Donnerstag, 31. August 2023

30. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner trifft auf "Zwischen Tüll und Tränen" - Mittwoch in Oberhausen-Rheinhausen bei Christina



"Badischer Frühling"
Vorspeise: Spargeltarte und Wildkräutersalat
Hauptgang: Lachs / weißer und grüner Spargel Sauce Hollandaise / Frühkartoffeln
Nachtisch: Kleiner Kuchen mit frischen Erdbeeren


Szenen einer Ehe: Kochen und Küssen

... obwohl die darstellende Kunst von permanenten Küssen weit mehr Berücksichtigung findet als irgendetwas anderes, Kochen inklusive. Am Ende springen dann Bewertungen heraus, die mit dem realen Geschmack und vor allem der abgelieferten Kochkunst der einzelnen Gerichte nicht viel zu tun haben.

Seit 36 Jahren sind die 56jährige Christina und ihr gleichaltriger Mann Matthias ein Paar, aber man könnte glauben, sie hätten sich gerade erst gefunden, könnten die Finger nicht voneinander lassen und jeder weitere Mensch, der im Raum steht, wäre ein Störenfried.

Es ist nicht meine Absicht, dass Vox Leute stört, um mich als Zuschauerin zu halten.

In dieser Woche bewegt sich der Sender weiter weg von einer Koch-Sendung als beinahe jemals zuvor. Natürlich können in der Regel viele Kandidaten nicht wirklich kochen, aber sie versuchen zumindest, den Anschein zu wahren. Das

versuchen Matthias und seine Küchenhilfe Christina zwar auch, aber vor allem sieht es sehr nach Selbstdarstellung samt Außenwirkung der eigenen Persönlichkeiten aus, um ihrem Geschäft mit der Liebe - einem Brautausstattungs-Laden - weiter Auftrieb zu geben. Und der Sender als Werbepartner in eigener Sache möchte die Einschaltquoten für die Reihe "Zwischen Tüll und Tränen" erhöhen. Bei mir geht das schon mal schief:

ich fühle mich nicht angefixt, mir in Zukunft diese Sendung anzusehen, die ich auch in der Vergangenheit noch nie eingeschaltet habe.


Das Menü

Matthias bemüht sich. Und das Essen ist sicher genießbar.

Vor allem jedoch bemüht Matthias sich weiterhin um seine Herzenskönigin: selbst während des Essens am Tisch kann er die Finger nicht von seiner Frau lassen, umarmt sie, bekommt einen Probehappen in den Mund geschoben - und

muss sie vermutlich trösten, weil sie sich enorm "geschafft" fühlt.

Wovon sie dermaßen müde ist, bleibt ihr Geheimnis.


Fazit

Es ist schon klar, dass diese dauernden Liebesbekundungen, die sich nicht nur in Küssen, sondern auch in Worten äußern, sympathisch wirken sollen. Ich fühle mich

eher peinlich berührt. Sie geben sich wie zwei Schauspieler bei der Filmpremiere, die voneinander in höchsten Tönen schwärmen, während man hier und da und im viel späteren Nachhinein erfährt, dass sie sich eigentlich gar nicht leiden konnten.

Letzteres vermute ich von Christina und Matthias natürlich nicht, aber alles Übertriebene ... wirkt eben auch ... völlig übertrieben. Und unehrlich.

Die Punkte für Matthias: Oh, er sollte gar nicht kochen? Er ist schließlich nicht ein Kandidat in dieser Woche? Egal! Schwamm drüber!

Je 8 Zähler geben Hannes und Nihal, je 10 Vanessa und Fan.

Mit 36 Matthias zugehörigen Punkten wandert Christina an die bisherige Spitzenposition in dieser Woche.

Und auch Matthias gehören die Punkte in dieser Höhe nicht wirklich, weil nicht fair bewertet wird, sondern so, dass die Punkteverteiler selber in einem guten Licht dastehen.

"Jemand, der glaubte, ein Philosoph zu sein, sagte einmal: Liebe ist 1 Kuss, 2 Küsse, 3 Küsse, 4 Küsse … 4 Küsse, 3 Küsse, 2 Küsse, 1 Kuss …"
- Aus Griechenland


Guten Morgen, Gruß Silvia



Mittwoch, 30. August 2023

29. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner trifft auf "Zwischen Tüll und Tränen" - Dienstag in Heemsen bei Hannes



"Knackig, warm, süß"
Vorspeise: Nicht warm, nicht kalt - „lauwarmer Spargelsalat“
Hauptgang: Der Klassiker - „Norddeutsches Albino-Gemüse“
Nachtisch: Rote Versuchung


"Sympathie ist ein heimlicher Vertrag, den die Herzen
ohne Wissen des Kopfes schließen."

- Unbekannt/Quelle: Fliegende Blätter, humoristische deutsche Wochenschrift, 1845-1944

Wie mir wird es vielen Zuschauern gehen: ich kann nicht umhin, Hannes sympathisch zu finden. Ich denke nämlich nicht, dass er sich großartig verstellt, um auf diese Art mehr Zuschauer-Zuspruch oder Kunden für sein Brautmodengeschäft zu bekommen. Aber auch ein bisschen mehr Werbung für sein Business kann nicht schaden, denn

wo im Norden liegt dieser Mini-Ort Heemsen, in dem sich auch seine beiden Geschäfte - zusätzlich verkauft er Blumen und Pflanzen - befinden? Und würde eine Braut aus z. B. Stuttgart einen weiten Weg auf sich nehmen, um Hannes als Brautkleid-Berater zu treffen? Eher nicht. Überall kann man schöne oder auch nicht so schöne Brautkleider kaufen. Der gezeigte Ausschnitt mit Hannes als Ladeninhaber in der Sendung "Zwischen Tüll und Tränen" überzeugt mich nicht wirklich, kurz gesagt: die gezeigten Brautkleider gefallen mir überhaupt nicht. Da kann der Verkäufer noch so nett sein ... doch am Ende sind die Geschmäcker verschieden.

Der 31jährige Hannes schwärmt von seinem Lebensgefährten Steven und nennt ihn Goldstück: als er ihn kennenlernte, hatte er ursprünglich und etwas schlüpfrig "etwas für Oben, Unten, Mittendrin, Zwischendurch" gesucht. Gefunden hat er den Mann, von dem er sich eines Tages einen Heiratsantrag erhofft.

Vanessa, die neben ihrem gleichgeschalteten Wesen grelle und schrille Farben liebt, erscheint heute in einem Giftgrün. Sie möchte gern und hoffentlich bald

Hannes' und Stevens "Blumenmädchen" werden. An der Stelle der beiden Lebenspartner würde mir das schon einen Schauer über den Rücken jagen ... sie könnte glatt jede Veranstaltung sprengen, auch eine Hochzeit, indem sie sich in den Mittelpunkt hineingackert.


Das Menü

Mit seinem Bruder, der ihn mit einem Traktor zu einem Hofladen fährt, besorgt Hannes Spargel. Spargel gibt es heute in allen drei Gängen. Der in der Nachspeise ist karamellisiert.

Seine Mutter bringt ihm den vom Metzger gefüllten Putenrollbraten in die Wohnung. Und später hat auch noch seine Oma Erika ihren kurzen Auftritt. Abgehakt! Zumindest schnibbelt und arbeitet er in seiner Küche völlig allein.

Apropos Schnibbeln: das gefällt ihm ganz und gar nicht. Heute gibt es folglich kein Geschwafel darüber, dass Schnibbelarbeiten der totalen Entspannung dienen. Hannes sind sie lästig,

und so tummeln sich im Kartoffel-Spargel-Salat ungeschälte Kartoffeln.

