Schlaflabor gewesen.
Guten Morgen, Gruß Biene
Wunschmenü, das ist eine der Dinnerwochen die ich nur aus
AntwortenLöschenGewohnheit gucke.
Eben weil ich um 19 Uhr den Kasten anstelle.
Als ich den Menüvorschlag der Kandidatin las dachte ich, wieder so eine Fiese die anderen eine Falle stellt.
Es wird ja auch zutreffen.
Ich unterstelle mal, dass sie durchaus als Halbspanierin
ihr eigenes Menü kochen könnte.
Aber was der arme Kerl heute anstellen muss um die frischen
Zutaten ihrer Hautspeise zu besorgen, ich mag nicht daran denken.
Zum gestrigen Menü hast du , liebe Bb, alles gesagt.
Einfach, sättigend, gut gekocht, Omas Vorstellung von einem
guten Mittagessen.
Diese Eierroulade hätte ich verschmäht.
Bis heute Abend, Gruß Anna
Faust auf Auge oder Arsch auf Eimer oder Oma auf Omi:
AntwortenLöschenSo passte gestern alles wunderbar zueinander.
Da fanden sich eine vor der Zeit zur Großmutter kokettierte Anfang-30erin, deren madamiges Äußeres und gediegenes Interieur, ihr biologisches Alter im Galopp überholt hatte und ein Oma-Gedenkmenü auf`s Trefflichste zueinander.
Sie fremdelten keine Sekunde - Menü und Köchin, die, obwohl zu je 50% Spanierin/Italienerin, nur zu gerne altbacken-schwere deutsche Hausmannskost, in Vor- und Nachspeise und angeblich spanische, im cholesterinexplosiven Hauptgang, ohne Probleme - allerdings auch nicht ohne Hilfe - herstellte.
Heraus kam ein Wunschdinner, das fast perfekt in`s Nostalgisch-Schwarze traf, kein Wunder bei der schlicht gestrickten Vorgabe der Rezepte.
Melanie hat einfach Glück gehabt.
Schon bei der Vorspeise findet man grammgenaue Anweisungen in jedem konservativen Kochbuch, eine Brühe an zu fertigen, deren Zutaten ein williger Sklave bereits geschnibbelt hatte und den Leberknödelteig zu mischen ist keine Wissenschaft, eher Baukasten.
Die Knödel groß wie Golfbälle zu formen, statt klein und fein, ist faul und zu beanstanden.
Die Pfannkuchenstreifen gehören ebenfalls viel feiner und es sind Streifen, keine Flatschen!
Gemüseeinlage, lieber Bernd, gehört eineutig nicht in eine Leberknödelsuppe, wenn doch gewünscht, hätte es erwähnt werden müssen.
By the way: Nichts ist unsexyer als ein gestandener MANN der greint wegen fehlendem Suppengemüse!!!
Hauptgericht:
Kalbfleisch bestrichen mit Hackfleisch und alles gewickelt um in gekochtes Hühnerei?
Da schreit der Ernährungsberater und der Organismus stöhnt gepeinigt auf! Ja: Fleisch ist mein Gemüse kann man noch toppen.
Wie gut, dass Melanie das Ei wenigstens geschnitten hatte, ich hätte es, wenn schon wahrscheinlich eher zu einer Paste verarbeitet, aber beim Wunschmenü bleibt einem ja nicht wirklich viel Spielraum...
Die Sosse aus dem pürierten Gemüse sah lecker aus, die Spätzle oder was immer das nun waren, eigentlich auch. Das Alibigrün - Feldsalat - vegetierte unbeachtet nebenbei, was soll man dazu sagen, es war wie erwünscht - alles paletti, die Köchin wurde umarmt.
Ein Lob mit Folgen, denn diese Währung sollte nun auch beim Dessert eingefordert werden:
Der Scheiterhaufen, auch ein Baukastenessen, von Ehemann Max gefertigt, die Vanillesosse steuerte Omi bei.
Trockene Brötchen, dünn aufgeschnitten, abwechselnd geschichtet mit säuerlichen Apfelscheiben, übergossen mit Vanille-Eiersahne.
Einige pralle Rosinen drüber (Jede Menge Gejammer "Rosinentrauma" was für ein Held, er hat sich dem Grauen gestellt!!!) und im Ofen für meinen Geschmack etwas zu wenig kross gebacken.
Danach auf den Tellern mit zu dünner Vanillesosse quasi ertränkt und zu Matsch gemacht. Separat gereicht, hätte das jeder Gast für sich entscheiden können.
Insgesamt wären 7 Punkte für diese Köchin und ihr Dinner ausreichend gewesen.
Regengrüße aus der kalten Heimat sendet Susi
Moin @ zusammen.
AntwortenLöschenWieder so eine tolle „Wunsch-Menü“ Woche.
Natürlich kann manch Menü nie ein pD sein, da es zu Alltäglich ist.
Auch kennt keiner der TN die Oma oder Mutter oder die Kindheit der Menü-Geber.
Dafür kann aber derjenige, der es zubereiten muss nichts.
Aber mich schockte gleich diese Verlogenheit am ersten Tag.
Das Essen war einigermaßen gut zubereitet, da gab es nicht viel zu meckern.
Es war ja erschreckend, dass der Wunsch nach „Spanische Vögel“ eigentlich nichts mit Essen zu tun hatte. Das war nur die Bezeichnung Bekannter für die Heimkehrer aus dem Spanienurlaub.
Steht der Kerl 2 x auf, umarmt die GGin, ist den Tränen vor Begeisterung nahe und wertet dann so mies. Wollte er die junge hübsche GGin nur ankrabschen?
Angeblich wollte er das Ei im Ganzen in der Roulade haben.
Auch sein Gefasel von Spatzen und Knöpfle. Der hat doch einen Naturknall.
Es könnte sein, dass er sich erst nach den Rückfragen der GGin im Net kundig gemacht hatte.
Vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn der Menü-Geber vorher einen Psychologischen Test ma-chen müsste. Jeder kann sich ein Menü ausdenken, bei dem selbst Profis Schwierigkeiten hätten. Das heißt aber nicht, dass der Wunsch-Geber selber kochen kann. Jeder wird quasi aufgefordert fies zu sein. Wenn dann der GG stolpert, so ist die Freude groß. Der größte Heuchler gewinnt dann am Ende. Auch wenn es mir schwer fällt, aber da ist selbst im Dschungelcamp mehr Ehrlichkeit vorhanden.
Nein das tue ich mir nicht die ganze Woche an.
Ich wünsche allen eine schöne Woche und hoffe ihr findet auch etwas Sinnvolleres.
LG rudi - Sonnenschein
Und wir sind dabei, im Dschungel-Camp, Rudi? Wird ja in diesem Jahr vielleicht lustiger. Gruß Silvia
LöschenNaturknall - das kannte ich noch gar nicht! Köstlich - und sehr sehr schade lieber Rudi, dass du so gar nichts übrig hast für sinnlosen Zeitvertreib...
LöschenNaturknall, hihihi lieben Gruß von Susi sinnlos