Sonntag, 31. März 2024

31. März 2024 - Ostern - Zwei Frauen und der christliche Glaube




Zwei Frauen und der christliche Glaube

Besonders heute am Ostersonntag ist der christliche Glaube präsent, und vielleicht sind auch die Kirchen wieder etwas voller als an anderen Sonntagen. Leider ist der Glaube nicht vererbbar, sonst hätte ich ihn als Erbteil meiner Oma im Gepäck.

Aber ich bin Agnostikerin, also halte ich es zumindest für eine Möglichkeit, dass es einen Gott gibt. Die andere Hälfte in mir zweifelt allerdings.

Der tiefe Glaube an Gott hat es meiner Oma stets erleichtert, Schicksalsschläge hinzunehmen. Sehr früh hat sie ihren Mann Silverius verloren; er wurde nur 47 Jahre alt, und ich habe ihn nie kennengelernt. Einer ihrer drei Söhne - Johannes - starb mit 21 Jahren. Viel später starb auch noch ihr Enkel Heinz - mein Bruder - mit 19 Jahren.

Tief im Glauben verankert, hat sie nie die Last hinterfragt, die ihr das Leben aufgebürdet hat, die obendrein noch aus zwei Weltkriegen bestand.

Aber sie war nicht nur gläubig im Sinne von nicht mehr nach rechts und links blicken, sondern sie lebte auch, wie man es von einer gläubigen Frau erwarten konnte: sie half, wo immer ihre Hilfe gebraucht wurde - und war ehrenamtlich für die Kirche tätig. Und das, obwohl sie durchaus nicht mit Reichtümern gesegnet war - und aus meiner Sicht besser einen bezahlten Job angenommen hätte.


Eine kleine Begebenheit mit einer anderen gläubigen Frau

Meine Oma hatte drei Nichten, die als Nonnen in Klöstern lebten. Eine von ihnen kam auch zur Beerdigung meiner Oma. Nun könnte man sagen,

dass dies eine nette Geste von ihr war. Aber schnell spürte ich, dass  diese Nonne wohl eher an dem Essen und Trinken der Nach-Feier interessiert war. Ich selber kannte die Nonne nicht besonders gut, aber

an diesem Tag lernte ich sie kennen. Und was ich erkannte, gefiel mir überhaupt nicht. Eigentlich hätte sie ja eine Frau Gottes sein sollen ...

Eigentlich. Denn sie war es nicht.

Als kleine Vorgeschichte muss ich erzählen, dass meine Oma in ihren letzten Lebensjahren dement gewesen ist und in einem Heim lebte.

Frei von der Leber weg erzählte die Nonne beim gemeinsamen Essen und Trinken, dass sie "Tante Fine" (meine Oma hieß Josefine) früher gern besucht hätte ... meine Oma hätte ihr auch immer einen Schein zugesteckt.

Dann und auf meine diesbezügliche Nachfrage platzte es aus der Nonne heraus: "Im Altersheim habe ich Tante Fine nicht mehr besucht - sie hätte mich ohnehin nicht erkannt ..."

Zumindest eine große Ehrlichkeit legte diese Frau an den Tag. Vielleicht war sie auch nur ein Plappermaul.

Beinahe hätte ich die Beerdigungs-Nachfeier gesprengt ... aber dann nahm mein Onkel mich an die Hand und führte mich erst einmal an die frische Luft ...

Eigentlich wäre es nicht darum gegangen, dass meine Oma die Nichte noch erkennt, sondern, dass die Nichte meine Oma erkennt. Aber Oma hatte im Altersheim

keine Scheinchen mehr locker sitzen. Ihr "Taschengeld" wurde von meinem Onkel verwaltet und für z. B. Friseurbesuche eingesetzt.

Im übrigen hat Oma ihre Familienangehörigen immer erkannt - auch, wenn sie hin und wieder unsere Namen verwechselte.


Frohe Ostern, Gruß Silvia



Samstag, 30. März 2024

30. März 2024 - Die Lindt-Familie ... einmal völlig anders und in der Realität beheimatet



Die Lindt-Familie ... einmal völlig anders und in der Realität beheimatet 

Zweimal jährlich - zu Weihnachten und zu Ostern - gibt es in diversen Geschäften die Hochglanz-Broschüre von Lindt, die sich einer

Klischee-Familie - Vater, Mutter, zwei Kinder (ein Sohn, eine Tochter) und den Großeltern

und natürlich der Schokoladen-Kollektion widmet.

Vor dem diesjährigen Osterfest habe ich in zwei Geschäften, die Lindt im Überfluss anbieten - diese Broschüre nicht gefunden.

Zudem waren die dort tätigen Verkäufer und Verkäuferinnen sehr erstaunt, dass es diese Hochglanz-Blatt überhaupt gibt: sie kennen es überhaupt nicht. Es ist ja gut,

dass zumindest ich als Kundin mich in diesen Läden auskenne ... eines der beiden Geschäfte ist Karstadt.

Gab es dieses Heftchen zu diesem Osterfest wirklich nicht - oder habe ich es in den Wochen zuvor einfach übersehen?

Hat Lindt die Produktion zugunsten der Umwelt eingestellt? Und zugunsten der Gewinnmaximierung, denn die

Kakaobohnen-Preise sollen explodiert sein.

