Samstag, 27. Februar 2021

27. Februar 2021 - Ommas Küche

 


Ommas Küche

So schlank wie auf dem obigen Foto war meine Oma erst in ihrem letzten Lebensjahrzehnt - nach einem Apoplex.

Vorher war sie, wie man sich eine Oma - hier im Ruhrgebiet Omma gerufen - vorstellt: körperlich füllig, gemütlich, liebevoll, nachsichtig und stets bereit, ihr Enkelkind kulinarisch zu verwöhnen.

Was Letzteres betrifft, sehen viele Menschen in Omas Küche die einzig wahre und gute. Selbst im Nachhinein nach vielen, vielen Jahren und wenn sie vielleicht selber Oma geworden sind, schwärmen viele von Omas Küche.

Aber wird hier nicht eher die Liebe zur Oma mit einer Kochleidenschaft verwechselt, die sie vielleicht überhaupt nicht besaß?

Meine Oma Josefine hatte drei Söhne (mein Vater war der mittlere), und als ihr Mann Silverius Schäfer mit nur 47 Jahren starb, war ihr jüngster Sohn nicht einmal 10 Jahre alt. Für damalige Zeiten ungewöhnlich,  hatte sie ihren letzten Sohn mit Mitte ihrer 30er Jahre bekommen.

Natürlich hat sie ihre Familie als Hausfrau und Mutter stets gut versorgt. Dafür war schon ihr eigener Nutzgarten ein Garant, der hinter einem großen Obstgarten direkt hinter dem Haus (in Dortmund-Schüren)  lag, in dem sie wohnte und das ihrem Schwager Ferdinand, einem Bruder meines mir unbekannten Opas,  gehörte.

Im Nutzgarten gab es alles, was man zum Leben brauchte. Sicher hat er ihnen auch im 2. Weltkrieg wichtige Dienste geleistet. Was gerade nicht wuchs, war zuvor eingekocht worden. Es gab sowohl Gemüse wie auch Kartoffeln und selbst Früchte - zum Beispiel Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren.

 Den Garten habe ich noch gekannt ...


Kinder und Enkelkinder

lernen auch ihre Essgewohnheiten über (meist) die Mutter oder eine Oma kennen. Es schmeckt ihnen, was sie von beiden vorgesetzt bekommen. Es bilden sich vielleicht ein paar eigene Vorlieben und Ablehnungen diverser Speisen, aber im Grunde

erinnert sich jeder Mensch, der eine gute Kindheit hatte, mit Freude auch an Ommas Küche.

Sehe ich das heute reflektiert, weiß ich gar nicht mehr genau, wie gut meine Oma kochen konnte. Sicher ist aber, dass sie keine Meisterköchin war.

Die Liebe zu meiner Oma ist unzerstörbar - aber waren ihre Kochkünste auch unverhandelbar in Bezug auf die gegenwärtigen anderer Menschen?


Pannas vom Metzger

Meine Oma kaufte Fleisch und Wurst stets beim Metzger, der drei Häuser weiter seinen Laden hatte. Da sie aufgrund des frühen Todes ihres Mannes und keiner eigenen Berufstätigkeit nur wenig Geld zur Verfügung hatte, war sie hier zwar nicht sparsam, kaufte aber stets kleine Mengen. Ihr war es sowieso wichtig, dass keine Lebensmittel weggeworfen werden mussten.

War ich als Kind bei ihr zu Besuch - und das war ich quasi an jedem Wochenende, und eine "Besucherin" war ich ohnehin nicht, sondern ihr Lebensmittelpunkt  - so durfte ich bereits zum Frühstück Wünsche äußern. Meine damaligen lauteten oft unbescheiden (wie sie es mir beigebracht hatte): Gekochter Schinken oder Roastbeef.

Neben Brötchen beim Bäcker kaufte sie dann das von mir Gewünschte beim Metzger. Dass sie selber Rübenkraut auf ihr Brötchen schmierte, wurde mir erst viel später als ein Verzicht ihrerseits zu meinen Gunsten und zugunsten ihrer Geldbörse bewusst. Wie geschrieben, sie hatte nicht viel Geld zur Verfügung. Aber was weiß ein Kind, dem es zudem an nichts mangelt, schon von Geld?

Sie liebte ihr Pannas (oder Panhas). Das ist - oder war - eine preiswerte Ruhrgebiets-Spezialität (heute würde das wohl unter "from nose to tail" fallen), die sicher nicht jeder mag. Meine Oma war eben ganz einfach eine bodenständige Frau ohne Illusionen, aber mit jeder Menge Humor und der Begabung, sich selber niemals in den Mittelpunkt zu stellen.

Da Menschen wie sie immer andere in ihrem Fokus haben, sah ich mich zeit ihres Lebens als Dreh- und Angelpunkt der Welt - aber jede Sorge darüber ist unbegründet,

da ich noch rechtzeitig die Kurve vom verwöhnten Blag zum normalen Mädchen (und schließlich Frau) bekommen habe.


Ommas Küche

war sicherlich nicht perfekt oder von einer ausgeklügelten Raffinesse. Allerdings wusste sie aus den einfachsten Zutaten und dem, was der Garten (oder der Keller mit seinen Einmach-Gläsern) gerade hergab, das Bestmögliche zu zaubern.

Ich habe für diesen Beitrag die Augen ganz fest zugekniffen, um mich in die damalige Zeit zurückversetzen zu lassen ...

sie war eine wirklich schöne und lange Phase in meinem Leben, eine, in der ich meine Omma begleiten durfte (nachdem sie viele Jahre mich begleitet hatte),

aber Küchen-Highlights gehörten nicht dazu.

Meine Oma stammte einfach nicht aus einer Epoche, in der Menschen die Muße hatten, sich das Kochen als Hobby anzueignen, sondern

kochten, um ihre Familien satt zu machen. Da war für Schnickschnack jeder Art einfach keine Zeit.

Oma Josefine, die einzige Oma, die ich hatte, ist unvergessen.

Guten Tag, Gruß Silvia 


26. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Nürnberg bei Nicole




Vorspeise:
Alles Karpfen oder was?
Hauptgang: Schaufel trifft rolliges Rind
Nachtisch: Nürnberger Leckereien zum Schluss


Punkt – nullte Dimension
- Wilhelm Busch (1832 - 1908)

Nicole, die sich vier vorhergehende Tage wie ein kleiner, bissiger Chihuahua gezeigt hat, wird heute von den großen Hunden in ihre Schranken verwiesen. Allerdings erkennt sie ihre Grenzen am Ende selber und würde sich 5 bis 5,5 Punkte geben.

Dass ihre Vorspeisen-Suppe bitter ist, kann sie ihrem Lebensgefährten Roland unterjubeln (oder ihm, wie sie sagt, einen Einlauf hierfür verpassen), denn er hat die Petersilie dafür nicht geschnitten, sondern gehackt. Es ist beinahe wie bei James Bond, der seinen Wodka-Martini auch nur gerührt und nicht geschüttelt will (oder umgekehrt, denn ich habe noch nie einen Bond-Film gesehen).

Insgesamt liefert Nicole eher als Gästin jede Menge Gesprächsstoff - und versagt vorm Kochtopf. Es soll auch lt. Frank nicht besonders clever sein, Franken Schäufele vorzusetzen.

Vielleicht sehnt sie sich heute zurück nach El Salvador, denn "dort sind die Menschen ganz anders als hier" ... bemerkt sie.

Sind die Leute dort wie Nicole sich in den letzten Tagen gegeben hat - oder doch noch völlig anders? Insgesamt ist ihre Aussage polemisch und beinhaltet keinerlei schlüssige Erklärungen.


Fazit

"Die schwächste Hauptspeise der Woche", resümiert Sebastian. Einem Kartoffelkloßteig muss man die richtige Mischung verpassen, dann lösen sich die Klöße auch nicht in Wohlgefallen auf, würde ich sagen.

Persönlich gefällt mir das Wort "rolliges Rind" auf ihrer Menü-Karte nicht. Katzen werden rollig, und wenn ich Fleisch zubereite, muss ich es nicht auf der Karte veralbern oder verniedlichen.

