Samstag, 26. September 2020

26. September 2020 - Bienchen und ihre weiße Freundin fürs Leben



Robin - unvergessen

Robin hat nie Schicksalsschläge hinnehmen müssen - er war am Ende seines Lebens und mit seinem Tod leider selber ein Schicksalsschlag, der uns hart getroffen hat. Da nützt es auch wenig, wenn man sein relativ hohes erreichtes Lebensalter von 15 Jahren, 7 Monaten und 3 Wochen berücksichtigt. Er wird mir fehlen, so lange ich selber lebe.

Sehr froh bin ich auch über den Teil seiner Lebensgeschichte, den ich in "Mein Hundesohn Robin" niedergeschrieben habe. Unsere vielen Erlebnisse allesamt aufzuschreiben, hätten aus einer längeren Geschichte eine ganze Bibliothek gemacht.




Meine Malteser-Hündin Bienchen hat mir sehr geholfen, diesen Verlust in sanfte und tröstende Bahnen zu lenken, denn sie verlangt weiterhin meine volle Aufmerksamkeit. Ihrem sehr hohen Altern entsprechend

(geboren am 13. Oktober 2003)

muss man sie immer gut im Auge behalten.

Neulich fielen mir einige Fotos meiner Mutter in die Hände - und nein, das war kein Zufall, ich habe sie bewusst aus einem Schrank genommen und mir dadurch ins Gedächtnis gerufen, wie viel Glück ich hatte, dass Bienchen ihr Schicksal so gut weg gesteckt hat:


Hündin meiner Mutter

Am 19. Juni 2010 habe ich Bienchen zu uns nach Hause geholt, während meine Mutter im Krankenhaus war ... und schließlich genau einen Monat später in einem anderen verstarb.

Bienchens Geschichte habe ich bereits (auch nur) zum Teil aufgeschrieben (Blog-Label: Bienchens Geschichte).


Bienchens weiße Freundin fürs Leben

Erst nach dem Tod meiner Mutter fand ich u. a. diese erwähnten Fotos, auf denen Bienchen und eine andere weiße Hündin zu sehen ist. Jetzt erklärte es sich, was ich bereits in den Wochen zuvor an Bienchen beobachten konnte:

In diesen ersten Wochen hatte sie einfach nur Angst vor fast allen anderen Hunden (mit Ausnahme von denen, die Robin ihr explizit vorstellte, und auch Robin war ihr auf Anhieb vertraut) - außer vor den kleinen weißen. Selbst, wenn solch ein Hund auf der anderen Straßenseite lief, wollte sie dort hin und machte sich stimmlich bemerkbar, mit einer Art von traurigem Jammern.

Nach dem Tod meiner Mutter  kam ich durch Nachfrage dieser Liebe auf die Spur: Paul (der "Ersatz-Sohn" meiner Mutter) hatte eine weiße Hündin gehabt - deren Namen ich leider vergessen habe. Diese und Bienchen haben sich täglich im Garten (oder in den Wohnungen) getroffen und waren allerbeste Freundinnen. Es war eine Freundschaft, wie Bienchen sie wohl nur einmal im Leben geschlossen hat, und dieses Gefühl findet sie noch heute in jedem anderen kleinen weißen Hund für den Moment der Begegnung wieder.

Die Liebe soll heiß und innig gewesen sein. So innig, dass man sie als Mensch eigentlich nie hätte trennen dürfen - und schon gar nicht aus fadenscheinigen Gründen, die Paul dann für sich beanspruchte, um sie in andere Hände zu geben:

Zeitmangel! - Es gab diesen Mangel an Zeit gar nicht, wohl aber den Mangel an Empathie.

Erst in der letzten Woche hatten wir wieder Begegnungen mit weißen Hunden: Inzwischen hat Bienchen längst keine Angst mehr vor Artgenossen, im Gegenteil - sie kann sogar bisweilen sehr krawallig auf sie reagieren.

Aber nie auf die kleinen Weißen. Meine Miss Methusalem ist förmlich vor Glück ausgerastet, diesen Hunden zu begegnen.

Leider treffen wir Malteser oder andere weiße Hunde ziemlich selten, auch die beiden waren nicht aus unserer Nachbarschaft. Im Wald sehen wir so gut wie nie Hunde dieser Art. Aber der Wald ist ja allgemein nicht gut von Hunden (und deren Haltern) besucht.

Ich sehe mir die Fotos an ... es gibt noch einige mehr als hier veröffentlichte ... und mir bricht es das Herz,

dass mein Bienchen in ihrem Leben zuerst die beste Freundin und dann meine Mutter verlieren musste. 

Und ich frage mich, ob dieses weiße Mädchen noch lebt ... was allerdings nicht sehr wahrscheinlich ist, da sie etwa gleichaltrig mit Bienchen war. Die beiden sind wie Schwestern groß geworden, und eine böse Menschenhand hat sie ohne Erbarmen und vor allem ohne Notwendigkeit voneinander getrennt.

Bienchen scheint das nie vergessen zu haben. Die Erinnerungen hängen wie eine böse Klette an ihr, und vermutlich spielen sie in ihren Träumen eine große Rolle.

Eigentlich bin ich ein Mensch, der leicht verzeiht ... aber diesem Paul habe ich nie verziehen, und werde es auch nie.

Zum Glück sieht Bienchen nicht nur manchmal etwas in mir, das meiner Mutter gleicht und auch dem weißen Hündchen, das sie nie vergessen hat.  


Guten Tag, Gruß Silvia 

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