Eine solche Familie, wie sie stets abgebildet ist, bekommt auch niemand kostenlos gestellt. Dann müssen die sechs Menschen noch entsprechend ansprechend und teuer eingekleidet werden, von einem Maskenbildner will ich gar nicht reden ... oder von den Fotografen, die sowohl Familie als auch die Produkte ins rechte Licht rücken.

Nun kann ich davon ausgehen, dass die Lindt-Familie keinen Stress mehr mit dem perfekten Outfit, dem perfekten Benehmen und überhaupt jeder möglichen Perfektion hat ... und Ostern völlig gelassen angeht.

Mutter Lindt hat es überdies satt, jedes hohe Fest mit ihren Schwiegereltern zu verbringen, für die sie die Kinder so besonders herausputzen muss - und ihre Sorge, dass die Kinder sich bis sie rund und knubbelig sind, an die Schokolade halten, fällt auch weg - die selbstverständlich ausschließlich von Lindt hergestellt sein muss.

Nun darf sie endlich andere Schoko-Sorten kaufen und in ihre Kinder hineinstopfen, als wäre das ihr größter Protest im Leben.

Sehr glücklich trifft es indes die Oma der Familie: schon lange nerven ihre Enkel - besonders, wenn sie nicht gerade als glücklichste Kinder der Welt abgelichtet werden, sondern sich wie Oma-Terroristen benehmen.

Und die Oma kann ihren dritten Frühling feiern, denn auch die selig anmutenden Paarfotos entfallen. Sie muss nicht mehr ihren Mann

anhimmeln, den sie am liebsten sonstwo hinschicken würde. Voller Überzeugung lächelt sie nun irgendeinen anderen Mann an.

Ganz doll treibt es Vater Lindt: er ist mit seinen besten Kumpels - die noch nie den Eingang ins Magazin gefunden haben - zu einer Tour nach Mallorca aufgebrochen. Er weiß nicht einmal,

ob er es bis Ostern zurück nach Hause schafft. Die Sause mit seinen Jungs gefällt ihm deutlich besser als Ostern und Weihnachten mit der Familie. Er denkt sogar daran, sich für immer abzusetzen ...

Unterdessen bekommt Mutter Lindt ihre Kinder-Bande nicht mehr in den Griff: sie möchten keine weiteren

Schoko-Ostereier im Osternest finden,

sie möchten die neuesten Smartphones.

Wenn das so weitergeht, wird noch das Jugendamt auf diese ehemalige Vorzeigefamilie aufmerksam ...


Guten Tag, Gruß Silvia



Freitag, 29. März 2024

29. März 2024 - Catherine, Prinzessin von Wales - und die traurige Wahrheit ...




Catherine, Prinzessin von Wales - und die traurige Wahrheit

Immer noch kennt man sie besser unter Kate Middleton, die sich vor einer Woche mehr oder weniger genötigt gefühlt hat, die Öffentlichkeit über ihre Krebserkrankung zu unterrichten.

Ganz allein sitzt Kate auf einer Bank und spricht mit der größtmöglichen Sachlichkeit über ihre böse Erkrankung.

Ein wenig erinnert diese Szene an Diana, die in einer anderen Zeit auf einer anderen Bank gesessen hat: einer vor dem Taj Mahal. Dort hat sie ihre innere und äußere Einsamkeit demonstriert.

Bei Kate ist es anders: sie sitzt ohne sichtbaren Beistand auf einer Bank, weil sie eine selbst- und eigenständige Frau ist - und diesen Weg in die Öffentlichkeit ganz gezielt allein gehen möchte.

Während Kate um ihr Leben gekämpft hat und immer noch kämpft und die Öffentlichkeit nicht darin involvieren wollte, haben Medienbetrachter und auch Kommentatoren in den sozialen Medien aufgedeckt, dass, neben vielen oft bösen Spekulationen, ihr

Muttertagsfoto

mit dem sie Ruhe stiften wollte, bearbeitet worden ist.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt und nach Kenntnis, dass es sich bei Kate um eine "Bauchoperation" gehandelt hat, wegen der sie einen langen Ausfall geplant hat,  hätte man ahnen können,

dass es keine harmlose "Geschichte" ist.

Natürlich ist es immer riskant, wenn öffentlich exponierte Personen Verschleierung betreiben wollen - und man kann auch vom

britischen Königshaus erwarten, dass es mit der Wahrheit nach vorne prescht,

aber gegen die Wahrheit spricht in diesem Fall vermutlich die Angst,

dass Kate fortan von der Presse verfolgt wird und in die weitere Enge getrieben wird.

Ich denke allerdings,

dass es aufgrund dieser Diagnose und der frühzeitigeren Bekanntgabe darüber

keinerlei "Verfolgung" gegeben hätte - und es die nun auch nicht gibt.

Im Gegenteil erhält sie viel Zuwendung aus aller Welt mittels tröstender und mitfühlender Worte.

Mit zwei Ausnahmen:
 
Es folgen eiskalte pflichtschuldige Genesungswünsche von Harry und Meghan. 
Genesungswünsche aus der Kälte ...