Die Punkte:

Frank gibt 8, je 7 geben Svenja und Christopher und 5 ist Sebastian dieser Abend wert.

Mit dürftigen 27 Punkten landet Nicole auf dem letzten Platz. Frank gewinnt nach seinem blumenreichen Abend.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes Wochenende zu wünschen. Unterdessen wünsche ich Nicole ein bisschen mehr Zurückhaltung bei der Bewertung des Kochvermögens anderer Leute. Allerdings gab es schon Teilnehmer dieser Sendung, die weitaus negativer polarisiert haben als sie. Nicole hat zumindest immer sehr fair gepunktet, wenn sie auch auf dem Weg dorthin ein paar Nerven strapaziert hat.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Freitag, 26. Februar 2021

26. Februar 2021 - Zwei Gastbeiträge zum Thema "Trauer um ein Tier"


Ich freue mich über zwei Gastbeiträge zum Thema "Trauer um ein Tier".

"Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde."
- Franz von Assisi


"Die Katze ist ein leises Tier, doch welch Getöse in der Liebe!"
-  Manfred Hinrich (1926 - 2015)


Vielen Dank an Manuela Neuhäuser und Susanne Splitt für die schönen Worte. Worte, wie sie nur die Liebe finden kann.




Gastbeitrag von
Manuela Neuhäuser

Zum Thema Trauer um ein Haustier  will ich folgendes beitragen:

Alleine das Wort Haustier finde ich eigentlich nicht passend. Sobald ich ein Tier aufnehme, ist es ein Familienmitglied. Da ich für gewöhnlich Familienmitglieder gut behandele, ist es auch selbstverständlich, dass meine Tiere die bestmögliche Behandlung und Liebe von mir erhalten. Auch beim Tod mache ich keinen Unterschied, wobei leider auch bei all meinen Tieren eine Erlösung nötig war und ich damit weiterleben muss, diese Entscheidung getroffen zu haben.  Allerdings ist es wohl eher eine Gnade, dass es möglich ist, Tiere von Qualen erlösen lassen zu können. Bei mir ist eher im Nachhinein die Frage, ob ich es früher hätte bemerken müssen, um diese Entscheidung zu treffen.

Meine Lieblinge sind immer in der selben Woche verschiedener Jahres gestorben. Und diese Woche ist für mich verflucht, und jedes Jahr habe ich Angst, dass es wieder jemanden treffen könnte. Und ja Jemanden und nicht Etwas. Auch Tiere sind fühlende und denkende Wesen und somit keine Sachen.

Meine Lieben, die nicht mehr bei mir sein können, bekommen jeden Abend eine Kerze. Beim Anzünden denke ich intensiv an sie und sie sind mir nah. Daran werde ich niemals etwas ändern. Ich bin mir sicher, wäre ich vor ihnen gestorben, hätten sie mich auch nie vergessen (bei Menschen bin ich mir da nicht so sicher).

Viele liebe Grüße
Manuela




Gastbeitrag von
Susanne Splitt

Tarzan war ein Spastrami ( spanischer Straßenhund). Seinen Namen hat er in der Tierklinik bekommen wegen seiner schlanken Taille -  und mein Sohn, der ihn ausgesucht hatte - nur dieser Hund und kein anderer sollte es sein - fand den Namen lustig.

Rambo wäre passender gewesen, wie wir sehr schnell feststellen sollten.
Er war nur kniehoch, hatte ein niedliches Gesicht und konnte - wenn er wollte - sehr charmant sein.
Aber in dem kleinen Kerl steckte ein großer Teufel.

Die ersten Monate erforderten viel Geduld und tatsächlich eine Menge Geld.

Zerrissene Leinen, durchgekaute Schuhe und Taschen, ein Besuch von Frau Holle im Hochsommer - er hat sich mal die Daunenkissen vorgenommen - und ausgeleerte Mülleimer.
Zwei Fahrradreifen und zwei Hosen vom Postboten zuzüglich der Arztrechnungen für die Bisswunden.
Wir bekamen ein Schreiben der Post und wurden
gebeten, uns ein Postfach zu nehmen, es würde uns keine Post mehr zugestellt.

Zuhause ging es über Tische und Bänke, er klaute gerne alles vom Tisch .
Völlig befremdlich für uns: Bier und kalter Kaffee gehörten tatsächlich zu seinen bevorzugten Getränken.

Angst kannte er nicht, vor nichts und niemanden.
Ruckzuck waren wir im ganzen Viertel gefürchtet.

Viele rieten mir, dieses Monster zurück zu geben. Ich wäre nicht ganz dicht im Kopf und sollte mal an mein Kind denken.

Aber genau dieses Kind war glücklich mit genau diesem Hund .

Und ich mochte diesen verrückten Hund und wusste, aus ihm wird mal was.

Mir gefiel sein starker und eigenwilliger Charakter.

Ja-Sager mochte ich schon als junges Mädchen nicht, weder so noch so.

Wir haben trainiert, geübt und an uns und mit ihm gearbeitet.
Es war nicht immer leicht, aber immer schön.

Am Ende hatten wir einen Hund, auf den wir uns 99%ig verlassen könnten. Gewisse Macken konnten wir ihm nicht abgewöhnen, und wir wollten es auch nicht.
Er wurde ein "Mama"-Hund und mein Schatten.

Tarzan und ich brauchten keine Worte. Oder nur sehr wenige.
Ich konnte mich in allen Situationen auf ihn verlassen und ihm vertrauen.

Tarzan hatte mir sein Vertrauen geschenkt.

Wer um das Verhalten eines nicht sozialisierten Hundes weiß, der weiß, dass es kein größeres Geschenk geben kann.

Als er mit 18 Jahren im Februar 2008 starb, habe ich einen Freund verloren. Und auch ein kleines Stück von mir selbst.

Ich weiß nicht mehr, wie viele Tage und Nächte ich mich in den Schlaf geweint habe.

Wir hatten noch Lotti, unsere Hündin.
Aber Lotti war eben Lotti. Und nicht Tarzan.

Irgendwann in all der Trauer und dem Schmerz kam dann aber diese Dankbarkeit.
Ich war (und bin es noch heute) dankbar, dass ich Tarzan sein Leben lang begleiten durfte.

Aber dieser Satz einer Tierschützerin blieb haften: "Es ist traurig und so schmerzlich. Aber sein Gang über die Regenbogenbrücke ist die Chance für einen anderen Hund.
Die Chance auf ein Leben voller Liebe und Vertrauen und Freundschaft."

Und so kam dann Elvis.

Ich denke heute noch sehr sehr oft an meinen Tarzan und wir sprechen viel über ihn. Solange ich lebe, bleibt er in meinem Herzen.
So vieles habe ich von ihm gelernt und mit ihm erleben dürfen.
Und ich glaube, ihm würde es gefallen, dass ich Elvis ein Zuhause gegeben habe. Und das Gelernte an Elvis weitergeben darf.

Ich habe beim Schreiben gelacht und geweint und so viele Erinnerungen gehabt.

Ich winke dir zu mein kleiner Rambo. Danke für die tolle Zeit mit dir.




25. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Nürnberg bei Frank


Vorspeise:
Neuseeländischer Lachs mit fränkischer Gurke
Hauptgang: Oberfränkisches Rind spielt mit Kürbis, dazu Winterliches aus dem Knoblauchland
Nachtisch: Schwarzes Baumblut trifft eine Süßkartoffel und verliebt sich in eine eiskalte Madagaskar-Vanille


Blumen sind das Lächeln der Erde.
Earth laughs in flowers
- Ralph Waldo Emerson (1803 - 1882)

Und in keinem Haus gibt es demzufolge mehr Lächeln als in Franks: Blumen, soweit das Auge reicht. Selbst unter der Decke schaukeln Blumen aus einer Lampe heraus. Ich müsste das alles in Natura sehen, um bewerten zu können, ob mir das wirklich gefällt oder nicht. Via Bildschirm finde ich es überladen. Aber, wer weiß, wenn man mittendrin sitzt, ist es vielleicht eher beeindruckend.

Frank ist Florist, nennt sich jedoch lieber "Blumenbinder". In Nürnberg (oder Umgebung) betreibt er in 3. Generation einen Blumenladen - aber damit allein ist er nicht ausgelastet:

Er ist auch Coach für Blumenladen-Betreiber in Deutschland und Österreich.

