Sonntag, 19. Mai 2024

19. Mai 2024 - Pfingsten - Neuveröffentlichung

 


Pfingsten 

wird in der christlichen Tradition als Gründung der noch heute amtierenden katholischen Kirche verstanden. Pfingsten wird erstmals im Jahre 130 n. Chr. erwähnt.

Und Pfingsten bedeutet die Entsendung des Heiligen Geistes.

Einem Orkan ähnlich kam plötzlich über die Jünger Jesu vom Himmel her ein Wind und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt.

Fragt man heutzutage Schüler und Schülerinnen, was dieser freie Tag - der Sonntag ist ohnehin frei, aber der Montag ein Zugewinn - bedeutet, wird wohl kaum einer oder eine wissen, was geschehen sein soll.

Man kann gläubig sein oder auch nicht, aber man sollte immerhin eine kleine Ahnung davon haben, warum manche Feiertage begangen werden.

Allgemeinbildung lässt grüßen. Und die ist immer wieder erstaunt, wie wenig Grüße zurück kommen.

Zwar ist Religion auch und nicht zuletzt Opium für das Volk (altbekannte und immer aufs Neue bewiesene Weisheit), aber das Volk sollte zumindest wissen, was ihnen hier und da und immer öfter Kopfschmerzen bereitet.

Es gab Religionskriege und es gibt sie noch.

Man versteht einander nicht.

Und ganz offensichtlich hört bei der Religion die Toleranz auf.

Möge der Heilige Geist uns daran erinnern, dass wir Toleranz üben müssen.

Aber wem sage ich das.

Frohe Pfingsten. Gruß Silvia



Samstag, 18. Mai 2024

18. Mai 2024 - Animal Hoarding ... anhand eines speziellen Falles

 



Animal Hoarding  ... anhand eines speziellen Falles

Es gibt Abgründe, in die man nicht hineintauchen will. Die sind menschlicher Natur und stürzen sich auf die schützenswertesten Mit-Geschöpfe überhaupt: Tiere. Sie können sich nicht wehren, sie sind diesen Menschen völlig hilflos ausgeliefert, oft bis zu ihrem leidvoll erlebten Tod, der kein leichter, sondern ein ausgesprochen schmerzhafter gewesen ist - oder noch sein wird.

Verständnis für Beweggründe fehlen mir total, weil ich jedes Verständnis und alles Mitgefühl für deren gesammelte Tiere benötige. Für diese Leute bleibt kein Funken Mitleid übrig. -  Mir ist es nur wichtig, dass man ihnen das Handwerk legt.

Vor einigen Jahren gab es in unserer Stadt einen dramatischen Fall von Animal Hoarding - einen, der zum Glück nicht nur entdeckt worden ist, sondern in dem vor allem gehandelt wurde. Ein Fall, für den es zuvor Anzeichen gegeben haben soll, die aber von entscheidenden Stellen nicht ernstgenug genommen worden sein sollen. So geschah es, dass eine Frau, die ein Haus und ein relativ kleines Grundstück von höchstens 1.000 qm hatte,

152 Hunde "gesammelt" hat.

Die Frau war vielen Leuten als kompetente Hundetrainerin bekannt und wurde in u. a. einem Zeitungs-Artikel aus dem Jahr  20.. (ich halte die Frau hier natürlich anonym, aber, wer googlet, wird sie sicher finden)  lobend erwähnt. Da ich nicht mehr genau weiß, wann sie diese

Verbrechen an Tierseelen begangen hat, gehe ich davon aus, dass dieser Artikel von einem Journalisten im besten damaligen Wissen geschrieben worden ist.

Die dann geretteten Hunde waren verwahrlost, krank, hatten Bisswunden - und ich weiß nicht, wie viele von ihnen überhaupt überlebt haben.

Da sind schließlich die Bekenntnisse für die Öffentlichkeit über furchtbare Tatsachen recht zurückhaltend. Wir sollen nicht alles erfahren.


Ursprung?

Wie alles angefangen hat? Darüber kann ich lediglich spekulieren. Vielleicht hatte sie Mitleid mit dem einen oder anderen Hund - und hat ihn aus diesem Grund bei sich aufgenommen. Bis das Mitleid stetig größer - und das

Leid der Hunde extrem schlimm und von ihr missachtet wurde, denn sie empfand sich schließlich als großartige Retterin vernachlässigter Geschöpfe.

Es ist schwierig , mich in solche Situationen wirklich hineindenken zu können. Ich bin nämlich in der Lage, zu erkennen, dass ich mich nicht allein um 152 Hunde kümmern könnte.

Animal Hoarding ist eine der schlimmsten psychischen Ausnahmesituationen, wenn es überhaupt eine wirkliche Erkrankung sein sollte - es könnte auch eine entsetzliche psychische Überheblichkeit gegenüber eigenen Kompetenzen sein. Denn die Täter und Täterinnen haben schließlich täglich ihre "Schützlinge" vor Augen und könnten sehen, was sie anrichten. 

Und sicher und hier und da möchten solche Leute auch andere Lebewesen einfach leiden sehen ... es gibt so viele Möglichkeiten.

Ich kenne die Hintergründe des in unserer Stadt passierten Falls überhaupt nicht, aber ich

weiß ...


Kurze Zeit danach

ging ich - wie immer - mit Robin und Bienchen durch den Wald spazieren. Drei flüchtige Bekannte haben mir unabhängig voneinander

von dieser Animal Hoarderin vorgeschwärmt: sie sei die beste Hundetrainerin überhaupt.

Ein von ihnen hat mir noch etwas anderes erzählt: nach der Beschlagnahmung aller armen Hunde-Geschöpfe hatte die tiersammelwütige Person

zur damaligen Zeit bereits wieder

11 Hunde.


Ich bin gegen Denunzierung - aber in diesem Fall habe ich die zuständige Behörde kontaktiert und von meiner Kenntnis erzählt:

Mir wurde wortwörtlich erwidert:

"Das geht Sie gar nichts an."

Auch meine Erwiderung, dass dies jeden Tierfreund und jede Tierfreundin etwas anginge, hat nicht geholfen ... Hörer aufgelegt, Problem erledigt!

