Mittwoch, 30. September 2020

29. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Heilbronn bei Jessica

Jagdgesellschaft


Vorspeise: Frisches aus dem Abteigarten

Hauptgang: Wilder Döppekooche

Nachtisch: Kaltes Mädesüß im roten Weinberg


"Sei der Doktor dein Freund und der Apotheker dein Vetter, so musst du doch sterben" Spruch aus der Eifel

Das ist - zugegeben - ein ziemlich böser Spruch, aber da er direkt aus der Eifel selber stammt, will ich dem nicht widersprechen, denn dort weiß man schließlich, was man über seine Landsleute in die Welt setzt. Natürlich kann der Doktor auch noch ein Verwandter sein ...

Dass ich überhaupt auf die Region Eifel komme, verdanke ich Jessica. Sie wohnt nun in Heilbronn, stammt aber aus der Eifel.

Ob sie aus Hengasch (Exportschlager Bullensperma) stammt oder doch aus einem realen Ort, wer weiß.

Würde Jessica in einer "Wer ist der Profi"- Woche kochen, käme sie sehr schnell in den Verdacht, die Gesuchte zu sein, denn sie betont diverse Silben genau so wie es lt. Angaben anderer die Köche machen.

Ich kann das leider nicht wirklich nachvollziehen, denn ich kenne keine Köche.


Das Menü

Zu dem Frischen aus dem Abteigarten reicht sie gebeizte und showmäßig geräucherte Lachsforelle. Die Gäste überschlagen sich vor lauter Glückseligkeiten auf den Zungen.

Das Kartoffelgericht Döppekooche wird durch einen Teil des dreijährigen Rehbocks ergänzt, den ihr Cousin kürzlich geschossen hat. Als Garmethode für den jungen Bock fällt ihr allerdings nur die Sous-vide-Methode ein. Bitteschön! Wer Plastikgeschmack und entwichene Mikroplastik im Fleisch nicht scheut, ist hier genau richtig.

Mädesüß im Dessert kannte ich bislang gar nicht. Ich kenne nur Bjarne Mädel, und mit ihm bin ich wieder in Hengasch. Er spielt den leicht trotteligen Polizeibeamten und rundum betüddelten Ehemann Dietmar Scheffer, und den spielt er ausgesprochen köstlich.


Die Punkte

Welche hier gerecht und welche nicht gerecht sind, mögen andere beurteilen.

Je 9 bekommt die selbstbewusste Jessica von Benjamin und Claudia, 8 von Marina und 7 von Astrid.

Mit insgesamt 33 Zählern liegt sie vor Astrid. In ihrer Sprachgewalt liegen beide allerdings gleichauf.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Dienstag, 29. September 2020

28. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Heilbronn bei Astrid


Vorspeise
: Hommage ans Erlenbacher Weinfest – Dreierlei Kuchen

Hauptgang: Ausflug ins Heilbronner Umland – Dreierlei typische Spezialitäten

Nachtisch: Der Wartberg lässt grüßen – Dreierlei Süßes von vor der Haustüre


"Und dann muss man ja auch noch die Zeit haben,
einfach da zu sitzen ..." - Astrid Lindgren

Natürlich ist Astrid aus Heilbronn nicht Astrid Lindgren, aber ich sitze auch einfach nur so da ... und lasse die Sendung an mir vorbeiplätschern. Durch die Verlängerung fehlt der Sendung das Tempo, man könnte hinzufügen: Das Temperament und auch das Gewisse Etwas.

Um den Brückenschlag zu Astrid Lindgren hinzubekommen: Astrid aus Heilbronn hat drei Kinder (folglich haben sie die Liebe zu Kindern gemeinsam)  und sie ist gelernte Erzieherin. Was sie heute macht? ... je mehr erzählt wird, um so weniger ist mein Interesse geweckt. Ich sitze einfach nur so da ...

Immerhin wird Astrid von den TV-Machern vorab verraten, dass eine Gästin (Marina) eine Gluten-Unverträglichkeit hat ... das erhöht enorm den Schwierigkeitsgrad für die erste Gastgeberin der Woche.

Allerdings freuen sich alle einschließlich Astrid am meisten darüber, dass niemand Vegetarier oder Anti-Alkoholiker ist. Hoffentlich schaffen es alle anderen, Gluten zu vermeiden. Stelle ich mir nicht wirklich einfach vor.

Das Menü

Mir gefällt die Vorspeise, nach der ich selber allerdings bereits satt wäre.

Im Hauptgang hat Astrid sich für die gelingsicheren Bäckchen entschieden - und die dürfen nun langsam vor sich hinschmurgeln, bis sie den Gästen jede Menge Freude machen. Oder auch nicht.

Linsengemüse als Beilage finde ich persönlich nicht als großen Coup, aber offenbar sind genau die Linsen der neue Mode-Gag auf den Tellern.

Der Nachtisch ist uninteressant.

Fazit

Es ist anzunehmen, dass diese Heilbronner Woche nicht weiter nur so vor sich hinplätschern wird. Ein paar Perlen der Kritikfähigkeit sind bereits jetzt zu vernehmen ...

und ausgerechnet Marina, für die Astrid auf jede Nicht-Kontamination mit Gluten achten muss,

gibt nur 7 Punkte. Je 8 geben Jessica, Claudia und Benjamin.

Mit insgesamt 31 Punkten darf Astrid an diesem Montag durchaus noch auf einen Wochen-Gewinn hoffen.

Ich bin froh, als es 20.15 Uhr ist und Inspektor Barnaby seine Ermittlungen beginnt. Seltsamerweise wird diese Reihe auch nach mehreren Wiederholungen überhaupt nicht langweilig - für mich.

Guten Morgen, Gruß Silvia 


Samstag, 26. September 2020

26. September 2020 - Bienchen und ihre weiße Freundin fürs Leben



Robin - unvergessen

Robin hat nie Schicksalsschläge hinnehmen müssen - er war am Ende seines Lebens und mit seinem Tod leider selber ein Schicksalsschlag, der uns hart getroffen hat. Da nützt es auch wenig, wenn man sein relativ hohes erreichtes Lebensalter von 15 Jahren, 7 Monaten und 3 Wochen berücksichtigt. Er wird mir fehlen, so lange ich selber lebe.

Sehr froh bin ich auch über den Teil seiner Lebensgeschichte, den ich in "Mein Hundesohn Robin" niedergeschrieben habe. Unsere vielen Erlebnisse allesamt aufzuschreiben, hätten aus einer längeren Geschichte eine ganze Bibliothek gemacht.




Meine Malteser-Hündin Bienchen hat mir sehr geholfen, diesen Verlust in sanfte und tröstende Bahnen zu lenken, denn sie verlangt weiterhin meine volle Aufmerksamkeit. Ihrem sehr hohen Altern entsprechend

(geboren am 13. Oktober 2003)

muss man sie immer gut im Auge behalten.

Neulich fielen mir einige Fotos meiner Mutter in die Hände - und nein, das war kein Zufall, ich habe sie bewusst aus einem Schrank genommen und mir dadurch ins Gedächtnis gerufen, wie viel Glück ich hatte, dass Bienchen ihr Schicksal so gut weg gesteckt hat:


Hündin meiner Mutter

Am 19. Juni 2010 habe ich Bienchen zu uns nach Hause geholt, während meine Mutter im Krankenhaus war ... und schließlich genau einen Monat später in einem anderen verstarb.

Bienchens Geschichte habe ich bereits (auch nur) zum Teil aufgeschrieben (Blog-Label: Bienchens Geschichte).


Bienchens weiße Freundin fürs Leben

Erst nach dem Tod meiner Mutter fand ich u. a. diese erwähnten Fotos, auf denen Bienchen und eine andere weiße Hündin zu sehen ist. Jetzt erklärte es sich, was ich bereits in den Wochen zuvor an Bienchen beobachten konnte:

In diesen ersten Wochen hatte sie einfach nur Angst vor fast allen anderen Hunden (mit Ausnahme von denen, die Robin ihr explizit vorstellte, und auch Robin war ihr auf Anhieb vertraut) - außer vor den kleinen weißen. Selbst, wenn solch ein Hund auf der anderen Straßenseite lief, wollte sie dort hin und machte sich stimmlich bemerkbar, mit einer Art von traurigem Jammern.

