Dienstag, 6. November 2018

6. November 2018 - Mein-Hunde-Sohn Robin - 24. Teil



Bad Wildungen

Im Frühjahr des Jahres 2009 fuhren Robin und ich nach Bad Wildungen. Der Anlass war kein so fröhlicher, aber im Nachhinein hat sich die Hoffnung aufs Positivste bestätigt. Wir besuchten Robins "Papa", der nach einer schweren Operation hier zur Reha auf dem Weg zum Gesundwerden war.

Natürlich - ja, warum eigentlich natürlich? - durfte Robin nicht mit in die Kurklinik, so dass mein Mann mit Robin draußen wartete, während ich mir sein Zimmer ansehen konnte. Gewohnt haben Robin und ich in einem Hotel. Erstmals kostete Robins Anwesenheit in meinem Zimmer kein Extra-Money (ansonsten sind 10 Euro pro Nacht für den Hund im Schnitt angesagt).


Ein großer Hit in 2009 war "Poker Face" von Lady Gaga und auch "Allein allein" von Polarkreis 18. Allein war mein Mann ebenfalls, wenn wir ihn nicht gerade besuchten. Die Leute in der Kurklinik sprachen entweder über ihre Krankheiten - oder am Rande noch über Fußball. Das kann auf Dauer nerven. Wenn man selber krank ist, möchte man vielleicht nicht von anderen hören, wie dramatisch ihr eigener Krankheitsverlauf war. Da kann man manchmal schlecht die Wahrheit von den Dichtungen unterscheiden, und den Enthusiasmus für eigene Krankheiten sowieso nicht nachvollziehen.

Und gesund werden kann man schließlich auf einem vernünftigeren Weg, indem man sich nicht obendrein in die Krankheit hineinsteigert.

Trotzdem fand er noch ein paar Gleichgesinnte, denn wir konnten schließlich nicht an jedem Wochenende anreisen.

Ein bekannter Film aus 2009 ist "Hangover" - obwohl hier im Kurort eher Wassertrinken angesagt war.

In 2009 starb Michael Jackson, aber auch John Updike, Maurice Jarre, Pina Bausch und Peter Zadek, um nur einige zu nennen.

Am 21. Januar wurde Barack Obama zum zweitenmal zur Präsidentschaft vereidigt.

Und ich hatte in Bad Wildungen eine neuerliche (Fast)-Begegnung aus der Rubrik "Die Welt ist klein". Als ich eine Straße überqueren wollte, fuhr ein Auto an mir vorbei - und darin

saß ein Tierarzt, den ich von Waldspaziergängen mit seinen Hunden aus unserem hiesigen Wald kenne.

Erst dachte ich noch an einen Irrtum - bis eine mögliche Antwort in rasanter Geschwindigkeit kam: Auf unserer Rückfahrt mit dem Zug lernte ich eine Tierärztin aus Nord-Deutschland kennen. Sie erzählte mir, sie sei auf einem tierärztlichen Seminar in Bad Wildungen gewesen. Wir stiegen noch zweimal gemeinsam in andere Züge um (sie hatte eine schwere Bleischürze im Gepäck - aber es fanden sich jeweils starke helfende Hände), bevor unsere Wege sich trennten.

Einige Tage später traf ich besagten Tierarzt - er ist nicht der, bei dem meine Hunde in Behandlung sind - und in der Tat hatte ich mich nicht "versehen".


Fortsetzung folgt

Copyright Silvia Gehrmann

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