Auch zum blassen Hauptgangfleisch gibt es neben Spargel ungeschälte Kartoffeln samt einer Hollandaise aus industrieller Herkunft.

Der Nachtisch sieht niedlich aus und besticht mich durch die Beigabe von selbst hergestellten Baisers. Darüber ist eine Erdbeersoße und besagter karamellisierter grüner Spargel.

Zuviel Beteiligung von nahen Angehörigen. Zuviel Spargel.


Fazit

Insgesamt stimmt heute der Unterhaltungswert, und das ist mehr, als ich vom gestrigen Tag bei Vanessa sagen kann. Und mehr, als ich - nachdem ich den damals geschriebenen Blog-Beitrag von Fan nachgelesen habe - von ihr erwarte. Und trotzdem finde ich Vanessa - weiß der Teufel, warum - sympathischer als Fan. Das heißt ja nicht, dass ich Vanessa kennenlernen möchte, denn 1. brauche ich kein Brautkleid und 2. ist sie mir zu anstrengend.

Die Punkte: je 8 geben Fan und Nihal, 9 gibt Christina, 10 gibt Vanessa.

Natürlich hat vor allem die 10 auf einer Skala von 1 bis 10 keinerlei echten Wert und ist eher Tand und ein freundliches Geschenk von einer Frau, die überhaupt nicht kochen kann.

Mit 35 Zählern ist er mehr als gut versorgt.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 29. August 2023

28. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner trifft "Zwischen Tüll und Tränen" - Montag in Lütjensee bei Vanessa



Vorspeise: Karamellisierter Ziegenkäse mit süßen Früchtchen und feurigen Begleitern
Hauptgang: Der schöne Bulle und der knackige Spargel bekommen Drillinge
Nachtisch: Bleib wach und mach‘s dir selbst


Zwischen lautem Lachen und unüberhörbarem Eigenlob

Der Sender Vox macht mit dieser "Spezial-Ausgabe", die ich mal sehr speziell nenne, was zumindest den ersten Tag betrifft, Werbung in eigener Sache, und zwar für ein anderes Format auf seinem Kanal. Das heißt "Zwischen Tüll und Tränen" - und es könnte durchaus sein, dass in dieser Woche um höhere Einschaltquoten für ein bräutliches Nachmittagsprogramm geworben wird. Ich kenne diese

Brautmoden-Sendungen nicht und so bleibt das auch: immerhin versendet die schrille Vanessa eine eindeutige Warnung, sich nicht in das Format zu vertiefen.

Lachen ist schön, Lachen ist gesund - an den immerzu falschen Stellen wirkt es aufgesetzt bis antrainiert, um den Eindruck von ewig guter Laune zu vermitteln und der Natürlichkeit zu trotzen. Dann kommt noch ihr stabiles Selbstbewusstsein ins Spiel,

O-Ton Vanessa: "Ich habe ein Wahnsinnstalent, Menschen zu begeistern." oder auch: "Ich bin ein Alpha-Tierchen, liegt bei mir in der Genetik."

Seltsam, dass ich nicht nur nicht begeistert, sondern extrem genervt bin von ihrem gesamten Auftritt in dieser "Koch"-Sendung.

"Ich koche und putze nicht gerne. Ich kann gar nicht kochen." lautet ein weiteres Statement. Das kommt allerdings nicht bescheiden, sondern wie ein weiteres Eigenlob daher - als wolle sie sagen: ich habe es gar nicht nötig, kochen zu lernen. Oder auch: Kochen ist etwas für Leute, die sich langweilen.


Das Menü

ist nicht der Rede wert. Zubereitet wird es hauptsächlich von ihrer Mitarbeiterin und Freundin Jill. Serviert werden die Gänge in einem Esszimmer, das durchaus einen 1. Platz auf der Suche nach dem ultimativen Kitsch-Tempel einnehmen könnte.


Fazit

Auf einer Skala von 1 bis 10 ist höchstens ihr schrilles Dauer-Lachen eine 10 wert. Trägt sie eigentlich auf dem Rücken eine Schraube, an der sie dreht, sobald sie fürs TV ihre Show abziehen will  - oder ist sie von Natur aus einfach unglaublich laut und aufgedreht?

Hoffentlich vermittelt die Lachtaube neben dem Verkauf von Brautkleidern nicht auch noch sogenannte Hochzeitstauben, die den Brautpaaren Glück bringen sollen, die aber nach ihren kurzen Auftritten oft ins große Unglück - in die Taubenschlaglosigkeit - abdriften, weil sie nicht wieder nach Hause finden.

Unvermeidlich, aber mit Zweifel zu genießen ist die Bewertung, weil ihr hier und da die Bodenhaftigkeit fehlt: je 8 Punkte geben Christina und Nihal, 7 gibt Hannes, 6 Fan.

Ergeben 29 Zähler für die Show, die vielleicht für die Beteiligten interessanter ist als für viele Zuschauer.

Randnotiz: Brautmodenverkäuferin Fan hat schon einmal in dieser Sendung mitgewirkt. In 2015. Ich habe diesbezüglich in meinem eigenen Blog geblättert. Zumindest damals hatte sie das Kochen für sich noch nicht erfunden ...

Aber wann geht es in "Das perfekte Dinner" schon ums Kochen, von perfekt gar nicht zu reden?!



Guten Morgen, Gruß Silvia



Samstag, 26. August 2023

26. August 2023 - Das perfekte Dinner - Der reisende Thermomix

Ersatzfoto für ein Bild von einem TM


Das perfekte Dinner
Der reisende Thermomix

Schon seit langer Zeit ist beinahe wochentäglich in jedem Kandidaten-Haushalt ein Thermomix-Gerät zu sehen. Nicht immer werden die auch als unterstützende Kochhilfe genutzt, aber immer stehen sie

dekorativ herum, als gehörten sie zum festen Bestandteil eines jeden Haushaltes und wären einfach nicht mehr wegzudenken. Und ist die Küche noch so klein, ein Thermomix passt immer rein.

Es ist nur die Frage, ob jeder Geldbeutel auch zu einem Thermomix passt.

Aber vielleicht ist die Wahrheit eine ganz andere und die meisten der vielen Hobby-Köche, die sich Woche für Woche am Herd probieren oder teilweise auch beweisen, haben gar nicht solch ein Hilfsmittel. Es könnte ebenso gut sein, dass es sich hier um

Produktplacement handelt (ob erlaubt oder nicht, ist nicht das Thema). Ich packe also einmal ein paar "alternative Fakten" aus und sage:

Es gibt nur einen einzigen Thermomix, und der gehört zum festen Bestandteil des durch die Lande reisenden Vox-Teams, und vor Ort wird der ausgepackt wie die mitgenommenen Unterhosen und Slips für die nötigen Übernachtungen. Nur stellt man ihn an jedem Ankunftsort in die Küchen der jeweiligen Teilnehmer. Er sieht ja auch profimäßig aus.

Die letztwöchige Reise war für das Küchen-Utensil allerdings wenig erfreulich: erst wurde er im Sender vergessen, so dass das Team auf halber Strecke nach IrgendwoinDeutschland umkehren und Überstunden einlegen musste, um ihn zurück an Bord zu holen.

Dann stellte sich IrgendwoinDeutschland der erste Kandidat quer: er wollte das Allround-Genie nicht in seiner Küche stehen haben, denn er mochte zeigen, dass er die Sahne z. B. auch mit einem Schneebesen zur gewünschten Stärke bringen konnte. Aber nix da,

wurde der Kandidat ermahnt: lies dir mal deinen Vertrag durch, wir können auch an deinem häuslichen Ambiente Änderungen vornehmen.