Nach dem Tod meiner Mutter  kam ich durch Nachfrage dieser Liebe auf die Spur: Paul (der "Ersatz-Sohn" meiner Mutter) hatte eine weiße Hündin gehabt - deren Namen ich leider vergessen habe. Diese und Bienchen haben sich täglich im Garten (oder in den Wohnungen) getroffen und waren allerbeste Freundinnen. Es war eine Freundschaft, wie Bienchen sie wohl nur einmal im Leben geschlossen hat, und dieses Gefühl findet sie noch heute in jedem anderen kleinen weißen Hund für den Moment der Begegnung wieder.

Die Liebe soll heiß und innig gewesen sein. So innig, dass man sie als Mensch eigentlich nie hätte trennen dürfen - und schon gar nicht aus fadenscheinigen Gründen, die Paul dann für sich beanspruchte, um sie in andere Hände zu geben:

Zeitmangel! - Es gab diesen Mangel an Zeit gar nicht, wohl aber den Mangel an Empathie.

Erst in der letzten Woche hatten wir wieder Begegnungen mit weißen Hunden: Inzwischen hat Bienchen längst keine Angst mehr vor Artgenossen, im Gegenteil - sie kann sogar bisweilen sehr krawallig auf sie reagieren.

Aber nie auf die kleinen Weißen. Meine Miss Methusalem ist förmlich vor Glück ausgerastet, diesen Hunden zu begegnen.

Leider treffen wir Malteser oder andere weiße Hunde ziemlich selten, auch die beiden waren nicht aus unserer Nachbarschaft. Im Wald sehen wir so gut wie nie Hunde dieser Art. Aber der Wald ist ja allgemein nicht gut von Hunden (und deren Haltern) besucht.

Ich sehe mir die Fotos an ... es gibt noch einige mehr als hier veröffentlichte ... und mir bricht es das Herz,

dass mein Bienchen in ihrem Leben zuerst die beste Freundin und dann meine Mutter verlieren musste. 

Und ich frage mich, ob dieses weiße Mädchen noch lebt ... was allerdings nicht sehr wahrscheinlich ist, da sie etwa gleichaltrig mit Bienchen war. Die beiden sind wie Schwestern groß geworden, und eine böse Menschenhand hat sie ohne Erbarmen und vor allem ohne Notwendigkeit voneinander getrennt.

Bienchen scheint das nie vergessen zu haben. Die Erinnerungen hängen wie eine böse Klette an ihr, und vermutlich spielen sie in ihren Träumen eine große Rolle.

Eigentlich bin ich ein Mensch, der leicht verzeiht ... aber diesem Paul habe ich nie verziehen, und werde es auch nie.

Zum Glück sieht Bienchen nicht nur manchmal etwas in mir, das meiner Mutter gleicht und auch dem weißen Hündchen, das sie nie vergessen hat.  


Guten Tag, Gruß Silvia 

25. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Würzburg bei Sabrina


Vorspeise: Dreierlei von der Tomate, Pulpo
Hauptgang: Zweierlei Saltimbocca, Tagiatelle, Sommergemüse
Nachtisch: Sanddorneis, Grüner Kuchen


Ein knappes Finale

Nach dem Bau ihres Traumhauses mit vielen Eigenleistungen darf Sabrina nun das Finale einer Dinner-Woche bestreiten, und es soll natürlich im besten Fall perfekt werden. Sabrina schwärmt von ihrem Mama-Sein und dem 8 Monate alten Söhnchen,

und dieses Glück sieht und merkt man ihr an. Von allen Teilnehmern in dieser Woche empfinde ich sie als die angenehmste. Und da komme ich auch gleich schon zu

Tobias (er erinnert mich in all seinen Gesten und dem Gesicht-Verziehen stark an unseren Briefträger), der in dem grünen Kuchen ein bisschen Haschisch vermutet. Als Gag habe ich zu meinem Geburtstag Schokolade mit Cannabis geschenkt bekommen - Wirkung? Gleich Null!

Aber Tobias auf Hasch stelle ich mir unbedingt sehenswert vor. Leider ist es ein Pistazienkuchen.

Und "Tackliatelle" wie Tobias sagt, nein, die gibt es auch nicht wirklich, denn Sabrinas Dinner ist italienisch gefärbt.


Fazit

Ich habe endlich meinen Unbegriff gefunden, denn dieses "Meckern auf hohem Niveau" mag ich von keinem Teilnehmer mehr hören. Er ist heute einmal zu viel gefallen. und gehört nun zu den überdosierten Begriffen.  Etwas mehr Kreativität ist gefragt, oder, wenn schon auf hohem Niveau ... kann man das Kritisieren gleich ganz lassen.

Als angenehm anzumerken ist, dass Almas Dauer-Geplapper zum größten Teil dem Schnitt zum Opfer gefallen ist. Nur die Kandidaten mussten es in dieser Woche in voller Breitseite ertragen.

Die Punkte für Sabrina: 8 gibt Benjamin (für ein bisschen eigene Hoffnung?), je 9 Tobias und Kevin und die satte 10 (Bravo!) Alma.

Das bedeutet, dass Tobias mit 38 Zählern diese Show gewinnt und 3.000 Euro nach Hause tragen darf. Mir selber hat sein Menü nicht wirklich gefallen, aber er hat natürlich verdient gewonnen.

Die sehr gut bepunktete Zweite, Sabrina, gratuliert ihm von Herzen - so zumindest kommt es über den Bildschirm. Ich fände es an ihrer Stelle ein wenig ärgerlich,

mit einer solch hohen Punktzahl von 36 Umdrehungen nicht zu gewinnen. Aber im großen Glück des jungen Familienlebens kann man einfach nur großzügig sein.

Mir bleibt, allen ein schönes Wochenende zu wünschen. Bleibt bitte gesund. Wir lesen uns wieder in der nächsten Woche, wenn das perfekte Dinner von Heilbronn gesucht wird.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Freitag, 25. September 2020

25. September 2020 - Menschenkenntnis

 


Menschenkenntnis

Wenn ich die Gelegenheit habe, zum Beispiel einen mir fremden Hund eine Stunde lang in diversen Alltags-Situationen zu beobachten, dann weiß ich,

wie er tickt. Ein Hund verstellt sich nicht, er spielt kein Theater, er macht kein Schönwetter, wenn er merkt, es regnet.

Das ist ein Beispiel dafür, wie einfach es wäre, auch Menschen einzuschätzen, wenn nur jeder authentisch und ehrlich wäre.

Das ist bei Menschen aber nicht der Fall!

Und es ist auch nicht wirklich nötig, so geradeaus gestrickt zu sein. Allerdings ...

soll es sogar welche geben, die sich selber nicht wirklich kennen, erkennen und wissen, wie sie in Extremsituationen reagieren würden.

Wie um Himmels willen soll man dann sein bisschen hoffentlich überhaupt vorhandene Menschenkenntnis anderen gegenüber anwenden, wenn diese noch ein

As im Ärmel haben, mit dem sie völlig aus dem Gedachten ausbrechen und ein gänzlich anderes Spiel verfolgen?

Menschenkenntnis ist ein weites Feld, ein Acker voller Huckeln und zum Teil undurchsichtig, und sie geht mit schlechten Ernten und Fehlurteilen einher.

Nicht zuletzt scheitert die eigene Menschenkenntnis auch an Unzulänglichkeiten und Fehlinterpretationen, weil man denkt, das Gegenüber müsse ähnlich ticken wie man selber, um bei einer Beurteilung gut abzuschneiden.


Fazit

Ein bisschen Menschenkenntnis hilft (hoffentlich), dass man am Ende in keine allzu großen Enttäuschungen hineinschlittert.

Doch wer kennt nicht solch einen Bad Boy (es gibt natürlich auch Bad Girls), bei dem man sehenden Auges in die erst groß anmutende Katastrophe läuft, aber am Ende ein paar Tränen trocknet und weitermacht.

Denn den Grad der Menschenkenntnis kann der Typ absolut, wenn auch unbeabsichtigt,  erweitern.

Am Ende ist unsere jeweilige Menschenkenntnis auch vom eigenen subjektiven Empfinden abhängig. Erst wenn sie sich davon unabhängig gemacht hat, ist man auf dem Weg zu mehr Objektivität.

Ich wünsche allen einen schönen Tag und dass jeden Tag eine kleine Portion an Menschenkenntnis hinzukommt.


