Montag, 30. September 2019

29. September 2019 - ARD - Tatort - Der Hüter der Schwelle


Foto: S. B.


Tatort Stuttgart
Der Hüter der Schwelle

Bevor ich richtig los lege, vorab ein dickes Lob an den Schauspieler André M. Hennicke. Er trägt den Film nicht nur durch 90 Minuten, er dominiert ihn auch mit seinem schauspielerischen Können. Dass er alle anderen an die Wand spielt, liegt in der Natur seiner Rolle. Denn die gibt genau das her, wonach vermutlich jeder Vollblutschauspieler giert.

So manch ein Zuschauer hingegen würde sich beim Anblick dieser hanebüchenen Story vielleicht nach etwas anderem sehnen:

Nach einem bisschen mehr Realitätssinn vielleicht? Auch nach einem Kommissar Bootz (Felix Klare), der sich nicht im Hinterzimmer einer Kneipe völlig freiwillig zusammen schlagen lässt ... um noch mal was genau dadurch herauszufinden?

Eine vollständige Inhaltsangabe ist hier fehl am Platz, denn für mich ist es am sinnvollsten, ich vergesse diesen Plot schnell wieder. Ihm fehlen Hand und Fuß und das vertraute Bild eines guten Tatortes, von denen es immer seltener welche gibt.

Hauptsache schräg, mag sich mancher Autor denken, das polarisiert. Genau das passiert: Als Zuschauer-Resümee gibt es für diesen Film nur entweder Schwarz oder Weiß. Ein Mittelding passiert hier nicht: Entweder man mag den Krimi oder man mag ihn eben nicht. Jedenfalls stelle ich mir das so vor.

Ich mag ihn nicht. Aber absolut nicht. Dabei hatte ich mich auf ein bisschen Magie gefreut, und wurde dann überschüttet mit Geschichten von 1662. Und die viele Magie deckt die Freude nahezu vollständig zu.

Verplemperte Zeit, die ich leider in dieses sinnlose Filmchen investiert habe, und die mir niemand wieder zurück geben kann.

Etwas Gutes ist aber dennoch an allem Dummen:

Der Krimi wurde umweltfreundlich produziert. Das bedeutet, es gab kein Plastikgeschirr beim Catering, die Reisen wurden per Bahn absolviert undsoweiter.

Dafür gibt es natürlich ein Sternchen. Und für André M. Hennicke natürlich auch ... aber sonst?


Guten Morgen, Gruß Silvia




Samstag, 28. September 2019

28. September 2019 - Träume, die nächtlichen

 Foto: S. B.


Träume, die nächtlichen

sind Schäume, sagt der Volksmund, und meint damit, dass Träume nichts mit der Realität zu tun haben. Ich streite das mal vehement ab,

denn Träume sind

1. schon deshalb real und somit ein Teil der Wirklichkeit, weil man sie für seine Ausgeglichenheit benötigt und

2. sind sie nicht der blanke nächtliche Unsinn, sondern lösungsorientiert - falls Bedarf besteht, etwas zu lösen, einen Knoten oder ein Problem.

Es können kleine oder große Probleme sein, einfache Knoten oder komplizierte. Wer auf seine Träume hört, und selbst dann, wenn er sie wieder

vergisst - das Unterbewusstsein vergisst die nächtlichen Antworten nicht - wird im Wachsein von ihnen profitieren.

Im Moment habe ich - besonders vorm Schlafengehen - die falschen Gedanken im Kopf und hier und da auch eine unbestimmte Wut im Bauch. An meiner Trauer um Robin Hund kann ich das festmachen: Ich denke nicht an unsere vielen, vielen schönen Jahre und Erlebnisse,

sondern habe immer wieder nur die letzten Stunden im Kopf.

Kaum schlafe ich ein, sind diese Gedanken wie weg gefegt, und der Traum bietet Platz für ganz andere, bessere, klügere, entscheidendere, befreiendere.

Natürlich laufen mir am nächsten Abend dieselben düsteren Gedanken wieder durch den Kopf. Denn eine schnelle Lösung finden auch die Träume nicht.

Ich möchte hier gar nicht erzählen, was ich alles träume ... denn dann könnten Traumanalytiker um die Ecke kommen und diese deuten wollen. Was nur falsch sein kann, denn jede Deutung verlangt auch nach einem persönlichen Kennen der Person, die dieses oder jenes träumt.

Da ich mich selber am besten kenne, kann ich auch meine Träume am treffendsten deuten. Tief in den Nächten erfahre ich Dinge über mich, die ich zwar immer schon wusste, aber genau jetzt auch an den Tagen auspacken muss.

Und es ist die wohl schönste Therapie, die ich mir vorstellen kann: Entspannung, im Schlaf erlangten auch, wenn sie die ganz bittere Pille, den komplizierten Knoten, wohl nie völlig lösen wird.

Dazu muss ich noch viel mehr tun, als nur träumen:

Loslassen!

Bis ich dazu bereit bin, helfen mir die Träume wie ein allerbester Freund, ein schöner Duft oder freundliche Worte oder das spontane Lächeln eines Fremden.


Guten Tag, Gruß Silvia 



27. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Mainz bei Tim


Vorspeise: Jakobsmuschel, hausgemachte Fettuccine, Rieslingsauce
Hauptgang: Rinderfilet gebeeft, Rotweinsacue, Grill-Blumenkohl, Kartoffeltürmchen
Nachtisch: Limetten, Joghurt, Beeren


Der Arzt, der seine Gäste erfreut

lebt in einem schönen Haus, das zum größten Teil in Weiß gehalten ist. Vermutlich braucht das TV-Team heute ein paar Scheinwerfer weniger als üblich, denn alles leuchtet und blinkt vor Helligkeit. So hat Tim sein berufliches Umfeld ein bisschen in den privaten Rahmen transportiert.