Die Verfolgung von Un- oder Halbwahrheiten

durch die Presse gleicht ein wenig dem Hinterherrasen vieler Paparazzi durch den Alma-Tunnel in Paris, als Diana ein schönes Wochenende haben wollte,

aber am Ende den Tod gefunden hat. Schuld waren natürlich nicht die Paparazzi, sondern der betrunkene Fahrer des Mercedes ...

aber:

damals und heute spekulieren die Presseleute, analysieren und thematisieren, schießen übers Ziel hinaus  ... obwohl im Fall von Kate es doch längst im Bereich des

Wahrscheinlichen

gelegen hat, dass ihre Erkrankung eine ernste ist.


Den Wind aus allen Segeln ...

kann man nur mit der besten aller Lösungen nehmen,

der Wahrheit.

Diesen Wink hat Kate endlich wahrgenommen und sich offenbart.

Es war an der Zeit, die Tatsachen preiszugeben, denn im im Prinzip ist sie ihrem "Arbeitgeber", dem Commonwealth-Volk, zur Aufrichtigkeit verpflichtet.

Ich wünsche Kate und allen anderen Menschen, die derzeit um ihr Überleben nach einer Krebsdiagnose kämpfen, viel Glück. 


Guten Tag, Gruß Silvia



Dienstag, 26. März 2024

Das perfekte Dinner - Vox - Wiederholungen der Westerwälder Vier-Tage-Runde vom 27. bis 30. Dezember 2022


Ab dem 25. März 2024 wiederholt Vox an vier Tagen vier Folgen aus Dezember 2022.

Den ersten Ausstrahlungstag (hier ein Montag, damals ein Dienstag) bestreitet Sandra. Der Hundeliebhaberin und Wellensittichhasserin (diese Geschichte folgt am nächsten Tag) habe ich den Titel

"Zwischen den Jahren"

zugeordnet.

Hier der Link zu meinem damaligen Beitrag:





Am 28. Dezember 2022 wurde Andrejs Koch-Tag erstmals auf Vox ausgestrahlt. Seiner Sendung habe ich den Titel

Der Waldmann

gegeben. - Besonders negativ hat sich an diesem Tag Sandra hervorgetan: neben den mit böser Gesichtsmimik kritisierten Speisen

hat sie sich laut lachend darüber geäußert und gefreut, wie einst im Winter die beiden Wellensittiche ihrer Tochter durch ein von ihr geöffnetes Fenster entflogen sind ... die niedlichen Vögel müssen elendig verhungert und erfroren sein ... 

Hier der Link zu Andrejs Koch-Tag:





Am 29. Dezember 2022 wurde Markus' Koch-Tag ausgestrahlt, gestern am 27. März 2024 wiederholt. Ob jedem der Kandidaten diese Wiederholungs-Sendung geschmeckt hat oder dem einen oder der anderen eher sauer aufgestoßen ist? Wer weiß das schon.

Ist die selber leicht adipöse Sandra inzwischen eine erfolgreiche Ernährungsberaterin, die anderen einen Weg aus z. B. der Adipositas weisen kann?

Markus' Sendung habe ich den Titel

Kein Feuerwerk!

gegeben.

Hier ist der Link zu meinem damaligen Blog-Beitrag:




Am 30. Dezember 2022 wurde Annis Dinner-Tag erstausgestrahlt. Heute ist Andrej derjenige, der sich durch ein Dinner müht - er hat sogar Probleme damit, die aufrechte Haltung am Tisch zu bewahren und liegt beim Essen quer überm Tisch - dieses und jenes nicht mag, nicht will, nicht akzeptiert ... und seiner schlechten Laune nachgibt.

Unterdessen rutscht Sandra auf einer Schleimspur durchs Programm: irgendeinen Zweck wird sie damit sicher verfolgen ...

Annis Dinner habe ich den Titel

Jahres-Abschluss-Portrait

gegeben.

Allerdings ist heute kein Jahresabschluss, sondern Karfreitag. Und allen Lesern wünsche ich einen besinnlichen Tag und ein schönes Osterfest.

Hier der Link zu Annis Dinner:







Samstag, 23. März 2024

23. März 2024 - Hunde-Bisse

Robin oder Charlie haben mich nie gebissen (Die Collage hat I. Sch. erstellt, die Fotos sind natürlich von mir)




Hunde-Bisse


Waldo

Der erste Hund, mit dem ich in nähere Berührung gekommen bin, hieß "Waldo" und war ein Langhaar-Dackel. Waldo war sicher, dass er meiner Mutter nicht nur gehört, sondern sie auch besitzt - weil sie die meiste Zeit mit ihm verbrachte. Er gehörte jedoch ihren guten Freunden, den Geschwistern Möllmann - doch oft trifft aus Gründen auch ein Hund eigene Entscheidungen.

Waldo war vor mir da, er hatte also die älteren Rechte - und das schien ihm durchaus bewusst zu sein.

Er war sehr oft bei uns, bis Waldo mich als Kleinkind (ich war unter 3 Jahre alt) gebissen hat. Dieser Biss beinhaltet auch meine kurz darauf folgende erste Erinnerung überhaupt: mein Vater hatte mich in eine Decke gewickelt, um mit mir zum Arzt zu laufen, panisch schnell sogar  ... hier endet diese erste Erinnerung.