Da eröffnen sich doch beinahe zwangsweise neue Geschäftsideen für VOX:

Restaurant-Besitzer werden gecoacht, warum nicht auch Floristen hinsichtlich der Rentabilität ihrer Betriebe?


Das Menü

Es liegt natürlich an Franks mit Leidenschaft ausgeführtem Beruf, dass er auch Teller mit viel Liebe zum Detail anrichten kann.

Zum Hauptgang serviert er Butter-Aging-Fleisch. Das Fleisch hat sein Metzger zuvor mit viel Butter rundherum verschlossen und wochenlang gelagert.

Frank entschließt sich für die Sous-vide-Gar-Methode "... weil ich ein Schisser bin ...".  Eine ehrliche Aussage, denn beim warmen Swimming-Pool-Garen kann nichts schief gehen. Am Ende verpasst der Backofen dem Fleisch sein Finish.

Das schwarze Baumblut in der Vorspeise ist Ahorn-Sirup. Nicole glaubt zwar, dass es ein Küchlein aus dunkler Schokolade mit einem weißen Kern ist ... Manchmal ist das "perfekte Dinner" auch eine Quizsendung.

Die Süßkartoffeln sollen nach dem Wenden in der Pfanne wie Kaiserschmarrn schmecken ... eigentlich kann man dann auch gleich einen richtigen Schmarrn zubereiten, aber das wäre natürlich nicht spektakulär.


Fazit

Bereits im Vorfeld muss Frank sich jede Menge Gedanken über sein Menü gemacht haben. Vor allem aber über die üppige Dekoration seines ohnehin wunderschönen Hauses. Da bleibt kein Auge und kein Gaumen unberührt.

Wenn nur Nicole nicht bereits die vierte Station ihrer Küchen-Tournee veranstalten würde. Ob sie im Küchenablauf stört, muss sie eigentlich gar nicht fragen,

denn natürlich verlangt sie zwischen all dem Stress, den sicher jeder Teilnehmer während des Kochens  hat, Aufmerksamkeit für ihre Kommentare.

Und ja, sie stört sogar mich als Zuschauerin und verursacht mir ein ungutes Gefühl.

Die Punkte für Frank:

Je 9 geben Nicole, Sebastian und Christopher, 8 lässt Svenja für Frank zurück.

Mit insgesamt 35 Punkten liegt Frank auf dem bislang 1. Platz.

Den könnte ihm nur noch Nicole streitig machen ... aber auf sie wird die Konkurrenz einhellig ein besonderes Auge haben, da sie bislang - trotz guter Bewertungen ihrerseits - ziemlich kritisch war.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Donnerstag, 25. Februar 2021

24. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Mttwoch in Nürnberg bei Svenja


Vorspeise:
Crispy Papaya-Salat verführt Tuna Tataki
Hauptgang: Rosarote Ente „Peking Style“ liebt Gurkensalat
Nachtisch: Verliebte Che


Die Sprechmaschine

ist laut, schrill und ... verlobt. Damit niemand vergisst, dass Svenja verlobt ist, wiederholt sie es ohne Unterlass. Natürlich kann ich ihren Zustand der absoluten Glückseligkeit (ein bisschen) nachempfinden, aber es bleibt leider nicht beim Jubel über ihren Beziehungsstatus. Svenja jubelt über alles, was sie heute fabriziert - und als ich erfahre, was sie beruflich macht, bin ich erst einmal für alle Trauernden froh,

dass sie keine Trauer-Rednerin ist.

Poetisch beschreibt sie zunächst ihren Heiratsantrag in einem Hubschrauber "hoch über den Lüften" - das soll vermutlich poetisch klingen, klingt allerdings nur wie gewollt und nicht gekonnt formuliert.

Von Beruf - Spannung-Ende - ist sie Rednerin bei freien Trauungen. Ob sie darin erfolgreich ist, sei dahingestellt, denn ihre Stimmlage könnte bereits einen ersten Scheidungsgrund liefern ... oder Gäste, die zumindest während ihrer Reden so lange vor die Tür gehen, um mit Hilfe einer Zigarette wieder runterzukommen.

Dann lässt Svenja sich dazu hinreißen, sowohl ihre Gäste als auch das Publikum für dumm zu halten: sie erklärt, dass freie Trauungen - nicht, wie man vermuten könnte - unter freiem Himmel stattfinden, sondern nicht von z. B. einem Pfarrer, also einem Profi-Redner, begleitet werden.


Fazit

Es ist höchst enervierend, Svenjas Menü-Vorbereitungen und unerlässlichen Erklärungen dazu zuzuhören.

"Asien ist ein inspirierendes Land", erklärt sie. Natürlich war sie selber bereits in Asien und merkt dann auch, dass Asien ein Kontinent ist ... oder zumindest aus den von ihr bereisten Ländern besteht.

An dieser und auch anderen Stellen des Abends möchte ich fragen, ob sie auch die Autorin ihrer Trau-Reden ist ...

An Aufregung ihrerseits, nun vor Kameras zu stehen, glaube ich nicht, denn selbst bei einer kleinen Hochzeit sind meist mehr Gäste anwesend als beim Dreh mit 4 Konkurrenten und dem itv-Team. Sie hat selber auch jede Menge Spaß ...

Aber eine derart lange Werbesendung in eigener, Svenjas Sache ... ist nicht einfach zu stemmen. Daher sind erfolgreiche Werbeclips stets kurz ... man denke sich nur, Edeka würde eine mehr als einstündige Werbung über die Medien laufen lassen ... darin müsste man viel zu viel von der Firma preisgeben. Langweiliges genau so wie Intimes, das eigentlich niemand wissen soll.

Ich wünsche Svenja viel Glück für ihren "Beruf" - und mir, dass ich sie nicht einmal zufällig auf einer Hochzeit treffe, auf die ich eingeladen werde.

Im Moment dürfte es ohnehin eher mau in ihrem Business laufen.

Mau sind auch die Punkte:

Je 7 geben Sebastian, Christopher und Nicole, 8 gibt Frank.

Mit 29 Zählern ist ihre Chance auf einen Wochen-Gewinn futsch.

Ende meiner Rede über Svenja.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Mittwoch, 24. Februar 2021

23. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Nürnberg bei Christopher


Vorspeise:
Pilzrahmsuppe | Brotchip
Hauptgang: Rehrücken | Sellerie | Kartoffel | Portweinjus
Nachtisch: Spekulatius | Zitruskompott | Schokobrot


Unsortiert

und noch reichlich müde vom vielen Wein und noch mehr Stunden, die er am Vortag bei Sebastian verbracht hat, steigt Christopher in den Wettbewerb ums perfekte Dinner ein. Fremd können ihm Wettbewerbe allerdings nicht sein, denn

als ehemaliger Feldhockyspieler hat er sicher sehr viele bestritten, bevor er mit seiner Mannschaft bei Olympia eine Bronze- und eine Goldmedaille errungen hat.

Vielleicht gefällt es ihm, in der Küche den Verpeilten zu spielen - vielleicht ist er einfach auch genau so gestrickt wie er über den Schirm kommt. Erstens will er eine lange Kocherfahrung haben, aber zweitens "kann" er inzwischen einige Gerichte essfertig auf den Tisch bringen ... "und es werden immer mehr".

Seine Frau Andrea geht ihm in der Küche ein bisschen zur Hand, während

Nicole beim Studieren der Menükarte erwartet, dass er die Spekulatius selber backt.

Svenja hingegen versagt beim Lesen der Karten und macht aus einem Zitruskompott ein Zieh-Truss-Kompott. Etwas Erheiterung muss schließlich sein.


Das Menü

gelingt Christopher dann doch recht gut. Zwar ist die Pilzrahmsuppe nur eine Pfütze in Gläsern, aber warum klotzen, wenn man kleckern kann. Das Gleiche passiert ihm mit der Portweinjus zum Hauptgang ... Nachschlag Fehlanzeige!