Die nächste Teilnehmerin nahm den Thermomix derart in Anspruch, dass er drauf und dran war, die Arbeit zu verweigern. Er ist immerhin schon in die Jahre gekommen, dieser Reise-Thermomix und hat etliche Kilometer ungenutzter Kochkraft im Auto verbracht. Die haben ihn ein bisschen müde gemacht, weil er

im Grunde seines metallischen Herzens einfach nur ein Zuhause sucht, anstatt überall zu Hause zu sein und durch tausend Hände zu gehen.

Für jede heimatlose Tierheimkatze wird ein Zuhause gesucht, er bleibt der ewig Durchreisende und wird von viel zu vielen Händen angetatscht. Und alle erwarten von ihm Zauberkunststückchen,

aber die gibt es nicht ohne weiteres: man muss sich schon die Gebrauchsanweisung zu Gemüte führen.

Inzwischen hat die Firma Vor... ein Einsehen und schickt ein Gerät der neuesten Generation mit Vox auf die Reise: daher darf dieser ausgediente Thermomix in den wohlverdienten Ruhestand gehen und sich einen Menschen suchen lassen,

der ihn täglich sanft, aber regelmäßig bespielt, ihn gerne säubert, ihn manchmal streichelt und ihn auf Trab hält:

Bekommen wird der Glückliche, der von Vox als neuer Besitzer ausgesucht wird,  eine dankbare Küchenmaschine, die sich von den allzu vielen Händen zwar noch erholen muss, aber dann für lange Jahre noch ihr Bestes geben wird.

Und flugs hat Thermomix XY ein neues Zuhause gefunden - und bekommt vielleicht sogar einen eindeutigen Namen. Er fühlt sich wohl, er wird gebraucht und benutzt, so wie er es sich immer für sein zartes Maschinen-Seelchen gewünscht hat:

doch dann passiert das Drama: sein neuer Besitzer holt sich das "Dinner"-Kamerateam ins Haus. Also genau die, denen das Gerät mit letzter Funken-Kraft entkommen ist.

Es sollte so nicht enden, denkt die denkende Maschine, aber sei es drum: es gefällt ihr, mit einem lauten Knall zu explodieren,

und damit schrottet sie nicht nur die Küche, sondern verletzt auch die TV-Crew leicht bis mittelschwer und mit böser Absicht.

Dabei hatte er sich lediglich ein gutes Für-Immer-Zuhause gewünscht - und nicht ein Herrchen, das auch nur ins

Fernsehen will.


Guten Tag, Gruß Silvia




25. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Ulm bei Sabine



Vorspeise: Saibling auf Rote-Bete-Apfel-Tatar mit Buttermilch-Petersilien-Sud
Hauptgang: Zweierlei vom Rind mit Sellerie, Tomate und Kartoffel
Nachtisch: Erdbeer-Schoko-Törtchen


Sabines Flirt mit einem erfolgreichen Finale

geht sicherlich eine lange Übungszeit voraus. Als gelernte Metzgereiverkäuferin im elterlichen Betrieb, der heute von ihrem Bruder geführt wird, hat sie verinnerlicht,

dass man alles von einem Nutztier verwendet, und zwar von "Nose to Tail". Es ist eine Art, den für uns gestorbenen Tieren Tribut zu zollen. Es ist allerdings schwierig für mich, darüber zu schreiben, weil nicht alle Tiere derart gehalten werden, dass man ihr Fleisch guten Gewissens kaufen kann ... es gibt dort Baustellen, die man sich gar nicht vorstellen möchte.

Eine leichte Baustelle passierte Sabine vor 25 Jahren während eines Ortsfestes in ihrem Dorf nahe Ulm: sie sah ihren heutigen Mann Joe, ging auf ihn zu und sagte:

"Bei dir schlafe ich heute Nacht." - Dorfjugend?  In der Stadt waren wir damals nicht ganz so forsch!

Damals war sie ehrlich, wenn es auch einen begierlichen Aspekt betraf - und ich hoffe, sie ist heute auch ehrlich, wenn sie sagt, sie glaube nicht an ihren Gewinn, strebe den auch nicht an ... aber wenn sie gewinnt,

flippt sie aus.

Wird sie ausflippen?
Ja! Aber nicht extrem!


Das Menü

... besteht u. a. aus einer raffinierten Rindfleisch-Zubereitung. Interessierte mögen sich bitte auf der Chefkoch-Seite tummeln, um das Rezept zu verinnerlichen.

Das Kartoffel-Gratin ist ohne Ei und Käse - ganz genau so bereite auch ich das zu. Und es ist am Ende immer ein Traum voller Cremigkeit - ohne mich selber zu loben, denn das simple Rezept habe ich vor über 20 Jahren von einem Koch übernommen, und es stammt nicht aus meinen eigenen Gedankengängen.

Der Hauptgang ... Katherina und S.A.M. haben Kritikpunkte zum Fleisch. Ich erwähne das, kann es nicht nachvollziehen, halte es sowohl für möglich als auch für übertrieben.


Fazit

Sabine kann unterhalten, ohne zu nerven. Sie kann kochen. Sage ich, die ich nicht wirklich gut kochen kann und daher eingeschränkt urteilsfähig bin.

Thema Neid: Ich weiß nicht, wer hier in dieser Runde wann und warum neidisch war oder ist. Ich spreche auch nicht von dem möglichen Neid mancher Zuschauer, die ihre Sympathien danach verteilen, wie wenig Potenzial zum Neid ihnen Kandidaten vermitteln.

Für mich selber weiß ich: neidisch auf andere zu sein, macht mich in jeglicher Hinsicht keinen Deut reicher. Wenn andere besser wohnen oder mehr Lebensfreude zeigen oder besser kochen oder sonst etwas besser können,

gelänge es mir nicht durch den überflüssigen Faktor Neid, es ihnen gleichzutun. Im Gegenteil würde mich das lähmen.

Ich freue mich, wenn es anderen gutgeht - und im Extremfall würde ich den Neidern empfehlen, daran zu denken,

was das Objekt des Neides wohl für Probleme haben könnte, die man auf keinen Fall selber haben möchte. 

Neid ist ein Gefühl, das stumpf macht. Stumpf, andere Talente anzuerkennen und ihnen eventuell nachzueifern. Jeder mache sich seine eigenen weiteren Gedanken ... oder genieße einfach sein Neid-Gefühl, weil man hin und wieder auch negative Gefühle zulassen sollte.

Die Punkte: 10 gibt Richard, 9 Katherina, 8 S.A.M., 7 Julia.

Das ergibt eine Summe von 34 Zählern. Damit gewinnt Sabine die Wochen-Show.

Richard kann besonders gönnen. Katherina zieht eine ehrliche Nummer. S.A.M. zieht vielleicht ein Pünktchen ab ... vielleicht meint er es auch genau so, wie er es bewertet.

Weit außen vor liegt Julia: eigentlich sind 7 Punkte keine schlechte Hausnummer. Aber in dem Zusammenspiel mit vier jeweils höheren Bewertungen - und all ihren Kritiken auch an den vergangenen Tagen - 

hinterlassen sie einen leicht faden Beigeschmack.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Gestern hatten wir ein stundenlanges sanftes Gewitter. Heute erwarten wir 12 Sonnenstunden, ein bisschen Regen und maximal 22 Grad. - Ist Gewitter eine Art Neid, wenn dem Himmel das schöne Sommerwetter nicht mehr passt? Hatte Julia in dieser Woche ein Gewitter in ihrem Kopf?