Nicht nur, weil er mich sehr stark an jemanden erinnert, den ich persönlich kenne, ist er mir schon seit Montag sympathisch, und er behält meine Sympathie auch an diesem Freitag. Das wird anderen genau so ergehen, und er wird in seiner internistischen Praxis vermutlich einen starken Zulauf erfahren. Ist ja auch schön, wenn man mit seinem Internisten nicht nur die Krankheit oder wenn es besser kommt, das vorübergehende Wehwehchen, besprechen kann,

sondern auch Kochrezept austauschen kann.

Seine heutigen Gäste sind - bis auf die eine Ausnahme, die es immer zu geben scheint und die diesmal David heißt - rundum zufrieden und begeistert. Stimmt, David, solch ein Kartoffeltürmchen ist ja nichts Besonderes - aber es spricht die Sprache, die du nicht verstehst: Das Auge isst mit!

Und da das Auge heute viel Weiß im Blick hat, nehme ich als Titelbild und Kontrast den im Menü vorhandenen Blumenkohl in Farbe.

Unterdessen schließt Beate den Kreis: Am Montag begann sie mit einer Büttenrede, heute endet sie mit einer. Tim schießt ein Tränchen ins Auge wegen der warmen Worte.

Eine Wahrsagerin ist Beate jedoch auch noch: Sie wünscht sich einen Doppelsieg von Antje und Tim. Genau so geschieht es:

10 Zähler von Beate, je 9 von Antje und Gereon und 8 von David ergeben genau die 36 Punkte, die auch Antje erreicht hat.

Beate kann sich nun auf den Fasching oder Karneval einstellen, denn bald geht die Session wieder los.

Gereon könnte kochen lernen. Vielleicht bringt es ihm jemand bei? Zuvor sollte man ihm jedoch seinen Herd erklären und noch so manches elektrische Gerät. Ein bisschen schnödes Grundwissen muss leider sein.

Antje und Tim werden die geteilte Gewinnsumme von je 1.500 Euro gut zu investieren wissen - sie haben schließlich Kinder.

Mir bleibt nur, allen ein schönes Wochenende zu wünschen, und das von Herzen.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 27. September 2019

27. September 2019 - Gräber . Geburtstag . Vater.



Zum Geburtstag meines Vaters

Heute am 27. September 2019 wäre mein Vater 91 Jahre alt geworden. Im wahren, manchmal bitterem Leben, wurde er nur 64. Auf dem Foto ist sein Grab abgebildet, und ich kann sagen, dass ich nichts empfinde, wenn ich es sehe.

Insgesamt bleiben Gräber, und auch dieses, für mich stumm, sie vermitteln mir nicht, dass hier ein von mir tief geliebter Mensch liegt, eine Liebe, die ich auch heute noch genau so empfinde wie 1993 als er von uns ging. Sein sehr arbeitsreiches Leben ging zu Ende durch die Krankheiten, die er sich eben wegen dieser Arbeit erworben hatte.

Asbest heißt das böse Wort! Damals als unbedenklich eingestuft, aber was bedeuten schon solche Parolen, außer, dass sie die Leute beruhigen sollen? Vermutlich verlangt das "dumme Volk" nach diesen Beruhigungsmitteln, damit es sich selber einreden kann, dass alles richtig läuft in ihren Leben und in der Politik.

Mein Vater hat nie etwas auf "seine" Firma Hoesch kommen lassen, es gab nur freundliche Worte über den Verein. Man nannte die Firma sogar "Frau Hoesch", und sie hatte einen hohen Stellenwert. Leider war sie keine so gute Frau wie es den Anschein hatte,

denn ich kann kaum glauben, dass man damals nicht ahnte, mit welch gefährlichen Stoffen "Frau Hoesch" ihre Mitarbeiter schuften ließ.

Mein Vater war sogar derart betroffen, dass er sein geliebtes Ruhrgebiet verlassen musste und in den Hunsrück gezogen ist. In einen gottverlassenen Ort (mit immerhin fast 2.000 Einwohnern, aber trotzdem gottverlassen), 10 km entfernt von Zell an der Mosel. Dort wurde er vom Bier-Kenner zum Wein-Liebhaber, in einigen guten Stunden.


Er bekam dort einfach besser "Luft" als in Dortmund, was der Grund für den Umzug war. Und er konnte sich auch sonst gut in diese "schwarze" Umgebung integrieren (weil an ihm ein Diplomat verloren gegangen war). Mit schwarz meine ich die CDU. Er selber fand einen Ortsverein der SPD und wurde Mitglied, einen mit nur wenigen anderen Sympathisanten. Man bedenke jedoch die Zeit: Damals war die SPD absolut wählbar. Nur nicht für die meisten Hunsrücker.

Er hatte noch einige relativ gute Jahre in dieser Ecke von Deutschland, am Ende ging es jedoch nicht mehr ohne eine rettende Sauerstoffflasche in der Nähe.

Schon seiner Kindheit und Jugend wurde er beraubt, denn mit 14 Jahren wurde er als angedachtes Kanonenfutter in den 2. Weltkrieg geschickt. Dann war er in französischer Gefangenschaft, während meine Oma lange dachte, sie hätte ihren zweiten Sohn verloren ...

Seines Alters wurde er am Ende ebenso beraubt, denn der Tod kam vorzeitig, viel zu schnell, und er macht das Vergangene unwiderbringlich. Machtlos steht man daneben und kann rein gar nichts ändern.

Und dann gab es die Leute, die mir sagten, dass ich an seinem Grab Trost finden könnte. Dahin geworfene Wörter, die rein gar nichts bedeuten. Nicht eine Sekunde lang beruhigt es mich, an einem Grab zu stehen. Ich bin auch nicht die, die Zwiesprache an der letzten Ruhestätte hält. Eher frage ich mich: Warum stehe ich jetzt hier? Es bringt mir doch nichts!

Daher war ich auch selten und nur, wenn es sich gar nicht vermeiden ließ, an seinem Grab. Andere mögen einen gütigen Trost sehen, wenn sie vor einem Grab stehen - mir ist das nicht vergönnt.

Immerhin ist er überall, wo ich auch bin, an jedem Tag. Und ich denke sehr oft an ihn, auch, wenn eine lange Zeit seit seinem Tod vergangen ist.

Für mich selber wünsche ich mir eine Friedwaldbestattung. In hoffentlich noch weiter Ferne. Aber das ist für mich das einzig Richtige:

Asche, die einen Baum speist ... ist überdies ein schöner Gedanke. 

Besucher braucht man dort nicht, es kommen ja immer wieder mal Spaziergänger vorbei ...


Guten Tag, Gruß Silvia 



26. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Mainz bei Gereon


Foto: S. B.

Vorspeise: Südsee trifft Italien: Gebratene Jakobsmuscheln auf Avocado-Papaya-Salat
Hauptgang: Piccata Milanese an Spaghetti Calabrese
Nachtisch: Kokosparfait mit Passionsfrucht und Minze


Gereon lacht gern über sich selber

... aber als Westfälin packe ich jetzt mal den Anteil Sturheit in meinem Wesen aus der Notreserve (denn eigentlich bin ich recht wenig stur) und kontere:

Ich lache hier und an diesem Abend überhaupt nicht. Damit das niemand missversteht: Ich habe nicht einen winzigen Funken Mitleid mit Gereon und seinen Premieren-Versuchen am Herd und in der Küche.

Ich sehe die vorbereiteten, selbst fabrizierten Spaghetti auf einem Ständer hängen, und frage mich: Wer um Himmels willen hat die eigentlich hergestellt? Einen Handmixer hat Gereon wohl auch noch nie auf seine Funktionen überprüft: Wie ein Ochs vorm Berg steht er da und weiß nicht, wie er den zum Rotieren bringen soll.

Er schmilzt Schokolade und steht wie angewurzelt daneben als gelte es, den Lauf der Dinge nicht aus den Augen zu verlieren - anstatt sich in dieser Zeit die Mühe zu machen, ein Youtube-Video über die Zubereitung von Schnitzeln anzusehen. Wer sich fürs "perfekte Dinner" bewirbt, sollte im normalen Leben nicht nur die Telefon-Nummern von Lieferdiensten kennen.

Die derart gequälten Schnitzel, deren Panaden sich in der Pfanne in Luft auflösen, wirft er wie Müll in die Spüle. Vermutlich ist die Spüle sowieso als Zwischenlager für den heute fabrizierten Müll gedacht. Beate und Antje haben jeweils einen Hund - die Tiere hätten sich bestimmt über die Kalbschnitzel gefreut.

Aber Gereon lacht und nimmt es von der heiteren Seite. Man sollte ihm eines seiner vielen, vielen gesammelten Kuscheltiere in die Hand drücken und die Kameras ausschalten. Mit seinem Stoff-Zoo war er zuvor sicher mehr beschäftigt als damit, sich koch-schlau zu machen.

Ich lache nicht mit, aber ich frage mich: Wie kommt solch ein Kerlchen dazu, sich als Kandidat einer Kochsendung zu empfehlen?

Und er lacht noch immer, und er redet sich und seinen Gästen obendrein diese minderwertige Veranstaltung auch noch so schön, als bespaße er gerade die Kinder einer Kita, denen die Knete ausgegangen ist und die nun aus alten Figuren neue zaubern. Ach ja, Gereon ist nämlich der Leiter von 9 Kindertagesstätten mit insgesamt 180 Mitarbeitern.

Zum Nachtisch bin ich schon raus. Wenigstens sein Aperitif sah nett aus, aber damit kann man nicht einen langen Abend bestreiten.

Die Punkte sind heute gestaffelt: 3 von Beate, 4 von Antje, 5 von David und der Internist Tim, gewohnt, Zusatzleistungen anzubieten, gibt eine sagenhafte 6 für den Murks der Woche.

Mit insgesamt 18 Zählern ist Gereons Desaster-Dinner volljährig geworden, aber jede Fünfjährige würde ihn um Längen schlagen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Donnerstag, 26. September 2019

25. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Mainz bei Antje

Vorspeise: Thunfischtatar und geflämmter Lauch auf Misocreme mit Tataki vom Lachs an Ponzu-Sauce
Hauptgang: Kalbsfilet an Portweinjus mit Pilzrisotto und Thaispargel
Nachtisch: Rieslingsorbet, Panna cotta und Himbeergelee mit Cheesecake


Die Juristin

ist kühl, unaufgeregt und verfolgt den Zweck der Sendung, denn am Ende will sie, wenn sie in einen Wettbewerb geht, auch gewinnen. Das ist völlig legitim. Ich würde auch an keinem Wettbewerb teilnehmen, nur, um andere Leute kennen zu lernen.

Unterstützung erhält sie dabei von einem Thunfisch, einem Lachs und einem Kälbchen. Sicherer kann eine Bank gar nicht sein, und natürlich geht das Kalkül voll auf: Sie stürzt nicht ab, sondern setzt sich mit 36 Umdrehungen an die bisherige Spitze. Ihr Sinn für Schönheit hilft Antje ebenfalls aufs Treppchen, denn ihre Teller sehen wie gemalt aus,

wenn auch das Kratzen auf den Vorspeisen-Tellern meinem Sinn fürs schöne Hören enorm schaden. Optik ist eben auch nicht alles, es muss auch dem Gebrauch standhalten.

Offenbar stört das jedoch niemanden ihrer Gäste. Antje hinterlässt ganz schön viel Eindruck bei ihnen.

Mich lenkt ihre wirklich nette, aber unpraktische Frisur ein wenig vom Eigentlichen ab: Immer das linke Auge unter einer Haarsträhne versteckt, überlege ich, ob es im Zweiten Programm nicht auch etwas für mich zu kommentieren gäbe,

denn "Mit dem 2. sieht man besser" - ist allgegenwärtig.

Man kann aber auch sagen, sie hält ein Auge verdeckt, um nicht zu viel von sich selber zu verraten, von der Maxime ausgehend, dass die Augen der Spiegel der Seele sind.

