Samstag, 29. August 2020

29. August 2020 - Ich habe keine Tränen ...



Ich habe keine Tränen ...

und zwar bereits seit vielen, vielen Jahren. Eine seelische Erleichterung durch Wasserfluss kenne ich überhaupt nicht - und muss alles trockenen Auges durchleben.

Natürlich habe ich auch vor dieser tränenlosen Zeit niemals und selbst bei traurigen Filmen ein Taschentuch benötigt, denn

ein Film bleibt immer noch ein Film und braucht keine Tränen-Begleitung meinerseits, obwohl viele Filme genau darauf abzielen.

Ohnehin hatte ich nie "nah am Wasser gebaut".

Leider bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass mich nichts so sehr berührt, dass ein Tränenfluss die logische Folge davon wäre. Dem ist ganz und gar nicht so.

Allerdings bewahre ich besonders in dramatischen Situationen die Fassung.

Ich kann nur vermuten, wo meine Tränenlosigkeit ihren Ursprung hat.

Natürlich vermute ich zudem, dass dies niemanden interessiert. Aber diesen Blog schreibe ich im Endeffekt auch für mich selber,

denn manchmal wird mir beim Schreiben einiges mehr klar als nur beim drüber-Nachdenken.

Gerade heute jedoch war der Tag,

als ich im Gespräch mit einer lieben Freundin

über etwas, das vor fast einem Jahr passiert ist,

beinahe einen Tränenfluss bekommen hätte.

Der Stau-Damm in meinen Augen hat ihn jedoch sogleich gestoppt ...

Ich arbeite daran, diesen Stau-Damm zu vernichten,

denn Tränen als Ventil sind eigentlich unverzichtlich.


Guten Tag, Gruß Silvia

28. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Hamburg bei Tanja

Foto: Marianne Mossel

Vorspeise: Tonis Frikas, adaptiert.
Hauptgang: Stifado und Erpeln, arrangiert.
Nachtisch: Bergische Kaffeetafel, interpretiert


Die unsichere Schüchterne?

Tanja lebt seit einiger Zeit in einer Villa, die sie auch in ihrer Heimatstadt Wuppertal in der Katernberger Straße (Elberfeld) gefunden hätte. Aus einem mir unbekannten Grund ist sie in Hamburg gestrandet, und sie fühlt sich "sauwohl".

Objektiv gesehen ist diese Villa, erbaut in 1886, wunderschön - subjektiv betrachtet möchte ich selber auf keinen Fall in solch einem Gebäude leben.

Die eher ehemalige Journalistin, die auch im TV tätig war (Johannes B. Kerner-Show, oh je, ich habe da Erinnerungen an einen ziemlich naiven Typen, aber die Erinnerungen sind uralt) ist heute nur noch sporadisch als Schreiberin tätig und kümmert sich hauptsächlich um drei Kinder, drei Hunde und ihren Mann.

Bislang hat Tanja großzügige Punkte an ihre Mitstreiter vergeben, und an einen eigenen Gewinn glaubt sie nicht, denn ihr Menü ist ihrer Meinung nach nicht "gesund" genug für diese Gruppe. Hier und da macht Tanja sich wirklich ein bisschen klein.

Dann steht ihre Vorspeise auf dem Tisch, und Julian schwärmt: "Schmeckt wie eine warme Umarmung." - Dieser Poet!

Ob Lisa es anders sieht?

So wie am Ende ihres eigenen Dinner-Abends, an dem sie sich selber deutlich vor den bisherigen Hobby-Fernseh-DarstellernKöchen sah? Ihre Punkte, die sie für Tanja spendiert, und überdies ihre Blicke, sprechen genau diese Sprache: Ich bin die Beste!

Allerdings setzt sich die Gesamtsumme für Tanja dann doch anders zusammen als vermutlich von Lisa erhofft: Je 9 Zähler geben Sabrina und Julian, 8 zückt Ian und 7 Lisa.

Mit insgesamt 33 Punkten liegt Tanja gleichauf mit Lisa - und die beiden dürfen sich die Gewinn-Summe von 3.000 Euro teilen. Lisa macht diesbezüglich einen Scherz, dass Tanja 25 Prozent der Summe bekommt - und sie den Rest. Ein Körnchen Wahrheit oder Wunschdenken liegt in jedem Witz.

Fazit

Verlierer im Sinne der Punktzahlen gibt es in dieser Woche nicht. Die beiden Gewinnerinnen haben jeweils 33 Zähler,

während Sabrina, Julian und Ian je 30 Punkte-Besitzer sind.

Zwar werde ich diese Woche wohl ziemlich schnell vergessen haben, aber zuvor wünsche ich dem gut aussehenden Julian noch eine steile Karriere als Musical-Darsteller oder Schauspieler oder was immer er sich wünscht.

Lisa, die ich erst spät überhaupt bemerkt habe, wünsche ich weniger Verbissenheit.

Von Sabrina bin ich absolut positiv überrascht, und auch Ian ist genau richtig wie er ist.

Allen wünsche ich ein schönes und gesundes Wochenende.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Freitag, 28. August 2020

28. August 2020 - Alternative Fakten: Facebook plant die Etablierung neuer Begriffe.



Alternative Fakten:
Facebook plant die Etablierung neuer Begriffe

Nirgendwo in der realen Welt gewinnt man so rasch Freunde wie auf Facebook. Dort wird mit dem Begriff Freundschaft geworfen,

als handele es sich um Ramschware.

Und in der Tat hat man Zugriff auf Millionen und Aber-Millionen von Profilen, man könnte sogar einen fiktiven Namen eingeben ...

und schon öffnet sich die volle Bandbreite derer, die dann wirklich so heißen ... oder sich so nennen. Der nächste Schritt kann bei oberflächlichem Gefallen des jeweiligen Profils eine

Freundschaftsanfrage sein. Der Gefragte kann sie nun nach eingehender Prüfung annehmen oder ablehnen - oder sie ohne Prüfung an- oder ablehnen. Anfragen völlig ignorieren geht natürlich auch.

So oder so hat jeder irgendwann genug Freunde auf seiner Liste, und zwar auch jene, mit denen ihn im realen Leben nicht die Bohne verbinden würde. Manche sogenannten Freunde entpuppen sich nicht selten als

Feinde.

Das hat auch Facebook bemerkt, und um das Netzwerk aktiv und attraktiv zu halten auf ein paar Neuerungen gesetzt:

Wer Freunde hat, hat schließlich auch Feinde. Ist so! Ist normal!

In Zukunft muss sich jeder Anfrager ein paar Eingangsfragen stellen, bevor seine Anfrage an die Person gesendet wird, die ihm freund- oder feindschaftlich am Herzen liegt.

Dadurch gewinnen viele dann eher Feinde als Freunde hinzu, weil die ohnehin in den sozialen Netzwerken kein bisschen sozial unterwegs sind und im Grunde jedermanns Feind sind.

Aber es bleiben immer noch die Engelchen und lieben Menschen, die kein Wässerchen trüben wollen und nur Freund oder Freundin sein möchten.

Über weitere Schritte wird nachgedacht: So könnten sich viele in die Rubrik Bekannte einordnen oder auch flüchtige Bekannte oder Leute,

die man am liebsten von hinten sieht.

Noch ist nicht aller Tage Abend.