Dem Rehrücken gönnt er im Backofen keine Ruhe, sondern stört mit dem ständigen Öffnen der Tür einen reibungslosen Garvorgang ...

noch mehr aber stört Nicole. Mit der fadenscheinigen Erklärung, den Gastgeber zu beruhigen, bringt sie ihn wohl völlig durcheinander. Als menschliche Nervensäge begeht sie wiederholt eine Küche, als wäre sie eine Angestellte des Ordnungsamtes.


Fazit

Die Gäste dürfen erstmals eine olympische Goldmedaille in ihren Händen halten. Das ist schon etwas Besonderes, denn dahinter stecken viele Geschichten von Schweiß und Tränen, Erfolgen und Rückschlägen ... bis eine Mannschaft (oder ein Einzelkämpfer) sie in den Händen halten darf. Den meisten Sportlern gelingt dieser Höhepunkt einer Karriere niemals.

Gar nicht lange zögernd, greift Sebastian in die Goldmedaillen-Story ein

(er, der heute aufgebrezelt wie ein Kleriker angereist kam, dass ich manchmal kaum glauben kann, dass er erst 37 Jahre alt ist)

und erzählt von dem Höhepunkt seines Lebens: zweimal hatte er eine Privat-Audienz bei Papst Benedikt. Meine Meinung hierzu:

Zum Glück hat Benedikt selber das Handtuch geworfen und ist emeritiert. Der Begriff emeritiert gilt eigentlich für in den Ruhestand versetzte Professoren ... passt aber und hat Gültigkeit.

Die Punkte:

Je 8 geben Sebastian, Frank und Nicole und 9 zieht Svenja.

Mit 33 Punkten lässt Christopher Sebastian (und dessen Geschichte) in seinem Schatten stehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Dienstag, 23. Februar 2021

22. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Nürnberg bei Sebastian


Vorspeise:
Confierter Lachs auf Petersilienwurzelpüree
Hauptgang: Tournedos Rossini vom Charolais-Rind mit Pommes Fondant und glasierten Möhren an Sauce Perigueux
Nachtisch: Mousse von der Tonkabohne in Schokoladenträne an Quittenragout


Die Kappe macht den Mönch nicht aus
- William Shakespeare

Nachdem Sebastian Gesang studiert hat, wählte er den Jacobs-Weg zur Entscheidungsfindung für sein künftiges Leben - und ging nach den Strapazen eines langen Weges ins Kloster.

Warum, wieso und weshalb er dieses nach 9 Monaten wieder verließ, erzählt er nicht. Dass er jedoch seinen Glauben nicht verloren hat, sieht am an dem prominent platzierten Kreuz in seiner Wohnung.

Heute arbeitet Sebastian als Sänger in einem Opernchor. Er lebt mit seinem Freund Patrick und Dackeline Sissy zusammen, macht einen zufriedenen Eindruck, aber später an diesem Abend leider einen groben Fehler ...


Das Menü

Lachs . Rinderfilet . Schokolade . Tonkabohne . Eigentlich eine sichere Hausnummer.

"Ich koche überdurchschnittlich", verspricht er außerdem, "und ich möchte heute Komponenten präsentieren, die man nicht alle Tage sieht."

Mit einem Hauch von Arroganz komme ich klar, und mir sind solche Leute lieber, als die, die ihr Licht ständig unter den Scheffel stellen. Allerdings komme ich gar nicht damit klar, wenn ein Kennenlernen - und sei es auch nur via Bildschirm - mit einem recht großkotzigen Spruch beginnt. Weder ist das nur ein Hauch von Arroganz, noch ist sie bereits verdient.

Oben angeführte Menü-Zutaten sind auch nichts, was man beim "perfekten Dinner" nicht alle Tage sieht, sondern genau das Gegenteil davon.

Mit einem - ich sage mal - gespielten schlechten Gewissen präsentiert er zum Hauptgang Gänsestopfleber. Ein durch Menschenhand verursachtes fettleberkrankes Organ - als Hochgenuss auf den Tellern?

Vox winkt das in den von Daniel Werner gesprochenen Kommentaren ausdrücklich durch, distanziert sich jedoch selber davon ... Daniel Werner nehme ich diese Distanz absolut ab, denn in einem Interview mit mir hat er damals sein tierleidfreies, bevorzugtes Essen erwähnt.

Vox selber (stellvertretend durch itv und die allgemeine Befindlichkeitslage) redet nur den Zuschauern nach dem Mund.


Fazit

Ich muss nicht mehr als nur erwähnen, dass ich von einem gläubigen Menschen und einem ehemaligen Mönch mehr Empathie erwarte. Träum weiter, sagt hierzu meine innere Stimme ...

Sebastians Gäste erwähnen diese spezielle "Zutat" nicht ... oder Kommentare darüber werden nicht gesendet ... und punkten wie folgt:

9 Zähler gibt Frank, 8 Christopher und je 7 Nicole und Svenja.

Mit 31 Umdrehungen kann er zufrieden sein oder auch nicht; mir ist das herzlich egal, was Sebastian empfindet.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Samstag, 20. Februar 2021

Charakterfest und unbestechlich

 


Charakterfest und unbestechlich

Natürlich war Bienchen die allerbeste Hündin der Welt, und ich könnte das ohne Unterlass und in vielen selbst verfassten Büchern untermalen -

aber Bienchen hat sich nicht viel daraus gemacht, was andere über sie denken. Hierin war sie völlig frei.

Vor allem anderen war es ihr wichtig, wie ich dachte, wie ich mich ihr gegenüber verhielt und dass ich nie meine immense Zuneigung zu ihr verloren habe. Manchmal saß sie einfach nur vor mir und sah mich viele Minuten lang an, und ich spürte, dass ein Lebewesen mir tief in die Seele sah. Sie sah vielleicht sogar tiefer als ich selber sehen kann.

In ihren jüngeren Jahren habe ich ihr viel abverlangt, denn nach einem eher faulen Leben bei meiner Mutter (bis Juni 2010) musste sie ein Fitnessprogramm absolvieren, das sie zunächst gar nicht mochte, dann aber nicht missen wollte.

Sie war damals übergewichtig und wurde auf meine Veranlassung hin (auch im Juni 2010) kastriert, was bekanntlich nicht zum Schlankheitsprogramm passt. Aber ihr Liebstes, das Fressen, wollte ich ihr keinesfalls nehmen - darum der ausgiebige Sport, damit weitere Kalorien sich erst gar nicht in Form von Körperfülle breitmachen konnten. Mit der Zeit wurde sie stetig beweglicher.

Video vom 22. März 2020





Ihr schwaches Herz

wurde gleich in der ersten Zeit hier im Ruhrgebiet in einer Tierklinik diagnostiziert, aber behandlungsbedürftig wurde es auch im Rahmen der vielen nächsten Jahre nicht. Es schlug sogar noch für ihr Alter recht kräftig

(Bienchen
13. Oktober 2003 bis 25. Januar 2021)

an unser beider verhängnisvollem Tag, als ich sie von anderen Erkrankungen erlösen lassen musste. Bis heute spüre ich jenen derart endgültigen und allerletzten Piks in ihre Bauchdecke

als grübe sich eine Bohrmaschine in meinen Körper.

10 Minuten brauchte ihr schwaches, starkes Herz im Anschluss an die tödliche Spritze, um loszulassen.


Loslassen

Ich selber kann sie (und auch Robin - 13. Januar 2004 bis 6. September 2019) nicht loslassen. Ich habe sie gehen lassen können, als es Zeit wurde und ihre Wege beschwerlich wurden, denn ich wollte ihnen Schmerzen ersparen - warum ich sie loslassen sollte, weiß ich nicht. Ich weiß aber auch nicht, wie ein Loslassen funktionieren könnte, denn sie waren die besten Lehrmeister

meines Lebens. Eher klammere ich mich an ihnen fest.


Nach Robins Tod

blühte Bienchen trotz ihrer damals fast 16 Lebensjahre noch einmal richtig auf. Obwohl ich sie immer als ein Fan von Robin gesehen hatte, schien sie ihn überhaupt nicht zu vermissen. Das war ein Glücksfall für mich,

denn was hätte es meiner Trauer um Robin genützt oder gar geholfen, wenn Bienchen sich dieser angeschlossen hätte?