Waldo war zwar auch danach noch oft bei uns, aber meine Mutter passte natürlich auf, dass sich Ähnliches nicht wiederholte. Hat es auch nicht, obwohl Waldo ziemlich eifersüchtig gewesen sein soll - auf alles und jeden, dem meine Mutter mehr Aufmerksamkeit als ihm geschenkt hat.

Nun gibt es viele Menschen, die nach einem solch traumatischen Ereignis (selbst, wenn sie sich nicht genau daran erinnern) Hunde für immer aus ihren Leben streichen. Mir hat man oft von diesem Vorfall erzählt, und ich habe Waldo auch in persönlicher Erinnerung - aber ich habe schon damals geahnt, dass das meine

lebenslange Liebe zu Hunden (Tieren überhaupt) in keiner Weise beeinflussen würde.

Und Waldo? Er ist noch immer in meinen Gedanken, und ich habe ihm nichts zu verzeihen. Trotz allem haben  meine Mutter und er den Grundstein für diese Liebe gelegt, auf dem ich locker laufen konnte - und ich weiß, dass Waldo unschuldig war ... also im hündischen Sinn.

Kleine Kinder sind oft nicht zimperlich im Umgang mit Tieren.

Wie ich mich als Mini-Silvia gegenüber Waldo benommen habe, erinnere ich nicht. Mein Vater hat stets jede Schuld an dem Hundebiss nur dem Hund angelastet. Meine Mutter wollte nicht so gern darüber reden. Ich denke, ich habe Waldo ein bisschen kleinkindlich grob angetatscht ...

Mein Vater war nicht eben ein Hundefreund ... bis er viel später zu einem riesigen Hunde-Fan wurde ... so kann es gehen, wenn man sich nur ein wenig

auf einen Hund einlässt. Es war "Panni", die Pudelhündin, die ihn später zu Hundegunsten umgepolt hat.

Panni hat nie jemanden gebissen.

Waldo lief leider irgendwann vor ein Auto - und starb an seinen Verletzungen.



Mikey

war die schwarze Pudelhündin, die die 1. Ehefrau meines Mannes nach der Scheidung an ihre Mutter weitergegeben hat. Ihre Mutter Liz G. kannte (kenne) ich sehr gut, und ich wusste, dass sie keine wirklich große Tierfreundin war. Aber sie hat sich um Mikey gekümmert, weil sie pflichtbewusst war. Die Tochter wollte den Hund nicht mehr - wohin also mit ihm? Natürlich zur Mutter!

Mikey war eine völlig unverstandene, unerzogene Hündin - und es wurde unter Liz' Fürsorge nicht besser, sondern böser: bald gab es beinahe niemanden mehr in ihrem gesamten Umfeld,

den Mikey nicht gebissen hatte. Beinahe niemanden - denn der Glückliche, der nie von ihr gebissen worden ist, war mein Mann. An Mikeys Erziehung zu Ehezeiten hatte er wenig Anteil gehabt, weil er ständig unterwegs war.

Längst hatte ich einen respektvollen Umgang mit Hunden gelernt - aber im Falle von Mikey hat es mir nicht genützt:

obwohl ich sie gern für Spaziergänge abgeholt und viel Zeit mit ihr verbracht habe, hat sie mich eines Tages aus einem mehr als nichtigen Anlass wie einem Streicheln (meistens beißen Hunde aus einer eher für sie ernsten Lage heraus) gebissen. Für Mikey war das Beißen wohl zu einer Art Ritual geworden, das da hieß: Erstmal wehren, dann sehen wir weiter ...

Die Wunden verheilten schnell, aber nicht verheilt ist

mein Mitleid für die arme, nicht sehr geliebte und wenig beachtete Mikey. Mikey war dort kein Familienmitglied, sondern nur geduldet.

Mikey wurde eines Tages aus vor mir verschleierten Gründen von einem Tierarzt eingeschläfert. 

Später hat Liz gern und auf eigenen Wunsch meinen Beo "Hitchcock" versorgt, wenn ich verreist war: von Anfang an war klar, dass ihr der intelligente schwarze Vogel

viel mehr Freude bereitet hat als die intelligente, aber verkannte und kein bisschen geförderte, schwarze Pudelhündin. Sie hat Hitchcock umsorgt und hatte

Spaß an seinem umfangreichen Wortschatz (Beos sind viel bessere Sprechkünstler als Papageien). In ihrer Nachbarschaft wurde Hitchcock damals zu einer kleinen Berühmtheit - und alle kamen zu Besuch, um dem Vogel Gesellschaft zu leisten. Und die Nachbarn und Freunde freuten sich stets auf meine nächste Reise.

Das wiederum war ganz in seinem Sinn, denn er stand gern im Mittelpunkt,

dieser rabenschwarze, clevere, geliebte Schatz, der leider inzwischen verstorben ist.


Guten Tag, Gruß Silvia


22. März 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Augsburg bei Thorsten






- „Grenzgänger-Menü“ - Südpfalz und Frankreich -
Vorspeise: „Hiwwe“ - Duo vom Saumagen: gebraten und als Carpaccio mit Salatgarnitur
Hauptgang: „Driwwe“ - Parmentier de Canard mit Gemüsebeilage und Entenjus
Nachtisch: „Vun allem ebbes“ - Café gourmand inspiriert von den Gärten der Südpfalz


Finale zwischen Monk(isch) und Improvisation

In der Wirklichkeit ist ein Monk natürlich nicht nur ein Monk, denn den gibt es in Perfektion nur in der Fiktion: der Serie. Gewisse Anteile an dieser Serien-Figur sind Thorsten durchaus eigen, denn allein seine Liste, um den Abend zu wuppen,

gleicht einem professionell abgebildeten Börsenkurs.