Guten Tag, Gruß Silvia

27. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Hamburg bei Lisa

Vorspeise: Thunfisch-Tatar
Hauptgang: Rinder-Filet / Kartoffel-Püree / Balsamico-Schalotten
Nachtisch: Mousse au Chocolat


"Im Leben lernt der Mensch zuerst gehen und sprechen. Später lernt er dann, still zu sitzen und den Mund zu halten." -
Marcel Pagnol


Die Geschäftsfrau

In den vergangenen Tagen ist mir Lisa beinahe gar nicht aufgefallen, weder negativ (was schließlich wiederum positiv ist) noch positiv. Sie war als Gästin anwesend, hat hier und da gelobt oder kritisiert und gepunktet, aber ich kann nichts über sie sagen.

Und das bleibt auch an ihrem eigenen Dinner-Tag genau so: Ich sehe eine Geschäftsfrau, die einen Online-Shop, im dem sie Bio-Fleisch vermarktet, führt - aber weiter erfahre ich rein gar nichts. Ist mir in diesem Fall auch egal, aber eigentlich nicht Sinn dieser Nicht-Koch-Sendung.

Lisa lebt in ihrem schönen Elternhaus in einer separaten Wohnung, und das Gesamtpaket könnte mir gut gefallen ... wenn, ja, wenn ein bisschen Stadt vor dem Gartentor wäre. Aber das ist natürlich nur meine eigene Meinung zu einem ländlichen Leben ... von dem andere wiederum träumen. Eine Heile-Welt-Location eben.

Mit ihrem Menü geht Lisa auf Nummer-Sicher. Und damit ihr Fleisch wirklich gelingt, gart sie es sous-vide.

Dieser Wettbewerb ist einer, der beinahe keine Regeln kennt. Jeder Teilnehmer darf mit den Hilfsmitteln kochen, die in seiner Küche herumstehen und sicherlich auch sonst oft im Gebrauch sind. Auch darf jeder vorbereiten, was er möchte.

Lisa weist zumindest - soweit ich das mitbekomme - nichts Vorbereitetes auf.


Das Menü

Und dann fällt mir doch noch auf, dass sie Schalotten bereits geschält hat ... was ja wirklich kein Problem wäre, wenn sie nicht in diesen verdammten Plastiktüten geparkt worden wären.

Schön, dass sie uns verrät, dass man die Strunke der Schalotten nicht abschneidet, weil sich die Zwiebel sonst im Wein selbst schälen würde ... und es Essig wäre mit intakten Rotwein-Schalotten

Nun bin ich wirklich schlauer, weil mir das im Leben nicht selber eingefallen wäre.

Vielleicht sitzen aber Kinder vor den Bildschirmen, die mit derartigen Tipps viel anfangen können ... auf ihren Wegen hin zu neuen Dinner-Kandidaten.

Für Tanja gibt es zum Hauptgang nicht nur das Fleisch, sondern auch eine Pilz-Alternative. Sie probiert das Fleisch - und lässt den großen Rest dann liegen. Kommt sie nicht auf die Idee,

sich für ihre drei Hunde einen Doggy-Bag packen zu lassen? Oder wird das nur nicht erwähnt und gezeigt?

Die Nachtisch-Mousse ist aus Toblerone ... stelle ich mir folglich nicht wirklich lecker vor. Oder muss das so, weil Werbung?


Fazit

Natürlich kritisieren Ian und Julian sehr viel und mit großer Inbrunst ... aber beide punkten jeweils fair.

Tanja freut sich, dass das Püree nach "richtigen Kartoffeln" schmeckt. Nach was es sonst schmecken könnte, verrät sie nicht. Ich frage mich, ob das eine positive Anmerkung ist ... oder einfach nur eine lächerliche.

Die Punkte: Julian, Ian und Sabrina geben je 8, Tanja 9 Zähler.

Mit insgesamt 33 Umdrehungen bricht sie die bislang gültigen 30er-Punkte und steht am heutigen Donnerstag auf Platz 1, den ihr nur noch Tanja streitig machen kann.

Trotz allem stecken hinter den vorherigen Menüs mehr Gedanken als hinter diesem. Nummer Sicher eben.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Donnerstag, 27. August 2020

26. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Hamburg bei Ian

Vorspeise: Rote Bete-Tatar | Cashew-Mayo
Hauptgang: Involtini vom Limousin-Rind | Tagliatelle | Tomaten-Zucchini-Soße
Nachtisch: Strawberry-Cheesecake | Limettensorbet


Die vorgezogene Sonntagspredigt

wird am heutigen Mittwoch von Ian vorgetragen. Mit insgesamt 9 Vornamen gesegnet, war sicherlich bereits seine Taufe damals eine in Überlänge  und mit vielen Wörtern gesegnete.

Insgesamt hat Ian ein Faible für höhere Zahlen, und so lebt er heute mit seinem Freund Stefan zusammen, der

5 Kinder hat, die Ian als seine Stiefkinder bezeichnet. Sehr löblich von ihm. Wäre ich nur einen Ticken neugieriger, würde mich die Geschichte dahinter sehr interessieren ...

zumindest interessiert sie mich auch als eine Frau, die wenig neugierig ist, mehr als das Dinner, welches Ian nun vorbereitet.

Zusammengefasst möchte ich sagen: Es ist eine Nummer zu groß für Ian, ein als perfekt zu bezeichnendes Dinner zuzubereiten.

Aber wenn man ihn reden hört ...

Ich werde unaufmerksam, doch manche seiner Schummeleien bleiben mir nicht verborgen. Vielleicht auch, weil der TV-Sender selber gerne enttarnt ...


Das Menü

Für seinen Umzug in die Fremd-Küche verpackt Ian alles, was sich nicht wehren kann, in Plastiktüten und verschweißt es. Eine völlig überflüssige Aktion ... um ein bisschen Platz in der Umzugs-Kiste zu sparen. Diese Aktion steht auch im Widerspruch zu seinen Berichten über das Limousin-Rind, das in seinem Menü eine Rolle spielt.

Das Rote Bete-Tatar bekommt viel Lob, und auch die Mayo kriegt ihr positives Fett weg. Dabei hat sie ein unnötiges industrielles Geheimnis.

Involtini sollen es sein, und es sind eigentlich Rouladen, die er im Hauptgang serviert. Die Nudeln kleben aneinander - hat er die vorbereiteten etwa auch vakuumiert? Ich weiß es nicht, vermute es aber.

Folglich bleibt für diesen Gang das Lob auf der Strecke.

Zwischendurch muss ich die Werbung für die Sendung "Grill den Henssler" ertragen ... dieser aufgedrehte Typ, dem man seine Arroganz ohne Mühe anmerkt,  macht mich nervös.

Am Ende serviert Ian seinen Nachtisch, und dann kann man fast schon

Schluss . Aus . Ende . Amen

sagen.


Fazit

Ein Dinner-Abend wie tausend andere, die man auch nicht im Gedächtnis behält.

Die Punkte: Je 8 von Lisa und Tanja, je 7 von Sabrina und Julian.

Somit liegen die drei Leutchen, die bisher gekocht haben, mit je 30 Umdrehungen gleichauf.

Das darf meinetwegen so weitergehen, dann beträgt der jeweilige Gewinn weniger als die pro-Kopf-Aufwandsentschädigung.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 26. August 2020

25. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Hamburg bei Sabrina

Vorspeise: Gazpacho mit Basilikum, frischen Tomaten & cremiger Burratina
Hauptgang: Gegrilltes Lachsfilet, grüner Spargel mit einer Zitronenvinaigrette & getrüffeltem Bratkartoffelstampf
Nachtisch: Lemon-Meringue-Tarte mit Baiserhaube, Zitronen-Basilikum-Granita, Honeycomb & Zitronenmelisse-Pistazien-Pesto


Die, die dauernd lacht


heißt Sabrina, ist 26 Jahre alt und präsentiert sich weltgewandt. Lachen ist natürlich gesund, und damit ist sie auf der sicheren Seite ...

