Mittwoch, 7. November 2018

6. November 2018 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Ostfriesland bei Lea


Vorspeise: Ditn un Datn‘ (ostfriesische Klassiker neu interpretiert), Krabbensülze mit grüner Soße, grünem Salat und Schwarzbrot
Hauptgang: Snirtje-Braten (geschmortes Schweinefleisch) mit Rotkohl, Kartoffeln, eingekochten Kürbissen, Bohnensalat und Rote-Bete-Salat
Nachtisch: Meelpütt (ostfriesischer Mehlkuchen) mit eingelegten Birnen in Rotwein, Teecreme und Kinnertön (ostfriesischer Rosinenlikör)


Welpenschutz gibt es nur bei Tieren

und nicht bei Jung-Vielleicht-Hobby-Köchinnen, die sich ins Fernsehen begeben, um über den Sender doch tatsächlich neue Leute kennen zu lernen. Wenn es nur darum geht, kann man andere Menschen überall kennen lernen, heute mehr denn je.

Lea wird nicht müde, zu erwähnen, dass sie erst 22 Jahre alt ist ... die anderen mehr Erfahrung haben undundund. Offenbar hilft das sogar, denn bei Tisch und ungesendet wird sie das sicherlich bereits am ersten Ostfriesland-Tag erwähnt haben:

Ob es tatsächlich so war, weiß ich natürlich nicht, vermute ich aber sehr stark. Und das Wort "tatsächlich" - nun zum dritten Mal in den Text geworfen, vergesse ich sofort wieder, denn es gehört Lea - und auch Jörg ist nicht vor einem inflationären Gebrauch des Begriffs gefeit.

Eigentlich wollte Lea Schauspielerin werden, doch sie fürchtete die vielen Abwesenheiten von ihrer geliebten Heimat. Und ganz vielleicht erhofft sie sich (allen Reden zum Trotz) einen Head-Hunter, der vor dem Bildschirm sitzt und genau den Typ Frau sucht, den sie verkörpert ...

Doch die Welt ist voller Schauspieler, und die Arbeitsämter ebenfalls. Viele müssen überhaupt nicht reisen und ihren geliebten Wohnort verlassen, weil sie gar keine Engagements bekommen ...

Stattdessen bekommt Lea heute

satte 32 Punkte,

und offenbar gibt es den Welpenschutz doch für 22jährige Frauen.

Dass Nina am Vortag eine 10 und heute die 9 zückt - kann ich zur Not noch verstehen, denn sie ist frisch verliebt und sieht alles rosarot, sogar eine grisselige Teecreme im Nachtisch. Die restlichen Punkte gründen auf der puren Freundlichkeit der Mitstreiter, die mal mehr und mal weniger groß ist.

Allein die Hauptspeise ist eine glasige Angelegenheit: Je drei Gläschen mit dreierlei Beilagen bevölkern die Teller und es ist ein Wunder, dass dies nicht in einem Polterabend endet. Schön angerichtet sieht anders aus.

Doch neue Leute lernt Lea kennen - die sind zwar altersmäßig mehr als eine kleine Weile von ihr entfernt, aber möglicherweise eint alle dennoch ein gemeinsames Interesse. Es ist nur nicht klar, welches.

Vielleicht das, für eigene Interessen im Fernsehen präsent zu sein:

Diana sucht einen Mann.

Gerhard will als Maler bekannt werden, aber verbal nicht viel zum Gelingen der "Show" beitragen, so stumm wie er ist.

Am Ende ihres Dinner-Abends lässt Lea sich in ihrem Stuhl zurückfallen - genau so wie man das macht, wenn das Essen allzu mächtig war und man so

richtig abgefüllt ist.

Kein perfektes Dinner!


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Lea - fest verankert in der Erde!

    Ostfriesland ist schön, Ostfriesland ist lebenswert, Ostfriesland ist liebenswert und Ostfriesland muss sich keine Sorgen machen: Lea bleibt!

    Die jüngste Teilnehmerin in dieser Dinnerwoche hat bereits ein Austauschjahr in den USA durchgemacht. Wahrscheinlich, irgendwo in den hippen Bundesstaaten so mitten drin im Kontinent, so in der Nähe des Weizengürtels! Vielleicht auch nicht, doch ihr reicht diese Zeit im Ausland, dazu noch die wochenlangen Urlaube im Ausland und schon steigt wieder das Heimweh nach der Nordseeküste. Sie ist ein erdverwurzelter Familienmensch und möchte diese Eigenschaft auch an ihrem Dinnerabend präsentieren.

    Nix da, von wegen die jungen Wilden machen in der Küche alles anders! Nö, bei der Lea kann auch Opa und Oma unangemeldet zum Essen kommen ohne mit großen Neuerungen konfrontiert zu werden. Die modernste Zutat bei diesem Dinner: der Kürbis! Für diese Zutat musste erst einmal Amerika entdeckt werden.

    Manchmal wirkt aber zu viel Bodenständigkeit auch etwas langweilig und zu viel Tradition am Herd etwas rückwärtsgewandt. Lea gelingt es leider nicht diesen Eindruck zu mildern, dafür ist sie in der Küche einfach zu unerfahren. Es scheint ihr ein wenig die Möglichkeit zu fehlen, die Gerichte zu variieren und mit den Zutaten etwas zu spielen. Schade für den Moment, in der Zukunft kann sich die Sache noch komplett anders entwickeln!

    Alleine das Rezept für die Teecreme, wahrscheinlich eine Familientradition, darf gerne für immer ein Geheimnis bleiben!

    Apero: irgendwie mit Granatapfel und schön rosa!

    Vorspeise: viele Krabben haben den Weg in eine Sülze gefunden. Etwas Gewürz und Essiggürkchen finden großen Anklang bei den Gästen. Eine Scheibe Schwarzbrot sättigt und etwas grüner Salat bringt die Frische!

    Hauptgang: ein wenig sieht das Fleisch wie große Stücke Gulasch aus. Etwas faserig und dunkel an der Unterseite findet das Schweinefleisch seinen Platz auf dem Teller. Der Saucensud wird mit Mehl abgebunden und die meisten Beilagen in Gläsern eingesperrt. Gurke, Kürbis und rote Bete wirken zwar eher wie ein Salat, sollen aber zur ostfriesischen Tradition gehören!

    Dessert: Torte und grisselige Creme! Schade, ich mag keine Rosinen!

    Eine nette Dinnerrunde trifft auf eine nette Gastgeberin! 32 Punkte sprechen die Sprache des Friedens und lassen hoffen, wir haben uns auch den Rest der Woche noch lieb!

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