Auf jeden Fall empfinde ich sie als eine unangenehme Person, die ich allerdings morgen bereits vergessen habe.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 25. August 2023

25. August 2023 - Irgendwas ist immer ...



Irgendwas ist immer ...

Du stehst mit dem linken Fuß auf und nimmst es sogleich als Anlass für schlechte Laune. Und da die gefüttert werden will, ist plötzlich auch noch die Kaffeemaschine kaputt. Da es ohne Kaffee am frühen Morgen nicht geht, schnell zum Bäcker, um dort einen zu kaufen: doch der Bäcker hat wegen eines Wasserrohrbruchs an diesem Tag geschlossen.

Zurück nach Hause laufen, als eine Nachricht auf dem Handy aufploppt - zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort - denn vor lauter Übereifer, die Nachricht schnell lesen zu wollen, landest du mit der Nase vor einem Laternenpfahl. Das schmerzt so sehr, dass du einen Arzt aufsuchen musst ... der gähnt ein wenig gelangweilt ob der Geringfügigkeit der Verletzung, reinigt die Wunde, klebt ein Pflaster drauf - und entlässt dich in dein weiteres Tagesschicksal. Du willst nur noch in dein Bett zurück, um diesen Tag hinter dir zu lassen.

Dort aber liegen deine drei Katzen, die dich auf der Arbeit vermuten, und gar nicht daran denken, dir Platz zu machen. Um diese Uhrzeit haben sie üblicherweise eine sturmfreie Bude. Und daher störst du sie wegen deiner ungewöhnlichen Anwesenheit zu einer ungewöhnlichen Tageszeit.

Also ab in die Küche und anstatt einen Kaffee einen Tee zubereiten. Ein Schuss Milch hinein - aber die Milch ist so sauer, dass man das Gesöff nur noch ausspucken kann.

Der Briefträger klingelt und bringt dir die für die Stadt frohe Botschaft, dass du vor kurzem die Geschwindigkeitsbegrenzung ordentlich überschritten hast: Kostenpunkt 250 Euro. 2 Monate Fahrverbot, 2 Punkte in Flensburg.

Du bist wirklich kein Raser, und diese Übertretung war lediglich ein Ausrutscher. Aber das glaubt dir sowieso kein Mensch - nach diesem aktenkundigen Vermerk.

Wütend wirfst du dich auf die Couch - und landest auf einer Schere, die, wie auch immer, irgendwie dorthin gelangt ist. Aua! Jetzt ist alles im Arsch.

Dann hörst du in den Nachrichten, dass auf der Autobahn, die du immer für den Weg zur Arbeit nehmen musst, ein schwerer Auffahr-Unfall mit vielen beteiligten Autos passiert ist. Und das zu genau dem Zeitpunkt, an dem du immer dort langfährst. 

Nicht nur wegen deinem sofort in Kraft tretenden Fahrverbot hast du heute die Autobahn nicht nehmen können, sondern

vor allem wegen der reihenweise passierten kleinen unwichtigen Missgeschicke.

Und das macht dir klar: heute ist vielleicht dein Glückstag. Du warst nicht auf dieser Autobahn, dir geht es gut ...

so gut, wie es dir immer geht, wenn du den Kleinigkeiten kein Gewicht gibst.


Guten Tag, Gruß Silvia


24. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Ulm bei Richard

Stonehenge/England



"Schlemmer-Konzert"
Vorspeise: Thunfisch | Avocado | Linsen | Jakobsmuschel
Hauptgang: Risotto | Lachs | grüner Spargel | Beurre blanc
Nachtisch: Panna cotta | Beeren | Schoko ohne Mehl


In der Innendekoration, wenn nicht in der Außenarchitektur ihrer Wohnungen, sind die Engländer allen überlegen.
- Edgar Allan Poe (1809 - 1849)

Richard hält es sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich mit einer Deko, die auf seine Herkunft Hinweise gibt. Seine Mutter ist Engländerin, sein Vater Deutscher. Er lebt in Deutschland, aber für seine Seele und sein Zuhause hat er sich ein Stück England nach Deutschland geholt. Im Haus finden sich etliche typisch englische Dinge wie eine rote Telefonzelle oder auch der Paddington-Bear, der schon mit der Queen Tee getrunken hat - im übrigen durfte er während der hochoffiziellen Zeremonie sogar seinen Hut aufbehalten, was darauf schließen lässt, dass die Queen tolerant gewesen ist.

Der 38jährige Event-Manager Richard ist Fan von Manchester United, und wenn England gegen Deutschland spielt, liegen seine Nerven blank. Obwohl - selber habe ich von Fußball absolut keine Ahnung und verfolge auch nie das Geschehen - das Mutterland des Fußballs nicht wirklich erfolgreich in dieser Sparte sein soll ... Richard sind die siegreichen englischen Fußballer nicht so wichtig wie die Fan-Treue zu ihnen,

wie es ihm selber auch nicht wichtig sein soll (sagt er), dass er das perfekte Dinner abliefert und die Chose gewinnt.

So ist er am Ende seines Dinner-Abends auch davon überzeugt, kein perfektes Dinner zubereitet zu haben. Richard ist folglich der Gegenpart zu Julia, die bestimmt immer noch

siegessicher überm Boden schwebt.


Das Menü

ist ziemlich fischlastig.

Und wenn auch ich mir einmal etwas wünschen dürfte - wie es schließlich Dinner-Kandidaten am laufenden Meter tun - so hätte ich anstelle des Thunfisches in der Vorspeise

lieber ganz gewöhnliche Fish & Chips gesehen.

Seine Vorspeise erfährt viel Lob, was nicht zwangsweise in den Hauptgang übergeht:

Lachs, Risotto und grüner Spargel stehen auf dem Programm. Lachs kalt, höre ich - und ist nachvollziehbar, Risotto nicht schlotzig, sehe ich.

S.A.M. schwärmt dann jedoch von dem Nachtisch, dass ich beinahe eine Flut von Punkten erwarte ...


Fazit

Bald gibt es eine Erweiterung von Richards englischem Lebensgefühl: in einem Gartenhaus entsteht nach und nach und mit viel Arbeit ein Pub. Englisches Bier vom Fass gab es heute bereits zum Aperitif. Die Gäste wollten es so, obwohl er einen alternativen Drink angeboten hatte.

Nach vielen Kritik-Punkten folgen die Bewertungs-Punkte: 8 gibt Sabine, 7 Katherina und je 6 geben Julia und S.A.M.

Mit 27 Zählern liegt Richard auf dem bislang letzten Platz.

Was ist geblieben von dem überschwänglichen Montags-Lob über diese "tolle Runde"? Ich weiß es nicht, weil ich keine Ahnung habe, wie die Teilnehmer heute zueinander stehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 24. August 2023

23. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Ulm bei Julia



Vorspeise: Geflügelpastete mit Holunderblüten-Weißwein-Gelee
Hauptgang: Doradenfilet im Kräuter-Lardo-Mantel / Lauwarmes Paprika-Gemüse und Burrata an Pesto / Pizzabrot aus dem Holzofen
Nachtisch: Zitronen-Basilikum-Eis / Limoncello / Meringue / Mascarpone-Pistazien-Törtchen



Jeder setzt die Grenze zwischen
Selbstbewusstsein und Arroganz selber!