Okay, dann sehen wir eben nur ein Auge und nur einen halben Spiegel. Über sich selber erzählt sie absolut gar nichts,

untertitelt wird von Vox, dass sie ein 8jähriges Kind und einen Mops hat, und dass sie sich ein eigenes Cafe wünscht.

Warum studiert jemand jahrelang Jura, um sich dann ein Cafe zu wünschen?

Ich muss nicht alles, nicht einmal das meiste, verstehen. Verstehen kann ich jedoch, dass jeder ihrer Gäste 9 Punkte zur Gesamtzahl beiträgt.

Es schmeckt ihnen hervorragend, und vor allem den Augen wird Rechnung getragen.

Etwas Neues erfahre ich heute auch: Es gibt alkoholfreien Gin. Den besorgt sie extra für die Abstinenzlerin Beate, die darüber hoch erfreut ist.

Ich bin nun auch hoch erfreut, diesen Abend schriftlich abgehandelt zu haben.  Antje ist aalglatt, und ich hatte Sorge, auszurutschen ...


Guten Morgen, Gruß Silvia 





Mittwoch, 25. September 2019

24. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Mainz bei David




Vorspeise: Soufflé Gruyère, Rucola, Zitrone
Hauptgang: Lamm, neue Kartoffel, Sommergemüse
Nachtisch: Topfenknödel, Semmelbrösel, Sauerampfer, Holunder


Einige erzeugen Freude, wohin immer sie gehen;
andere, wann immer sie gehen.
Oscar Wilde (1854 - 1900


Damit will ich gar nicht sagen, dass David seine Gäste nicht gefallen. Er hat es sich selber ausgesucht, beim "perfekten Dinner" mitzuwirken und dabei jeden möglichen Gast, den Vox als Kandidat auswählt, willkommen zu heißen. Und sei er aus Wiesbaden ...

David lebt in Bischofsheim, und offenbar gehört aufgrund seines Wohnortes sein Herz zu Mainz. Und hier wird eine alte, vermutlich sehr gepflegte Feindschaft wieder ausgegraben, die zwischen Mainz und Wiesbaden besteht. Ähnliche Zustände herrschen zwischen Düsseldorf und Köln, aber als nicht direkt Betroffene halte ich mich aus den Querelen oder Frotzeleien einfach mal raus.

Dennoch gibt der Wiesbadener Gereon heute das Rumpelstilzchen: Wie aus dem Nichts hüpft er plötzlich ins Bild und steht dem Gastgeber im Weg. Aber das sind immerhin noch die Momente, in denen ich hellwach bin,

während David mich genau so gut in den Schlaf kochen könnte.

Der Winzer erzählt weder ein paar Schwenks aus seinem Leben noch haut mich seine Tätigkeit am Herd vom Hocker,

von der dürftigsten aller je dagewesenen Tisch-Dekos beim Dinner will ich nicht schweigen. Da steckt keine Liebe drin, aber man kann es auch nicht dezent als Minimalismus bezeichnen, denn ich bin eher der Meinung: David fiel einfach nichts ein für die Deko.

Zumindest bringt er sein Menü schnell über die Bühne, was allerdings für mich als Zuschauerin völlig gleichgültig ist: die Sendung beginnt um 19.00 und endet um 20.00 Uhr, egal was passiert. Aber bis dahin habe ich mir schon mal überlegt, was ich in den nächsten Tagen kochen könnte und einen Zettel für den Einkauf geschrieben.

Zwischendurch bemerke ich, dass sein Vorspeisen-Soufflé-Gruyere gelungen aussieht, während sein Nachtisch farblich - und alle Daniels haben ihn zuvor noch darauf hingewiesen -  den Preis der Ähnlichkeit zur Mutter Erde gewinnt, oder auch, wenn man es nicht so wohlgesonnen sagen will, an einen spaziergehenden Hund erinnert, der hier und da etwas hinterlässt, was man natürlich aufheben muss.

Und Rumpelstilzchen Gereon fegt noch ein paar Mal durchs Bild. Jedesmal ein Mini-Schocker.

Am Ende bekommt David gute 31 Punkte: Je 8 von Antje, Gereon und Tim und 7 von Beate. Ein Helau oder Alaaf legt Beate nicht obendrauf,

dies ist ja schließlich kein Fasching, sondern ein ernster Wettbewerb!


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Dienstag, 24. September 2019

23. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Mainz bei Beate

Vorspeise: Hochzeitssuppe mit Leber-, Semmel- und Bratklößchen
Hauptgang: Geschmorte Kalbsbäckchen auf Steinpilzschaum, Rahmwirsing und Kartoffelgratin
Nachtisch: Beerencrumble und Limonenmousse an Mangosauce


Karneval im Sommer

Beate aus Bodenheim ist im Mainzer Fasching aktiv, und nun auch noch in der voxschen Sendung "Das perfekte Dinner". Während im Karneval Büttenreden an der Tagesordnung sind, sind sie beim "Dinner" eher die Ausnahme. Aber um diese Ausnahme kommen wir heute nicht herum. So trägt Beate Selbstgereimtes vor:

"Alle sind Gewinner,
bei Vox und beim perfekten Dinner"

Möge die Sendung noch lange auf der Gewinner-Seite stehen, auch, wenn man beim Kochen Einzelner schon mal beide Augen zudrücken muss.

Und heute werden sogar noch die Ohren strapaziert: Beate lässt eine Faschings-Kapelle auffahren! Es wird getrommelt und geblasen, und ich frage mich nach dem Sinn dahinter. Aber manchmal hat so einiges auch gar keinen besonderen Sinn,

außer, dass jemand sein Hobby in die Welt hinaus posaunen möchte. Vielleicht hofft sie auch auf einen Auftritt bei "Mainz, wie es singt und lacht".

Beate verschenkt nämlich keinen Witz, den sie raus hauen kann, und sei er auch noch so platt oder uralt. Egal, sie macht einen fröhlichen Eindruck,

und der ist sowohl für den Karneval als auch für das "Dinner" nicht ganz unwichtig.