Ich denke, besonders Behörden-Mühlen mahlen sehr, sehr langsam ... oder auch sehr, sehr vorsichtig.


Fazit

Vielleicht haben die Behörden auf die Kenntnis, dass die sich 11 neue Hunde angeschafft hat, reagiert, vielleicht auch nicht.

Das Facebook-Profil dieser Frau habe ich vor vielen Jahren zum letzten Mal angesehen - und da hat sie

gerade über den Tod eines ihrer (wie viele es zu der Zeit waren, habe ich mir nicht genauer angesehen) Hunde wie tränenerstickt gejammert.

Seit sicher 8 Jahren habe ich dort nicht mehr nachgesehen. Und ich werde es auch in Zukunft nicht tun, weil ich den Hunden ohnehin nicht helfen kann - denn das könnte nur das Veterinär-Amt - und die haben ebenfalls Zugriff auf ihr Profil - falls sie es denn wollen.

Ob sich etwas geändert hat, weiß ich nicht. Ich will es auch nicht wissen,

denn es würde mich nur krank machen.

Bis ein zuständiges Amt eingrifft, müssen offenbar viele tierische Opfer still weiterleiden. Doch, ich bezweifele nicht einen Moment, dass, wenn die Behörden einmal eingreifen,

es beinahe schon zu spät oder zumindest Höchste Eisenbahn ist.

Seitdem und davor gab und gibt es viele Fälle von Animal Hoarding - und bei jedem einzelnen fühle ich mich persönlich betroffen. Es bricht doch allen

Tierfreunden das Herz.

Jedes einzelne Tier ist wichtig. Und jedem einzelnen Tier, der einem solchen Unmenschen in die Hände fällt, muss gedacht werden. Sie alle hatten Namen (vielleicht der 89. Hund  dann nicht mehr?)  ... aber wurden behandelt als seien sie nur Nummern in der Sammelwut dieser Leute.

Und während ihr dieses lest, leiden irgendwo im Verborgenen oder auch im nur nicht Sichtbaren oder Vermuteten viele, viele Tiere ...

Ich knuddele jetzt erst einmal meine Hündin Momo ... um wieder auf den Boden der Träume zu landen, in denen so etwas nicht passiert.

"Wehe dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt."
- Christian Morgenstern.


Nachtrag

Gerade habe ich eine Nachricht per Messenger bekommen, dass diese Frau wieder als Hundetrainerin arbeitet - und auf Fotos ist sie mit vielen eigenen Hunden zu sehen.

Ein Desaster ...


Guten Tag, Gruß Silvia



17. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im Sauerland (Arnsberg) bei Cosimo



"Buongiorno und herzlich willkommen in Minos Cucina"
Vorspeise: Surf ‘n‘ Turf
Hauptgang: Sauerländer Knolle trifft auf knöchrigen Italiener mit Wildgemüse
Nachtisch: Panna Cotta


"Sing meinen Song"
- eine andere Vox-Sendung

"ich war dabei, ich hatte Lust, ich hatte Frust ..." fasst Relindis diese Dinner-Woche in einem selbst getexteten und mit dem Mut zur
Peinlichkeit (Bravo dafür) vorgetragenen Lied zusammen. Mutig, da Singen nicht unbedingt zu ihren Talenten gehört. Ein bisschen Fremdschämen schwingt mit, wenn man ihren Auftritt vor dem TV verfolgt. Darf man "Hottentotten" - wie es in dem Lied vorkommt - heute noch sagen, nur singen oder überhaupt nicht mehr gebrauchen? Das ist aber eine Frage, die mich nicht weiter umtreibt.

Überdies ist das kein wirkliches Tauschkonzert, denn die anderen nehmen zum Glück Abstand von diversen Ständchen und begnügen sich mit dem applausklatschenden Zuspruch für Relindis.

Der Hauptdarsteller ist heute allerdings der 43jährige Cosimo, der gebürtiger Italiener ist, beruflich in einer Wohngruppe für geistig beeinträchtigte Menschen arbeitet - und dem seine Geburts-Staatsangehörigkeit auch als Erstes einfällt, wenn er nach seiner Herkunft gefragt wird. Will er "provozieren", sagt er, er sei Deutscher.

Na ja, solch eine Provokation ist das jetzt nicht: da fällt ungeschickterweise und unbeabsichtigt Bernd etwas Besseres ein:

"Jung und strahlendes Weib", betitelt er Nicole. - Hier kommt der Brückenschlag zu meinem Bernd-Vergleich von vor ein paar Tagen mit einem katholischen Pfarrer: schon in der Bibel gibt es "Weiber". Und Bernd könnte zusätzlich eingefallen sein "Wein, Weib und Gesang".

Generell ist es aus Frauensicht nicht einfach, Bernd ins Herz zu schließen.


Das Menü

Die Vorspeise kann man auch Vitello Tonnato nennen: das Kalbfleisch kocht er in viel Flüssigkeit und setzt Fertigbrühe als I-Tüpfelchen hinzu. Seinen Mit-Streitern mache das angeblich nichts aus ... Allerdings stören sich einige daran, dass das Kalbfleisch zu dick aufgeschnitten worden ist.

Cosimo beherrscht generell das Schwafeln, als wolle er sich selber von sich überzeugen.

Ossobuco, Kartoffel-Stampf und Möhren nebst Brokkoli erfreuen die Gäste.


Fazit

Übrigens war ich ein paar Jahre und als Schülerin sozusagen im Sauerland stationiert: in einem Internat in Brilon Stadt. Leider fehlt Brilon im Hochsauerland in dieser Woche: leider, weil ich mich gern an diese Zeit erinnere. Ich war schon lange nicht mehr dort - ein paar Bilder des Städtchens hätten mir gefallen.

Aber auch ohne Film-Bilder von Brilon habe ich mich in dieser Woche gut unterhalten gefühlt. Es gibt keinen Teilnehmer, den ich wirklich unsympathisch finde ... was ja so übern Bildschirm betrachtet sehr einfach ist. In Natura sähe das sicher anders aus.

Die Punkte: je 8 von Franzi, Nicole, Relindis und Bernd.

Das ergibt die Summe von 32 Zählern.

Es gewinnen im Trio: Bernd, Nicole und Franzi, die sich 3.000 Euro teilen dürfen/müssen.

Das wirklich beste Dinner gab es wohl bei Nicole. Die sympathischste Teilnehmerin war für mich Franzi.

Zum Abschluss schwafelt Cosimo noch immer: jetzt ein paar liebevolle und sicher ehrliche Worte zu seinen Gästen und schließt mit der Erkenntnis:

"Vom ersten Tag an haben wir uns gut verstanden. Das gibt es wohl nur im Sauerland."

Nein! Korrektur von mir: das gibt es allwöchentlich in der Sendung "Das perfekte Dinner".

In der nächsten Woche wird eine Wiederholung gesendet.

Mir bleibt, allen Lesern nicht nur ein schönes Wochenende, sondern auch frohe Pfingsten zu wünschen. Damit können ja besonders die Sauerländer jede Menge anfangen ... eine sehr katholische Gegend. Vielleicht heute nicht mehr so wirklich ... ich weiß das aber nicht so genau.

Wir erwarten heute bis zu 20 Grad bei 11 Sonnenstunden und einem bisschen Regen am Abend.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 17. Mai 2024

17. Mai 2024 - Mein damaliges Zweier-Rudel ... warum es passen musste.




Mein damaliges Zweier-Rudel ...

musste sich zunächst beweisen, ob es miteinander überhaupt rudelfähig ist. Auf mich allein kam es bei dieser Zusammenführung weniger an als darauf, wie die beiden aufeinander reagierten. Ich liebte beide, obwohl ich Bienchen erst kurz kannte - aber würden sie einander auch lieben? - Natürlich hatte Robin für mich Priorität, denn er war seit seiner 9. Lebenswoche bei mir  - und wenn er Bienchen nicht in sein Herz geschlossen hätte, hätte ich mich dem beugen müssen. Ich hätte - sehr traurig - für sie nach einem guten anderen Zuhause suchen müssen.

Dass ich Bienchen erst in 2010 kennenlernte, ist eine andere Geschichte, die hier keine Rolle spielt. Immerhin war die am 13. Oktober 2003 geborene Bienchen im Juni 2010 bereits beinahe 7 Jahre alt - Robin war genau drei Monate jünger (geboren am 13. Januar 2004). Somit waren beide in derselben Alters- und Gewichtsklasse zu Hause. Robin, der Yorkshire-Terrier und Bienchen, die Malteserin.

Selbst zwei Hunde, die sich kennen, müssen nicht unbedingt ein Klein-Rudel bilden. Zum Glück ist es zwischen meiner heutigen Hündin Momo und dem Cocker-Spaniel Henry meiner Freundin Silke gelungen: unangefochten von Henry ist die Pudelmixhündin Momo hier die Rudelführerin.

Hunde bilden nicht automatisch ein Rudel, nur, weil sich der Mensch das wünscht. In der Konstellation Momo : Henry kann es natürlich sein, dass die beiden Vierbeiner uns Menschen  ein wenig vertraut haben - und darum ruckzuck zueinander gefunden haben.

Bei mehreren Hunden sieht das allerdings häufig ganz anders aus ... Gruppen- oder Mehrhundehaltung entsprechen nicht unbedingt und eher selten einem Rudel. Ein Rudel muss sich finden - und nicht vom Menschen gebildet werden.

Jeder auch Einzelhundehalter kennt es, dass sich auf langen Spazierwegen leider spontan miteinander unverträgliche Hunde begegnen - und ihre gegenseitige Abneigung ausleben möchten, denen der Mensch dann schnell Einhalt gebieten muss. Ich bin keine Vertreterin der Fraktion "die regeln das unter sich".


Bienchen

Während meine Mutter im Krankenhaus lag, war Bienchen allein - und verloren - in ihrer großen Wohnung. Sie wurde versorgt, jemand ging mit ihr spazieren, aber sie war

- als ich sie zum ersten Mal sah

(sie hockte hinter der dicken durchsichtigen Glas-Eingangstür und wartete sehnsüchtig darauf, dass meine Mutter wiederkam ...)

- dem Augenschein nach das einsamste Wesen auf dieser Welt.

Für kurze Zeit änderte sich dies, als ich mit Robin die Wohnung betrat. Bienchen war sofort Feuer und Flamme für Robin, zeigte ihm alles, was für sie wichtig war - und hoffte sicherlich, dass er sofort bei ihr einziehen würde. Mich beachtete sie noch kaum

(was sich später sehr änderte, denn schon recht bald wollte sie keinen Schritt mehr ohne mich machen und Robin rückte an die 2. Stelle. Eine auch nur vorübergehende Hundebetreuung wäre undenkbar gewesen. Nicht einmal mit meinem Mann wollte sie mitgehen, wenn ich nicht dabei war. Sie stemmte ihre Füßchen dann in den Boden, bewegte sich keinen Millimeter und konnte sturer als ein Terrier sein.).

Ein paar Tage später nahm ich Bienchen mit zu mir nach Hause, und hier musste sich beweisen, wie die beiden Hunde zueinander standen.

Dass sie ihn auf den ersten Blick mochte, hieß ja nicht, dass es bei ihm ebenso war. 

Zur ersten Fütterung stellte ich ihnen jeweils einen Teller hin und wahrte dabei einen gewissen Abstand der Schüsseln zueinander. Natürlich ließ ich sie dabei nicht aus den Augen. Sie wollten allerdings nicht gleichzeitig von zwei Tellern fressen, sondern ... wie ich nach einigen Testdurchläufen gemerkt habe - nacheinander von demselben.

Schon nach ein paar Tagen musste ich Bienchen in einer Tierklinik kastrieren lassen, denn meine Mutter hatte mir mit auf den Weg gegeben, dass Bienchen bald läufig würde. Das konnte ich (meinem intakten) Robin natürlich keinesfalls zumuten - und ihr selbstverständlich auch nicht. Es war traurig für sie, dass sie, nachdem sie aus ihrem Zuhause gerissen in Robins Zuhause kam ... und dann auch wieder fast sofort in fremde Hände in der Klinik gelangte.

Sie war aber eine taffe kleine Maus - und sichtbar froh, als ich sie nach einem halben Tag aus der Tierklinik abholte.


Robin

Schnell wurde Robin ihr großes Vorbild, und er übernahm die fehlende "Erziehung" Bienchens. Mehr oder weniger konnte ich mich zurücklehnen und ihm die Verantwortung überlassen. Er wusste, wie es ist, ein richtiger Hund zu sein ... und gab seine umfangreichen Kenntnisse an sie weiter. Robin zog sogar einen gewissen Stolz aus dieser Ausgabe. Es machte ihm Freude, den Lehrer zu spielen und der Lehrer zu sein.

Aber auch jeder Lehrer hat seine Macken, und auch die möchte er an die Schüler bringen. So war Bienchen ihm auch in seinen terriertypischen Unarten eine fleißige Nachahmerin. Seine blödesten Ideen waren Nullkommanix ihre eigenen. - Darin musste ich sie manchmal bremsen ... dass sie fortan auf Rüden- und nicht mehr auf Hündinnen-Art pinkelte, war allerdings kein Problem.


Robin und Bienchen

Nach etwa ein bis zwei Wochen konnte ich sagen: sie werden noch weiter zu einem Rudel zusammenwachsen, aber die Anfänge sind gemacht. Vielleicht liebte Bienchen Robin mehr als es umgekehrt der Fall war, aber auch er schloss sie in sein großes Terrier-Herz.

Auch am Futternapf, dessen Inhalt nacheinander weggeschlabbert wurde, gab es keine Probleme: mal war Robin der erste, der fressen durfte, mal Bienchen. Sie schienen ihren eigenen Rhythmus gefunden zu haben.

Was zusätzlich für mich sehr beruhigend war, war, dass sie gleichaltrig waren. Einen sehr jungen und einen sehr alten Hund hätte ich nicht gern miteinander vergesellschaftet. Das wäre zu Lasten des alten Hundes gegangen.

Auch, wenn Bienchen noch eine Weile offensichtlich nach meiner Mutter suchte, konnte ich sie nach 2 Wochen zum ersten Mal ableinen. Noch war es Robin, der sie an der unsichtbaren Leine gehalten und abgehalten hat, davonzulaufen.

Nach ein paar Monaten war ihr Schmerz über den Verlust verklungen, sie lebte sichtlich auf, wurde auch ein wenig schlanker und genoss jeden einzelnen Tag.

Am Ende ihres Lebens war sie länger bei mir als bei meiner Mutter, die im Juli 2010 verstorben ist.

Leider musste sie im hohen Alter noch Robins Tod überwinden, der am 6. September 2019 über den Regenbogen gehen musste. Doch inzwischen war sie selber alt und weise geworden, wie viele alte Hunde - und sie schaffte es.

Sie überlebte ihn um viele Monate und starb am 25. Januar 2021.

Wie schön, dass beide mir den Traum von einem Zweier-Rudel problemlos erfüllt haben. Es hat allerdings nicht gepasst, weil ich mir das so sehr gewünscht habe - sondern weil es einfach zwischen ihnen beiden gepasst hat.

Meine Mutter hatte mir 2010 ihren größten Schatz, die Malteserin Bienchen, anvertraut: und ich denke, Robin und ich haben ihren letzten Wunsch zu einem Erfolg gemacht.


Guten Tag, Gruß Silvia


16. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Sauerland bei Franzi

Auto eines Malermeisters, unterwegs fotografiert


"So bunt wie das Leben"
Vorspeise: Sellerie-Birnen-Suppe mit Dill-Koriander-Salsa und Schinkenwürfel, dazu Nuss-Brot & Cranberry-Butter
Hauptgang: Hirschfilet an Petersilienwurzel-Pastinaken-Püree, dazu Rosenkohl, Maronen und Granatapfelkerne, Petersilien-Panko-Crunch
Nachtisch: Macadamia-Brownies / Pistazieneis / Beeren / Himbeersauce / Schokosauce


"Gewinn schmeckt fein,
so klein er mag sein."

- Deutsches Sprichwort

Wenn die Chose nicht noch gewaltig kippt, wird es in dieser Woche gleich drei Gewinner - oder soll man sagen: drei an der Gewinnsumme Beteiligte geben. Nicht wundern würde ich mich, wenn am letzten Tag ein vierter Sieger hinzukäme: es steht nämlich einzig Cosimos Kochtag aus. Zwar kann ich seine Küchenfähigkeiten überhaupt nicht einschätzen,

aber neuerdings werden in dieser Sendung nur noch selten Punkte verteilt, die unter der 8 zuhause sind. Ist also die 8 garantiert, wenn man nicht "unter die Gürtellinie" gehen möchte? Und die 9, wenn man besonders wohlwollend und sympathisch erscheinen möchte?

Mir ist die 27jährige Malermeisterin Franzi sehr sympathisch, und insgeheim hätte ich mir gewünscht, sie bekäme ein kleines Pünktchen mehr als Bernd und Nicole, mit denen sie gleichauf liegt ... dem ist am Ende nicht so. Wenn ich ehrlich bin, war natürlich

Nicoles Dinner das bisher beste. Doch zu einem für mich

perfekten Dinner gehört auch, dass eine Gastgeberin keine Nerven kostet: und Nicole hat mich ziemlich genervt. Und sie

nervt weiter: "Franzi hat das Elternhaus ihrer Eltern übernommen", erzählt sie. Also lebt Franzi jetzt im Haus ihrer Großeltern? Doch Nicoles Entschuldigung kommt

später: "Ich finde die deutsche Sprache schlimm", ist ihre Meinung zu unserer Muttersprache.

Zum Glück ist es nicht relevant, was Nicole meint. Es ist auch nicht schlimm, wenn sie an der sprachlichen Ausgewogenheit und Raffinesse scheitert. - Aber etwas als schlimm zu bezeichnen, weil man es nicht beherrscht?