© Ümit Özsaray (*1979)

Julias eigenen vorab getätigten Angaben zufolge sind die Gäste und wir als Zuschauer heute Zeugen eines perfekten Dinners. Ihr Selbstbewusstsein leuchtet, ist aber subjektiv verstrahlt und inhaltlich nicht ihrem Bewusstsein angeglichen, weil es eher auf Arroganz basiert.

Vielleicht setzt Julia auch auf ihre Hypnose-Fähigkeiten, um alle um ihre Finger zu wickeln? So wirklich gelingt das am Ende nicht. Die

43jährige ist - ausgehend von ihrem Beruf als Arzthelferin (heute: Medizinische Fachangestellte) ins Level einer Heilpraktikerin gewechselt und beschäftigt sich mit Hypnose-Therapien. Generell kann ich den Laienkräften im medizinischen und hochsensiblen Bereich der Hypnose nichts abgewinnen. Zu wenig Substanz! Ist eine solche Behandlung nötig,

empfehle ich dringend, einen Arzt aufzusuchen und keine Experimente zu machen.

Privat ist sie mit dem Italiener Andrea verheiratet, dessen im letzten Jahr verstorbener Vater 40 Jahre lang eine Pizzeria geführt hat, in der er den Service übernommen hatte. Heute kann Andrea beweisen, dass er den garteneigenen Pizzaofen voll im Griff hat.


Das Menü

Eigentlich soll es vorgesehen gewesen sein, dass Andrea lediglich Pizzabrötchen im Ofen backt ... eigentlich muss man sagen, denn es könnte auch von Beginn an der Plan gewesen sein, Pizzen dort zu backen. Aber: ich nehme ihre Geschichte über die vermasselte zunächst geplante Vorspeise erst einmal hin,

als sei sie eine Tatsache. Wer weiß schon, was wirklich wahr ist?

Ansonsten sei ihr die (in der Menükarte genannte und von mir durchgestrichene) Vorspeise immer und stets hervorragend gelungen. Was auch sonst, wenn man sich einmal mit ihrem überbordenden Selbstbewusstsein abgefunden hat ... 

Heute scheitert es an dem Gelee, das einfach nicht in drei Minuten gelieren will. Na so was aber auch! Gelee benötigt viel Zeit, um fest zu werden. - Ist Julia nun ungeübt - oder will sie sowohl ihre Gäste als auch die Zuschauer verarschen? Will sie anstatt für die angekündigte Vorspeise für ihren flexiblen Plan B gelobt werden?

Damit die Pizzen gelingen, muss Andrea sie backen. Sie hat damit Probleme, wie sie am Rande ihres Selbstbewusstseins zugibt.


Fazit

"Ich würde tatsächlich sagen, es war das perfekte Dinner", lauten Julias Abschlussworte, "auch, weil ich so tolle Gäste hatte."

Natürlich hofft sie auf Verständnis. Aber wirklich zufliegen will ihr das nicht.

Warum hat sie nicht vorab bereits Pizzen eingeplant? Kam ihr und Andrea diese Idee, als die Show bereits lief? Gibt es tiefere Gründe für diesen Wechsel der Vorspeise? Da ich nicht neugierig bin, ist mir das egal. Sie hat allerdings mit ihrem tiefen Selbstbewusstsein als kochende Person nicht mithalten können.

Die Punkte: 9 gibt Sabine, je 7 geben S.A.M. und Richard, 6 gibt Katherina.

Die nach eigenen Aussagen perfekte Hobby-Köchin muss sich mit 29 Umdrehungen zufrieden geben. Gut so!


Guten Morgen, Gruß Silvia



Mittwoch, 23. August 2023

22. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Ulm bei S.A.M.


"Kap-Kulinarik an der Donau"
Vorspeise: Fruchtiges „Bobotie“ umwirbt Meerestier

Hauptgang: Schnelles Federvieh tanzt „Chakalaka"
Nachtisch: Betrunkene Frucht küsst "Melkert"


Einer, der es geschafft hat ...

Mit der Überschrift mache ich es mir heute einfach: im Anschluss an diese Sendung und ans persönliche Tagesprogramm sehe ich mir eine Folge von München Mord an, die genau diesen Titel trägt. Denn ich sehe S.A.M. (Stefan Andreas Michael) als einen Mann an, der es geschafft hat. Der 56jährige S.A.M. ist Trainer und Coach in seiner eigenen Akademie, deren Inhalte nicht näher erläutert werden. Er kocht in seiner schicken Stadtwohnung, die einen eindrucksvollen Blick auf die Donau und aufs Ulmer Münster und seiner Umgebung freigibt.

Sein Hauptwohnsitz ist in Augsburg, und dort besitzt er ein ländlich gelegenes Haus. Er hätte sich somit auch für eine Augsburg-Woche bewerben können - obwohl

seine Lebensgefährtin Tanja die Bewerbung losgeschickt hat: unter anderem, damit ihr Leben noch mehr Lifestyle-Erlebnisse hat.

Von ihr erfahren wir Zuschauer auch, welch schönen und erwähnenswerten sonstigen Lifestyle beide pflegen. Mit Tanja, die ihn Südafrika aufgewachsen ist, weil ihr Vater dort eine wichtige Position innehatte, kam er auf die Idee, südafrikanische Gerichte auf die Teller zu bringen. Immerhin erleichtert das auch den Übergang zu Tanjas interessanten Lebensabschnitt.

Ich denke, es ist schon gut, dass sie ihn und nicht nicht selber für diese Sendung "angemeldet" hat. Er konzentriert sich mehr aufs Kochen als aufs gefällige Plaudern ...


Das Menü

Die Vorspeise ist in ihrer Übersetzung ein Hackfleisch-Frucht-Auflauf. Dazu gibt es Garnelen und grünen Spargel. Sabine vergleicht den

Auflauf mit einer Kombination aus Leberwurstbrot mit Marmelade.

Mir fehlt nicht nur jegliche Meinung zu dem Hauptbestandteil der Vorspeise, sondern auch eine Vergleichsmöglichkeit.

Ein Zufall will, dass es auch heute Strauß zum Hauptgang gibt. Diverses kleinteilig geschnittenes Gemüse, genannt Chakalaka, kommt als Beilage ebenso dazu wie eine erweiterte Art von Polenta.

Nicht nur Katherina stellt fest, dass ihr Straußenfilet besser geschmeckt hat ...

Der Nachtisch - Mürbeteig mit Milchschaumcreme - wiederum gefällt überwiegend.


Fazit

Eine schöne Umgebung mit einer phantastischen Aussicht auf Ulm, ein Gastgeber, der flüssig sprechen kann, kollidiert mit einem ungewöhnlichen Menü. Das ist ein Wagnis, und es wird mit

30 Umdrehungen und dem bislang 1. Platz belohnt:

je 7 Punkte geben Katherina und Julia, je 8 geben Richard und Sabine.

Die nächste Köchin ist jene, welche - nämlich Julia - die siegessicher in die Show geht. Ob sie ihrem selbstgefälligen Siegergedanken gerecht wird oder nicht, werden wir am Mittwochabend sehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 22. August 2023

21. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Ulm bei Katherina



Vorspeise: Ravioli Mozzarella di Bufala / Tomate / Basilikum / Zitrone
Hauptgang: Rosa Straußenfilet / Erbse / Kartoffel / Kräuter
Nachtisch: New York-Strawberrycake „modern“ / Erdbeer-Eis


Wer das Spiel zu ernst nimmt, setzt den Spaß aufs Spiel.
© Rudolf Kamp (*1946), Dr. phil.

Über den neu gestarteten Wochenwettkampf sind sich die Teilnehmer weitgehend einig und sehen den Spaß im Vordergrund. "Die unsympathischsten Teilnehmer an dieser Sendereihe sind die, die unbedingt gewinnen wollen", resümiert Richard aus seinem Erfahrungsschatz als Zuschauer. "Ich werde gewinnen", erzählt eine der beiden Damen, die heute als Gäste zu Katherina eingeladen sind. Leider kann ich sie noch nicht auseinanderhalten, aber sicherlich wird diese Einblendung noch oft wiederholt - und ich kann das jetzt Versäumte nachholen. Nach einem wirklichen Scherz klingt das nicht, sondern nach dem festen Glauben an die eigenen Kochkünste und einem Plan.

Reste des Aperitifs sind noch in den Gläsern, als Katherina feststellt, dass es sich um eine "tolle Gruppe" handelt. Hochachtung vor so viel Menschenkenntnis im Rekordtempo! Jeder Psychologe wäre froh, wenn ihm ein kurzer Blick in die Augen und ein gemeinsam genossener Drink zu so viel Durchblick verhelfen würde.

Oder sind das einfach nur dahingeplapperte Worte, weil der Wunsch der Vater des Gesprochenen ist? Natürlich! Denn es ist wie in beinahe jeder Gruppe am Anfang der Woche: alle finden sich gegenseitig "toll". Am Ende kann es dann

leicht doll werden. Manchmal, nicht immer natürlich.

Katherina darf/muss den ersten Abend bestreiten und sie macht es durchaus mit Küchen-Kenner-Handgriffen. Die gebürtige Polin ist mit 18 Jahren nach Holland gegangen, mit 20 kam sie nach Deutschland, denn in Polen hat sie für sich keine Zukunft gesehen.

Heute arbeitet sie als Bürokauffrau. Sie lebt in einem netten Haus auf dem Land, ist verheiratet und hat eine 20jährige Tochter, deren beste Freundin sie ist. Man kann darüber uneinig sein, ob eine Mutter auch eine beste Freundin sein sollte - oder doch besser die beste Mutter, die das Kind haben kann.


Das Menü

umgibt sich zum Glück nicht mit großen Geheimnissen - und die Karte ist auch nicht - wie am vergangenen Montag - in polnischer Sprache geschrieben. Ich werte das als Pluspunkt: es ist ebenfalls für die Gäste einfacher, ihre Geschmacksnerven auf die zu erwartenden Speisen vorzubereiten.

Das Straußenfleisch kauft sie auf einer nahegelegenen Farm. Und ahnt noch nicht, dass es am nächsten Tag wieder Strauß geben wird.

Der dekonstruierte Käsekuchen ist als Nachtisch besser geeignet als ein normaler Käsekuchen. Aber dem einen Gast hätte das Erdbeer-Eis ausgereicht, während eine Gästin das Erdbeer-Eis überhaupt nicht gebraucht hätte ... Es beginnt

insgesamt mit so einigen Nickeligkeiten.


Fazit

Wir Zuschauer erfahren, dass Sam eigentlich Stefan Andreas Michael heißt. Und obwohl ich ungern Spitznamen oder Abkürzungen von Namen verwende - denn ich kenne die Leute schließlich überhaupt nicht und will sie mit ihrem vollen Namen ansprechen -

werde ich in dieser Woche - um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen - den so genannten Sam auch Sam nennen. Immerhin weiß ich nicht einmal seinen Rufnamen.

Aber der Ruf nach den Punkten kommt nach jeder Küchen-Vorstellung, so geben heute

Sam, Julia und Richard je 7 Punkte, 8 gibt Sabine.

Mit 29 Zählern geht Katherina von diesem Montag aus bescheiden in den gerade eröffneten Wettkampf.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Samstag, 19. August 2023

19. August 2023 - "Fühl' dich wie Zuhause"




"Fühl' dich wie Zuhause"

Rosie gehört inzwischen zu den Leuten, der dieser Spruch Übelkeit verursacht. Am liebsten würde sie nie wieder jemanden einladen, denn die letzte Einladung hängt ihr in den Knochen, schlägt noch immer Nervenalarm, und sie denkt an die Zeit zurück, in der sie ihr Zuhause wieder zu ihrem Zuhause machen musste, nachdem es ihr unter Mühen gelungen war, den Besuch rauszuwerfen.

Im letzten Urlaub hatte sie die Familie mit insgesamt fünf Mitgliedern kennengelernt. Rosie verrät den Namen nicht, weil sie ohnehin der Meinung ist, dass sie nur "Flodder" heißen können - und sich unter falschen Voraussetzungen bei ihr eingenistet haben. Wie hatte sie sich auf das Wiedersehen gefreut! Ihre Wohnung hatte sie auf Extra-Vordermann gebracht und Blumen für alle Räume gekauft, die noch Duft und vor allem viel Farbe verstreuten.

Ziemlich gesittet aussehend reisten die Flodders an, denn gleich mit der Tür ins Haus fallen, wollten sie schließlich nicht. Das Drama entwickelte sich schleichend, aber konsequent.

"Fühlt euch wie Zuhause", empfing Rosie die Gäste. Ein Spruch, der ihr in Zukunft nie wieder über die Lippen kommen wird. Fünf lächelnde Flodder-Mäuler quittierten diesen Satz mit einem tiefen Einverständnis. Das gefiel ihnen, und sie legten unverzüglich los, sich wie Zuhause zu fühlen. Zunächst einmal befüllten sie die Waschmaschine mit ihren mitgebrachten Kleidungsstücken, die allesamt schon lange keine Reinigung mehr gesehen hatten.

Während die Maschine ihre Arbeit verrichtete, legten sie die Beine hoch, ruhten sich aus, um dann direkt zu neuen Taten zu schreiten. Sie

plünderten die Spardosen von Rosies Kindern und ließen sich auch durch die entsetzten Blicke ihrer Gastgeberin nicht zurückhalten. Durch so viel Dreistigkeit fühlte diese sich nämlich wie gelähmt. Sie verließ das Haus, um auf einem Spaziergang zu sich selber und einer Lösung zu finden.

Bei ihrer Rückkehr stellte sie zunächst die immense Unordnung fest, die ihre Gäste verursacht hatten. Zudem waren die beiden erwachsenen Gäste sturzbetrunken. Alle alkoholischen Getränke, die Rosie auch im Sinne einer guten Gastgeberin zuvor besorgt hatte, waren so gut wie aufgebraucht und durch die Kehlen ihrer Gäste gerauscht.

Rosie sah keinen anderen Ausweg, als die drei Kinder zuerst mit einem wenig Gewalt vor die Tür zu setzen, damit ihnen die Erwachsenen hoffentlich freiwillig folgten. Doch das geschah nicht - und Rosie klingelte bei ihrem Nachbarn, der von einer imposanten Figur war, um mit seiner Hilfe diese Flodders aus dem Haus zu bekommen.

Schließlich half sein Eingreifen, und endlich konnte Rosie sich beruhigt zurücklehnen, denn ihre Gäste waren aus dem Haus. Ihr blieben nur die Aufräumarbeiten - aber das würde sie spielend schaffen.

Doch sie hatte die Rechnung ohne diese Familie gemacht: erst im Nachhinein stellte sie fest, dass die mit ihrem nagelneuen Auto abgehauen waren - das dann nach einer offensichtlichen Trunkenheitsfahrt später an einer Autobahnausfahrt völlig verschrottet vorgefunden wurde.

Erst drei Tage später kam es ihr in den Sinn, nach ihrer Konto-Karte zu suchen - die unauffindbar blieb.