Kochen muss sie jedoch auch neben all dem Firlefanz-Programm:

Dazu fällt ihr als Vorspeise eine Hochzeitssuppe ein. In Hochzeiten ist sie wohl ein bisschen geübter als der Durchschnitt der Leute, denn die genaue Anzahl der Ehemänner, bevor sie mit Rainer zusammen kam, verschweigt sie diskret.

Man fragt sich überdies immer, wer all die Maggi-Fix-Produkte kauft (können die eigentlich Ehemänner vertreiben?), aber hier gibt es eine Antwort darauf: Beate dickt ihre Soße damit an. Ein Schäumchen aus Steinpilzen hingegen bekommt sie nicht hin - ich schlage Maggi vor, dafür eine Hilfeleistung auf den Markt zu bringen.

Der Nachtisch - sauer! Darin sind sich die Gäste einig. Beate muss verinnerlicht haben, dass sauer angeblich lustig macht.

Aber ohne einen Beweis dafür zu haben, lobt Beate ihre Gruppe als Nicht-Korinthen-Kacker. Na, na ... dies ist schließlich auch ein Wettbewerb, und da darf man schon mal ein wenig kritischer sein als wenn Tante Beate einen zum Mittagessen an einem Montag einlädt.

So kommen 27 Punkte zusammen: Je 7 von Tim, Gereon und David und 6 von Antje.

Genug ist genug! Sowohl sind es die Punkte für Beates Dinner als auch die Worte in meinem Beitrag, der jetzt endet.


Guten Morgen, Gruß Silvia 



Montag, 23. September 2019

23. September 2019 - Bruchlandung!

Foto: S. B.


Bruchlandung

Kurz nach dem Weltklimatag am 20. September 2019 und der Verabschiedung des Klimaschutzprogramms vom selben Tag  werden bereits von den Verantwortlichen selber grobe Verstöße festgestellt. Nein, die Kanzlerin hat sich keinen

Coffee to Go

genehmigt, man hat sie auch nicht mit einer Plastiktüte gesichtet. Wenn schon Verstoß, dann doch lieber einen ganz großen:

Insgesamt reisen vier Politiker mit 3 Maschinen an die Ostküste der USA. Nur die Umweltministerin Svenja Schulze fliegt mit einer Linienmaschine.

Angela Merkel wollte in ihrer Luftwaffen-Maschine eigentlich Annegret Kramp-Karrenbauer mitnehmen,

hat sich dann jedoch umentschieden und AKK aus der Kanzlermaschine ausgeladen.

Frau Dr. Merkel möchte allein fliegen ... Warum auch immer, sie wird bereits eine Erklärung von einem ihrer Schreiber darüber vorbereiten lassen ... müssen.

Oder man sieht das gesamte deutsche Klimaschutzprogramm so wie

Mojib Latif:

"Es ist eine Sterbehilfe fürs Klima."

Na, dann hat Frau Merkel ja alles richtig gemacht. Sterbehilfe soll sich ja auch nicht endlos lange hinziehen, sondern schnell vonstatten gehen.

Und ganz ehrlich gesprochen, habe ich diese Flugzeug-Affäre am Anfang für einen bösen Witz gehalten.

Angela Merkel hatte doch so viele warme Worte für die Klimaaktivisten auf ihrem Redner-Zettel ... nun, das war wieder einmal das berühmte "Geschwätz von gestern".

Andererseits und zur Rettung der eigenen Reputation könnten sowohl Frau Merkel als auch AKK und der dritte Minister auf dem Rückflug

gestrandete Thomas Cook-Passagiere aufnehmen.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 21. September 2019

21. September 2019 - Robins letzter Weg zurück nach Hause



Trauer

ist niemals pauschal und kann nach einem festgelegten Termin  abgehakt werden. Sie ist so individuell wie es Menschen sind. Eigentlich erkennt man in der Form der Trauer auch den einzelnen Menschen - falls man demjenigen zuhört, der gerade einen Verlust erlitten hat. Manchmal ist es dann einfach so, dass der Mund überläuft, weil das Herz stehen geblieben ist: Man möchte nur noch über den Verstorbenen reden ... möchte ihn anderen auch ans Herz legen, und sei es nur für den einen Moment, in dem man von ihm erzählt.

Am 6. September musste ich Robin in der Tierklinik Duisburg, Kaiserberg, von seiner kurzen, schweren Krankheit erlösen lassen. Noch am selben Tag wurde er von einem Tierbestatter abgeholt, und drei Tage später eingeäschert:


Am 12. September hatte ich den Termin, um seine Asche abzuholen. Das alles geht so ratzfatz, dass einem schwindelig werden kann, wie rasch ein erfülltes Hundeleben nach seinem Tod abgearbeitet wird. Aber das ist das Geschäftsmäßige am Tod, das ist so und das will ich auch gar nicht bemängeln.

An diesem Donnerstag - ausgerechnet - war unser Auto in der Werkstatt. Natürlich hätte ich den Termin verlegen lassen können, aber ich wollte Robin nun ganz schnell wieder nach Hause holen.

Also bin ich mit Bienchen zum Bahnhof Duisburg gegangen, nachdem ich mich zuvor erkundigt hatte, wie ich am schnellsten nach Bochum, dort ist eine Filiale des Tierbestattungs-Unternehmens, komme.


Bienchen mitzunehmen, war im Nachhinein keine gute Idee, denn sie wird am 13. Oktober 2019 schon 16 Jahre alt, und offenbar ist sie unwillig, neue Gegenden zu "erkunden" - sie weiß ja nicht, dass ich nicht aus purer Lust und Laune nach Bochum gefahren bin. Obwohl ich, und da muss ich sagen, zum Glück, bei ihr keine Trauer über den fehlenden Robin erkennen kann, ist es ihr immer leicht gefallen, kurze oder auch längere Reisen zu machen, wenn Robin dabei gewesen ist. Vermutlich hat sie in ihrem hündischen Gemüt gedacht:

Wenn es Robin gefällt, wird es schon richtig sein.