Die Tischdekoration wird mit einem Zollstock vermessen, um nicht einen Zentimeter außerhalb enger Grenzen in ein Desaster zu gelangen.

Zumindest scheut Thorsten nicht die üblichen Umarmungen seiner Konkurrenten - oder er hat heimlich, still und leise im Anschluss an diese Körperkontakte ein Desinfektionsmittel benutzt ... ich habe nie

geschrieben, dass man mich ernst nehmen soll ..

Seinen Tisch hat ein Freund mit Blumen ausgestattet, und dieser Freund ist Friedhofsgärtner: das ist natürlich ein willkommener Gag ... aber ein Gärtner ist ein Gärtner ... und wer könnte für würdevolleren Blumenschmuck sorgen als ein Friedhofs-Gärtner?


Das Menü

Den Feldsalat zum Saumagen will er in einen Servierring quetschen - in welcher Hoffnung? Keine Ahnung, denn der Plan geht natürlich nicht auf - und der Salat quillt auf die Teller, wie er will und verschafft sich Platz. Keineswegs drapiert er sich elegant, wie Thorsten sich das vorstellt.

Saumagen? Einstiges angebliches Lieblingsgericht von Helmut Kohl? Ich habe keine Ahnung, wie der schmeckt. Und möchte das auch nicht probieren. Es hat was von

derbe, fett und nur für regionale Magen genießbar.

Der Hauptgang soll die französische Variante von einem Shepherds-Pie sein: gekochte, gerupfte Ente wird zwischen Kartoffel-Quitten-Püree gelagert ... um am Ende auf (verbale) Widerstände zu stoßen. Besonders Yvette mag es nicht.

Dabei ist es ein - wie ich denke - noch nie dagewesenes Gericht in dieser Sendung.



Und die Möhren, die sicher in einer Linie wie Zinn-Soldaten bei einer Parade stehen sollten, verrutschen.

Es ist allerdings noch viel mehr verrutscht in dieser eher eintönigen Woche.

Der Nachtisch besteht aus einer Apfeltarte, Espresso und u. a. einem Kiwi-Sorbet.

Sehe ich Kiwis muss ich immer an meinen vor vielen Jahrn verstorbenen Beo "Hitchcock" denken, für den Kiwis neben Mehlwürmern seine Lieblingsspeise waren. Mit beidem hat er in der Wohnung, in der er frei fliegen konnte, gern herumgesaut ... ein Monk könnte niemals einen freifliegenden Beo haben ...Jahrelang habe ich ihm permanent hinterhergeputzt.



Fazit

Simon gibt zum Besten, dass sein Motto für diese Woche lautet: "Ich muss mir Luft nach oben lassen."

Dieses Statement hört sich an, als hätte ihm das Dreh-Team einen kleinen Hinweis darauf gegeben, wie die Zuschauer auf seine 7 oder 6 Punkte reagieren könnten ... Man will vom Sender schließlich nicht künftige Kandidaten bereits im Vorfeld verprellen.

Obwohl alle Charaktere einzeln sicher einzigartig sind, wirken sie im Zusammenspiel langweilig:

da ist die als Naive getaktete Sigrid, die mit der typisch fröhlichen Frau aus einem afrikanischen Land zu einem Duo wird.

Mario taut langsam auf - aber nicht genug, um am fünften Tag auf dem Tisch zu tanzen oder auch nur mehr aus sich herauszugehen als er es sich selber je gestatten würde.

Simon ist authentisch und lässt sich nicht aufhalten in seiner One-Man-Show. Die geht allerdings an der Mehrheit der Tage ziemlich unter.

Thorsten gefällt mir trotz allem. Er hat sich in seinem Menü als mutig und unerschrocken gezeigt, denn sicher weiß er, wie schwierig es ist,

abseits von Rinderfilet, Thunfisch, Trüffeln und Schokokuchen mit flüssigem Kern

Punkte abzugreifen

die heute lauten: je 7 von Simon, Yvette und Mario, 8 von Sigrid.

Mit 29 Zählern entert er den letzten Platz.
Es gewinnt Simon.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten hier nur maximal 9 Grad plus, aber 7 Sonnenstunden.

In der nächsten Woche gibt es eine Wiederholung aus dem Westerwald - und meine Beiträge sind dementsprechend bereits vorbereitet ...

Nach Ostern geht es frisch an die Tastatur, um über Neu-Ausstrahlungen zu lästern schreiben.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 22. März 2024

22. März 2024 - Ich besuche manchmal Friedhöfe ...

 



Ich besuche manchmal Friedhöfe ...

... aber nicht unbedingt die Gräber meiner lieben Verstorbenen: zu denen habe ich keinen Bezug und fühle mich ihnen auf einem Friedhof überhaupt nicht nahe. Da bringt es mir viel mehr, ein Erinnerungs-Foto anzusehen oder hin und wieder auch über eine Erinnerung zu schreiben. Das habe ich bereits öfter auf diesem Blog getan.