Bienchen war nur auf einen einzigen Menschen, ein Lebewesen, wirklich bezogen - und ich hatte das große Glück, dass ich dieser Mensch war.


Charakterfest und unbestechlich

war sie immer. Mehr als ein paar Schritte wäre sie mit keinem anderen Menschen mitgegangen. Selbst das beste Leckerchen (und sie war ziemlich verfressen) von anderen Menschen hätten sie nicht dazu verleiten können.

Wollte ich ihr ein paar Haare, vor allem im Gesicht und an den Füßen abschneiden, hat sie sich mit aller Kraft gewehrt und sogar mit stumpfen Zähnen dabei in meine Hand gebissen. Einen Moment später

lief sie mir wieder hinterher, um mir zu zeigen, dass sie mir verziehen hatte.

Bei anderen Hunden reagierte sie rein nach Sympathie oder Antipathie. Über die eine Begegnung konnte sie sich unbändig freuen, zehn andere waren ihr nur lästig ... und sie beschimpfte sie mit ihrem hohen Sopran-Stimmchen.

Wie vermisse ich diese schrille Stimme! Wie vermisse ich ihren charakterstarken Eigensinn! Wie vermisse ich sie!


Nach ihrem Tod

Vor ein paar Tagen habe ich aus alter Gewohnheit ein paar neue Fotos geknippst. Als ich die übertragen habe, befand sich plötzlich ein etwa drei Monate zuvor aufgenommenes Video zwischen diesen Fotografien,

obwohl ich immer sofort alle Fotos und Videos nach dem Importieren lösche: hier das Video:


Vermutlich war es ein technischer Fehler (der allerdings noch nie zuvor aufgetreten ist) , verursacht durch mein Smart-Phone ... aber wer weiß das schon so genau?

Es ist Bienchen zuzutrauen, dass sie - kaum überm Regenbogen angekommen - darauf bestanden hat, mir eine Botschaft zu schicken.

Sie konnte stets sehr starrköpfig sein und ihren Willen durchsetzen. Ich habe ihren Eigenwillen und auch ihren eigenen Willen immer sehr geschätzt.

Schlafe gut, meine Prinzessin.
Dein Tod schmerzt mich ohne Ende.
Ich vermisse dich.

Guten Tag, Gruß Silvia 

19. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Frankfurt a. M. bei Kevin


Vorspeise:
Geschmorter Lauch – Belugalinsen – Belper Knolle
Hauptgang: Perlhuhn – Kartoffel – Schmorzwiebel – Gravy
Nachtisch: Zucchinikuchen – Pistazie – weiße Schokolade


Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein
- Ralph Waldo Emerson (1803 - 1882)

Hoch über den Dächern von Frankfurt a. M. lebt Kevin in einer großzügigen Wohnung. Mitbewohner sind seine Freundin und sein Bullterrier. In der Wohnung könnte er dem Hund seinen Mantel besser ausziehen. Und der einjährige Bulli ist auch kein Baby (wie Kevin meint), sondern befindet sich in der Pubertät. Die kann - genau wie bei Menschenkindern - schon mal schwierig werden.

Nicht schwierig haben es die Konkurrenten dieser Runde. Vielleicht befinden sie sich sogar auf dem Weg zu einer Freundschaft.

Tobias entfleucht: "Ich bin ein Kevin-Jünger." Das könnte auch an seinem personalisierten Aperitif liegen ... in dem die Weisheit liegen soll ... Welche Drinks die anderen auf den Durst kreiert bekommen, entgeht mir leider.

Beruflich ist Kevin gemeinsam mit seiner Mutter in der Kosmetik-Branche tätig. Was genau die beiden in diesem weiten Feld unternehmen, wird nicht erwähnt ... aber die wirklich schöne und große Wohnung spricht von Erfolg.

Fazit

Die Gäste sind hin und weg und voll des Lobes. Goekcen formuliert: "Das Beste an der Nachspeise war die Nachspeise." Das klingt wie eine dicke Auszeichnung und wie eine Punktlandung, mal ganz ohne Grammatik-Stolpern ihrerseits.

Natürlich lerne ich keinen der Teilnehmer via Bildschirm wirklich kennen, aber am angenehmsten sind mir Goekcen und Tobias.

Nach vielen Würdigungen des Menüs folgen die Taten auf den Fuß:

Je 10 Zähler geben Goekcen, Tobias und Svenja, 9 gibt Bernd (die 9 ist ebenso wertvoll).

Mit 39 Umdrehungen hieven seine Gäste Kevin auf den natürlich 1. Platz in dieser Woche. Kevin will seinen Gewinn spenden ...

allerdings weiß ich nur, dass er das Geld nicht für Goekcens neueste Handtasche raushaut; ansonsten geht mir die Adresse des Spendenempfängers durch.

Ich wünsche allen Lesern ein schönes und gesundes Wochenende.

Guten Morgen, Gruß Silvia 


Freitag, 19. Februar 2021

19. Februar 2021 - Zootiere vermissen ihre Besucher

 

Fotos: Frank Mueller, Niederrhein-Knipser

Ich muss keinen Tiger streicheln, um zu beweisen,
dass ich Tiere liebe.




Zootiere vermissen ihre Besucher

... und hier stellt sich nun endgültig die Frage, wer hier wen mehr begafft: die Tiere die Menschen oder die Menschen die Tiere?

Es ist allerdings keine Frage, dass Zoos umstritten sind, aber es gibt sie nun einmal, und dort beheimatete Tiere kann man nicht sang- und klanglos in ihre Ursprungsorte zurückversetzen, die zum Großteil nicht einmal mehr ihre Herkunftsorte sind. In denen würden sie allerdings keine Menschen vermissen, sondern sie als Bedrohung ansehen.

Ganz anders natürlich im Gegenseitig-Begaffungs-Ort Zoo. Man vermisst einander. In Langeweile, aber von einer ungewissen Zukunft nichts ahnend, verbringen die Zootiere ihren Alltag in der Corona-Zeit. Eine ungewisse Zukunft deshalb, weil vielen Zoos die Gelder ausgehen ... davon ahnen die Tiere zumindest nichts.

Aber Depressionen könnten sich unter den intelligenten Tier-Arten breit machen, denn zum Beispiel der Schimpanse "Molly" vermisst seine treuen Fans, die Dauerkarten-Besitzer. Vielleicht fühlt er sich von diesen sogar verraten und vergessen. Nicht einmal der alte Mann, der beinahe täglich nach ihm schaut, kommt noch. Das muss ein Schimpansen-Herz erst einmal verkraften.

Lama "Kaspar" möchte endlich wieder frechen Kindern ins Gesicht spucken. Tiger "Ronaldo" will sich stolz allen Bewunderern zeigen, damit jeder sieht, wer wirklich der Schönste im Land ist. Giraffe Katja möchte ihren langen Hals wieder höher tragen als alle Leute ihre Nasen.

Im Streichelzoo herrscht Umarmungs-Mangel, allerdings haben Ziege und Esel und Konsorten endlich keine Bauchschmerzen mehr, weil ihnen illegal mitgebrachtes Futter aus falsch verstandener Tierliebe verabreicht wird. Die Tiere drängen sich nun dicht aneinander, weil Kuscheln ganz menschlich ihr Lebensinhalt ist ... der nun an allen Tagen fehlt.

Noch ist nicht zu befürchten, dass sich die Tiere gemäß ihren Charakteren zusammenrotten, um lauthals gegen die Schließungen und somit besucherfreien Zeit ihrer Zoo-Heimat loszubrüllen - aber wenn das noch lange dauert, darf man auch Fluchtversuche nicht mehr

ausschließen.

Bis dahin müssen die Tiere ihren Humor unter Beweis stellen, ohne den es schließlich in einem Zusammenleben oder Zusammenspiel mit den Menschen nicht geht.

Und auch die Tiere lachen womöglich am liebsten über die Menschen, wenn diese gerade abwesend sind ...


