Samstag, 24. November 2018

23. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Graz bei Kurt

Vorspeise: Kürbiscrémesuppe mit Orangenspalten und Zimtcroutons
Hauptspeise: Dreierlei Thunfisch auf Limetten/Piment d` Espelette, Kartoffelpüree & Apfel-Radicchio
Nachspeise: Luftige Clafoutis mit Gewürzekumquats auf Espumaschaum


Der Hoch-Stapler

Kurt liebt die Superlative, das Hochpreisige sowieso, seine Kochbücher-Sammlung, nennt sich gastrosexuell und ist dem Buddhismus zugewandt. Seinem vorherigen Leben als Bau-Ingenieur hat er abgeschworen und widmet sich nun dem Tai Chi und Qigong. Dem "Geistesgift" Verblendung aus dem Buddhismus hat er noch nicht völlig den Rücken gekehrt,

aber dieser Dinner-Abend bringt ihn sicher auf den richtigen Pfad. Heute kann er Demut lernen. Denn mit nur 29 Zählern liegt er abgeschlagen auf dem letzten Platz. Das passt nicht in sein ureigenes Weltbild, denn er war im Vorfeld mehr als sicher, auf der Gewinner-Seite zu stehen und alle anderen in Grund und Boden zu kochen.

Klappt nicht.

Die Gäste hingegen sind schon festlich gekleidet, damit am Ende zwei von ihnen den Jackpot abgreifen können. Sie sehen aus, als würden sie einen Casino-Besuch machen wollen - und während Kurt sein Geld (hier: die vielen von ihm vergebenen Punkte) zum Fenster hinauswirft,

vermehrt es sich für Petra und Gerhard, die sich den Gewinn teilen müssen.

Unterdessen lernt Kurt die 1. edle Wahrheit aus dem Buddhismus näher kennen: Das Leid!

Unerleuchtet ist Cornelia, die nur 6 Punkte gibt und überhaupt in dieser Woche sehr knausrig war.

Am Ende ergreift mich ein bisschen Mitleid für Kurt. Und natürlich und vor allen Dingen für den Thunfisch, den er in Gläsern hoch-stapelt.

Einen Sieger der Herzen suche ich in dieser Woche vergeblich, denn so leicht verschenke ich mein Herz nun wieder nicht.

Bleiben ein paar Gedanken:

Gerhard könnte für den nächsten Märchenfilm der ARD entdeckt werden, denn als "Rumpelstilzchen" in einer Neu-Verfilmung wäre er die ideale Besetzung. Dazu muss er sich überhaupt kein bisschen schauspielerisch verstellen.

Kurt fehlen neben den vielen Kochbüchern einige über den Buddhismus. Aber was soll es: Ich war auch mal katholisch und habe die Bibel nie gelesen.

Nicole würde ich täglich eine Schweige-Viertelstunde (mehr schafft sie ohnehin nicht) empfehlen. Sie wird dann merken, dass auch andere durchaus etwas zu erzählen haben.

Ansonsten bleibt mir nur, allen ein schönes Wochenende zu wünschen. Das ist übrigens kostenlos, aber wertvoll.


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Kurt - auf den Spuren zum inneren Ich!

    Die Woche in Graz geht in den Finalabend! Wir werden sie vermissen, diese Stadt in der Steiermark, die so freundlich scheint und voller Menschen ist, die sich sichtlich freuen, ein wenig über sich selbst erzählen zu können.

    Der Freitag gehört Kurt, gehört damit einem Teilnehmer der bereits im Laufe der Woche klargestellt hat, dass er kulinarisch nicht leicht zufriedenzustellen ist und, dass er davon ausgeht: sein eigener Abend wird etwas ganz Besonderes! Genau mit diesen Erwartungen stehen wir vor seiner Tür und müssen uns erst einmal mit der Garagenzufahrt zufrieden geben. Wir dürfen eine Runde zum Einkaufen fahren! Können dabei Kurt beim "Car-Aoke" beobachten und in Geschäfte vordringen, die ausschließlich Spitzenqualität zu Spitzenpreisen, anbieten!

    Kurt liebt Produkte zu Spitzenpreisen! Kurt liebt Küchengeräte zu Spitzenpreisen! Kurt liebt es auch über Spitzenpreise zu sprechen!

    Spitzenprodukte sind mit Sicherheit eine gute Idee für ein perfektes Dinner, auf die Hochpreisigkeit ständig hinzuweisen, nervt dann eher ein wenig! Ja, inzwischen ist bekannt, dass auch die Vanille sehr teuer geworden ist - die politische bzw. kriminelle Geschichte dahinter, ist eine ganz andere Sache!

    Also bastelt Kurt weiter, stellt Töpfe und Töpfchen auf den Herd, füllt die Espumaflasche, probiert, schleckt ab und rührt weiter. Es brodelt auf dem Herd, es brodelt im Herzen von Kurt! Er möchte gewinnen, er möchte die Runde hinwegblasen mit Sachverstand, Kochkreativität und teuren Zutaten! Er ist ein Sieger, er ist der Koch mit Zeitplan und er ist der Mann der für all seine Gerichte sehr genaue Rezepte benötigt. Dieser Abend ist geplant, strukturiert und mit edelsten Geschirr ausgestattet. Die Kelche für den Apero, aus Granitsteinen, von Mönchen von Hand, herausgeschlagen, die Glaspyramide zum Hauptgang, aus Deutschland eingeflogen, die Gläschen für den Sake mundgeblasen von 100jährigen Jungfrauen und direkt, per Schiff, aus Japan, herbeigeholt! Der Kaviar, sehr teuer, die Flaschen mit Sake im Regal, gut und gerne € 1000,00 Wert und......es sind sehr viele Infos, die Kurt seinem Abend beifügt, ohne dass er danach gefragt wurde!

    Kurt zieht sich für seinen Abend leger um, seine Gäste kommen, wie gewünscht, in gehobener Abendkleidung! Gäste und Gastgeber treffen aufeinander, bereits jetzt kippt die Stimmung!

    Apero: güldene Kelche gefüllt mit prickelnder Brause! Die Gäste nippen und verzehren den Gruß aus der Küche!

    Vorspeise: es gibt eine Kürbissuppe die, laut der Gäste, nicht wirklich nach Kürbis schmeckt! Wer bei der Zubereitung richtig aufgepasst hat, weiß nun, woran man gutes Kürbiskernöl erkennen kann! Leider war ich von den Glasschalen abgelenkt, in denen die Suppe serviert wird! Ein sehr schöner Effekt - der bei den Gästen nicht perfekt ankommt!

    Hauptgang: Püree mit Kaviar vom Saibling (teuer und mit einer Top-Bewertung) und ein Glasturm gefüllt mit Thunfischstücken! Waren die Stücke unterschiedlich zubereitet? Müssen sich die Gäste über den großen Klacks vom echten Wasabi freuen? Die Gäste freuen sich nicht und sind sichtlich verstimmt!

    Dessert: Kompott und , eine Art, Soufflé! Das Dessert wirkt nett und bescheiden - ein schöner Ausgleich zu den vorangegangenen Gängen!

    Kurt haut an seinem Abend ein-, zweimal zu viel auf die Pauke und dadurch reagieren die Gäste zunehmend reserviert. Die Stimmung wird auch durch lange Wartzeiten, Selbstbedienung beim Wein und Unterstützung beim Servieren nicht mehr besser!

    Der Lohn, der Dank, sind 29 Pkt. und der letzte Platz für Kurt!

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