Allerdings lacht sie sich durch die beinahe gesamte Show, aber ihr Lachen ist völlig anlasslos. Sie lacht und lacht ... tatsächlich ... und bei der Ausstrahlung hoffentlich auch noch. Das muss ich mir zumindest nicht mehr anhören.

Doch auch mir vor dem Bildschirm wird ein kräftiger Lacher gegönnt: Sabrina würde sich am Ende ihres Dinners

glatte 9 Punkte geben.

Ein guter Anlass, in Heiterkeit auszubrechen.

Auf der offiziellen Vox-Seite steht geschrieben:

Sabrinas inoffizielles Motto lautet offenbar:
Hauptsache außen hui!

Der allererste böse Kommentar zu Sabrinas Menü stammt also vom Sender selber. Denn außen hui beinhaltet natürlich

innen pfui.


Das Menü

Allerdings mangelt es selbst an diesem außen hui.

Die Vorspeise gleicht einem Babybrei, der eventuell sogar für Babies schwer zu schlucken ist. Dass die Gazpacho obendrein larifari gewürzt ist, kann man selbst als Außenstehende beobachten.

Beim Hauptgang hängt der grüne Spargel total in den Seilen.

Die Krönung der Unansehnlichkeit bietet schließlich das Dessert. Der Kuchen versucht, in Brocken wegzulaufen. Und nur ein grüner Haufen Irgendwas hält ihn auf, zieht jedoch auch die Blicke von Haustierbesitzern auf sich.


Fazit

Nur einmal gackert Sabrina nicht. Da erzählt sie von einem in Mexiko erlebten Erdbeben. Dass dieses Erlebnis nachhaltig ist, kann man verstehen.

In NRW hat vor vielen Jahren auch einmal die Erde gebebt. Wir haben die (leichten) Auswüchse mitbekommen. Das war ganz bestimmt kein Vergleich zu dem Beben, dass Sabrina 2017 in Südamerika erlebt hat.

Gleich nach der Schilderung dieses Abenteuers ist sie wieder bester Laune - und völlig betriebsblind, was ihre Koch- und Anrichtungskünste angeht.

Die Punkte: Tanja und Ian geben je 8, Lisa und Julian je 7 Zähler.

Mit 30 Umdrehungen liegt sie gleichauf mit Julian, dem von Vox untertitelten Internationalen Sunny-Boy, ledig.

Einmal mehr sieht man, wie sinnlos die Verlängerung dieser Sendung ist.

Und es ist schließlich nicht so, dass die vorherige dem "Dinner" folgende Reihe Prominent aus dem Vox-Programm gestrichen wurde - sie wird jetzt nur kurz vor Mitternacht ausgestrahlt. Ist für die Freunde alles prominenten Klatsches ebenfalls sinnfrei, weil die Tratsch-Nachrichten dann bereits zu alt sind ... oder gar nicht mehr gesehen werden.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Dienstag, 25. August 2020

24. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Hamburg bei Julian

Vorspeise: Zweierlei gebackene Samosa mit Butter-Chicken und Morogo, dazu Chili-Koriander-Marmelade
Hauptgang: Bobotie mit Pfirsich-Chutney, Cashew-Reis und Salat
Nachtisch: Cape-Malva-Pudding mit Marula-Eiscreme und Marula-Likör-Shot


Von einem perfekten Dinner
so weit entfernt wie Hamburg von Kapstadt

Julian, den Schauspieler, kann ich mir gut in einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung vorstellen. Ohne Probleme könnte er darin einen verliebten Sterne-Koch interpretieren. Beim perfekten Dinner allerdings geht es über die Darstellung eines Kochs hinaus, denn ein Teilnehmer sollte durchaus etwas ... ein kleines bisschen ... kochen können.

Gut, ein kleines bisschen will ich dem smarten Julian zugestehen, aber insgesamt mangelt es ihm vermutlich an Erfahrung und Begeisterung fürs Kochen. Für eine simple Zutaten-Frage muss er einen Freund

anrufen. Vielleicht will und soll der Freund auch nur in der Sendung erwähnt werden ... man bekommt ja nicht immer die Hintergründe zu fassen.

Auch als Musical-Darsteller kann ich mir Julian vorstellen. Leider gibt es keine Kostprobe seines Könnens,

und das, obwohl die Länge der Sendung reichlich Potenzial für solche Zwischentöne hat.

Stattdessen sieht man, wie er dieses und jenes zusammen rührt, reichlich Gewürze an alles kippt und man keine Ahnung hat, ob das wirklich alles munden kann.

Interessant, aber auch ein wenig traurig, ist Julians Vita:

Sein Vater, ein Südafrikaner und seine Mutter, eine Schwäbin, lernten sich in Deutschland kennen. Erst als Julian 2 Jahre alt war, konnten seine Eltern mit ihm nach Südafrika gehen, denn zuvor war es durch die Apartheid im Heimatland seines Vaters als "gemischtes" Ehepaar nicht möglich ...

Vor 8 Jahren kam Julian nach Deutschland zurück.


Das Menü

Die Gäste bekommen je einen dick und fett gefüllten Samosa - und sicher gilt die Begeisterung darüber auch der Tatsache, dass es sich hier einmal um etwas anderes als das üblich zu Sehende beim Dinner handelt.

Der Hauptgang ist ein Hackfleisch-Auflauf. Als Beilage gibt es Reis, und Julian muss zugeben, dass er sich mit dem Reiskochen schwertut. Halleluja ... auf der Packung des losen Reises steht in zwei Schritten genau drauf, wie man den zubereitet ...

im Grunde muss man nur die entsprechende Gar-Zeit einstellen, fertig.

Am besten schmeckt seinen Gästen im Schnitt der Nachtisch. Darüber kann ich nichts weiter sagen, als dass es mich freut ...


Fazit

Von einem perfekten Dinner ist dieses Menü wirklich ziemlich weit entfernt. Natürlich punktet er durch sein Aussehen und sein Auftreten. Aber bei Schauspielern weiß man schließlich nie,

wie viel echt und wie viel gespielt ist.

Immerhin sind die Engagements zu dieser Corona-Zeit dünn gesät, da kann man sich schon mal in eine Reality-Show hineinspielen.

Die Punkte: Je 8 geben Tanja und Sabrina, je 7 Lisa und Ian.

Mit 30 Zählern ist er gut bewertet, vermutlich sogar zu gut.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 22. August 2020

22. August 2020 - Kopfschmerzen


Kopfschmerzen

Nicht nur in diesen Tagen macht vielen Leuten Vieles Kopfschmerzen. Gesehenes, Gehörtes, Erlebtes  ... und dass die Zukunft für uns alle ungewiss ist.

Die Corona-Zeit ist es jedoch nicht allein, die Menschen Kopfschmerzen bereitet. Die Symptome der seelischen Kopfschmerzen sind vielfältig. Oft betreffen sie auch einen sehr persönlichen Bereich,

wenn man zum Beispiel keinen Draht zur Schwiegermutter findet - außer, den, dass man sie lieber gehen als kommen sieht.

Die Politik bereitet den Menschen Kopfschmerzen. Dem einen die von rechts, dem anderen die von links, aber auch die der Mitte ist für viele ein Kopfschmerz-Verursacher.

Die falsche Nachbarschaft kann Kopfschmerzen bereiten.

Man könnte selber anderen Menschen drastische Kopfschmerzen bereiten, aber natürlich will man darüber nicht so gerne nachdenken.

Es gibt eigentlich gar nichts, was nicht bei irgendwem Kopfschmerzen verursacht.