Guten Tag, Gruß Silvia 

24. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Würzburg bei Benjamin

Foto: S. B., aufgenommen in Düsseldorf

Vorspeise: Lamm mit Paprika-Panna-Cotta und Rucola-Melonen-Salat
Hauptgang: Zander mit Kartoffelgratin, Minitomaten und Meerrettich-Wasabi-Sauce
Nachtisch: Ingwereis auf Schwarzbroterde, Schokoküchlein und Himbeersauce


Shopping-King

Noch nicht die eine Sendung hinter sich gebracht, empfiehlt Benjamin sich per Rundgang durch seinen begehbaren Kleiderschrank für das nächste Vox-Format: Shopping-Queen-King. Das Motto der Sendung könnte dann vielleicht lauten:

Auf welchem Weg und in welchen Klamotten bewirbst du dich für Shopping-Queen?

Lieber würde ich mal sehen, wie er sich an Vorabenden, den Essteller auf seinem Schoss, das "perfekte Dinner" im TV - auf seinem Sofa lümmelt.

Eine Anruferin unterbricht mich schließlich in meiner Aufmerksamkeit für die Sendung, und falls ich in der nächsten Viertelstunde keine Selbst- oder Eigenkritik mitbekomme, so ist das sicherlich kein großes Problem.

Zum Ende der Vorspeise bin ich wieder voll konzentriert auf die Leute, die mir seit vier Tagen einen Besuch abstatten, ohne dass sie mich persönlich tangieren oder gar ärgern können.

Ärger kommt heute von Almas Seite: ihr fehlt an allem die Würze. Wenn man bedenkt, dass ausgerechnet diese Kritik aus dem Mund einer Frau kommt, die an ihrer Nachspeise den Zucker vergessen hat ... so nehme ich das überhaupt nicht für voll.

Sie redet eben gern und viel, wie einige ihrer Konkurrenten glaubhaft versichern. Ich sage mal: Alma quatscht das Öl in der Pfanne heiß!

Wortführer, die andere nicht zu Wort kommen lassen, werden nur übertrumpft von Wortführern, die überhaupt nicht zuhören können.

Die Klagen über Alma werden schon stimmen.

Nicht stimmig ist Almas Kritik am Kartoffel-Gratin, der für sie unbedingt mit Käse und Zwiebeln hätte ergänzt werden müssen. Zwiebeln am Gratin? Habe ich noch nie gehört.

Und ein Kartoffel-Gratin wird auch ohne Käse sämig. Doch was die Fleischereifachverkäuferin nicht versteht, kommt ihr nicht in den Sinn und schon gar nicht kann sie es auf ihrem Teller akzeptieren.

Hingegen wird das (mutige) Ingwer-Eis durch die Bank gelobt, auch von Alma. Aber wenn man genug an den Haaren herbeigezogene Kritikpunkte hat,

fällt ein bisschen Loben leicht.

Fazit

Es ist der vorletzte Tag in dieser Würzburg-Runde. Kommt überhaupt jemand der Teilnehmer direkt aus Würzburg? Nicht, dass es wichtig wäre. 

Am angenehmsten ist mir bisher Sabrina aufgefallen. Sie kocht zum Finale, und ich drücke ihr die Daumen, dass sie die kaum

zu schlagenden 38 Punkte von Tobias toppt. Wenn sogar schon Alma in der Vorschau eine 10 ins Bild hält ... könnte genau das passieren ... vielleicht ... eher unwahrscheinlich ... aber man weiß ja nie.

Benjamins Punkte: 9 von Sabrina, je 8 von Tobias und Kevin und 7 von Alma. Mit 32 Zählern liegt er auf dem bislang 2. Platz.

Wie geschrieben ... ich zähle darauf, dass Sabrina ihn auf den 3. verweist.


Guten Morgen, Gruß Silvia 


Donnerstag, 24. September 2020

23. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Würzburg bei Tobias


Vorspeise: Fränkisches Hochzeitsessen

Hauptgang: Schäufele

Nachtisch: Kartäuserkloß


Friede, Freude, Brot in Milch ...

Tobias ist stellvertretender Leiter in einem Lebensmittelmarkt, und ich tippe auf einen bestimmten, denn die Hausmarke "Gut und Günstig" ist so oft präsent, dass er sicher nicht unglücklich wäre, in den nächsten Tagen ein paar "Fans" dort begrüßen zu dürfen.

Natürlich ist es in einer Sendung, die sich Kochsendung nennt, nicht einfach, alle Produktnamen so weit zu verbergen, dass nicht mal der Hauch von einem Verdacht auf Schleich-Werbung entsteht - aber unmöglich wäre es nicht.

Über sein Menü macht Tobias sich seit Jahren viele Gedanken: Es soll einerseits die fränkische Küche präsentieren, andererseits modern interpretiert werden. Hier ist er sicherlich irgendwo in den Tiefen des Internets fündig geworden.

Auf völlig altmodische und beinahe vergessene Art hat er seinen Lebensgefährten Adrian kennen gelernt: an einem Badesee fing es an. Komplett ist die kleine Familie nun mit dem Labrador-Bracke-Mischling Nino (Vorsicht! Jagdalarm!).

In dieser Woche macht Tobias selber Jagd, und zwar auf den Jackpot, gefüllt mit 3.000 Euro. Dafür gibt er alles.

Das Menü, Fazit und die Punkte

Nun kenne ich auch das fränkische Hochzeitsessen und vor allem die moderne Umsetzung desselben. Zum Genuss von Tobias Schäufele

dreht der Tontechniker alle Mikrofone bis zum Anschlag auf (oder muss er mit Geräuschen nachhelfen?), die das Hineinbeißen in die aufgepoppte Kruste für die Zuschauer hörbar machen.

Insgesamt herrscht an diesem Tag eitel Freude. Die Gäste sind tief zufrieden, und auch die heutigen Kartäuserklöße kommen wesentlich besser an als die gestrigen ...

Allerdings findet Alma, dass ihre besser gewesen wären ... wenn sie nicht die Süße vergessen hätte und vorher die Brötchen von ihren Krusten befreit hätte.

Welch eine Aussage!

Wenn ich heute Unsinn schreibe, kann ich das nicht relativieren, indem ich morgen erkläre, dass ich eben vergessen hätte, den Sinn im Unsinn zu suchen.

Zu einem perfekten Dinner gehört es am Ende eben auch, die Nerven zu behalten und seinen Kopfinhalt so gut wie möglich präsent zu haben.

Es folgen enorme Punkte für Tobias, sehr enorme: Je 10 bekommt er von Sabrina und Kevin, je 9 von Alma und Benjamin.

Mit 38 Zählern ist er vermutlich in dieser Woche nicht mehr zu schlagen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Mittwoch, 23. September 2020

22. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Würzburg bei Alma


Vorspeise
: Tortelloni - Ziegenfrischkäse - Trüffel

Hauptgang: Ochsenbacken - Portwein - Kraut - Knödel

Nachtisch: Brötchen - Müller-Thurgau


Einen Franken soll man sich zum Freund, aber nicht zum Nachbarn wünschen
Deutsches Sprichwort

Was diesen Spruch angeht, verfüge ich über keinerlei Erfahrungswerte. Aber irgendwann hat sich jemand darüber Gedanken gemacht, und auf Wegen der Erkenntnis gelangte dieses Sprichwort auch in den deutschen Sprichwortschatz.

Immerhin ist das Zitat auch durchaus positiv zu sehen.

Alma ist stolz, eine Fränkin zu sein. Sie arbeitet als Metzgereifachverkäuferin und hat dafür eine sonderbare Erklärung: "Mir ist nichts anderes eingefallen."

Solche Sprüche möchte man über manch andere Berufe lieber nicht hören ...


Das Menü

Auch Alma muss heute in die Schulküche umziehen. Mehrmals wird der Betreiber erwähnt, ein Sternekoch ... am Montag hatte er auch einen kurzen Auftritt. Ich habe seinen Namen vergessen, aber ich würde ihn gerne um Hilfe bitten,

heute Almas Menü zu kritisieren (wobei Kritik natürlich nicht nur negativ sein muss).

Die Vorspeise gefällt mir - abgesehen von dem übermäßigen Trüffel-Öl-Gebrauch. Wie auch Alma sagt, ist weniger manchmal mehr. Aber damit meinte sie nur Kevins Dinner vom Vortag, und bezieht das nicht auf ihr eigenes Menü.

Zweierlei Knödel finden sich im Hauptgang wieder. Hätte hier nach Almas eigenen Aussagen nicht der Semmelknödel gereicht?

