Samstag, 17. November 2018

17. November 2018 - Das Ende der Lindenstraße





Das Ende der Lindenstraße - doch das Leben geht weiter


Bislang konnte man getrost denken: Alles hat ein Ende, nur die Lindenstraße nicht. Konsequent hat der Sender dieses Ende nun bekannt gegeben, denn in Wirklichkeit hat schließlich wirklich alles ein Ende - aber der Schmerzens-Aufschrei geht bis nach Griechenland, wo Mutter Beimer gerade als Marieluise Marjan Urlaub macht. Joachim Luger hat sich vor kurzem bereits verabschiedet, und bei Bill Mockridge ist es bereits drei Jahre her, dass er aus der Langzeit-Serie ausgestiegen ist. Das waren die zwei Männer im Leben von Mutter Beimer.

Das große Problem der Lindenstraße scheint zu sein, dass man für Mutter Beimer einfach keinen neuen Mann finden kann!

Oder bringe ich hier etwas durcheinander, und das Problem ist eher, dass die Serie der ARD zu teuer wurde - und im Gegensatz zu wenige Zuschauer Interesse an ihr haben? Ehrlich, dass jede Folge teuer gewesen sein soll, kann ich nicht verstehen - denn man sieht einfach nichts davon. Understatement?

Als eine Rettungsmaßnahme wäre denkbar, alle Autoren in den Ruhestand zu schicken - und die Akteure ihre Rollen selber gestalten zu lassen. Schlimmer kann es nicht, eher könnte es lustiger werden. Es ergäben sich völlig neue Dimensionen.

Es ist natürlich beschämend für den Sender, die Schauspieler mit dieser Nachricht (Ende im März 2020) ohne Vorwarnung zu überfallen? Aber hätten sie an Sonntagen mal selber eingeschaltet,

wäre ihnen aufgefallen, dass das Ende naht.

Kult hin oder her - die kultigsten Stars sterben übrigens mit 27, und nicht erst mit 35 Jahren, die diese Straße im März 2020 auf dem Buckel haben wird.

Leider sieht man ihr das Alter auch an.

Was Geißendörfer als Statement zu aktuellen Ereignissen oder Themen sieht - kommt eher als Belehrung für die Zuschauer über den Schirm.

Dazu zähle ich nicht den damals längst fälligen ersten Fernseh-Kuss zwischen zwei Männern - das war ein Highlight und hat viel getan für die Schwulenbewegung.

Aber da war die Lindenstraße auch noch jung und flott ...

Jetzt ist sie nur noch flott. Nämlich bald flott weg vom Schirm.

Für die nächsten eineinhalb Jahre haben die Drehbuch-Autoren jedoch eine kreative und märchenhafte Zeit vor sich, denn sie können endlich

Geschichten erfinden, für deren Ende ihnen die Ideen ausgehen. Ach, das haben sie schon getan?

Sorry, habe ich nicht mitbekommen, denn ich habe schon vor geraumer Zeit die Lindenstraße in meinem Fernsehgerät abgeschafft. Der Fernseher hat es übrigens überlebt - ganz ohne Entzugserscheinungen.

Wie könnte ich nun die verärgerten Fans trösten, die sogar auf die Barrikaden gehen wollen und Petitionen lostreten möchten?

Vielleicht damit: Schließt sich eine Tür, öffnet sich ein Fenster!

Dass mir aber bitte niemand aus dem Fenster springt. Ist doch nur eine Fernseh-Serie - und wenn man dann in 2025 von ihr spricht, wird man sagen:

Weißt du noch? So toll war die Lindenstraße!

Das kann man im Moment leider nicht gerade sagen, aber in der Vergangenheit verklärt sich schließlich so einiges.

Kopf hoch, ihr treuen Fans! Das Leben geht weiter.


Guten Tag, Gruß Silvia



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen