Animal Hoarding ... anhand eines speziellen Falles
Es gibt Abgründe, in die man nicht hineintauchen will. Die sind menschlicher Natur und stürzen sich auf die schützenswertesten Mit-Geschöpfe überhaupt: Tiere. Sie können sich nicht wehren, sie sind diesen Menschen völlig hilflos ausgeliefert, oft bis zu ihrem leidvoll erlebten Tod, der kein leichter, sondern ein ausgesprochen schmerzhafter gewesen ist - oder noch sein wird.
Verständnis für Beweggründe fehlen mir total, weil ich jedes Verständnis und alles Mitgefühl für deren gesammelte Tiere benötige. Für diese Leute bleibt kein Funken Mitleid übrig. - Mir ist es nur wichtig, dass man ihnen das Handwerk legt.
Vor einigen Jahren gab es in unserer Stadt einen dramatischen Fall von Animal Hoarding - einen, der zum Glück nicht nur entdeckt worden ist, sondern in dem vor allem gehandelt wurde. Ein Fall, für den es zuvor Anzeichen gegeben haben soll, die aber von entscheidenden Stellen nicht ernstgenug genommen worden sein sollen. So geschah es, dass eine Frau, die ein Haus und ein relativ kleines Grundstück von höchstens 1.000 qm hatte,
152 Hunde "gesammelt" hat.
Die Frau war vielen Leuten als kompetente Hundetrainerin bekannt und wurde in u. a. einem Zeitungs-Artikel aus dem Jahr 20.. (ich halte die Frau hier natürlich anonym, aber, wer googlet, wird sie sicher finden) lobend erwähnt. Da ich nicht mehr genau weiß, wann sie diese
Verbrechen an Tierseelen begangen hat, gehe ich davon aus, dass dieser Artikel von einem Journalisten im besten damaligen Wissen geschrieben worden ist.
Die dann geretteten Hunde waren verwahrlost, krank, hatten Bisswunden - und ich weiß nicht, wie viele von ihnen überhaupt überlebt haben.
Da sind schließlich die Bekenntnisse für die Öffentlichkeit über furchtbare Tatsachen recht zurückhaltend. Wir sollen nicht alles erfahren.
Ursprung?
Wie alles angefangen hat? Darüber kann ich lediglich spekulieren. Vielleicht hatte sie Mitleid mit dem einen oder anderen Hund - und hat ihn aus diesem Grund bei sich aufgenommen. Bis das Mitleid stetig größer - und das
Leid der Hunde extrem schlimm und von ihr missachtet wurde, denn sie empfand sich schließlich als großartige Retterin vernachlässigter Geschöpfe.
Es ist schwierig , mich in solche Situationen wirklich hineindenken zu können. Ich bin nämlich in der Lage, zu erkennen, dass ich mich nicht allein um 152 Hunde kümmern könnte.
Animal Hoarding ist eine der schlimmsten psychischen Ausnahmesituationen, wenn es überhaupt eine wirkliche Erkrankung sein sollte - es könnte auch eine entsetzliche psychische Überheblichkeit gegenüber eigenen Kompetenzen sein. Denn die Täter und Täterinnen haben schließlich täglich ihre "Schützlinge" vor Augen und könnten sehen, was sie anrichten.
Und sicher und hier und da möchten solche Leute auch andere Lebewesen einfach leiden sehen ... es gibt so viele Möglichkeiten.
Ich kenne die Hintergründe des in unserer Stadt passierten Falls überhaupt nicht, aber ich
weiß ...
Kurze Zeit danach
ging ich - wie immer - mit Robin und Bienchen durch den Wald spazieren. Drei flüchtige Bekannte haben mir unabhängig voneinander
von dieser Animal Hoarderin vorgeschwärmt: sie sei die beste Hundetrainerin überhaupt.
Eine von ihnen hat mir noch etwas anderes erzählt: nach der Beschlagnahmung aller armen Hunde-Geschöpfe hatte die tiersammelwütige Person
zur damaligen Zeit bereits wieder
11 Hunde.
Ich bin gegen Denunzierung - aber in diesem Fall habe ich die zuständige Behörde kontaktiert und von meiner Kenntnis erzählt:
Mir wurde wortwörtlich erwidert:
"Das geht Sie gar nichts an."
Auch meine Erwiderung, dass dies jeden Tierfreund und jede Tierfreundin etwas anginge, hat nicht geholfen ... Hörer aufgelegt, Problem erledigt!
Ich denke, besonders Behörden-Mühlen mahlen sehr, sehr langsam ... oder auch sehr, sehr vorsichtig.
Fazit
Vielleicht haben die Behörden auf die Kenntnis, dass die sich 11 neue Hunde angeschafft hat, reagiert, vielleicht auch nicht.
Das Facebook-Profil dieser Frau habe ich vor vielen Jahren zum letzten Mal angesehen - und da hat sie
gerade über den Tod eines ihrer (wie viele es zu der Zeit waren, habe ich mir nicht genauer angesehen) Hunde wie tränenerstickt gejammert.
Seit sicher 8 Jahren habe ich dort nicht mehr nachgesehen. Und ich werde es auch in Zukunft nicht tun, weil ich den Hunden ohnehin nicht helfen kann - denn das könnte nur das Veterinär-Amt - und die haben ebenfalls Zugriff auf ihr Profil - falls sie es denn wollen.
Ob sich etwas geändert hat, weiß ich nicht. Ich will es auch nicht wissen,
denn es würde mich nur krank machen.
Bis ein zuständiges Amt eingrifft, müssen offenbar viele tierische Opfer still weiterleiden. Doch, ich bezweifele nicht einen Moment, dass, wenn die Behörden einmal eingreifen,
es beinahe schon zu spät oder zumindest Höchste Eisenbahn ist.
Seitdem und davor gab und gibt es viele Fälle von Animal Hoarding - und bei jedem einzelnen fühle ich mich persönlich betroffen. Es bricht doch allen
Tierfreunden das Herz.
Jedes einzelne Tier ist wichtig. Und jedem einzelnen Tier, der einem solchen Unmenschen in die Hände fällt, muss gedacht werden. Sie alle hatten Namen (vielleicht der 89. Hund dann nicht mehr?) ... aber wurden behandelt als seien sie nur Nummern in der Sammelwut dieser Leute.
Und während ihr dieses lest, leiden irgendwo im Verborgenen oder auch im nur nicht Sichtbaren oder Vermuteten viele, viele Tiere ...
Ich knuddele jetzt erst einmal meine Hündin Momo ... um wieder auf den Boden der Träume zu landen, in denen so etwas nicht passiert.
"Wehe dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt."
- Christian Morgenstern.
Nachtrag
Gerade habe ich eine Nachricht per Messenger bekommen, dass diese Frau wieder als Hundetrainerin arbeitet - und auf Fotos ist sie mit vielen eigenen Hunden zu sehen.
Ein Desaster ...
Guten Tag, Gruß Silvia
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