An dieser Stelle wollte ich darüber schreiben, was für mich ganz persönlich dieses Gefühl des Hämmerns im Kopf verursacht,

aber ich entscheide mich dagegen:

Sicherlich würde ich nämlich etwas Wichtiges "vergessen", was wiederum anderen wichtig ist. Ich könnte mich zu wenig auf Dieses oder Jenes stürzen

und am Ende noch ungewollt Bestürzung auslösen.

Ich könnte Diskussionen anzetteln, die mir wiederum Kopfschmerzen machen würden.

Denn: Wie immer man es macht, was immer man schreibt oder nur zwischen den Zeilen erwähnt: es kann verkehrt sein.

Nicht, dass ich nicht zu meinen Meinungen stehen würde, aber manchmal fehlt mir einfach die Lust, diese auszubreiten.

Allerdings habe ich ein hervorragendes Mittel gegen Kopfschmerzen jeder Art:

Meine Malteser-Hündin Bienchen.


Sie schert sich nicht um die übrige Welt, sie lebt in ihrem eigenen Kosmos. An dem muss ich täglich drehen, weil sie für eine Hündin bereits uralt ist.

Davon könnte ich mir ein bisschen abgucken: Weniger Aufregung über irgendetwas bedeutet auch weniger Kopfschmerzen.

Dennoch verrate ich, aber nur soviel: Es gibt eine Menge an Gegebenheiten, die mir Kopfschmerzen verursachen.


Guten Tag, Gruß Silvia




21. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag im "Alten Land" bei Tomke

Foto: Uli Harengel, "Altes Land"


Vorspeise: Ballaststoffe in flüssiger Form auf Kohlenhydraten
Hauptgang: Omega-3-Fettsäuren treffen auf Vitamine
Nachtisch: Genussvolle Hyperglykämie


Am Ende gibt es immer ein Ergebnis

Als Krankenschwester weiß Tomke, mit Stress-Situationen umzugehen, und bei der Aufzeichnung des "perfekten Dinners" kommt ihr dies zugute. Natürlich hatte sie auch vier Tage Zeit, sich an die Kameras und das ständige "über die Schulter-schauen" zu gewöhnen.

"Der Beste soll gewinnen", sagt sie ... ich sage eher, dass es am Ende immer ein Ergebnis gibt. Das entspricht nicht immer allein den Kochleistungen, sondern setzt sich aus vielen Kriterien zusammen.

In dieser Woche war ein Haupt-Kriterium die absolute Kritikfreude der Teilnehmer. Auch heute liegt die Kritik einigen nicht nur auf den Zungen, sie lassen sie auch raus ...

Die Omega-3-Fettsäuren im Hauptgang entsprechen einem Lachsfilet ... das ist schon mal für Regina und Philipp nichts Besonderes, weil sie das oft auf ihren Speiseplänen haben. Es sei ein Alltagsfisch, erklärt Philipp. Immerhin bereitet Tomke ihn an einem Freitag zu, einem Wochentag, also Alltag.

Die Ballaststoffe in flüssiger Form entsprechen einer Süßkartoffelsuppe. Eine Suppe eben.

Nie verstehen werde ich, was neuerdings alle an einem Crumble, also an Kuchenstreuseln, finden. Die wirken für mich ohne der dazu passenden Karosse Kuchen einfach nur verloren. Selbst auf einem Kuchen finde ich sie überhaupt nicht prickelnd.

Dafür hat es sehr viel in dieser Woche geprickelt ... und ich freue mich, dass es Neu-Ausstrahlungen des perfekten Dinners gibt,

auch, wenn diese nicht systemrelevant sind. Sie sind auch nicht seelen- oder herzens-relevant, aber die Fortsetzungen der TV-Reihen zeigen auf, dass ein wenig Normalität einkehrt in diese traurige Pandemie-Zeit.


Fazit

Tomke selber würde sich für ihr Menü keine 10 Punkte geben. Diese Rechnung macht sie allerdings ohne Regina (ich muss das jetzt aber nicht weiter entschlüsseln, obwohl ich erstaunt bin)

und Jan, denn beide geben ihr je 10 Zähler. Philipp und Thai belassen es bei je 8 Umdrehungen.

Mit insgesamt 36 Punkten gewinnt sie diese Show.

Das ist auch eine sinnvolle Zusatz-Entlohnung für die Krankenschwester, deren Berussparte am Anfang der Pandemie mehr gelobt wurde

als heute.

Ich wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Freitag, 21. August 2020

21. August 2020 - Ich war einmal eine weiße Hochzeitstaube








"Ich war einmal eine weiße Hochzeitstaube ..."

Nun nennen mich die Leute "Ratte der Lüfte" - ganz so, wie sie auch all meine Artgenossen rufen, die grauen, die blauen, die grau-weißen und all die anderen Schönheiten in ihren Federkleidern. Manchmal sagt der Schwarm-Chef zu uns:

Die Menschen sind nur neidisch auf uns, denn sie können machen was sie wollen - aus eigener Kraft fliegen werden sie nie!

Ich sollte den Leuten Glück bringen.

Aber es ist so eine Sache mit dem Glück. Der eine soll es bringen, der andere gleichzeitg verlieren. Vor allem sehe ich mich nicht in der Verantwortung,

Hochzeitspaaren Glück zu bringen. Dafür sind sie selber zuständig.

Nach dem Fliegenlassen habe ich genug damit zu tun gehabt, mich um mich selber und um meine kleinen und doch oft so unerfüllbaren Bedürfnisse zu kümmern: Eigentlich wurde ich

in eine traurige Zukunft entlassen, in der es von Glück nur selten eine Spur gibt.

Und so manches Hochzeitspaar, das meine Kumpel in die Luft geschickt hat - schon wegen dem tollen Effekt,

tritt heute nach uns. Nicht mal ein Körnchen Reis würden sie uns gönnen oder eine alte getrocknete Erbse.

Alles unterliegt nur dem schönen Schein.

So sind auch wir Weißen eben auf diese Farbe hin gezüchtet worden - zu Lasten anderer Fähigkeiten wie z. B. dem Orientierungs-Sinn.


Nach einer Hochzeit

Von unseren Haltern werden wir für romantische Hochzeiten vermietet. Aber uns irgendwo in unbekannter Ferne als Glücks- und Friedenssymbol frei zu lassen ...

kommt einer Aussetzung von Haustieren gleich.

Auf der Suche zurück nach Hause verlieren wir Weißen das Ziel aus dem Blick. Wir hungern, und Gefahr droht uns durch Greifvögel oder durch das Verheddern in irgendwelchen Alltagsgefahren.

Ich gehöre auch zu denen, die den Weg zurück nicht gefunden haben. Nun lebe ich einem Schwarm, und wir sind tagtäglich nur damit beschäftigt,

überhaupt ein bisschen satt zu werden.

Im Corona-Lockdown fehlten uns die von Menschen weg geworfenen Abfälle. Auch, wenn die unserer Gesundheit nicht zuträglich sind ... sie haben uns zumindest ein bisschen satt gemacht.

Nach dem Lockdown sind wir verzweifelt auf der Suche nach Wasserstellen, weil es an Regen mangelt.  Doch nach wie vor suchen wir auch nach einem Funken von Glück und Akzeptanz.


Verteufelt mich nicht

... denn wie alle Lebewesen will auch ich nur leben. Dass dieses Leben keineswegs romantisch ist, wäre nicht das Schlimmste:

Das Schlimmste ist, dass es verboten und sogar verpönt ist, uns zu füttern und zu tränken.

Solche Verbote lassen sich gut einhalten, wenn man selber satt und kugelrund ist.

Wir sind meistens dünn und niemals satt.

Viele von uns verhungern sogar.