Guten Tag, Gruß Silvia 


18. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Frankfurt a. M. bei Goekcen


Vorspeise:
Nohutlu Yogurt çorbasi mit Tirnak pidesi
Hauptgang: Hünkar Begendi mit Pilav, dazu Içli Köfte und Göggi usülü renkli Salata
Nachtisch: Maras Dondurmali Irmik Helvasi, dazu Çay


Ein Geheimnis geht in die Hose
- Jüdisches Sprichwort

Goekcen ist eine moderne 33jährige Frau mit einem eigenwilligen Kleidungs-Stil. In ihrer Wohnung dominiert die Farbe Weiß, und nicht nur die Farbe würde einem Operations-Saal gerecht, auch die Sauberkeit. Ihre Eltern sind in Istanbul bzw. Antalya geboren, sie ist ein echtes Frankfurter Mädel, wie sie sagt. Goekcen redet überhaupt gern und viel und hat ihre ureigene Grammatik entwickelt. so dass Ausdrücke wie

"... lass ich vor sich hin stehen."

und ähnliche dabei herauskommen.

Für die Gewinnsumme in Höhe von 3.000 Euro würde sie sich eine Handtasche kaufen. Sie ist also ein richtiges Mädchen (und offenbar von der Corona-Krise nicht betroffen?). Beruflich ist sie Einzelhandelskauffrau - doch es ist nicht bekannt, in welchem Bereich des Handels sie tätig ist.

Ihren Mann Eyüp kennt sie seit 14 Jahren, und es war Liebe auf den 1. Blick.


Das Menü

... in türkischer Sprache gehalten, finden alle Gäste vielleicht auch, aber dann nur,  auf den 1. Blick spannend, aber es entpuppt sich als unnötige Geheimniskrämerei Goekcens. Während sie in der Küche mit letzten Vorbereitungen beschäftigt ist, beantwortet sie keine Fragen - und lacht sich wie ein kleines Kind ins Fäustchen, die Konkurrenten im Ungewissen zu belassen ...

Zur Vorspeise serviert sie eine Joghurtsuppe mit Kichererbsen, Mehl ... und Fertigbrühe.

Zum Hauptgang portioniert sie eine Art Rindergulasch, Auberginen-Mus ("der Sultan ist entzückt") und geheimnisvoll vorbereitete oder doch eher gekaufte Hackfleischbällchen. Steckt im Bällchen das Geheimnis einer kleinen Lüge?

Zum Abschluss gibt es Gries mit einem Inhalt von gekauftem Eis. Oh je!


Fazit

Ich unterscheide hier Goekcen von Goekcen: als Gästin hat sie sich in so manches Herz geschlichen, als Köchin macht sie es sich

einfach ... denn sie kann einfach nicht gut kochen. Obendrauf - und das nicht als Sahnehäubchen - kommt ihre Geheimniskrämerei,

eine, die am Ende völlig in die Hose geht:

die Stimmung der Gäste fördert das auf keinen Fall. Einen Ausgleich durch schmackhafte Speisen gibt es leider nicht.

Je 6 Punkte geben Svenja und Bernd, 7 zückt Tobias, und sogar 8 Zähler ist Kevin das Dinner wert.

Mit 27 Punkten liegt Goekcen vorerst abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Kleiner Trost für zwei Gelegenheiten:

Goekcen, du hast bereits ein paar Handtaschen - und vor allem ein freundliches Wesen. Das Letztere kann man sich nicht erkochen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


 

Donnerstag, 18. Februar 2021

17. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Frankfurt a. M. bei Tobias


Vorspeise:
Jakobsmuschel im Serranomantel auf hessischem Speckpfanneküchlein
Hauptgang: Kalbsfilet mit Rioja-Reduktion, Tortilla de Patata und Blattspinat
Nachtisch: Tante Julis Schokoladenauflauf


Der wichtigste Verein heißt Familie
Texter unbekannt

In dieser Corona-Pandemie ist er auch meistens der einzige Verein, dessen Mitglieder noch unbeschwert aufeinander treffen dürfen. Aber selbst das gilt nicht für alle Familienmitglieder zur gleichen Zeit. Sie müssen in einem gemeinsamen Haushalt leben, denn für alles andere gelten Regeln - die man kaum noch genauestens nachvollziehen oder kennen kann.

Tobias hat gut daran getan, sich für eine Fernseh-Sendung zu bewerben, denn auf diese Art und Weise darf er sich anderen Menschen nähern und andere können ihm nahe kommen.  Ganz sicher sind stetige Corona-Tests aller am Dreh Beteiligten hierfür die Voraussetzung.

Tobias arbeitet in einem Vertrieb am Flughafen. Flughafen und Frankfurt a. M. gehören unbedingt zusammen, wenn man an die vielen Arbeitsplätze dort denkt. Aber auch die Flughäfen und deren Mitarbeiter sind von der Krise betroffen.

An seinem Arbeitsplatz hat er vor vielen Jahren seine spanisch-stämmige Ehefrau kennengelernt, mit der er zwei Kinder hat und seit 20 Jahren verheiratet ist.

Es ist also nahe liegend, dass sein Menü eine Mischung aus spanischen und deutschen Elementen ist. Zum Nachtisch gibt es sogar eine

Hommage an seine Großtante Juli(ane), deren Schokoladenauflauf ihm würdig erscheint, diesen seinem Dinner als krönenden Abschluss hinzuzufügen.


Fazit

Tobias arbeitet ruhig und besonnen in seiner Küche, und im Gegensatz zu dem selbstverliebten Bernd denkt er sogar an eine Alternative für Goekcen, die kein Schweinefleisch isst. Anstatt Schinken vom Schwein bekommt sie ihre Jacobsmuschel in eine Scheibe Rinderschinken verpackt. So einfach kann es manchmal sein ... wenn man seine Gäste wertschätzt, auf ihre Befindlichkeiten eingeht und nicht zuletzt auch sich selber etwas Gutes tut. Man darf schließlich die Punkte nicht aus den Augen verlieren ...

Manche Leute denken leider, dass allein ihre Persönlichkeit nötig ist, um andere für sich zu begeistern.

Wie genau Tobias denkt, weiß ich natürlich nicht.

Sein Menü findet Anklang in Höhe von 33 Zählern:

Je 8 von Bernd, Kevin und Svenja - und 9 von Goekcen.

Somit liegt Tobias auf dem bislang 1. Platz. Ich komme nicht umhin, hier zu erwähnen, dass ich mich freue, dass Bernd somit aus dem Rennen ist. Im Laufe einer Dinner-Woche entwickeln sich schon mal Vorlieben für den einen oder anderen Kandidaten - und eben auch das Gegenteil davon.

Guten Morgen, Gruß Silvia 


Mittwoch, 17. Februar 2021

16. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Frankfurt a. M. bei Bernd


Vorspeise:
Tatar Tonnato an geröstetem Brot
Hauptgang: Thüringer Klöße halb und halb mit Duroc-Knusperbraten und Selleriesalat
Nachtisch: Bratapfeltorte mit Zimtcreme und einem extra Gruß vom Konditor


Der Schwätzer

Im Hessischen sagt man Babbeln dazu, wenn jemand pausenlos redet, von dem man aber möchte, dass er endlich still ist. Es gibt an Bernds Abend einige Gründe, die den Wunsch nach Stille dringlich machen.

Der gelernte Konditor Bernd arbeitet inzwischen bei einer großen Fluggesellschaft, für die er die Nachtische herstellt. Sozusagen ist er ein Fließbandarbeiter.

Fließbandartig flutschen ihm auch die Wörter aus dem Mund: er nennt sich selber Knuddelbär, aber anstatt sich zurückzunehmen,  belehrt in einem fort die Zuschauer. Nicht jeder, der viel redet, hat auch etwas zu sagen ...

Wir müssen auch noch erfahren, dass er einen Andre Agassi-Lookalike-Wettbewerb gewonnen hat. Von einer möglichen Ähnlichkeit ist heute nichts mehr zu erkennen.

Eigentlich meine ich, dass es nicht gerecht für die konkurrierenden Dinner-Teilnehmer ist, dass Bernd Konditor ist. Für ein Drittel der Menü-Folge hat er somit einen enormen Vorteil ...

Wie gesagt, ich meine das nur eigentlich.