Franzis Menü

Sie ist so freundlich, die Speisekarte derart ausführlich zu halten, dass keine Fragen offenbleiben. Gut, Cosimo mag keinen

Rosenkohl - und bezeichnet den sogar als seinen Angstgegner. Etwas hochgegriffen! Angst ist etwas völlig anderes ... als Rosenkohl nicht zu mögen ...

Leider misslingt besonders die Suppe: die will nur eine Suppe sein, präsentiert sich allerdings als eine sehr schnittfeste Masse.

Damit wäre ein Gang schon mal "durchgefallen" - aber nicht jeder sieht das so eng.


Fazit

Meine Beiträge verfasse ich meistens ziemlich neutral, aber heute bleibt meine Neutralität ein wenig auf der Strecke.

Ich frage mich, wie man Nicole empfinden würde, wenn sie nicht eine solch hervorragende Kochleistung hingelegt hätte? Oder nein: fragt euch, liebe Leser und Leserinnen.

Die Punkte für Franzi: je 8 geben Bernd und Cosimo, je 9 Nicole und Relindis.

Wie bereits geschrieben: diese 34 Zähler heben sie auf die bislang oberste Treppenstufe - gemeinsam mit Bernd und Nicole, so dass es dort eng wird. Und der Geldsegen wird schmaler.

Nur Cosimo kann das Blatt noch wenden.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 16. Mai 2024

15. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch im Sauerland bei Nicole




"World‘s Infusion"
Vorspeise: Variationen der Karotte
Hauptgang: Mangalitza | Chili | Topinambur | Kaki
Nachtisch: Avocado | Weiße Schokolade | Heidelbeere | Limette


Dem Fernsehen verdanken wir, dass aus dem Kulturgut Speisenzubereitung eine kulinarische Peep-Show geworden ist.
© Fritz-J. Schaarschuh (*1935)

Ich sehe "Das perfekte Dinner" sehr gern, auch, wenn es - wie heute - für mich ausgesprochen anstrengend ist, der Gastgeberin Nicole zu folgen und vor dem Bildschirm ein wenig Entspannung zu finden. Nicole ist absolut nicht tv-tauglich!

Die wortgewaltige 34jährige Wirtschaftsingenieurin trommelt die Wörter nur so heraus, als befinde sie sich in einem Schnellsprech-Wettbewerb, den sie auf "Teufel-komm-raus" gewinnen will.

Zwischendurch finde ich Erholung, wenn einer der anderen Teilnehmer spricht. Bernd verteilt schon einmal viele Vorschussloorbeeren, als er die gezeichnete Menükarte sieht, der - im Gegensatz zur Erstellerin - die Worte fehlen.

Gut könnte Bernd seinem Reden nach ein katholischer Pfarrer sein - allerdings würde dem zum 3. Mal verheirateten Mann das Zölibat so gar nicht gefallen ...


Das Menü

Schließlich gibt es doch noch eine Speisekarte mit geschriebenen Wörtern: den Begriff Infusion kenne ich allerdings nur aus der Medizin, und er hat mit Kochen rein gar nichts zu tun. Da hat sich die perfektionistische Nicole wohl vertan ... vermutlich meint sie Fusionsküche. So erklärt sie es auch wortreich auf Bernds Nachfrage. Bernd gibt sich damit zufrieden ... er möchte dann gern die Infusion genießen.

Beim Kochen kommt Nicole in Schwung und wirbelt hier und dort herum, macht sich jede Menge Arbeit - und benötigt zudem sehr, sehr viel Zeit. Der Abend wird lang und länger ... und das sogenannte Escape-Spiel, das sie den Gästen aufdrängt, scheint zumindest Cosimo nicht zu gefallen. Kann ich verstehen: ich mag keine Spiele, und zu einem Spiele-Abend möchte ich bitte auch nie eingeladen werden.

Die Vorspeise besteht in der Hauptsache aus Möhren: Saure Karotten mit Ziegenkäse, Karotten-Eis, Karotten-Chip und wer weiß, was es sonst noch Karottiges gibt. Ich muss mir nicht alles merken, Hauptsache, Nicole vergisst nichts.

Umfangreicher als ich es hier schreiben kann geht es mit dem Hauptgang-Wollschwein weiter: das Fleisch soll allerdings zäh sein.

Etwa gegen 23.30 Uhr gibt es Nachtisch: Manch ein Schichtarbeiter hätte es sicher nicht mehr lange bis zum Frühstück. In Herzformen serviert sie Avocado-weiße-Schoko-Sorbets, Blaubeeren-Sud. Und auch hier gilt: ich kann mir nicht alles merken.

Nicole richtet alle Gänge sehr ansprechend an, und insgesamt nimmt dieses Menü einen großen Abstand zu vielen anderen, die oft inflationär aufgetischt werden.


Fazit

Gegen 20.05 vor dem Fernseher und zur letzten Werbepause bin ich froh über die kurze Unterbrechung, denn sie sagt mir: nach der Reklame nur noch ein paar Minuten - und dann ist diese Vorstellung endlich vorbei. Das liegt ganz sicher nicht an ihrem Menü, aber sie ist mir einfach zu anstrengend, und es macht überhaupt keine Freude, ihr zuzusehen.

Die Punkte: je 8 geben Relindis und Cosimo, je 9 geben Bernd und Franzi.

Mit 34 Punkten liegt sie gleichauf mit Bernd, und die beiden teilen sich den bislang 1. Platz.

Gut, dass Nicole in den nächsten Tagen nicht mehr die Hauptrolle in diesem Theater spielen darf ...


Guten Morgen, Gruß Silvia



Mittwoch, 15. Mai 2024

14. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag im Sauerland (Sundern) bei Relindis



Vorspeise: Tatar / Brot / Gurke
Hauptgang: Roastbeef / Knödel / Gemüse / Sauce
Nachtisch: Schokoladeneis / Orangen / Tonkabohnen-Sauce


Die Künstler schaffen ihre Werke. Die Kritiker teilen sie in Kunst und Krempel.
- Manfred Schröder (* 1938)

Der heute 64jährigen Relindis wurde bereits die Kunst der Namensgebung beim Standesamt hinterlegt: Wer heißt schon sonst noch Relindis? Offenbar hatten ihre Eltern ein Faible für Heiligen-Namen, und da das Sauerland ohnehin überwiegend katholisch ist, kam dieser Name dabei heraus. Heute kann sie - mit Wiedererkennungswert - ihre gemalten Bilder mit Relindis signieren.