Ein Hoch auf alle Heimlich-Futterspender, die sich beinahe (nach Meinung vieler Leute) kriminell verhalten, um uns zu helfen - immer verfolgt von einigen bösen Augen der Nachbarn, die diesen Helfern das Leben schwer machen ... manche Blicke jedoch begleiten das wohlwollend ... und nachahmend.


Guten Tag, Gruß Silvia

20. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im "Alten Land" bei Philipp

Foto: Doris John


Vorspeise: Glückstädter Matjes
Hauptgang: Glückstädter Teufel (Pute)
Nachtisch: Philipps Erdbeertraum


Ver-Fischert

Sehr zufrieden bin ich, dass auch Philipp später einen Umzug in ein Küchen-Studio einplanen muss,

denn seine Wände sind großzügig mit Helene-Fischer-Fotos dekoriert. Auch sein Mann Paul ist völlig ver-Fischert. Das kann man sich auf die so lange Dauer der Sendung nicht ansehen!

Der 33jährige Philipp steckt somit in einer Phase fest, die die meisten nach dem Ende ihrer Pubertät verlassen - und dann ab sofort albern finden.

Ob es im Schlafzimmer der beiden sehr harmonisch miteinander in der Küche Tätigen Fischer-Fotos gibt, habe ich nicht gesehen ... aber die Frau Fischer dringt schließlich in alle Ritzen ein und ist völlig überinterpretiert.

An dieser Stelle möchte ich Philipp virtuell eine Medaille verleihen, abseits von seinem Fischer-Wahn: Von allen bisherigen Dinner-Teilnehmern (meistens waren es Frauen) ist

Philipp der Weltmeister im Gebrauch des Wortes Tatsächlich.

Vor die Wahl gestellt, ob er lieber ohne die Fischer oder ohne dieses Wort leben möchte ... habe ich keine Idee, für was er sich entscheiden würde.


Das Menü

Als erstes fällt mir Philipps  Fischer-Mund-Nasen-Schutzmaske auf ... Ohne immense Übertreibung geht es bei Philipp vermutlich nicht.

Seine Matjes-Filets bietet er gebraten an, mehliert sie vorher und haut sie in die Pfanne. So hat es einzig und allein und jemals und sowieso

nur sein damaliger Arbeitgeber in einem Glückstädter Restaurant seinen Koch erledigen lassen. Ich stelle mir gerade die vielen Koch-Ungeübten vor,

die einen Matjes aus Unkenntnis mehlieren und in die Pfanne werfen.

Damit will ich sagen: Nichts ist neu, alles gab es bereits einmal ...

und manches kommt dann in einem späteren Jahrzehnt zurück:

So sehe ich seinen Hauptgang: Putenschnitzel, überbacken mit Käse, getoppt mit Sauce Hollandaise.

Da sind mehr Kalorien drin, als je beim "pD" Punkte vergeben wurden.

Der Nachtisch ist ein simples Schichtdessert, ohne viel Mühe, aber mit einigen zusätzlichen Kalorien.


Fazit

Regina leidet - nein, sie leidet nicht daran - weiter an Selbstüberschätzung. Bis zum Mittwoch einschließlich sieht sie sich auf dem 1. Platz. Jan antwortet auf dieselbe Frage, wer bislang welchen Platz innehat, genau so, wie es sich verhält:

Thai auf Platz 1, Regina auf der Position 2 ... und er auf dem 3. Platz.

So viel Selbstreflexion wird Regina sich nicht leicht aneignen können.

Thai bleibt der Überkritische, kämpft aber noch um den 1. Platz in dieser Disziplin gegen Regina, die auch an nichts ein gutes Haar lässt.

Gut, ich bin ebenfalls kritisch ... der Blog ist schließlich kein Augen-Schmeichler, sondern baut auf Kritik auf.

In dieser Runde gibt es mehr Kritik, in anderen weniger. Meine Beiträge orientieren sich  somit an den Vorlagen ...

Die Punkte: Jan und Thai geben je 8, Regina und Tomke je 7 Zähler. Mit 30 Umdrehungen kann er

Thai nicht überholen.

Doch am letzten Tag darf Philipp sich wieder in die große Reihe der Leute einreihen, denen die Kritik so sehr am Herzen liegt.

Davon nehme ich in dieser Woche lediglich Jan aus. Er ist für mich der angenehmste Kandidat im "Alten Land".


Guten Morgen, Gruß Silvia


Donnerstag, 20. August 2020

19. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch im "Alten Land" bei Thai

"Sie sind neugierig auf
Abwechslung und Geselligkeit"

Vorspeise: Süßkartoffelsuppe mit Garnelen-Ananas-Spieß
Hauptgang: Knuspriger Schweinebauch auf Bratreis
Nachtisch: Kokoscreme mit Mango


Der Alleinunterhalter

hat vietnamesische Wurzeln, stach in den vorhergehenden Tagen durch ein ausgesprochen inniges Verhältnis zur Kritik hervor (damit ist er allerdings nicht allein) und

"geht gerne schon mal unter die Gürtellinie."

Heute will er

"deutsche Küche mit Migrationshintergrund" abliefern - und bleibt, soweit ich das mitbekomme, deutlich über der Gürtellinie - und auch eher in der deutschen Küche.

Zum Schnibbeln kommt sein Freund Alex vorbei, und auch in die Schul-Küche (Corona eben) begleitet er ihn. Allerdings bleibt es nicht beim Herzchen-Friemeln von Ananasstücken und Aushöhlen der Frucht,

sondern er hat auch die wichtige Aufgabe, den Tisch zu dekorieren.

Schon beim Lesen der Menü-Karte ist Thais beste Kollegin im Mecker-Kosmos ziemlich un-begeistert über das zu Erwartende. Mitleid überkommt mich für die hübsche Frau - was nur wird ihr in dieser Woche zugemutet?


Das Dinner

Das Kürbiskern-Brot hat Thai am frühen Morgen unter Einsatz all seiner Kraft zubereitet. Nein, er macht nur gerne eine Show. Dafür musste er auch auf seinem Balkon mit einem Beil eine Kokosnuss in den genussbereiten Zustand zerschlagen.

Das Brot hat für Regina viel zu wenig Geschmack und ist nicht kross genug.

Von meiner Sicht aus betrachtet sieht es trotzdem gut aus.

Die Suppe ist allerdings auch für mich nur eine Suppe. Der Hauptgang besticht einige Gäste, aber doch nicht Regina, durch das knusprige Fleisch. Allerdings ist es in der Tat schwieriger,

eine Kokosnuss zu zerteilen ... als sein Schweinebauch-Rezept umzusetzen.

Der halbgefrorene Nachtisch ... na ja.

Als Bonbon gibt es obendrauf für jeden einen Glückskeks.

Am Ende würde ich mich mit dem Brot begnügen, allerdings auch alle kritischen Bemerkungen ein bisschen liebevoller verpacken.

Philipp gehört ebenfalls zu den Leuten, denen man so leicht nichts recht machen kann.

Dass er allerdings seine Geschichte über die einst mit sich herumgeschleppten 160 kg ausführlich erzählt,

wertet Regina als Vertrauensbeweis der Runde gegenüber.

Das ist ein Irrtum, denn er erzählt es schließlich vor allem dem Publikum ... da treibt ihn eher das Bedürfnis um, sich öffentlich zu erklären.


Fazit

Keine wirklichen Highlights, aber es geht auch nichts daneben. Spätestens ab 20.00 Uhr bin ich ein bisschen genervt von Thais pausenlosem Gequatsche, was bedeutet:

Die Sendung ist zu lang! Aber das habe ich bereits öfter erwähnt.