Die Ochsenbäckchen ... sind eine sichere Hausnummer. Wie schön, dass sie die Soße heute nicht mit Soßenbinder andickt (wie sie es wohl sonst macht), sondern Mehl mit Wasser nimmt. Ob das allerdings viel besser ist?

Leider fällt mir zum Nachtisch nur eines ein: Der passt absolut nicht zu einem Dinner, das am Ende als halbwegs perfekt durchgehen möchte.


Fazit

Es steht in den Sternen, ob diese fünf Franken Freunde werden, wo sie schon keine direkten Nachbarn sind.

Je 7 Zähler vergeben Kevin, Tobias, Benjamin und Sabrina.

Mit 28 Umdrehungen liegt sie klar hinter Kevin, der scheinbar auf dem Weg ist, sich mit  den beiden anderen Kerlen kritikmäßig auf Augenhöhe zu treffen ...

Aber es ist eben nicht alles golden, was sich nach fränkischer Hausmannskost anhört.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Dienstag, 22. September 2020

21. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Würzburg bei Kevin



Vorspeise: Ein Schlückchen vom Kürbis, Frank ‚n‘ Roll an Wildkräutersalat

Hauptgang: Dry-Aged-Rinderfilet vom Spessartrind trifft auf Riesengarnele, begleitet von Kürbissäckchen und grünen Bohnen im Speckmantel

Nachspeise: Weiße Mousse mit Tonkabohne, Schokoküchlein und Himbeer-Minz-Sorbet


Aller Anfang ist schwer - Sprichwort

Dieses Sprichwort gilt natürlich auch für jeden Montags-Kandidaten beim "perfekten Dinner", ist er doch der einzige in der Woche, der so gar nicht weiß, welche Gäste und Mitstreiter auf ihn zukommen. Die meisten Montags-Hobby-Köche sind am Ende aller Vorbereitungen, wenn die Gäste endlich eintreffen, damit zufrieden, wenn kein Vegetarier teilnimmt. Andere heißen es auch willkommen, wenn kein Anti-Alkoholiker in der Gruppe ist.

Mit Alkohol wird der Malermeister Kevin kein Problem haben, denn er und seine Lebensgefährtin bevorzugen Malle ist nur einmal im Jahr, und sie vermissen in dieser Corona-Zeit den Bierkönig. So lange dieser nicht wieder zum Abfeiern einlädt, wird er seiner Freundin Martina auch keinen Heiratsantrag machen, denn der soll genau dort stattfinden.

Das kann allerdings dauern!

Wer für seinen Antrag eine maximale Beteiligung an Zuschauern benötigt und hier vielleicht mal die bevorzugt, die nicht besoffen, aber auch nur vor den Bildschirmen sitzen anstatt in einem grölenden Live-Publikum,

könnte seinen Antrag auch während dieser Sendung hinter sich bringen.

Immerhin leben Kevin und Martina schon gemeinsam in einer - natürlich eigenen Wohnung - im Haus von Martinas Eltern. Die Mama scheint es zu mögen, helicoptermäßig bei beiden sauber zu machen und auch sonst kümmert sie sich. Zum Beispiel um den wirklich schönen Nutzgarten. Insgesamt hat sie sicher ein stetes, wachsames Auge auf Tochter und Irgendwann-Schwiegersohn.

Dieser tritt heute an, um seinem Hobby seit Kindertagen, dem Kochen, nachzugehen.


Das Menü

Bei Kevins umfangreichen Vorbereitungen zu seinem Dinner rechtfertigt sich erstmals die volle halbe Stunde der Sendung, in der nur die Zubereitungen des Essens gezeigt werden. Ich verliere den Überblick, finde es allerdings bewundernswert, wie er in aller Ruhe dieses und jenes und solches kocht, rollt oder zusammenfügt, was zusammen gehört.

Einzig seine weiße Mousse gerät am Ende zu flüssig - allerdings hat er Agar Agar rein nach Gefühl und nicht nach Vorgabe hinzugefügt.

Die Geschmäcker aller anderen Speisen kann ich natürlich nicht beurteilen, aber dafür gibt es schließlich die

Experten vor Ort: Hier geben sich Benjamin und Tobias alle Mühe, jeden angeblichen oder vielleicht auch hier und da tatsächlichen Fehler aufzudecken.


Fazit

In der Höhe der Bewertungen sind sich drei der Gäste vollkommen einig, und so vergeben Alma, Sabrina und Tobias je 8 Zähler. Benjamin spendiert 7 Punkte.

Mit 31 Punkten eröffnet Kevin diese Dinner-Woche. Mit der Eröffnung des Bierkönigs wird es sich wohl noch eine ganze, lange Weile hinziehen.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

Sonntag, 20. September 2020

20. September 2020 - Kein Karneval? Kein Karneval!


Foto: S. B.

Kein Karneval

Es wird schwierig werden, in diesem Jahr wahrheitsgetreu und auch durch vorhergehende Erlebnisse begründet

Am Aschermittwoch ist alles vorbei

leichten Herzens zu singen.

Wer würde überhaupt in diesem Jahr Freude an Gedränge, Geschunkel und ein Auf-die-Pelle-Rücken  haben, ohne dass der im Anschluss konsequente Kater

nicht allein vom Alkohl her rührt, sondern auch von einem schlechten Gewissen der eigenen Gesundheit gegenüber?

Karneval ist eines der bislang unangetasteten Heiligtümer - in den letzten Jahren fiel höchstens einmal der Zug wegen Sturm aus. Alles andere konnte hinter sicheren Türen stattfinden - aber nun ist nichts mehr sicher.

Diesmal ist der Sturm bedrohlicher. Das Corona-Virus hat zum Angriff auf alle Bereiche des Lebens geblasen ... und noch ist unklar, wie alles einmal endet.

Eigentlich stellt sich die ernsthaft gemeinte Frage nach Karneval überhaupt nicht - aber die Vergnügungssüchtigen möchten sie in ihrem Sinne beantwortet haben. Dieser Sinn wäre, Karneval darf stattfinden.

Wer gibt hierzu den Sicherheitsbeauftragten?
Wer hat einen Plan?

Bereits die zuletzt stattgefundenen Karnevals-Feiern hätten abgesagt werden müssen. Aber das Virus schien es sich erst einmal in China bequem gemacht zu haben ...

und bei allen globalen Verbindungen sah niemand die Verbindung zur restlichen Welt?

Zumindest eines wird sich an Karneval realisieren lassen, und das zu meiner Freude: es wird wieder Karnevals-Berliner geben.


Und zu Hause kann auch jeder, der will, alle Puppen tanzen lassen und sich durch die tollen Tage schunkeln.


Guten Tag, Gruß Silvia 

Samstag, 19. September 2020

19. September 2020 - Blagen!







Blagen!

Auch die Prinzessinnen und Prinzen unter uns sind damals im Ruhrgebiet als Blagen aufgewachsen. Von den einen wurden wir liebevoll so genannt, von den anderen als das betitelt, was Kinder nun einmal auch sein können:

Plagen! - Davon wiederum leitet sich der Begriff "Blagen" ab.

Wer einst aus den durchaus auch mal nervenden und kostspieligen Plagen das Wort Blagen kreiert hat, ist mir nicht bekannt. Vielleicht ergab es sich auch einfach aus der Umgangssprache, in der man ja auch vom Kucken und nicht vom Gucken spricht.

Ich kann mich nicht erinnern, dass wir Kinder mit diesem Wort unglücklich waren oder uns auf die noch nicht vorhandenen Schlipse, aber durchaus schon gebundenen Haar-Schleifen, getreten fühlten. Für uns war dieser

Sammelbegriff etwas völlig Normales.

Denn kaum kamen wir von der täglichen Spiele-Konferenz mit anderen Blagen nach Hause, mutierten wir wieder zu Prinzen und Prinzessinnen.

Auch damals schon wurden wir mit vielen Warnungen präpariert, zum Beispiel der, keinem Fremden zu folgen oder zu vertrauen, aber auch der,

im Schulbus für ältere Menschen Platz zu machen.

Gut, mein Vater meinte damals, wenn ich nach vielen Schulstunden mit dem Bus nach Hause führe, müsse ich für niemanden aufstehen ... ich wäre dann selber "sitz-bedürftig". Eine Ermüdung nach der Schule ist eben auch ein Grund für einen Sitzplatz.

Die Worte meines Vaters hatten für mich immer viel Gewicht.

Allerdings wurde auch ich zur Höflichkeit angehalten. Die ich natürlich - ganz das Dortmunder Blag - nicht immer einhalten konnte. Uns liegt leider immer etwas auf der Zunge, das sich nicht wirklich gut im Zaum halten lässt.