Fotos sind allerdings auch so eine Sache, denn manchmal quälen sie mich eher als dass sie mich erfreuen. Zwar sind alle Fotos archiviert oder in vielen Alben eingeklebt, aber sie anzusehen, macht mich meistens eher traurig als glücklich. Erinnerungen sind eben nicht immer ein Paradies ...

Im Ausland jedoch gehe ich gern hin und wieder und wenn es sich ergibt, auf einen Friedhof. Meistens steckt kein Plan dahinter, sondern der reine Zufall: so finde ich neben einigen anderen, die ich im Laufe der Zeit besucht habe,

besonders die britischen Friedhöfe sehenswert. Sie sind wenig prunkvoll, was die Gräber anbelangt, aber oft mit

großzügigen Inschriften über das Leben der Verstorbenen versehen. Man steht davor und schon weiß man, was Jane oder Charles in ihren Leben gemacht haben und mit wem sie verheiratet waren, manchmal erfährt man auch ihre Berufe.


Würde man auf diese Weise alle Geburts- und Todesdaten in einen Zusammenhang bringen, wüsste man, wer zur etwa selben Zeit die Umgebung bevölkert hat - und man könnte Verwandtschaften erkennen.

So weit geht mein "Forscherdrang" dann doch nicht - ich begnüge mich stets mit einem Gang über jene Friedhöfe und führe natürlich keine Statistiken.


Auf Bali

konnte ich zu meinem großen Erstaunen diese leichte Hingezogenheit ziemlich erweitern. Eigentlich hatten mich gerade dort die Friedhöfe recht wenig interessiert, aber dann kam

meine Liebe zu Krimis zum Vorschein, als ich sah, welche "Ausflugsziele" das Hotel, in dem wir wohnten, angeboten hat.

Meine Liebe zu Krimis, besonders den englischen, ist meistens mit mindestens einer filmischen Darstellung eines Friedhofes oder einer schriftlichen Beschreibung in einem Buch verknüpft.

Auf Bali war (ist?) es möglich, örtlichen Beerdigungen beizuwohnen. Die angebotenen Plätze sind natürlich immer sehr wenige, denn die Begräbnisfeierlichkeiten sollen durch keine Touristenströme gestört werden,

aber den Angehörigen ein bisschen Geld in die Kasse spülen.

Und so kam es, dass ich eines Tages als Zaun-Trauergästin auf einer Bestattung zugegen war, die völlig anders ablaufen als unsere in Deutschland.

Zunächst findet man sich vor dem Haus des Verstorbenen ein und bekommt etwas zu Trinken, denn es ist sehr heiß auf der Insel, und man benötigt viel Flüssigkeit. Ich kann mich erinnern, dass es in diesem Fall eine kühle Limonade gewesen ist. Derweil

stehen die Trauergäste beieinander oder auch einzeln herum und warten, bis sich der Trauerzug in Bewegung setzt. Auf einer Bahre wird der Verstorbene zu seinem letzten Ort geführt,

und dort erfolgt die öffentliche Einäscherung.

In diesem Fall waren wir auf der Beerdigung eines Reisbauern.




Eigentlich mag ich auch keine Beerdigungen, aber wenn man nicht persönlich involviert ist und damit ein wenig von den fremden Gebräuchen kennenlernen kann ...

Zumindest war die gesamte Bestattungsfeier nicht traurig ... so dass man sich nicht schämen musste, daran teilzunehmen. Freundlich begrüßt wurden wir auch.

Andere Länder, andere Sitten ...


Guten Tag, Gruß Silvia


21. März 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Augsburg bei Sigrid




"Alles von der Rolle"
Vorspeise: Inseln im See
Hauptgang: Vieh auf dem Acker
Nachtisch: Strudel im Schnee


Sie liebt den DJ ...
- Schlagertitel

Und die 59jährige Zahnarzthelferin Sigrid liebt ihren DJ Jan noch heute ... damals haben sie sich in einem Club kennengelernt. Er legte die Platten auf, sie legte sich ihm ans Herz. Ein Glück, dass die Sache mit mit dem Herzen auf Gegenseitigkeit beruht hat.

Heute stehen sie gemeinsam in der Küche. Damit Sigrid sich ohne viele Schnibbelarbeiten ganz auf ihr Menü konzentrieren kann, übernimmt er die niedrigeren Küchentätigkeiten. Beide stehen oft gemeinsam in der Küche, erzählt sie. Diese Einigkeit an Herd und Töpfen ist auch nicht jedem Paar gegeben ...

Yvette weiß: "Sigrid hat erzählt, dass sie einen ganz lieben Mann hat, der macht, was sie ihm sagt ..."

Na, hoffentlich hat er hier und da auch mal eine selbstständige Meinung und zieht sein eigenes Ding durch. Zumindest der Musikraum des Hauses ist sein Metier: Sigrid wünscht sich für ihr nächstes Leben, dass sie musikalisch begabt auf die Welt kommt ... ein Talent, das ihr in diesem Dasein offenbar fehlt.

Sehr musikalisch zeigt sich heute Simon, der gekonnt das Schlagzeug bearbeitet ... und Yvette damit ausführliche und sie offenbar glücklich machende Hüftschwenker beschert. Tanzen kann sie, da wird manchem der Atem stocken ...