Bevor sie zum Malen gekommen ist, war sie gelernte Schlosserin, Schneiderin, Bauchrednerin, Comedian, Sängerin ... und auch noch Saxophon-Spielerin.

Beurteilen kann ich all ihre diversen "Talente" natürlich nicht: aber - ich höre sie singen, und das beherrscht sie nicht. Auch vom Bauchreden gibt sie eine Kostprobe - ist diese Kunst überhaupt noch gefragt? Ihre Bilder, viele von Hochlandrindern, gefallen mir, was allerdings lediglich aussagt, dass ich sie ganz nett finde. Für die

Gäste und natürlich vor allem für die Zuschauer ermöglicht sie einen Rundgang durch ihr Haus, den man als eine Art Vernissage ansehen kann: es geht um Bilder, Bilder, Bilder. Immerhin steigen somit die Chancen auf Verkäufe ... und Relindis möchte nicht gern "zwei Monate lang kein Bild verkaufen ..." Von diesem Dilemma einer Künstlerin hat sie am Vortag erzählt.


Das Menü

Kochen kann auch eine Kunst sein, aber wer ist schon ein Allround-Talent? Relindis auf jeden Fall nicht. Um den Kochkritikern jeglichen Wind aus ihren Segeln zu nehmen, prescht sie mit Worten wie "einer muss ja Letzter werden" vor - und dann

zeigt sie, warum sie eventuell wirklich den letzten Platz einnehmen könnte.

Gurke gibt es in der Vorspeise: Gelee und Salat. Diese wird begleitet von einem gewolften Rinder-Tatar ... Cosimo bemängelt dicke Stücke auf dem Grund des Tatar-Kreises. Ich muss nicht alles verstehen. Warum aber sind dort dicke Fleischstücke?

Einige Gäste sind begeistert von dieser Vorspeise, andere loben die Anrichteweise.

Der Hauptgang besteht aus einem sehr, sehr rohem Roastbeef, das zum unfröhlichen langen Kauen einlädt.

Sie bietet an, die Stücke in der Mikrowelle nachzugaren ... da bleibt - zu Recht - Bernd die Spucke weg.

Eine gefrorene Schoko-Mousse, mit Kondensmilch zubereitet (beides: oh Graus) soll ein Eis simulieren. Auch die Tonkabohnen-Soße mischt sie mit diesem unsäglichen "Milchmädchen" an.

Von einer Malerin hätte ich erwartet, dass zumindest die Anrichtungsweise spektakulär gelingt: das ist nicht der Fall. In der Vorspeise stimmen die Proportionen nicht ... Hauptgang und Nachtisch befinden sich mehr hingeklatscht als liebevoll dekoriert auf Tellern.


Fazit

Manch eine Frau hat einen nicht so schönen Hund oder sogar Mann, damit ihre eigene Schönheit mehr glänzen kann. Und hier sollen keine wunderbar angerichteten Teller nicht vom Wesentlichen ablenken: ihrer Malkunst. Die habe ich nun zur Kenntnis genommen und werde sie ebenso schnell wieder vergessen.

Die Punkte für Relindis: je 7 geben Bernd, Franzi und Cosimo, 8 gibt Nicole.

Mit 29 Punkten ist sie am 2. Tag auf dem bislang 2. Platz.

Die Kultur hängt von der Kochkunst ab.
- Oscar Wilde (1854 bis 1900)

Natürlich hängt Kultur nicht nur, aber auch von der Kochkunst ab.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 14. Mai 2024

13. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag im Sauerland (Arnsberg) bei Bernd




"Sauerländer auf kulinarischem Exkurs"
Vorspeise: Himmel un Äd, aber ohne Flönz
Hauptgang: Ochse / Semmel / Rüben
Nachtisch: Dunkel und cremig / Farbig und sämig



Phrasenweise kommen die Redner zur Sache.
© Klaus Klages (1938 - 2022)

Der 65jährige Bernd redet und doziert recht gern, obwohl man den Sauerländern eine gewisse Wortkargheit nachsagt. Er ist "Rentner in Ausbildung" und seit fünfeinhalb Jahren mit Sabine verheiratet, die er seine "Lebenshilfe" nennt. Zweimal zuvor hat es wohl weder bei ihm noch bei Sabine mit der passenden Lebenshilfe geklappt, so dass sie in der jeweils 3. Ehe miteinander verheiratet sind.

Eingebracht in diese Ehe haben sie insgesamt drei Kinder - zwei von ihr, eins von ihm - und durch Sabine ist er nun auch noch der glückliche "Bonus-Opa". Ich erwarte im Laufe der Woche weitere Phrasen, aber die Kandidaten sind stets verlässlich - und so höre ich gleich die nächste von einer der Kandidatinnen (noch kann ich sie leider nicht alle namentlich zuordnen):

Cosimo erklärt, dass er aufgrund eines Magenbandes nicht so viel essen kann, wie er gern möchte - und eine der jungen Damen meint dazu,

dass dieses "intime Bekenntnis" bereits für eine Vertrautheit zwischen den dieswöchigen Teilnehmern spricht. Diese Vertrautheit ist nicht etwa gewachsen, sondern sehr, sehr spontan ... nachdem sich alle etwa 5 Minuten kennen.

Und von Vertrautheit kann auch keine Rede sein, denn Cosimo (der sich Mino nennt) teilt es neben seinen Kontrahenten schließlich dem gesamten Publikum mit.


Das Menü

Die Vorspeise läuft unter einem falschen Label, denn weder sind Äpfel noch Kartoffeln in ihr enthalten. Stattdessen gibt es selbstgemachte Tagliatelle, die er dem Himmel zuordnet, weil Weizen(mehl) enthalten ist. Weizen wächst natürlich in der Erde und reckt nur seine Ähren gen Himmel. Aber egal. Trüffel ordnet er der Erde zu ... Gehört auch die künstliche Trüffelbutter in die Erd-Kategorie? Damit und mit ein paar Krümeln echtem Trüffel rührt er die Sahnesoße an.