Gibt es heute noch Blagen?

Ganz sicher! Die schlimmsten unter ihnen sind die Rotz-Blagen! Allerdings bin ich mir unsicher, ob man heute dieses Wort überhaupt noch verwenden darf,

wenn ich mir die Helicopter-Eltern mit ihren unsichtbaren Schwertern ansehe, die über den Köpfen ihrer Über-Behüteten jedes Unheil abwenden, auch dann, wenn überhaupt gar keines in Sicht ist.

Heute herrschen in den 30er-Zonen der entsprechenden Straßen, in denen Schulen stehen, Verhältnisse wie auf Ruhrgebiets-Autobahnen zur Rush-Hour: Staus ohne Ende! Zweimal pro Tag. Anwohner erkennen an Wochenenden ihre Straßen kaum wieder, so friedlich ist es dann auf denen.

Wie diese Rundum-Betüddelung der ständig um ihre Blagen kreisenden Eltern sonst noch aussieht, weiß ich gar nicht genau, aber ich stelle mir als Ergebnis

und am Ende der Kindheiten und Jugendzeiten völlig unselbständige Erwachsene vor. Dann ist es günstig, wenn ihre Eltern

noch ewig jung genug bleiben, um ihnen so lange wie möglich beistehen zu können.

Wie das allerdings endet, wenn deren Eltern einmal Hilfe brauchen ... mir schwant nichts Gutes.

Es war schön, ein freies Blag zu sein - ohne permanente Kontrolle. Mit ganz viel Schmutz an der Kleidung haben wir die Waschmaschinen- und Waschmittel-Industrie

enorm reich gemacht.

Guten Tag, Gruß Silvia 

 

Freitag, 18. September 2020

18. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Düsseldorf bei Tanaz


Vorspeise: Türmchen vom Lachs auf Avocadobeet und Rösti
Hauptgang: Chateaubriand vom bayrischen Bio-Rind mit Rotweinjus und Kartoffelröschen
Nachtisch: Zartbitteres Lavaküchlein an kalter Vanille


Dynasty und Dallas auf einen Schlag

Gut, es ist mehr Dynasty als Denver, denn auf Southfork ging es nicht mal halb so edel zur Sache, aber es wurde stets mit vollem Einsatz gelebt.

Tanaz ist Mode-Designerin, jetzt aber Hausfrau. Und Daniel Werner muss kommentieren:

"Zeig mir, wie du wohnst und ich sag dir, wer du bist!"

Ein sehr einfältiger Spruch. Denn nicht jeder lebt so, wie er eben ist. Ich würde zwar nicht gern hier und dort oder in einem schottischen Clan,

aber in einer englischen Grafschaft ganz landestypisch in einem Cottage leben. Mit Blümchen meinetwegen und dezent rustikalem Ambiente.

Stattdessen lebe ich in einem ziemlich modernen Umfeld, unterbrochen von ein paar Stücken, die auch nicht jeder hat oder haben will.

Tanaz' Umfeld ist neutral und objektiv gesehen wunderschön, 500 Quadratmeter groß, so dass man sich eines Tages entweder darauf verlieren kann - oder eine große Sippschaft beherbergt -

mir gefällt das gar nicht.

Neid - ist mir unbekannt, wie ich in bislang über 1000 Beiträgen übers perfekte Dinner bewiesen habe.

Allerdings hat Oliver geäußert, dass Tanaz bereits seit Montag ein bisschen sowohl mit ihrer Wohn-Situation als auch mit ihren Kochkünsten protzt ... ich kann es nicht prüfen,

denn gesendet wurden diese angeblichen Äußerungen nicht.


Das Menü

Tanaz verarbeitet nur Fleisch, von dem sie weiß, wo es her kommt. Da fängt es an: Wer weiß schon so genau - außer dem Metzger, dem seine Kunden vielleicht grundlos vertrauen, woher es kommt. Der Metzger ist schließlich auch keine Institution allgemein gültigen Vertrauens.

Die Vorspeise bekommt von den Gästen ein "na ja". Dem Hauptgang fehlt angeblich der "Pfiff". Doch wer braucht schon Pfiff im Menü,

wenn er in solch einem Ambiente speisen darf?

Ist Tanaz`Teilnahme an dieser Sendung eher eine Beschäftigungs-Therapie während der Corona-Zeit?

Keine Ahnung, ich lerne eine moderne junge, iranisch-stämmige Frau kennen, die stets sehr freundlich kommentiert und bewertet hat. 

Die Punkte für ihr Dinner: Je 9 von Christian, Oliver und Chiara und 7 von Nicole.

Mit 34 Zählern kann sie zufrieden sein, übertrumpft aber nicht Oliver mit seinen satten 39 Punkten.

Nicht vergessen werde ich Christians herzliche Worte für den Sieger dieser Woche: diese sprechen die Sprache, die mir gefällt, weil sie

einfach so selten ist beim "perfekten Dinner"  und ausgesprochen empathisch.


Guten Abend, Gruß Silvia 

18. September 2020 - Ich koche dir ein Süppchen ...



Ich koche dir ein Süppchen ...

Noch leckerer als der Fliegen- soll der Knollenblätter-Pilz schmecken, einfach köstlich - aber der sorgt auch für den allerletzten Genuss im Leben des damit Bekochten.

Ich nehme nur den Fliegenpilz. Wie der schmeckt? Ich hatte keine Zeit zum Probekochen und schon gar nicht fürs Kosten.

Aber dein Auge isst schließlich mit,

und er sieht einfach wunderschön aus.

Obendrein hat es viel Mühe und viele Kilometer gekostet, genügend Pilze für dein Süppchen zu sammeln. Kaufen kann man die schließlich nirgendwo,

so wertvoll sind sie.

Nun schwenke ich die roten Pilze mit den weißen Flecken leicht in Öl und einem bisschen Butter, garniere sie mit einem Hauch von Knoblauch -

aber nur so viel, dass der Eigengeschmack und die Warnung nicht überdeckt wird (eine Chance hast du also, falls dir etwas seltsam vorkommt) -

um im Anschluss noch ein wenig Salz und Pfeffer zu verteilen, bevor ich die ganze Chose mit Wasser übergieße,

damit sie leicht vor sich hinköcheln kann.

Ich überlege noch, ob Muskat ein gefälliges Gewürz oder ein bisschen Kurkuma besser wäre.

Stattdessen werfe ich lieber

eine starke Kopfschmerztablette in den Suppentopf und gönne dem ganzen Kladderadatsch noch eine gehörige Portion an Valium. Das soll die Freude

am Geschmack enorm heben.

Im DVD-Player liegt derweil abspielbereit das Requiem in D-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart.

Gleich ist das Süppchen fertig.

Du kannst jetzt zu mir kommen. Ich habe den Tisch mit Blumen und Kerzen geschmückt.


Guten Tag, Gruß Silvia


17. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Düsseldorf bei Oliver

Vorspeise: Ceviche vom Hiramasa mit Avocado und Fingerlimes
Hauptgang: Nebraska-Rinderfilet mit Kohlrabi und Rucola-Kartoffelstampf an einer Kaffir-Limonen-Sauce
Nachtisch: Minz-Granité mit Himbeeren und Joghurt-Mousse


Ein Punkteregen nach Wunsch

Selber würde Oliver sich 9 oder sogar 10 Zähler für sein Menü geben, und genau diese zielführenden Punkte Richtung Jackpot bekommt er auch.

Nicole, Christian und Tanaz geben ihm je 10, Chiara 9 Zähler. Mit 39 Umdrehungen wird ihm der Sieg schwerlich noch genommen werden können.

Besonders im Vorfeld zu seinem Dinner hat Oliver keine Mühen gescheut und mit einem Freund, der obendrein Sternekoch ist, alle drei Gänge zweimal durchgepeitscht. Vermutlich (und naheliegend) ist jedoch genau aus diesen Probegängen die eingefrorene Soße, die er heute nur noch aufköcheln muss. Einen Koch machen eben seine Soßen zu einem guten (oder nicht so guten) Koch.

Allerdings stellt Oliver sich den dicken, fetten Rinderfilet-Steaks ohne Hinzunahme eines sonst oft üblichen Sous-vide-Gerätes - da hat er während der Lektionen durch den Sternekoch gut aufgepasst.

