Freitag, 4. September 2020

4. September 2020 - Diana - Sie wollte die Königin der Herzen sein



1. Juli 1961 - 31. August 1997

Diana - Sie wollte die "Königin der Herzen" sein

Ihr früher Tod macht dies möglich.

Aber eigentlich ist sie die Mutter aller Influencer.

In ihren letzten Lebenswochen war sie auf dem Weg, die Wandlung von einer Prinzessin zu einem Superstar zu vollziehen. Da dies auch einem ehrgeizigen Mohamed Al Fayed nicht verborgen blieb, setzte er seinen charmanten, aber nichtsnutzigen Sohn auf die einstige königliche Hoheit an, denn sie schien genau die richtige Türöffnerin für gewisse Tore im Königreich zu sein ...

obwohl ihr selber bereits die meisten dieser Türen verschlossen waren.

Die nicht sonderlich intellektuelle Diana und der koksende Nichtsnutz Dodi gaben für die Weltöffentlichkeit das ideale Paar, dem man hinterherjagen konnte.

Dennoch waren sowohl Dodi und vor allem Diana

öffentlichkeitssüchtig

 - das kann man an beider letzter Stunden in Paris erkennen und überall nachlesen, in denen sie immer wieder die Kameras und die Menschen-Mengen (auch im voll ausgebuchten Ritz-Restaurant)  gesucht haben

- auch zuvor auf der Jacht "Jonikal" ließ Diana sich - auf ihren eigenen Wunsch und ihrer Sucht nach Öffentlichkeit  und ihr Betreiben hin - von Kameras einfangen. Sie konnte nicht mehr ohne diese Öffentlichkeit leben. Sie hatte den Boden unter den Füßen längst verloren.

Hatte Diana aber auch jede Loyalität vergessen? Wollte sie die Königsfamilie mit ihrer Affäre brüskieren? Davon ist eigentlich auszugehen.

Leider wurde daraus ein posthumer Unsinn von einer ewigen Verlobung dieser beiden Leutchen, befeuert vor allem von Dodis allmächtigem Vater.


Prinzessin der Herzen?

So ist sie in Erinnerung geblieben. So hat sie sich selber gesehen und der Welt-Öffentlichkeit suggeriert, es genau so und in ihrem Sinne nach ihrem Willen zu sehen.

Manchmal wundert es, dass sie noch nicht heiliggesprochen wurde. Aber das kann nur einen Grund haben: Sie war nicht katholisch.

Es wird von Patientenverfügungen todkranker (besonders von final an HIV-Erkrankten, die schließlich wussten, dass sie an Aids sterben würden) Menschen gemunkelt, die darin vermerkt hatten:

"Lasst Diana nicht an mein Krankenbett!"

Selbst wenn ursprünglich seitens des Königshauses mit ihren Gefühlen für den Thronfolger Charles gespielt wurde ... am Ende war sie ihm in ihren Spielchen haushoch überlegen.

Obwohl sie nie selber Bücher las, hat sie kräftig an einem mitgewirkt. Andrew Mortons: Her true Story.

Wenn man dieses Buch liest, kann man es kaum glauben, wie viel Opfer in einer Person steckt und wie viel Täterpotenzial angeblich in all den anderen.

Im Gegensatz zu Diana hat sich Camilla niemals öffentlich zu auch nur einer klitzekleinen Äußerung hinreißen lassen, und sie war schließlich nicht weniger ein Opfer der Umstände,

sondern sogar viel mehr.

Allerdings wollte Camilla den Kronprinzen damals in den 1970er Jahren nicht heiraten, weil ihr Andrew Parker-Bowles einen Ticken näher stand. Dass sich das im Laufe des Lebens geändert hat, ist eine andere Geschichte. Eine noch andere ist,

dass auch Camilla standesgemäß genug für Charles gewesen wäre (das näher zu erklären, führt hier zu weit, ist aber so). Allerdings fehlte ihr wohl das Entscheidende:

Sie war keine Jungfrau, als er sie traf.