Nun war er nicht mehr neben ihr, wie sie es seit Ewigkeiten kannte (seitdem ich sie in 2010 von meiner Mutter "vererbt" bekam)  - und sie zeigte sich irritiert. Natürlich habe ich sie ziemlich betüddelt, um es ihr zu erleichtern,

obwohl ich selber eine Betüddelung gebraucht hätte. Am liebsten durch einen noch springlebendigen Robin ...

aber nun wollten wir lediglich die Überreste seines zuvor erkrankten Körpers abholen.

Ein paar Warteminuten auf dem Bahnsteig, der Zug war pünktlich, aber plötzlich fiel mein Blick auf den gegenüberliegenden Bahnsteig:


Kassel-Wilhelmshöhe steht auf dem Bildschirm, der die Ankunft des Zuges anzeigt. Nun muss man wissen, dass Duisburg ein großer und wichtiger Bahnhof im Ruhrgebiet ist, und die Züge könnten überall hinfahren ...

aber ausgerechnet nach Kassel-Wilhelmshöhe sollte dort bald ein Zug einfahren. Meine vielleicht wichtigste Zugfahrt, die weniger mit einer Reise zu tun hatte, war dort vor zehn Jahren hingegangen. Und selbstverständlich war Robin damals dabei gewesen.

Meine Augen wurden feucht. Ich bin noch nicht soweit, dass ich mich an meine gemeinsamen vielen Jahre mit Robin erinnern möchte - und da kommt ungefragt solch ein Hinweis, mit dem ich gar nicht gerechnet habe, aber der sofort Erinnerungen wach rüttelt. Zum Glück musste ich mich dann schnell darum kümmern, mit Bienchen in unseren Zug zu steigen und einen Platz zu suchen. Ein Mann aus meiner Heimatstadt Dortmund saß mir gegenüber ...

wegen Bienchen sprach er mich an. Und wir hatten ein freundliches Gespräch, in dem auch viel über Dortmund geredet wurde. Noch eine Erinnerung, jetzt aber eher eine eigene, wenn ich auch mit Robin natürlich hin und wieder in Dortmund war.

Endlich in Bochum angekommen, mussten wir auch noch in die U-Bahn umsteigen. Bienchens Unwohlsein wurde immer größer, obwohl sie sowohl Züge als auch U-Bahnen kennt.


Wir passierten u. a. die Haltestellen Bermuda-3Eck und Bergmannsheil. Die Haltestellen-Nennung des berüchtigten Dreiecks erinnerte mich an meinen eigenen Untergang seit RobinsTod.

Schön ist die Ecke wirklich nicht, durch die die Straßenbahn dann überirdisch weiterfuhr. Langsam fühlte ich mich genau wie Bienchen: Unwohl! Schwummerig in der Magengegend, denn ich hatte den ganzen Tag - und der war nicht mehr jung - noch nichts gegessen. Ich hatte einfach keinen Appetit gehabt, eigentlich seit dem 6. September nicht mehr. Das hält bis heute an.

Wir erreichten nach, ich weiß nicht wie vielen Haltestellen, es könnten 123 gewesen sein, und etwa 20 Minuten das Tierbestattungs-Institut.


In einem würdevollen, nach endgültigem Abschied riechenden, Ambiente wurde mir Robins Asche übergeben. Beigelegt war eine Rose, beigelegt auch ein Beileidschreiben - und zusätzlich die auch soeben beglichene Rechnung.


Ich stapfte mit Bienchen zurück zur Haltestelle, aber erst einmal in die verkehrte Richtung. Das hat etwas Symptomatisches, denn ich fühle mich gerade so, als hätte ich ohnehin die Richtung verloren. Hier wäre es auch egal gewesen, ich wäre ohnehin, ein leidendes Bienchen und Robins Asche im Gepäck, an irgendeiner Haltestelle angelangt, von der aus die Bahnen zum Bahnhof zurück fuhren.


Zum einen umklammerte ich fest Bienchens Leine, zum anderen die Tasche, in der die Asche des besten Hundes aller Zeiten lag. Ich durfte sie auf keinen Fall verlieren, nicht unachtsam werden, obwohl ich im Moment gerade unter Unkonzentriertheit leide.

Aber es ist alles gut gegangen. Zurück im Bahnhof Duisburg kehrten auch Bienchens Lebensgeister wieder:

Sie sprang vor lauter Freude durch das Bahnhofsgebäude und ebenso auf dem kurzen Weg nach Hause.

Eine kleine Weile werde ich Robins Asche noch hier zu Hause stehen lassen, bevor wir sie an einer seiner Lieblingsstellen vergraben werden, damit sie zur Nahrung für den bestimmten Baum werden.  Das wird dann sein allerletzter Weg sein.

Robin: 13. Januar 2004 bis 6. September 2019






Guten Tag, Gruß Silvia





20. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Freitag bei Michael



Vorspeise: Passionsfrucht, Kartoffelpraline mit schwarzem Sesam, Thunfisch, Jakobsmuschel, Süßkartoffelpüree und Limetten-Mayonnaise
Hauptgang: Geschmorte Ochsenbäckchen mit Vanillerübchen und Kartoffel-Seitling-Mousseline
Nachtisch: Crème brulée mal anders


Erwartungen und Resultate

Es passiert öfter, so auch diesmal, dass ich einen Dinner-Abend verpasse, aber, der Mediathek sei Dank, kann ich es mir auch noch im Nachhinein am frühen Morgen ansehen. Irgendetwas sagte mir jedoch:

Leg lieber die Beine hoch, trink Kaffee und starre Löcher in die Luft - das ist effektiver. Die letzten 17 Minuten jedoch habe ich mir dann trotzdem angesehen. Die Länge von 17 Minuten habe ich nicht mit der Stoppuhr nachgehalten, sie stand auf dem Bildschirm. Und doch kamen mir diese Minuten vor, als würden sie frecher Weise heute eine Stunde dauern.

Das erste, was ich mitbekomme, ist, dass Michael vor seinem Dinner eine Runde Golf gespielt hat. Das findet Simon provokant. Ich stimme ihm ohne Wenn und Aber zu. Aber noch ist schließlich die Hoffnung vorhanden, dass Michael sein Dinner mit Links aus dem Kochlöffel schüttelt.

Dann geht es Schlag auf Schlag, und es kommen Vorspeise, Hauptgang und Dessert auf  den Tisch. Und die Erwartung, dass hier besonders gute Resultate das Endergebnis sind, schwinden. Ist Michael nicht Konditormeister? Hätte sein Nachtisch nicht jeden vom Hocker reißen können? Ähnliches meint auch der gefundene Profi-Koch Simon.

Michael jedoch verschenkt seinen Vorteil!

Es fehlt die Competition, meint Simon. Und ich frage mich, ob er wohl Kompetenz meint? Competition = Wettbewerb.

Vielleicht fehlt Michael einfach nur die Lust. Auch jene, den besten Nachtisch der Woche anzurichten.

Die Lustlosigkeit bringt ihm 29 Punkte ein: Je 7 von Simon, Dennis und Susanne und 8 Zähler von Katja.

Es gewinnt Simon, von Montag bis Donnerstag Mark genannt. Es war üblich, dass der Profi, falls er gewinnt, diese Summe von 5.000 Euro spendet. Er selber bekommt für seinen Einsatz eine Gage. Ich sehe und höre da jedoch nichts. Vielleicht wurde es in einem Teil erwähnt, den ich nicht gesehen habe?

Nun bleibt mir noch, allen ein schönes Wochenende zu wünschen.

Nur meiner Verwunderung, dass Dennis wirklich keine Kochausbildung macht, muss ich noch Ausdruck verleihen. Vielleicht bekommt er doch noch die Lust darauf und steigt somit über den "2. Bildungsweg" in die für ihn passende Laufbahn ein.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Freitag, 20. September 2019

20. September 2019 - Gedanken zum eigenen Geburtstag



Gedanken zum eigenen Geburtstag

Es ist kein runder Geburtstag, und nicht einmal einer, den ich gern begehe. Aber es ist mein Geburtstag, und ein bisschen Zusammensitzen darf sein, ein geselliges, aber kein partymäßiges. Es ist mein traurigster Geburtstag, denn genau zwei Wochen zuvor habe ich meinen Yorkie Robin an den Tod verloren.

Wenn ich mir was wünschen dürfte ... darf man mich also nicht fragen. Es gibt Wünsche, die können mit keinem Geld der Welt erfüllt werden.

Geburtstage sind so etwas wie das persönliche Silvester, und an dem Tag danach ist Neujahr. Eigentlich also etwas Besinnliches. Gute Vorsätze kann man planen, aber wann halten gute Vorsätze schon mal der Realität stand, wenn sie an bestimme Daten gekoppelt sind? Sie beruhigen höchstens kurzfristig das eigene schlechte Gewissen, bevor sie wieder über den Haufen geworfen werden.

Ich erinnere an andere Geburtstage, die weitaus lustiger waren.

Zu meiner Volljährigkeit habe ich Glückwünsche vom Oberbürgermeisteramt der Stadt Dortmund, unterschrieben von Günter Samtlebe, bekommen. Ob das Usus war, weiß ich gar nicht.

An meinem 18. Geburtstag ging ich erst einmal zum Friseur und ließ meine Haare von braun in rotblond umfärben. Gleich im Anschluss kaufte ich 18 rote Rosen,

um sie meiner Mutter zu meinem Geburtstag zu schenken. Ich weiß gar nicht mehr, ob sie wegen der neuen Haarfarbe einen Schock erlitten hat - aber ich erinnere mich, dass sie sich sehr über die Blumen gefreut hat.

Immerhin und leider war das mit den Rosen ein einmaliger Akt meinerseits. Sie wären schließlich von Jahr zu Jahr teurer geworden ...

An einem anderen Geburtstag hatte ich mit meiner Mutter einen großen Streit. Vermutlich um einen nichtigen Anlass, aber auch den habe ich vergessen ... an den Streit erinnere ich mich jedoch, weil es ein Foto von diesem Tag gibt. Das befindet sich mit entsprechendem Untertitel in einem Album.

Dann gab es die fröhlichen Geburtstage, die endlos langen und die kurzweiligen. Oft war ich genau zu der Zeit im September verreist.

Auf Maui wusste ich dann schließlich gar nicht mehr, ob ich nun Geburtstag habe oder noch nicht: Die Zeitverschiebung eben. Dort ist es genau 12 Stunden früher als hier ...

also irritierend.

Und irgendwie genau so irritierend ist mein diesjähriger Geburtstag.


Andere Ereignisse an einem 20. September

Da ich mich gar nicht wichtig nehme, hier ein paar andere Ereignisse von einem oder an jedem 20. September.

Es ist Weltkindertag.

Deutsche Erstaufführung von Hitchcocks "Die Vögel".

Geburtstag von u. a. Sophia Loren.

Bis zum Jahresende sind es noch 99 Tage.

Ich wünsche allen Lesern an jedem dieser Tage viel Glück, und dass ihr alle das Glück ins Jahr  2020 mit hinüber nehmt.


Ich wünsche allen einen schönen Tag, Gruß Silvia



19. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi-Koch? - Donnerstag bei Mark

Hase, ich habe leider kein Kaninchen-Foto

Vorspeise: Mit Couscous gefüllter Kaninchenrücken an Hummus, Balsamico-Zwiebeln, kleinem Gemüse - Kräutersalat und Frischkäse
Hauptgang: Steinbutt im Pfifferlingssud, Kartoffelschuppen, Venere Risotto und Weißweinschaum
Nachtisch: Eingelegte Kirschen, Schoko-Sponge-Cake, Mascarpone, weiße Ganache, Minz-Crumble und Vanille-Kirsch-Eis


Am Anfang nennt man ihn Mark, am Ende heißt er Simon

In lockeren Abständen schleusen die Dinner-Macher einen Profi-Koch ins Getümmel, um einerseits kampfwillige und kochvernarrte Gegner ins Feld zu führen, und somit andererseits der Sendung den Anstrich zu verleihen, doch mehr mit Kochen zu tun zu haben als man üblicher Weise denken könnte.