Vermutlich hat er auch die etwas andere und seltsame Beschreibung, wie man den Gargrad des Steaks erkennt, auch aus einer Höllenküche (Hölle meine ich hier durchaus positiv - was die Ergebnisse anbelangt). Nur soviel: Er beschreibt es in etwa wie eine männliche halbe Erektion, benutzt allerdings ein anderes Wort.

Immerhin nennt Oliver sich selber "positiv bekloppter Clown".


Sei nicht wie Schimanski

Angeblich war diese Tatort-Figur, dargestellt von Götz George, die erste überhaupt, die im TV das Wort Scheiße benutzt hat. Sicher nicht erst seitdem ist dieser Ausruf höchster Aufregung oder höchsten Ärgers ein Allgemeingut. Doch selbst mein

Yorkshire-Terrier Robin mochte es nie, nie, wenn ich das Wort gebrauchte - obwohl es niemals auf ihn selber bezogen war. Er guckte mich dann stets ausgesprochen besorgt an ...

Oliver übertreibt es heute mit diesem Begriff: Wie Rumpelstilzchen hüpft er durch die Schul-Küche und schreit es immer wieder.

Als Gästin hätte ich - auch, wenn er mich gar nicht selber meinte - nun das Gefühl, ich sei hier fehl am Platz. Denn immerhin bereitet er für mich etwas zu ...

und das veranlasst ihn dazu, in Überdosierung Scheiße zu schreien.

Zudem wäre ich hier schließlich nicht nur eine Gästin, die er gut kennt und die ihn gut kennt, sondern eine relativ fremde Person.

Mit "positiv" und "Clown" hat das nichts mehr zu tun.

Fazit

Olivers Menü sahnt sicherlich zu Recht viele Punkte ab, obwohl der Nachtisch deutlich abfällt. Ich gönne es ihm von Herzen,

aber ein Hobby-Koch meines Herzens ist er ganz sicher nicht.


Guten Morgen, Gruß Silvia 

 

Donnerstag, 17. September 2020

16. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Düsseldorf bei Chiara



Vorspeise: Karamellisierte Riesengarnele an lauwarmem Spargelsalat
Hauptgang: Canard à l'Orange mit zweierlei Püree
Nachtisch: Petits fours


Das Ei und die Ente

teilen unter Aufsicht von Chiara heute das gleiche Schicksal: Sie bleiben roh! Die leichteste Übung in der Kochwelt ist es vermutlich, ein Ei hart zu kochen - spielt in Chiaras Fall ein Defizit an Aufmerksamkeit die Rolle? Man kann sich auch eine Uhr stellen, die klingelt dann, und alles andere übernimmt das kochende Wasser.

Die Entenbrust ist da schon ein anderes Kaliber - Chiara spricht von qualitativ nicht so guten Teilen der süßen Vögel, und dass sie mit Sehnen durchzogen seien. Es ist eigentlich keine gute Idee, die Gäste auf Mängel hinzuweisen, aber ... wenn diese unübersehbar und auch zu schmecken sind? Dann doch lieber raus mit der Selbstkritik?!

Allerdings ist es eher möglich, dass sie die vielen Entenbrüste, von denen sie am Ende nur ein paar kleine Stücke für jeden Gast rauspickt,

nicht gut pariert - und auch nicht richtig gegart hat. Letztere Schuld kann man wiederum auf den fremden Backofen in der Kochschule schieben.

Jetzt muss ich glatt an Hengasch denken, diesen fiktiven Ort in der Eifel, denn auch Chiara stammt aus der Eifel, aus Wittlich. Warum mir das in den Sinn kommt, weiß ich nicht ... aber vielleicht fällt es mir auch nur ein, weil derzeit viele Folgen der Reihe in der WDR- und One-Mediathek zu finden sind. Es ist nicht so, dass Scheffers Frau Heike jemals so etwas wie Entenbrüste zubereitet, obwohl sie ja ständig kocht.

Mehr Spaß hat Chiara offenbar am Backen von Kuchen. Fürs Dessert bereitet sie eine Art der Petit fours aktuell und vor den Kameras zu - die andere Sorte ist bereits fertig. Den letzten Schliff mit akkurater Kleinarbeit erhalten die

Küchlein in der Koch-Schule.

Jetzt hakt es am Faktor Zeit: das dauert, dauert, dauert.


Fazit

Nicht nur eigentlich ist der Hauptgang misslungen. Hoffentlich gibt es genug Abnehmer für die gefühlt fünfundzwanzig Entenbrüste, die - lieblos aufgeschnitten - nun auf einem Brett herumlungern.

Der Nachtisch sieht hingegen ziemlich gut aus, obwohl ich in keiner Weise ahnen kann, ob der Geschmack dem äußeren Bild standhält.

Dennoch zieht Chiara mit insgesamt 33 Punkten und somit einem Pünktchen Vorsprung an Nicole vorbei:

Je 9 Zähler steuern Christian und Tanaz, 8 Oliver und 7 Nicole hinzu.

Was bitte kann man an diesem Abend mit 9 Umdrehungen bewerten? Ohne Antwort bleibe ich zurück und wünsche einen


guten Morgen, Gruß Silvia

Mittwoch, 16. September 2020

15. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Düsseldorf bei Christian


Vorspeise: Mango-Avocado-Salat
Hauptgang: Rinderfilet mit Süßkartoffel-Gnocchi und Walnuss-Basilikum-Pesto
Nachtisch: Gefrorene Vanillekugel auf ,,Red Cake'' mit heißer Schokoladensauce


Christians Koketterie mit dem Bösen im Guten

Er sieht sich selber manchmal als den bösen Anteil des Dr. Jekyll und lässt hier und da in seinem Leben und in Ungeduldanfällen Mr. Hyde zum Vorschein kommen.

Alles nur Koketterie! Seine Kollegen nennen ihn angeblich auch liebenswertes Arschloch.

Weder bemerke ich heute einen Mr. Hyde noch sehe ich ein liebenswertes Arschloch, was immer das  ist. Entweder-Oder! Aber nicht beides gleichzeitig.

Was ich bemerke ist sein ziemlich planloser Auftritt, um ein möglichst perfektes Dinner auf den Tisch der Kochschule zu bringen. Aber da hakt es bereits ...

denn die Wege in der großen Küche sind (in seinen Augen) schließlich immens, da kann man eine Zeitverzögerung schon mal den Örtlichkeiten zuschreiben. Anstatt einfach

schneller zu laufen! Mit der Zeit kommt er mehr und mehr ins Schleudern,

was sich natürlich auch auf seine Gastgeber-Rolle auswirkt: Der Feuerwehrmann Christian bräuchte dringend jemanden, der für ihn die Kohlen aus dem Feuer holt.

Die vielen Vorlauf-Stunden, bis sein Dinner mit Gästen beginnt, nutzt er nicht mal ein bisschen optimal. Vieles bereitet er trotz der nötigen Zeit unnötig kurz vor dem "Hunger-Tod" der Gäste zu.


Das Menü

Dass das Rinderfilet fast roh (und damit sicher auch kalt) auf den Tisch kommt - so what? Ihm stand eben nicht der Sinn danach, alle nach dem gewünschten Gar-Grad des Fleisches zu fragen. Da hat Oliver

absolut recht, wenn er meint, dass in solch einem Fall höchstens Medium-Gegartes in Ordnung ist.

Der Nachtisch reißt dann überhaupt nichts raus, weil die Hälfte seiner Bestandteile erst gar nicht den Weg auf die Teller finden:

Die Vanille-Kugeln brechen entzwei und sehen so unschön aus, dass sie (im Müll landen?) nicht verwendet werden. Das Himbeer-Eis findet keine Gnade. Die Schokoladen-Soße fehlt dann völlig, weil er vergessen hat, Kakao-Pulver (igitt) beizufügen.

Gut sieht allerdings das selbst gebackene Baguette zur Vorspeise aus, samt der Kräuterbutter. Aber damit allein kann man es natürlich nicht schaffen  ...

obwohl die Punkte mehr als lieb gemeint, nämlich lieb sind:

Je 8 geben Tanaz, Chiara und Oliver und 7 steuert Nicole hinzu.

Das ergibt die Gesamtsumme von 31 Umdrehungen.

Vox, kürzt bitte diese Sendung wieder!