Das Menü

"Von der Rolle" ist hier wörtlich gemeint und meint nicht "emotional aufwühlende Momente" oder auch ein Menü, das abseits der üblichen völlig von der Rolle ist. Eher ist das Essen bodenständig:

Als Aperitif gibt es für jeden einen Gin-Tonic. Yvette findet ihn zu "stark". Da hilft eigentlich ein vorgetragener Wunsch nach mehr Tonic-Water.

Die Vorspeise ist vegetarisch: Gemüsebrühe mit Maultaschen. Den Teig für die Maultaschen bereitet sie selber zu ... und kann das auf Nachfrage von Yvette (die ihren verwendeten Teig gekauft hat, weil der angeblich besser sei), bestätigen.

Die Suppe mit selbst hergestellter Gemüsebrühe wird von Thorsten als zu ungewürzt bezeichnet. Er muss nachsalzen. Wenn ich koche, muss auch beinahe jeder nachsalzen - und das liegt nicht an meinen nicht so hohen Kochkünsten, sondern daran, dass ich selber nicht viel Salz benötige ... und somit das für andere richtige Maß nicht treffe.

Bodenständig als Rouladen kommt der Hauptgang auf den Tisch: als Füllung stellt sie eine Farce aus Walnüssen, Datteln und Frischkäse her. Mittendrin tummelt sich jeweils eine Möhre ... vermutlich dem Farbklecks zuliebe.

Auch den Strudelteig für die Nachspeise stellt sie selber her, und zwar sehr geübt: welcher Apfelstrudel ist nun besser? Die Grundlage von Simons gestrigem Strudel war ein Mürbeteig. Welcher schmeckt besser? Ich weiß es nicht.

Yvette ist der heutige Strudel zu "rissig". Mindert das etwa den Geschmack? Bestimmt nicht!


Fazit

Es ist angenehm, Sigrid zuzusehen, auch, weil sie kein bisschen "emotional von der Rolle" ist, sondern allein in allen drei Gängen gerollte Zutaten sind, und sie ihr Ding gekonnt durchzieht.

Die Punkte: 9 gibt Mario, je 8 Yvette und Thorsten, 7 Simon.

Mit 32 Zählern liegt Sigrid auf dem bislang 2. Platz hinter Simon.

Schlag auf Schlag geht es dem Finale bei Thorsten entgegen. Ist er der, der von sich behauptet hat, ein kleiner "Monk" zu sein?


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 21. März 2024

20. März 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Augsburg bei Simon



"Bayer kocht Südtirol"
Vorspeise: Tortellini gefüllt mit Bergkäse auf Wirsing und Speck
Hauptgang: Hochrippe vom Rind auf Püree vom Wurzelgemüse, dazu karamellisierte Karotten
Nachtisch: Südtiroler Apfelstrudel mit Vanilleeis-Nocke


Mit Tempo durch den "Dinner"-Kosmos

Im Gegensatz zum vergangenen Montag bei Mario befinden wir uns heute nicht in einer abgebremsten 10er-Zone, sondern auf der Nachtfahrt auf einer leeren Autobahn - in der jeder sein Tempo (gern) selber bestimmt. Zumindest trifft es zu, wenn man diese beiden Tage mit Geschwindigkeitsbegrenzungen vergleicht. Auch am Dienstag bei Yvette tuckelte der Abend eher vor sich hin: zu Vieles für ihr Dinner war nicht selbstgemacht oder sogar ein wenig misslungen.

Doch die 6 Punkte, die Simon ihr gegeben hat, schleichen ihm heute in den Zuschauer-Kommentaren nach, als wäre es an ihnen, Rache für die fröhliche Yvette zu nehmen. Dass ausgerechnet sie heute die wenigsten Punkte von allen Gästen gibt, und dass in den vergangenen Monaten schon häufig das Ziehen der 8er-Karte vom Publikum kritisiert wurde, spielt heute offenbar keine Rolle. Yvette darf das also.

Aber hier einmal "Butter bei die Fische": Yvettes Menü war keine Offenbarung der besonderen Art.

Im Gegensatz zu ihr kommt Simon auch völlig ohne nervende Füllwörter aus, wenn er in seinen Redeschwall abdriftet: Reden liegt dem 31jährigen Simon, dem man von reinem Ansehen und dem gezeigten Verhalten durchaus 10 Jahre mehr aufschultern könnte. Aber es geht schließlich ums Kochen, und da schlägt er sich gut - und ist am Ende des dritten Tages auf dem bislang verdienten 1. Platz.


Das Menü

lässt sich gut aus der obigen Karte ablesen, und zudem wuppt Simon alles allein - bis hin zur Tischdeko. Das auch noch mit viel Schmackes, als würde der IT-Berater nichts anderes machen, als unter Volldampf zu kochen, zu grillen und gastzugeben.

Einen erhobenen Zeigefinger kann ich mir heute locker ersparen, auch, wenn die Ur-Möhren ein wenig verloren auf dem Hauptgang-Teller ins Bild huschen.

Zum Nachtisch gibt es zusätzlich für jeden einen Espresso und einen Grappa: besonders an Kaffee zum Dessert denkt sonst kaum je ein Kandidat ...