Das Menü

Bernds Vorteil durch seinen erlernten Beruf sehe ich nämlich nicht. Abgesehen davon, dass eine Torte nicht wirklich ein Nachtisch ist,

erkenne ich keine große Kunst in der Zubereitung seiner Bratapfeltorte. Als dominanteste Verzierung nutzt er gekaufte Zimtsterne. Ärmer kann ein Armutszeugnis für einen Konditor nicht sein.

Die Thüringer Klöße sind sein Angstgegner - zu Recht wie er eindrucksvoll demonstriert. Als Konditor müsste er den Kloßteig jedoch mühelos wuppen. Selten sieht man derart misslungene Klöße.

Für Goekcen, die kein Schweinefleisch isst, hat er keine Alternative parat. Ihr Hauptgangteller sieht aus, als wäre ihm unterwegs das Geld für eine Alternative ausgegangen. Oder er war im Vorfeld zu geizig, eine hinzuzukaufen. 

Ich denke, sie hat auch die Soße des Schweinefleisches auf ihrem Teller.


Fazit

Diese Sendung ist manchmal eine sehr ungerechte Veranstaltung. Meistens kann ich zwar nicht erkennen, wer warum welche Punkte gibt,

aber hier sind es eindeutig viel zu viele. Auch sein präsentiertes Wesen und vielleicht genug Nachschlag in der Getränkeversorgung rechtfertigen keine 32 Zähler, die sich wie folgt zusammen setzen:

7 Goekcen (an ihrer Stelle hätte ich viel weniger gegeben), je 8 von Tobias und Svenja und 9 von Kevin (ich verkneife mir hier jeden im Umlauf befindlichen Witz über seinen Vornamen).

Vermutlich hat Bernd sie alle in Grund und Boden gebabbelt. Sehr böse, weil gelogen,  ist seine Erklärung, warum die Klöße nur noch als zu flüssiges Pfannkuchengebilde auf den Tellern liegen - so hätte es seine Thüringer Oma immer gemacht, damit man die Soße besser aufnehmen kann ...

Scheinbar glauben seine Mitstreiter das auch noch ... Ich bin jetzt auch platt.

Guten Morgen, Gruß Silvia 


Dienstag, 16. Februar 2021

15. Februar 2021 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Frankfurt bei Svenja


Vorspeise:
Pilz liebt Käse: Ravioli mit Pilzen aus heimischen Wäldern
Hauptgang: Lamm liebt Erbse:Lammfilet Wellington in cremiger Begleitung
Nachtisch: Schokolade liebt Karamel: Tarte au chocolat mit salzigem Karamell


Über Frankfurt und Offenbach

scheint offenbar eine alte, ererbte Feindschaft zu liegen (wir kennen das von Köln und Düsseldorf), die man aber zum Glück nicht wirklich für voll nehmen muss. Im Ruhrgebiet kennen wir Rivalitäten zwischen Schalke- und BVB-Anhängern.

So sind vier Gäste, die wohl alle in Frankfurt leben, erst einmal gespielt empört, dass die erste Gastgeberin der Woche in Offenbach wohnt. Zumindest arbeitet Svenja als Architektin in

Frankfurt.

Wenn Feindschaften einen Anlass zum Scherzen geben ... ist alles gut.

Svenja lebt eigentlich allein in ihrer Wohnung, wenn es nicht die Schildkröte "Otto" gäbe - aber Otto hält zur Zeit Winterschlaf ... im Wohnzimmer in einer Art Körbchen. Ich dachte immer, Schildkröten müssen fürs Überwintern in die Kälte. Aber ich kenne mich mit diesen niedlichen Tierchen nicht wirklich aus.


Das Menü

Um sich völlig ihrem selbst herzustellenden Blätterteig zu widmen, hat Svenja schon einmal eine Soße vorbereitet ... und der Nachtisch braucht ebenfalls keine Betreuung mehr, denn auch der ist fertig.

Ich halte es zwar wirklich nicht für nötig, einen Hauptaugenmerk auf einen Blätterteig zu legen ... aber ich kenne wohl auch nicht die Unterschiede, die ihre Gäste beim Verkosten zum Teil bemerken wollen.

Für die Vorspeise füllt sie Ravioli (natürlich auch selbst gewalkt) mit persönlich gesammelten und inzwischen getrockneten Pilzen. Es ist vielleicht für Vollblut-Sammler möglich, auch unter den getrockneten Pilzen noch die einzelnen Sorten zu kennen ... und von ungenießbaren zu unterscheiden. Ich habe einen Moment lang Bedenken, denn ich vertraue den Sammlern nicht wirklich und vollends ...

aber alles geht gut. Sonst würde die Sendung schließlich nicht ausgestrahlt, sondern in der Bildzeitung umfangreiche Erwähnung finden.

Als Regisseurin solch einer Sendung wäre mir dieses Pilzgericht zu heikel.


Fazit

Ein ruhiger Abend mit viel Lob und Wohlwollen der Gastgeberin gegenüber geht für uns Zuschauer um 20.15 Uhr zu Ende.

Beinahe in Einigkeit werden die Punkte vergeben: Je 8 geben Tobias, Bernd und Goekan, 7 zückt Kevin.

Mit 31 Punkten ist noch genug Luft nach oben, aber es kann genau so gut der höchst erreichbare Punktestand in dieser Woche sein.

Lassen wir uns überraschen.

Keine Überraschung erwartet mich ab 20.15 Uhr auf ZDFneo, denn der heutige "Barnaby"-Krimi ist nicht nur für mich eine Wiederholung,

die allerdings trotzdem um ein Vielfaches spannender ist als dieser Abend bei Svenja.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

 

Montag, 15. Februar 2021

15. Februar 2021 - Ungeschminkt

 

Ungeschminkt

Mit Masken, bis über die Nasen gezogen, macht Make-up wenig Sinn, und so darf die Haut auch pur zu Edeka oder Netto getragen werden. Es ist nicht die Zeit für großes Abend-Verschönerungs-Programm, weil alle Feierlichkeiten sang- und klanglos dem Corona-Virus zum Opfer gefallen sind.

Selbst die dicke rote Nase, die eventuell in Hoffnung auf einen besseren Start in 2021 vor ein paar Monaten noch für Karneval anvisiert war, kann man sich abschminken. Oder eben in kleinstem Familienkreis das bemalte Gesicht in die Küche und ins Wohnzimmer tragen.

Ungeschminkt muss allerdings nicht bedeuten, dass man plötzlich farblos wird. Es ist nicht verboten, bunte Klamotten zu tragen, während man irgendwie darauf wartet, dass der Spuk vorbei geht. Im Gegenteil kann man jetzt locker ein paar "mutige" Kleidungsstücke, die man einst im Rausch einer plötzlichen Beklopptheit gekauft und nie getragen hat, überziehen ...

denn man erkennt sich nicht mehr einwandfrei auf den Straßen. Man spaziert recht anonym durch die Welt, die für manche nur noch 15 km zur Verfügung stellt.

So kann man in den schrillsten Farben durch die Stadt laufen und sich freuen, dass die Fehlkäufe von damals doch noch zu Ehren kommen - und vielleicht freuen sich andere Leute, wenn sie mal wieder etwas zu Lachen haben. Oder auch zum Lästern ...

Ungeschminkt geben auch manche Leute im Internet ihre Kommentare preis, die nur darauf abzielen, andere Leute zu verletzen. Jeder harmlose Satz kann zu ungeahnten Gegenwinden führen. Und ungeschminkt sind diese Leute nur,

weil sie sich im Schutze des Internets völlig anonym fühlen.

Muss ein dummes Gefühl für die sein, wenn man sie auch noch als Feiglinge identifiziert, weil sie einem niemals ins Gesicht sagen würden, was sie dort alles an Bösem - oder wenn es freundlicher läuft - Unfug für fremde Menschen hinterlassen.

Eigentlich kann man schreiben, was man möchte,  der feindliche Gegenwind wartet schon an der nächsten Ecke.

Ach, da bin ich jetzt abgedriftet.

Es geht doch ums Ungeschminktsein ... und vielleicht darum, alles so leicht wie möglich und so schwer wie nötig zu nehmen.

Heute ist Rosenmontag, und ich wünsche allen Lesern einen schönen Tag. 

