Samstag, 30. Oktober 2021

30. Oktober 2021 - Mondsüchtig?

 


Mondsüchtig?

Von Vollmond zu Vollmond vergehen 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten.

Ob die Leute, die denken, sie seien "mondsüchtig", darüber Kalender führen ... oder eine Warn-App installiert haben? Und werden sie mit jedem Tag, der sich dem Vollmond nähert, unruhiger? Sind sie mond-sensibilisiert?

Eher ist es der Fall, dass die Mondabhängigkeit auf einer Einbildung beruht. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Menschen "mondsüchtig" sind. Die Veränderungen, die der Vollmond eventuell hervorrufen könnte, wären so minimal, dass sie belanglos sind.

Aber es ist wie mit einem Placebo. Wer dran glauben will, der glaubt daran. Und es wirkt!

Was wirklich störend sein könnte, ist der Vollmond, der durch seine Lichtgewalt ins Schlafzimmer eindringt und daher schlaflose Nächte bereitet. Dem kann man ein Rollo vorschieben. Und fertig ist auch die Vollmond-Nacht für einen guten Schlummer.

Vermutlich bleiben viele Menschen dennoch auf den Mond konditioniert: oder würden sie sonst auf Tischen tanzen oder völlig verrückte Dinge machen und sogar Schlafwandeln?

Eine unbewiesene Theorie besagt, dass Mondphasen unseren biologischen Rhythmus vorgeben: d. h., wir würden selbst in einem fensterlosen Zimmer ohne jegliche Kenntnis der Uhrzeit zu den üblichen Zeiten Hunger bekommen oder müde werden ... denn der zeitliche Abstand zwischen Hunger und Schlafen und Wachsein könnte in unseren Genen liegen.

Ich kann diese Theorie nicht bestätigen oder verneinen, aber ich würde mich solch einem Versuch natürlich niemals unterziehen. 

Denn ich bin ohnehin kein bisschen mondsüchtig. Daran wird sich auch nichts mehr ändern.

"Bin ich mondsüchtig", habe ich als Kind einmal (oder öfter) meine Mutter gefragt - und sie hat geantwortet: "Nein, du bist immer so!"

Seitdem steht für mich fest, dass ich keinen gesonderten Mond-Charakter habe, sondern völlig langweilig keine

Mond-Followerin bin.


Guten Tag, Gruß Silvia 



29. Oktober 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Göttingen bei Michael


Vorspeise:
Öl trifft Süße mit dem letzten Versuch / Vitello und tacchino geküsst von Land und Meer
Hauptgang: Bäckchen in Rotwein geschmort, dazu Kartoffel-Sellerie-Stampf und Honig-Ingwer-Möhren
Nachtisch: Eichsfelder Käsekuchen mit Mango-Himbeer-Sorbet


Manchmal gewinnt ein Schaumschläger

... und der freundlichste Kandidat Martin verhilft ihm noch aufs Thrönchen.

Michael ist mit einer Südafrikanerin verheiratet, und seinen Dinner-Jackpot will er ins Land seiner Liebsten verfrachten, genauer gesagt: spenden ... wohin genau, wofür genau ... ich bekomme es nicht mit. Es gibt viele Möglichkeiten, sich beliebt zu machen,

... ob dies eine ist, erfahre ich leider nicht.

Andere Menüs zu bewerten, falle Michael schwer: hat er sich daher jeweils der unkomplizierten und neutralen 7 bedient,

gibt sich selber jedoch eine satte 8?

Was sein Menü angeht: ich bringe es kurz und knapp und nur für mich selber auf die schmale Klippe zwischen Wirklichkeit und meinem Empfinden: es war nix

im Gegensatz zu dem, was der smarte Martin locker aus dem Handgelenk geschüttelt hat.

Michaels Menü gleicht in etwa seinem Gesang, dem er schon seit Tagen gern frönt - und den er heute als Gesinnung oder Botschaft ins Feld bringt.

Ich freue mich, dass er seine südafrikanische Frau liebt, aber darum dreht sich dieses Dinner-Spiel nicht:

auch Sören hat ein dickes Paket mit sich herum zu tragen, um das es nicht geht ... und das mir am Ende dennoch mehr ans Herz geht als das von Michael.

Erwähnen muss ich noch, dass Binia sich abseits von ihrem eigenen Dinner hervorragend geschlagen hat, und eher den Gedanken von Martin

als denen von Michael nahe ist.

Klaus ist Klaus. Er hat nichts mehr zu verlieren - und seine vielkritisierten Hosen stören mich nicht die Bohne. Zumindest hat ihn keine Hose so sehr eingeengt, dass er deswegen schlechte Laune bekommen hat ... von guter Laune ist er vermutlich nur einen Ticken entfernt. So wie ein Norddeutscher es eben locker und langsam angehen lässt ...

Die Punkte: 8 gibt Klaus, 9 Martin, je 10 geben Binia und Sören.

Mit 37 Umdrehungen gewinnt Michael - und spendet ... seinen Gewinn ... an wen?

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Macht euch locker und bleibt locker. Falls nicht - könnt ihr das in der zusätzlichen Sonntags-Stunde üben.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Freitag, 29. Oktober 2021

29. Oktober 2021 - Unsinnige Fragen ...




Unsinnige Fragen

Jeder hat dann und wann den Wunsch nach Beantwortung völlig unsinniger Fragen. Ein paar meiner habe ich hier in einer

Liste - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - zusammengetragen: manche Fragen sind völlig ernst gemeint, andere an den Haaren herbeigezogen.

Wie heißt es jedoch: es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten.



Wann gewöhnt jemand Groenemeyer das Nuscheln ab - oder das Singen überhaupt?

Wer wäscht die Unterwäsche der Queen?

Wie viele Haare schluckt ein Friseur jeden Tag?

Gibt es eine Sternzeichen-Zuordnung fürs Sterbedatum?

Gibt es Vögel mit Höhenangst?

Fast alle Briten haben schon mindestens einmal von der Queen geträumt. Wie sieht es hierzulande mit den Träumen aus, in denen Politiker eine Rolle spielen?

Warum werden in allen TV-Filmen stets Lauchstangen im Übermaß gekauft, verarbeitet werden sie aber nie.

Erst war das Wort "Querdenker" ein lobender Begriff - seit Corona hat sich das geändert. Wird der künftige Querdenker wieder Lob einstecken dürfen ... oder muss man für diese klugen Leute ein neues Wort suchen?

Leute, die sich in Filmen verabreden, erwähnen niemals eine genaue Uhrzeit - die Tageszeit wie "am Abend" reicht aus. Das liegt vermutlich daran, dass die Regisseure sie am Ende zusammenbringen ... klingt allerdings insgesamt nach nebulösen Verabredungen ...

Warum fühlt man sich auf Hawaii immer 12 Stunden jünger als zu Hause?


Guten Tag, Gruß Silvia


28. Oktober 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Göttingen bei Martin


Vorspeise:
Krustentier-Ravioli mit Jus de crustacés und Kirschtomaten
Hauptgang: Kotelett vom Duroc-Schwein vom Grill mit Kartoffelgratin, Blattspinat und Tomatenschaum
Nachtisch: Mousse von weißer Schokolade mit Passionsfrucht


Prince Charming

wird als künftiger Kriminal-Kommissar nicht immer charmant sein können, aber in einer Rollen-Unterteilung Good Cop/Bad Cop wäre klar,

dass Martin den guten Polizisten geben müsste. Es muss eben jeder nach seinen Talenten eingesetzt werden. Bis vor einiger Zeit hat Martin in der Automobilbranche gearbeitet, sich dann jedoch entschieden, sein Leben umzukrempeln und ist mit jetzt 31 Jahren Kommissar-Anwärter.

Martin: freundlich bis zur Unglaubwürdigkeit? Das waren meine Gedanken, wenn er über Menü-Bestandteile seiner Konkurrenz in regelrechtes Schwärmen geriet, obwohl dazu wenig Anlass bestand. Nun denke ich: Martin ist eben so, aber ich hoffe

dennoch, dass er sich von RTL nicht als Prince Charming oder für diese Sendung mit den Rosen engagieren lässt. Zwar sehe ich mir das ohnehin nicht an, aber es würde im Nachhinein mein positives Bild von Martin zerstören. Im Gegensatz zum "perfekten Dinner" (na ja) sind diese Shows Formate, die die Welt nicht braucht.


Fazit

Martin arbeitet strukturiert und ordentlich. Der Putzlappen und er sind beste Kumpel.

Besonders Sören ist "neidisch" über diese aufgeräumte Küche. Nimmt er deshalb die Vorspeise derart auseinander? Muss er sich an der Vorspeise abreagieren bei soviel Sinn für ordentliches Arbeiten? Seine Punkte am Ende sprechen nämlich eine andere Sprache ...

Michael stimmt sich mit Gesang auf seinen eigenen Abend ein, und alle, alle sollen mitsingen: er übt mit den Mitstreitern ein südafrikanisches Lied über oder gegen die Apartheid ein ... manche Teilnehmer scheitern bereits am Kochen, andere versuchen es sogar mit politischen Statements. Gehört das wirklich in diese Sendung?

Aber was als Aus- und Nebenwirkung der heutigen Martin-Sendung passieren wird, ist schon klar: er wird viele Nachrichten auf allen Social-Media-Kanälen bekommen, auf denen er vertreten ist - die Detektive werden ausfindig machen, wie er mit vollem Namen heißt - und ihm sicherlich einige Angebote unterbreiten. Immerhin ist

Martin Single. Wie er am Wochenanfang gesagt hat, braucht er keinen Aufruf, dies zu ändern, weil es ihm im Moment genau so gefällt wie es ist.

Die Punkte: Je 7 geben Klaus und Michael, 8 Binia und 9 Sören.

Mit 31 Zählern liegt er an der bisherigen Spitze.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 28. Oktober 2021

27. Oktober 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Göttingen bei Sören


Vorspeise:
Salat mit Chicorée, Birne und Gorgonzola-Espuma / Burgenländer Kräutersuppe / Lamm mit Wald-Dip
Hauptgang: Rehrücken mit Calvadossoße / Vanillemöhren / Waldpilz-Zitronen-Risotto
Nachtisch: Erdbeer-Waldbeer-Kompott / Minz-Panna Cotta / Schaum von dunkler Schokolade


Das Chaos hat ein sehr tolerantes Verhältnis zur Ordnung.
© Billy (1932 - 2019)

Sören, der Physiotherapeut, stellt seine Frau Maren und die Zwillings-Babys Michel und Hanna vor. Hanna ist sehr krank,

aber obwohl Sören ihre Symptome erklärt, weiß ich nicht, an welcher Krankheit das kleine Geschöpf leidet.

Sören ist nämlich ein Schnellsprecher, der permanent Silben verschluckt, die für einen Zusammenhang hilfreich wären. Die Krankheit seiner Tochter geht mich allerdings überhaupt nichts an, und sie spielt auch in meiner TV-Kritik keine Rolle.


Das Menü

ist schon einmal sehr, sehr umfangreich, denn der obigen Beschreibung folgen diverse kleine Schritte für diverse Winzigkeiten ... wie einer Tannennadel-Soße und ? ... ich sehe nur noch Chaos in seiner vorher aufgeräumten Küche ... und bin nicht bereit, dieses Chaos in meinen Kopf zu übernehmen. Sören wirkt mehr und mehr überfordert ... Früher hat meine Oma hin und wieder zu mir gesagt: Deine Augen sind größer als dein Magen.

So ist das auch mit dem Wollen von Sören: viel hilft allerdings und eventuell nur dann viel, wenn man selber nicht den Durchblick verliert.

Bereits zur Vorspeise scheint er die Abläufe aus den Augen zu verlieren. - Seine Gäste verliert er sowieso aus dem Blick ...

bis einer der Gäste fragt, ob er das Einschenken diverser Getränke übernehmen darf. Es ist noch nicht einmal Sörens eigene Idee, einen Gast darum zu bitten ...

Vorm Nachtisch bekennt er seinen Gästen ... das von dem Gewollten nur noch ein Waldbeer-Kompott übrig geblieben ist ... und er zugunsten der Geselligkeit lieber bei ihnen sitzen würde, als sich erneut auf eine längere Abwesenheit in seine Küche zu verabschieden. In der ist doch ohnehin kein Durchkommen mehr ...

Die Panna Cotta ist ihm misslungen, denn sie ist flüssig geblieben - was er falsch gemacht hat, weiß ich nicht: siehe oben, mein fehlender Überblick. Von einer Schokosoße redet er nicht mehr - oder lümmelt die sich auch irgendwo herum und wird nur nicht mehr gefunden?


Fazit

"10 Punkte für das menschlichste Dinner", meint Martin. Zumindest bemerkt er, dass es insgesamt kein perfektes Dinner war.

Für mich spricht das geplante Dinner eine andere Sprache: es ist vor allem sehr ehrgeizig gestaltet! Und Sören scheitert an seinen eigenen Maßstäben.

Am Ende muss er zu Kreuze kriechen. Das ist nicht weiter schlimm, aber auch keine "10 Punkte für Menschlichkeit" wert.

Die Punkte: Je 7 geben Klaus und Michael, je 8 Binia und Martin.

Insgesamt tummeln sich jetzt noch 30 Punkte in der Chaos-Küche. Zu viel ist zu viel.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Mittwoch, 27. Oktober 2021

26. Oktober 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Göttingen bei Klaus



Vorspeise:
Weiße Tomatensuppe mit einer Lachspraline und getrockneten Tomatenfilets
Hauptgang: Pilztorte mit Pilz-Sahne-Soße, Schweinerücken vom Strohschwein, dazu Möhrchen und Zuckererbsen
Nachtisch: Schokoküchlein mit flüssigem Kern, Beerensülze auf Sahne-Quarknest


Klaus und Klaus

hört sich ein bisschen nach dem Märchen "der große und der kleine Klaus" an, aber hier handelt es sich um zwei Koch-Kumpel. Der eine Klaus war der Küchenmeister in dem Männerkoch-Club, in dem der andere Klaus seit 20 Jahren Mitglied ist - der Küchenmeister Klaus ist im Dezember 2019 verstorben, und der andere Klaus hat sich für die Sendung "das perfekte Dinner" beworben, um seinem Freund ein kleines Denkmal zu setzen:

denn Klaus kocht heute, was Klaus ihn gelehrt hat.

Mit welcher Ernsthaftigkeit dem Kochen in solch einem Club gefrönt wird, weiß ich nicht. Sicher ist es auch zwischen Verein und Verein unterschiedlich.

Frauen sind übrigens nicht zugelassen, außer an dem einen Tag im Jahr, an dem die Männer für ihre Frauen kochen.

Ich bin nun mal gespannt, welch selbsternannter Gleichstellungsbeauftragter wann diese Clubs entdeckt und als frauenfeindlich einstuft ... man ist hier ja vor kaum noch einem Blödsinn gefeit ... (aber ich gendere noch immer nicht - und dabei bleibt es!).


Das Menü

Die weiße Tomatensuppe erlebt einen durchschlagenden Erfolg. Ich denke zunächst an eine klare Tomatensuppe, aber der Begriff "weiße" macht den Unterschied: es kommt Sahne hinzu.

Das Schwein, das zu Lebzeiten auf Stroh gehalten wurde - und angeblich auch im Freien gesuhlt hat, gilt mit 15 Kilometer Transportweg als sehr regional. Allerdings weiß ich nicht, wo der nächste Schlachthof ist ... und auch Klaus kann nur das weitergeben, was der Metzger ihm erzählt hat. Es ist immer auch eine Frage des Dran-Glaubens.

Beim nächsten Schoko-Küchlein mit flüssigem Kern - streike ich. Der Kuchen sieht saftig aus, er braucht keinen flüssigen Kern, weil der einfach nur überflüssig ist. Ich erwähne es hier und da ebenfalls: Kuchen ist für mich kein Nachtisch.

Obst in Apfelsaft-Gelee ... das hatten wir in dieser Sendung noch nicht, glaube ich, weiß ich aber nicht sicher. Es ist unwichtig, wenn mir das nicht besonders zusagt, allerdings urteilen die Gäste genauso: Obst ohne Gelee wäre besser.


Fazit

Klaus hat die "Ruhe weg" - oder auch nur die nötige Gelassenheit für diese Sendung.

Die Punkte: Je 7 geben Binia und Michael, je 8 Sören und Martin.

Mit 30 Umdrehungen liegt er einen Punkt vor Binia.

Der Kommissar-Anwärter Martin betätigt sich als Schleimer. Den Geschmack einzelner Speisen kann ich natürlich nicht bewerten, aber auf sein Urteil darüber ist absolut kein Verlass. Ich denke, er sitzt dort, um sich bei

den Zuschauern so richtig lieb Kind zu machen.

Entlasten könnte ihn natürlich die Möglichkeit, dass er einfach keinen guten Geschmacksinn hat und alles mag, was nach der Speiseröhre den Magen passiert ...


Guten Morgen, Gruß Silvia





Dienstag, 26. Oktober 2021

25. Oktober 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Göttingen bei Binia


Vorspeise:
Rucola- & Spinatsalat mit angebackenem Camembert und leicht süßen Pfirsichen mit Himbeer-Vinaigrette
Hauptgang: Wildschweingulasch mit Semmelknödeln und Rosenkohl
Nachtisch: Kalte Schoko-Nuss-Würfel mit fruchtiger Erdbeertarte


Ein Montag hat schon bessere Zeiten
gesehen ...

Binia wohnt auf dem elterlichen Hof, und auf dem Weg zu ihrer Wohnung betritt man ein Treppenhaus voller Trophäen aus vielen Ländern. Totenköpfe kann man diese Errungenschaften der Jagdleidenschaft auch nennen ... und ich frage mich, ob Vox das absichtlich in der Woche ausstrahlt, die mit Halloween endet, oder ob es doch nur ein Zufall ist.

Binias Vater und viele Angehörige aus der Familie sind Jäger. Sie selber jagt nicht, aber scheut sich auch nicht, den Wildkühlschrank in einem großen Schuppen zu öffnen,

in dem ein aufgebrochenes Wildschwein am Haken hängt. Vielleicht ist es auch gut, dass sie es zeigt, damit viele Kinder vor den Schirmen sehen, dass Fleisch nicht bereits in Scheiben geschnitten in Supermärkten wächst ... aber sicher bin ich mir nicht, ob noch viele Kinder so falsch denken. Von Zeit zu Zeit wird es allerdings medial dokumentiert ...


Das Menü

Viele Leute mögen den Montag nicht. Binia mag offenbar das Kochen nicht. Wenn dann beides zusammentrifft,

kann es nur schiefgehen:

Ein am Vortag vorbereitetes sogenanntes Wildschweingulasch sieht aus, als befände es sich heute am Tag seiner Beerdigung ... (stimmt ja auch irgendwie) ... und auch die Beilagen könnten den Gästen schwer im Magen liegen. Wenn nicht die Saison für Rosenkohl ist, ja, dann nimmt man eben ein anderes frisches Gemüse ... Binia nimmt lieber tiefgefrorenen Rosenkohl.

Die kalten Schoko-Nuss-Würfel sind sicher für einen normalen Magen ungenießbar: aus lauter Fertigkram wie Karamellbonbons und Marshmellows rührt sie eine Masse an, die am Ende wie hingeklatscht auf den Tellern liegt.


Fazit

Vermutlich sind dem Sender Bewerbungen von Leuten sehr angenehm, die offen damit umgehen, nicht kochen zu können ... also, wer noch Skrupel hat, darf diese über Bord werfen und sich bewerben, falls er mal ins Fernsehen möchte.

In Martin, dem Polizeibeamten, hat Binia sogar einen Fan für ihre 3 Gänge gefunden. Es kann allerdings auch sein, dass er als Kommissar-Anwärter öffentlich ein tadelloses Benehmen an den Tag legen will ... und hier und da übertreibt mit seinen Lobeshymnen ...

Die Punkte: Je 7 geben Sören, Klaus und Michael, 8 gibt Martin.

Insgesamt sind das 29 Zähler.

Guten Morgen, Gruß Silvia

Montag, 25. Oktober 2021

25. Oktober 2021 - Fremdschämen gibt es noch - nur das Wort wurde ausgetauscht und lautet jetzt Cringe





Das Jugendwort des Jahres 2021: Cringe!

Eigentlich hatte ich an dieser Stelle und für diesen Morgen eine Kritik zum gestrigen Tatort "Blind Date" vorgesehen,

aber wie es manchmal passiert: es kam mir etwas dazwischen, und ich habe den Tatort gar nicht gesehen. Aber ein paar Meinungen

habe ich heute dazu gehört, und zu diesen passt vielleicht das

Jugendwort des Jahres 2021,

denn Cringe bedeutet soviel wie Schämen oder Fremdschämen.

Ob sich die Macher des Tatorts mehr geschämt haben als die Zuschauer fremdgeschämt?

Aber weg vom Tatort, denn zur Wahl für das Jugendwort des Jahres standen noch andere Begriffe zur Auswahl:


Akkurat - drückt Zustimmung aus
Cringe – Schämen, fremdschämen
Digga – Bezeichnung für einen Freund oder Kumpel
Geringverdiener – Geringverdiener werden auch als Loser bezeichnet
Mittwoch – „Es ist Mittwoch, meine Kerle“ (Internet-Meme)
papatastisch – Bezeichnung für etwas Schönes, Außergewöhnliches oder Fantastisches
same – drückt Zustimmung aus
Sheesh – Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens
sus – bedeutet: verdächtig, shady
wild – bedeutet: heftig, krass oder intensiv


Akkurat - gut, das kennen auch wir, die wir abseits der Jugendsprache kommunizieren. Auch, wenn wir es wohl nicht in demselben Zusammenhang einsetzen - und es als Jugendwort eher von bestimmten sozialen Schichten verwendet wird.

Dass der "Geringverdiener" in der engeren Auswahl war, erstaunt mich: kommen doch viele Jugendliche aus Familien mit geringen Einkünften.

Mittwoch: gut. Kenn ich. Auch meine Woche hat regelmäßig einen Mittwoch. Meine Kerle - halte ich eher für Kindersprache.

Papatastisch ist offenbar mit der Babysprache verwandt.

Wild - kommt selbst in meinem Sprachgebrauch hin und wieder vor.

Aber heute lasse ich es langsam und nicht wild angehen. Ich wünsche meinen Lesern eine schöne neue Woche.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 23. Oktober 2021

23. Oktober 2021 - Mein Bruder Heinz



Mein Bruder Heinz

Ich hatte meinen Haustürschlüssel zur elterlichen Wohnung vergessen. Warum ich mich daran machte, ein Sicherheitsschloss knacken zu wollen, ist mir bis heute ein Rätsel. Als "Einbrecherin" war ich die absolut falsche Person mit viel zu wenig krimineller Energie. Aber dieser Tag war ohnehin nicht mein Tag, das hatte ich bereits am frühen Morgen  jenes 30. Januars  gewusst. Und als ich fluchend vor der verschlossenen Tür stand, bewahrheiteten sich noch unbestimmte böse Vorahnungen minütlich mehr.

Dass er am Ende der schrecklichste Tag meines Lebens wurde, konnte ich nicht ahnen.

Damit hätte ich auch nicht gerechnet. Aber wer rechnet schon mit dem Unvorhersehbaren? Wer rechnet damit, dass das Leben sich von einer auf die andere Minute total ändert?

Diese Änderung war zu dem Zeitpunkt, als ich einbrechend vor der Tür stand, bereits eingetreten.

Ich wusste nur noch nichts davon.

Anstatt wegen des vergessenen Schlüssels in Stress zu geraten, hätte ich besser noch einige Minuten meine Ahnungslosigkeit genossen. Ich hätte mich auf die Treppe setzen und meine Beine in der Luft baumeln lassen können. Oder anstatt mich über Nonsens zu ärgern, ein paar Luftschlösser gebaut.


Dann kam mein Vater

ins Haus, obwohl es noch gar nicht seine Zeit war. Ich dachte, gut, Rettung naht! Er hat einen Schlüssel. Welche Rettung? Was ist schon ein vergessener Schlüssel? Später habe ich mich oft genau daran oft erinnert und versucht, mir kleine Hindernisse meines Lebens danach nicht wirklich zu Herzen zu nehmen. Ein wenig ist mir das bis heute gelungen.

Wie ein Retter sah mein Vater allerdings überhaupt nicht aus, eher wie ein geprügelter Hund. So tief gebeugt in seiner Körperhaltung hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen und erlebt. Er ignorierte meinen Einbruchsversuch, und sagte mit tiefer, aber tonloser Stimme:

Heinz ist tot!

Heinz ist tot? Nein, ich hatte ihn doch noch vor zwei Tagen gesund und munter und lebenslustig und jung gesehen, und ich schüttelte den Kopf. Mein Vater nahm mich in den Arm, er schüttelte mich verzweifelt:

Heinz ist tot!

Daraufhin begann ich zu schreien. Ich glaube, ich habe nie zuvor und nie mehr danach derart geschrien. Mein Vater war nicht allein, aber das bemerkte ich erst, als er zu seinem Freund sagte:

"Um die Ecke ist unser Internist. Bring mein Mädchen dorthin, bitte."

Unter meinem starken Protest gab mir unser Hausarzt zwei Spritzen.


Der Arzt hat mich damit für ein paar Stunden aus dem "Verkehr" gezogen

Eine Nachbarin nahm mich mit in ihre Wohnung, in der sie mich auf ihre Wohnzimmer-Couch verfrachtete und eine Tasse Kakao brachte. Ich trat aber einfach nur noch weg, fiel in einen seligen Schlaf,

in dem das zuvor Gehörte zu einer Illusion wurde.

Als ich wieder wach wurde, glaubte ich noch immer, alles sei nicht wahr, ich müsse mich furchtbar verhört haben ... aber die zwei Spritzen (ich habe nie erfahren, was er mir gegeben hat) taten einen richtig guten Job:

ich war ruhig, sehr ruhig, tief ruhig ... beinahe auch bereits verstorben.


Am Abend dieses Tages 

Inzwischen war auch meine Mutter zu Hause. Meine Oma kam. Und mein Onkel, der Bruder meines Vaters, mit seiner Frau. Ich saß dazwischen wie Falschgeld, kaum fähig, die Münzen zu einem Gedanken zusammenzuzählen.


Heinz

war unser Sonnenschein gewesen. Er hatte die Fähigkeit gehabt, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen und er konnte mit seinem Lachen die ganze Welt anstecken.

Er steckte voller Zukunftspläne, aber nahm diese nicht verbissen in Angriff, sondern genau so, wie es sich eben ergeben könnte. Nun ergab sich gar nichts mehr für ihn.

Diese Endgültigkeit ist wohl der größte Schmerz. Und das unvorbereitet für uns alle: denn er starb nicht an einer Krankheit,

sondern in einem Hotelbrand.

Auf seiner Beerdigung war die Trauerhalle nicht nur überfüllt, es war auch draußen kein Platz mehr für die vielen Trauergäste. Er hatte so viele Freunde, und die waren nun ehrlich traurig, betroffen und gewillt, ihn nie zu vergessen.

Das werden viele auch sicher nicht getan haben.

Heinz wurde nur 19 Jahre alt.

Eigentlich sollte dieser Beitrag mehr von Heinz als von mir selber erzählen, und ich hatte einen völlig anderen Text geplant. Aber bis heute fällt es mir schwer, über Einzelheiten seines Todes zu sprechen oder zu schreiben. Genau so schwer fällt es mir, über die tausend Episoden zu schreiben, die mir in Verbindung mit meinem Bruder in den Sinn kommen ... und die seine Einzigartigkeit (für mich) beschreiben.

Ich wollte, er würde selbst dann noch leben ... wenn uns die Jahre irgendwie entzweit hätten ... was nicht wahrscheinlich, aber immerhin möglich gewesen wäre.

Für dich, mein einziger Bruder!

Als Einzelkind danach hatte ich es schwer, weil du mich nicht mehr in meinen Verrücktheiten unterstützt hast - und ich dich nicht mehr unterstützen konnte.


Guten Tag, Gruß Silvia 

22. Oktober 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Ingolstadt bei Nenad

Madame Tussauds, London


Vorspeise:
Frisches Rosa . Saftiges Grün
Hauptgang: Saftiges Rot . Knuspriges Goldgelb . Buntes Grün
Nachtisch: Zartes Rot . Elegantes Weiß


Rock'n Roll

Nenad ist neben Arnold und Sandra für mich der sympathischste Typ in dieser Woche ist. Am Ende kommt er punktemäßig nicht ganz so gut weg ... aber vielleicht tröstet ihn ja die Zuschauer-Sympathie.

Manchmal ist Sympathie gerechtfertigt und schickt andere in die zweite und dritte Reihe,

manchmal ist sie nur ein erster Eindruck beim ersten Blick auf Menschen. Da wir als Zuschauer die Teilnehmer nur ein ganz klein wenig kennenlernen, ist weder Sympathie noch das genaue Gegenteil ein abschließendes Urteil. Es ist eben nur ein Gefühl, das man meistens nicht einmal erklären kann.

Nenad ist nebenberuflich Rock'n Roll-Trainer. Was immer das auch bedeutet. Früher hätte ich gesagt: er zeigt den Rockern, wie man Hotelzimmer auseinandernimmt ... aber das machen die doch heute gar nicht mehr, oder?

Rock'n Roll ist ein Lebensgefühl, sagt Nenad - und das ist in meinen Augen weitaus höher anzusiedeln als

das permanente Gegackere ohne ersichtlichen Sinn von Simone. Fremdschämen gibt es bei mir nicht mehr ... doch halt!

An meinem Geburtstag - 20. September 2021 - habe ich eine Mail von einer Frau bekommen, die die Schwester einer guten Bekannten ist -

in dieser Mail hat sie mir nicht nur Glückwünsche gesendet,

sondern auch etwas erzählt, was sie lieber für sich behalten hätte (bzw. überhaupt nicht getan hätte):

Sie hat sich damals für "Atze" und mich im hiesigen Tierheim eingesetzt - und den Verantwortlichen eine Mail geschickt ...

Wer diese Story nicht kennt, muss sie auch jetzt nicht kennen lernen. Ich schäme mich nämlich unsäglich dafür, dass sich jemand für Belange einsetzt, für die allein ich selber zuständig bin - und die ich selber regeln kann.

Die Frau hätte, wenn ich von ihrer Einmischung geahnt hätte, genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie in ihrer Selbstherrlichkeit erreichen wollte: ich hätte mich dermaßen fremdgeschämt, dass ich heute

meinen Charlie nicht hätte, weil ich nie wieder einen Fuß in dieses Tierheim gesetzt hätte. Aber zum Glück hat mir niemand zeitnah von dieser Mail erzählt.

Ich bin kein Mensch, den man verteidigen muss. All meine Belange kann ich selber regeln.

Uuups, ich bin abgekommen von den Menschen dieser Woche:

Aber diese schöne Woche gibt so wenig an kritischem Gesprächsstoff her, dass ich das ein bisschen künstlich verlängere.

Nenad

kocht vielleicht nicht wie ein Rock'n Roller klingt, aber er gibt sich Mühe und nimmt sich nicht allzu ernst. Er gibt sich jede erdenkliche Mühe,

während Simone immer noch gackert. Nervosität am Ende der Woche kann das nicht sein, aber vielleicht treibt der blanke Unsinn sie um. Und eventuell geschieht ihr auch meinerseits ein Unrecht, aber alle anderen

Teilnehmer sind mir lieber - na ja, vielleicht außer Julia,

die sich eitel bis zum Anschlag mit ihren Speckgürteln präsentiert. Das ist mutig und selbstbewusst, aber es bleibt ein Bild der nicht so schönen Art.

Die Punkte: 9 gibt Arnold, je 8 geben Sandra und Julia - und warum Simone nur 6 Zähler gibt, weiß nur sie allein,

Mit insgesamt 31 Umdrehungen gewinnt er nicht. Der Gewinn steht Sandra gut zu Gesicht. Ob verdient oder nicht, lasse ich außen vor, weil ich das auch gar nicht beurteilen möchte. Ich gönne ihr den Sieg.

Mir bleibt, allen Blog-Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen - und das von ganzem Herzen und mit voller Punktzahl. Hier haben wir allerdings im Moment nur 5 Grad plus.


Guten Morgen, Gruß Silvia