Die Punkte: Jan und Tomke geben Thai 9, Philipp 8 und Regina 7 Zähler.

Mit insgesamt 33 Umdrehungen hat er bereits jetzt Regina hinter sich gelassen. Persönlich ist mir das auch schon egal.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Mittwoch, 19. August 2020

18. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag im "Alten Land" bei Regina



Vorspeise: Borschtsch = Nationalgericht
Hauptgang: Doradenfilet auf Buchweizenbett an saisonalem Trüffel-Gemüse
Nachtisch: Medovik: Wald und Beeren


Mit der Gelassenheit einer gut
vorbereiteten Frau

kann Regina sich an die (restliche) Zubereitung ihres Dinners begeben und auch die eigene Schönheit im Auge behalten.

Mit 18 Jahren ist sie aus Sibirien nach Deutschland gekommen und integriert Bestandteile ihrer Heimat ins Menü:

Der Borschtsch (Tomke nennt das konsequent Borretsch) ist bereits weitgehend fertig, als das TV-Team einläuft. Immerhin schnibbelt sie noch die Rote Bete hinein und als Finish eine Zwiebelmasse, angereichert mit Ketchup.

Noch nie habe ich Borschtsch gegessen, obwohl es Gelegenheiten dazu gegeben hätte (wenn ich sie nicht selber zubereiten wollte) - und ich werde diesen Eintopf auch nie essen: Die Zutaten in ihrer Gesamtheit entsprechen so gar nicht meinem Geschmack.

Allerdings würde ich dies bei einer Teilnahme beim Dinner nicht negativ bewerten, denn ein Gastgeber kann sich unmöglich auf die Geschmäcker ihm vorab Unbekannter einlassen.

Obwohl? Regina bezeichnet sich selber als

Sprengstoff.

Soll dieses Attribut das Interesse der Zuschauer erhöhen? Ihr Menü erklären? Was bedeutet diese Aussage, die jemand über sich selbst in den Raum wirft?

Da ich zu keiner Antwort gelange, darf ich Regina beobachten, wie sie ihren eigenen Beauty-Salon betritt, um sich die langen Haare hochstecken zu lassen. Während die Friseurin eine Schutzmaske trägt, ist Regina diesbezüglich völlig nackt.


Das weitere Menü

findet außerhalb Reginas Wohnung in einem Kochstudio statt, weil in dieser die derzeit nötigen Abstände nicht eingehalten werden können.

Zum Borschtsch serviert sie Wodka. Damit flutscht sowieso alles leichter, zumindest aus russischer Sicht.

Schön zu sehen, dass sie den Hauptgang vor Ort zubereitet. Das ist nämlich die Ausnahme am heutigen Tag.

Der Nachtisch ist bereits fertig und bedarf nur noch dem Zuwurf einiger Früchte. Neben dem fertigen Kuchen bereitet sie nicht einmal die Vanille-Soße zeitnah zu.

Zum Kuchen: Dieser benötigt angeblich 36 Stunden (wobei natürlich viele Ruhezeiten inbegriffen sind), um verzehrbereit zu werden.

Möglich ist alles, aber es ist auch möglich, etwas mehr Initiative am Dinner-Tag zu zeigen - und sich einfach für einen Nachtisch entscheiden, den man direkt und vor den Kameras zubereitet.

Ein bisschen Vorbereitungen sind kein Problem, aber hier sind es einfach zu viele Schritte, die für die Zuschauer nicht nachvollziehbar sind.


Fazit

Die Kritikfreude des Montages setzt sich auch am Dienstag fort. Heute fällt mir besonders Philipp als in vorderster Linie tätiger Kritiker auf. Obwohl auch Thai seinem offensichtlichen Naturell treu bleibt, mindestens ein Haar in jeder Suppe zu finden.

Die Punkte: Alle Gäste sind sich einig. Jan, Philipp, Thai und Tomke geben je 8 Zähler. Somit liegt Regina mit 32 Umdrehungen auf dem bislang 1. Platz.

Aber es gibt schließlich noch die weiteren Maulhelden, die abliefern müssen ...

Regina selber findet toll, was sie gekocht hat. Und die Hürde für die anderen hat sie ihrer Meinung nach hoch gelegt.

Schauen wir mal.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Dienstag, 18. August 2020

17. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag im "Alten Land" bei Jan

Vorspeise: Trüffelschaumsüppchen
Hauptgang: Getrüffeltes Kartoffelpüree mit Rinderfilet und Honig-Möhrchen
Nachtisch: Wolkenstürmer mit karamellisierten Äpfeln


Kurz vor seiner Hochzeit

mit Wiebke nimmt Jan die Herausforderung, das möglichst perfekte Dinner zuzubereiten, an, und tischt den Konkurrenten seine Lieblingszutat auf:

Trüffel!

Dazu hat er sich Sommertrüffel aus Italien schicken lassen und im Gegenzug 70 Euro zurückgeschickt.

Mehr auf den Cent achtet er beim Kauf der Rewe-Hausmarken-Produkte. Doch sogleich gefällt es ihm, Geld in jede Menge Plastik zu investieren. Man ahnt es bereits, dass das Rinderfilet sous-vide gegart wird. Gerne hätte ich vor dem Bildschirm gesehen, wie er diese Batzen Fleisch mit selbstständiger Kochkunst gart ...

Stattdessen grillt er es im Anschluss an die Plastik-Wasser-Chose für je 2 Minuten von jeder Seite und packt es dann in

Alufolie

zum Ausruhen.

Das Bewusstsein für die Umwelt spielt bei Jan vermutlich nur eine Nebenrolle.

Mit dem Dessert kommt seine Disziplin "Erwartungen schüren" ins Spiel. Selbst ich - so völlig unbeteiligt - denke bei Wolkenstürmer an etwas völlig anderes als an ein simples Schichtdessert,

nämlich an irgendetwas mit Baiser.

Besser ist es daher, jeder Teilnehmer hielte seine Menü-Karte so offen wie möglich und ohne blumige Beschreibungen,

denn auch sein Trüffel-Schaum-Süppchen gibt Anlass zur Kritik, weil es eben nicht schäumt.

Mir selber würde das Süppchen trotzdem zusagen - denke ich. Denn selbstverständlich kann ich es nicht probieren.


Der Ton macht die Musik

Natürlich müssen die Kandidaten sich untereinander kritisieren. Aber wie bei fast allem, macht auch hier der Ton die Musik:

Und ich sehe und höre vor allem eine Menge an schrägen Tönen. Eigentlich gibt es nichts in Jans Menü, was frei von Kritik bleibt. Soweit in Ordnung, falls ehrlich,

aber: Das wird zum Teil aus tiefstem Herzen vorgetragen und von großer Freude begleitet.

Besonders Thai schmeißt sich voll ins Zeug beim Abwerten. Dann jedoch bemerkt er zum Ende der Sendung:

Mega Abend!

Wirklich? Mega, dass er Jan als Konkurrenten ausschließen kann?

Ich behalte das in den nächsten Tagen im Blick.

Jans Punkte? Ja, die gibt es: Je 6 bekommt er von Regina, Philipp und Thai und 7 von Tomke.

Mit 25 Umdrehungen wird er vermutlich keinen Zuschuss für seine bevorstehende Hochzeit erwirtschaftet haben.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 15. August 2020

15. August 2020 Neugier



Neugier

Manch einen trifft es schwer, wenn er nicht alles über seine Nachbarn weiß - bis hin zu den Leichen in deren Kellern. Schwierig ist es, wenn solch ein Neugieriger in einer großen Stadt lebt, denn da werden seine Bedürfnisse nicht so gut bedient

wie in einem kleinen Ort oder Dorf.