Mit schlotternden Knien machte sie sich auf den Weg zu ihrer Hausbank. Dort hatte man keine guten Nachrichten für sie,

denn das Konto war nicht nur leergeräumt, sondern auch bis zum Limit überzogen.

Die Moral von dieser Geschichte?
Es gibt keine!

Nur Rosie hat für sich entschieden, in den nächsten 20 Jahren keine Gäste mehr einzuladen ... und ihnen vor allen Dingen nicht zu sagen

"Fühl dich wie zu Hause."

Guten Tag, Gruß Silvia


18. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Aachen bei Michelle


 "The Grand Finale - Galadinner"
Vorspeise: Perle des Meeres trifft auf die Entdeckung des Schweinchens
Hauptgang: Lachs im Bötchen trifft auf Cremiges und Knackiges
Nachtisch: Trio aus Sauer, Süß & Sommer trifft auf Queen Naschi



" Bräute heißen meistens Mäuschen.
Im Verlauf der Ehe werden die Tiere immer größer."
- Unbekannt

Michelle ist bereits seit 13 Jahren mit Niko zusammen und hat als Waiting-Michelle beinahe ebenso lange auf einen Antrag gewartet. Standesamtlich sind die beiden seit kurzer Zeit unter der "Haube", in der nächsten Woche (nach den Vox-Aufnahmen und Monate vor der Ausstrahlung) wird die kirchliche oder auch für manche die klamottentechnisch interessantere Hochzeit zelebriert. Cool, dass sie sich jetzt noch an einem "perfekten Dinner" probiert ...

Probiert ist dann auch das Stichwort, das zum Glück nichts über ihr fröhliches Wesen in Zweifel zieht: ihrem frisch angetrautem Mann wird schon schmecken, was sie kocht, und er wird sie auch für ihre Kochkenntnisse lieben, oder er kocht selber, 

und für die beiden Hauskatzen gibt es immerhin leckeres Nummer-Sicher-Dosenfutter.

Die 29jährige Michelle lebt in einer ziemlich altbacken aussehenden Haus-Einrichtung, und da passt ihr Dinner Motto

"Grand Finale - Galadinner"

so gut rein wie eine Fischzugabe in die Erdbeermarmelade.

Ich war auch mal 29 Jahre alt, was schon lange her ist - aber schon damals hätte es mir so gar nicht gefallen, was hier und da und überall in ihrem Haus an Mobiliar herumlungert. Zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Jeder darf seinen eigenen haben.


Das Menü

Traurig aussehende Jakobsmuscheln finden sich im verunglückten Trüffel-Öl-Milch-Schaum wieder - und bringen die Gäste zum betretenen Schweigen.

Teilweise verbrannte dicke Lachs-Brocken lungern im Blätterteig. Die Blätterteig-Diskussion über selbst gemacht/gekauft ist überflüssig. Nach der Vorspeise sollten die Gäste solch eine Frage nicht mehr stellen, denn sie wissen doch, wo sie hineingeraten sind. Da erübrigt sich ein böse lachendes Nachtreten.

Trotzdem hätte sie den fertigen Teig ein wenig plätten können ... Übrigens wird es in der Regel in dieser Sendung nicht bemängelt, gekauften Blätterteig zu verwenden.

Zu den drei Schicht-Desserts im Nachtisch habe ich keinerlei Assoziationen, außer der:

glamourös geht völlig anders.

Am Motto scheitert die Kommunikationsexpertin total.

Das am Ende "Mit-Lachen-geht-es-runter"-Menü wird wohl niemand nachkochen wollen. Hoffentlich hat sie für ihre kirchliche Hochzeit einen Catering-Dienst engagiert.


Fazit

Es fehlen so viele Schüppen, die sie nicht fähig war, obendraufzusetzen.

Am Ende enttäuscht sie mich mit einer verqueren Selbsteinschätzung, in der sie sich 8 bis 9 Punkte für dieses Dinner geben würde. Die Wahrheit nimmt

Michelle hin wie eine bittere Speise ... oder wie einen Frosch, den sie schlucken muss. Es bleibt ihr nur ihr Froschkönig, den sie am Donnerstag nach der Aufzeichnung kirchlich geheiratet hat. Ist ja auch was.

Die Punkte: 8 gibt Patrik, 6 Carsten, 5 Daria und 4 Zähler zieht Kirsten aus dem Ärmel. Das ergibt eine Summe von 23 leisen Umdrehungen.

Carsten gewinnt mit 36 Punkten verdient.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Wir erwarten heute 29 Grad bei einer leichten Brise und hoher UV-Strahlung: Sonnenbrandgefahr.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 18. August 2023

18. August 2023 - Vergangenheit korrigieren



Vergangenheit korrigieren

Ein einmal gesagtes bitteres Wort kann man nicht zurücknehmen. Man kann sich dafür entschuldigen und wenn man ehrliche Reue zeigt, wird es uns vielleicht vergeben. Aber zurücknehmen: geht nicht.

Eine begangene Bosheit oder eine auf einer sprichwörtlichen Bananenschale ausgerutschte böse Bemerkung kann man ebenso wenig in der Zukunft ändern wie erlittene Unfälle oder andere Geschehnisse, die Spuren hinterlassen. Fabrizierte Dummheiten bleiben Dummheiten. Erlittenes oder selbst angewandtes Unrecht bleibt Unrecht.

Vergangenheit und Vergangenes lässt sich nicht ändern. Aber die Sicht auf diese Vergangenheit kann sich ändern:

der eine bekennt sich zu den begangenen Fehlern, während der andere sie sich (und anderen) schönredet - indem er Schuldige sucht.

Der eine verschweigt lieber Dinge aus der Vergangenheit, während ein weiterer sich gerne damit brüstet, obwohl es sich nicht um Erfolge handelt. Über sich selber zu lachen, ist ein guter Ansatz.

Während viele Erinnerungen an vergangene Zeiten ohnehin Schwankungen zwischen Wahrheit und Dichtung enthalten, und jeder dieselbe Geschichte nicht auf ähnliche Weise, sondern oft völlig different erzählt, gibt es auch Erinnerungen, die dem Menschen sehr bewusst sind,

die er aber korrigiert. Zu seinen Gunsten korrigiert.

Mal macht einer eine böse Geschichte zu einer gelungenen Story, die man jedem erzählen muss, mal erfindet er Dinge hinzu oder lässt sie weg, um der Geschichte einen völlig anderen Touch zu geben.

Im Extremfall stimmt am Ende einer Geschichte nur noch der Zeitraum, in der sie passiert ist, weil sie einer völligen

Kopf-Korrektur unterzogen worden ist.

Aber man kann rein gar nichts aus der Vergangenheit korrigieren - höchstens kann man sich für zukünftige ähnliche Ereignisse vornehmen, anders zu handeln.

Einmal gesagt ist gesagt - einmal getan, ist getan.

Doch wer kennt sie nicht, diese Menschen, die ihre Vergangenheit gern einer Korrektur unterziehen, um in einem anderen Licht dazustehen? 


Guten Tag, Gruß Silvia


17. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Aachen bei Carsten



Vorspeise: Variationen  / Avocado / Fisch / Mango / Garnele
Hauptgang: Kalb / Spargel / Kartoffel / Sauce
Nachtisch: Cheesecake / Erdbeere / Maracuja


Einen Platz zum Austoben ...

bieten wohl inzwischen alle TV-Sender ihren Zuschauern, die sich in dem einen oder anderen Bereich oder gleich in allen ausprobieren möchten: es wird geshoppt, gedatet, geheiratet, getauscht, verkauft, gekocht und manchmal - wie heute - sogar

der eigene Geburtstag gefeiert, denn Carsten wird an diesem Tag 45 Jahre alt. Der Personal-Manager (gibt es eigentlich nur noch Manager?) lebt zusammen mit seiner Katze Lissy, die jedoch nicht mitfeiern darf und es sich unter ihrer beider Bettdecke im Schlafzimmer gemütlich macht.