Guten Tag, Gruß Silvia


Samstag, 13. Februar 2021

13. Februar 2021 - Rangfolgen


 Rangfolgen

Für alles mögliche gibt es Rangfolgen, denn auch die am selbstlosesten liebende Mutter hat insgeheim eine kleine Rangliste darüber, welches ihrer Kinder ihr am nächsten steht. Das mag bei der einen oder anderen Mutter durchaus für ein schlechtes Gewissen ausreichend sein, aber kann man wirklich seine Rangliste ändern, nur, weil man es gerne möchte?

Auch liebende Kinder haben ihre Ranglisten, und bei den einen steht die Mutter ganz obenauf, bei anderen der Vater. In Extremfällen mögen Kinder keines von beiden Elternteilen.

Liebe nach System und Schema F gibt es nicht. Es gibt allerdings sehr wohl eine gesellschaftlich vorgeschriebene Liebe, an der natürlich nicht gerüttelt werden darf und die kein über ihr stehendes Wesen erlaubt, das man um Himmels willen mehr lieben darf.

Ein Mann soll seine Frau lieben und umgekehrt. Eltern sollen ihre Kinder lieben und umgekehrt. Danach folgen in den Rängen die Großeltern. Die Schwiegereltern darf man eventuell aussparen, falls man gute Gründe findet. Aber wo sollten die sein, wenn ein Teil des Paares seine Eltern liebt, aber dem anderen Teil die Liebe zu eben jenen überhaupt nicht in den Sinn kommt?

Es ist eben gar nicht so einfach mit der Liebe, und überhaupt lässt sie sich nicht vorschreiben, wo sie hinfällt. Wenn nur gegen die Freiwilligkeit nicht eben diese Rangliste sprechen würde.

Die meisten halten sie schließlich und endlich aber liebend gern ein. Es ist außerdem sehr einfach, die von Natur gegebenen Regeln einzuhalten, auch wenn sich die Ränge im Laufe des Lebens verschieben können:

ein Mann liebt nun seine Frau mehr als seine Eltern. Eine Frau liebt ihren Mann mehr als ihre Eltern.

Auch das kommt nicht immer ganz hin, soll aber der Lauf der Welt sein. Und schon kommen Kinder ins Leben eines jungen Paares: müssen sie die nun mehr lieben als einander? Und das bereits lange vor der Scheidung?

Kommt ein Haustier, ein Hund, eine Katze, in die Familie, darf es als süßes Wesen durchaus ein Familienmitglied sein.

System und Schema F sehen für das Tier eine rangniedrige Rangfolge vor, die Gesellschaft akzeptiert in ihrer Gesamtheit keine andere Position. Lieben darf man es, soll man es sogar, aber um Gottes willen nicht auf einen ersten Rang stellen.

Das könnten andere als unangemessen und moralisch vielleicht sogar verwerflich ansehen, denn über allem stehen Menschen ... sagt man.

Nicht immer stimmt es, was man so sagt.


Trauer-Rangfolge

Auch die Trauer kennt so einige "Vorschriften". Ein Wunder, dass es kein Tränen-Barometer gibt, das misst, ob man alle moralischen Aspekte eingehalten hat,

wenn man trauert. Stirbt die Schwiegermutter, hat man eventuell einen Nachsicht-Bonus. Aber sicher ist das nicht.

Stirbt der Hund oder die Katze, folgt oft punktgenau ohne Einhaltung einer gewissen Anstands-Pflicht die Frage: Holen Sie sich einen neuen Hund (Katze).

Man möchte dann gerne als Wurfgeschoss unverzüglich zum Beispiel zurückgeben: Suchen Sie sich eine neue Schwiegermutter?

Solch eine Frage stellt natürlich niemand, und nicht nur, weil eine neue Schwiegermutter auch einen neuen Mann/Frau bedeuten würde.

Tiere jedoch darf man ungesühnt auf den letzten Platz des Herzens schicken.  Wer nun dieses Liebe-Trauer-Manifest durchbricht,

hat jedoch auch viele Freunde.


Fazit

Jeder darf zum Glück selber entscheiden, obwohl das eigentlich keine Entscheidung, sondern ein Gefühl ist, wen er am meisten liebt und wer auf seinen Rängen ein bisschen tiefer steht. Ansonsten ist Liebe immer noch Liebe und Trauer ist Trauer. Über die jeweilige Größe und Höhe oder um die Tiefe kann man nicht bewusst entscheiden, aber man spürt es, spätestens,

wenn Liebe oder Tod ins Leben eingreifen. Und wenn die Liebe zu einem Wesen am Ende dasselbe Wesen durch den Tod genommen wird. Wer liebt, hat Recht. Wer trauert, hat Recht. Minderwertige Mitlebewesen gibt es nicht.

Konventionen sind nur Anhaltspunkte, an die sich niemand halten muss, schon gar nicht die Liebe oder die Trauer.

Keine Trauer ist höher oder niedriger zu bewerten als eine andere.


Guten Tag, Gruß Silvia 

12. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Hannover bei Sandra


Vorspeise:
Winterliche Maronensuppe mit Cashew- und Schinkencrunch
Hauptgang: Festtags-Burger mit Rotkohl-Walnuss-Cranberry-Salat, knusprigen Ofenkartoffeln und Zwiebel-Relish
Nachtisch: Kalabrischer Walnusskuchen mit Mascarpone und frischen Feigen, dazu Tonkabohnen-Eis und eine kleine Überraschung


Man trifft sich immer zweimal

Sandra und ihr Mann Christian kennen sich aus Sandkastenzeiten - und nachdem sie sich irgendwann aus den Augen verloren hatten, jeweils eine Familie gegründet haben,

trafen sie sich 30 Jahre später auf Facebook wieder. Nun leben sie gemeinsam als Patchwork-Familie in einem ausgesprochen schönen Haus (eines, wie man es nicht alle Tage sieht)  - und sind so glücklich und verliebt ineinander, dass man als Zuschauerin hier und da den Eindruck vermittelt bekommt, zu stören.

Aber so ist es dann doch nicht. Es ist eher passend, dass dieses Paar kurz vorm Valentinstag über den voxschen Sender flimmern darf, denn ein großes Glück zeigt der Mensch nun einmal gerne. Ich sehe so etwas auch gerne.

Christian ist Architekt und hat Sandra und sich  mit diesem Prachthaus einen Traum erfüllt. Einzig der Gedanke an  einen Schottergarten trübt dieses Bild ein bisschen, denn was ich vom Garten sehe, ist eine Hecke aus Steinen. So unnötig wie unschön.


Fazit

Marlene muss erkennen, dass auch andere Menschen schön wohnen und sowohl einen Sinn als auch ein Händchen für die Inneneinrichtung haben.

Sandra, die Geschäftsführerin einer Backschule, kann sich heute noch so viel Mühe geben, ihr Leben und Kochen in einem positiven Licht zu präsentieren ... sich für ihre Gäste ins Zeug zu werfen ...

für Marlene gehen alle Lichter aus.

Wir mögen's keinem gerne gönnen,
dass er was kann, was wir nicht können.
- Wilhelm Busch (1832 - 1908)

So angenehm es ist, Sandra zuzusehen, so unangenehm ist es, Marlenes sich stetig verdunkelnde Miene zu betrachten - und ihre kritischen Worte übers Essen von einem unehrlichen "es tut mir sooo leid, aber ..." begleitet zu hören. Leider läuft auch Alev durch Marlenes Fußstapfen. Hier spricht lediglich der Neid und keine sinnvolle Kritik eine deutliche Sprache.

Die Punkte: Marlene und Alev geben je 7, Robert 8 und Berit 9 Punkte.

Sie bekommt 31 Gesamt-Zähler. Somit gewinnt Robert diese Hannover-Woche.

Berit ist keine Verliererin, sondern für manche Zuschauer sicherlich die Siegerin der Herzen -  allerdings sieht das für Alev und besonders Marlene ein bisschen anders aus. Marlene konnte stets gut austeilen - nun darf sie beweisen, ob sie auch die nicht so wohlwollenden Kommentare über sich auf Facebook einstecken kann.

Mir bleibt, allen Lesern ein schönes und gesundes Wochenende zu wünschen.

Guten Morgen, Gruß Silvia