Holland ist sehr beliebt bei Neugierigen, denn wo sonst auf der Welt kann man so vielen Leuten beim Vorbeigehen direkt in ihre Leben gucken? Die oft gardinenlosen Fenster machen das möglich.

Aber Neugierige begnügen sich natürlich nicht damit, einen Blick ins Wohnumfeld möglichst vieler Leute zu werfen,

sie wollen alles wissen.

Die Neugier ist die Fresslust der Sinne.
Ernst R. Hauschka (1926 - 2012), Dr. phil.

Neugier ist natürlich eine absolut menschliche Eigenschaft (jedoch sind auch Katzen ausgesprochen neugierig), und ohne diese gäbe es keinen Fortschritt - weil auch Wissens- und Forschensdrang von Neugier nicht ungeprägt ist.

Aber hier geht es nur um die alltägliche, niemanden weiter bringende Neugier. Man will es und alles einfach nur wissen: Ein Halten gilt hier nicht, und die Neugierde dringt ins Intimste ein.

Meine eigene Neugierde würde ich auf einer Skala von 0 bis 10 höchstens bei einer 3 einordnen: Ich muss nicht alles wissen. Manchmal versäume ich es sogar,

mir hingeworfene Bröckchen, die die Neugierde fördern sollen, aufzugreifen. Entweder, jemand erzählt etwas von sich aus,

oder nicht: Neugierde kitzeln greift bei mir nicht.

Soll ich nun froh darüber sein - oder mir Sorgen machen, dass ich aus der Art falle?

Wenn eine Frau einen Kopf streichelt, will sie manchmal bloß seine Geheimnisse wissen
- Aus Brasilien

Dazu meine ich, dass es Geheimnisse gibt, die besser geheim bleiben. Jeder kann das anders sehen,

und ob man neugierig ist oder nicht oder weniger ... sucht man sich schließlich nicht aus, weil es einfach ist wie es ist.

Und: Man unterscheide Neugierde von tiefem und ehrlichem Interesse.


Guten Tag, Gruß Silvia

Freitag, 14. August 2020

14. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Köln bei Anne

Das Foto habe ich im hiesigen Wald aufgenommen - mit einem Jäger konnte ich mich neutral unterhalten (auch über die Jagd), eine Jägerin hat mich beinahe  angegriffen und wollte das Foto "beschlagnahmen"

Vorspeise: Reh - Rote Bete - Lakritz
Hauptgang: Gemüsenudeln - Oktopus - Dattel
Nachtisch: Cassis - Schoko - Lavendel


Ich krake mal in diese Woche rein ...

auch, wenn ich hier auf das Foto eines Oktopusses verzichte, zugunsten eines traurigen anderen. Meine Beiträge bekommen stets Fotos der beinhalteten Zutaten zur Seite (obwohl es nicht richtig ist, Tiere als Zutaten zu benennen),

also verzichtet bitte auf Belehrungen, denn: So läuft das Jägertum.

Während der obigen Jagd wurden vier Rehe geschossen (bei Menschen würde man sagen: erschossen), die wohl dem großen Wald nachhaltig geschadet haben. Und in unserem Wald findet zum Glück nur einmal jährlich eine Jagd statt. Um so saurer ist das den Jägern und Jägerinnen mit den nur vier erlegten aufgestoßen.

Aber ich will ja kraken, nicht rehen ...

Anne, die Sächsin, die sich für eine geborene Kölnerin hält, lebt im Stommeler Busch und empfindet das, als würde sie in Büllerbü wohnen.

Ja, Büllerbü beim Dinner - wäre schön ...  aber Schön und Dinner passt nicht oder kaum zusammen:

Torsten, der am Vortag derart niedergepunktet wurde, glaubt in Büllerbü-Manier, er liege gleichauf mit Naara,

während diese es natürlich viel besser weiß. Wie sie alles besser weiß.

Denise erinnert an Highlights der Gruppe, indem sie die gute Stimmung hervorhebt. Alle seien immer nur lustig ...

Oh je! Naiv geht auch weniger dramatisch schönredend!


Das Kochen

Auch Anne setzt auf Sous-vide, allerdings in eigenem Schwimmbad. Sie bevorzugt also viel Plastik und wenig Garpunkt-Kunst. Die richtet das Thermometer ...

ich wünsche mir, dass solch ein Grad-Messer mal ausfällt, versagt, kaputt geht.

Naara hat an allen Gängen - außer dem Nachtisch - jede Menge auszusetzen. Die Vorspeise ist nicht ganz ihr Fall, während der Hauptgang mit dem Pulpo zu gummiartig ist ...

Gummiartig sind auch ihre Kommentare zum Dinner: Immer genau passend zur Kritik zieht sie ihr Gummi in die Länge (das ist gummimäßig langweilig)  ... bis am Ende nur übrig bleibt, dass jeder ihr Dinner am besten findet.

Ich weiß wirklich nicht, was ihr Ehemann damals an Nudel-Kunst für sie fabriziert hat, um sie rumzukriegen,

aber mit Kochen kann das nichts zu tun gehabt haben.


Fazit

Niemand kann es Naara recht machen. Das aber ist  i h r   Problem, nicht das aller anderen.

Rette sich wer kann vor solch einer Frau. Sie meint es mit niemandem gut - außer natürlich mit sich selber.

Anne bekommt insgesamt 32 Punkte: 9 von Nico (super), je 8 von Torsten und Denise und 7 von Naara.

Naara gewinnt. War klar.


Guten Tag, Gruß Silvia



14. August 2020 - System ...relevant . Seelen ... relevant . Herzens...relevant

Dieses Lokal gibt es hier nicht mehr


System...relevant
Seelen...relevant
Herzen...relevant

Seit Beginn der Corona-Krise kennt die ganze Welt das Wort systemrelevant, und darunter zählen natürlich Berufe und Bereiche,

die man selbst in traurigen Zeiten nicht auf Null herunterschrauben kann:

Krankenhäuser und Lebensmittelmärkte konnten nicht einfach schließen und deren Personal abwarten lassen, bis der Spuk vorbei ist.

Er wird ohnehin nicht so schnell vorbei sein.

Kleidung und Schuhe allerdings konnte man im Lockdown nicht persönlich und vor Ort erwerben, denn die entsprechenden Läden waren geschlossen. Eine weitere Chance, die Online-Anbieter

(auf dem Weg zu kaputten Innenstädten)

nutzen konnten ...

denn gerade bei Schuhen denken viele Frauen an eine Seelen-Relevanz, die man permanent füttern muss.

Die Film- und TV-Industrie stand auch erst einmal still, doch nachdem im TV ausgiebig auf Wiederholungen gesetzt wurde,

gab es ein kleines Bonbon:

Genau in dieser Zeit, in der die Sender viel Geld sparen konnten, wurden die Rundfunk- und TV-Gebühren erhöht.

Das ist weder system-, noch seelen-, noch herzensrelevant, sondern fällt unter die Rubrik:

Seltsam! Zur falschen Zeit das falsche Signal!


Herzens- und seelen-relevant

ist am Ende für jeden etwas anderes, aber für jeden ist seine Relevanz wie das Sahnehäubchen auf der Torte oder dass am Ende des Krimis der Mörder gefunden wird.

Viele haben Umarmungen vermisst.

Musiker, Schauspieler und andere Künstler haben ihre Einkommensquellen vermisst. Restaurant-Betreiber durften keine Gäste bewirten - ein leises Sterben begann.

Reisen bildet nicht nur, sondern sie sind auch für die Seele wichtig. Gestrichen! Die Reise-Branche wird sich nur sehr langsam erholen.