Man bedenke, es waren die 1970er und 1980er Jahre ... und seit der Entwicklung  (1960)  der Anti-Baby-Pille gab es eine sexuelle Revolution.

Davon hatte man im Buckingham-Palast allerdings keine Notiz genommen.

Der Palast ist eben eine Insel mit eigenen Regeln, eigenem Verständnis ... und hält an Althergebrachtem lange fest.


Die Märchenhochzeit

zwischen Charles und Diana fand 1981 statt. Und wie es mit solchen Attributen nun einmal ist:

Es war alles nur ein Märchen.

Alles sah schön aus, machte einen guten Eindruck, aber dahinter

lauerte das Unglück. Das übrigens vorprogrammiert war. Charles wollte die Kindergärtnerin Diana nicht, und auch über Diana wird gemunkelt, dass sie kurz vor der Hochzeit noch kneifen wollte.

Man bedenke seine Worte zur Verlobung: Wahtever Love means.

Aber sie war auch naiv, und sie wollte Prinzessin und die Frau des Thronfolgers werden. Eine Naive, die allerdings im Schnelldurchgang gelernt hat, wie man die Öffentlichkeit auf die einzig richtige Seite, ihre, bringt - und sie manipuliert.


Nach Dianas Tod

zeigte die Queen, die Unerschütterliche, von der man annahm, nichts könnte sie je in die Verlegenheit bringen, eigene Gefühle zu äußern, und zwar

genau und vielsagend diese:

Sie schwieg!

Das beinhaltete mehr Gefühl, als die Öffentlichkeit jemals vorher oder auch nachher von ihr vernommen hat.

Sie schwieg über die ungeliebte und in ihrem Haus auch unbeliebte Schwiegertochter, die eine ganze Familie durcheinander gewirbelt hatte ... auch, wenn ein bisschen frischer Wind den Windsors durchaus gut zu Gesicht gestanden hätte. Aber es war kein frischer,

sondern ein böser, eisiger Wind, der ihnen entgegen schlug.

Schließlich ließ sich die Queen durch Tony Blair überreden, doch noch milde Worte über Diana zu sagen ... und ihre überdimensionale Gedenkstätte

(gab es je eine größere für eine Verstorbene?)

vor dem Buckingham-Palast zu besuchen.

Wenn die Pflichterfüllung letztendlich noch vor der Abneigung regiert ...


Camilla

Angeblich hatte Prinz Charles sein Verhältnis zu Camilla erst wieder aufgenommen, nachdem seine Ehe mit Diana zerrüttet war. Sehr lange jedoch schien diese Ehe nicht in Ordnung zu sein,

denn Diana zeigte sich als verwöhntes Kind, dem man ständig furchtbares Unrecht angedeihen ließ. Man bedenke ihr von langer Hand inszeniertes TV-Interview:

Diese Blicke, die derart einstudiert unschuldig wirkten, aber darauf zielten, eine Monarchie ins Wanken zu bringen.

Die Menschen lieben unglücklich Liebende ... obwohl in diesem Fall beide Beteiligte unglücklich waren - die eine es jedoch mehr für sich nutzte. Sie war eben auch die Hübschere von den beiden.

Auch wird das intellektuelle Potenzial Dianas dem Kronprinzen gefehlt haben. Im Bett kann es ja so schön sein - aber die meisten seiner Lebensstunden verbringt man eben nicht im Liebesrausch zwischen den Kissen.

Camilla war da. Immer.

Klaglos hat sie all die Schmach, die die Prinzessin des kalten Herzens über sie ergoß, ausgehalten  ... und dem nicht nur die ganze britische Nation, sondern die halbe übrige Welt gefolgt ist.

Für ihre Liebe hat sie alles ertragen.

Und sie macht an der Seite ihres Prinzen eine viel bessere Figur als dieses heute noch so verehrte Geschöpf namens Diana.

Diana ruhe in Frieden. Zu Lebzeiten hat sie diesen nie gefunden.


Guten Tag, Gruß Silvia

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