Fazit

Yvette hält Simon anfangs für nervös - das, was ich sehe, ist das genaue Gegenteil davon: er spielt sich durch seinen gesamten Tag, als hätte er jede Menge Kamera-Erfahrung und sein Mund keinerlei Ladehemmungen.

Recht gebe ich Yvette, als sie bemerkt, dass Mario heute "gut drauf" ist: er ist nicht mehr so verkrampft wie an den beiden Tagen zuvor.

Mario ist derjenige, der heute 10 Punkte gibt, während Sigrid und Thorsten je 9 und Yvette 8 Punkte verteilen.

Mit insgesamt 36 Zählern hat er sich an die bisherige Spitze gekocht.

Den privaten Simon kenne ich nicht, über ihn kann ich nichts weiter sagen als dass er gern Akkordeon spielt. Man muss ja nicht

jedes Musikinstrument mögen ... aber anerkennen, wenn jemand, der gut kocht, das Gekochte von anderen eben nicht generell als hervorragend empfindet, nur weil die Person so fröhlich erscheint.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 20. März 2024

19. März 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Augsburg bei Yvette



"DUSANGIRE"
Vorspeise: Isambusa und Salat
Hauptgang: Igitoki / Inyama z´ubukwe / Pilau Rice / Spinat
Nachtisch: Amandazi und Eis


Gute Laune! Auch nur eine unter vielen.
- Martin Gerhard Reisenberg (1949 - 2023)

Allerdings verbreitet die 51jährige Hauswirtschafterin Yvette heute ausschließlich gute Laune, und man könnte denken, dass ihr Leben nur daraus besteht. Natürlich hat sie in dieser Woche und besonders am heutigen Dienstag einen besonderen Grund für beste Laune: endlich darf sie eine Kandidatin ihrer Lieblingssendung "Das perfekte Dinner" sein.

1996 ist sie ihrem Mann aus Ruanda nach Deutschland nachgereist, und die beiden haben drei inzwischen erwachsene Kinder.

Mit ihrer Familie lebt sie in einer schönen Wohnung, die "gar nicht so bunt ist", wie es einige ihrer Konkurrenten gedacht haben: ein paar afrikanische Elemente sind natürlich trotzdem vorhanden - und zur eigenen Trommelbegleitung singt sie ein Lied aus ihrer Heimat.

Hobbymäßig singt Yvette in einem Chor. Wie aber klappt das homogene Zusammenspiel der fünf Kandidaten? Heute recht gut, denn ihrer guten Laune und den guten Gastgeberinnen-Qualitäten kann sich niemand entziehen.


Das Menü

wird sehnsüchtig erwartet, denn die Gäste hoffen auf afrikanische Geschmacksexplosionen mit jeder Menge ihnen unbekannter Gewürze.

Der Abend beginnt mit einem Wein, den sie zusammen mit Tonic-Water zu einem Aperitif mischt. Schmeckt der Einstiegs-Drink? Keine Ahnung.

Mit Fleisch und Vegetarischem gefüllte Teigtaschen bilden die Vorspeise, die von einem Salat begleitet werden. Die Teigplatten hat sie gekauft (Yvette: "Die schmecken besser als die selbstgemachten"). Und natürlich machen die viel weniger Arbeit.

Selbstverständlich kann ich von hier aus überhaupt nicht den Geschmack der Inhalte bewerten, aber ein Salat ist ein Salat, auch wenn er tropisch genannt wird und mit Früchten verfeinert ist.

Eine Art von Gulasch bildet den Hauptgang. Und gern und öfter nimmt sie ein sogenanntes afrikanisches Gewürz, das es auch in Deutschland gibt - und wohl rund um den Erdball: Fertigbrühe. Persönlich ist mir dieses Würzpulver zuwider.

Kochbananen mit einer Tomaten-Erdnuss-Soße runden das Gericht ab: es fällt schwer, mir dieses schönzureden. Nein, ich möchte keine Kochbananen und schon gar nicht diese Soße dazu ...

Der Nachtisch besteht aus Maracuja-Eis und frittiertem Teig. Der Teig sieht ziemlich dunkel aus, aber, wenn er heller wäre, würde ich diesen sicher gern essen.


Fazit

Ich trenne hier Yvettes gute Laune und ihr freundliches Auftreten von dem von ihr Gekochten. Ich sehe ihr ganz gern zu, obwohl mich ihr stetiges überflüssiges Füllwort Genau (ist grenzenlos) nervt.

Zurück zu den Kochergebnissen: ich sehe keinerlei Highlights. Ich habe in anderen afrikanischen Ländern schon "interessanter" gegessen.

Die Punkte der Gäste: 9 gibt Thorsten, je 8 geben Mario und Sigrid, 6 gibt Simon.

Mit 31 Zählern überholt sie Mario um ein Pünktchen.

Natürlich werden viele Zuschauer die 6 Punkte als etwas dürftig empfinden: ich bin allerdings froh, dass nun endlich der Beweis angetreten ist,

dass diese niedrigere Punkte-Tafel überhaupt noch im Sortiment enthalten ist ... hätte ihr aber der freundlichen Neutralität wegen die unauffälligere und weniger anstößige 7 gegeben.


Guten Morgen, Gruß Silvia