Gemütlichkeit steht für Carsten heute weniger im Vordergrund, denn er hat viel zu tun, und man sieht ihm an, dass er gerne kocht: leidenschaftlich spricht er übers Kochen, und dass er sich auf diesem Gebiet gerne austobt.

Unterdessen haben die Gäste einen Erdbeerkuchen gekauft, ihn mit Wunderkerzen zum Leuchten gebracht, um Carsten zusätzlich das weltweit übliche Ständchen zu singen. Eigentlich ist die Frage, wann er diesen Kuchen essen soll: heute sicher nicht, die Kaffeezeit ist verstrichen, und zum Nachtisch hat Carsten selber etwas vorbereitet. Und am nächsten Tag ist er bei Michelle zum Essen eingeladen: Date steht bereits. - Aber vielleicht verteilt er den Kuchen stückweise an die Crew, bevor der seinen Geschmack verliert und der Teig krümelig wird.

Für einen Hobby-Koch hätten die Gäste sich durchaus mehr ins Zeug legen und ein paar Gedanken mehr kreisen lassen können.


Das Menü

Zur Vorspeise baut er Türmchen aus Lachs-, Avocado- und Thunfisch-Tatar und reicht neben ein paar Zutaten, die ich sicherlich vergessen habe, Garnelen.

Viel Lob folgt - aber auch eine Klatsche: Kirsten hätte jedes Tatar lieber einzeln auf dem Teller gehabt. Irgendwie kann ich das nachvollziehen ... aber auch der Ton macht die Musik, und ihre klingt heute etwas atonal.

Zum Hauptgang gibt es ein recht blass aussehendes Kalbsfilet samt Spargel und Sc. Hollandaise. Allerdings sieht das blasse Fleisch sehr zart aus.

Hoppla ... kann man beim Nachtisch sagen: die unten offenen Dessertringe purzeln ihm samt Tablett aus den Händen auf den Boden (der nicht wirklich appetitlich aussieht, aber nicht zu seiner Wohnung gehört). Den Käsekuchen-Inhalt bekommen die Gäste trotzdem, und es scheint sich daran kein Schmutz zu befinden oder er wird so schnell weggeputzt, dass etwaige Kontaminierungen  nicht zu bemerken sind.


Fazit

Diesen halbrunden Geburtstag wird Carsten sicherlich sein Leben lang nicht vergessen, obwohl auch die meisten anderen Teilnehmer dieser Sendung Erinnerungen auf Lebenszeit mitnehmen. So habe ich das schon oft gehört.

Als I-Tüpfelchen gibt es Punkte: 8 gibt Kirsten, je 9 geben Patrik und Michelle, und die Superzahl 10 zückt Daria. Will sie damit sicherstellen, dass Carsten

sie wirklich zum Harry-Styles-Konzert begleitet? Oder ist sie einfach nur derart hin und weg von seinem Menü,

dass sie ihm selber den entscheidenden einen Punkt gibt, durch den ihr bisheriger 1. Platz zu einem 2. Platz mutiert? Natürlich weiß sie das heute noch nicht.

Mit 36 Umdrehungen liegt er nun genau einen Zähler vor Daria an der bisherigen Spitze.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Donnerstag, 17. August 2023

16. August 2023 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Aachen bei Patrik


"Karls Kaiserstadt-Menü"
Vorspeise: Karlpaccio / Pasta / Tuber
Hauptgang: Wild / Karltoffel / königliches Gemüse
Nachtisch: Schokolade / Cassis / Popcorn mit Salted-Karamell


Ein Aachener mit ganzem Herzen

ist der 38jährige Immobilienmakler Patrik: "Ich bin in Aachen geboren, und ich werde in Aachen sterben."

Mit dem Sterben hat er noch jede Menge Zeit, und so einige davon verplempert er heute in seiner Küche. Anstatt zügig vorzugehen, verzettelt er sich. Es ist jedoch auch für mich als Zuschauerin nicht ersichtlich, warum er vom Aperitif, den er als größter Fan Karls des Großen  "Karlpirinha" nennt, bis zum Servieren der Vorspeise geschlagene 2 Stunden benötigt.

Es sind in der Summe nicht nur diese 2 Stunden, denn er steht seit dem frühen Morgen in seiner Küche und hat dieses und jenes vorbereitet, geschnibbelt, von seinem Freund Markus schnibbeln lassen und einen zuversichtlichen Blick auf sein Dinner gehabt. Selbst, wenn man die Zeiträuber des Vox-Teams abzieht, die jeden Kandidaten hier und da ausbremsen - bleibt genügend Platz, den zügigen Durchgang des Dinners vorzubereiten, um es am Ende

in einem angemessenen Zeitrahmen über die Bühne zu bringen.


Das Menü

Die Vorspeise besteht aus einem Rinder-Carpaccio (er nennt es Karlpaccio), auf dem er seine Türmchen aufbaut: ein bisschen Salat übers Fleisch, ein Schäufelchen selbst zubereiteter Nudeln drüber, Sößchen obendrauf und nach dem Einsatz von Trüffelöl und Trüffelbutter noch echte Trüffel.

Wildschweinfilets gibt es zum Hauptgang, und das königliche Gemüse ist natürlich Spargel. Ein so von ihm genanntes Karltoffelpüree vollendet den Gang.

Bei jedem Begriff mit dem Namen "Karl" vorneweg schlägt meine Rechtschreibkorrektur Alarm. Karltoffeln und weitere Karl-Kollegen machen eben keinen Sinn ... er scheint sehr verliebt in diesen Karl zu sein.

In Alufolie ist er vielleicht nicht verliebt, aber er scheut sich auch nicht vor dem immensen Gebrauch. Ein bisschen weniger Karl, überhaupt keine Alufolie - und die Zeit im Blick: es wäre auch für seine Gäste unterhaltsamer.


Fazit

Die Gäste schlagen unterdessen nämlich die Zeit tot. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass nicht etwas Sinnvolles herauskommt: Daria hat 2 Konzertkarten und sucht noch eine Begleitung zu diesem Event. Schon meldet sich

Carsten - und will sie zum Harry Styles-Konzert begleiten. Wem die nun übrige Karte eigentlich gehört hat und wer kurzfristig abgesprungen ist, erzählt Daria nicht.

Und ein Konzertbesuch ist noch lange und auch nicht zwangsläufig ein (romantisches) Date.

Patrik, der selber meint, er hätte das (für seine Begriffe) perfekte Dinner - also 10 Punkte - abgeliefert, bekommt ebenfalls keine Romantik zu spüren:

je 7 Punkte geben Kirsten und Daria, 8 gibt Carsten, 9 Michelle.

Mit 31 Zählern liegt er auf dem bislang letzten Platz.

Ich sehe selten und ungern Werbung, weil ich genau aus diesem Grund Privatsender meide - aber beim "perfekten Dinner" komme ich nicht umhin,

mal wieder diese perverse Haribo-Werbung hinnehmen zu müssen: da werden erwachsenen Menschen die Stimmen von Kindern in die Münder gelegt. Bei mir erzeugt das eine unangenehme Gänsehaut ...


Guten Morgen, Gruß Silvia