Für die Seele sehr wichtig ist es, besonders sterbenden Angehörigen in Krankenhäusern beistehen zu dürfen. Selbst das war nicht möglich - so manch ein Mensch musste seine letzte Reise ohne Abschied antreten, ohne ein Händestreicheln, ohne liebevolle Worte.


Fazit

Am Ende finden die Begriffe system-, seelen- und herzensrelevant wieder zueinander. Denn alles zusammen hält auch eine Gesellschaft zusammen.

Allerdings finde ich persönlich, dass ein geplantes Konzert mit 13.000 Besuchern im Moment ein

völlig falsches Signal ist. Damit wird Normalität nur herbeigeredet oder herbeigeträumt,

die noch gar nicht wieder vorhanden ist.

Aber in jeder Krise gibt es Leute, die es verstehen, sich gegen die Vernunft durchsetzen ... Da kann Sarah Connor noch so klugscheißen, dieses Konzert ist sowieso

nur ein Tropfen auf einen heißen Stein ... für die beteiligten Arbeiter der Show bringt es nur ein Stückchen Brot, aber die Butter wird fehlen -

und das Perpetuum mobile könnte sich am Ende rückwärts drehen.


Guten Tag, Gruß Silvia

13. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Köln bei Torsten

Foto: S. B.

Vorspeise: Französische Fleischterrine, Lachs-Forellen-Terrine mit Jakobsmuscheln, Terrine von Spargel-Mozzarella-Rote Bete
Hauptgang: Chateaubriand, Pommes dauphines ou duchesses, Ratatouille, Rotwein-Jus
Nachtisch: Zitroneneis, Schoko-Mandel-Tarte, Mousses au chocolat blanc


Gnädige und Ungnädige

Im Trailer hebt Naara die Besonderheit der Kölner Gruppe hervor, und ich frage mich, ob es ihr besonders gut gefällt, hier manipulieren zu können. Sicherlich gefällt es ihr ebenso gut, die Kandidaten zu beeindrucken.

Dann jedoch gibt sie die Dinner-Domina und schwingt die Wörter-Peitsche ... natürlich unterbrochen von ihren ewigen Ähms, die ihre Aussagen aber nicht abmildern, sondern die Zeit des Zuhören-Müssens nur verlängern. Es ist eine Qual ...

Doch von Anfang an:

Torstens umfangreiche Vorbereitungen für seine Vorspeise sehen eigentlich gelungen aus. Auch, wenn er daran erinnert werden muss, den weißen Spargel zu schälen ... es kann durchaus an der Aufregung liegen. Eine Aufregung, die Naara eher fremd ist.

Natürlich ist es keine Kunst, Fleisch sous-vide zu garen, aber die Würzung darf unter Kochkunst verbucht werden. Leider lässt Torsten beides in einem Metzgerei-Schwimmbad erledigen. Dies sollte er besser vor seinen Konkurrenten verschleiern ... man gibt doch nicht freiwillig Munition in die Hände von Naara.

Denn die hält die Munition ganz fest.


Es ist eine Qual

wie Naara öffentlich Denise auf ihre Seite holt. Falls Denise in ihrer Punkte-Wahl noch schwankt, Naare nimmt ihr diese Unsicherheit.

Jedoch auch die anderen Mitspieler dieser besonderen Gruppe finden nicht so gute Worte für Torstens Vorspeise. Nico,

der eigentlich bis ein paar Stunden vorm Dinner keine Terrine kannte, würde wohl ohnehin lieber auf die

5-Minuten-Terrine

zurückgreifen. Die kennt er offenbar, was viel über die Qualität all seiner Aussagen übers perfekte Dinner aussagt.

Naara betont, wie kritisch Torsten in den vergangenen Tagen war - und daher die Erwartungen an ihn besonders hoch sind.

Seltsam nur, und vermutlich ein Fehler im TV-Schnitt, dass ich sie nicht nur als wesentlich kritischer, sondern auch als belehrend obendrein erlebt habe und noch erlebe.


Fazit

In dieser Gruppe bekommt Torsten kein Bein auf die Erde. Ein bisschen Lob gibt es nur für sein Dessert, aber das hindert

Naara und Denise nicht daran, mit eiskalten Händchen die 5er-Tafel zu ziehen. Nico und Anne geben ihm wenigstens die neutrale 7.

Zwischen 5 und 7 Umdrehungen klafft eine vollständige Meinung - oder auch nur Freundlich- bis Unfreundlichkeit.

Mit insgesamt 24 Zählern liegt er noch hinter dem jungen Nico, der überhaupt nicht kochen kann.

So unterscheiden sich Gnädige von Ungnädigen. Wie das Dinner wirklich ist ... keine Ahnung. Ich traue  niemandem aus dieser Gruppe ein ehrliches Wort zu.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Donnerstag, 13. August 2020

12. August 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Köln bei Naara

Vorspeise: Jakobsmuschel, Sellerie, Beurre Blanc, Passionsfrucht
Hauptgang: Pasta, Filet vom Milchkalb, Erbsen, Jus
Nachtisch: Pavlova, Mango-Maracuja-Sorbet


Die Klugscheißerin

Bevor es die Zuschauer merken, ist es ein guter Schachzug, seine negativen, aber erkennbaren Wesenszüge, selber zu offenbaren. Eine Freundin nannte Naara sogar Korintenka..., wobei sie das böse Fäkaliensprachenwort durch ein niedliches ersetzt hat: Ich habe dieses Wort leider vergessen.

Der Gast Nico, seines Zeichens nun wirklich weder ein Hobby- noch ein Gelegenheits- bzw. Verlegensheitskoch, gibt ihr im Klugscheißen sogar ein bisschen Schützenhilfe ... und kritisiert, wo er besser still, ganz still, wäre.

Allerdings weiß Nico, dass jeder Kölner anders ist. Das soll heißen, sie sind nicht geklont und nicht pauschal zu beschreiben. Seine vielleicht klügste Aussage in dieser Woche.

Naara lebt mit ihrem Mann, dem sie einst nach seinem Nudelgericht die Chance auf eine Beziehung gegeben hat,

in einem schönen, gepflegten Haus mit Garten. Beides ist absolut vorzeigbar. Ihr Mann Markus natürlich auch.

Eher bekommen die Zuschauer ohnehin mehr Probleme mit dem zu Hörendem: Die ausgewiesene Perfektionisten

hat völlig vernachlässigt, ihre Sprache dem perfekten Rahmen anzupassen:

Ähm . Tatsächlich

vertragen keine Überdosierung, wie Naara sie hier praktiziert. Bis zur nächsten Show muss sie sich und wird sie vermutlich - das dringend abgewöhnen.

Ich sehe förmlich ihr Leid über sich selber, als sie die Ausstrahlung ihrer Sendung betrachtet.


Fazit

Da ich alles mit geschlagenem Eischnee und selbstgemachte Baisers sowieso liebe, gefällt mir die Pavlova.

Beim Milchkälbchen scheint einiges nicht wirklich zu gelingen (aber das kann ich gar nicht im Einzelnen beurteilen),

wobei das erste Misslingen beim frühen Schlachten liegt. Wie lange würden eigentlich Kühe ihre Kälbchen hüten, wenn sie dürften wie sie wollten? Aus der Antwort könnte man dann schließen, wie lange die Mutterkuh ihr Kälbchen vermisst ... und um es trauert.

Die Punkte: 10 gibt Anne, 9 bekommt Naara von Torsten, je 8 von Denise und einem Nico, der lieber gar nicht bewerten sollte.

Mit 35 Zählern liegt Naara - zum Ego passend - an der bisherigen Spitze.


Guten Morgen, Gruß Silvia