Es begann am Montag bei dem ältesten 18jährigen der Welt, Dennis, mit einem fulminanten Einstieg. Seine Eltern werden mächtig stolz auf ihn sein - leider hat sich das nicht auf die Mitstreiter übertragen, und er bleibt mit 30 Punkten zurück.

Susanne schlägt ihn gar mit einem Punkt Vorsprung, obwohl ihr Dinner in jeder anderen als der Profi-Runde besser aufgehoben wäre.

Über Katja kann man einfach nur den warmen Mantel des Schweigens hüllen: Sie hat weder ein besonderes Koch-Verständnis, noch ist sie der Show gewachsen, außer mit dem Mundwerk. Das wirkt heute, einen Tag nach dem Desaster, ein wenig geschrumpft. Zur Aufhellung ihres Gemütes hat sie Enten gefüttert (hoffentlich nicht mit Brot!) und sich ein teures Kleid gekauft.

Und dann zeigen Regie und Schnitt, wie man hinter dem Begriff Kochen einen dicken, fetten, positiven Haken machen kann: Es ist Donnerstag, und Mark darf kochen. Es wird nicht länger verschleiert, dass er der Profi-Koch ist, denn so arbeitet kein oder kaum ein Laie in seiner Küche. Es sitzt jeder Handgriff, alles ist durchdacht - wenn es auch einiges Vorbereitetes gibt. Und das können durchaus andere erledigt haben. Schwamm drüber.

Wenn ich auch selber auf Kaninchen verzichten würde ... es gibt da eine alte Geschichte, und seitdem esse ich, und das ist schon ewig, kein Kaninchen. Irgendwie stelle ich mir auch die immer köstlichen Pfifferlinge zum Fisch nicht wirklich passend vor. Aber ich bin schließlich ahnungslos,

während Dennis ahnt, dass Mark der gesuchte Koch der Runde ist.

Sichtlich erleichtert legt der junge Mann den Namen Mark ab und gibt sich als Simon zu erkennen. Er ist Küchenmeister.

Und er erkocht sich mit Fug und Recht 38 Zähler: Die setzen sich zusammen aus den von Susanne und Michael gegebenen 9 Punkten, während Dennis und Katja ohne zu zögern die 10er Tafel zum Einsatz bringen.

Zuschauer, die bereits nach Katjas Abend resigniert das Küchentuch geworfen und daher nicht weiter zugesehen haben, sind im Nachteil: Sie haben etwas verpasst.


Guten Morgen, Gruß Silvia



Donnerstag, 19. September 2019

18. September 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Mittwoch bei Katja

Vorspeise: Muscheln im Rauch auf fermentierten Tomaten und Burrata
Hauptgang: Brisket aus dem Heu mit Wildkräuterpolenta, lackierten Kirschtomaten und Trüffeljus
Nachtisch: Ne/Gro/Ni - Ein Dessert in drei Kapiteln



Plötzlich kleine Brötchen backen

Der ausgesprochen selbstbewusste Eindruck, den Katja in den letzten Tagen hinterlassen hat und mit dem sie sich bei den anderen Teilnehmern bereits als vermutete Profi-Köchin in die vorderste Linie geschoben hatte,

ist heute

verpufft, geschrumpft, einfach verschwunden.

Und das von Anfang an, und nicht erst, als das Drama beginnt. Die Food-Bloggerin versagt auf ganzer Linie, und anstatt Auswege aus der Misere zu suchen, driftet sie immer mehr darin ab und geht am Ende dennoch mit in der Relation zu der Koch-Leistung sagenhaften

21 Punkten

aus dem Spiel raus.

Ein kleiner Pluspunkt scheinen die fermentierten Tomaten in der Vorspeise zu sein, ansonsten ist es nur viel Show um ein paar Jakobsmuscheln im Rauch, aber wenig Applaus.

Nur im Märchen geht es gut aus, und Rumpelstilzchen verwandelt Heu in Gold. Hier und heute wird das darin gegarte Fleisch am Ende selber zu Stroh und ungenießbar. Der Backofen war auf 250 Grad eingestellt, obwohl Niedrigtemperatur angesagt war ...

und sie sucht die Schuld nicht nur bei sich, sondern auch beim Team, das an dem Rädchen gedreht haben könnte. Warum sollten sie das tun, warum sollte ihnen so etwas aus Versehen passieren?

Das ist allein ihre eigene Schuld: Sie kocht, sie muss überwachen, ob alles seinen richtigen Gang geht. Hin und wieder ein Blick auf alles, und es geht gut.

Offenbar verliert sie aber schnell den Überblick, denn nichts klappt. Selbst der Nachtisch ist vom Pech verfolgt. Natürlich lässt der sich nicht selbstständig vom Unglück verfolgen, das liegt schon auch in ihrer Verantwortung.

Eigentlich würde mir solch ein Desaster - und dann auch noch in der Sonder-Edition "Wer ist der Profi-Koch" - leid tun. Aber ich spüre nicht den Hauch von Mitleid,

obwohl auch keine Schadenfreude meinerseits im Spiel ist.

Im übrigen wäre dies der Tag X gewesen, an dem eine Gastgeberin einen Lieferdienst anruft und eine Bestellung aufgibt,

und sei es nur, damit ihre Gäste satt werden. Sie versäumt diese Chance. Alle müssen mehr oder wenig hungrig in ihre Hotels gehen - oder sich in München

noch einen feuchtfröhlichen Abend mit dem einen und anderen Happen gekonnt zubereiteten Essens machen.

Dennis gibt 4 Punkte, je 5 steuern Michael und Mark hinzu - und der Mitleidteufel reitet wohl Susanne, denn sie gibt 7 Zähler.

In den nächsten Tagen sollte Katja weiterhin ganz kleine Brötchen backen. Alles andere wäre unglaubwürdig.


Guten Morgen, Gruß Silvia