Guten Morgen, Gruß Silvia


Dienstag, 15. September 2020

14. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Düsseldorf bei Nicole

Vorspeise: Avocado-Mango-Tatar mit Flusskrebsen auf Wasabischaum und Knusperkrönchen
Hauptgang: Filet vom Maibock, mit Selleriepüree, Rotwein-Schalotten und Tempura von dreierlei Gemüse
Nachtisch: Pfirsich-Himbeer-Semifreddo mit süßem Minzpesto



"Ich küsse dich mit weitgedachtem Rüssel. Aus Düssel." - Joachim Ringelnatz

Einen völlig anderen Spruch zur Aufwertung von Düsseldorf hat vor ein paar Jahren deren Oberbürgermeister rausgehauen - allerdings musste er damit die Nachbarstadt mal so richtig herabwürdigend beleidigen:

"In Duisburg will man nicht tot überm Zaun hängen."

Abgesehen davon, dass man auch in Düsseldorf nicht tot überm Zaun hängen will ... bin ich erst einmal froh, heute von derartigen Sprüchen verschont zu bleiben. Auch jegliche Meinung zur Konkurrenz-Stadt Köln wird unterlassen ... oder raus geschnitten.

Die Friseurmeisterin Nicole kocht an diesem 1. Tag der fünftägigen Wettbewerbs-Runde in ihrer Heimatstadt Düsseldorf. Sie lebt in einem schönen Haus, ist eine hübsche Frau und vor allem hat sie eine pfiffige Frisur. Zum Dinner selbst wirft sie sich ganz schön in Schale - sie trägt ein wirklich bezauberndes Kleid.

Jedoch klaffen unsere Meinungen über Spaßbremsen dann doch weit auseinander:

Für Nicole sind Vegetarier oder Anti-Alkoholiker solche, für mich eher Leute, die wirklich keinen Spaß verstehen, egal, was sie essen, nicht essen und trinken oder nicht trinken.

Manchmal sind Sprüche eben schnell rausgekloppt.

Ein sehr reflektiertes Feedback gibt Nicole später zum Lockdown, der natürlich auch ihren eigenen Friseur-Salon betraf ... das Resümee schließt damit,

dass sie froh ist, in Deutschland zu leben, denn hier gibt es Hilfen und Kurzarbeiter-Gelder.


Das Menü

mag ich nicht selber kommentieren, weil es ihre Gäste im Anschluss sogar punktemäßig bewerten, und ich denke, dass die Bewertungen sehr gerecht sind.


Fazit

Ein unaufgeregter, harmonischer Abend - ich bekomme nicht mit, was Chiara alles daherplappert, oder ich schalte meine Ohren auf Durchzug, weil es einfach uninteressant ist.

Nicole bekommt insgesamt 32 Punkte: Jeweils 8 von Oliver, Chiara, Christian und Tanaz.

Wie sich die Gruppen-Dynamik im Laufe der nächsten Tage entwickelt, weiß ich nicht ... Es ist viel zu schwierig, so etwas an einem Montag abzuschätzen.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Samstag, 12. September 2020

12. September 2020 - Das verflixte Jahr ZwanzigZwanzig


14. Warnung:

Das verflixte Jahr ZwanzigZwanzig

Das Jahr 2020 passt eigentlich hervorragend in meine Rubrik

100 Erlebnisse, die man sich verkneifen sollte,

obwohl ich dieses Label gar nicht so dramatisch gestaltet wissen wollte. Vor allem wollte ich mir auch selber aussuchen, was verkneifenswert ist ... und es nicht viral aufgedrückt bekommen.

Eigentlich wollte man mit dem Jahr 2020 die Goldenen Zwanziger einleiten (in Erinnerung an die vielleicht noch guten Jahre ab 1920) ... doch bereits in der Neujahrsnacht machte eine schreckliche Nachricht die Runde:

Im Krefelder Zoo fanden mehr als 50 wertvolle Tiere (8 Menschenaffen, goldene Löwenäffchen, Silberäffchen, Zwergseidenäffchen, Weißgesichtsakis, Epauletten-Flughunde und viele tropische Vögel) den Tod.

Eine Frau und ihre 2 Töchter hatten Himmelslaternen in die Nacht geschickt, und diese haben ein verheerendes Feuer im Affenhaus Krefeld ausgelöst.

Ein bitteres Omen für das Jahr 2020?
Es scheint so!

Am 9. Januar 2020  identifizierten chinesische Experten das Coronavirus. Der Krankheits--Massen-Ausbruch fand schon vorher statt - daher auch Covid 19.

In einer vernetzten Welt bleibt jedoch nichts stationär, und so ist das Virus flächendeckend über die ganze Welt hergefallen.

Gar nicht weiter ausführen möchte ich, dass man auch hier in Deutschland schon viel früher auf das Virus hätte reagieren müssen ... als es dann tatsächlich geschah. Es war jedoch kein Gedanke daran, z. B. sämtliche Karnevals-Veranstaltungen abzusagen ...

aber genau auf solchen nahm das Virus dann richtig und erbarmungslos Fahrt auf.

Nun beherrscht es unser Leben: Lockdown ... für viele Menschen ein Desaster, weil ihre Existenzgrundlagen wegbrachen oder in naher Zukunft wegbrechen werden. Im Lockdown wurden die Menschen zusätzlich zur Einsamkeit verdammt.

Inzwischen geht das Leben ein wenig normaler weiter, aber überstanden ist noch gar nichts.

Tagebuch-Seiten bleiben vermutlich genau so leer wie Urlaubs-Erinnerungen wegfallen. Inzwischen darf man wieder reisen ...

allerdings um den Preis, dass nichts mehr sicher ist ... auch kein Rückflug.

Dieses verflixte Jahr 2020!

Bitte keine Fortsetzung in 2021 ... aber das ist nur ein dummer Wunsch, denn Covid 19 wird uns noch länger beschäftigen.


Guten Tag, Gruß Silvia

11. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Nachhaltigkeit - Freitag an der Mosel bei Timo

An der Mosel

Vorspeise: Tomatensuppe, frisches Sauerteigbrot & goldene Taler
Hauptgang: Rehrücken mit Pinotjus an jungen Kartoffeln aus eigenem Anbau, Kräuter-Seitling, Möhrchen, Kohlrabi, Salatdeko
Nachtisch: Weincreme a la Maria, Levain Cookies


Ein ausgesprochen angenehmer Mensch

ist Timo, der an der Mosel Winzer in 10. Generation ist, in 2. Generation ist sein Betrieb biologisch.

Da meine Eltern vor langer Zeit von Dortmund an die Mosel gezogen sind, kenne ich dieses Gebiet sehr gut. Solange mein Vater noch lebte, war ich sicher einmal im Monat dort, und natürlich habe ich mich auch tapfer durch die diversen Weine gekämpft.

Vor Ort schmecken sie mir sehr gut, ansonsten verzichte ich eher auf Moselwein.

Heute kommen allerdings Erinnerungen zurück ... denn natürlich lässt auch Timo es sich nicht nehmen, kräftig für seine Bio-Weine zu werben.

Seine Anhaltspunkte für Nachhaltigkeit sind: Ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig.

An einer großen Tafel, die mehr als genügend Abstand garantiert, serviert Timo sein Menü, und

nun muss ich den Begriff sozial nachhaltig leider noch einmal aufgreifen (steht zwischen den folgenden Zeilen):


Die Darsteller

nenne ich hier mal drei seiner vier Gäste. Denn Hannah lasse ich außen vor: Sie hat stets gut bewertet und setzt das auch heute fort. Und im Grunde hat sie am

nachhaltigsten gekocht, wenn auch ihr Menü gewöhnungsbedürftig war ... und sie leider damit auf dem letzten Platz landet. So kann es laufen, wenn zwar ein Motto vorgegeben ist, aber nicht diejenige gewinnt, die es in voller Bandbreite umgesetzt hat.

Rebecca und Julia sind die Darsteller, auf die jeder Hobby-Koch und Profi-Winzer sicher verzichten kann. Auch Ignaz schließt sich an und fällt heute ebenso unangenehm auf wie die beiden Genannten.

Am Ende gewinnt Julia das Rennen um den Jackpot. Sie hat sich dafür natürlich auch ganz schön ins Zeug gelegt ... und das betrifft leider nicht nur ihre Kochkunst.

"Respekt", sagt Timo zu Julias Gewinn. Und diese, damit auch jeder bemerkt, wie toll sie ist, fügt hinzu: "Krasser Abstand, ich hätte es mir knapper vorgestellt."

Wenn man selber ein wenig für die Knappheit sorgt, ist das Wunder allerdings schon ein bisschen kleiner.