Über die Vorspeise hobelt er weitere Trüffelspäne. Cosimo, der zum ersten Mal Trüffel isst, schmeckt sie gar nicht heraus. Das kann gut sein, denn es kommt auf die Qualität an, die Bernd verwendet, ob sie schmackhaft und duftend sind. Allerdings könnte Cosimo die Trüffelbutter herausschmecken ...

Der Hauptgang ist ein Schmorgericht aus Ochsenschulter. Stolz präsentiert Bernd diesen Batzen Fleisch - und Sabine lobt im Vorfeld schon mal die herrliche Soße, die wie ein Spiegel aussieht ... (sie kennt das Menü vom Probekochen). Ich erinnere mich gerade nicht, ob die Soße wirklich so wunderbar ausgesehen hat.

Schoko-Nougat-Mousse und Kompott aus Orangen und Maracuja schließen die Magen.


Fazit

Am Tisch fabulieren die Gäste über gute und nicht so gute Weine. Eine Kandidatin meint, sie könne diese voneinander unterscheiden. Relindis (ist das ein Künstlername oder kommt der aus dem Katholischen?)

gibt zu bedenken, dass man nicht immer die besten Weine servieren kann, denn es kommt natürlich auch auf die finanziellen Möglichkeiten an. Wenn sie 2 Monate keines ihrer gemalten Bilder verkauft ... dann sieht es eben mau aus.

Das gilt allerdings überhaupt nicht für diese Veranstaltung. Hier sponsert Vox jeden Kandidaten mit 800 Euro.

Die Punkte: je 8 geben Nicole und Franzi, je 9 Relindis und Cosimo.

34 Umdrehungen sind das Ergebnis.

Ein bisschen gruselig wird es für mich, als ich die Vorschau für die "Höhle der Löwen" sehen muss - mittendrin thront der

unbeschreiblich unsympathische Carsten Maschmeyer mit dem Wachsgesicht - und der bösen Vergangenheit, die ihm tief in die Augen geschrieben steht. Heute beschmiert er sein Hemd mit einem Kugelschreiberherzen ... das vervollständigt seine überhaupt nicht weiße Weste ...


Guten Morgen, Gruß Silvia


Samstag, 11. Mai 2024

11. Mai 2024 - King Charles III., seit einem Jahr gekrönter König

Madame Tussauds, London



Ein Clown wird nie ein König werden,
aber ein König kann zu einem Clown werden.

© Pavel Kosorin (*1964)

Was überhaupt nicht bedeutet, dass King Charles ein Clown ist ... wenn ihn auch viele belächelt haben, als er bereits vor Jahrzehnten vom dringend notwendigen Schutz der Umwelt gesprochen hat - oder ein Mann ist, der bekanntlich mit seinen Blumen spricht. Er muss erkannt

haben, dass man mit ihnen besser reden kann als mit vielen Menschen.

Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die mit der Kindheit und Jugend von Charles tauschen möchten. Seine Eltern waren mehr ab- als anwesend und eher lieblos bis gleichgültig ihm gegenüber. Er hat sich aus dem Dickicht der Enttäuschungen seine eigene Welt aufgebaut: die in der Fürsorge der Umwelt und dem Insichtgekehrtsein resultierte. In der Schule gehänselt, vom Vater gegängelt, er solle sich "nicht so anstellen" hat er sich einst zu einem jungen Mann entwickelt, der sich als der

begehrteste Junggeselle der Welt entpuppte. Nicht etwa, weil er schön oder besonders attraktiv war,  sondern, weil er der Prinz von Wales war. Mit dieser Tatsache verbrachte er einen großen, den größten Teil, seines Lebens. Beinahe schien seine Mutter unsterblich - aber zumindest hat er im Laufe der Jahre einen Draht zu ihr gefunden, der ihm in seiner Kindheit gefehlt hat.

Doch neben dem Vergnügen, sich auszutoben, kam die ungeliebte Pflicht, die ihn endgültig als Thronerben hätte etablieren sollen. Er sollte heiraten. Möglichst eine Jungfrau, eine ohne Anführungszeichen, eine. die wirklich unberührt gewesen sein sollte.

Das große Unglück seines Lebens brachte ihn nicht mit seiner großen Liebe Camilla zusammen, sondern mit

Diana.

Obwohl seine große Liebe Camilla damals ohnehin als unakzeptabel und königshausunwürdig galt. Doch wie man es auch drehen und wenden will: alte Traditionen im Königshaus haben nicht nur zwei Menschen todunglücklich gemacht, die schließlich heirateten, sondern auch deren Familien - denn es gab von Anfang an Konflikte zwischen Charles und Diana, die 

man niemals wieder ausradieren konnte. Und die am Ende Diana das Leben gekostet haben.

Denn: wäre sie nicht Charles Frau geworden, wäre sie niemals infolge eines Unfalls im Alma-Tunnel in Paris so jung verstorben.

Diana hätte irgendeinen anderen Mann, vermutlich auch eine adeligen, geheiratet und könnte heute die Großmutter diverser Enkel sein,

deren Eltern natürlich nicht William und Henry sein würden.

Und Charles hätte vielleicht eine Frau geheiratet, die seiner Institution vertrauter gegenüber gewesen wäre, so dass diese den Ruhm genossen,

aber alle Nachteile gelassen hingenommen hätte.

Diana war vermutlich eher in die Idee verliebt, die Prinzessin von Wales zu sein, als in Charles als Person.

Und Charles?

Er liebte Camilla.

Nach ihr hat er sich gesehnt, während er der Pflicht nachkam, mit Diana zwei Söhne zu zeugen. Von denen ihn der eine - Harry, Henry - heute so enttäuscht, wie er es damals schnell nach der - gezwungenen - Zusage einer

Heirat mit Diana selber empfunden hatte.

Auch unter dem Dach von königlichen Residenzen wohnt ein "Ach".


Heute

Charles ist vielleicht bekannt als der erste "Grüne", der wirklich mit seinen Pflanzen kommunizieren konnte, weil er ihre Welt - die Umwelt - verstanden hat. Auch das kann als ein Aufbegehren alter Traditionen seines hochherschaftlichen Hauses gelten, denn in dem wird nicht mit Umweltsünden gekleckert, sondern geklotzt. Es kann allerdings auch sein,

dass ihn viele einsame Zeiten gelehrt haben, sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren - auch, wenn sie dem Rest seiner Familie fremd sind.

Vor einem Jahr, am 6. Mai 2023, wurden König Charles III und seine Ehefrau Camilla in der Westminster Abbey zu König und Königin des Vereinten Königsreich und weiterer Commonwealth-Länder gekrönt.

Aktuell kämpft König Charles gegen eine Krebserkrankung, nimmt aber einige öffentliche Auftritte wahr.


Guten Tag, Gruß Silvia



10. Mai 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Spezial: Generationen verbinden - Freitag in Köln bei Christian



"R(h)ein Land"
Vorspeise: Himmel-und-Ääd-Burger
Hauptgang: Rheinischer Sauerbraten
Nachtisch: Walnuss-Flammeri


Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde
- Geflügeltes Wort

Im Gegensatz dazu ist das Unglück vieler Pferde leider vorprogrammiert. Einst haben sie ihren Haltern, Trainern und natürlich den jeweiligen Ställen z. B. lukrative Gewinne eingefahren und diese erfreut, werden aber u. a. auf Rennbahnen oft regelrecht totgeritten - und

am Ende müssen sie doch oft den Weg gehen, weil sie alt, nicht mehr leistungsfähig und krankheitsanfällig geworden sind - der sie auf die Schlachtbank führt.

Ich liebe alle Tiere, aber natürlich habe auch ich Lieblingstiere: das sind neben Katzen und Hunden besonders Pferde. Undenkbar für mich, Pferd zu essen ... das Fleisch soll süßlich schmecken: passt hier zum Sauerbraten - aber das dürfte auch vielen anderen nicht wirklich schmecken, abgesehen vom Gusto und der Ethik.

Natürlich sind auch alle anderen Nutztiere ethisch zu betrachten. Aber das hier bis ins Kleinste auszuführen ... ist eine zu schwierige Kiste für einen Blog-Beitrag, der sich ums "perfekte Dinner" dreht.

Ich kämpfe mich also weiter durch Christians Dinner-Auftritt.

Wenn überhaupt in dieser Woche im Vergleich zu anderen Wochen, in denen ebenfalls verschiedene Generationen in jeweils einer Küche stehen, der Grundsatz "Generationen verbinden", zutrifft, dann heute bei Christian.

Er hat ein altes Fachwerkhaus nicht erworben, sondern neu bauen lassen: mit höheren Decken, aber mit dem alten Know How, dessen Meister gar nicht so einfach zu finden waren - wie er erzählt. Nun leben er und seine Familie im 1. Stock, während seine Schwiegereltern (73 u. 83 Jahre alt) im Erdgeschoss wohnen.

Beim Kochen hilft dem 50jährigen Bäckermeister seine 12jährige Tochter Annika, über die er sagt: "Wenn man sie sieht, geht einem das Herz auf." Besser hätte er gesagt, dass i h m das Herz aufgeht, denn mir geht meines nicht auf ... ich kenne das Mädchen noch weniger als ihren Vater.


Das Menü

Für Janine muss auch Christian jonglieren und aufpassen, dass ihm kein Fehler unterläuft und er unbeabsichtigt Zutaten verwendet, die sie nicht mag ... was gar nicht einfach ist.

Janine aber jubelt, als sie liest, was es zur Vorspeise gibt. Aber auf der Karte steht, dass es "Himmel und Erde" geben wird ... weiß sie bereits, dass er ihr anstatt der Blut- Fleischwurst servieren wird?

Lustig ist Janine nicht mehr, auch, wenn sie über sich selber witzeln kann. Sie ist weiterhin völlig fehl am Platz in dieser Sendung. Aber vielleicht ist es ihr Sprungbrett in

"Shopping Queen"?

Wenn man ihr einen Platz im RTL-"Dschungel" anbieten würde, wäre ich beinahe sicher, dass sie alles in sich hineinstopfen würde, um die Gage und die Publikumsgunst wert zu sein. Das wäre dann sozusagen ihre Desensibilisierung gegen zu viele Empfindlichkeiten.

Aber wie sollte es zu solch einem Angebot kommen? Zwar sind dort beinahe nie Stars vertreten - aber sie fiele sogar aus dem Alphabet heraus, das man zu Hilfe nehmen könnte, um die sogenannten Stars rangweise einzuordnen.

Janine schmeckt der Platzhalter Fleischwurst ... aber der Himmel und die Erde passen so gar nicht zur Fleischwurst. Ist ihr vermutlich egal - Hauptsache, sie hat ihren Willen durchgeboxt.

Den Pferdefleisch-Sauerbraten lehnt nur Janine ab (und bekommt stattdessen Frikadellen, aber mit der Soße des Sauerbratens). Ich schmecke via TV

Szenen vom Deutschen Derby in Hamburg-Horn auf meiner Zunge ... oder vom St. Leger im Dortmund-Wambel.


Fazit

Christian arrangiert seinen Dinner-Abend in lockerer und entspannter Atmosphäre und ist nicht unsympathisch. Die Sache mit dem Pferdefleisch ... mein Problem. Das ist nicht übertragbar auf die Teilnehmer. Jeder lebt sein Leben. Ich lebe meins.

Die Punkte steigern sich von einer 7 von Karin zu einer 8 von Sabine hin zu einer 9 von Janine und letztlich zu einer 10 von Robin.

Das ergibt die Summe von 34 Zählern.

Karin legt einen Start - Ziel - Sieg hin ... den Begriff gibt es auch im Pferderennen. Ihre Tochter wird sich freuen, denn natürlich geht das Geld an sie ... um einen weiteren Safari-Kurs (es handelt sich um Foto-Safaris - davon gehe ich aus) irgendwo in Afrika absolvieren zu können.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute 22 regenfreie Grad bei 14 Sonnenstunden.


Guten Morgen, Gruß Silvia