Fazit

Timo bekommt insgesamt 30 Punkte: Je 7 von Ignaz, Julia und Rebecca und 9 von Hannah.

Ich schreibe es selten, aber heute empfinde ich es als Segen, dass diese Woche vorbei ist. Und das liegt keineswegs an Timo,

der sich immer nicht nur fair gezeigt hat, sondern auch für jeden noch so seltsamen Menübestandteil (wie z. B. Rebeccas Hauptgang) freundliche Worte parat hatte.

Ich wünsche Timo immer genügend Sonne und Regen für seine Weine.

Julia und Rebecca kann ich nichts weiter wünschen, weil sie ihre Ziele bereits erreicht haben: Sie strotzen beide vor nicht mehr steigerungsfähigem Selbstbewusstsein, dass es etwas älteren Leuten nur schwindelig werden kann.

Hannah und Timo sind mir die beiden liebsten Teilnehmer in dieser Woche. Es wäre lustig, wenn Hannah noch für Shopping-Queen rekrutiert würde, aber ich denke, das steht nicht auf ihrem Wunschzettel.

Es bleibt mir nur noch, allen ein schönes Wochenende zu wünschen. Bleibt gesund! Haltet Abstand!

Ich nehme jetzt mal einen ganz weiten Abstand zu Julia und Rebecca.


Guten Morgen, Gruß Silvia

Freitag, 11. September 2020

11. September 2020 - Gelassenheit? Gelassenheit!



Gelassenheit? Gelassenheit!

Ich bin alt genug, um dem Leben gelassen gegenüber zu stehen, aber auch noch jung genug, um mich nicht fernab aller Querelen des Alltags zu stellen. Ich kann durchaus leiden, wenn mir etwas sehr ungerecht mir gegenüber erscheint - und ich freue mich, wenn mich jemand mehr lobt, als ich es verdient habe. Doch zu häufige Lobesreden machen mich wiederum skeptisch, und ich schenke denen einfach keinen Glauben.

War ich früher eher unwillig, Kritik anzunehmen, so ist dieser Unwille eigentlich immer noch vorhanden. Zumindest und marginal geläutert lasse ich jede Kritik heutzutage einmal sacken, bevor es eine hinausgeschleuderte Antwort darauf gibt. Manchmal befolge ich auch die Ratschläge, die in vielen Kritiken stecken ...

entdecke allerdings auch Beurteilungen, die völlig andere Ursachen haben, als liebevoll einen Fehler aufzudecken.

Aber ja doch, ich bin gelassener geworden.

Mit den Jahren erwirbt man zwangsläufig mehr Kenntnisse über das Leben und die Menschen, und man trennt sich vermutlich lieber von einigen Leuten als immerzu hinnehmen zu müssen, wie wenig sie einem gut tun.

Vom Leben selber kann man sich nicht trennen. Das macht irgendwann und hoffentlich erst spät in den Lebens-Jahren der Tod.

Allerdings muss man sich nicht von jedem Menschen gleich trennen, der nicht absolut ins eigene Bild passt.

Andere Meinungen kann ich gut akzeptieren,  sind sie im krassen Gegensatz zu meiner eigenen und vielleicht meinem Weltbild, ignoriere ich diese meistens. Überzeugungsarbeit völlig Andersdenkender ist bei mir eine vergebliche Mühe.

Manipulierer allerdings haben keine Chance, die müssen leider kalt auflaufen oder werden schwer auf den Arm genommen.

Ein böses Thema sind die Missionierer.

Die sind naturgegeben ausgesprochen aufdringlich - aber ihnen gehe ich aus dem Weg, nicht extra, sondern innerlich ... denn, wenn ich solchen Leuten begegne, grüße ich sie nicht einmal ... ich bemerke sie nicht einmal mehr.

Dann sind da noch die Spießer (obwohl ein bisschen Spießertum in jedem steckt), bei denen man zwangsläufig irgendwann anecken muss. Die dürfen für sich gerne spießig sein, ohne dass ich das weiter registriere.

Ja, ich bin gelassener geworden.
Aber lange noch nicht gelassen genug.


Guten Tag, Gruß Silvia

10. September 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Nachhaltigkeit - Donnerstag bei Ignaz


Vorspeise: Tomatenvielfalt: Tomaten-Consommé, frittierte Tomatenbällchen, Focaccia
Hauptgang: Schweinefiletbraten Surprise vom Strohschwein an eigener Jus, Pommes Dauphine, glasiertes Gemüse
Nachtisch: Beschwipstes Birnentartlet, Brombeersorbet mit Pfiff, Stachelbeer-Espuma


Das Glück der Erde
findet man in der Nähe der Pferde - Sprichwort, geändert

Ignaz lebt in einem kleinen Paradies mit viel Fläche für Mensch, Pferd und Obstbaum. Menschen leben hier vier, und zwar er selber, seine Lebensgefährtin und deren zwei Kinder, während die Pferde und Obstbäume für mich nicht zählbar sind.

Sein Menü für den heutigen Donnerstagabend ist beinahe vollständig von Nachbarn gesponsert. Selbst das Strohschwein-Fleisch wurde ihm kostenlos von einem Metzger im Ort zur Verfügung gestellt. Hoffen wir mal, dass der Transportweg der Schweinchen zur Schlachtung wirklich nur ein ganz kurzer war - wie Ignaz seinen Metzger kommentiert - denn eine richtige Einsicht in alles bekommt der Kunde (hier: der Beschenkte) sicher nicht.

Die herrlichen Tomaten bauen zwei Freundinnen von Ignaz an.

Nachhaltig bedeutet für ihn: Regional und saisonal.

Negativ schlägt eigentlich nur die Alufolie zu Buche. Ich besitze bereits seit vielen Jahren keine mehr - und habe festgestellt: Ich benötige sie auch gar nicht.

Doch das wirklich Negative erhält erst mit der Ankunft der Gäste Zutritt: Zwei sehr wohlwollende - Timo und Hannah - und zwei junge Damen, die es trotz aller gewünschter Kritik (ist schließlich ein Wettbewerb) auf die Spitze treiben

und deren Töne über die Stränge schlagen.


Das Menü

beginnt mit einem Bier, was in Bitburg naheliegend ist. Doch dass es im Anschluss noch ein Mix-Getränk mit Gin gibt,

ist für Julia und Rebecca zuviel des Guten, aber ein willkommener Anlass für einen ersten fiesen Stich ins Gastgeber-Herz.

Die Sendung scheint an einem dieser heißen Tage aufgezeichnet worden zu sein. Und an solchen ist ein Bier erst einmal als eine Erfrischung anzusehen, die viele auch willkommen heißen würden.

Julia und Rebecca sind jedoch noch lange nicht fertig mit ihren meist überflüssigen Kommentaren zu Ignaz' Dinner. Ich vermute jedoch ein klein wenig, dass sie ihn nicht mögen ... und wenn man jemanden nicht mag, kann der sich auf den Kopf stellen ... es bringt nichts.

Unter Pommes Dauphine hat sich Rebecca im Vorfeld wer-weiß-was vorgestellt, und dass es am Ende nur eine Art ist, Kartoffeln zuzubereiten ... enttäuscht sie. Mich enttäuscht hier, dass sie als Kritikerin auf der Position 2 hinter Julia ... dies gar nicht kannte.


Das Böse

an diesem Abend findet abseits von Ignaz' Kochvermögen statt und stürzt sich, angestachelt von Julia und Rebecca, auf seine Rechtschreibung.

Im Auftrag der beiden Ladies muss Hannah auf der Menü-Tafel ein paar Rechtschreib-Fehler korrigieren. Wie seltsam, dass auch das Wort Dauphine verbessert werden muss - kannte Rebecca das doch gar nicht.

Immerhin sind Julia und Rebecca zusammen unschlagbar. Aber diese Aktion ist - soweit ich mich erinnere - einmalig in der Dinner-Historie.

Selber achte ich niemals auf die Rechtschreibung anderer Leute, sondern nur auf meine eigene. Im Gegenteil finde ich Leute mutig, die vermutlich wissen, dass sie darin nicht firm sind, sich aber trotzdem bemühen, gute Sätze zu formulieren.

Schande über die beiden Mädel!


Die Punkte

Je 9 geben Timo und Hannah, je 7 Rebecca und Julia.

Mit 32 Umdrehungen liegt Ignaz auf dem bislang 2. Platz.

Und er ist so froh über diese harmonische Gruppe ... Herrjemine!

Guten Morgen, Gruß Silvia